3D-Innenraummodellierung Von der Datenerfassung bis zur Visualisierung auf Basis eines geometrisch-topologischen Datenmodells Motivation Die Nachbildung von Gebäuden in Form von virtuellen Computermodellen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Detaillierungsgrad (Level-of-Detail, LoD) dieser Modelle nimmt dabei stetig zu und reicht aktuell bereits bis ins Bauwerksinnere (LoD4). Für eine multifunktionale Verwendung der 3D-Gebäudemodelle ist es entscheidend, neben der Geometrie der Objekte auch deren Semantik und Topologie zu betrachten. Der OGC-Standard „CityGML“ ermöglicht sowohl die semantische, geometrische und topologische Beschreibung als auch den Austausch von virtuellen Gebäudeobjekten. Mit diesen enormen Informationsumfang eignen sich derartige 3D-Gebäudemodelle daher nicht nur für virtuelle Rundgänge mit ansprechender Visualisierung, sondern ermöglichen zudem räumliche Analysen, Planungen sowie Simulationen für zahlreiche Anwendungen (Innenraumarchitektur, Facility Management, Indoor-Navigation, Sicherheits- und Katastrophenmanagement, etc.). Konzeption und Umsetzung • Erfassung Die CityGML-Gebäudedaten werden mit einem Tachymeter erfasst. Die Auswertung bzw. Konstruktion kann bereits vor Ort an einem angeschlossenen Computer mit einer Erfassungssoftware (VITAS der VITRUVIUS GmbH) erfolgen. Erfassung: Tachymeter+VITAS • Datenbereitstellung Für die Weiterverarbeitung der Daten wird das 3D-Gebäudemodell mit Hilfe eines Web Feature Service (WFS) in die Struktur von CityGML exportiert. Für die Generierung der CityGMLAusgabe wird der WFS um eine Extensible Stylesheet Language Transformation (XSLT) erweitert. DXF 3D-Modellierung: AutoCAD MAP 3D FDO • 3D-Modellierung Die Daten können per DXF-Schnittstelle in eine CAD-Software (AutoCAD Map 3D von Autodesk) eingespielt und dort zu einem 3D-Volumenmodell bearbeitet werden. Datenverwaltung (CityGML-Datenmodell) Web Feature Service XSLT CityGML Web 3D Service X3D Viewer • Datenverwaltung Die Modellobjekte werden zur weiteren Bearbeitung mit Hilfe der FDO (Feature Data Object) -Technologie in eine Datenbank gespeichert und verwaltet. • Datenvisualisierung Für die Visualisierung der 3D-Innenraummodelle im Web kann das Format X3D (eXtensible 3D) verwendet werden. Für die Konvertierung des CityGML-Modells in das X3D-Format werden Visualisierungsdienste, wie der Web 3D Service (W3DS), benötigt. Unter Anwendung von Java ME kann die Visualisierung der X3D-Daten auf mobilen Endgeräten mit begrenzte Ressourcen ermöglicht werden. Kontakt Technische Universität Darmstadt Geodätisches Institut Petersenstraße 13 64287 Darmstadt Dipl.-Ing. Catia Real Ehrlich [email protected]