Methoden & Werkzeuge Moderationstechnik für TrainerInnen Auge und Ohr bei Vorträgen sinnvoll nutzen Astrid Wierwille Eine Veranstaltung in einer beliebigen Stadt. Seit zwei Stunden hält der Seminarleiter einen Vortrag, der nur kurz durch fast nicht leserliche Visualisate am Flipchart unterbrochen wird. Die Seminarteilnehmer kritzeln auf Papier oder sacken in ihren Stühlen zusammen. Endlich ist der Tag vorüber - die Aufnahmekapazität der Gruppe ist schon längst überschritten. Keine Frage, solche Veranstaltungen sind für jeden Teilnehmer ein Greul. Doch wie kann man Vorträge so gestalten, daß die Teilnehmer daraus einen Nutzen ziehen und beide Seiten zufrieden sind? Diese Frage stellte sich auch Telse SchnelleCölln, die sich seit Jahren mit der Visualisierung im Rahmen von Moderationen beschäftigt hatte. Entstanden ist daraus eine praktische Anleitung zur Visualisierung. Verschiedene Kartenformen, die die Träger unserer Gedanken sind, können beliebig zusammengefügt werden. Wenn Sie einer Gruppe neue Erkenntnisse und Ideen präsentieren, stoßen Sie oftmals an zwei Grenzen, die durch die Art des Vortrages überwunden werden müssen. Erstens an die Grenze die durch die unterschiedlichen Vorkenntnisse gezogen wird und zweitens an die Grenze, die durch das Wertesystem des einzelnen entsteht. In beiden Fällen kommt der Visualisierung die Aufgabe zu die Grenzen zu überschreiten. Versuchen Sie sich einmal an einem Plakat, welches die Collagetechnik und die Kompositionsregeln zur Grundlage hat. Sie werden erleben, wieviel Spaß Sie an der Gestaltung haben. Bieten Sie den Zuhörern bei einem Vortrag visualisierte Plakate zur Unterstützung des Gesagten, dann kann das Auge die Bilder beliebig oft abtasten und auf diese Weise im Gedächtnis verankern. Durch das Aneinanderreihen von mehreren Bildern, wir nennen dies Szenariotechnik, bieten Sie dem Zuhörer einen roten Faden, der jederzeit klar ersichtlich ist. Doch wie entwickeln Sie Plakate, die ästhetisch ansprechend sind und das Auge nicht ermüden? Wie für die Schriftsprache auch, gibt es in der optischen Sprache Kompositionsregeln. Bei der Schriftsprache ist dies das Alphabet, bei der optischen Sprache sind es die Farben und Kartenformen. 2. Die Kompositionsregeln Die Karten mit dem Inhalt, werden auf dem Plakat so arrangiert, daß sich das Auge leicht zurechtfinden kann. Dafür gibt es Regeln, die zunächst gelernt werden müssen, damit sie später intuitiv gehandhabt werden können. Ein letzter Tip! Vergessen Sie bei Ihren Vorträgen nicht die Interaktion mit den Teilnehmern. Stellen Sie zwischendurch Fragen, die die Teilnehmer aktivieren über das Gesagte zu reflektieren. Holen Sie sich ein Feedback zu Ihrem Vortrag. Ich bin überzeugt, Ihr Vortrag kommt ganz anders bei einer Gruppe an. Mein Buchtip: Optische Rhetorik für Vortrag und Präsentation Telse Schnelle-Cölln erschienen bei Metaplan/Nitor Ihre Ansprechpartnerin: Astrid Wierwille Nitor GmbH Adlerstr.44-46 D-25454 Rellingen Tel. 04101-360 21 Fax 04101-366 30 Die optische Sprache beruht auf zwei Techniken 1. Die Collagetechnik 16 Trainer-Kontakt-Brief 5/96