UND PARACELSUS DIE ERNÄHRUNG Paracelsus und die Ernährung Inhaltsverzeichnis Paracelsusmedizin................................................................................3 Das Leben des Paracelsus.........................................................................................3 Grundlagen der Paracelsusmedizin...........................................................................3 Die Die Die Die Die Dreifaltigkeit...................................................................................................................4 3 Prinzipien.....................................................................................................................4 4 Elemente.....................................................................................................................4 7 Kräfte..........................................................................................................................4 5 Entien.........................................................................................................................4 Krankheit..................................................................................................................5 Innere Fäulung.....................................................................................................................5 Entgiftung............................................................................................................................5 Heilung.....................................................................................................................6 Aufgaben des Arztes..............................................................................................................6 Die 4 Säulen der Heilkunst......................................................................................................6 Therapie.............................................................................................................................. 6 Ernährung.................................................................................................................6 Lebensmittel.........................................................................................................................6 Verdauung...........................................................................................................................6 Diäten................................................................................................................................. 7 Quellenangaben und Literaturempfehlungen............................................................7 © Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004 Seite 2 Paracelsus und die Ernährung Paracelsusmedizin Wie auch bei Hildegard von Bingen muss die Paracelsusmedizin im Kontext ihrer Zeit gesehen werden. Es war eine Zeit voller Unruhen und Aufbruchstimmung. Amerika war gerade entdeckt, die Spanier unterwerfen die halbe Welt; die Zeiten der größten Seuchen beginnt. Luther bricht das gottgegebene Weltengefüge; Hexenverfolgungen sind an der Tagesordnung. Auch die medizinische Welt verändert sich, Ärzte und Apotheker organisieren sich, der Mensch wird von innen entdeckt, trotzdem Sektionen noch immer in den meisten Ländern verboten sind. Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer und Michelangelo verändern Kunst und Sichtweise. Der kurz zuvor erfundene Buchdruck verbreitet all diese Neuerungen und erleichtert den Wissenzugang. Das Leben des Paracelsus 1493 Theophrast Bombast von Hohenheim wird als Sohn von Wilhelm Bombastus und einer Leibeigenen des Klosters in Einsiedeln (Schweiz) geboren 1502 Zieht er mit seinem Vater nach Villach/ Kärnten Bis 1515 Studiert er Medizin in Wien, Italien und Frankreich 1516 Promotion zum „Doctor beyder Arztneyen“ in Italien Bis 1524 Reist er durch Spanien, Portugal, England, Brandenburg, Ostpreußen, Litauen, Polen, Ungarn, Walachei, Siebenbürgen und Kroatien. Als Feldarzt nimmt er an Kriegszügen teil 1519 Wird er zum Leibarzt von Christian II. von Dänemark ernannt Reisen durch Apulien, Griechenland, Ägypten, Palästina, Zypern, Rhodos, Konstantinopel, Balkan, Venedig 1524 Lässt er sich in Salzburg nieder 1525 Flucht bei Reformationsunruhen aus Salzburg und Reisen nach Ingolstadt, Tübingen, Freiburg, Straßburg 1526 Erlangung des Bürgerrechts in Straßburg 1527 Ernennung zum Stadtarzt von Basel, hält kritische Vorleseungen in deutscher Sprache, Aufruhr und Verbrennung von Schriften Galens u.a. 1528 Flucht aus Basel 1529 Aufenthalt in Nürnberg und Druck von sozialethischen und astrologischen Schriften 1530 Aufenthalt in Regensburg, Schloss Beratzhausen 1531-1535 Wanderungen durch Bayern, Schwaben, Tirol, Schweiz 1537-1540 Aufenthalt in Kärnten 1540 Umzug nach Salzburg 24.09.1541 Gewaltsamer Tod in Salzburg Sein Wahlspruch und Lebensmotto lautete: „Keines anderen Knecht sei, wer sein eigener Herr sein kann.“ Grundlagen der Paracelsusmedizin Bei Paracelsus sind Krankheiten immer Folgen eines geschwächten Milieus durch metaphysische Ursachen. Der Mensch als Mikrokosmos im Makrokosmos ist abhängig von den Planeten, von den kosmischen Einflüssen. Krankheit kann verschiedene Ursachen haben, ausschlaggebend ist die Konstitution und der Zustand, also heutzutage: die Abwehrkraft des Menschen. Die Aufgabe des Arztes ist deshalb vorrangig die Gesunderhaltung, eine Hilfestellung für den Menschen zur Erhaltung des inneren und äußeren Gleichgewichts und zum Leben in Harmonie mit den göttlichen Gesetzen. Dazu und natürlich auch zur Heilung bei bereits vorhandenen Krankheiten stehen dem Arzt kräftige und starke Heilmittel aus der Natur zur Verfügung. Der Arzt muss deshalb hauptsächlich Zeichen lesen können: Zeichen einer Krankheit und Zeichen der passenden Heilmittel. Dazu legt Paracelsus weniger die Elemente, als vielmehr die Kräfte der Planeten zugrunde. Ein Arzt muss deshalb auch immer ein Philosoph und Astronom sein. © Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004 Seite 3 Paracelsus und die Ernährung Die Dreifaltigkeit Auch bei Paracelsus liegt das Wissen der drei Prinzipien allem zugrunde. Gottvater, Sohn und heiliger Geist. Leere und Unendlichkeit verschmelzen zu Licht, aus dem dunklen Chaos entsteht die kosmische Ordnung. Sonne und Mond bilden die Grundlage unseres Lebens, Saturn ist die kosmische Energie der Erkenntnis. Die 3 Prinzipien Die Dreifaltigkeit spiegelt sich in den drei Prinzipien. • • • Sulfur Das Beseelte Luft und Feuer Astronomie Mercuris Das Vergeistigte Quintessenz Alchimie Sal Das Geformte Erde und Wasser Philosophie Die 4 Elemente Paracelsus Lehre basiert auf den 4 Elementen: • • • • Feuer Wasser Erde Luft Dazu kommt später die Quintessenz Licht, Geist oder Energie, auch Vernunft oder Heilkraft. Die 7 Kräfte • Sonne • Mond • Mars • Venus • Jupiter • Saturn • Merkur Da für Paracelsus alle Phänomene unter dem Einfluss der Planeten stehen, ordnet er alles den entsprechenden Planeten zu. Er benennt Konstitutionen, Krankheiten und Heilmittel nicht bei einem speziellen, erfundenen Namen, sondern nach ihren Eigenschaften der jeweils über sie herrschenden Planeten. Es handelt sich also um marsische, saturnische oder merkurische Krankheiten und Heilmittel. Die 5 Entien Paracelsus legt fünf „Entien“ zugrunde, also 5 Gewalten, die „uneingeschränkte Macht über den Leib besitzen.“ Diese werden in 3 körperliche und 2 geistige unterteilt. Körperliche • Ens • Ens - astrale (astrum = Stern) „Die Kraft und die Wesen der Gestirne und ihre Gewalt über den Leib“ heute auch: Umweltfaktoren wie Klima, Strahlung, geologische Einflüsse veneni (venenum = Gift) Lebensweise, Wirkung der Giftstoffe, mangelnde Ausscheidung, innere Fäulung © Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004 Seite 4 Paracelsus und die Ernährung • Ens naturale (natur = Veranlagung) „Wenn unser eigener Leib uns krank macht durch seine Verwirrung und dadurch, dass er sich selbst schädigt.“ Heute auch: genetische Veranlagung Geistige • Ens spirituale (spirituell = geistig) Geister und Zauber Heute auch: psychosoziale und psychosomatische Einflüsse • Ens die (deus = Gott) Göttliches Wirken, Karma und Schicksal; das Fegefeuer, das die Seele läutert Die körperlichen Entien nennt er auch „heidnisch“, die geistigen „christlich“. Krankheit „Merkt euch, dass eine Krankheit dort entsteht, wohin der Lebensgeist nicht kommen kann. Wenn er verstopft wird, entsteht eine Fäulnis, die Geschwüre bewirkt, denn an diesem Ort stirbt der Lebensgeist.“ Krankheitssymptome sind immer ein Zeichen von einer Anhäufung schädlicher Stoffe, die entleert werden sollen. Deshalb sind Symptome unterdrückende allopathische Mittel immer schlecht, da die Giftstoffe im Körper verbleiben. Im Gegenteil muss der Körper dabei unterstützt werden, diese Giftstoffe ausscheiden zu können. Eine Entgiftung soll immer von innen nach außen gehen, d.h. es müssen die inneren Organe angeregt werden, sich über den Kontakt nach außen der angehäuften schädlichen Stoffe zu entledigen. „Was die Haut nicht heilt, heilt nimmer mehr.“ (Dies allerdings ein chinesisches Sprichwort) Innere Fäulung Eine Beeinträchtigung von Leber und Nieren bedeutet eine mangelnde Ausscheidung der giftigen Stoffe. Dies zieht unweigerlich eine Verschlackung und Vergiftung nach sich. Paracelsus nannte dies „Dyskrasie“Säfteentartung. Dabei mischt sich die Essenz mit Giften. Es entsteht eine „innere Fäulung“. Entgiftung Bei schwacher Entgiftungsfunktion muss die Ausscheidung angeregt werden. Zu den Ausscheidungen zählen: Stuhl Harn Schweiß Menstruationsblut Ohrenschmalz Tränenflüssigkeit Niesen Lungensputum sowie die pathologischen Ausscheidungen: Ekzeme Eiter Durchfall Erbrechen Fieber Gut für die - Entgiftung sind: alles was bitter ist Warmes Sauer (Most) Schwefel (Bärlauch, Knoblauch, Zwiebeln) Quellwasser © Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004 Seite 5 Paracelsus und die Ernährung Heilung Aufgaben des Arztes „Der äußere Arzt beginnt erst, wenn der innere unterliegt, verzweifelt und ermüdet.“ „Wird die Natur nur geschützt, so ist sie es selbst, die alle Krankheiten heilt, denn sie weiß, wie sie sich heilen soll. Der Arzt kann es nicht wissen und daher besteht seine Aufgabe nur darin, die Natur zu schützen.“ Die 4 Säulen der Heilkunst Die vier Säulen der Heilkunst sind: • Philosophie „Die Philosophie ist das Wissen über das Licht in der Natur.“ • Astronomie Die Astronomie bildet die Grundlagen von Ursachen und Wirkung, da alle Phänomene unter dem Einfluss der Planeten stehen und von ihnen abhängig sind. • Alchimie Alchimie bedeutet Umwandlungsprozesse der Materie, Verfahren zur Freisetzung geistiger, quintessenzieller Kräfte. Voraussetzung ist der Zugang zur göttlichen Vernunft, die Erkenntnis. Die Erkenntnis kann Untugenden in Tugenden verwandeln und damit kann auch die Umwandlung von Krankheit in Gesundheit. • Tugend Die Tugend bildet dabei das Fundament. Unter Tugend versteht Paracelsus Integrität, Können, Virtuosität, die verschiedenen Möglichkeiten des Heilens. Therapie Für die 5 Entien gibt es das jeweils passende Therapiekonzept: • • • • Ens Ens Ens Ens - astrale Prophylaxe, Regeneration, Lebensenergie veneni Entgiftung, Verbesserung der Stoffwechselleistung naturale und ens spirituale Konstitutionstherapie, Psychotherapie dei karmische Bewusstwerdung Bei tiefergehendem Interesse sei auf die Literaturempfehlung verwiesen, sowie auf die Schule der Paracelsusmedizin „Natura Naturans“ (www.natura-naturans.de) Ernährung Lebensmittel „In jedem Ding ist eine Essenz und ein Gift. Essentia ist das, was den Menschen am Leben erhält, Gift das, was ihm Krankheit zufügt.“ Alle Nahrungsbestandteile sind für sich genommen zwar ungiftig, in Bezug auf ein höheres Naturreich sind sie aber giftig. Denn „kein Ding in der ganzen Schöpfung, das uns zur Nahrung dient, ist so vollkommen wie wir.“ Da der Mensch zu dem am höchsten entwickelten Naturreich gehört, muss er die giftigen von den lebenserhaltenden Anteilen in der Nahrung trennen, die giftigen Anteile ausscheiden und die lebenserhaltenden Anteile umwandeln. Durch die Umwandlung der niederen, materiellen Anteile in höhere, heilsame Essenzen gewinnt der Mensch seine Lebensenergie. Verdauung Verdauung ist die Trennung von Essenz und Gift durch einen im Körper ablaufenden chemischen Prozess. Diesen Prozess rechnet Paracelsus der Alchimie zu, denn Alchimie wird auch „Scheidekunst“ genannt. Paracelsus stellt diesen Vorgang bildlich als einen im Bauch sitzenden Alchimisten dar, der von ihm „Archeus“ genannt wird. © Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004 Seite 6 Paracelsus und die Ernährung Der chemische Vorgang der Fermentation, bei der Feines, Essentielles von Grobem, Materiellem getrennt wird, läuft in drei Stufen ab: • • • Auflösung der körperlichen Form, d.h. Nahrung wird in einen Speisebrei verwandelt Durch die Gärung wird Stoffliches in Essentielles verwandelt Das Essentielle wird an die Leber weitergeleitet, dort weiterverwandelt und dem Organismus als Vitalenergie zur Verfügung gestellt. Giftiges wird über die Leber und die Nieren ausgeschieden. „Wenn der Magen kräftig ist, dringt das Reine zu den Gliedern, um sie zu ernähren, das Unreine tritt mit dem Stuhl aus. Wenn der Magen schwach ist, schickt er auch das Unreine zu der Leber.“ Die Verdauung ist von der Temperierung, also der Verdauungswärme abhängig. Diäten Der Ernährung räumt Paracelsus keinen großen Platz ein. Für die mangelnde Entgiftung ist zwar das Verdauungsfeuer verantwortlich, doch dieses ist bei ihm kaum von der Ernährung abhängig. „Wer aber mit Diät behandelt, der ist schwach in der Kunst, er macht aus dem Kohl eine Arznei und vergisst, dass Dreck daraus wird.“ Ist das Verdauungsfeuer zu schwach, kann es durch Heilmittel angefacht werden; eine Ernährungsumstellung ist dafür nicht erforderlich. „Wenn der Arzt gut ist, schadet es nicht, wenn auch eine ganze Sau im Kranken steckt.“ Die Arbeit des inneren Alchimisten kann jedoch durch eine geeignete Nahrungszubereitung unterstützt werden. Dazu soll die Nahrung alchimistisch zubereitet werden, das heißt: kochen, dünsten, braten. Gewürze unterstützen ebenfalls den „Archeus“, deshalb soll die Nahrung immer gut gewürzt sein. Quellenangaben und Literaturempfehlungen „Paracelsusmedizin“ von O. Rippe u.a. im AT-Verlag © Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004 Seite 7