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Aufgrund der aktuellen Lage in Syrien können derzeit leider keine verlässlichen
Auskünfte und längerfristig gültigen Informationen zur Situation im Land
ermittelt werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass das hier vorliegende Länderinformationsblatt
den Stand von August 2011 wiedergibt.
LÄNDERINFORMATIONSBLATT
SYRIEN
(August 2011)
Haftungsausschluss
IOM hat die in diesem Blatt enthaltenen Informationen mit Sorgfalt zusammengetragen
und stellt die Informationen nach bestem Wissen zur Verfügung. IOM übernimmt keine
Haftung für die Richtigkeit der Informationen. Zusätzlich ist IOM nicht haftbar für
Rückschlüsse, welche aufgrund der von IOM zusammengetragenen Informationen
gezogen werden.
2
Inhaltsverzeichnis
I. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
1. Allgemeine Informationen
2. Öffentliches Transportwesen
3. Kommunikationsnetzwerk
3
II. BEVÖLKERUNG
4
III. WIRTSCHAFT
5
IV. ÖFFENTLICHE WOHLFAHRT
6
V. RENTEN
1. Allgemeine Informationen: Gesetzgebung
2. Voraussetzungen für den Erhalt einer Rente
3. Kosten der Rentenversicherung
7
VI. MEDIZINISCHE VERSORGUNG
1. Allgemeine Informationen
2. Medizinische Infrastruktur
3. Verfügbarkeit und Kosten
9
VII. BESCHÄFTIGUNG
1. Arbeitsmarktsituation
2. Arbeitslosenunterstützung
10
VIII. BILDUNG
1. Bildungssystem und Infrastruktur
2. Bedingungen für die Fortsetzung von Schule / Universität
11
IX. IRAKISCHE FLÜCHTLINGE
12
X. INTERNATIONALE ORGANISATIONEN UND NGO’s
13
3
I. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
1. Allgemeine Informationen: Öffentliche Dienste / Infrastruktur
Die Syrisch-Arabische Republik ist ein Entwicklungsland mit mittlerem
Einkommensniveau. Im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern mit einem
vergleichbaren Bruttoinlandsprodukt bietet das Land aufgrund seines sozialistischen
Systems und der 2006 im 10. Fünfjahresplan implementierten sozialen Marktwirtschaft
verhältnismäßig gute Lebensbedingungen.
Die syrische Verfassung von 1973 verpflichtet den Staat zur Unterhaltung eines
weitreichenden kostenlosen oder auf geringen Beiträgen der Bürger basierenden
Sozialsystems und die Regierung widmet dem Wohlergehen ihrer Bürger und der
Entwicklung des menschlichen Kapitals des Landes besondere Aufmerksamkeit. Aus
diesem Grund wurden in der Bereitstellung grundlegender gesellschaftlicher
Leistungen (einschließlich Gesundheit, Bildung und Sozialleistungen) nicht zuletzt
durch erhebliche Investitionen in die grundlegende Infrastruktur, soziale Einrichtungen
und die ländliche Entwicklung große Fortschritte erzielt.
2. Öffentliches Transportwesen
Flughäfen: 104 (2009)
Flughäfen mit befestigten Landebahnen:
gesamt: 29
mehr als 3.047 m: 4
2.438 bis 3.047 m: 16
914 bis 1.523 m: 3
1524 to 2437 m:1
unter 914 m: 5 (2009)
Flughäfen mit unbefestigten Landebahnen:
gesamt: 75
1.524 bis 2.437 m: 1
914 bis 1.523 m: 15
unter 914 m: 59 (2009)
Heliports: 7 (2009)
Pipelines:
Gas 3,101 km; Öl 1,997 km (2009
Schienennetz: (2009)
Gesamt: 2833 km
Straßen: (2009)
Gesamt: 68157 km
Asphaltiert: 43753km
Befestigt: 17761 km
Unbefestigt: 6643 km
4
Wasserwege:
900 km (wirtschaftlich unbedeutsam, 2008)
Handelsmarine:
gesamt: 77
nach Schiffstyp: Schüttgut 5, Fracht 65, Carrier 4, Container 1, Öltanker 1,
RORO-Verkehr 1
In ausländischem Besitz: 7 (Jordanien 2, Libanon 3, Rumänien 2)
In anderen Ländern registriert: 196 (Barbados 1, Bolivien 2, Kambodscha 48, Komoren
4, Zypern 2, Dom. Rep. 2, Georgien 49, Hong Kong 1, Nord Korea 1, Libanon 2, Libyen
2, Malta 6, Moldawien 1, Panama 32, St. Kitts und Nevis 7, St. Vincent und die
Grenadinen 13, Sierra Leone 18, Slowakei 2, Togo 2, unbekannt 1)
Häfen und Terminal: Latakia, Tartus
Güterein- und -ausfuhr über syrische Häfen:
Anzahl der Schiffe:
Ankunft: 4630
Abfahrt: 4585
Güter (000) Tonnen: Export: 21138
Import: 2891
Passagiere:
Ankunft: 6366
Abfahrt: 6379
3. Kommunikationsnetzwerk
Telefon - Festnetzanschlüsse: 4.050 million (2010)
Telefon - Mobilfunk: 7.304 million (2008)
Telefonsystem:
Allgemeine Bewertung - Ein brauchbares System, das derzeit wesentlichen
Verbesserungen und digitalen Modernisierungen einschließlich
Glasfasertechnologie unterzogen und in den ländlichen Gebieten ausgebaut
wird. Inland: die Zahl der Festnetzanschlüsse ist seit dem Jahr 2000 deutlich
angestiegen; Mobilfunkanbieter wachsen rapide und erreichten eine
Telefondichte von 40 schnurlosen Telefonen pro 100 Personen.
International: Landesvorwahl -963; Untersee-Verbindung nach Ägypten, Libanon und
Zypern; Satelliten-Bodenstationen -1 Intelsat (Indischer Ozean) und 1 Intersputnik
(Atlantischer Ozean); Koaxialkabel und Mikrowellenfunkverbindung zum Irak sowie zu
Jordanien, dem Libanon und der Türkei; Teilnahme an Medarabtel.
Radiosender: AM 14, FM 15, Kurzwelle 26 (2010)
Fernsehsender: 44 (plus 17 Übertragungsstationen) (1995)
Internet-Landescode: .sy
Internet-Anbieter: 7859 (2009)
Internet-Nutzer: 3.565 Million (2009)
II. BEVÖLKERUNG
Bevölkerung: 22,500,000 (Juli 2010, Schätzung)
Bevölkerungswachstum: 3.3 Prozent (2010, Schätzung)
Lebenserwartung: Männer: 72.2 Jahre, Frauen: 76.6 Jahre
Sterberate: 3.7 Todesfälle/1,000 Personen (July 2010 Schätzung)
5
Syrien hat eine junge und schnell wachsende Bevölkerung. Die Mehrzahl der
Menschen ist arabischen Ursprung und spricht Arabisch, die offizielle Landessprache
des Landes. Französisch und Englisch werden vielfach verstanden, außerdem wird
Kurdisch, Armenisch, Aramäisch und Tscherkessisch in einigen Gegenden
gesprochen. Die größte Minderheit stellen die Kurden dar, desweiteren leben im Land
Armenier, Turkomanen, Tscherkessen und Assyrer (nestorianische Christen).
III. WIRTSCHAFT
Das reale Wachstum der syrischen Wirtschaft lag im Jahr 2009 bei geschätzten 1,8%,
da die ökonomische Krise die Ölpreise und die Volkswirtschaften von Syriens
wichtigsten Exportmärkten ebenso beeinflusste wie die Investitionslage. Damaskus
hat in den letzten Jahren moderate wirtschaftliche Reformen durchgeführt,
einschließlich einer Senkung der Kreditraten, der Eröffnung privater Banken, der
teilweisen Konsolidierung der Wechselkurse und der Erhöhung der Preise
subventionierter Güter (vor allem Benzin und Zement), sowie der Etablierung der
Aktienbörse - die ihren Betrieb im März 2009 aufgenommen hat. Zudem hat Präsident
Asad Erlasse unterzeichnet, welche eine Reform der Eigentumsverhältnisse von
Unternehmen fördern sollen und der Zentralbank erlauben, Schuldverschreibungen
und Anleihen auf die Staatsschulden herauszugeben. Trotzdem bleibt die Wirtschaft
insgesamt staatlich kontrolliert. Langfristige wirtschaftliche Probleme sind das Sinken
des Ölpreises, hohe Arbeitslosigkeit, wachsende Haushaltsdefizite und Probleme bei
der Wasserversorgung, die durch den hohen Verbrauch in der Landwirtschaft, den
raschen Bevölkerungszuwachs, das Wachstum des industirellen Sektors und
Umweltverschmutzung verursacht werden.
BIP (Kaufkraftparität):
BIP (offizieller Wechselkurs):
BIP - reales Wachstum:
BIP - nach Sektor:
Erwerbstätige:
Nach Beschäftigung:
Arbeitslosigkeit:
Unter der Armutsgrenze:
Inflationsrate:
Bruttoinvestitionen:
Haushalt:
Verschuldung:
$107.4 Mrd. (2010, Schätzung)
$59,33 Mrd. (2010, Schätzung)
3,2% (2010, Schätzung)
Landwirtschaft: 17,6%
Industrie: 26,8%
Dienstleistungen: 55,6% (2010, Schätzung)
5,442 Mio. (2010, Schätzung)
Landwirtschaft: 15.2%
Industrie: 16.4%
Bauwirtschaft: 16.2%
Einzelhandel, Hotelwesen und Gastronomie:
16,3%
Transport und Kommunikation: 7.6%
Finanzwesen, Versicherungen und Immobilien:
2.3%
Dienstleistungen: 26% (2010, Schätzung)
8,3% (2010, Schätzung)
11.9% (2006, Schätzung)
5,9% (2010, Schätzung)
16.6% of GDP (2010Schätzung)
Einnahmen: $12,53 Mrd.
Ausgaben: $15.3 Mrd. (2010, Schätzung)
29.8% des BIP (2010, Schätzung)
6
Landwirtschaftsprodukte:
Industrie:
Industriewachstum:
Elektrizität - Produktion:
Elektrizität - Konsum:
Elektrizität - Exporte:
Elektrizität - Importe:
Öl - Produktion:
Öl - Konsum:
Öl - Exporte:
Öl - Importe:
Öl - Reserven:
Erdgas - Produktion:
Erdgas - Konsum:
Erdgas - Exporte:
Erdgas - Importe:
Erdgas - Reserven:
Bilanzsumme:
Exporte:
Exporte - Verbrauchsgüter:
Exporte - Partner:
Importe:
Importe - Verbrauchsgüter:
Importe - Partner:
Devisen und Gold:
Verschuldung - extern:
Wirtschaftshilfe:
Währung:
Wechselkurs:
Weizen, Gerste, Baumwolle, Linsen,
Kichererbsen, Oliven, Zuckerrüben, Rindfleisch,
Hammel, Eier, Geflügel, Milch
Erdöl, Textilien, Lebensmittelverarbeitung,
Getränke, Tabak, Phosphatabbau, Zement,
Ölsamenverarbeitung, Automobilmontage
6% (2010)
43406 Mio. kWh (2009, Schätzung)
43406 Mio. kWh (2009, Schätzung)
0 kWh (2008, Schätzung)
1,4 Mrd. kWh (2007, Schätzung)
400,400 bbl/Tag (2009, Schätzung)
252,000 bbl/Tag (2009, Schätzung)
155,000 bbl/Tag (2008)
58.710 bbl/Tag (2007)
2.5 Mrd. bbl (1 January 2009)
8,9 Mrd. cu m (2010, Schätzung)
6,18 Mrd. cu m (2008, Schätzung)
NA cu m(2008, Schätzung)
14 cu m (2008, Schätzung)
240,7 Mrd. cu m (1. Januar 2009, Schätzung)
$649 Mio. (2010, Schätzung)
$12.84 Mrd. (2010, Schätzung)
Rohöl, Ölprodukte, Obst und Gemüse,
Baumwollfaser, Kleidung, Fleisch und Vieh,
Weizen
Irak 31,4%, Libanon 12,7%, Deutschland 9,2%,
Saudi Arabien: 5,2%, Italien 4.7%.
13.57 Mrd. (2010, Schätzung)
Maschinenanlagen- und Transportzubehör,
Elektrizitätsmaschinerie, Nahrungsmittel und
Vieh, Metall und Metallwaren, Chemikalien und
chemische Produkte, Plastik, Garn, Papier
China 10.8%, Saudi Arabien 10.1%, Türkei: 7%,
VAE 5 %, Italien 4.9%, Süd Korea: 4.7%,
Russland 4.2%, Ägypten 4,1%, Libanon 4.1%
(2009)
$17.96 Mrd. ( 31.12.2010, Schätzung)
$7.682 Mrd. (31.12.2010, Schätzung)
$213 Mio. (2008, Schätzung)
Syrisches Pfund (SYP)
Syrisches Pfund zum US Dollar - – 46.8599
(2009 Schätzung), 46.5281 (2008 est.), 50,0085
(2007), 51,689 (2006), 50 (2005), 48,5 (2004)
Anm.: die Daten von 2004-06 sind Raten des
öffentlichen Sektors, die Daten von 2002-03 sind
die parallele Marktraten in Amman und Beirut;
die offizielle Kreditrückzahlungsrate stand von
2004-06 bei 11,2 Syrischen Pfund zum
US-Dollar.
7
Finanzjahr:
Kalenderjahr
IV. ÖFFENTLICHE WOHLFAHRT
Syriens sozialistische Regierung bietet ihren Bürgern umfangreiche Sozialleistungen
bei nominellen Kosten. Die meisten Wohlfahrtsprogramme werden vom Ministerium für
Arbeit und Soziales betrieben, das auch die Gewerkschaften kontrolliert, Mindestlöhne
festsetzt, die Sicherheitsvorschriften reguliert, die Sozialversicherung bezahlt und
Waisenhäuser, Einrichtungen für behinderte Menschen und Entwicklungszentren für
ländliche Gemeinden betreibt. Vielen Bürgern stehen Sozialwohnungen zur Verfügung
und viele Grundbedarfsmittel werden in wesentlichem Maße subventioniert.
V. RENTEN
1. Allgemeine Informationen: Gesetzgebung
Gesetzliches Rahmenwerk
Erste und aktuelle Gesetze: 1959, mit Änderungen 1976 und 2001.
Art: Sozialversicherungssystem
2. Voraussetzungen für den Erhalt einer Rente
Arbeitnehmer in Industrie, Handel und Landwirtschaft. Ausschlüsse: Hauspersonal,
Zeit-und Gelegenheitsarbeiter und mit Familienarbeit beschäftigte Personen.
Spezialsystem für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Freiwillige Abdeckung: Im
Ausland lebende syrische Arbeitnehmer können dem Programm freiwillig beitreten.
Altersrente:
Alter 60 (Männer) oder 55 (Frauen) bei Beitragszahlungen von mindestens 180
Monaten; Alter 55 (Männer) oder 50 (Frauen) bei Beitragszahlungen von mindestens
240 Monaten; Höchstrente: In jedem Alter (Männer und Frauen) bei Beitragszahlungen
von mindestens 360 Monaten. Erhöhung der Altersrente: Ein Pauschalbetrag für mehr
als 30 Jahre Beitragszahlung bis zu maximal 5 Jahre.
Einkommensprüfung: Die Rente wird um den Betrag gekürzt, um den die Summe der
Rente und der aktuellen Einkünfte die vorherigen Einkünfte übersteigt, oder um 500
Pfund pro Monat; je nachdem, welcher Betrag höher ist. Zahlungen an Empfänger im
Ausland erfolgen nach Ermessen der Sozialversicherungsanstalt.
Altersabfindung: Kein Anspruch auf Rentenansprüche
Unterstützung bei Behinderungen:
Verlust von mindestens 80 % der Arbeitsfähigkeit. Beitragszahlungen in den letzten 12
Monaten oder für insgesamt 24 Monate einschließlich der letzten 3 Monate.
Für den Erhalt von Leistungen aus dieser freiwilligen Versicherung muss die
Behinderung mehr als 35 % betragen.
8
Hinterbliebenenrente:
Der oder die Verstorbene muss die Bedingungen für die Berufsunfähigkeitsrente
erfüllen oder zum Zeitpunkt des Todes Rentner gewesen sein.
Beihilfe im Sterbefall:
Diese Leistung wird an Hinterbliebene von Personen, die Beiträge in diese freiwillige
Versicherung eingezahlt haben, ausgezahlt.
3. Kosten der Rentenversicherung
Versicherungsnehmer: 7 % des Verdienstes (plus optional 1 % des Verdienstes für
Pauschalleistungen bei teilweiser oder vollständiger Arbeitsunfähigkeit oder im
Todesfall)
Arbeitgeber: 14 % des Gehalts
Altersrente:
2,5 % des Durchschnittsverdienstes der letzten 2 Jahre (oder 5 aufeinander folgender
Jahre in den letzten 10 Jahren, sofern höher) x der Anzahl der Arbeitsjahre. Die
Mindestrente ist genauso hoch wie der Mindestlohn. Die Höchstrente beträgt 3.450
Pfund pro Monat oder 75 % des Verdienstes, sofern weniger.
Erhöhung der Altersrente: Ein Pauschalbetrag in Höhe von 1 Monatsrente für jedes
versicherte Jahr ab dem 30. Beitragsjahr. Der Höchst-Pauschalbetrag beträgt 5
Monatsrenten.
Altersabfindung:
11 bis 15 % der gesamten abgedeckten Verdienste, sofern kein Anspruch auf eine
Altersrente besteht.
Berufsunfähigkeitsrente:
Als Grundlage 40 % des Durchschnittsverdienstes plus 2 % des
Durchschnittsverdienstes für jedes Jahr der versicherungspflichten Beschäftigung. Die
Mindestrente ist genauso hoch wie der Mindestlohn. Die Höchstrente beträgt 80 % des
Durchschnittsverdienstes. Vorübergehende Berufsunfähigkeitsrente: Die Mindestrente
beträgt 343 Pfund pro Monat zuzüglich 25 Pfund für jeden unterhaltsberechtigten
Familienangehörigen.
Zuschuss bei Behinderungen:
Ein Pauschalbetrag von 50 % des letzten Jahreslohns des Versicherten. Die Leistung
wird um weitere 50% erhöht, wenn der Versicherte aufgrund eines Arbeitsunfalls
vollständig arbeitsunfähig ist.
Hinterbliebenenrente:
Die Rente entspricht 37,5 % der Berufsunfähigkeitsrente des Versicherten und ist
zahlbar an eine arbeitslose Witwe jedes Alters oder einen behinderten Witwer.
Waisenrente:
Die Rente entspricht 25 % der Berufsunfähigkeitsrente des Versicherten für die erste
Waise (unter 21 Jahre und unter 24 Jahre im Fall einer Behinderung) oder 37,5 % für
eine Vollwaise sowie 12,5 % für die zweite Waise.
9
Unterhaltsberechtigte Eltern:
Die Rente beträgt 12,5 % der Berufsunfähigkeitsrente des Versicherten für jedes
Elternteil. Die Mindest-Hinterbliebenenrente beträgt 400 Pfund pro Monat für eine
Witwe und 96 Pfund für andere Hinterbliebene. Die Höchst-Hinterbliebenenrente
beträgt 75 % der Berufsunfähigkeitsrente.
Beihilfe im Sterbefall:
Hinterbliebene erhalten 100 % des letzten Jahresgehalts des Versicherten. Der
Pauschalbetrag wird um 50 % erhöht, wenn der Tod des Versicherten durch einen
Arbeitsunfall verursacht wurde.
Beerdigungsbeihilfe:
Ein Pauschalbetrag von 1 Monatsgehalt. Der Höchstbetrag der Beerdigungsbeihilfe
beträgt 100 Pfund.
VI. MEDIZINISCHE VERSORGUNG
1. Allgemeine Informationen: Gesundheitssystem
Die meisten endemischen Krankheiten wurden in Syrien ausgerottet. Die relativ hohe
Kindersterblichkeit wird hauptsächlich durch Masern und Erkrankungen des
Verdauungstraktes
und
der
Atemwege
verursacht.
Tuberkulose
und
Bindehautentzündungen sind insbesondere unter den Beduinen, den Bauern und den
Bewohnern der Armenviertel der Städte weit verbreitet.
Die Hauptgesundheitsindikatoren in Syrien zeigen, dass Infektionskrankheiten und
durch Umweltverschmutzung verursachte Erkrankungen auch weiterhin ernsthafte
Probleme darstellen. Die Rate der menschlichen Immun- und erworbenen
Autoimmunerkrankungen (HIV/AIDS) lag 2005 unter 0,02 %. Etwa 89 % der Syrer
hatten im Jahr 2010 Zugang zu Wasser und 93 % zu sanitären Anlagen.
Die Gesundheits-und sanitären Bedingungen in den Großstädten, Städten und
größeren Dörfern sind allgemein zufriedenstellend. Fließendes Wasser steht in nahezu
allen Häusern, Gebäuden und an öffentlichen Plätzen zur Verfügung. Jede Gemeinde
pflegt ihre Straßen; Abfälle werden regelmäßig abgeholt. Medizinische Einrichtungen
sind schlecht verteilt. Die Mehrzahl der Ärzte hat sich in den großen Städten
niedergelassen. Nahezu alle privaten medizinischen Einrichtungen befinden sich in
den großen städtischen Gebieten wie etwa Damaskus, Aleppo, Tartus und Latakia.
2. Medizinische Infrastruktur: Anzahl und Ausstattung der Krankenhäuser
Die medizinischen Einrichtungen umfassen staatliche und private Krankenhäuser und
Sanatorien sowie militärische Krankenhäuser und Ambulatorien. Darüber hinaus gibt
es eine Reihe von öffentlichen und privaten Ambulatorien sowie Mutter-und
Kind-Pflegeeinrichtungen, Antituberkulosezentren, Malaria-Präventionszentren und
ländliche Behandlungszentren. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) verfügte Syrien im Jahr 2003 über 59 allgemeine Krankenhäuser; im Vergleich
zu 41 Krankenhäusern im Jahr 1990. Der medizinische Sektor besteht aus den
Allgemeinen und spezialisierten Krankenhäusern, den ländlichen und städtischen
Gesundheitszentren, den medizinischen Einheiten in ländlichen Gebieten sowie den
10
spezialisierten Gesundheitszentren in den Städten und auf dem Land.
Die Anzahl der Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern lag im Jahr 2003 bei 14,9.
Während die Zahl der staatlichen Krankenhausbetten zwischen 1995 und 2001
gesunken ist, ist die Bevölkerung um etwa 18 Prozent angewachsen. Dank der
Eröffnung neuer Krankenhäuser in den letzten Jahren, konnte die Zahl der Betten von
9792 im Jahr 2001 auf 30460 im Jahr 2009 gesteigert werden. WHO-Berichten zufolge
waren 2002 in Syrien insgesamt 25.073 Allgemeinmediziner, 14.610 Zahnärzte und
33.496 Krankenschwestern beschäftigt. Auf 10.000 Einwohner kamen somit 14,3
Allgemeinmediziner, 8,7 Zahnärzte, 22,2 Krankenschwestern und 5,818 Hebammen
(2009). Trotz der allgemeinen Verbesserung weist das Gesundheitssystem in Syrien
erhebliche regionale Unterschiede in Bezug auf die Verfügbarkeit der medizinischen
Versorgung auf. Die Diskrepanz ist insbesondere zwischen städtischen und
ländlichenGebieten sehr groß. Die Anzahl der privaten Krankenhäuser und Ärzte stieg
zwischen 1995 und 2001 aufgrund der wachsenden Nachfrage und des zunehmenden
Wohlstands eines kleinen Teils der Gesellschaft um 41 %.
3. Verfügbarkeit und Kosten
Die Baath-Partei schenkt dem Gesundheitswesen besondere Aufmerksamkeit.
Dennoch fehlen die finanziellen Mittel, um den wachsenden Bedarf zu decken oder die
Qualität aufrechtzuerhalten. Die Gesundheitskosten betrugen 2009 2.9% des
Bruttoinlandsprodukts (BIP). Syriens Gesundheitssystem ist relativ dezentralisiert und
konzentriert sich auf das Angebot primärer medizinischer Versorgung auf drei Ebenen:
Stadt, Bezirk und Provinz.
VII. BESCHÄFTIGUNG
1. Arbeitsmarktsituation
Die steigende Geburtenrate in Syrien hat dazu geführt, dass
Familien-Grundeigentum in noch kleinere Parzellen aufgeteilt wurde und der
Lebensstandard vieler Bauern sank.
2. Arbeitslosenunterstützung: Voraussetzungen, Dokumente, Versicherungen
Jedes Jahr treten mehr als 330.000 neue Arbeitssuchende in den syrischen
Arbeitsmarkt ein. Die Wirtschaft ist jedoch aufgrund des schnellen
Bevölkerungswachstums nicht in der Lage, diese Arbeitskräfte vollständig
aufzufangen. Im Jahr 2002 wurde die Unemployment Commission (UC) mit der
Aufgabe eingerichtet, innerhalb von 5 Jahren mehrere hunderttausend Arbeitsplätze
zu schaffen.
Seitens der Regierung wurden in der letzten Zeit Anstrengungen unternommen, um die
grundlegende Infrastruktur, die sozialen Einrichtungen und die Entwicklung der
ländlichen Gebiete durch Investitionen zu verbessern. Dennoch gibt es noch immer
relativ wenig Kontrollinstrumente und öffentliche Studien, deren Daten in die
Weiterentwicklung und Planung mit einfließen können.
11
Das Ministerium für Arbeit und Soziales ist bevollmächtigt, Arbeitssuchenden
Arbeitsstellen zu vermitteln und Beihilfen zu zahlen. Darüber hinaus unterstützt das
Ministerium Jugendaktivitäten wie Sport, die Pfadfinder, Alphabetisierungskampagnen
und die Organisation von Kooperativen. Die Regierung gewährt privaten
Wohlfahrtseinrichtungen erhebliche Beihilfen.
Das Arbeitsgesetz schreibt Mindestlöhne vor, verbietet Kinderarbeit und organisiert die
Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Doch die wirtschaftlichen
und sozialen Verhältnisse sowie die hohe Arbeitslosgikeit machen eine rigorose
Umsetzung dieser Gesetze unmöglich.
Arbeiter in der Schwerindustrie erhalten die höchsten Löhne, Textilarbeiter die
niedrigsten. Staatsangestellte haben den Vorteil der erhöhten
Beschäftigungssicherheit. Ein Großteil des durchschnittlichen Gehalts wird für
Wohnung und Lebensmittel aufgewendet.
VIII. BILDUNG
1. Bildungssystem und Infrastruktur
Es besteht eine Schulpflicht für Kinder über 8 Jahre, und alle Schulbücher sind
kostenlos. Das Schulwesen ist in sechs Jahre Grundschule/Hauptschule (6-12 Jahre),
drei Jahre Mittelschule (12-15 Jahre) und drei Jahre Oberschule (15-18 Jahre)
aufgeteilt. Die Mittel-und Oberschule bietet im Allgemeinen eine Vorbereitung auf das
Hochschulstudium oder auf die Berufsausbildung. Mittel-und Oberschulen stehen allen
Schülern offen, die ihre Schulausbildung fortsetzen möchten.
Innerhalb dieses Rahmenwerks wird besonderer Wert auf die Vermittlung von
Tradition und Kultur aber auch von Fachwissen gelegt. Das Syrische
Bildungsministerium begutachtet alle Curricula, Schulbücher und
Unterrichtsmaterialien. Die Bücher werden in der Regel von staatlich anerkannten
Autoren verfasst und vom Allgemeinen Institut für Schulbuchdruck produziert. Der
Unterricht findet in Arabischer Sprache statt.
.
Die Alphabetisierungsrate innerhalb der jugendlichen Bevölkerungsgruppe lag 2009
bei 94,43 Prozent, die Alphabetisierungsrate der Erwachsenen bei etwa 80 Prozent. Im
gleichen Jahr besuchten 95 Prozent der Kinder eine Grundschule, aber nur 58 Prozent
eine weiterführende Schule. Die Anzahl der Schülerinnen hat seit 1970 deutlich
zugenommen. Neuesten Schätzungen zufolge besuchen 96 Prozent der Mädchen
eine Grundschule, 40 Prozent eine weiterführende Schule und ca. 13 Prozent eine
höhere Bildungseinrichtung.
Das Angebot der öffentlichen Schulen wir durch Privatschulen ergänzt, aber weniger
als 5 Prozent der Syrer besuchen eine solche private Bildungseinrichtung. Es gibt für
die amerikanische und internationale Gemeinde zwei Internationale Schulen im Land.
Darüber hinaus existiert ein separates Bildungssystem, das von den Vereinten
Nationen für Palästinensische Flüchtlingskinder ins Leben gerufen wurde.
Im Allgemeinen sind die Bildungsausgaben in den vergangenen Jahrzehnten
gestiegen, doch es bleibt schwierig, mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten.
Im Jahr 2006 wurden 6,3 Prozent des Finanzhaushalts für Bildungszwecke verwendet,
3,6 Prozent davon für Höhere Bildung. Die Gesamtausgaben für Bildung übersteigen
12
die Ausgaben aller anderen Ministerien, mit Ausnahme des Verteidigungs- und
Finanzministeriums.
2. Bedingungen für die Fortsetzung von Schule / Universität
Fast 100 % der Jungen und Mädchen besuchen die Schule. Das Bildungssystem der
Mittel-und Oberstufe umfasst eine dreijährige allgemeine oder Berufsausbildung sowie
weitere drei Jahre akademische oder Berufsausbildung. Die Klassen sind jedoch sehr
groß und die Schulen aller Stufen schlecht ausgestattet.
Die Bildungspolitik des Landes konzentriert sich in Syriens vier Universitäten auf
Technik und Medizin und weniger auf Kunst, Jura und wirtschaftliche Fächer. Im
September 2002 gründete der Präsident die erste virtuelle Universität des Landes,
durch die Studenten Diplome von Bildungseinrichtungen in den USA erlangen können.
Diese und andere Maßnahmen wie etwa vorgeschriebener Computerunterricht auf
Oberschulebene
sowie
gesetzlich
vorgeschriebener
Englisch-und
Französisch-Unterricht in den Grundschulen/Hauptschulen dienen dazu, Schülern
Sprach-und Computerkenntnisse zu vermitteln, um die Wirtschaft durch das
Bildungssystem zu modernisieren.
IX. IRAKISCHE FLÜCHTLINGE
Syrien und Jordanien haben seit dem Jahr 2003 etwa 95 Prozent der irakischen
Flüchtlinge aufgenommen. Zunächst kamen vor allem verhältnismäßig wohlhabende
Iraker nach Syrien und Jordanien, doch mit zunehmend chaotischen Zuständen im Irak
passierten auch die ärmeren Iraker die syrische Grenze in großer Zahl. Dieser
Umstand trug teilweise zur Anspannung der sozialen und wirtschaftlichen Situation bei,
unter anderem deshalb, weil die Arbeitslosigkeit in Syrien unoffiziellen Angaben
zufolge bei etwa 25 Prozent liegt.
Mit einer Bevölkerung von etwa 22 Millionen, hat Syrien geschätzte 1,4 Millionen
Flüchtlinge (UN-Schätzung), und somit mehr als jedes andere Land, aufgenommen.
Infolge der Flüchtlingswelle hat sich der Inflationsdruck stark erhöht: die Preise für
Wohnungen haben sich nahezu verdoppelt und auch die Lebensmittelkosten sind in
weniger als zwei Jahren um geschätzte 10 Prozent gestiegen. Kleinkriminalität und
Prostitution haben zugenommen und es sind fremdenfeindliche Tendenzen
gegenüber neuen Einwanderern erkennbar.
Von Januar 2007 bis Mitte Mai 2007 wurden beim UNHCR-Büro in Damaskus etwa
41.000 Sunniten, 18.500 Shiiten, 19.700 Christen und 5.000 Angehörige kleinerer
Minderheiten registriert. Die immense Zahl der Flüchtlinge stellt für die Infrastruktur
des Landes vor allem im Hinblick auf Wohnraum, Bildung und soziale Dienste eine
Herausforderung dar.
Weitere 155.000 irakische Kinder sollten durch Anstrengungen des UN
Flüchtlingswerk und UNICEF bis Ende 2008 wieder den Schulunterricht besuchen
können. Derzeit besuchen in Syrien von geschätzten 300.000 irakischen Kindern im
Schulalter nur etwa 33.000 eine Schule. Es ist das Ziel, noch einmal 100.000
irakischen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
13
Unterstützung erhält die irakische Flüchtlingsgemeinde auch auf anderen Gebieten,
vor allem von UN-Agenturen, die eine entsprechende Arbeitsgruppe initiiert haben. Mit
Unterstützung der Internationalen Organisation für Migration baut die syrische
Regierung u.a. eine Unterkunft für irakische Opfer von Menschenhandel in Damaskus
und Aleppo. Die Aussichten, sich außerhalb Syriens niederzulassen, sind eher gering.
Die USA haben zugesagt, 7.000 irakische Flüchtlinge aufzunehmen. Etwa 20.000
Iraker haben sich auf den Weg nach Europa gemacht, 9.000 davon nach Schweden.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat diese Initiativen direkt
unterstützt und unterhält zwei Häuser für Opfer von Menschenhandel in Damaskus
und Aleppo. Neben der Beherbergung von Menschenhandelsopfern dienen diese
Einrichtungen der Aufklärung über Menschenhandel und der Weiterbildung von
Rechtsanwälten und Polizisten in Bezug auf den Erlass 3/2010 zur Bekämpfung des
Menschenhandels.
X. INTERNATIONALE ORGANISATIONEN UND NGO’s
Arab Fund for Economic and Social Development
http://www.arabfund.org
Syrian Social Nationalist Party (SSNP)
http://www.ssnp.com
Delegation der Europäischen Kommission in Syrien
http://www.delsyr.cec.europa.int
Europäische Union (EU)
http://ec.europa.eu/comm/external_relations/syria/intro/index.htm
Organisation of the Islamic Conference (OIC)
http://www.oic-oci.org/oicnew
Statistical, Economic and Social Research and Training Center for the Islamic
Countries (SESRIC)
http://www.sesrtcic.org
UN Industrial Development Organization - UNIDO Country Industrial Information
http://www.unido.org/data/geodoc.cfm?CC=SYR
Die Weltbank
http://www.worldbank.org/sy
International Labour Organization (ILO)
http://www.ilo.org/dyn/natlex/natlex_browse.home
Die UNO in Syrien
http://www.un.org.sy
United Nations Development Programme (UNDP)
http://www.undp.org.sy/
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UNDP Syria Projects
http://www.undpprojects.sy/index.html
Syrian Commission for Family Affairs
http://www.scfa.gov.sy/
Association for Women's Role Development (AWRD)
http://awrdsy.org/
The 10th Five Year Plan in Syria
http://www.locus-syria.org/index.php?d=165
Syrian Investment Agency
http://www.investinsyria.org/page.php?lang=english
State Planning Commission (Syria)
http://www.planning.gov.sy
Ministry of Expatriates
http://ministryofexpatriates.gov.sy/portal/page?_pageid=33,6082&_dad=portal&_sche
ma=PORTAL
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