1 Unterrichtsentwurf von Frau Professorin Dr. Rita Wodzinski aus dem Jahre 1993 ergänzt durch Bilder ; Materialien; Unterrichtsideen von Matthias Kraus (aus den Jahren 1995 – 1996 ) 2 Bei dem Unterrichtsentwurf handelt es sich um ein Manuskript. Dem Leser werden keine fertig ausgearbeiteten Unterrichtsstunden zur Verfügung gestellt. Stattdessen sollen Unterrichtsentwürfen die einzelnen bei der Unterrichtsplanung als Hilfe dienen. 3 Unterrichtsentwurf :Einführung 1. Vorstellen , Hinweis : Geodreieck und Taschenrechner mitbringen. 2. Neues Gebiet : Mechanik, (Worum geht es da ? Tafelbild MECHANIK In der Mechanik geht es a) um die Beschreibung von Bewegungen b) darum , wie Körper ihre Bewegung verändern , wenn auf sie eingewirkt wird ( à Kraft) 3. Unterrichtsgespräch Beschreibung von Bewegungen Beispiel : ferngesteuertes Auto und fallender Gegenstand ,.... Wie kann man die Bewegungen beschreiben, was ist alles wichtig ? FAZIT : Es gibt viele Möglichkeiten , Bewegungen zu beschreiben . Wichtig si nd TEMPO und RICHTUNG der Bewegung Genauer : Beschreibung von Bewegungen In der Physik beschreibt man Bewegungen , indem man zu jedem Zeitpunkt das Tempo und die Richtung der Bewegung angibt. 4. Anwendung einem Beispiel : Strassenszene Zeitpunkt 10: 47 Uhr Vier Verkehrsteilnehmer sind unterwegs. Wie könnte man ihre Bewegungen beschreiben ? 4 Was kann man über die Richtungen der Bewegung sagen ? Wichtig ist, in welche Richtung sie sich in dem Moment bewegen,, nicht wohin sie am Ende wollen . ( Praktisch nun Pfeile legen lassen) Welches Tempo hat ein Fußgänger, Radfahrer , Autofahrer und der Motorradfahrer ? Zusammengefasst : Tempo und Richtung geben an, wie sich die Verkehrsteilnehmer bewegen. 5 Beide Angaben fasst man in der Physik zu einer zusammen, dem Bewegungspfeil (Geschwindigkeitspfeil) . Das Tempo wird durch die Länge dargestellt, hier : 1 cm entspricht 5 km . h Formulierung von Merksätzen : 5. Arbeitsblatt zum Bewegungspfeil 6. Wenn man Bewegungen genauer untersuchen will, muss man sie aufzeichnen und nach Möglichkeiten „ verlangsamen“ . Beispiel : Zeitlupenaufnahmen beim Film / Stroboskopaufnahmen Arbeitsblatt : Der Bewegungspfeil 6 Unterrichtsentwurf :Tempo 1. Wiederholung : Folie Straßenszene Wie würde ein Physiker beschreiben, wie sich die drei Verkehrsteilnehmer zum Zeitpunkt der Aufnahme bewegen ? Wie müssten sich z.B. zwei Autos bewegen, damit ein Physiker sagen könnte, sie bewegen sich gleich 2. Untersuchung des Tempos Was bedeutet es eigentlich, wenn man sagt, ein Radfahrer fährt mit einem Tempo von 25 km ? h Wie weit kommt der Radfahrer in einer halben Stunde ? Wie lange braucht er für 75 km ? 3. Wie könnte man das Tempo einer Bewegung bestimmen ? ( z.B. das Tempo einer Schwimmerin ? ) Merksatz : Tempo 4. Schülerexperimente zur Tempomessung 5. Wie könnte man aus der Stroboskopaufnahme vom Billardtisch das Tempo der Kugel bestimmen ? Download von stroboskopaufnahmen.zip 7 Unterrichtsentwurf : Änderung der Bewegung 1. Wiederholung : Autobahnfolie Was kann man alles über die Bewegung der Auto sagen ? 2. Tempofolie um das Tempo der „Billardkugeln“ ergänzen 3. Stillarbeit : Bestimmung des Bewegungspfeiles (Geschwindigkeitspfeil) 4. Untersuchung der Stellen, da, wo sich die Bewegung ( die Geschwindigkeit) ändert. Demoversuch : LKW fährt an Kneipe / Polizei ( siehe dazu Film : Auf einen LKW wird eine Kraft ausgeübt. ) 5. a) b) c) Was ist passiert ? Wie erklärt ihr euch das ? Wie kommt ihr darauf, dass da was unter dem Haus liegen muss ? Merksätze : Änderung der Bewegung / Auf einen Körper wird eine Kraft ausgeübt ! Anwendungen und Beispiele : Billard LKW fährt an der Kneipe , an der Polizei vorbei Flummi Zusatzaufgabe : Das Band einer Musikkassette wird mit einem Tempo von 4,75 cm s weitertransportiert. Wie lang ist demnach das band einer C90 – Kassette ? 8 Unterrichtsentwurf : Genauere Untersuchung von Bewegungsänderungen 1. Wiederholung : woran erkennt man, ob auf einen Körper eine Kraft ausgeübt wurde ? 2. Schülerübung : Der senkrechte Stoß (Arbeitsblatt : Der Stoß ) Fazit : sie läuft nicht in die Richtung in die sie gestoßen wird. 3. Demonstrationsversuch : Rollende Kugeln ( siehe Film : Der senkrechte Stoß ) a) Zwei Kugeln laufen parallel ( ohne und mit Stoß ) b) Wie wird die Kugel weiterlaufen, wenn man sie senkrecht stößt ? Fazit : Beide Kugeln bewegen sich immer auf gleicher Höhe 4. Simulation mit Folie und Knöpfen 5. Schwacher und starker Stoß Fazit : Die Kugel bewegt sich nach rechts so weiter, als wäre sie nicht gestoßen worden. Zusätzlich dazu bewegt sie sich noch senkrecht nach oben. à Folie mit Einzelbewegungen Die Kugel bewegt sich nach dem Stoß so, als ob zu ihrer Anfangsbewegung noch eine Zusatzbewegung in Stoßrichtung dazu gekommen wäre. 6. Arbeitsblatt : Kranmodell zur Überlagerung von Bewegungen ( siehe Film : Überlagerung von Bewegungen am Beispiel eines Lastkranes 7. Arbeitsblätter : Zusammensetzen von Anfangs- und Zusatzbewegung (usw.) 8. Übungen 9. Folie : Überlagerungen am Beispiel von einer Simulation mit Knöpfen 1 1 Hinweis die Bewegung erfolgt hier von links nach rechts 9 10 Unterrichtsentwurf : Definition der Newtonschen Bewegungsgleichung 1. Einführung Masse Definition : Masse (Physik) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Die Masse ist eine Grundgröße der Physik. Die Masse besitzt die Eigenschaft, ihren Bewegungszustand beizubehalten. Die Masse gibt an, wie schwer ein Körper ist. Die Einheit der Masse ist das kg. Umrechnungen : http://www.sengpielaudio.com/Rechner- milligramm.htm 2. Wovon hängt das Tempo der Zusatzbewegung alles ab ? Arbeitsblatt : Wovon hängt die Zusatzbewegung alles ab ? 3. Definition der Newtonschen Bewegungsgleichung ∆v = F * ∆t bzw. F* ∆t = m * ∆v m 4. Briefmarke von Newton zeigen ( Hausarbeit : Biografie über Isaac Newton ) 5. Kräfte berechnen : F= m * ∆v ∆t Beispiel: a) Welche Kraft übt der Boden auf einen Flummi aus. b) Was muss man alles kenne ? c) Wie kann man es messen ? Beispiel 1: ( v = 1,5 m , a = 30 s o , à ∆v = 1,5 m ; ∆t = 4m * s , m = 55 g à s o , à ∆v = 1,5 m ; ∆t = 12m * s , m = 263 g à s Ergebnis : F = 20 N) Beispiel 2 : ( v = 1,5 m , a = 30 s Ergebnis : F = 30 N) Abschluss : Berechnung de Kraft auf die Billardkugel 6. Zusammenfassung : Merksatz à Geschwindigkeitsänderungen 11 Unterrichtsentwurf : Übungen zur Newtonschen Bewegungsgleichung 1. Wiederholung Immer, wenn man auf einen Körper eine Kraft ausübt, ändert dieser seine Geschwindigkeit. Wie Kraft und Geschwindigkeitsänderungen zusammenhängen, besagt die Newtonsche Bewegungsgelichung. 2. Beschreibung der Geschwindigkei tsänderungen mit Hilfe der Zusatzgeschwindigkeit. ( Beachte : ∆v ist das Tempo der Zusatzbewegung ) 3. Umgang mit der Formel 4. Beispielaufgaben a) Kraft beim Weitsprung (Vorgaben : : ∆t = 0,3 s; F = 1000 N : aus Literatur : ∆t = 0,1 s b) Kraft beim Billard m = 130 g = 0,13 kg ; : ∆t messen ; : ∆v auf Folie abmessen c) Kraft beim Tennis • Wo werden überall Kräfte ausgeübt ? • Wer übt sie aus ? • Wie könnte man sie berechnen ? ( Abschätzungen : Aufschlag ca. 200 km ; m mit Hilfe einer Waage bestimme; ; : ∆t messen bzw. h mit 0,005 s m ; Endtempo = 30 s m Return à Anfangstempo : 25 ; Endtempo = 40 s • Boden à Anfangstempo : 40 • m ; a = 30 o s m ; a = 40 o s d) Kraft beim Auto- Crash ( Schülerübung ) 2 e) Knautschzonen Bei echten Autos ist der Aufprall anders als im Versuch. Was ist anders ? Warum ist das so ? Simulation der Crash –Experimente mit Alufolie als Knautschzone Ergebnis : Knautschzonen sorgen dafür, dass die Einwirkung länger dauert, dadurch wird die ausgeübte Kraft kleiner. Beispiele : Trampolin ; Airbag; Prellbock ( Eisenbahn) ; Schuhsohlen; Boxhandschuhe f) Sicherheitsgurt 2 Kraftberechnung beim crash (Film) 12 Unterrichtsentwurf : Untersuchung von linearen Bewegungen 1. Interpretation der Zusatzbewegung 2. Lineare Bewegungen am Beispiel eines Radfahrers mit Gegenwind Beispiel : Anfangsbewegung = 40 km km ; Endtempo = 30 h h Wie groß ist hier ∆v ? ( Beachte : ∆v ist das Tempo der Zusatzbewegung die der Wind dem Radfahrer aufdrückt oder : ∆v ist die Geschwindigkeitsänderung , die der Wind hervorgerufen hat. Welche Richtung hat die Zusatzbewegung ? 3. Schülerübungen mit einem Segelauto Einwirkungen in oder entgegen der Bewegungsrichtung. Anfangsgeschwindigkeit Endgeschwindigkeit Zusatzgeschwindigkeit a) b) c) 4. Trampolinspringerin : Beispiel : Anfangsbewegung = 5 m ; Endtempo = 4 s m ; ∆t = 0,3 s à F =? N ; Wie kann die Springerin die Kraft steuern, die auf s sie ausgeübt wird ? Was ist , wenn die Springerin in der Luft ist ? Werden da Kräfte auf sie ausgeübt ? Warum ? In welche Richtung ? 13 Unterrichtsentwurf : Erdanziehungskraft 1. Dass die Erde eine Kraft auf Körper ausübt, kann man besonders gut erkennen, wenn sich ein Körper in der Luft bewegt. Woran kann man dabei alles erkennen, dass die Erde eine Kraft auf den Körper ausübt ? Hängt eigentlich die Kraft , die die Erde auf Körper ausübt von der Masse der Körper ab ? Allgemein kann man an der Änderung der Bewegung erkennen, dass eine Kraft ausgeübt wird. Das kann eine Änderung der Bewegungsrichtung oder eine Änderung des Tempos sein, oder beides. Sehen kann man eine solche Änderung an der Änderung des Geschwindigkeitspfeils. Demoversuche zum schrägen Wurf und beim freien Fall 2. Qualitative Untersuchung von F G Bild : Wir könnte man aus diesem Bild etwas über die Größe der Erdanziehungskraft auf diese Kugel herauskriegen ? Was muss man alles wissen ? (Analogie : Wie haben wir die Kraft ausgerechnet, die auf ein Auto beim Aufprall gegen eine mauer ausgeübt wird ? Was mussten wir dazu alles wissen ? ) 14 à Wissen müssen wir , wie sich das Tempo in einer bestimmten Zeit verändert . In Schülerübungen wird nun versucht , die Tempi der fallenden Kugel zu bestimmen . Dazu wird neben den traditionellen Experimenten der Timing Boy 3 verwendet. Ergebnis der Experimente : Das Tempo nimmt in jeder das Tempo um ca. 10 1 m s um etwa 1 zu, d.h. in 1 s erhöht sich 10 s m . s Welche Kraft wurde während dieser Sekunde ausgeübt ? Einwirkungsdauer ∆t = 1 s Geschwindigkeitsänderung à ∆v = 10 Masse m s m = durch messen bestimmen F =m ∆v ∆t Das gilt für jede Sekunde, in der die Kugel fällt, d.h. die Kraft auf die Kugel ist immer die gleiche . Für diese Kugel haben wir die Kraft, die die Erde auf sie ausübt, genau ausgerechnet. Demoversuch mit dem Fallseil 3. Bestimmung von FG Wenn man Gewichtskräfte so kompliziert ausrechnen müsste, wäre es unbequem. zum glück geht es viel einfacher. 3 Firma GRS- Lehrgeräte KG /08382/887733 /Bahnhofstrasse 9/ 88142 Wasserburg(B) 15 Durch die Experimente konnten wir feststellen, dass ∆v für alle Körper 1s gleich ist. bei jedem fallenden Körper erhöht die Erde in 1s sein Tempo um den gleichen Betrag, nämlich etwa 10 m m , genauer 9,81 . Diesen wert s s hält man in einer Konstanten fest und nennt sie gE. ∆v m m gE = = 9,81 = 9,81 s ∆t s 1s g E heißt Erdbeschleunigung ( oder auch Ortsfaktor) ∆v F =m = m + gE ∆t F heißt Erdanziehungskraft oder Gewichtskraft oder Gravitationskraft . Man kann jetzt sehr leicht die Kräfte ausrechnen, die die Erde auf Körper ausübt. Man braucht nur ihre Masse zu kennen. 100 g à 1 N Die gleiche Kraft übt die Erde natürlich aus, wenn die Körper auf dem Boden liegen oder hochgeworfen werden. 4. Wie ist eigentlich ein Kraftmesser aufgebaut ? Wie könnte man eine Feder als Kraftmesser eichen ? 16 Tafelbild Erdanziehungskraft Dass die Erde auf Körper eine Kraft ausübt kann man z.B. daran erkennen, dass die Wurfbahn eines Balls immer gekrümmt oder dass ein fallender Stein während des Falls immer schneller wird. Beispiel : eine fallende Kugel Zeit nach dem Tempo Loslassen 0,1 s m 1 0,2 s 0,3 s 0,4 s 0,5 s Kraft auf die Kugel : Einwirkungsdauer 2 3 4 5 s m s m s m s m s m s m schneller, also in 1s um 10 s Die Kugel wird in 0,1 s um 1 ∆t = 1 s Geschwindigkeitsänderung ∆v = 10 Masse m s m= ∆v F =m = ...... ∆t Bei allen fallenden Körpern erhöht die Erde das Tempo in 1 s um den gleichen Betrag von etwa 10 m m , genauer 9,81 . s s Diese Tempoänderung pro Sekunde bezeichnet man mit der Erdbeschleunigung gE. 17 m 9,81 m s gE = = 9,81 2 s s g E ist die Geschwindigkeitsänderung pro Einwirkungsdauer ∆v für die ∆t Erdanziehungskraft. ∆v wird F =m → ∆t zu FG = m * g E Um die Erdanziehungskraft auf einen Körper auszurechnen, braucht man nur noch seine Masse (m) zu kennen. Beispiel : Tafel Schokolade m = 100 g m FG = m * g E = 0,1kg * 9,81 2 = 1N s Auf eine Tafel Schokolade übt die Erde eine Kraft von etwa 1N.