Forum IWettbewerb ort den'W'egzug des Kantonsspitals verkraften. In genommen wurde. Im Gründerbau ist eine ku.- turelle Nutzung vorgesehen. Für die Diskussio- Projektwettbewerb Umba u u nd Erweiteru ng der Nachbarschaft ist das Zentrum Frauensteinmatt mit Pfegezentrum, Familien- und A.lterswohnungen von Michael Meier und Marius Hug Theiler-Areal, Zug soeben fertiggestellt worden (vgl. Zentrum ohne Tanzum ein Wir[schaftssym bol Mitte, in: werk, bauen + wohnen 7-812005). ln Ztg entsteht eine neue Stadtsilhouette, der der'W'ettbewerbsbeiträge bilden der Hochbau, d,-- Theiler-Haus und die Shedhalle dennoch den s.' meinsamen Bühnenraum. Die Hauptaufgabe b.stand darin, die Geschichte des Ortes, unterschiec' Dass der Konstrukteur Richard Theiler 1896 liche Bautypologien und Gebäudegeometrien in. & Co, baulichen Bestand, Landschaftsbezüge und d:. Standort boomt. 2010 wurden Baugesuche mit sein nElectrotechnisches Institut Theiler Investitionen in der Höhe von 1,3 Milliarden Franken eingereicht, und im Zeitraum von 2005 nicht im damaligen Industriequartier, sondern an bis 2020 rechnen die Mittelschulen und Gymna- hat seinen Grund: Er hatte es auf Nachwuchs für und Schüler, eine Mensa, eine Turnhalle, Ausse:' mit einem'§ü'achstum der Schülerzahlen von 28 Prozent. Um der steigenden Nachfrage nach die Entwicklung und Produktion seines'W'echsel- räume sowie das Museum für Urgeschichte(n), da, stromzählers abgesehen. Aus Theilers Institut ist bereits heute in der Shedhalle untergebracht ist. sien der Hofstrasse neben dem Knabeninstitut baute & Schulraum gerecht zu werden, hat der Kanton später der'§?'eltkonzern Landis Zug 2010 zwei 'W'ettbewerbe gleichzeitig ausgeschrieben: Für das Gymnasium in Menzingen Nach 1905 wurde der Gründerbau, wurden die Architekten Bünzli & Courvoisier aus Raumprogramm zusarnmenzuftigen: Unterricht.' , Gyr entstanden. das Theiler- Haus, in Etappen durch eine Shedhalle, Nebenbauten und 191 I durch einen fünfgeschossigen Zürich ausgewählt, den Zuschlag ftir den Umbau Hochbau erginzt. Seit 2007 steht das ganze En- und die Erweiterung der\Tirtschafts- und Fachmittelschule auf dem Theiler-Areal in Zug erhielt semble unter kantonalem Schutz. das Nachwuchsbüro Darlington Meier Architek- ten, ebenfalls aus Zürich. Geburtsort von Landis & Gyr Das Theiler-fued liegt im südlichen Entwicklungs- und Gemeinschaftsräume für 400 Schülerinne: Ns Zeitzstge Beziehungen als Programm Mit zwei Eingriffen haben die Sieger Darlingto: Meier diese Aufpbe - den architektonischen Tän: um das'W'irtschaftssymbol Theiler-Areal - au, Geburtsort von Sicht der Jury am besten gelöst: Ein langgestreciter Schulbau ist hangseitig an den bestehendei: Landis 6r Gyr und umgeben von herrschaftlichen Hochbau angegliedert. Er folgt im Grundriss de: Villen, Obstgärten sowie der Fachmittelschule Grundstücksgrenze und hdlt einen parallelen Ab- ftir die frühe Stadtenwicklung, als Athene besitzt das Theiler-Areal ftir das kollektive stand zur geknickten Längsgeometrie der Shec- Gedächtnis vonZrg die Aura eines bedeutenden halle ein. Die Gebäudehöhen sind mit Rücksich: '§?'irtschaftssymbols. auf die Gesamtkomposition und auf die Au.- gebiet der Stadt anschliessend an die Altstadt auf So ist zumindest politisch erklärbar, wieso das sichtsqualität der Nachbarn abgestuft. AIs zweire einer Sonnenterrasse zwischen dem See und den Theiler-Haus trotz seiner prominenten Stellung Massnahme setzen die Verfasser auf die nördlichr Hängen des Zugerbergs. 2008 musste der Stand- im Areal nicht in den Bearbeitungsperimeter auf- Rückseite des Areals einen fachen Tirrnhallenbau Zwischen Schulhaus, Shedhalle und Turnhalle Geschütztes historisches Theiler-Areal entsteht so ein zentraler Pausenplatz, dieAnkuntr und Mitte im Areal. Hier hat man die Übersichr über die §?'ege tndZugdngezu einzelnen Nutzungen. Eine Gasse entlang der Aula und der Mensa verbindet den historischen Hochbau mit denr Pausenplatz. Ohne eine übergeordnete ortsbauliche Geometrie einzuführen, entstehen räumliche Beziehungen und Begegnungsmöglichkeiten, die dem Schulalltag der'§7'irtschafts- und Fachmittelschule die gewünschte Dichte an Austausch bring.n. Die Form und die Organisation des Schulneubaus sind der Entwurßidee und der Suche nach Massstäblichkeir untergeordnet, die eigentlichen Schulzimmer erst ab dem ersten Obergeschoss unterge- bracht. Hier gibt es eine zweite Pausenhalle mit ',f,# ,+ E !ll :{, .äf - # E Siegerprojekt von Darlington Meier Architekten, Zürich direktem Ztgangzum hangseitigen Obstgarten. missverständlich pragmatisch teilen sie mit, dass Die innere Verteilung der Nurzungen, der Tiag- Mit den Spezialräumen im obersten Geschoss set- die im Theiler-Areal historisch belegte unterneh- werksenrwurf, die vorgeschlagene Vorfabrikation zen die Architekten dem Schulneubau architek- merische Zielstrebigkeit und \Wandelbarkeit auch und die daraus abgeleitete architektonische Ge- tonisch eine Krone auf. beim Bau der Schulanlage architektonisch stili- staltung folgen ihrer strengen Entwurfsidee. Dass Die Jury bemerkt zu Recht kritisch, dass die vorgeschlagene Materialisierung des Hochbaus siert werden kann. Die \Wirtschafts- und Fachmit- daraus gewisse Zwänge (Schulhaus), Abhängig- telschule, die Türnhalle, die Aula, die Mensa und mithilfe von gestapelten Holzrahmen, die beab- das Museum bringen sie über eine keiten und Engpässe bei der Anordnung einzelner Nutzungen (Sportbereich und Mensa) entstehen. sichtigte Abgrenzung zur bestehenden Industrie- halle überdeckte «Strasse» in einen räumlichen architektur durch materialisierte Leichtigkeit und und funktionalen Zusammenhang. Es entsteht eine neue, rechrwinklige Anlage. Die Form des Freundlichkeit, zu überdenken ist. Vermessene Umarmung von der Shed- kann der Entwurf verkraften, die Jury hat ihn dennoch richtig bewertet. Schulneubaus wird beim Anschluss an den Hoch- Fotofinish bau als Fuge ausformuliert, am Kopf isr sie leicht Michael Meier und Marius Hug (2. Rang) vertre- überhöht. Ein Vorplatz, grosszügige Aussentrep- Nach drei Bewertungsrunden und einer vertieften Beurteilung der beiden besten Projekre hat ten mit ihrem Vorschlag eine strengere Haltung. pen und die Aussensportanlage schliessen das das Beurteilungsgremium dasjenige Projekt aus- Den Anschluss an die Aufgabenstellung finden sie, Theiler-Haus an die neue Anlage an, ohne dem Gründerhaus dadurch das Alleinstellungsmerk- gewählt, das neben dem Programm uden Besonderheiten des denkmalgeschützten Gebäudeen- mal als Industriedenkmal zu nehmen. sembles, am besten gerecht wurde. Im Vergleich indem sie die Shedhalle mit dem Schulneubau und dem Hochbau geometrisch umarmen. LJn- 6l2ort werk, bauen +wohnen 5'l Forum lWettbewerb Zweitplatrierter Entwurf von Michael Meier und Marius Hug, Zürich Teilnehmer mit den übrigen sechs Beiträgen haben die Sieger und die Zweitplarzierten mit Abstand die besten und Freistellen sind sie dabei zur Shedhalle, die im Innern massiv umgebaut wird, respekwoll auf ihnen als Einzige Ansätze vorgeschlagen. Unterschiedlich waren ihre jeweiligen Argumente, wie jenes, dass vom Distanz gegangen.Ztsdem ist Standpunkt einer beziehungsreichen Architektur anspruchen und damit ein gutes Argument einzubringen, das allerdings auch seinen Preis hat: aus das Sowohl-als-auch von Respekt und Neu- es gelungen, den erweiterten Perimeter nicht zu be- zusetzen ist. Durch die Erweiterung der Shedhal- Zahbeiche Räume sind gemäss Jurybericht zu klein, die Aussenräume eher knapp bemessen. le zu einem zentralen Innenraum haben Meier Im Umgang mit einem sensiblen Industrie- Hug den Respekt vor dem Bestand der Idee un- denkmal haben beide Projekte, oMA \WAN, und nRichard lr, den Tiend hin zu einem integrieren- interpretation im Theiler-Areal entwerferisch um- tergeordnet, das Areal - kohärent zu früheren Veränderungen und streng nach der eigenen Entwurfsidee - in eine neue, eigenständige Architek- den Entwurfsdenken vertreten. Dass dabei das eingeladene Nachwuchsbüro und ein Entwurf mit turpassform überzuführen. Darlington Meier ist mehr Kompromissbereitschaft gegenüber dem der Spagat mithilfe der akribischen und letztlich vorgefundenen'§?'irtschaftssymbol obsiegten' ist erfolgreichen Suche nach der Massstäblichkeit von Zwischenräumen,'§V'egen und Nutzungsbe- nachvollziehbar. Der Vergleich mit Rang zwei ldsst ziehungen gelungen. Durch Anbauen, Umbauen Fotofinish gefallen ist. 52 werk, bauen+wohnen 6l2oll aber annehmen, dass die Entscheidung in einem Thomas Stadelmann r. Preis: «MA WAN,, Darlington Meier Architekten AC, Zürich (Nachwuchsbüro); z. Preis: nRichard 1,, Michael Meier und Marius Hug Architekten AC, Zürich; 3. Preis: giuliani.hönger dipl. Architehen ETH BSA SlA, Zürich. Weitere Teilnehmer nach Präqua lifrkation: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Lugano; Albi Nussbaumer Architekten ETH BSA 5lA, Zug; :mlzd, Biel; Arge Park Peter Atthaus, Markus Lüscher + Jan Kinsbergen, Zürich; von Ballmoos Krucker Architekten, Zü rich Jury Sachpreisrichter/innen: Heinz Tännler, Regierungsrat, Baudirektor des Kantons Zug (Vorsitz); Patrick Cotti, Regierungsrat, Bildungsund Kulturdirehor des Kantons Zug; Peter Hegglin, Landammann Finanzdirektor des Kantons Zug; Michael Truniger, Leiter Kantona' les Amt für Mittelschulen, Zug; Gabriela Rey, Rektorin Fachmittel' schule FMS Zug; UIrich Stalder, Rehor Wirtschaftsmittelschule WMS Zug; Stefan Hochuli, Leiter Amt für Archäologie und Denkmalpflege, Zug. i Fachpreisrichter/innen: Herbert Staub, Kantonsbaumeister, Hochbauamt Kanton Zug; Urs Kamber, Leiter Planung und Bau, Hochbauamt Kanton Zug; Beat Aeberhard, Stadtarchitekt Zug; Wim Eckert, Architekt, e2a Architekten, Zürich; Adrian Meyer, Architekt, Burkard Meyer Architekten, Baden; Reto Pfenninger, Architekt, agps Architekten, Zürich; Astrid Staufer, Architektin, Staufer Hasler Architekten, Frauenfeld; Tomaso zanoni, Architekt Zanoni Architekten, Zürich /Zug.