Skript zur Vorlesung Mikroökonomik II (WS 2009) – Teil 3

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Skript zur Vorlesung Mikroökonomik II (WS 2009) – Teil 3
PR 11.3.1: Intertemporale Preisdiskriminierung
Def.: unterschiedliche Preise zu unterschiedlichen Zeitpunkten
Entspricht PD 3. Grades
Nur sinnvoll bei
•
• keine
–
–
∗
∗
Abbildung 1: Abb. 11-7 (PR): Intertemporale Preisdiskriminierung
1
PR 11.3.2 Spitzenlatz-Preisbildung
Unterschiedliche Preise zu unterschiedlichen Zeitpunkten
• z.B. Strompreis in Abhängigkeit von Tageszeit
• Unterschied zu intertemporaler PD?
Optimierungsproblem bei intertemporaler PD:
M: max π = Pt1 (Qt1 )Qt1 + Pt2 (Qt2 )Qt2 − C(Q) NB.: Qt1 + Qt2 = Q
Qt1 ,Qt2
Optimierungsproblem bei Spitzenlast-Preisbildung:
M:
Abbildung 2: Abb. 11-8 (PR): Spitzenlast-Preisbildung
PR 11.4 Zweistufige Gebühren
Abbildung 3: Abb. 11-2 (PR)
Wie läßt sich Konsumentenrente vollständig abschöpfen?
2
Optimierungsproblem:
M:
Lösung
•
•
•
–
Abbildung 4: Abb. 11-9 (PR)
Abbildung 5: Abb. 11-10 (PR): Zweistufiger Tarif bei zwei Konsumenten
Warum einheitlicher Tarif?
• Monopolist kann Konsumenten nicht unterscheiden
•
3
Asymmetrische Information
Wird untersucht in Theorie der Mechanismen
Mechanismus:
• Spiel, um eine Situation zu erreichen,
• Roger Myerson (Nobelpreis 2007)
• sehr allgemeine Theorie, anwendbar z.B. auf
–
–
Idee eines Mechanismus:
• Entwickler“ des Mechanismus muß Situation so gestalten, daß
”
• Mechanismus muß so gestaltet sein, daß die
• kann dazu führen, daß gewünschte Situation nicht mehr erreichbar ist, sondern nur eine etwas schlechtere“
”
Mechanismus beim Monopol:
• Monopolist gestaltet Mechanismus so, daß Personen ihre ZB freiwillig offenbaren
• AVB führt oft dazu, daß
• Beispiele: Personen mit geringerer ZB
–
–
–
–
Mechanismen sind eine Anwendung der Spieltheorie (Kap. 13), ggf. später
PR 11.5 Bündelung: ggf. später
PR 11.6 Werbung: ggf. später
Übersicht Kap. 11: Preissetzung beim Monopol
• Cournot-Preis
• Preisdiskriminierung
– 1. Grades
– 2. Grades
– 3. Grades
• Mehrstufige Tarife
• Konsumenten- und Produzentenrente
• Idee des Mechanismus
4
PR 12: Monopolistische Konkurrenz und Oligopol
Monopolistische Konkurrenz:
•
Oligopol:
•
– 12.2: Mengenwettbewerb
– 12.3: Preiswettbewerb
– 12.4, 12.5: Wettbewerb vs. Koordination: Gefangenendilemma
Kartell:
•
12.1 Monopolistische Konkurrenz: Merkmale
• viele Unternehmen
• differenzierte Produkte (Marken)
• freier Markteintritt
Viele Unternehmen, identische Produkte
• Preiselastizität der Nachfrage des einzelnen Unternehmens ist
Viele Unternehmen, identische Produkte:
• Preiselastizität der Nachfrage des einzelnen Unternehmens
• Nachfragefunktion des einzelnen Unternehmens
Abbildung 6: Abb. 12-1(a) (PR): Preissetzung und Gewinn
Reaktion anderer Unternehmen bei positivem Gewinn?
•
5
Langfristig Preis = DK
Abbildung 7: Abb. 12-1(b) (PR): Preissetzung und Gewinn (langfristig)
Zusammenfassung 12.1 Monopolistische Konkurrenz
• 12.1: Merkmale
• 12.2: Kurz- und langfristiges Gleichgewicht
• 12.3: Effizienz
12.2 Oligopol
Definition:
• einige wenige Anbieter gleicher oder ähnlicher, differenzierter Produkte
Besonderheit der ökonomischen Analyse:
• Entscheidung mindestens eines Akteurs
•
Neues Gleichgewichts-Konzept:
• Nash-Gleichgewicht
Def. Nash-GG nach PR:
• Jedes Unternehmen optimiert seine Entscheidungen unter Berücksichtigung des Handelns seiner Konkurrenten
Problem:
Cournot-Modell, S. 579:
• Bei der Festsetzung des Produktionsniveaus berücksichtigt jedes Unternehmen die mögliche Reaktion des
”
Konkurrenten.“
• Das wesentliche ist, daß jedes Unternehmen das Produktionsniveau seiner Konkurrenten als gegeben an”
sieht.“
Def. Nash-GG folgt!
6
12.2.2 Das Cournot-Modell
Zwei Anbieter: Duopol
• Entscheidung über Menge
• jeder Anbieter i berücksichtigt, daß j die Menge xj anbietet
Optimierungsproblem von Anbieter D1 :
D1 :
Einsetzen:
D1 :
Lösung:
∂π
∂Q1
Liefert Auflösen nach Q1 eine Zahl (Q∗1 )?
•
Beispiel:
• Preisabsatzfunktion: P = 30 − Q
• Keine Kosten der Produktion: C1 (Q1 ) = 0
Optimierungsproblem:
D1 :
Einsetzen:
D1 :
Lösung:
∂π
∂Q1
Q∗1 hängt
• Q∗1 (Q2 )
D1 reagiert auf Q2 mit Q∗1 . Warum?
• Q∗1 ist das beste, was D1 bei Q2 machen kann.
• Q∗1 ist
Gleichermaßen existiert für D2 eine Reaktionsfunktion Q∗2 (Q1 )
• Q∗2 ist
7
Abbildung 8: Abb. 12-5 (PR): Reaktionsfunktionen
Warum ist Schnittpunkt der Reaktionsfunktionen ein Nash-GG? Im Schnittpunkt
• ist Q1
• ist Q2
• hat somit
Definition Beste Antwort:
• Eine Entscheidung ist eine beste Antwort (auf die Entscheidung der anderen), wenn es (bei gegebenen Entscheidungen der anderen) keine
Definition Nash-Gleichgewicht:
• Eine Kombination von Entscheidungen ist ein Nash-GG, wenn
Formale Bestimmung des Nash-GGs:
GG
GG
))
= Q∗1 (Q∗2 (QN
QN
1
1
Einsetzen der Reaktionsfunktion von D2 in die von D1 ergibt:
GG
QN
=
1
Auflösen ergibt:
GG
=
QN
1
Einsetzen in Reaktionsfunktion von D2 ergibt:
GG
=
QN
2
Einsetzen in Preis-Absatz-Funktion ergibt:
P =
Cournot-Modell beschreibt Situation,
• in der die beiden Anbieter ihre Menge gleichzeitig festlegen
Was gilt, wenn ein Anbieter seine Menge früher festlegen kann?
• Stackelberg-Modell
8
12.2.4 Stackelberg-Modell
Zeitlicher Ablauf:
1. Anbieter D1 legt Q1 fest
2. Anbieter D2 legt Q2 fest
3. Konsumenten fragen das Gut nach
Wie zu lösen? Lösung muß beinhalten, daß
• D2 in 2. berücksichtigt, was in 3. passieren wird
• D1 in 1. berücksichtigt, was in 2. passieren wird
Lösung:
1. Schritt: Lösung in 3.
• Nachfragefunktion bekannt, weiteres nicht zu bestimmen
2. Schritt: Lösung in 2.
• D2 maximiert Gewinn und berücksichtigt Nachfragefunktion und angebotene Menge Q1 von D1
• Reaktionsfunktion von D2 schon bestimmt
3. Schritt: Lösung in 1.
• D1 maximiert Gewinn und berücksichtigt Nachfragefunktion und
Optimierungsproblem von D1 :
D1 :
Einsetzen:
D1 :
Lösung:
∂π
=
∂Q1
Q∗1 hängt
• Einsetzen von Q∗1 = 15 in
9
12.3 Bertrand-Modell
Zwei Unternehmen: Duopol
• Entscheidung über Preis
• jeder Anbieter i berücksichtigt, daß j zum Preis Pj anbietet
Unterscheidung:
• 12.3.1: nicht differenzierte Güter
• 12.3.2: differenzierte Güter
12.3.1 Bertrand-Modell bei homogenen Gütern
Zwei Unternehmen: Duopol
• Entscheidung über Preis
• jeder Anbieter i berücksichtigt, daß j zum Preis Pj anbietet
• bei unterschiedlichen Preisen wählen alle Nachfrager den Anbieter mit dem niedrigeren Preis
• bei gleichen Preisen teilen sich die Anbieter die Nachfrage
Nash-GG:
• beide Preise müssen jeweils
¯
Annahme: gleiche konstante Grenzkosten GK1 = GK2 = GK
Entscheidung von D1 bei P2 > GK:
• P1 > P2 mögliche beste Antwort von D1 ?
• P1 = P2 mögliche beste Antwort von D1 ?
•
Gleiches Argument für D2 , wenn D1 unterboten hat.
Wann
• Ergebnis:
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12.3.2 Bertrand-Modell bei differenzierten Gütern
Beispiel:
• Kostenfunktionen: C1 (Q1 ) = 20 und C2 (Q2 ) = 20
• Nachfragefunktion 1: Q1 = 12 − 2P1 + P2
• Nachfragefunktion 2: Q2 = 12 − 2P2 + P1
Optimierungsproblem von D1 :
D1 :
Einsetzen:
D1 :
Lösung:
∂π
∂Q1
P1∗ = P1∗ (P2 ) ist die
P1∗
=
3 + 0,25P2
P2∗
=
3 + 0,25P1
Einsetzen ergibt:
P1N GG
=
P1∗ (P2∗ (P1N GG ))
=
=
Auflösen ergibt:
P1N GG = 4
Abbildung 9: Abb. 12-6 (PR): Nash-Gleichgewicht in Preisen
11
PR 12.4: Wettbewerb vs. Kollusion: Gefangenendilemma
Nash-Gleichgewicht im Bertrand-Modell:
P1 = P 2 = 4
Welche Lösung bei Kollusion?
• Können sich beide darauf einigen, den gleichen Preis zu wählen?
• Welchen einheitlichen Preis würde D1 gerne wählen?
Optimierungsproblem:
D1 :
Einsetzen:
D1 :
Lösung:
∂π
∂Q1
Bester Preis für D2 :
• Einigung
Werden sich beide an P1 = P2 = 6 halten?
• Wenn Vertrag möglich und durchsetzbar, ja. Sonst Anreiz zum Abweichen?
Vereinfachende Annahme: Beide können sich nur für P = 4 oder P = 6 entscheiden.
Auszahlungsmatrix:
P2 = 4
π1 = 12, π2 = 12
P1 = 4
P1 = 6
P2 = 6
π1 = 16, π2 = 16
Beide präferieren P1 = P2 = 6 gegenüber P1 = P2 = 4.
• Werden sich beide an P1 = P2 = 6 halten?
• Kann
• Einseitiges Abweichen
• Gefangenen-Dilemma-Situation:
– Es existiert eine Strategiekombination, die im Vergleich zum Nash-GG
Gefangenen-Dilemma:
G2 gesteht
G1 gesteht
−5, −5
G1 gesteht nicht
−1, −10
G2 gesteht
−1, −10
−2, −2
Nash-GG:
•
Beide präferieren die Situation, in der
• aber diese Situation
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12.5 Auswirkungen des Gefangenendilemmas auf die Preisbildung im Oligopol
PR: Erläuterung, wie implizit eine Koordination auf höhere Preise erreicht werden kann:
• 12.5.1 Preisstarrheit
• 12.5.2 Preissignalisierung und Preisführerschaft
• 12.5.3 Modell des dominanten Unternehmens
Problem:
•
•
12.5.1 Preisstarrheit
Ausgangssituation:
• instabile Koordination auf höheren Preis
• jede Preissenkung wird so interpretiert, daß
Ergebnis:
• kann zu
Abbildung 10: Abb. 12-7 (PR): Preisstarrheit im instabilen GG
Preis reagiert nicht auf steigende GK.
• Um dies zu verhindern, könnten Unternehmen akzeptieren, Preisänderungen eines Unternehmens
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PR 12.5.3 Modell des dominanten Unternehmens
Änderung der Annahmen:
• ein Unternehmen wählt Preis
• andere Unternehmen verhalten sich wie unter vollkommenem Wettbewerb
Abbildung 11: Abb. 12-9 (PR): Preisbildung eines dominanten Unternehmens
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PR 12.6 Kartelle
Definition:
• Koordination von Entscheidungen mehrerer Unternehmen, oft Preis- oder Mengenabsprachen
Wovon hängt der Erfolg von Kartellen ab?
• ein wesentlicher Faktor:
• Modell
Abbildung 12: Abb. 12-10 (PR): Erfolgreiches“ Kartell
”
Abbildung 13: Abb. 12-11 (PR): Kartell mit geringer Marktmacht
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