Erik H. Erikson Die psychosoziale Entwicklung Referat von Nadine Buschmann und Joshua Niggemann Erik Homburger Erikson Geboren 1902 in Frankfurt Flucht in die USA während der NSZeit Eigenes Identitätsproblem Erhielt Psychoanalyse bei Tochter von Freud Universitätslehrer in Boston Gestorben 1994 in Harwich, USA Definition Entwicklung Entwicklung ist eine Reihe von untereinander zusammenhängenden Veränderungen, die bestimmten Orten des zeitlichen Kontinuums des Lebenslaufs zugeordnet sind. Definition Identität Unter Identität versteht man die Einzigartigkeit eines Lebewesens, insbesondere eines Lebewesens oder einer Sache. Ich-Identität nach Erikson Zuwachs an Persönlichkeitsreife Soziale Funktion des Ichs: - psychosoziale und psychosexuelle Aspekte in Entwicklungsstufen zu integrieren - Verbindungen zu Neuerworbenen Identitätselemente zu den bestehenden herzustellen Einteilung des menschlichen Lebens in acht Phasen Modell basiert auf Freuds Theorie Auch als Acht-Krisen-Modell bekannt Jede Stufe stellt einen Konflikt dar, mit dem das Individuum sich aktiv auseinander setzt. Die Altersangaben sind Richtwerte; Stufenfolge ist dabei unumkehrbar und universal. Die erfolgreiche Bewältigung einer Entwicklungsstufe ist für die Bewältigung der nächsten zwar nicht unbedingt erforderlich, aber hilfreich. Die vorangegangenen Phasen bilden somit das Fundament für die kommenden Phasen, und angesammelte Erfahrungen werden verwendet, um neue Identitätskrisen zu verarbeiten. Dabei wird ein Konflikt nie vollständig gelöst, sondern bleibt ein Leben lang aktuell. Für die Entwicklung ist es aber notwendig, dass er auf einer bestimmten Stufe ausreichend bearbeitet wird, um die nächste Stufe erfolgreich zu bewältigen. I: (Ur-)Vertrauen vs. (Ur-)Misstrauen Alter: 0 - 1,5 Freud: Orale Phase Bezugsperson: Mutter Urvertrauen: Gefühl der tiefen inneren Geborgenheit Urmissvertrauen: innere Unruhe durch mangelnde Zuwendung Urvertrauen bildet sich heraus, wenn ein Kind sich völlig auf die Mutter und deren Liebe, Nähe und Schutz verlassen kann. Kinder die sich darauf nicht verlassen können entwickeln leicht Urmissvertrauen als Folge der Vernachlässigung. II: Autonomie vs. Scham & Zweifel Alter: 1,5 - 3 Freud: Anale Phase Bezugspersonen: Eltern Autonomie: Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Drang etwas zu tun Scham & Zweifel: Angst Minderwertig zu sein Das Kind lernt seinen Schließmuskel und sonstige Funktionen nach eigenem Willen zu beherrschen. Es gewinnt so ein Gefühl von Autonomie, eine zu strenge Kontrolle führt zu Scham und Zweifel. Ausbildung von Scham und Zweifel ist nötig, damit das Individuum nicht willkürlich handelt ohne auf soziale Ordnungen oder andere Menschen und deren Gefühle zu achten. III: Initiative vs. Schuldgefühle Alter: 3 - 5 Freud: Phallische Phase Bezugspersonen: Familie Initiative: Anstoß einer Handlung, den „ersten Schritt“ machen Schuldgefühle: soziale Emotion, als Folge einer bewussten Falschen Tat Im Spielalter gewinnt das Kind größere Bewegungsfreiheit, verfügt zunehmend über Sprache. Es „erprobt“ die eigene Umwelt durch Tatendrang und Initiative. Schuldgefühle entstehen, wenn Kinder Misserfolge bei ihrer Initiative habe und annehmen, dass sie nichts leisten können. Kind lernt, dass nicht alle Wünsche realisierbar sind. IV: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl Alter: 5 - Pubertät Freud: Latenzzeit Bezugspersonen: Eltern, Schule, Wohngegend, etc. Werksinn: Wille etwas wichtiges und nützliches zu leisten Minderwertigkeitsgefühl: Gefühl der Unvollkommenheit Kind ist im Schulalter fähig eigene Arbeiten erfolgreich abzuschließen. Es erfährt jedoch auch, dass es manche Leistungen nicht erbringen kann, dadurch entsteht das Gefühl des Versagens. Minderwertigkeitsgefühle im geringen Maße sind entwicklungsfördernd, da der Ehrgeiz gesteigert wird Das Kind befindet sich nach Piaget in der Konkreten Operation. V: Identität vs. Identitätsdiffusion Alter: Pubertät – Adoleszenz Freud: kein Bezug auf Freud, da seine Theorie nur bis zum Pubertätsalter gilt Bezugspersonen: Peer-Group, Ideale, Vorbilder Identität: Einzigartigkeit eines Lebewesens Identitätsdiffusion: Zersplitterung der eigenen Ich-Identität Gelingt die Identitätsbildung gehen alle in der Kindheit gesammelten positiven „Ich-Werte“ in die Identität ein. Die Person erkennt sich an und weiß, dass sie gebraucht wird. Diese Stufe ist somit die Summe aller bisherigen Entwicklungen! Sind diese Prozesse ganz oder zum teil negativ verlaufen, dann tritt eine Identitätsdiffusion ein. VI: Intimität vs. Isolierung Alter: frühes Erwachsenenalter Bezugspersonen: Freunde, Berufskollegen, Partner Intimität: Zustand tiefster Vertrautheit Isolierung: Mangel an Sozialkontakten „man muss sich selbst gefunden haben, bevor man fähig ist, sich an jemanden zu verlieren“ (Zitat Erikson) Jeder muss am ende der Adoleszenz zeit lernen eine Intime Beziehung zu führen, ansonsten Isolation. VII: Generativität vs. Stagnation Alter: Erwachsenenalter Bezugspersonen: (Ehe)Partner, Berufskollegen, Freunde, Kinder Generativität: (eigene) Kinder großziehen, Wunsch des Menschen eigenen Fortbestand zu Sichern (von Erikson begründet) Stagnation: Keine Fortpflanzung Gelungene Intimität macht zur Generativität fähig, dem Interesse zur Gründung einer Familie und Erziehung einer neuen Generation. Das Gegenteil nämlich der verzicht auf Beziehungen und das Desinteresse der Weitergabe von werten und normen führt zur Stagnation. VIII: Integrität vs. Verzweiflung & Ekel Alter: (reifes) späteres Erwachsenenalter Bezugspersonen: „alle“ Integrität: Akzeptanz des eigenen Lebens Verzweiflung & Ekel: aussichtslose Empfindung, starke Abneigung Das Lebewesen hat Integrität gewonnen, wenn es seinen Lebenszyklus mit allen Erfolgen und Niederlange (z.B. Krankheit) voll und ganz akzeptiert. Andernfalls tritt Lebensekel ein, ein Zweifel am Sinn des Lebens. Kritik an Erikson Stärken der Theorie: Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie Freuds Befasst sich zusätzlich mit der kulturellen und sozialen Entwicklung im Erwachsenenalter Theorie betrachtet Entwicklung der Persönlichkeit aus einer breiteren Perspektive betrachtet historische und soziale Variablen Schwächen der Theorie: Zusammenstellung aus Beobachtungen, empirischen Verallgemeinerungen und abstrakten theoretischen Postulaten Zu viele Interpretationen, kaum Bewertungen möglich Nicht universell auf verschiedene Kulturkreise anwendbar Teilweise veraltet und nicht auf das „Jetzt“ anwendbar