Praktikum - Verwaltung

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Erasmus+ Praktikum bei Global Voices in Stirling, Großbritannien
Abschlussbericht
Name: Gorski
Vorname: Nicole
E-Mail-Adresse: [email protected]
Angaben zum Studium an der FH Köln
Studiengang: Mehrsprachige Kommunikation
Aktuelles Studiensemester: 6
1. Fremdsprache: Englisch
2. Fremdsprache: Französisch
Angaben zum Erasmuspraktikum
Name der Firma: Global Voices Ldt.
Land: Großbritannien, Schottland
Ort: Stirling
WS des Jahres: 14/15
Arbeitszeit: 37,5 Stunden pro Woche
Tätigkeit: Account Manager Deutschland
Abteilung: Sales, Marketing und Business Development
Inhaltsverzeichnis
1.Vorbereitung & Organisation .......................................................................... 1
2.Unterkunft ................................................................................................... 1-2
3.Praktikum – Tätigkeiten & Aufgaben ............................................................ 2-3
4 Alltag & Freizeit ............................................................................................ 3-4
5.Persönliches Fazit ............................................................................................ 4
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Nicole Gorski • Erasmus + Praktikum • Abschlussbericht
1. Vorbereitung & Organisation
Zu Beginn des Studiums der Mehrsprachigen Kommunikation an der FH Köln wusste ich bereits, dass ich in meinem obligatorischen Auslandssemester ein Praktikum in einem englischsprachigen Land machen möchte, weil ich Berufserfahrung in einem internationalen Arbeitsumfeld sammeln wollte. Da ich bisher noch nie in Großbritannien gewesen bin, stand das Reiseziel für mich schnell fest. Meine Wahl fiel insbesondere auf Schottland, weil ich die Geschichte, Kultur und Sprache dort sehr interessant finde.
Da mein Schwerpunkt im Studium im Bereich Translation liegt, habe ich mich ausschließlich
bei Übersetzungs- und Dolmetscherbüros beworben, nach denen ich zuvor im Internet recherchiert habe. Letztendlich habe ich mein 6-monatiges Auslandspraktikum bei Global Voices in
Stirling verbracht, da ich von ihnen eine sehr schnelle Rückmeldung bekam und angenommen
wurde. Meine Ansprechperson war sehr nett und zügig, was unter anderem das Ausfüllen der
Erasmus-Formulare anging, sodass die Vorbereitung insgesamt sehr gut ablief.
Meine Flüge habe ich ausschließlich bei Germanwings gebucht, weil es eine direkte Verbindung vom Flughafen Köln/Bonn nach Edinburgh gibt. Ab November gibt es nur eingeschränkt
Flüge nach Schottland, da die Saison zu Ende ist. Im Januar und Februar bietet Germanwings
keine Flüge an. Deshalb musste ich meine Flüge für Weihnachten und meinen Rückflug bereits
sehr früh buchen.
Im Gegensatz zu vielen anderen habe ich kein Bankkonto im Ausland angelegt, sondern kostenfrei mit einer deutschen Prepaid-Kreditkarte Geld abgehoben, was einem viel Aufwand erspart. Außerdem habe ich mir eine britische Handykarte und monatlich einen Datenpass für das
mobile Internet gekauft. Da ich keine Telefonate geführt habe, war das die beste Methode.
2. Unterkunft
Ich bin bereits mehr als eine Woche vor Praktikumsbeginn nach Schottland geflogen, um eine
Unterkunft zu finden. Wenn man in eine Studentenstadt wie Stirling zieht, sollte man sich recht
schnell und früh nach einer Unterkunft umschauen, da vor allem gegen September alle Studenten ebenfalls auf der Suche nach einer Wohnung sind. Ich habe vorab von meinem Praktikumsgeber eine Liste mit Internetseiten bekommen, auf denen man freie Zimmer oder Wohnungen
finden
konnte
(u.a.http://www.gumtree.com/,
http://www.spareroom.co.uk,
http://uk.easyroommate.com/). Dies hat meine Wohnungssuche sehr erleichtert, sodass ich bereits von Deutschland aus einige Besichtigungstermine vereinbaren konnte. Ich bin am 21.08.14
nach Schottland geflogen und habe zunächst im Stirling Youth Hostel übernachtet. Das, sowie
das Willy Wallace Hostel, sind die einzigen beiden günstigen Übernachtungsmöglichkeiten, da
die zahlreichen Bed & Breakfasts, die es dort außerdem gibt, sehr überteuert sind.
Nach einigen Besichtigungsterminen, habe ich mich dazu entschlossen außerhalb des Stadtzentrums bei einer jungen Familie einzuziehen, die ein Zimmer vermietet hat. Das Bad, sowie
die Küche habe ich mit der Familie geteilt, was aber kein Problem darstellte. Auch den Internetzugang konnte ich ständig nutzen. Die Familie war sehr nett, hat sich stets bemüht und mir
oft Hilfe angeboten. Das hat mir den Aufenthalt sehr erleichtert und angenehmer gemacht. Mit
dem Bus waren es nur 10 Minuten Fahrt bis ins Stadtzentrum oder 30 Minuten Fußweg, und
bis zum Praktikumsplatz ca. 30 Minuten Busfahrt. Da die Busverbindungen sehr gut gewesen
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Nicole Gorski • Erasmus + Praktikum • Abschlussbericht
sind, hat mir die Fahrt nichts ausgemacht. Außerdem gab es um die Ecke direkt einen Supermarkt. Für ein Zimmer in Stirling muss man zwischen £ 290 bis £ 400 meist inkl. Nebenkosten
rechnen. Da der Winter in Schottland sehr kalt und windig ist und die Häuser alle sehr schlecht
isoliert sind, sollte man vor allem darauf achten, dass die Nebenkosten in der Miete enthalten
sind, da die Heizkosten sonst sehr hoch ausfallen können. Außerdem muss man auf die sogenannte Council Tax aufpassen und rechtzeitig alle Formulare bei der Stadtverwaltung abgeben,
da man als Student nicht dazu verpflichtet ist die Council Tax zu zahlen und diese sehr hoch
ausfallen kann. Da ich bei einer Familie gewohnt habe, musste ich mich nicht damit auseinandersetzen. Insgesamt habe ich mich in Stirling schnell eingelebt und auch wohlgefühlt.
3. Praktikum – Tätigkeiten & Aufgaben
Meinen ersten Praktikumstag bei Global Voices im Bereich Sales, Marketing und Business Development fing ich am 01.09.14 zusammen mit vier anderen Praktikanten aus unterschiedlichen
Ländern an. Die einzige Aufgabe an meinem ersten Tag bestand darin ein 100-seitiges Handbuch zum Thema Sales zu lesen und am Ende des Tages einen Test darin zu bestehen. Zwei
weitere deutsche Studentinnen und ich bildeten das deutsche Team. Wir haben uns sehr gut
verstanden und mir wurde sehr viel geholfen. Das hat mir den Einstieg sehr erleichtert, sodass
der Test am Ende des Tages auch gut ausfiel und ich in den ersten Wochen gut unterstützt
wurde.
Am ersten Tag konnte man sofort sehen, dass die Arbeitszeiten von 8:30 Uhr bis 17:00 Uhr
nicht eingehalten werden. Ich hatte das Glück und konnte das Büro meistens um 17:30 Uhr
verlassen, aber andere Praktikanten mussten bis 18:00 Uhr oder sogar länger bleiben, bis alle
Arbeit erledigt war. Leider habe ich mir meine Aufgaben vor allem zu Beginn sehr anders vorgestellt. Ich wusste zwar, dass ich im Bereich Sales und Marketing tätig sein werde, aber ich
wusste nicht, dass die Arbeitssprache zu 90% Deutsch sein würde, da ich ausschließlich mit
deutschen Kunden gearbeitet habe und der Kontakt, sei es per E-Mail oder Telefon, dementsprechend nur auf Deutsch stattfand.
Im ersten Monat bestand meine Aufgabe nur darin sogenannte Cold Calls zu machen, das heißt
Kaltakquise zu betreiben und die Dienstleistungen an potentielle Kunden zu verkaufen. Das
Ziel war es so schnell und so viel wie möglich zu verkaufen. Die sogenannten KPIs (Key Performance Indicator – Leistungskennzahl) mussten wir am Ende jeden Tages in eine Excel-Tabelle eintragen. Außerdem gab es im Büro ein großes Whiteboard an der wöchentlich die Verkaufszahlen für das jeweilige Land eingetragen wurden. Auf diese Weise konnte kontrolliert
werden, wie die jeweiligen Leistungen aussehen, was zu einem enormen Druck und teilweise
Konkurrenzverhalten geführt hat.
Nach einem Monat waren wir nur noch zu zweit im deutschen Team und ich habe von da an als
Account Managerin gearbeitet und das Team geleitet. Mir wurden sehr viel Verantwortung und
vor allem verschiedene Aufgaben übertragen. Da ich ab November alleine für den deutschen
Markt gearbeitet habe, hatte ich viel Arbeit, immer Abwechslung und war sehr auf mich alleine
gestellt. Die Arbeit hat mir von da an viel mehr Spaß gemacht. Meine Aufgaben bestanden nun
darin den gesamten deutschen Kundenstamm zu verwalten. Ich habe Übersetzungs- oder Dolmetscheranfragen bearbeitet und Angebote versendet, mit Kunden verhandelt und ihre Projektanforderungen besprochen. Außerdem habe ich mich um die pünktliche Lieferung der Über-
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setzungen gekümmert und neue Kunden in das System Netsuite eingetragen. Ich hatte die Möglichkeit an großen Übersetzungsprojekten zu arbeiten und Stammkunden zu betreuen. Außerdem bin ich sowohl offenen Angeboten, als auch offenen Rechnungen nachgegangen. Es hat
mir besonders viel Spaß gemacht mit bereits existierenden Kunden in Kontakt zu bleiben und
deren Projekte und Anfragen zu verwalten. Ich konnte auch einige neue Unternehmen zu dem
Kundenstamm dazugewinnen. Außerdem habe ich mich über die Zufriedenheit der Kunden bezüglich der Übersetzungen erkundigt. Dazu gehörte es auch Übersetzungen zu bearbeiten oder
an das Projekt- und Qualitätsmanagement weiterzuleiten mit den gewünschten Änderungen und
Anforderungen. Darüber hinaus habe ich an einigen Ausschreibugen für Übersetzungsunternehmen teilgenommen.
Mit der Zeit durfte ich auch immer mehr eigene Übersetzungen anfertigen, korrekturlesen oder
sogar größere Übersetzungsprojekte formatieren. Ich habe viel mit einer Mitarbeiterin aus dem
digitalen Marketing zusammengearbeitet und Artikel für die Homepage übersetzt oder kleine
Blogs geschrieben. Außerdem habe die Homepage korrekturgelesen und neue Texte dafür verfasst oder übersetzt. Es war schön etwas zu tun, was mit dem Studium zu hatte und in dem
Berufsfeld in dem ich mich in Zukunft sehe.
Ach, wenn es einige Zeit gedauert hat, bis ich mich an die Arbeitsbedingungen und an das
Umfeld gewöhnt habe, muss ich sagen, dass ich mich immer sehr gut vor allem mit den Praktikanten verstanden habe. Leider war der Druck immer sehr groß, vor allem, wenn der Geschäftsführer da gewesen ist, der sich ständig nach den aktuellen Verkaufszahlen erkundigt.
Ich habe mich jeden Monat mehr als Teil des Teams gefühlt. Was eher zur negativen Stimmung
beigetragen hat, ist, dass Praktikanten teilweise nach nur einem Tag gegangen sind und auch
Mitarbeiter kamen und gingen, sodass es nie ein beständiges Team gab. Dennoch hat man immer wieder versucht den Teamgeist wiederherzustellen oder zu erhalten, indem regelmäßig gemeinsame Ausflüge oder Unternehmungen stattfanden. Am Ende wurde die Arbeit, die man
geleistet hat, jedes Mal belohnt oder gelobt und man konnte selbst seine Fortschritte beobachten.
4. Alltag & Freizeit
Da ich von Montag bis Freitag den ganzen Tag auf der Arbeit verbracht habe, blieben nur die
Wochenenden für diverse Unternehmungen. Da Schottland für wunderschöne Landschaften bekannt ist, sollte man sich die Zeit nehmen und so viel wie möglich zu besichtigen. So gut wie
jedes Wochenende habe ich mit anderen Praktikanten einen Ausflug gemacht. Dazu gehörten
unter anderem Städte wie Edinburgh, Glasgow, Perth, Dundee, Falkirk, St.Andrews und Linlithgow. Das Highlight war jedoch die Highland-Tour mit dem Bus. Wenn man sich Schottland
für ein Auslandssemester aussucht, sollte man die Freizeit ausnutzen, um so viel wie möglich
von Land und Leuten zu sehen und viele Wanderung zu machen. Das gute an Stirling ist, das
vieles innerhalb von einer Stunde mit dem Zug zu erreichen ist. Da Schottland für launisches
Wetter bekannt ist, sollte man immer für Regen und Wind gewappnet sein und sich davon nicht
abschrecken lassen. In Stirling selbst gibt es ein Einkaufszentrum, ein Kino und viele Pubs und
Restaurants, sodass man auch dort viel unternehmen, aber auch besichtigen kann. Als Anwohner sind Sehenswürdigkeiten wie das Stirling Castle oder das Wallace Monument auch kostenfrei. An der Universität in Stirling kann man außerdem verschiedene Sportmöglichkeiten nutzen.
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5. Persönliches Fazit
In meinem 6-monatigen Auslandssemester in Schottland habe ich viel über das Land, die Kultur, die Sprache und die Menschen gelernt. Ich würde jederzeit wieder nach Schottland reisen
und empfehle es auch, wenn man eine etwas andere Seite von Großbritannien erleben möchte.
Das Land ist nicht nur wegen seiner Landschaften und Städte beeindruckend, sondern auch
wegen der einzigartigen Art und Lebensweise der Schotten. Auch, wenn es einem zunächst
nicht ganz leicht fällt den schottischen Akzent zu verstehen, freundet man sich schnell damit
an. In dieser Zeit habe ich so viel erlebt und gelernt wie nie zuvor, und bin durch ganz Schottland gereist. Stirling ist eine schöne Stadt in der viele junge Studenten leben und die vor allem
wegen der guten Verbindung zu Glasgow und Edinburgh sehr beliebt ist.
Während meines Praktikums bei Global Voices habe ich viel über die internen Abläufe und
Prozesse eines Übersetzungsbüros gelernt. Außerdem habe ich Erfahrungen und Kenntnisse im
Bereich Sales und Marketing gesammelt, die ich vorher nicht hatte und konnte so auch mein
englisches Fachvokabular erweitern. Es war eine einmalige Erfahrung in solch einem internationalen Umfeld zu arbeiten und so viele neue Freunde dazu zu gewinnen, mit denen ich weiterhin in Kontakt bleiben möchte.
Durch den Kontakt mit Kunden und verschiedenen Unternehmen, habe ich auch Unsicherheit
verloren und bin selbstbewusster geworden, was Konfrontationen angeht oder den Umgang mit
schwierigen Situationen. Ich weiß außerdem nun, wie ich am besten mit Druck und Stress umgehen kann und habe viel über mich selbst dazugelernt und wurde bestätigt, dass ich mich in
Zukunft in einem internationalen Arbeitsumfeld sehe.
Ich denke, dass man bei Global Voices gut aufgehoben ist, wenn man offen für Neues ist und
ein Praktikum voller Herausforderungen erleben möchte. Das Praktikum ist nicht für jeden geeignet und eher für Studenten passend, die im Bereich Marketing studieren. Wenn man gute
Arbeit leistet, hat man definitiv auch Chancen ein Jobangebot zu bekommen. Ich bin letztendlich froh nicht wie viele andere Praktikanten aufgegeben zu haben, sondern das Praktikum bis
zum Ende gemacht und mein Bestes gegeben zu haben.
Am Ende geht es außerdem nicht nur um das Praktikum an sich und die Tätigkeiten, die man
ausgeführt hat, sondern vor allem um die Menschen, die man getroffen hat, alle Erlebnisse und
das Land und die Kultur. Als solches habe ich Schottland in mein Herz geschlossen, genauso
wie alle Menschen, die ich kennenlernen durfte.
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