Aufgrund der aktuellen Lage in Syrien können derzeit leider keine verlässlichen Auskünfte und längerfristig gültigen Informationen zur Situation im Land ermittelt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass das hier vorliegende Länderinformationsblatt den Stand von August 2011 wiedergibt. LÄNDERINFORMATIONSBLATT SYRIEN (August 2011) Haftungsausschluss IOM hat die in diesem Blatt enthaltenen Informationen mit Sorgfalt zusammengetragen und stellt die Informationen nach bestem Wissen zur Verfügung. IOM übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Informationen. Zusätzlich ist IOM nicht haftbar für Rückschlüsse, welche aufgrund der von IOM zusammengetragenen Informationen gezogen werden. 2 Inhaltsverzeichnis I. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG 1. Allgemeine Informationen 2. Öffentliches Transportwesen 3. Kommunikationsnetzwerk 3 II. BEVÖLKERUNG 4 III. WIRTSCHAFT 5 IV. ÖFFENTLICHE WOHLFAHRT 6 V. RENTEN 1. Allgemeine Informationen: Gesetzgebung 2. Voraussetzungen für den Erhalt einer Rente 3. Kosten der Rentenversicherung 7 VI. MEDIZINISCHE VERSORGUNG 1. Allgemeine Informationen 2. Medizinische Infrastruktur 3. Verfügbarkeit und Kosten 9 VII. BESCHÄFTIGUNG 1. Arbeitsmarktsituation 2. Arbeitslosenunterstützung 10 VIII. BILDUNG 1. Bildungssystem und Infrastruktur 2. Bedingungen für die Fortsetzung von Schule / Universität 11 IX. IRAKISCHE FLÜCHTLINGE 12 X. INTERNATIONALE ORGANISATIONEN UND NGO’s 13 3 I. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG 1. Allgemeine Informationen: Öffentliche Dienste / Infrastruktur Die Syrisch-Arabische Republik ist ein Entwicklungsland mit mittlerem Einkommensniveau. Im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern mit einem vergleichbaren Bruttoinlandsprodukt bietet das Land aufgrund seines sozialistischen Systems und der 2006 im 10. Fünfjahresplan implementierten sozialen Marktwirtschaft verhältnismäßig gute Lebensbedingungen. Die syrische Verfassung von 1973 verpflichtet den Staat zur Unterhaltung eines weitreichenden kostenlosen oder auf geringen Beiträgen der Bürger basierenden Sozialsystems und die Regierung widmet dem Wohlergehen ihrer Bürger und der Entwicklung des menschlichen Kapitals des Landes besondere Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund wurden in der Bereitstellung grundlegender gesellschaftlicher Leistungen (einschließlich Gesundheit, Bildung und Sozialleistungen) nicht zuletzt durch erhebliche Investitionen in die grundlegende Infrastruktur, soziale Einrichtungen und die ländliche Entwicklung große Fortschritte erzielt. 2. Öffentliches Transportwesen Flughäfen: 104 (2009) Flughäfen mit befestigten Landebahnen: gesamt: 29 mehr als 3.047 m: 4 2.438 bis 3.047 m: 16 914 bis 1.523 m: 3 1524 to 2437 m:1 unter 914 m: 5 (2009) Flughäfen mit unbefestigten Landebahnen: gesamt: 75 1.524 bis 2.437 m: 1 914 bis 1.523 m: 15 unter 914 m: 59 (2009) Heliports: 7 (2009) Pipelines: Gas 3,101 km; Öl 1,997 km (2009 Schienennetz: (2009) Gesamt: 2833 km Straßen: (2009) Gesamt: 68157 km Asphaltiert: 43753km Befestigt: 17761 km Unbefestigt: 6643 km 4 Wasserwege: 900 km (wirtschaftlich unbedeutsam, 2008) Handelsmarine: gesamt: 77 nach Schiffstyp: Schüttgut 5, Fracht 65, Carrier 4, Container 1, Öltanker 1, RORO-Verkehr 1 In ausländischem Besitz: 7 (Jordanien 2, Libanon 3, Rumänien 2) In anderen Ländern registriert: 196 (Barbados 1, Bolivien 2, Kambodscha 48, Komoren 4, Zypern 2, Dom. Rep. 2, Georgien 49, Hong Kong 1, Nord Korea 1, Libanon 2, Libyen 2, Malta 6, Moldawien 1, Panama 32, St. Kitts und Nevis 7, St. Vincent und die Grenadinen 13, Sierra Leone 18, Slowakei 2, Togo 2, unbekannt 1) Häfen und Terminal: Latakia, Tartus Güterein- und -ausfuhr über syrische Häfen: Anzahl der Schiffe: Ankunft: 4630 Abfahrt: 4585 Güter (000) Tonnen: Export: 21138 Import: 2891 Passagiere: Ankunft: 6366 Abfahrt: 6379 3. Kommunikationsnetzwerk Telefon - Festnetzanschlüsse: 4.050 million (2010) Telefon - Mobilfunk: 7.304 million (2008) Telefonsystem: Allgemeine Bewertung - Ein brauchbares System, das derzeit wesentlichen Verbesserungen und digitalen Modernisierungen einschließlich Glasfasertechnologie unterzogen und in den ländlichen Gebieten ausgebaut wird. Inland: die Zahl der Festnetzanschlüsse ist seit dem Jahr 2000 deutlich angestiegen; Mobilfunkanbieter wachsen rapide und erreichten eine Telefondichte von 40 schnurlosen Telefonen pro 100 Personen. International: Landesvorwahl -963; Untersee-Verbindung nach Ägypten, Libanon und Zypern; Satelliten-Bodenstationen -1 Intelsat (Indischer Ozean) und 1 Intersputnik (Atlantischer Ozean); Koaxialkabel und Mikrowellenfunkverbindung zum Irak sowie zu Jordanien, dem Libanon und der Türkei; Teilnahme an Medarabtel. Radiosender: AM 14, FM 15, Kurzwelle 26 (2010) Fernsehsender: 44 (plus 17 Übertragungsstationen) (1995) Internet-Landescode: .sy Internet-Anbieter: 7859 (2009) Internet-Nutzer: 3.565 Million (2009) II. BEVÖLKERUNG Bevölkerung: 22,500,000 (Juli 2010, Schätzung) Bevölkerungswachstum: 3.3 Prozent (2010, Schätzung) Lebenserwartung: Männer: 72.2 Jahre, Frauen: 76.6 Jahre Sterberate: 3.7 Todesfälle/1,000 Personen (July 2010 Schätzung) 5 Syrien hat eine junge und schnell wachsende Bevölkerung. Die Mehrzahl der Menschen ist arabischen Ursprung und spricht Arabisch, die offizielle Landessprache des Landes. Französisch und Englisch werden vielfach verstanden, außerdem wird Kurdisch, Armenisch, Aramäisch und Tscherkessisch in einigen Gegenden gesprochen. Die größte Minderheit stellen die Kurden dar, desweiteren leben im Land Armenier, Turkomanen, Tscherkessen und Assyrer (nestorianische Christen). III. WIRTSCHAFT Das reale Wachstum der syrischen Wirtschaft lag im Jahr 2009 bei geschätzten 1,8%, da die ökonomische Krise die Ölpreise und die Volkswirtschaften von Syriens wichtigsten Exportmärkten ebenso beeinflusste wie die Investitionslage. Damaskus hat in den letzten Jahren moderate wirtschaftliche Reformen durchgeführt, einschließlich einer Senkung der Kreditraten, der Eröffnung privater Banken, der teilweisen Konsolidierung der Wechselkurse und der Erhöhung der Preise subventionierter Güter (vor allem Benzin und Zement), sowie der Etablierung der Aktienbörse - die ihren Betrieb im März 2009 aufgenommen hat. Zudem hat Präsident Asad Erlasse unterzeichnet, welche eine Reform der Eigentumsverhältnisse von Unternehmen fördern sollen und der Zentralbank erlauben, Schuldverschreibungen und Anleihen auf die Staatsschulden herauszugeben. Trotzdem bleibt die Wirtschaft insgesamt staatlich kontrolliert. Langfristige wirtschaftliche Probleme sind das Sinken des Ölpreises, hohe Arbeitslosigkeit, wachsende Haushaltsdefizite und Probleme bei der Wasserversorgung, die durch den hohen Verbrauch in der Landwirtschaft, den raschen Bevölkerungszuwachs, das Wachstum des industirellen Sektors und Umweltverschmutzung verursacht werden. BIP (Kaufkraftparität): BIP (offizieller Wechselkurs): BIP - reales Wachstum: BIP - nach Sektor: Erwerbstätige: Nach Beschäftigung: Arbeitslosigkeit: Unter der Armutsgrenze: Inflationsrate: Bruttoinvestitionen: Haushalt: Verschuldung: $107.4 Mrd. (2010, Schätzung) $59,33 Mrd. (2010, Schätzung) 3,2% (2010, Schätzung) Landwirtschaft: 17,6% Industrie: 26,8% Dienstleistungen: 55,6% (2010, Schätzung) 5,442 Mio. (2010, Schätzung) Landwirtschaft: 15.2% Industrie: 16.4% Bauwirtschaft: 16.2% Einzelhandel, Hotelwesen und Gastronomie: 16,3% Transport und Kommunikation: 7.6% Finanzwesen, Versicherungen und Immobilien: 2.3% Dienstleistungen: 26% (2010, Schätzung) 8,3% (2010, Schätzung) 11.9% (2006, Schätzung) 5,9% (2010, Schätzung) 16.6% of GDP (2010Schätzung) Einnahmen: $12,53 Mrd. Ausgaben: $15.3 Mrd. (2010, Schätzung) 29.8% des BIP (2010, Schätzung) 6 Landwirtschaftsprodukte: Industrie: Industriewachstum: Elektrizität - Produktion: Elektrizität - Konsum: Elektrizität - Exporte: Elektrizität - Importe: Öl - Produktion: Öl - Konsum: Öl - Exporte: Öl - Importe: Öl - Reserven: Erdgas - Produktion: Erdgas - Konsum: Erdgas - Exporte: Erdgas - Importe: Erdgas - Reserven: Bilanzsumme: Exporte: Exporte - Verbrauchsgüter: Exporte - Partner: Importe: Importe - Verbrauchsgüter: Importe - Partner: Devisen und Gold: Verschuldung - extern: Wirtschaftshilfe: Währung: Wechselkurs: Weizen, Gerste, Baumwolle, Linsen, Kichererbsen, Oliven, Zuckerrüben, Rindfleisch, Hammel, Eier, Geflügel, Milch Erdöl, Textilien, Lebensmittelverarbeitung, Getränke, Tabak, Phosphatabbau, Zement, Ölsamenverarbeitung, Automobilmontage 6% (2010) 43406 Mio. kWh (2009, Schätzung) 43406 Mio. kWh (2009, Schätzung) 0 kWh (2008, Schätzung) 1,4 Mrd. kWh (2007, Schätzung) 400,400 bbl/Tag (2009, Schätzung) 252,000 bbl/Tag (2009, Schätzung) 155,000 bbl/Tag (2008) 58.710 bbl/Tag (2007) 2.5 Mrd. bbl (1 January 2009) 8,9 Mrd. cu m (2010, Schätzung) 6,18 Mrd. cu m (2008, Schätzung) NA cu m(2008, Schätzung) 14 cu m (2008, Schätzung) 240,7 Mrd. cu m (1. Januar 2009, Schätzung) $649 Mio. (2010, Schätzung) $12.84 Mrd. (2010, Schätzung) Rohöl, Ölprodukte, Obst und Gemüse, Baumwollfaser, Kleidung, Fleisch und Vieh, Weizen Irak 31,4%, Libanon 12,7%, Deutschland 9,2%, Saudi Arabien: 5,2%, Italien 4.7%. 13.57 Mrd. (2010, Schätzung) Maschinenanlagen- und Transportzubehör, Elektrizitätsmaschinerie, Nahrungsmittel und Vieh, Metall und Metallwaren, Chemikalien und chemische Produkte, Plastik, Garn, Papier China 10.8%, Saudi Arabien 10.1%, Türkei: 7%, VAE 5 %, Italien 4.9%, Süd Korea: 4.7%, Russland 4.2%, Ägypten 4,1%, Libanon 4.1% (2009) $17.96 Mrd. ( 31.12.2010, Schätzung) $7.682 Mrd. (31.12.2010, Schätzung) $213 Mio. (2008, Schätzung) Syrisches Pfund (SYP) Syrisches Pfund zum US Dollar - – 46.8599 (2009 Schätzung), 46.5281 (2008 est.), 50,0085 (2007), 51,689 (2006), 50 (2005), 48,5 (2004) Anm.: die Daten von 2004-06 sind Raten des öffentlichen Sektors, die Daten von 2002-03 sind die parallele Marktraten in Amman und Beirut; die offizielle Kreditrückzahlungsrate stand von 2004-06 bei 11,2 Syrischen Pfund zum US-Dollar. 7 Finanzjahr: Kalenderjahr IV. ÖFFENTLICHE WOHLFAHRT Syriens sozialistische Regierung bietet ihren Bürgern umfangreiche Sozialleistungen bei nominellen Kosten. Die meisten Wohlfahrtsprogramme werden vom Ministerium für Arbeit und Soziales betrieben, das auch die Gewerkschaften kontrolliert, Mindestlöhne festsetzt, die Sicherheitsvorschriften reguliert, die Sozialversicherung bezahlt und Waisenhäuser, Einrichtungen für behinderte Menschen und Entwicklungszentren für ländliche Gemeinden betreibt. Vielen Bürgern stehen Sozialwohnungen zur Verfügung und viele Grundbedarfsmittel werden in wesentlichem Maße subventioniert. V. RENTEN 1. Allgemeine Informationen: Gesetzgebung Gesetzliches Rahmenwerk Erste und aktuelle Gesetze: 1959, mit Änderungen 1976 und 2001. Art: Sozialversicherungssystem 2. Voraussetzungen für den Erhalt einer Rente Arbeitnehmer in Industrie, Handel und Landwirtschaft. Ausschlüsse: Hauspersonal, Zeit-und Gelegenheitsarbeiter und mit Familienarbeit beschäftigte Personen. Spezialsystem für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Freiwillige Abdeckung: Im Ausland lebende syrische Arbeitnehmer können dem Programm freiwillig beitreten. Altersrente: Alter 60 (Männer) oder 55 (Frauen) bei Beitragszahlungen von mindestens 180 Monaten; Alter 55 (Männer) oder 50 (Frauen) bei Beitragszahlungen von mindestens 240 Monaten; Höchstrente: In jedem Alter (Männer und Frauen) bei Beitragszahlungen von mindestens 360 Monaten. Erhöhung der Altersrente: Ein Pauschalbetrag für mehr als 30 Jahre Beitragszahlung bis zu maximal 5 Jahre. Einkommensprüfung: Die Rente wird um den Betrag gekürzt, um den die Summe der Rente und der aktuellen Einkünfte die vorherigen Einkünfte übersteigt, oder um 500 Pfund pro Monat; je nachdem, welcher Betrag höher ist. Zahlungen an Empfänger im Ausland erfolgen nach Ermessen der Sozialversicherungsanstalt. Altersabfindung: Kein Anspruch auf Rentenansprüche Unterstützung bei Behinderungen: Verlust von mindestens 80 % der Arbeitsfähigkeit. Beitragszahlungen in den letzten 12 Monaten oder für insgesamt 24 Monate einschließlich der letzten 3 Monate. Für den Erhalt von Leistungen aus dieser freiwilligen Versicherung muss die Behinderung mehr als 35 % betragen. 8 Hinterbliebenenrente: Der oder die Verstorbene muss die Bedingungen für die Berufsunfähigkeitsrente erfüllen oder zum Zeitpunkt des Todes Rentner gewesen sein. Beihilfe im Sterbefall: Diese Leistung wird an Hinterbliebene von Personen, die Beiträge in diese freiwillige Versicherung eingezahlt haben, ausgezahlt. 3. Kosten der Rentenversicherung Versicherungsnehmer: 7 % des Verdienstes (plus optional 1 % des Verdienstes für Pauschalleistungen bei teilweiser oder vollständiger Arbeitsunfähigkeit oder im Todesfall) Arbeitgeber: 14 % des Gehalts Altersrente: 2,5 % des Durchschnittsverdienstes der letzten 2 Jahre (oder 5 aufeinander folgender Jahre in den letzten 10 Jahren, sofern höher) x der Anzahl der Arbeitsjahre. Die Mindestrente ist genauso hoch wie der Mindestlohn. Die Höchstrente beträgt 3.450 Pfund pro Monat oder 75 % des Verdienstes, sofern weniger. Erhöhung der Altersrente: Ein Pauschalbetrag in Höhe von 1 Monatsrente für jedes versicherte Jahr ab dem 30. Beitragsjahr. Der Höchst-Pauschalbetrag beträgt 5 Monatsrenten. Altersabfindung: 11 bis 15 % der gesamten abgedeckten Verdienste, sofern kein Anspruch auf eine Altersrente besteht. Berufsunfähigkeitsrente: Als Grundlage 40 % des Durchschnittsverdienstes plus 2 % des Durchschnittsverdienstes für jedes Jahr der versicherungspflichten Beschäftigung. Die Mindestrente ist genauso hoch wie der Mindestlohn. Die Höchstrente beträgt 80 % des Durchschnittsverdienstes. Vorübergehende Berufsunfähigkeitsrente: Die Mindestrente beträgt 343 Pfund pro Monat zuzüglich 25 Pfund für jeden unterhaltsberechtigten Familienangehörigen. Zuschuss bei Behinderungen: Ein Pauschalbetrag von 50 % des letzten Jahreslohns des Versicherten. Die Leistung wird um weitere 50% erhöht, wenn der Versicherte aufgrund eines Arbeitsunfalls vollständig arbeitsunfähig ist. Hinterbliebenenrente: Die Rente entspricht 37,5 % der Berufsunfähigkeitsrente des Versicherten und ist zahlbar an eine arbeitslose Witwe jedes Alters oder einen behinderten Witwer. Waisenrente: Die Rente entspricht 25 % der Berufsunfähigkeitsrente des Versicherten für die erste Waise (unter 21 Jahre und unter 24 Jahre im Fall einer Behinderung) oder 37,5 % für eine Vollwaise sowie 12,5 % für die zweite Waise. 9 Unterhaltsberechtigte Eltern: Die Rente beträgt 12,5 % der Berufsunfähigkeitsrente des Versicherten für jedes Elternteil. Die Mindest-Hinterbliebenenrente beträgt 400 Pfund pro Monat für eine Witwe und 96 Pfund für andere Hinterbliebene. Die Höchst-Hinterbliebenenrente beträgt 75 % der Berufsunfähigkeitsrente. Beihilfe im Sterbefall: Hinterbliebene erhalten 100 % des letzten Jahresgehalts des Versicherten. Der Pauschalbetrag wird um 50 % erhöht, wenn der Tod des Versicherten durch einen Arbeitsunfall verursacht wurde. Beerdigungsbeihilfe: Ein Pauschalbetrag von 1 Monatsgehalt. Der Höchstbetrag der Beerdigungsbeihilfe beträgt 100 Pfund. VI. MEDIZINISCHE VERSORGUNG 1. Allgemeine Informationen: Gesundheitssystem Die meisten endemischen Krankheiten wurden in Syrien ausgerottet. Die relativ hohe Kindersterblichkeit wird hauptsächlich durch Masern und Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Atemwege verursacht. Tuberkulose und Bindehautentzündungen sind insbesondere unter den Beduinen, den Bauern und den Bewohnern der Armenviertel der Städte weit verbreitet. Die Hauptgesundheitsindikatoren in Syrien zeigen, dass Infektionskrankheiten und durch Umweltverschmutzung verursachte Erkrankungen auch weiterhin ernsthafte Probleme darstellen. Die Rate der menschlichen Immun- und erworbenen Autoimmunerkrankungen (HIV/AIDS) lag 2005 unter 0,02 %. Etwa 89 % der Syrer hatten im Jahr 2010 Zugang zu Wasser und 93 % zu sanitären Anlagen. Die Gesundheits-und sanitären Bedingungen in den Großstädten, Städten und größeren Dörfern sind allgemein zufriedenstellend. Fließendes Wasser steht in nahezu allen Häusern, Gebäuden und an öffentlichen Plätzen zur Verfügung. Jede Gemeinde pflegt ihre Straßen; Abfälle werden regelmäßig abgeholt. Medizinische Einrichtungen sind schlecht verteilt. Die Mehrzahl der Ärzte hat sich in den großen Städten niedergelassen. Nahezu alle privaten medizinischen Einrichtungen befinden sich in den großen städtischen Gebieten wie etwa Damaskus, Aleppo, Tartus und Latakia. 2. Medizinische Infrastruktur: Anzahl und Ausstattung der Krankenhäuser Die medizinischen Einrichtungen umfassen staatliche und private Krankenhäuser und Sanatorien sowie militärische Krankenhäuser und Ambulatorien. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von öffentlichen und privaten Ambulatorien sowie Mutter-und Kind-Pflegeeinrichtungen, Antituberkulosezentren, Malaria-Präventionszentren und ländliche Behandlungszentren. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfügte Syrien im Jahr 2003 über 59 allgemeine Krankenhäuser; im Vergleich zu 41 Krankenhäusern im Jahr 1990. Der medizinische Sektor besteht aus den Allgemeinen und spezialisierten Krankenhäusern, den ländlichen und städtischen Gesundheitszentren, den medizinischen Einheiten in ländlichen Gebieten sowie den 10 spezialisierten Gesundheitszentren in den Städten und auf dem Land. Die Anzahl der Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern lag im Jahr 2003 bei 14,9. Während die Zahl der staatlichen Krankenhausbetten zwischen 1995 und 2001 gesunken ist, ist die Bevölkerung um etwa 18 Prozent angewachsen. Dank der Eröffnung neuer Krankenhäuser in den letzten Jahren, konnte die Zahl der Betten von 9792 im Jahr 2001 auf 30460 im Jahr 2009 gesteigert werden. WHO-Berichten zufolge waren 2002 in Syrien insgesamt 25.073 Allgemeinmediziner, 14.610 Zahnärzte und 33.496 Krankenschwestern beschäftigt. Auf 10.000 Einwohner kamen somit 14,3 Allgemeinmediziner, 8,7 Zahnärzte, 22,2 Krankenschwestern und 5,818 Hebammen (2009). Trotz der allgemeinen Verbesserung weist das Gesundheitssystem in Syrien erhebliche regionale Unterschiede in Bezug auf die Verfügbarkeit der medizinischen Versorgung auf. Die Diskrepanz ist insbesondere zwischen städtischen und ländlichenGebieten sehr groß. Die Anzahl der privaten Krankenhäuser und Ärzte stieg zwischen 1995 und 2001 aufgrund der wachsenden Nachfrage und des zunehmenden Wohlstands eines kleinen Teils der Gesellschaft um 41 %. 3. Verfügbarkeit und Kosten Die Baath-Partei schenkt dem Gesundheitswesen besondere Aufmerksamkeit. Dennoch fehlen die finanziellen Mittel, um den wachsenden Bedarf zu decken oder die Qualität aufrechtzuerhalten. Die Gesundheitskosten betrugen 2009 2.9% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Syriens Gesundheitssystem ist relativ dezentralisiert und konzentriert sich auf das Angebot primärer medizinischer Versorgung auf drei Ebenen: Stadt, Bezirk und Provinz. VII. BESCHÄFTIGUNG 1. Arbeitsmarktsituation Die steigende Geburtenrate in Syrien hat dazu geführt, dass Familien-Grundeigentum in noch kleinere Parzellen aufgeteilt wurde und der Lebensstandard vieler Bauern sank. 2. Arbeitslosenunterstützung: Voraussetzungen, Dokumente, Versicherungen Jedes Jahr treten mehr als 330.000 neue Arbeitssuchende in den syrischen Arbeitsmarkt ein. Die Wirtschaft ist jedoch aufgrund des schnellen Bevölkerungswachstums nicht in der Lage, diese Arbeitskräfte vollständig aufzufangen. Im Jahr 2002 wurde die Unemployment Commission (UC) mit der Aufgabe eingerichtet, innerhalb von 5 Jahren mehrere hunderttausend Arbeitsplätze zu schaffen. Seitens der Regierung wurden in der letzten Zeit Anstrengungen unternommen, um die grundlegende Infrastruktur, die sozialen Einrichtungen und die Entwicklung der ländlichen Gebiete durch Investitionen zu verbessern. Dennoch gibt es noch immer relativ wenig Kontrollinstrumente und öffentliche Studien, deren Daten in die Weiterentwicklung und Planung mit einfließen können. 11 Das Ministerium für Arbeit und Soziales ist bevollmächtigt, Arbeitssuchenden Arbeitsstellen zu vermitteln und Beihilfen zu zahlen. Darüber hinaus unterstützt das Ministerium Jugendaktivitäten wie Sport, die Pfadfinder, Alphabetisierungskampagnen und die Organisation von Kooperativen. Die Regierung gewährt privaten Wohlfahrtseinrichtungen erhebliche Beihilfen. Das Arbeitsgesetz schreibt Mindestlöhne vor, verbietet Kinderarbeit und organisiert die Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Doch die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse sowie die hohe Arbeitslosgikeit machen eine rigorose Umsetzung dieser Gesetze unmöglich. Arbeiter in der Schwerindustrie erhalten die höchsten Löhne, Textilarbeiter die niedrigsten. Staatsangestellte haben den Vorteil der erhöhten Beschäftigungssicherheit. Ein Großteil des durchschnittlichen Gehalts wird für Wohnung und Lebensmittel aufgewendet. VIII. BILDUNG 1. Bildungssystem und Infrastruktur Es besteht eine Schulpflicht für Kinder über 8 Jahre, und alle Schulbücher sind kostenlos. Das Schulwesen ist in sechs Jahre Grundschule/Hauptschule (6-12 Jahre), drei Jahre Mittelschule (12-15 Jahre) und drei Jahre Oberschule (15-18 Jahre) aufgeteilt. Die Mittel-und Oberschule bietet im Allgemeinen eine Vorbereitung auf das Hochschulstudium oder auf die Berufsausbildung. Mittel-und Oberschulen stehen allen Schülern offen, die ihre Schulausbildung fortsetzen möchten. Innerhalb dieses Rahmenwerks wird besonderer Wert auf die Vermittlung von Tradition und Kultur aber auch von Fachwissen gelegt. Das Syrische Bildungsministerium begutachtet alle Curricula, Schulbücher und Unterrichtsmaterialien. Die Bücher werden in der Regel von staatlich anerkannten Autoren verfasst und vom Allgemeinen Institut für Schulbuchdruck produziert. Der Unterricht findet in Arabischer Sprache statt. . Die Alphabetisierungsrate innerhalb der jugendlichen Bevölkerungsgruppe lag 2009 bei 94,43 Prozent, die Alphabetisierungsrate der Erwachsenen bei etwa 80 Prozent. Im gleichen Jahr besuchten 95 Prozent der Kinder eine Grundschule, aber nur 58 Prozent eine weiterführende Schule. Die Anzahl der Schülerinnen hat seit 1970 deutlich zugenommen. Neuesten Schätzungen zufolge besuchen 96 Prozent der Mädchen eine Grundschule, 40 Prozent eine weiterführende Schule und ca. 13 Prozent eine höhere Bildungseinrichtung. Das Angebot der öffentlichen Schulen wir durch Privatschulen ergänzt, aber weniger als 5 Prozent der Syrer besuchen eine solche private Bildungseinrichtung. Es gibt für die amerikanische und internationale Gemeinde zwei Internationale Schulen im Land. Darüber hinaus existiert ein separates Bildungssystem, das von den Vereinten Nationen für Palästinensische Flüchtlingskinder ins Leben gerufen wurde. Im Allgemeinen sind die Bildungsausgaben in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen, doch es bleibt schwierig, mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Im Jahr 2006 wurden 6,3 Prozent des Finanzhaushalts für Bildungszwecke verwendet, 3,6 Prozent davon für Höhere Bildung. Die Gesamtausgaben für Bildung übersteigen 12 die Ausgaben aller anderen Ministerien, mit Ausnahme des Verteidigungs- und Finanzministeriums. 2. Bedingungen für die Fortsetzung von Schule / Universität Fast 100 % der Jungen und Mädchen besuchen die Schule. Das Bildungssystem der Mittel-und Oberstufe umfasst eine dreijährige allgemeine oder Berufsausbildung sowie weitere drei Jahre akademische oder Berufsausbildung. Die Klassen sind jedoch sehr groß und die Schulen aller Stufen schlecht ausgestattet. Die Bildungspolitik des Landes konzentriert sich in Syriens vier Universitäten auf Technik und Medizin und weniger auf Kunst, Jura und wirtschaftliche Fächer. Im September 2002 gründete der Präsident die erste virtuelle Universität des Landes, durch die Studenten Diplome von Bildungseinrichtungen in den USA erlangen können. Diese und andere Maßnahmen wie etwa vorgeschriebener Computerunterricht auf Oberschulebene sowie gesetzlich vorgeschriebener Englisch-und Französisch-Unterricht in den Grundschulen/Hauptschulen dienen dazu, Schülern Sprach-und Computerkenntnisse zu vermitteln, um die Wirtschaft durch das Bildungssystem zu modernisieren. IX. IRAKISCHE FLÜCHTLINGE Syrien und Jordanien haben seit dem Jahr 2003 etwa 95 Prozent der irakischen Flüchtlinge aufgenommen. Zunächst kamen vor allem verhältnismäßig wohlhabende Iraker nach Syrien und Jordanien, doch mit zunehmend chaotischen Zuständen im Irak passierten auch die ärmeren Iraker die syrische Grenze in großer Zahl. Dieser Umstand trug teilweise zur Anspannung der sozialen und wirtschaftlichen Situation bei, unter anderem deshalb, weil die Arbeitslosigkeit in Syrien unoffiziellen Angaben zufolge bei etwa 25 Prozent liegt. Mit einer Bevölkerung von etwa 22 Millionen, hat Syrien geschätzte 1,4 Millionen Flüchtlinge (UN-Schätzung), und somit mehr als jedes andere Land, aufgenommen. Infolge der Flüchtlingswelle hat sich der Inflationsdruck stark erhöht: die Preise für Wohnungen haben sich nahezu verdoppelt und auch die Lebensmittelkosten sind in weniger als zwei Jahren um geschätzte 10 Prozent gestiegen. Kleinkriminalität und Prostitution haben zugenommen und es sind fremdenfeindliche Tendenzen gegenüber neuen Einwanderern erkennbar. Von Januar 2007 bis Mitte Mai 2007 wurden beim UNHCR-Büro in Damaskus etwa 41.000 Sunniten, 18.500 Shiiten, 19.700 Christen und 5.000 Angehörige kleinerer Minderheiten registriert. Die immense Zahl der Flüchtlinge stellt für die Infrastruktur des Landes vor allem im Hinblick auf Wohnraum, Bildung und soziale Dienste eine Herausforderung dar. Weitere 155.000 irakische Kinder sollten durch Anstrengungen des UN Flüchtlingswerk und UNICEF bis Ende 2008 wieder den Schulunterricht besuchen können. Derzeit besuchen in Syrien von geschätzten 300.000 irakischen Kindern im Schulalter nur etwa 33.000 eine Schule. Es ist das Ziel, noch einmal 100.000 irakischen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. 13 Unterstützung erhält die irakische Flüchtlingsgemeinde auch auf anderen Gebieten, vor allem von UN-Agenturen, die eine entsprechende Arbeitsgruppe initiiert haben. Mit Unterstützung der Internationalen Organisation für Migration baut die syrische Regierung u.a. eine Unterkunft für irakische Opfer von Menschenhandel in Damaskus und Aleppo. Die Aussichten, sich außerhalb Syriens niederzulassen, sind eher gering. Die USA haben zugesagt, 7.000 irakische Flüchtlinge aufzunehmen. Etwa 20.000 Iraker haben sich auf den Weg nach Europa gemacht, 9.000 davon nach Schweden. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat diese Initiativen direkt unterstützt und unterhält zwei Häuser für Opfer von Menschenhandel in Damaskus und Aleppo. Neben der Beherbergung von Menschenhandelsopfern dienen diese Einrichtungen der Aufklärung über Menschenhandel und der Weiterbildung von Rechtsanwälten und Polizisten in Bezug auf den Erlass 3/2010 zur Bekämpfung des Menschenhandels. X. INTERNATIONALE ORGANISATIONEN UND NGO’s Arab Fund for Economic and Social Development http://www.arabfund.org Syrian Social Nationalist Party (SSNP) http://www.ssnp.com Delegation der Europäischen Kommission in Syrien http://www.delsyr.cec.europa.int Europäische Union (EU) http://ec.europa.eu/comm/external_relations/syria/intro/index.htm Organisation of the Islamic Conference (OIC) http://www.oic-oci.org/oicnew Statistical, Economic and Social Research and Training Center for the Islamic Countries (SESRIC) http://www.sesrtcic.org UN Industrial Development Organization - UNIDO Country Industrial Information http://www.unido.org/data/geodoc.cfm?CC=SYR Die Weltbank http://www.worldbank.org/sy International Labour Organization (ILO) http://www.ilo.org/dyn/natlex/natlex_browse.home Die UNO in Syrien http://www.un.org.sy United Nations Development Programme (UNDP) http://www.undp.org.sy/ 14 UNDP Syria Projects http://www.undpprojects.sy/index.html Syrian Commission for Family Affairs http://www.scfa.gov.sy/ Association for Women's Role Development (AWRD) http://awrdsy.org/ The 10th Five Year Plan in Syria http://www.locus-syria.org/index.php?d=165 Syrian Investment Agency http://www.investinsyria.org/page.php?lang=english State Planning Commission (Syria) http://www.planning.gov.sy Ministry of Expatriates http://ministryofexpatriates.gov.sy/portal/page?_pageid=33,6082&_dad=portal&_sche ma=PORTAL 15