FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Mathematik für Studienanfänger Fachhochschule Köln Ingenieurwissenschaften Einführungswoche SS2011 © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 1 SS 2011 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Prof. Böhm-Rietig Prof. Lau Fr. Breiderhoff Internet: http://www.gm.fh-koeln.de/~boehm http://www.gm.fh-koeln.de/~lau Lernplattform: https://ilias.fh-koeln.de Dort Faktultät 10 und dann Mathematik 1 Password: Gauss11 Email: [email protected] Heute: Einweisung, Arithmetik Morgen: Geometrie Nächste Woche: Einstufungstest, Mengenlehre, Logik © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 2 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Langweilige Vorlesung? Fragen? Anregungen? Jederzeit ... aber bitte höflich! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 3 Literatur FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Für den Vorkurs und zum Auffrischen: Michael Knorrenschild: Vorkurs Mathematik. Ein Übungsbuch für Fachhochschulen. Fachbuchverlag Leipzig, 2004, ISBN: 3-446-22818-7 . 9,90€. Sehr elementarer Einstieg! Wolfgang Schäfer, Kurt Georgi, Gisela Trippler: Mathematik- Vorkurs Teubner-Verlag, Erscheinungsdatum: 2006, ISBN: 383510036X . 29,90€. Musteraufgaben mit Lösungsweg. Sehr viele Aufgaben! Hilfe für das ganze erste Semester. www.stefanbartz.de: Kernwissen! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 4 Literatur FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Schulformelsammlungen: „Das große Tafelwerk - Formelsammlung für die Sekundarstufe I, II“ Cornelsen Verlag, ISBN 3-06020785-2. H. Sieber und L. Huber: „Mathematische Formeln“ (erweiterte Ausgabe E) Klettverlag ISBN 3-12717900-6 Lehrbuch für das erste Semester: Lothar Papula: Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Band 1 ISBN 3834802247 Verlag Vieweg, Fachbücher der Technik, ca. 30€ Mathem. Formelsammlung, ca. 25€ . Klausur- und Übungsaufgaben sehr zu empfehlen: ca.32€. Zusammen ewas günstiger. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 5 Was wird hier vorausgesetzt ? FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Grundrechenregeln, bes. Bruchrechnen, Prozentrechnung. Rechnen mit Termen : Ausdrücke mit Zahlen, Rechenzeichen und Symbolen Gleichungskalkül, insbesondere auch die Umsetzung von Textaufgaben! Grundfunktionen der Analysis Grundstrukturen : Logik (Und/Oder/Implikationen) Mengen, Abbildung, Invertieren Kenntnisse des Zahlbereiches ℝ (z.B. Grenzwerte) Geometrie: Abstände, Gerade, Kreis, Drei- und Vielecke, Flächeninhalte, Winkellehre, Trigonometrie, Strahlensätze © ➢ Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 6 Hinweis auf den Vorkurs FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Vom 28.2.-3.3. fand hier ein gut besuchter Vorkurs statt. Die Unterlagen bitte von Kommilitonen besorgen. Themen dort: Rechnen in reellen Zahlen, Klammern, Summen. Betrag, Potenz, Wurzel, Logarithmen und Gleichungslehre Die Grundfunktionen wie Parabel, ganzrationale und einfache gebrochen rationale Fkt. ex und ln(x) Folgen und Grenzwertbegriff Geometrie: Winkel, Strahlensätze, Dreieckslehre, Körper, trigonometrische Funktionen, Sinus- und Kosinussatz. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 7 Schlüsseltechnologie Warum Mathematik? FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Mathematik ist eine Schlüsseltechnologie ! ● ● ● Jürgen Rüttgers, Ex-Ministerpräsident NRW in einer seiner vorherigen Positionen: Mathematik ist so etwas wie eine gemeinsame Sprache. Sie schafft die Möglichkeit der genauen Kommunikation zwischen den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften und immer mehr auch den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Mathematik ist darüber hinaus eine Schlüsseltechnologie der Gegenwart. Ein Land, das den globalen Wettlauf um Wissen und seine Verwertung bestehen will, benötigt Mathematik von höchster wissenschaftlicher Qualität. Es braucht aber auch eine mathematisch gebildete Bevölkerung. Zitat: Rüttgers, J., Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Grußadresse zum Internationalen Mathematiker-Kongress 1998. Berlin, Deutschland (1998). © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 8 Schlüsseltechnologie Video zum Thema auf Youtube (4 Teile) : FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 http://www.youtube.com/watch?v=d02utMTgdS4 Mathematik-“Portale“ für Interessierte: www.mathematik.de matheplanet.com oder auch matheplanet.de Mathematik lernen im Netz (alle kostenlos!): http://www.matheboard.de/ http://www.mathe-online.at/ http://www.mathe-trainer.com/ © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 9 Semesterüberblick 1 Woche Einstieg, Mengenlehre, (Un-)Gleichungen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 2 Wochen Vektorrechnung 1,5 Wochen komplexe Zahlen und Anwendungen 2 Wochen Funktionen, Grenzwerte, Stetigkeit. Dann besonders gebrochen rationale Funktionen. 1,5 Woche Kurven auch in Polarkoordinaten, Wurzeln, Exponential- und Logarithmenfunktion sowie Gleichungen damit. 2 Woche Ableitungen und Anwendungen, besonders Optimierung 1,5 Wochen Integration und Anwendungen 0,5 Musterklausur und Wiederholungen. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 10 Semesterüberblick Dazu 3 verpflichtende Praktika im Raum 2.112: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Woche des 11.4.: Taschenrechner, Winkelfunktionen Woche des 16.5.: Funktionen und Gleichungen mit Maple. Woche des 14.6.: Kurvendiskussion sowie eine Optimierungsaufgabe mit Maple. Termine Terminefür fürHausarbeiten Hausarbeitengenau genaubeachten! beachten! Mathematik-frei vom 22.-29.4.11 Klausurwochen zwischen dem 4. und dem 15.7.11 Die verbindlichen Testatbedingungen hängen an meinem Büro (1.245) und am Labor (2.112) aus. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 11 Unser Lernangebot FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Vorlesungen zur Themenfestlegung und Einführung. Aktivübungen (Dr. Lau): Besprechung der Übungen. Verbesserte Diskussionsmöglichkeiten wegen kleinerer Gruppen. Dort auch Vorrechnen mit Sonderpunkten für den nächsten Klausurtermin. Basiskurs (Hr. Großmann) zur Aufarbeitung der fachlichen Voraussetzungen. Besonders, wenn keine sinnvolle und erfolgreiche Teilnahme im normalen Tempo möglich erscheint. Tutorien bei Studierenden höherer Semester in Gruppen zu 6-8 bei hinreichenden Vorkenntnissen! Anmeldung ab nächste Woche, siehe www.gm.fh-koeln.de/~boehm. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 12 Unser Lernangebot Dr.Lau und ich teilen das Büro 1.245 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Meine Sprechstunde: Mi. 10-11 oder nach Vereinbarung. Auch immer kurz vor/nach den Veranstaltungen Kontaktaufnahme per Email: jederzeit willkommen! Bitte: erkennbare Namen und Betreffzeilen! Feedback bitte dort oder auch ins Postfach 7. Nutzen Sie unsere Lern-Angebote im Ilias: https://ilias.fh-koeln.de Vorlesungsaufzeichnungen, Übungen, Tests. Zwei ausdrückliche Bitten: kommen Sie immer pünktlich! Quasseln/telefonieren/stören Sie nie im Unterricht. Aktive Teilnahme ist aber immer sehr erwünscht. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 13 Noch einige Lernhinweise FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Lernen tut man nur selber und auch nur, wenn man sich anstrengt und konzentriert. Lernen kann durch Gruppenarbeit befördert werden. Man kann sich allerdings auch gegenseitig herabziehen/behindern. Lernen heißt aktiv werden. Es ist eine willentliche Tätigkeit, keine passive Beschäftigung! „Learn by doing“! Es hat keinen Sinn, sich den Anfang jeder Aufgabe zeigen zu lassen und dann nur selber weiter zu machen. In der Klausur müssen Sie auch selber anfangen. Aufgabenstellungen abschreiben ist da ein ganz doofer Trick und bringt keinerlei Punkte! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 14 Noch einige Lernhinweise FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Machen Sie sich Check-Listen und To-Do-Listen! Fangen Sie mit den Inhalten der Folien 6, 7 an! Lernen Sie immer!!! Der Lernfortschritt lässt sich nicht durch Gewalt oder Willensstärke oder gar Medikamente beschleunigen. Das bedeutet, dass Sie sofort anfangen sollten, mögliche Defizite zu vermerken und sie möglichst umgehend und gründlich ab zu stellen. Wiederholen Sie nicht die Fehler Ihrer Schulzeit... Sie wissen selber am besten, welche! Bedenken Sie, es gibt auch noch weitere Fächer! Teilen Sie sich die Zeit gut ein → Stundenplan! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 15 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Nun sind Sie dran! Fragen, Wünsche? © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 16 Rechnen mit Zahlen und Symbolen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Prozentrechnung ist Bruchrechnung ! 19% von 100€ sind (leider) 19€ P.-Satz Grundwert P.-Wert schwieriger: 19% sind 38€. Was ist der Grundwert? Nicht schwierig sondern ganz einfach mit Symbolen: p*G=P Also: G = P/p Wie rechnet man das? G = 38€/0,19 = 200€ Prozentsatz verrechnen als Dezimalbruch! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 17 Rechnen mit Zahlen und Symbolen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Schwieriger: Kontrollieren Sie, ob Sie es verstanden haben! Grundwert („Netto“) und Prozentwert zusammen (ja Fr. Merkel, das nennen wir „Brutto“) sind 21€ bei einem P.-Satz von 19% (Mehrwertsteuer). Wie hoch ist das „Netto“ ? Richtig: 17,65€ Aber, wie geht das??? Symbolisch: Brutto = Netto + Netto*p Also: © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Netto = Brutto/(1+p) Einführung SS11.odp 18 Rechnen mit Zahlen und Symbolen Versuchen Sie das: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 In einem fernen Land kostet etwas im Laden 25€ und man sagt Ihnen, dass darin 5€ Steuern enthalten sind. Wie hoch ist dort der Steuersatz? Falsch: nicht 20% !!! Richtig: 25%. Das kommt nur heraus, wenn Sie nicht „aus dem Bauch“ entscheiden, sondern ganz nüchtern die Formeln aufstellen: Brutto = Netto + Steuern Steuern = Netto*p s.o.: „P.-Wert“ Dumm nur, dass „Netto“ auch unbekannt ist! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 19 Rechnen mit Zahlen und Symbolen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Wenn Sie 20% heraus hatten, haben Sie einfach Netto und Brutto verwechselt (wie Fr. Merkel): 5/25 = 1/5 = 20% Nochmal richtig: Brutto Brutto = Netto + Steuern = 25 Steuern = Netto*p Steuern = 5 Also: Netto = 20 Also wegen (nicht gefragter Zwischenwert) Steuern = Netto*p p = 5/20 = 1/4 = 25% © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 20 Rechnen mit Zahlen und Symbolen Was haben wir gelernt? FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Rechnen mit Symbolen ist leicht und führt mit Sicherheit zu richtigen Lösungen. Gleichungen dienen der Bestimmung von Zusammenhängen: p*G =P Brutto = Netto + Steuern Gleichungen dienen der Zuordnung von Werten zu Symbolen: Netto = 20 Die Logik ist wichtig: Was ist gegeben, was ist gesucht, was benötige ich nur als Zwischenergebnisse („Netto“ im Bsp.) ? © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 21 Rechnen mit Zahlen und Symbolen Worauf müssen wir besonders achten? FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Die Umsetzung unscharfer sprachlicher Ausdrücke in mathematische Symbole (Variablen) und Rechenoperationen! Zum Üben: Milch ist 2006 um 20% teurer geworden und 2007 nochmals um 10% im Preis gestiegen (alles Brutto). Anfang 2008 kostet der Liter 0,89€. Was hat er Anfang 2006 gekostet? Wie hoch war die mittlere Preissteigerung pro Jahr? © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 22 Rechnen mit Zahlen und Symbolen Haben Sie das so gelöst ? FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 M2008 = 0,89 p2006 = 20% p2007 = 10% M2006 = ? Vorgaben gesucht M2008 = M2006*(1+p2006)*(1+p2007) Ansatz Auf-Lösung : M2006 = M2008/((1+p2006)*(1+p2007)) M2006 = 0,89 /( 1,20 * 1,10 ) M2006 = 0,67 Am Anfang von 2006 hat der Liter 0,67 gekostet. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 23 Rechnen mit Zahlen und Symbolen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Bevor wir die zweite Frage beantworten zunächst einige Beobachtungen: Ohne die symbolische Formel im Kopf kann man dieses Problem nicht lösen. Auf-Lösen heißt immer Gleichungen umformen bzw. umstellen. Algebra Die Rechenreihenfolge ist wichtig: Brutto = Netto + Netto*p ≠ 2*Netto*p Klammern sind ganz wichtig: Brutto = Netto + Netto*p = Netto*(1+p) Brüche sind allgegenwärtig : © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 p = P/G Einführung SS11.odp 24 Rechnen mit Zahlen und Symbolen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Zurück zur Übung: Wie hoch war die mittlere Preissteigerung pro Jahr? Vorgaben: M2006 = 0,67 M2008 = 0,89 ges.: Symbolische mittlere Preissteigerung : p Ansatz: M2008 = M2006 * (1+p) * (1+p) = M2006 * (1+p)2 Womit wir bei der Potenzrechnung sind! Bloß nicht ausmultiplizieren! Lös.: (1+p) = 0,89 = 1,152544 0,67 also p≈15,25%. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp P.S.: Wenn Sie mit 20% und 10% rechnen, dann kommt nur 1,1489125... heraus! 25 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Einführung/Auffrischung Arithmetik Was wollen wir heute noch machen: ➢ Etwas Klammer- und Bruchrechnung darin eine kurze © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Pause Einführung SS11.odp 26 Terme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Terme sind z.B.: 2 23 7x 7x +23 ! Auch Terme: ax by cx d y 2 a∙x +bx+c für die Eindeutigkeit keine Verwechslungsmöglichkeit sin xy 23z Arbeitsdefinition: Terme sind Ausdrücke mit Bezug auf eine Grundmenge, die nur aus Zahlen, Variablen, Rechenzeichen, Funktionsnamen und Klammern bestehen. (Korrektheit vorausgesetzt) © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 27 Terme und Variablen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Arbeitsdefinition „Variable“: Buchstaben oder Symbole, die an Stelle von Zahlen einer Grundmenge verwendet werden. Typisch: a, b, ... x, y, z, x1, x2, ... i, j, k, ... α, β, ... a,b,...: Parameter, also vorgegebene, aber unbekannte Werte; nicht zu bestimmende Variablen! i, j, k,... : Index- oder Laufvariablen z.B. für Vektoren oder Summen. x, y, z, ... : teilweise noch Unterscheidung nach „freien“ und „gebundenen“ Variablen, z.B. y = x2 . © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 28 Terme und Variablen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Wichtig: gleiches Symbol ↔ gleicher (unbek.) Inhalt ungleiches Symbol ↔ ungleicher oder auch gleicher Inhalt ! Beispiel: a∙x - b∙x = c Für a=b : 0∙x = c kann unendlich viele oder keine Lösung haben! Also : (a-b)∙x = c nicht einfach durch (a-b) teilen !!! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 29 Klammern FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Gerade beim letzten Beispiel Zinsrechnung sah man, wie einfach das Rechnen wird, wenn man Klammern stehen läßt. Klammern legen die Berechnungsreihenfolge fest: (a+b)∙c also zuerst die Summe! Klammern legen fest, wo das Argument einer Funktion steht und wo nicht: sin(2x+1) ≠ sin 2x + 1 Klammern sind wichtig bei gemeinsamem Vorzeichen: ab −a−b ab − = = c c −c © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 30 Klammern FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Klammern machen manche Ausdrücke erst a eindeutig: c b b =? a =? c Versuchen Sie es: 24 6 3 = ≠ 24 6 3 = Symbole für öffnende Klammern : Symbole für schließende Klammern © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp ( [ { } ] ) 31 Klammern Natürliche Reihenfolge von Rechenoperationen: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Rechenz. +, sin, f, f',... *, : oder / Rechnung Vorrang/Priorität Strichr. geringste Stufe 1. Funktionen mittlere nicht überall einheitlich! 2. Punktr. erhöht 3. höchste 4. ^ (Potenzen) Wurzeln Potenzr. Die Rechnungen höherer Stufe werden immer vor denen geringerer Stufe vollzogen. Ansonsten Links-nach-Rechts-Regel. Knorrenschild sieht das anders: S. 26 © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 32 Klammern Gesetze FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 (a+b)⋅c = ac + bc (Distributivgesetz) (a+b)⋅(c+d)=(a+b)(c+d)=ac+ad+bc+bd (Ausmultiplizieren) –(–a) = a Achtung bei Vorzeichen –(a–b) = –a+b Bei Funktionen fast immer erforderlich: sin(2+7) f(x) = g(h(x)) y = 2(3x+7)⋅((5-2x)2+sin2(2x+)) © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 33 Klammern FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Faktorisieren → ← Ausmultiplizieren a2+2ab+b2 = (a+b)2 a2 −2ab+b2 = (a−b)2 a2 − b2 = (a+b)⋅(a−b) Übrigens: allgemeine Binomische Formel: n (a+b)n = ∑ i=1 n i n−i ⋅a ⋅b i ¿ Nur in Summenschreibweise mit Binomialkoeffizienten richtig ! 100 Summen: © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 z.B. a10 a11... a100 = Einführung SS11.odp ∑ i =10 ai 34 Klammern FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Klammern und das Faktorisieren sind vor allem beim Gleichungslösen sehr hilfreich: 4 3 2 2 x −4x −3x 10x8 = x−4⋅x1 ⋅x−2 Nullstellen??? © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Nullstellen: klar! Einführung SS11.odp 35 Klammern üben: (x+2y)·(y-x) = FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 9x2+6x = 9x2+6xy = 9 x6 x= © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 36 Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Erstmal: keine Angst mehr vor Brüchen. Sie sind viel praktischer bei vielen Dingen als „Dezimalbrüche“ : Können Sie sich unter 0,071428571428571428571428571428571 was vorstellen? Können Sie! Denken Sie an eine Torte mit verbleibenden 14 Stücken. Leider bekommen Sie nur eines: 1/14 1/14=0,0714... © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 37 Brüche, Bruchterme Arbeitsdefinition „Brüche“: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Brüche sind symbolisch geschrieben aber nicht durchgeführte Auflösungen einfacher Gleichungen. ...also echt was für Faule! Bsp.: → 8x = 4 4 1 x= = 8 2 Die Doppeldeutigkeit rührt daher, dass x eben auch Lösung von 2x=1 ist. Das nennt man übrigens Kürzungsregel. Alle Regeln resultieren aus dieser Überlegung: © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 38 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Brüche, Bruchterme : Regeln (B1) a c a±c ± = b b b : gleichnamige Strichrechnung (B2) a c ad±bc ± = b d bd für b⋅d≠0 (B3) (B4) © : ungleichnamig a c a⋅c ⋅ = für b⋅d≠0 : Multiplikation b d b⋅d a b a c a⋅d : = = für b⋅c⋅d≠0 : Division b d b⋅c c d Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 39 Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 (B3´) (B3´´) a⋅c a = für c≠0 : kürzen/erweitern b⋅c b a = 0 ∧ b≠0 ⇔ a=0 : Gleichungen lösen b (B3´´´) Ungleichungen lösen : a 0∧b≠0 ⇔ a⋅b0 ⇔ a0∧b0 ∨ a0∧b0 b Auf Deutsch: Ein Bruch ist dann positiv, wenn Zähler und Nenner das gleiche Vorzeichen haben. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 bedeutungsgleich oder äquivalent Einführung SS11.odp 40 Brüche, Bruchterme Wie kürzt man richtig? FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Die gemeinsamen Faktoren eindeutig herausstellen: 3⋅ x −2y 3x −6y = = x −2y 3 3⋅1 (B3´) und Komm. Wie kürzt man falsch ? 2 a −a =a a Selber probieren: 3x 6y = x 2y © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Das Ergebnis ist nur dann 3, wenn x+2y≠0 Einführung SS11.odp 41 Übung: Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Hinweis Strichrechnung mit Brüchen: Verwenden Sie nach Möglichkeit das kleinste gemeinsame Vielfache („kgV“) der Nenner! Rechnen Sie ohne Taschenrechner : 7 9 − = 6 14 Nun können Sie das auch mit Symbolen: 5 12 − = 2 6a 9ab 5 12 5b−8a − = 2 6a 9ab 6a 2 b © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp kgV ist 2·32·a2·b 42 Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Beweis von (B3) durch die elementare Definition: a c ⋅ b d steht für x⋅y mit a x= b c y= d Nach Definition der Brüche ist: b⋅x =a und d⋅y =c Der Fall a=0 oder c=0 ist trivial. Ansonsten können wir das Produkt bilden („Äquivalenzumformung“): b⋅x⋅d⋅y =a⋅c Kommutativgesetz: b⋅d⋅x⋅y =a⋅c © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 43 Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Beweis von (B3) , Fortsetzung: Setze z = x⋅y, dann gilt: b⋅d⋅z =a⋅c Also, da b⋅d≠0 nach Voraussetzung: a⋅c z= Etwas schwindelig b⋅d geworden? „Das“ war zu zeigen! Das ist Mathematik ! a c a⋅c ⋅ = x⋅y = z = Üben Sie den Beweis b d b⋅d für (B2) ! Tipp: die Gl. passend erweitern, addieren. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 44 Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Zum Nachdenken: Was ist hier falsch? 9 4 9−4 = − = 3−2 = 1 3 2 32 Richtig: überhaupt nichts! Weitere Vorteile der Bruchrechnung: 222 ⋅17=6,529⋅17=110,993 34 Das ist natürlich Unsinn! Das Ergebnis muß 111 lauten und geht mit Bruchrechnung auch im Kopf! Hinweis Dezimalbrüche: immer auf ausreichende Genauigkeit achten, also Zwischenergebnisse mit mindestens einer zusätzlichen tragenden Stelle! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 45 Brüche, Bruchterme FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Übung: vereinfachen Sie unter Angabe aller verwendeter Regel und Voraussetzungen! 2 a −abac Leicht: b−a−c 2 2 a b b a Schwerer: − 2 − b a a ab abb2 Lösungshinweis: das Ergebnis ist einfach! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 46 Bruchgleichungen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Arbeitsdefinition: Bruchgleichungen sind solche Gleichungen, bei denen Vielfache der Unbekannten im Nenner und evtl. Zähler von Brüchen ohne (Potenzen oder) Funktionen auftreten. x 52 =11 Beispiel: x 2 Lösungsweg bei einfachen Formen: 1.Alle Terme mit x nach links! 2.Hauptnenner bilden (kgV) ! 3.Unter der Bedingung Hauptnenner≠0 damit multiplizieren! 4.Alle Terme mit x nach links sollte eine algebraische Gleichung ergeben. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 47 Bruchgleichungen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 13 16 Beispiel : = 15− 2x −7 x 4 13 16 = 15 2x −7 x 4 13⋅ x 4 16⋅2x−7 = 15 2x−7⋅ x 4 1. 2. 3. 13⋅ x 4 16⋅2x −7 = 15⋅2x −7⋅ x 4 unter der Voraussetzung (2x-7)(x+4)≠0, d.h. x≠7/2 und x≠-4. 4. ... x2 - x - 12 = 0 © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 also x=4 oder x=-3. Einführung SS11.odp 48 Bruchgleichungen FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Beobachtung: obgleich im Nenner nur x bzw. 2x auftreten, resultiert dennoch eine quadratische Gleichung. Achtung: Beachten Sie immer den x −2 Definitionsbereich! z.B. =0 2 hat keine Lösung! x −4 © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 49 Bruchgleichung zur Übung FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Lösen Sie unter Angabe des Definitionsbereiches und machen Sie eine (korrekte!) Probe : 5 x 1 − = 2x4 4− x 2 Hinweis zur Probe: Sie setzen jede Ihrer Lösungen in die gegebene Gleichung (hier nur auf der linken Seite) ein und formen solange mittels elementarer Bruchrechnung um, bis klar ist, ob das Ergebnis auf beiden Seiten übereinstimmt oder nicht! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 50 Bruchgleichung zur Übung FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Diese Gleichung 5 x 1 − = 2x4 4− x 2 hat genau diese beiden Lösungen: x1=1, x2=-12 Korrekte Schreibweise als Menge: IL ={1;-12} © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 51 Etwas Geometrie Dreieckslehre: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Alle Dreiecke haben eine Innenwinkelsumme von 180° γ α+β+γ = 180° β α bes. für Physik: griechische Buchstaben lernen! Die Dreicksfläche ist immer Grundseite mal Höhe mal 0,5: h F=½·c·h c © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 52 Geometrie: Dreiecke FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Seiten mit kleinen, Punkte mit großen Buchstaben: C b A a c B Wichtige Dreiecksbedingung: a < b+c b < a+c c < a+b Das auch: a > |b-c| © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 b > |a-c| Einführung SS11.odp c > |a-b| 53 Geometrie Pythagoras: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 · ausdrücklich nur bei rechtwinkligen Dreiecken!!! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 54 Geometrie : Dreieckslehre FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Dreieckslehre: Quelle: www.stefanbartz.de © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 55 Geometrie : Aufgaben zu Dreiecken FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Bestimmen Sie die Fläche eines gleichseitigen Dreiecks der Seitenlänge a (>0)! Hinweise: zuerst eine Skizze, dann schauen, was gegeben, was gesucht wird und was fehlt. Kann die fehlende Größe aus den bekannten Größen durch Anwendung eines der oben genannten Gesetze bestimmt werden? 3⋅a 2 Richtig: Lösung ist A= 4 © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 56 Geometrie : Aufgaben zu Dreiecken Bestimmen Sie die fehlenden Größen: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 C 2,5 2 3,307 2 1 8 1,4 ? = x2 x1=? B · 6 A © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 2,5 Einführung SS11.odp α = 55,77° β = 41,41° γ=? 57 Geometrie : Aufgaben zu Dreiecken x1: Verwenden Sie den Satz von Pythagoras! FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 x2: Der Schwerpunkt teilt die Seitenmitten in einem bestimmten Verhältnis! Kein Tipp für γ ! Lösungen: x1=2,25 (ganz genau sogar 27/12) x2=2,963 γ=82,82° Wem das zu einfach war: 175 Finden Sie selber die Formel für die Höhe (hc= ) 16 1 und die Länge der Seitenhalbierenden (sa= 106 ) (nur 2 mit dem Kosinussatz oder nach Formelsammlung)! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 58 Geometrie : Dreiecke FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Kongruente Dreiecke: Sie können durch Drehung und Verschiebung genau übereinander gelegt werden. Kongruenzsätze sind für alle Konstruktionen und Nachweise sehr wichtig: Seite, Seite, Seite (SSS) 2 Seiten und eingeschlossener Winkel (SWS) (SSW) (WSW) © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 59 Geometrie : Ähnlichkeit von 3-Ecken FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Ähnliche Dreicke: Sie entstehen durch gleichmäßige Vergrößerung oder Verkleinerung: Dabei bleiben alle Winkel gleich. → Sätze über Gegenund Wechselwinkel α β · β α · Die Seitenverhältnisse ändern sich nicht! → Strahlensätze! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 60 Geometrie : Strahlensätze FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Alle Strahlensätze haben diese Grundlage: Quelle: www.stefanbartz.de © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 61 Aufgabe Strahlensätze FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Wie lang sind die nicht vermaßten Strecken? 1 3 5 7 Lösungen: Die rote Strecke ist 18/5 lang. Die Strecke 7 besteht aus den Stücken 35/6 und 7/6. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 62 FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Dreieckslehre - Kosinussatz Ideal zur SWS Berechnung! Quelle: www.stefanbartz.de © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 63 Dreieckslehre - Sinussatz FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Ideal für WSWBerechnung. „Peilungen über Grundseite“. Anwendung nicht immer ganz offensichtlich, daher das Symbol! Quelle: www.stefanbartz.de © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 64 Sinus- und Kosinussatz Lösungen der beiden Aufgaben FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Die Fährstrecke ist etwa 4,2(43) km lang. Der dritte Winkel ist γ=76°, ohne ihn geht die Rechnung nicht! Die Seite a (rechts) ist 23,3m und die Seite b=28,3m. Als kleine Probe schaue ich mit immer an, ob die kürzeste/längste Seite auch wirklich dem kleinsten/Größten Winkel gegenüber liegt. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 65 Kreise FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Kreis: Menge der Punkte in einer Ebene, die von einem festen Punkt, dem Mittelpunkt M, alle den gleichen Abstand r haben: r M Umfang : U=2πr=πd d Fläche : A=πr2 . © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 66 Teilflächen des Kreises Kreis-Sektor: r FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Einfacher Dreisatz für 2 ⋅r die Fläche: AS= 360 ° φ AS b Einfacher Dreisatz für 2 ⋅r die Bogenlänge b= 360 ° Hinweis zur Rechnung mit Winkeln: In der ganzen Analysis muss man mit Radiant (Bogenmaß) rechnen und darf nicht die Winkelgrad verwenden: Wir ersetzen den Winkel durch die Länge des zugehörigen Kreisbogens mit r=1: Umrechnung in Radiant „Rad“: Bogenmaß=Gradmaß ⋅ 180 ° © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 67 Kreissegmente und Kreissektoren Aufgabe: bestimmen Sie die Fläche dieses Kreissegments! FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 r Hinweis: Vom Sektor eine passende Dreicksfläche (gleichseitiges Dreieck!) abziehen. Lösung: φ 2 r Fläche= ⋅ −sin 2 φ muss in Rad gemessen sein! © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 68 Zusammenhang mit Dreiecken FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Der Satz von Thales sagt, das jedes Dreieck über dem Druchmesser eines Kreises ein rechtwinkliges ist, wenn denn der dritte Punkt auf dem Kreisbogen liegt: · r · Es gibt weitere faszinierende Eigenheiten, z.B. den Zusammenhang zwischen Zentriwinkel und Peripheriewinkel über einem Bogen/einer Sehne und die oben genannten Zusammenhänge mit den Winkelhalbierenden und Mittelsenkrechten. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 69 Vierecke FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Zu den allgemeinen Vierecken gibt es wenig Regelmäßigkeiten! Winkelsumme ist 360°. Fläche wird durch zwei Dreiecksflächen bestimmt. Diagonalen auch durch Rückgriff auf Dreiecke und z.B. Kosinussatz. Nur spezielle Vierecke haben auch interessantere allgemeine Eigenschaften! ➢ Quadrat : alle Seiten gleich, Winkel ebenso ➢ Rechteck: Seiten parallel und alle Winkel gleich ➢ Rhombus/Raute: Alle Seiten gleich lang. ➢ © Parallelogramm: Gegenseiten sind parallel und gleich lang Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 70 Vierecke FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Interessant ist das Trapez: zwei gegenüber liegende Seiten sind parallel. c h d b a Zerlege es in zwei Dreiecke gleicher Höhe : ac ⋅h Fläche: A= 2 dabei ist die Höhe h der Abstand der Parallelen. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 71 Geometrie : Körper im Raum FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Für die folgenden Körper mit Radius r, Höhe h, Grundfläche G gilt: Kugel: Volumen V= 4 r 3 3 Oberfläche O=4π·r2 Prisma: alle Querschnitt entlang der Achse sind gleich: Volumen V=G·h Zylinder: Prisma mit kreisförmigem Querschnitt: V=π·r2·h O=2π·r2+π·r·h © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 72 Geometrie : Körper im Raum FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Volumen von Kegelkörpern: Kegel haben immer eine Grundfläche und eine Spitze. Sie müssen für dies Formel so geformt sein, dass jeder Querschnitt in Richtung Spitze entsprechend der Höhe proportional „ähnlich“ (also proportional verkleinert) ist. © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 73 Geometrie : Körper im Raum Aufgaben: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 Berechnen Sie die Länge der Raumdiagonale eines Würfels mit der Kantenlänge a! Auf einen Kreiszylinder mit Radius r=9 cm und der Höhe 25 cm wird ein gerader Kreiskegel mit dem gleichen Radius und der Höhe 10 cm aufgesetzt. Berechnen Sie Volumen (in l!) und Oberfläche (in cm²) des dadurch enstandenen Körpers. Ein gerader Kreiskegel besitze den Radius r und die Höhe h. In welcher Höhe h' muss der Kegel horizontal geschnitten werden, so das beide Restteile das gleiche Volumen aufweisen? © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 74 Geometrie : Körper im Raum Lösungen: FH Köln Ingenieurwissenschaften F.10 3⋅a V=7210 cm³ =7,210 l O=2049 cm2. Am besten mit dem Strahlensatz rechnen! 1 1− h⋅ h'= 3 2 © Jürgen Böhm-Rietig, 2011 Einführung SS11.odp 75