FASZINATION BALTIKUM Geistliche Chormusik aus Lettland, Estland und Litauen Moderation zu den Konzerten des Chores ART CAPPELLA am 5. und 12. Juli 2009 von Peter Schneider Geschichte und Folklore Verehrte Zuhörer, mit dem eben gehörten Halleluja-Jubel von Ilze Arne begrüßen wir Sie herzlich zu unserem heutigen Konzert. Si linguis hominum loquar – Wenn ich in den Sprachen der Menschen redete Diese Worte hat die lettische Komponistin Renate Stivrina (*1985) im nachfolgenden Stück vertont. Es steht am Anfang unseres Konzerts, weil die Sprachen der Menschen für die baltischen Völker eine weitreichende Bedeutung haben. Zum Einen wegen der sprachlichen Vielfalt, die man innerhalb der Staaten Estland, Lettland und Litauen findet. Estnisch steht dem Finnischen nahe; lettisch und litauisch sind hingegen indoeuropäische Sprachen; in der Zeit der Besatzung galt russisch als Amtssprache. Zum Anderen hat das Volkslied in der Heimatsprache speziell in Lettland und Litauen einen hohen Stellenwert; zwar hören Sie heute Abend durchweg lateinische Liedtexte, dennoch: In den sogenannten „Dainas“ wurde das kulturelle Erbe weitergegeben. “Dainas“ sind sehr kurze traditionelle Volkslieder und Gedichte, die meistens nicht länger als vier Zeilen sind. Man schätzt, dass heute rund 1,2 Millionen Dainas bekannt sind. Die ehemalige lettische Präsidentin Vaira VīķeFreiberga schreibt: „Den Letten bedeuten die Dainas mehr als nur eine literarische Tradition. Diese Lieder bilden die Grundlage der lettischen Identität. Singen wird zu einer identifizierbaren Eigenschaft eines Letten“. Das ist Folklore im wörtlichen Sinn: die mündlichen Überlieferungen eines Volks. Die Ernsthaftigkeit, mit der die Balten ihre nationale Identität in der Folklore finden, mag uns auf den ersten Blick etwas befremdlich erscheinen; denn Folk- lore gilt bei uns doch häufig als Kitsch, steht für die Vermarktung der Volkssitten. Der „Musikantenstadl“ fällt uns da als Erstes ein. Während andere Völker ihre Identität fanden in Literatur, Philosophie oder Wissenschaft, blieb den Letten aber nur das archaische Mittel der mündlichen Überlieferung. Die Jahrhunderte an Fremdherrschaft ließen es nicht anders zu. Denn bereits im 13. Jahrhundert begann die 700 Jahre dauernde Periode der Kolonisierung in Lettland, zunächst durch den „Deutschen Orden“ (das ursprüngliche „Preußen“ deckt sich mit Teilen Litauens), später durch Schweden und Polen; im 18. Jh. erfolgte die Angliederung an Rußland. Nach der Russischen Revolution 1918 wurde Lettland unabhängig, im 2. Weltkrieg 1940 jedoch wieder von der Sowjetunion besetzt. Zwischen 1935 und 1960 nahm der Anteil der Russen an der Bevölkerung von 9% auf rd. 30% zu. Noch heute liegt er in diesem Bereich. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts also war die Entstehung jeglicher nationaler Kultur unterdrückt. Die Stalinherrschaft versuchte, sogar die Dainas für ihre Zwecke zu vereinnahmen: „Traktoristen, Bestarbeiter Läuten ein die Sonnenwende An der Brust den Heldenstern An den Mützen rote Nelken.“ In der Tat nämlich hat das Sonnwendfest eine große Bedeutung für die Balten. Jenseits des folklorisierenden „Midsommar“ eines bekannten schwedischen Möbelhauses stehen die Inhalte der Dainas auf viel ursprünglicheren Wurzeln, schließlich bedeutete die Sonne die Existenzgrundlage im hohen Norden. Solche urgeschichtlichen Triebkräfte haben eine große Beharrungskraft und Ruhe und trotzten den Anfechtungen der Geschichte. „Langsam, langsam, ritt Gott Den Hügel hinunter hinab ins Tal; Gott hat friedvolle Pferde Und einen ruhigen, leisen Schlitten.“ Seite 1 So klingt ein solches Daina. Über Jahrhunderte legten die Balten auf diese Weise ihr gesamtes schöpferisches Potential in das Volkslied. „Das ganze Jahr über sammelte ich Lieder, und wartete auf den Juni-Tag, Nun ist der Juni-Tag gekommen, Nun werden die Lieder gesungen.“ Auch wir haben für Sie Lieder gesammelt, die Sie an diesem Juli-Abend hören; lassen Sie sich also einfangen von der „Faszination Baltikum“. Vermittlerrolle, Beispiel Pärt Oft wird über das Baltikum gesagt, dass es eine Vermittlerrolle einnimmt zwischen den unterschiedlichen Kulturen Ost- und Mitteleuropas – schon deswegen, weil es an einer geschichtlichen und geografischen Schnittstelle liegt. Diese Vermittlerrolle spiegelt sich auch in der Musik der drei Länder wieder. Wenn Sie uns heute Abend eine Zugabe gewähren, werden Sie einerseits z.B. ein Stück hören, das stark an die romantischen Kompositionen von Brahms erinnert. Die eingangs erwähnten „Dainas“ ähneln andererseits sogar den fernöstlichen Haikus, dieser nur je 17 Silben umfassenden japanischen Gedichtform. Wie man sich diese Vermittlerrolle – ja, diesen Spagat zwischen den Kulturen – vorstellen muss, zeigt beispielhaft das Leben von Arvo Pärt. Er ist einer der bekanntesten baltischen Komponisten. Nach einem Studium der Komposition im estnischen Tallinn experimentierte er u.a. mit Schönbergs Zwölftontechnik. Seine Musik erregte den Unwillen der sowjetischen Kulturfunktionäre. Man sah sie wegen der modernen Kompositionsart und wegen ihres religiösen Gehalts als nicht systemkonform an und missbilligte sie z.T. offiziell. Pärt suchte nach einem neuen künstlerischen Ausdrucksweg; Am Moskauer Konservatorium entwickelte er eine Collage-Technik; dazu entlehnte er Klangmaterial aus den Werken anderer Komponisten. Die Collage-Technik erwies sich jedoch für Pärt als Sackgasse: Er hatte das Gefühl, es mache keinen Sinn mehr, Musik zu schreiben, wenn man fast nur mehr zitiert. Doch unter der staatlichen Zensur war sein ureigener persönlicher künstlerischer Ausdruck nicht möglich. Pärt hat jedoch seinen Weg gefunden, die scheinbar widersprüchliche Aufgabe zu lösen: zu vermitteln und doch authentisch zu bleiben. Er begann, sich vor allem mit der Gregorianik und der Musik der Renaissance zu befassen. Dadurch inspiriert, entwickelte er in einer 8-jährigen schöpferischen Pause seinen persönlichen Stil, den Tintinnabuli- oder Glöckchen-Stil. Gemeint ist das „Klingeln“ des Dreiklangs, dessen drei Töne das ganze Stück über mittönen. Die Statik der Dreiklang-Töne steht symbolisch für die Ewigkeit, die Dynamik des Melodischen stellt die Vergänglichkeit der Zeit dar. Das Ziel dieses Stils ist es, das Klangmaterial auf das absolut Wesentliche zu reduzieren. Er soll durch seine Regelmäßigkeit große Ruhe ausstrahlen. Die „Neue Einfachheit“ – ein Begriff der zeitgenössischen „minimal music“ – spiegelt hier die Rückbesinnung auf die Traditionen wieder, das Wiedererwachen archaischen Selbstbewusstseins. In der Begründung zur Verleihung des Brücke-Preises heißt es: „Arvo Pärt hat mit seiner Musik dazu beigetragen, die spirituell prägenden Kräfte in Europa aufeinander zuzuführen. In seinen Werken treffen sich Traditionen aus dem östlich-orthodoxen, dem römischkatholischen und dem protestantischen Europa und bereichern sich gegenseitig. Es gelang ihm, eine Brücke zu schlagen zwischen Ästhetik, Ethik und Spiritualität. Er bringt die Musiksprache des Ostens in die Konzertsäle des Westens ein und macht sie einem breiten Publikum zugänglich. Pärt schärft so den Sinn für menschliche Gemeinschaft und leistet damit einen Völker verbindenden, Frieden stiftenden Beitrag für alle Menschen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen und Kulturen.“ Diese Vermittlerrolle findet sich auch in der Tonsprache, wie Sie bei den drei nachfolgenden Stücken bemerken werden. Ähnlich wie das Baltikum eingebettet liegt zwischen Ost- und Mitteleuropa, hören Sie – eingebettet zwischen zwei jubelnden, pathetischen Stücken von Urmas Sisask – ein Werk von Arvo Pärt: Das „Magnificat“ mit seiner stillen, in sich ruhenden Tonsprache. Seite 2 „Die Sonne und Gott kämpften Zu Mittag, um Mitternacht: Auf die Sonne warf Gott einen silbernen Stein.“ Hören Sie in den folgenden Stücken, wie sich ein solch friedliches Ringen um Eigenständigkeit, Abgrenzung und Identität in der Sprache der Musik anhören kann. Denken Sie nur daran, welche Musik Sie in Ohren haben, wenn Sie an die „typisch“ russische Musik denken. Wer wollte außerdem verhehlen, dass die Bayernhymne Nationalstolz ausdrückt? „Nationalstolz“ – dieses Wort aber kommt uns Deutschen schwer über die Lippen; es bleibt ein gespaltenes Verhältnis. Wurde doch Musik auch zu demagogischen Zwecken eingesetzt und dazu, die „Massen zu bewegen“. Massenchöre haben für uns etwas verdächtig Nationalistisches. Nationalität und Sängerfeste Wir haben damit aber auch einen Kulturträger verloren. Als ich vergangenes Jahr bei Feldforschungen in Sibirien war, waren die Abende am Lagerfeuer von den Liedern der Russen erfüllt. Der Bitte, ob wir für sie nicht auch ein paar deutsche Lieder singen könnten, konnten wir nicht entsprechen; für die Russen ist das ganz unverständlich. Diese Worte aus dem Ersten Korintherbrief, dem Hohelied der Liebe, reichen weit: Die baltischen Völker haben in der Tat mit ihrer Liebe zu den Liedern Berge versetzt: In der „Singenden Revolution“ erlangten sie 1989/90 die Unabhängigkeit von der sowjetischen Okkupation und Zwangseingliederung wieder. Von der Sowjetmacht war das Singen von nationalistischen Liedern (z.B. der Hymnen der baltischen Staaten) streng verboten: Man drohte mit harten Sanktionen, Kündigung der Arbeit, Deportation nach Sibirien, Arbeit im Gulag. Nach 800 Jahren Fremdherrschaft, davon 50 Jahre durch die Sowjetherrschaft entnationalisiert, kehrten die Balten zu ihrem ureigenen Selbstverständnis zurück: Jeder kennt den Spruch „Musik verbindet!“. Manchmal klingt er in unseren Reihen etwas verstaubt, besonders, wenn damit jemand seine musikalische Begeisterung bekräftigen will, ihm aber die Leidenschaft fehlt, das auch leibhaftig auszudrücken. So bleibt man leicht unglaubwürdig. Vielleicht haben Sie den Kinofilm „Wie im Himmel“ gesehen. Er beschreibt die tiefe musikalische Leidenschaft eines schwedischen Dirigenten und seines Chors in derart starken Bildern, dass wir es beinahe für Kitsch hielten, würden wir nicht die Authentizität dahinter spüren. „Dreh Dich, Sonne, Dreh Dich, Mond, Dreh Dich, Himmel, zurück an deine alte Ruhestätte.“ Im Baltikum steht deshalb dieser „Spruch“ „Musik verbindet!“ auf einem ganz anderen, authentischen Fundament. Da drückt sich Musikleidenschaft eben auch ganz leibhaftig aus: Tausende von Sängern versammelten sich bereits 1869 im estnischen Tartu zum landesweiten Ersten Sängerfest. 1870 folgte Lettland mit der Uraufführung seiner Nationalhymne, 1924 das Litauische Chorfestival. Die Sängerfeste finden alle fünf Jahre statt, erstmals wieder im Jahr 1993. Seit 2005 ist die Weitergabe der Sängerfesttradition sogar gesetzlich geregelt. Beim letzten Fest kamen (allein aus Lettland) 319 Chöre, 538 Folkloregruppen und 57 Blasmusikkapellen zusammen. Die Abschlussveranstaltung findet im Waldpark bei Riga statt, wo über 100.000 Sänger gemeinsam und gleichzeitig singen. Si linguis hominum loquar – Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engeln redete, wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Am 23. August 1989 bildeten zwei Millionen Menschen die Baltische Kette, eine 600 Kilometer lange Menschenkette von Tallinn über Riga nach Vilnius, um friedlich für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zu demonstrieren. Auf dem Tallinner Sängerfestplatz sangen 300.000 Esten zum ersten Mal wieder ihre verbotene Nationalhymne. Seit Anfang der 90er Jahre haben alle drei baltischen Staaten wieder Ihre Unabhängigkeit erlangt. Dass Musik Identität stiftet, ist uns nicht unbekannt. Das ist es auch, was baltische Musik ausmacht: ihre Glaubwürdigkeit. Seite 3 Warum aber hören Sie heute Abend keine der „Dainas“, der baltischen Volkslieder, sondern ausschließlich zeitgenössische Musik? Ulrich Michels schreibt dazu: „Die zeitgenössische Musik hat Teil am Wesen ihrer Epoche. Sie kann nicht besser klingen, als diese ist – wenn sie wahr sein will. Es sei denn, sie spiegelt Geschichte oder entwirft Utopien“. Beides macht die baltische Musik. Vom künstlerischen Leiter und Ersten Dirigenten des litauischen Sängerfestes, dem Komponisten Vytautas Miskinis, hören Sie jetzt drei Stücke. Thema Komponistinnen Mit einem Stück der Lettin Ilze Arne haben wir diesen Abend begonnen, mit einem „Ave Maria“ der litauischen Komponistin Kristina Vasiliauskaite setzen wir im folgenden vierten Teil fort. Mit der Lettin Renata Stivrina versammeln sich so an diesem Abend drei komponierende Frauen in unserem Programm. Das wäre nicht weiter bemerkenswert, wäre uns nicht aufgefallen, dass im gesamten bisherigen Repertoire unseres Chores keine einzige Komponistin vorkommt. Und tatsächlich: Frauen sind in den Reihen der Komponisten unterrepräsentiert. Eine – sicherlich nicht repräsentative – Recherche bei Wikipedia ergibt für den Begriff „Komponist“ über 5 Mio. Treffer, für den Begriff „Komponistin“ jedoch nur 120.000 (1/40-stel, mithin quasi 2,5 %). Das Phänomen scheint so bemerkenswert zu sein, dass sich 1979 ein Internationaler Arbeitskreis für Komponistinnen gründete, der 1994 sogar noch in einen Förderverein „Frau und Musik“ mündete. Eine Konzertveranstalterin aus Kassel startete 1990 eine eigene Konzertreihe „Komponistinnen und ihr Werk“, die von der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert wird. Insofern ist es geradezu außergewöhnlich, dass in unserem heutigen Programm 1/3 der Stücke aus Komponistinnen-Federn stammen Es fällt auf, dass über Jahrhunderte fast ausschließlich Männernamen auf den Notenbögen standen. Vielleicht ist es ein Merkmal der zeitgenössischen Musik, dass es nicht mehr besonders betont werden muss, dass weibliche und männliche Komponisten heute nebeneinander auftreten. Die Qualität der Musik ist es, die interessiert. Vielleicht folgen wir aber auch einer Spur, die uns unser Konzertplakat weist: Dort und auf Ihren Programmheften ist die Schwarze Madonna von Vilnius abgebildet; Vilnius, Hauptstadt von Litauen und im Jahr 2009 Europäische Kulturhauptstadt. Die Ikone befindet sich in der historischen Stadtmauer und ist eines der bedeutendsten Heiligtümer in Litauen und Weißrussland, ein Wallfahrtsziel für katholische und orthodoxe Christen. Die biblische Begründung für die relativ seltene schwarze Farbe der Madonna wurde dem biblischen Hohelied der Liebe entnommen: „Nigra sum, et formosa – Schwarz bin ich und schön“. Fraglich ist nämlich, ob die schwarze Farbe tatsächlich von der Jahrhunderte alten Imprägnierung durch den Rauch der Kerzen herrührt, wie es das Erzbistum München offiziell für die Altöttinger Madonna begründet. Besonders, weil die Herkunft der Schwarzen Madonna von Vilnius unbekannt ist, darf man auch den archaischen Bezug der schwarzen Farbe nicht außer Acht lassen: Seit dem Altertum repräsentieren schwarze Göttinnen das Weibliche in seiner Macht, nicht nur als Gefährtin oder als bloß „sanften“ weiblichen Einfluss. Zu den bekanntesten schwarzen Göttinnen zählt die hinduistische Kali (im Sanskrit wörtlich „die Schwarze“). Auch in den westlichen Kulturen ist die schwarze Göttin allgegenwärtig: z.B. als Aphrodite, Diana, Venus, Isis oder Demeter. Die Muslime, denen die Gottesverehrung unter Menschengestalt verboten ist, pilgern zum Schwarzen Stein in Mekka. Schwarz gilt als Archetyp, als Symbol des Todes und der Zerstörung, es steht für die Kriegsgöttin, aber auch für Erneuerung und Transformation. Ich jedenfalls finde den Gedanken spannend, die Schwarze Madonna und die Häufung an Komponistinnen im Baltikum als Symbol zu sehen für die Bewegung, die die Musik in dieses Volk gebracht hat. In einigen Liedern haben wir heute schon das Marienlob besungen: Zu Beginn Karlsons‘ „Ave maris stella“ und zuvor Miskinis‘ „Ave vera virginitas“ und „Alma Dei creatoris“. Lauschen Sie nun drei zusammenhängend vorgetragenen Stücken aus der „Missa brevis“ und einem weiteren Marienlob, dem „Ave Maria“ von Kristina Vasiliauskaite. Seite 4 Verabschiedung Si linguis hominum loquar… Mit diesen Worten haben wir diesen Abend begonnen, mit den gleichen Worten begann auch unser letztes Konzert im Sommer 2008. Diese Worte stammen aus dem salomonischen Hohelied der Liebe, dem Ersten Korintherbrief, dessen Vertonungen der Jahrhunderte wir Ihnen mit dem Konzert im letzen Jahr vorgestellt haben. „Si linguis hominum loquar – Wenn ich in den Sprachen der Menschen redete wenn ich meine ganze Habe verschenkte, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.“ Wir raten Ihnen: Verschenken Sie nicht Ihre ganze Habe, sondern erstehen Sie für 10 EUR viel besser eine unserer CDs mit einer Live-Aufnahme des letztjährigen Konzertes in der Schwabinger Erlöserkirche. Wir raten Ihnen: Sie werden unsere Musik lieben. Unser Chor Art Cappella ist als Verein organisiert und lebt vom ehrenamtlichen Engagement der aktiven Mitglieder. Unsere CDs geben wir zum Selbstkostenpreis ab, Auftritte und Probenwochenenden werden nicht aus öffentlichen Mitteln bezuschusst. Deshalb sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen, v.a., um Chorliteratur zu besorgen und um unser Engagement zugunsten karitativer Zwecke aufrecht erhalten zu können. Wir bieten Ihnen daher eine Förder-Mitgliedschaft im Verein Art Cappella an, für die Sie natürlich eine Spendenquittung erhalten können. Achten Sie dafür bitte auf die Rückseite des Programmheftes. Tragen Sie sich in unsere Emailliste ein, und Sie erhalten aktuelle Informationen. Schauen Sie auf unsere Webseite mit Hörbeispielen, laden Sie sich den Text der heutigen Ansage herunter oder tragen Sie sich ins Online-Gästebuch ein. Dort ist auch schon ein berühmter Komponist vertreten. Neben dieser stillen Beteiligung wünschen wir uns auch eine hörbare, sei es durch Mundpropaganda oder die Bestellung einer unserer drei CDs, zum Verschenken, zum Selberhören. Wenn Sie selbst singen, laden wir Sie zum Mitsingen ein, zur Zeit vornehmlich Tenöre. Hören Sie zum Abschluss nun doch noch ein Stück, das einen traditionellen Text mit jener fröhlichen, fast kindlich-freudigen, folkloristischen Tonsprache verbindet, wie er für einen Teil der baltischen Musik typisch ist: „Lasst uns singen, denn Singen ist gut.“ Vergessen Sie dabei nicht die andere, stille Seite der baltischen Folklore, die weit in die Ruhe der Jahrhunderte zurückreicht. Dazu möchte ich Ihnen dieses Daina mit auf den Weg geben: „Verweile nicht, Sonne, im Paradies, sonst bedecken dich Blütenblätter dort.“ Auf Wiedersehen. Seite 5