Operette und … 3 Carl Millöcker Gasparone Mittwoch 22. Januar 2014 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Operette und … 3 Ensemble der Staatsoperette Dresden Jessica Glatte Sopran (Carlotta, verwitwete Gräfin) Elmar Andree Bassbariton (Nasoni, Bürgermeister) Jannik Harneit Tenor (Sindulfo, sein Sohn) Christian Grygas Bariton (Graf Erminio) Andreas Sauerzapf Tenorbuffo (Benozzo, Wirt und Chef der Schmuggler) Isabell Schmitt Sopran (Sora, dessen Frau) Inka Lange Mezzosopran (Zenobia, Vertraute von Carlotta) Florian Maser Bariton (Luigi, Erminios Freund) Herbert G. Adami Bassbariton (Massaccio, Schmuggler) Chor der Staatsoperette Dresden Orchester der Staatsoperette Dresden Christian Garbosnik Dirigent ittwoch M 22. Januar 2014 20:00 PROGRAMM Carl Millöcker 1842 – 1899 Gasparone (1884) Operette in drei Akten Libretto von Friedrich Zell und Richard Genée Konzertante Aufführung Pause nach dem ersten Akt gegen 21:10 Ende gegen 22:15 2 ZUR HANDLUNG Erster Akt Am Meer nahe Syrakus auf Sizilien in der Mitte des 19. Jahrhunderts Die Schmuggler unter der Führung von Wirt Benozzo haben das Gerücht verbreitet, dass der berüchtigte Räuber Gasparone rund um Syrakus sein Unwesen treibt. Mit dieser Aktion wollen sie aber nur die Polizei in die Irre führen, damit sie ihre eigenen krummen Geschäfte umso besser abwickeln können. Conte Erminio erteilt der Schmugglerbande einen Auftrag. Die Männer sollen einen Raubüberfall auf die reiche Gräfin Carlotta inszenieren. Erminio, der in sie verliebt ist, wird sie dann aus der scheinbar misslichen Lage befreien. Der Bürgermeister Nasoni steht Erminio misstrauisch gegenüber, da er hinter ihm den gesuchten Räuber Gasparone vermutet. Zudem ärgert sich Nasoni darüber, dass Carlotta nur noch Augen für ihren »Erretter« und nicht mehr für seinen Sohn Sindulfo hat. Damit durchkreuzt Erminio den Plan des Bürgermeisters, seinen Filius mit der Gräfin zu verheiraten. Was Carlotta auch nicht weiß: durch den glücklichen Ausgang eines gerichtlichen Prozesses ist sie Besitzerin eines Schlosses und einer Million Zechinen geworden. Um das Geld an sich zu raffen, fädelt Nasoni eine Intrige ein, indem er Carlotta glaubhaft zusichert, dass nur er den erwünschten Gerichtsentscheid herbeiführen könne. Deshalb fühlt sie sich ihm verpflichtet und verspricht, die Verlobung mit Sindulfo einzugehen. Zweiter Akt Im Schloss von Gräfin Carlotta Erminio klärt Carlotta über Nasonis Machenschaften auf. Sie jedoch weiß nicht, wem sie glauben soll. Der Bürgermeister kommt hinzu und meldet, dass Gasparone seinen Sohn Sindulfo gefangen habe und für die Freilassung ein Lösegeld in Höhe von 10.000 Zechinen fordere. Die Gräfin ist sofort bereit, das Geld zur Rettung ihres zukünftigen Verlobten zur Verfügung zu stellen. 3 Um das zu verhindern, bricht Conte Erminio am Abend bei Carlotta ein und macht sich an ihrem Geldschrank zu schaffen. Als sie ihn dabei ertappt, gibt er sich als Gasparone aus. Ihr bleibt keine andere Wahl, als dem Räuber den Schlüssel für den Tresor zu geben und ihm ihr Vermögen zu überlassen. Dritter Akt Platz vor dem Rathaus von Syrakus Als Carlotta dem Bürgermeister vom Raub ihres Geldes berichtet, lässt Nasoni Polizisten zur Jagd auf den Banditen ausschwärmen. Bald sind einige Verdächtige verhaftet. Es sind Benozzo, Massaccio und Sindulfo, welcher zum Erstaunen aller Anwesenden wieder frei ist. Niemand weiß aber, dass die Schmuggler erneut im Dienste Erminios standen und dass dieser die Entführung Sindulfos nur arrangiert hat, um einen Verzug der Verlobung zu erreichen. Als Erminio erscheint, wird er für Gasparone gehalten. Carlotta, die das Spiel inzwischen durchschaut hat, verhindert seine Festnahme. Nasoni verhaftet daraufhin Massaccio und Benozzo. Kurz darauf muss er sie wieder freilassen, da Benozzos Frau Sora verkündet, dass die Geldstrafe, welche ihrem Mann vor einiger Zeit wegen Schmuggels auferlegt wurde, nicht in die Amtskasse, sondern in Nasonis Tasche geflossen wäre. In der Hoffnung, den Räuber Gasparone endlich ausfindig zu machen, ordnet der Bürgermeister eine Zeugenvernehmung an. Carlotta beschreibt in der Befragung den Dieb so, dass es Erminio niemals hätte sein können. Als Nasoni und Sindulfo von der Verlobung zurücktreten, weil sie davon überzeugt sind, dass Carlotta nichts mehr besitzt, gibt sich Conte Erminio endlich zu erkennen und schließt die glückliche Carlotta in die Arme. 4 ZUM WERK Ein Titelheld, der nicht mitspielt … »Ein Titelheld, der nicht mitspielt, das ist nichts allzuhäufiges auf der Bühne. Der Räuber Gasparone ist solch ein Held. Er macht dem Podesta von Syracus große Sorgen, er schreckt und ängstigt die Bevölkerung, er stiehlt der schönen verwitweten Gräfin Carlotta sogar eine Million – und dennoch bekam ihn das Publikum nicht zu sehen.« Das war nur einen Tag nach der Uraufführung von Carl Millöckers Operette Gasparone in der Wiener Sonn-Montagszeitung zu lesen, es folgte ein Seitenhieb des Rezensenten auf die Librettisten: »Das Textbuch ist nicht übermäßig lustig, das aber hat den Compositeur nicht geniert, der die Hörer mit vielen äußerst reizenden Melodien und Nummern erfreut.« Und diese melodiösen Gesangsnummern wie der Walzer »Er soll dein Herr sein, wie stolz das klingt«, das Ensemble »Stockfinster war die Nacht« und die Romanze »Oh, dass ich doch ein Räuber wäre« katapultierten Millöcker an die Spitze der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgreichsten Komponisten von Operetten. Gemeinsam mit Johann Strauß Sohn und Franz von Suppé bildete er das Dreigestirn der goldenen Wiener Operettenära. Sogar Hans von Bülow, als Uraufführungsdirigent von Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg mit ganz anderen Klängen vertraut, zollte dem Komponisten Respekt und schrieb in einem Brief: »Millöcker, Sie haben Melodie«. Den Beweis dafür trat der Komponist nicht erst bei der Uraufführung von Gasparone am 26. Januar 1884 an, was ein Blick in die Tageszeitung Neue Presse belegt: »Noch beherrscht sein ›Bettelstudent‹ alle deutschen und nichtdeutschen Operettenbühnen, und schon wieder hat er mit einem neuen Werk einen unbestrittenen Erfolg errungen.« Der Komponist Geboren wurde Carl Millöcker 1842 in Wien als Sohn eines Goldschmieds, nach der Schulzeit ging er beim Vater in die Lehre. Einige Jahre später erinnerte er sich daran: »Als Goldschmiedegeselle habe ich angefangen. Und ich könnte heute über ein wohlassortiertes Lager selbstverfertigter Eheringe und Firmungskreuze verfügen, hätte mir nicht mein Jähzorn diese schöne 5 Karriere ein- für allemal verschlossen. Ich saß in meines Vaters Werkstatt und führte das Hämmerlein. Und wenn mir so eine güldene Kette nicht gleich parieren wollte, so machte ich kurzen Prozess und warf sie auf die Straße hinaus. Diese Methode in der Verarbeitung von Edelmetall war in der edlen Wiener Goldschmiedekunst bisher noch nirgends angewendet worden. Und mein Vater, der begründete Zweifel hatte, dass durch meine Methode sein Geschäft in Flor kommen sollte, erwies sich und der Goldschmiedekunst einen unschätzbaren Dienst und machte mich zum Musiker, was stets mein inniger Herzenswunsch gewesen war.« Nach der Ausbildung am Wiener Konservatorium unterschrieb Millöcker 1864 für zwei Spielzeiten einen Vertrag als Dirigent in Graz, wo er seine ersten Operetteneinakter auf die Bühne brachte, und wurde nach einem Intermezzo am deutschen Theater in Budapest als Kapellmeister an das bekannte Theater an der Wien berufen. Seine erste abendfüllende Operette Das verwunschene Schloß fand 1878 in Wien begeisterten Zuspruch, ebenso wie die darauf folgenden Werke Gräfin Dubarry, Die Jungfrau von Belleville und Apajune, der Wassermann. Den übergroßen Erfolg mit Der Bettelstudent und den damit verbundenen Tantiemen nahm er zum Anlass, die Kapellmeistertätigkeit aufzugeben, um sich fortan ausschließlich dem Komponieren zu widmen. Von einem italienischen Räuber inspiriert Für die Textvorlagen seiner Operetten versicherte er sich mehrfach der Mitarbeit von zwei erfahrenen Autoren. Der Textdichter Friedrich Zell (ein Pseudonym von Camillo Walzel, ein ehemaliger Theaterdirektor) und der Komponist und Librettist Richard Genée ließen sich für die Handlung zu Gasparone von einem italienischen Räuber inspirieren, über den die Wiener Zeitschrift 1830 berichtet hatte: »In einem Gefängnis in Rom in der Engelsburg befindet sich ein Räuberhauptmann, nämlich Gasparone, den man 243 Mordthaten beschuldigt, von denen er 105 eingesteht.« Der historische 6 Gasparone, dessen richtiger Name Antonio Gasbarrone war und der nach 1800 in Kalabrien sein Unwesen trieb, füllte wie andere Räuber seiner Epoche die Zeitungen in ganz Europa mit seinen Verbrechen, wobei in den Sensationsberichten die Grenze zwischen Dichtung und Wahrheit fließend war. Gasparone stand in einer Reihe mit anderen legendären Räuberhauptmännern wie Fra Diavolo, Klaus Störtebecker und Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, und von ihren Taten und Untaten wussten auch die Moritatensänger zur Begleitung einer Drehorgel ein Lied zu singen: »Im Schneppenbacher Forste, da geht der Teufel rum, und bringt die armen Kaufleut’ um. Das ist der Schinderhannes, der Lumpenhund, der Galgenstrick, der Schrecken jedes Mannes und auch der Weiberstück.« Aus ähnlichem Holz soll historischen Quellen zufolge der Räuber Gasparone geschnitzt sein, und sowohl Schriftstellern als auch Opernlibrettisten bot die Konfrontation der Obrigkeit mit einem Räuberhauptmann viele Anregungen für Theaterstücke und Opern. Der berühmteste Outlaw auf dem Theater des 18. Jahrhunderts war Friedrich von Schillers Räuberhauptmann Karl Moor, als Vorlage diente dem Dichter unter anderem das Schicksal des erzgebirgischen Räuberhauptmanns Nikol List. Als Ausgestoßener, der die Gesetze missachtet, ist Karl Moor in Schillers Drama nicht darauf aus, sich am Besitz anderer zu bereichern. Sein Ziel ist es, so Schiller, den »Armen und Bedrängten zu helfen und all die Mächtigen zu treffen, die die Gerechtigkeit zur feigen Hure machen«. 1847 komponierte der junge Giuseppe Verdi nach Schillers revolutionär wirkender Dramenvorlage die Oper I Masnadieri. Der französische Komponist Daniel François Esprit Auber nahm sich hingegen in seiner gleichnamigen opéra comique dem historisch belegbaren Räuber Fra Diavolo an; zu nennen sind noch Zampa oder die Marmorbraut von Joseph Ferdinand Hérold sowie Ali Baba oder Die vierzig Räuber von Luigi Cherubini. In diesen und anderen Opern waren die Bühnenräuber zumeist hochherzige Menschen, so wie Fra Diavolo, ein ehemaliger Mönch, der sich nun vehement für die Schwachen und Ausgebeuteten einsetzt und die ungerechten lokalen Gewalten bekämpft. In der Operette parodierte man die immer unwahrscheinlicher werdenden Räuberstories der Opern. So entdeckt der Räuberhauptmann Falsacappa in Jacques Offenbachs Operette Die Banditen zu seiner Verblüffung, dass der herzogliche Finanzminister Antonio ein weitaus größerer Gauner als er selbst ist. 7 In Millöckers Operette wird außerdem ein Lieblingsthema dieses Genres auf die Bühne gehievt: Die Inszenierung einer Scheinwirklichkeit inmitten der Wirklichkeit, es wimmelt von falschen Identitäten, die im Rollentausch an der Erfüllung ihrer Ziele arbeiten. In Gasparone ist es Conte Erminio, der entschlossen ist, das Herz der Gräfin Carlotta zu erobern. Im Weg steht ihm dabei der korrupte Polizeichef Nasoni, der seinen Sohn mit der Gräfin verkuppeln möchte, um an deren Vermögen zu gelangen. Der Aristokrat Erminio bedient sich völlig unaristokratischer Mittel, um selbst ans Ziel zu gelangen. Er tut sich mit der Schmugglerbande um den Gastwirt Benozzo zusammen, inszeniert mit ihnen einen Überfall des fiktiven Gasparone auf die Gräfin, spielt den Retter in höchster Not und gewinnt schließlich ihr Herz. Das vordergründige Spiel zwischen Schein und Sein erweiterten Millöckers Librettisten, indem sie die Geschichte auf die Mittelmeerinsel Sizilien verlegten. Die Insel war zur Zeit der Handlung von Gasparone um 1855 ein eigenständiges Königreich und zugleich eines der korruptesten und reaktionärsten im damaligen Europa. Bereits damals übte die Mafia einen unheilvollen Einfluss aus. Sie unterstützte den Schmuggel und war in Bestechungsaffären verwickelt. Millöckers Operette war bei aller Heiterkeit der Handlung auch ein Abbild gesamteuropäischer Zustände, und das nicht nur auf Sizilien, versinnbildlicht in dem auf seinen finanziellen Vorteil bedachten Bürgermeister Nasoni. Die Schilderung behördlicher Korruption auf der Bühne bot genügend Parallelen zur damaligen Wiener Gegenwart der k.u.k-Monarchie. Zwar konnten die Librettisten wegen der allseits präsenten Zensur nicht allzu deutlich werden, aber jeder im Zuschauerraum wusste, was gemeint war: Bestechlichkeit, Vorteilsnahme und Veruntreuung durch Staatsbeamte. Dunkelrote Rosen Bei der Uraufführung von Gasparone 1884 in Wien kam der Hit der Operette nicht vor. Das Lied »Dunkelrote Rosen« existierte zu dieser Zeit noch nicht in der heute bekannten Fassung. Erst als 1932 im Berliner Theater am Nollendorfplatz eine Bearbeitung von Gasparone herauskam, wurde das Lied von den dunkelroten Rosen zum ersten Mal in der heute bekannten Form angestimmt. Dafür wurde 8 Millöckers Operette unter Einarbeitung zahlreicher Melodien aus seinen weniger bekannten Bühnenwerken zur prachtvollen Revue im Stil der späten zwanziger Jahre herausgeputzt, die Instrumentation mit jazzigen Zutaten aufgepeppt und die Texte im vorlauten Jargon jener Jahre umgedichtet. In dem im zweiten Akt gesungenen Lied »Dunkelrote Rosen« blühte allerdings die Operettenromantik aufs Allerschönste. Die zugrunde liegende Melodie hatte Millöcker bereits 1867 für die Operette Diana geschrieben, einige Jahre später verwendete er sie in dem Dreiakter Der Vizeadmiral erneut und arbeitete sie in ein Terzett um, das mit den Versen beginnt: »Geh’n wir in den Garten, atmen Blumenduft! / Amor mischt die Karten, Liebe dort uns ruft«. Ernst Stephan dichtete 1932 auf diese Melodie die Zeilen: »Dunkelrote Rosen bring ich, schöne Frau / und was das bedeutet, wissen Sie genau!« Nun war es viele Jahrzehnte lang nicht möglich, in Aufführungen von Carl Millöckers Operette das Lied aus der Bearbeitung von 1932 zu verwenden. Man behalf sich, indem das Ballet zur Originalkomposition tanzte und der Chor die Melodie summte, von den »dunkelroten Rosen« durfte aus Gründen der Aufführungsrechte aber keinesfalls gesungen werden, da diese Fassung der Berliner Bearbeitung vorbehalten war, eine sowohl für die Bühnenkünstler als auch für die Zuhörer unbefriedigende Lösung. Ebenso war die von einem einfallsreichen Regisseur neu getextete und zu einem Duett zwischen Carlotta und Erminio umfunktionierte Fassung der »dunkelroten Rosen« nicht mehr als eine Notlösung: »Wenn die Lippen schweigen, spricht das Herz allein, / Blumen können Zeugen der Gedanken sein«. Seit einiger Zeit erfolgt die Genehmigung des Verlags, der die Rechte der Bearbeitung von 1932 vertritt. Das Lied »Dunkelrote Rosen« darf nun auch außerhalb der Berliner Bearbeitung gesungen werden, die auf Umwegen vielleicht berühmteste Weise von Carl Millöcker, der die letzten Lebensjahre in einer Villa im dem nahe bei Wien gelegenen Kurort Baden verbrachte, wo er seinem Hobby nachging. Millöcker sammelte Ansichtskarten aus aller Welt, die er nach seinem Tod am Silvesterabend des Jahres 1899 der Stadt Wien vermachte. Jürgen Gauert 9 Biographien Jessica Glatte Jessica Glatte wurde in Dresden geboren und besuchte die Landesmusik­ schule mit den Fächern Gesang und Klavier. Nach dem Abitur an der Dresdner Kreuzschule studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und hatte Engagements in Chemnitz und Gera, an den Landesbühnen Sachsen und am Berliner Konzerthaus. 1999 absolvierte sie zusätzlich ein Aufbaustudium an der Hochschule in Leipzig. Seit 1999 an der Staatsoperette Dresden engagiert, reichen ihre Partien von Eurydike in Orpheus in der Unterwelt, Sonja in Der Zarewitsch und Hanna Glawari in Die lustige Witwe über Cunegonde in Bernsteins Candide und Eliza in My Fair Lady bis zur Königin der Nacht in der Zauberflöte. Außerdem ist sie als Rosalinde in Die Fledermaus und in Hauptpartien der drei unbekannten Johann-Strauss-Operetten Der Carneval in Rom, Das Spitzentuch der Königin und Prinz Methusalem zu erleben. Jessica Glatte gastierte u. a. beim NDR in Hannover in Gilberts und Sullivans Operette Die Piraten von Penzance. In Dresden feierte sie in den letzten Jahren Erfolge u. a. als Ottilie in Benatzkys Im Weißen Rössl, Michaëla in Carmen von Bizet, als Pamina in Mozarts Zauberflöte oder Saffi in Strauss’ Der Zigeunerbaron. Aktuell steht sie auch in der Titelrolle des Musicals Kiss me, Kate (Porter), als Irene Molloy in Hello, Dolly! (Herman), als Carlotta in Gasparone (Millöcker), als Annina in Eine Nacht in Venedig, als Rosalinde in Die Fledermaus (Strauss) und als Angela in Viel Lärm um Liebe (Kurt Weill) auf der Bühne der Staatsoperette Dresden. Bei uns war sie zuletzt im Februar vergangenen Jahres zu Gast. 10 Elmar Andree In Altlandsberg bei Berlin geboren, studierte Elmar Andree an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin, nahm an Meisterkursen, u. a. bei Peter Schreier, teil und erhielt Stipendien vom Richard-Wagner-Verband und der Europäischen Union. 1989 gewann er den Ersten Preis des DvořákWettbewerbs und 1991 war er Preisträger beim Opernsängerwettbewerb in Gera. Während seines Studiums debütierte er in der Titelrolle der Oper Le nozze di Figaro an der Komischen Oper Berlin, wo er auch fest engagiert wurde. 1994/1995 entstanden Liedaufnahmen und mehrere Kirchenmusik-CDs. Konzerttourneen führten Elmar Andree nach Österreich, Ungarn, Italien und in die USA. 1995 bis 1998 sang er im Ensemble des Mittelsächsischen Theaters Freiberg, u. a. in Hänsel und Gretel (Vater), Rusalka (Wassermann), Le nozze di Figaro (Graf), Der Freischütz (Kaspar) und Der fliegende Holländer. Am Staatstheater Mainz von 1998 bis 2004 engagiert, sang der Bassbariton u. a. Sharpless, Escamillo, Jochanaan und Telramund und gastierte an verschiedenen Theatern. Seit 2010 gehört Elmar Andree zum Ensemble der Staatsoperette Dresden. Seine aktuellen Partien sind u. a. Horace Vandergelder in Hello, Dolly!, Ganove in Kiss me, Kate, Nasoni in Gasparone, Vater in Hänsel und Gretel sowie der Löwe in Der Zauberer von Oz. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Januar 2011 zu hören. 11 Jannik Harneit Jannik Harneit wurde in Lüneburg geboren. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er 2002 im Hamburger Operettenhaus im Familienmusical Emil und die Detektive von Marc Schubring. 2009 begann er sein Studium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München, für das er im Studienjahr 20010/11 mit einem Stipendium vom Rotary Club München unterstützt wurde. Im Rahmen seiner Ausbildung stand er als Dr. Jones in Kurt Weills Street Scene (Regie: Gil Mehmert), einer Kooperation mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer, auf der Bühne des Münchner Prinzregententheaters und war am Akademietheater in der Titelrolle von Clark Gesners Du bist in Ordnung, Charlie Brown zu sehen. 2011 wurde er mit dem Förderpreis der Franz Grothe-Stiftung sowie dem Sonderpreis der Staatsoperette Dresden beim 40. Bundeswettbewerb Gesang 2011 in Berlin ausgezeichnet. Darauf folgten im Sommer 2012 ein Engagement bei den Bad Hersfelder Festspielen als Fedja in Anatevka von Jerry Bock (Regie: Stefan Huber) und ein Gastspiel an der Staatsoperette Dresden als Sindulfo in der Millöcker-Operette Gasparone (Regie: Matthias Oldag). Ab Mai 2013 spielt Jannik Harneit den Claude im Musical Hair (Regie: Daniel Ris) bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel. Seit der Spielzeit 2013/14 gehört Jannik Harneit zum Solistenensemble der Staatsoperette Dresden und ist hier u. a. als Sindulfo in Gasparone, Ascanio in Viel Lärm um Liebe (Kurt Weill) und Seymour in Der kleine Horrorladen zu erleben. Bei uns ist er nun zum ersten Mal zu hören. 12 Christian Grygas Christian Grygas wuchs in Schwerin auf und war zunächst am Mecklenburgischen Staatstheater als Beleuchter engagiert. Er besuchte die Stage School of Music, Dance and Drama in Hamburg und wechselte später an die Musikhochschule Lübeck in das Fach Operngesang. Christian Grygas stand seit Beginn seines Studiums regelmäßig auf verschiedenen Bühnen, unter anderem in Lübeck, Münster, Rostock, Bremen und der Neuköllner Oper in Berlin. Seine wichtigsten Rollen sind Gianni Schicchi in Puccinis gleichnamiger Oper, Algernon Moncrieff in dem Musical Mein Freund Bunbury von Gerd Natschinski, Figaro in Le nozze di Figaro und die Titelpartie der Oper Don Giovanni von Mozart. Sein Konzertrepertoire umfasst neben Liederabenden und weltlichen Kompositionen wie Orffs Carmina burana auch geistliche Werke, zum Beispiel Bachs Weihnachtsoratorium und die h-Moll-Messe sowie die Requien von Mozart und Brahms. Seit 2005 ist Christian Grygas Mitglied im Solistenensemble der Staatsoperette Dresden. Zu seinen aktuellen Rollen zählen hier u. a. Ernst Ludwig in Cabaret (Masteroff / Ebb / Kander), Fred / Petruchio in Kiss me, Kate (Porter), Erminio in Gasparone (Millöcker), der Löwe im Zauberer von Oz (Arlen/Harburg) und Cellini in Viel Lärm um Liebe (Kurt Weill). In der Kölner Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu hören. 13 Andreas Sauerzapf Der gebürtige Wiener erhielt seine Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, die er 2001 mit einem Diplom abschloss. Dem folgten 2007 das Operettendiplom sowie 2010 das Operndiplom mit Auszeichnung. Seine bisherigen Tätigkeiten umfassten u. a. Regie, Gesang und Schauspiel, Kabarett und Moderation. Er spielte im Schauspiel den Hansi Bockerer in Der Bockerer oder Ladislaus Klapproth in Pension Schöller. Im Musical agierte er u. a. als Paul / Gremio in Kiss me, Kate, als Eddie in Blood Brothers und als Tommy in Annie Get Your Gun. Seit 2004 singt Andreas Sauerzapf hauptsächlich in Operetten, so u. a. den Boni in Die Csárdásfürstin, Zsupán in Gräfin Mariza, Iwan in Der Zarewitsch, Adam in Der Vogelhändler und Josef in Wiener Blut. Er ist als Tenor ein international gefragter Konzertsänger. Engagements führten ihn u. a. nach Hamburg, Berlin, Hannover, Nürnberg, Zürich, St. Gallen, Klagenfurt, Baden bei Wien, ins Wiener Raimundtheater und in das Große Festspielhaus Salzburg. Außerdem ist er regelmäßig in eigenen Soloprogrammen zu sehen. Seit der Spielzeit 2010/11 ist ­Andreas Sauerzapf Ensemblemitglied der Staatsoperette Dresden, wo er u. a. als Hortensio in Kiss me, Kate, Conférencier in Cabaret, Benozzo in Gasparone und als Vogelscheuche in Der Zauberer von Oz zu sehen ist. Bei uns gibt er heute sein Debüt. 14 Isabell Schmitt Die gebürtige Berlinerin Isabell Schmitt begann ihr Gesangsstudium in Hamburg bei Frauke Wehrmann und wechselte dann an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Dort studierte sie im Fachbereich Opernschule bei France Simard. Zur Vervollständigung ihrer sängerischen Ausbildung absolvierte sie Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Klesie Kelly und Kurt Widmer. Es folgten Engagements am Volkstheater Rostock, am Wilhelma Theater Stuttgart, am Opernhaus Halle, am Anhaltischen Theater Dessau, am Stadttheater Klagenfurt, an den Landesbühnen Sachsen und am Theater Vorpommern u. a. als Königin der Nacht, Adele, Gretel, Olympia und Zerbinetta. Seit der Spielzeit 2008/2009 ist sie an der Staatsoperette Dresden zuerst als Gast und seit Februar 2009 als festes Ensemblemitglied zu erleben. Hier war sie u. a. als Arsena in Der Zigeunerbaron (Johann Strauß), Pulcinella in Prinz Methusalem (Johann Strauß), Ottilie in Im Weißen Rössl (Ralph Benatzky) zu erleben. Aktuell spielt Isabell Schmitt an der Staatsoperette Dresden als Adele in Die Fledermaus (Johann Strauß), Königin der Nacht in Die Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart), Sora in Gasparone (Carl Millöcker) und Ciboletta in Eine Nacht in Venedig (Johann Strauß) besetzt. Bei uns ist sie nun zum ersten Mal zu Gast. 15 Inka Lange Die gebürtige Berlinerin machte schon mit fünf Jahren ihre ersten musikalischen Erfahrungen im Kinderchor­ ensemble der Sendung »Liederspielplatz«, die regelmäßig beim Sandmann des DDR-Fernsehens ausgestrahlt wurde. Von 1984 bis 1995 besuchte Inka Lange die Spezialschule für Musik »Georg Friedrich Händel« in Berlin, daran schloss sich ein Studium am Opernchorstudio der Sächsischen Staatsoper Semperoper Dresden an. Seit 1999 ist Inka Lange Mitglied des Chores der Staatsoperette Dresden, wo sie immer wieder mit solistischen Rollen betraut wird. So spielte sie in der Uraufführung des Musicals Emil und die Detektive von Marc Schubring und Wolfgang Adenberg Frau Jakob, verkörperte in Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber eine Reporterin und in Bizets Carmen die Mercedès, sang im Musical der AbbaMänner Benny Andersson und Björn Ulvaeus Chess im Pop-Chor sowie im Swing-Chor in der Cole-Porter-Revue »Kiss Me, Cole!« In George Gershwins Dresden-Musical Pardon My English spielte sie das Dienstmädchen Magda und wirkte auch solistisch in der Deutschen Erstaufführung von Stephen Sondheims Passion mit. Aktuell kann man Inka Lange als Columbia in Richard O’Brien’s The Rocky Horror Show und Zenobia in Gasparone von Carl Millöcker erleben. Bei uns war sie zuletzt im Januar 2011 zu Gast. 16 Florian Maser Florian Maser wurde in Bremen geboren und schloss sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden bei Christiane Bach-Röhr im Jahr 2010 ab. Schon während seines Studiums sammelte er seine ersten Bühnenerfahrungen in mehreren Opernproduktionen, u. a. in Der Besuch der alten Dame von Gottfried von Einem und in La Bohème von Giacomo Puccini. Meisterkurse, wie bei Peter Schreier, rundeten seine bisherige Ausbildung ab. Florian Maser lebt in Dresden und gastiert als freischaffender Sänger an mehreren deutschen Opernhäusern, wie u. a. dem Anhaltischen Theater Dessau, dem Staatstheater Schwerin, den Spielstätten der Landesbühnen Sachsen und im deutschsprachigen Ausland. Neben seinem Schaffen als Sänger in Opern-, Operetten- und Musicalinszenierungen sind regelmäßige Konzertauftritte ein fester Bestandteil seiner künstlerischen Tätigkeit. An der Staatsoperette Dresden wirkte Florian Maser bereits in der Musicalproduktion Der Mann, der Sherlock Holmes war unter der Regie von Holger Hauer mit. Außerdem übernahm er Partien an der Staatsoperette Dresden wie den Karl in Der Vetter aus Dingsda (Eduard Künneke), Polizist in Pardon my English (George Gershwin) oder Nepomuk in Die Großherzogin von Gerolstein (Jacques Offenbach). Aktuell kann man ihn als Luigi in Gasparone und Obsthändler in My Fair Lady erleben. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Januar 2012 zu hören. 17 Herbert G. Adami In Hollfeld bei Bayreuth geboren, verbrachte Herbert G. Adami seine Schulzeit in Bamberg. 1973 bis 1980 studierte er Gesang an der HdK in Berlin, sammelte währenddessen erste Bühnenerfahrungen und war 1978 Preisträger beim Internationalen Schubert-WolfLied-Wettbewerb. Er bekam einen Gastvertrag an die Deutsche Oper Berlin zur Uraufführung der Oper Der Untergang der Titanic. 1980 bis 1984 war Herbert G. Adami am Stadttheater Luzern engagiert; Engagements in Osnabrück, Münster und Graz folgten. 1989 bis 1991 war er Mitglied der Städtischen Bühnen Bielefeld, wo er u. a. den Nixon (Nixon in China, Deutsche Erstaufführung), sowie den Don Giovanni verkörperte. Graz verpflichtete ihn für die Partie des Telramund in Lohengrin. Am Staatstheater Cottbus (1992 – 2003) sang er u. a. den Wozzeck, die vier Bösewichter in Hoffmanns Erzählungen, Scarpia, Holländer, Escamillo und Jago. 1994 debütierte Herbert G. Adami in Meiningen als Beckmesser (Regie: August Everding). Gastspiele führten ihn u. a. nach Frankreich, Finnland und Malaysia. Als Sir John Falstaff (Die lustigen Weiber von Windsor) und Kaiphas (Jesus Christ Superstar) gastierte er an der Staatsoperette Dresden und wurde 2007 fest engagiert. Zu sehen ist er hier u. a. als Harry / Baptista in Kiss me, Kate, als Massaccio in Gasparone, als Onkel Henry in Der Zauberer von Oz und als Giorgio Testaccio in Eine Nacht in Venedig. Auf dem Podium der Kölner Philharmonie sang er zuletzt im Januar 2012. 18 Chor der Staatsoperette Dresden Rund 200 Vorstellungen pro Spielzeit bestreitet der Chor des Hauses in den Gattungen Operette, Musical, Spieloper und Konzert. Zusätzlich übernehmen die 14 Sängerinnen und 13 Sänger regelmäßig kleinere Rollen. Derzeit ist der Chor in so unterschiedlichen Produktionen wie My Fair Lady, Der Zauberer von Oz, Eine Nacht in Venedig sowie Die Zauberflöte auf der Bühne. Im Rahmen der Kooperation mit dem MDR wirkt der Chor an Aufnahmen jener Werke mit, die zwischen 1925 und 1935 für das neu entstandene Medium Rundfunk komponiert wurden. So auch bei der Aufführung der Suite Leben in dieser Zeit von Edmund Nick, die inzwischen als CD-Einspielung erhältlich ist. Auch in den Gesamteinspielungen der Operetten Das Spitzentuch der Königin, Der Carneval in Rom und Prinz Methusalem wirkte das Ensemble mit. Bei uns war der Chor zuletzt im Februar vergangenen Jahres zu hören. 19 Orchester der Staatsoperette Dresden Ob klassische Operette, deutsche Spieloper oder Musical – das Orchester der Staatsoperette Dresden ist seit 65 Jahren in den verschiedensten Genres zu Hause. Die 60 Musikerinnen und Musiker stellen allabendlich in den Vorstellungen ihr Können und Stilgefühl unter Beweis. Eindrucksvoll präsentierte sich das Orchester in den wiederentdeckten Operetten Der Carneval in Rom, Das Spitzentuch der Königin und Prinz Methusalem von Johann Strauß, die beim Publikum ebenso wie bei Experten Furore gemacht und ein Bewusstsein für den tatsächlichen Wert dieser Musik geschaffen haben. Alle drei Werke sind inzwischen auf CD veröffentlicht worden und tragen ─ ebenso wie die Gastspiele mit von prominenten Künstlern moderierten Aufführungen in Deutschland und darüber hinaus ─ den guten Ruf der Staatsoperette Dresden und ihrer Ensembles weiter. Seit 2007 spielt das Orchester in Zusammenarbeit mit dem MDR Kompositionen für die »Edition Radiomusiken« ein, Werke also, die zwischen 1925 bis 1935 vom damals neuen Medium Radio bei den bekanntesten Komponisten in Auftrag gegeben worden waren. Mit Beginn der Spielzeit 2013/14 hat Andreas Schüller die Leitung des Orchesters übernommen und mit der europäischen szenischen Erstaufführung von Kurt Weills Broadway-Operetta Viel Lärm um Liebe (The Firebrand of Florence) einen weiteren musikgeschichtlichen Akzent gesetzt. Das Orchester der Staatsoperette Dresden war auf unserer Bühne zuletzt im Februar 2013 zu Gast. 20 Christian Garbosnik Der in Dresden geborene Christian Garbosnik war Mitglied im Dresdner Kreuzchor und nahm Klavier- und Orgelunterricht. Er studierte von 1984 bis 1989 an der Musikhochschule in Dresden im Fach Dirigieren. Noch während seines Studiums wurde er 1987 Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung an der Staatsoperette Dresden. Hier betreute er zahlreiche Einstudierungen und stand in zunehmendem Maße als Dirigent am Pult. 1991 belegte er den Ersten Platz in der Orchesterwertung beim internationalen Dirigenten-Wettbewerb »Masterplayers« in Berlin. 1992 wurde Christian Garbosnik Erster Kapellmeister der Staatsoperette Dresden und war seitdem verantwortlich für die musikalische Einstudierung und Leitung u. a. von Viktoria und ihr Husar (Abraham), Die Csárdásfürstin (Kálmán), Der Vogelhändler (Zeller), My Fair Lady (Loewe) und Anything Goes (Porter); Der Bettelstudent (Millöcker), Ritter Blaubart – Das Zwinger-Trio ermittelt (Offenbach), Boccaccio (Suppé), Gräfin Mariza (Kálmán) und Hello, Dolly! (Herman) sowie die Uraufführung des Musicals Der Mann, der Sherlock Holmes war (Marc Schubring). Seit 2010 übernahm er die musikalische Leitung für die Weihnachtsshow der Staatsoperette, Der Graf von Luxemburg (Lehár), das Musical Cabaret (Kander/Ebb), das Konzert Die Nacht für Freddie mit der Band MerQury im Kulturpalast Dresden und die Operette Gasparone (Millöcker). Im Juni 2013 hatte Franz Lehárs Giuditta unter seiner Leitung Premiere. Christian Garbosnik ist seit 2002 Lehrbeauftragter für Gesangsstudenten im Fach Operette, Musical und Chanson an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Bei uns dirigiert er nun zum ersten Mal. 21 KölnMusik-Vorschau Januar SO 26 16:00 SA 25 Francesca Lombardi Mazzulli Sopran Jake Arditti Countertenor Harun Gürbüz Gesang 20:00 Tomatito Gitarre Tomatito Hijo Gitarre Lucky Losada Percussion Simón Román Gesang Kiki Cortiñas Gesang David Paniagua Tanz Pera Ensemble Mehmet C. Yeşilçay Leitung Sieh, was die Lieb’ aus mir gemacht »Ich liebe dich«, »Ti amo«, »Je t’aime«, »I love you« – wegen dieses kurzen Geständnisses wurden Königreiche gewonnen, aber auch verloren. Dieser unbeschreiblichen Macht geht das Pera Ensemble mit Musik auf den Grund, wie sie sich in all ihrer Üppigkeit, Pracht und den leisen Zwischentönen im 17. und 18. Jahrhundert entfaltete. Man hört nicht nur von Liebesfreud und Liebesleid zwischen den Menschen, sondern auch von der die Liebe zu Gott und der göttlichen Liebe. »Sieh, was die Lieb’ aus mir gemacht« ist ein farbenprächtiger, barocker Konzertabend, der mit seinem Wechselspiel aus großen Gefühlen und faszinierender Mystik besticht. Tomatito in Concert Bereits mit 14 Jahren wurde José Fernández Torres, genannt Tomatito, von der Flamenco-Legende Camarón de la Isla entdeckt und gefördert. Heute gilt Tomitato neben Paco de Lucía selbst als größter Flamenco-Gitarrist. Mit seinem Sextett präsentiert er seinen »Flamenco nuevo«, der feurig mit Einflüssen aus Latin, Brasil, Blues und Rock spielt. Sonntags um vier 3 MI 29 20:00 Mitsuko Uchida Klavier Franz Schubert Sonate für Klavier G-Dur op. 78 D 894 Ludwig van Beethoven 33 Veränderungen C-Dur über einen Walzer von Anton Diabelli op. 120 »Diabelli-Variationen« 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz 22 Philharmonie für Einsteiger 3 Piano 4 Mozartnächte Mozart 1784 Dienstag 4. Februar 2014 20:00 Mittwoch 5. Februar 2014 20:00 Cappella Andrea Barca András Schiff Klavier und Leitung Foto: Priska Ketterer Wolfgang Amadeus Mozart Konzerte für Klavier und Orchester Sonate für Klavier und Violine B-Dur KV 454 Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452 Zehn Variationen G-Dur über die Ariette »Unser dummer Pöbel meint« Sonate für Klavier c-Moll KV 457 Streichquartett B-Dur KV 458 »Im Jahr 1784 ist so unglaublich viel passiert, ich möchte zeigen, wie großartig und virtuos Mozart quer durch alle Gattungen komponiert hat«, so András Schiff über den genialen Komponisten und virtuosen Pianisten Mozart, dem er zwei Abende ausschließlich mit Werken aus dem Jahr 1784 widmet. FR Februar 20:00 SA 31 01 John Scofield g Pablo Held Trio Pablo Held p Robert Landfermann b Jonas Burgwinkel dr 20:00 Tony Arnold Sopran Hélène Fauchère Sopran Holger Falk Bariton Der deutsche Pianist Pablo Held war gerade acht Jahre alt, als er John Scofield zum ersten Mal live gehört hatte. Das war 1994. Genau 20 Jahre später steht Held nun tatsächlich mit Scofield und damit mit einem der einflussreichsten Gitarristen der Jazzgeschichte auf einer Bühne. Eines scheint gewiss: Das preisgekrönte Pablo Held Trio wird jede Note und Minute mit dem Grandseigneur des Fusion bis aufs Äußerste auskosten. Ensemble Modern Beat Furrer Dirigent Hommage à Roi Ubu Bernd Alois Zimmermann Présence, ballet blanc Ballet blanc in fünf Szenen für Violine, Violoncello, Klavier und stummen Darsteller Beat Furrer La Bianca Notte für Sopran, Bariton und Ensemble Gefördert durch die Europäische Kommission Hanspeter Kyburz Kaspars Tanz (2012) für Klavier Jazz-Abo Soli & Big Bands 4 Vito Žuraj Übürall für Sopran und Ensemble Die Figur des »Ubu roi« aus Alfred Jarrys gleichnamigem Theaterstück wurde von Dadaisten und Surrealisten zur Kultfigur erhoben, verkörperte seine Gestalt doch alles Groteske dieser Welt. In Bernd Alois Zimmermanns »Présence« übernimmt das Klavier die Rolle des Ubu. In der »Hommage à Roi Ubu« spinnt das Ensemble Modern den Kult um diese Figur aber noch weiter, indem es Auftragswerke an Beat Furrer und den Wolfgang-Rihm-Schüler Vito Žuraj erteilt. Letzterer bringt die Allgegenwart dieser absurden Gestalt schon in dem Werktitel »Übürall« zum Ausdruck. 19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke Kloing 2 24 Foto: Marco Borggreve Lieder von Johannes Brahms, Franz Liszt und Richard Strauss Sonntag 9. Februar 2014 20:00 Daniel Behle Tenor Oliver Schnyder Klavier Daniel Behles Konzertrepertoire umfasst große Oratorien ebenso wie Opern-Partien und Messen. Nach seiner Rolle als Tamino in Mozarts »Zauberflöte« wurde er gar mit dem jungen Fritz Wunderlich verglichen. Bei seinem Kölner Liederabend wird Behle von seinem kongenialen Klavierpartner Oliver Schnyder begleitet, der als »Klavierpoet« gilt. Ihr nächstes Abonnement-Konzert SO Fr 02 14 11:00 Februar 20:00 »Mer spingkse wat kütt« Heike Susanne Daum Sopran (Odette) Christoph Genz Tenor (Prinz) Stephan Genz Bass (Napoleon) Miljenko Turk Bass (Louis-Phillip La Tourette) Anke Vondung Alt (Marietta) Christian Sturm Tenor (Graf Armand) Ulrich Hielscher Erzähler, Gesang Karnevalistische Matinee zugunsten des Kölner Rosenmontagszuges KölnMusik gemeinsam mit dem Festkomitee Kölner Karneval SO WDR Rundfunkchor Köln Robert Blank Einstudierung 16:00 WDR Rundfunkorchester Köln Richard Bonynge Dirigent Sabine Müller Regie 02 Van Baerle Trio Maria Milstein Violine Gideon den Herder Violoncello Hannes Minnaar Klavier Emmerich Kálmán Die Bajadere (1921) Operette in drei Akten. Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald Nominiert von Het Concertgebouw Amsterdam und BOZAR Brussels Westdeutscher Rundfunk Joseph Haydn Sonate für Klavier, Violine und Violoncello es-Moll Hob. XV:31 Operette und … 4 Johannes Brahms Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87 Frank Martin Trio sur des mélodies populaires irlandaises Antonín Dvořák Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 4 e-Moll op. 90 B 166 »Dumky« Gefördert durch die Europäische Kommission Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an. 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll Rising Stars – die Stars von morgen 3 26 Foto: Nils Vilnis Montag 10. Februar 2014 20:00 Iveta Apkalna Orgel Werke von Schostakowitsch, Escaich, Glass, Janáček, Mozart, Strawinsky und Liszt Iveta Apkalna, bereits zum 12. Mal zu Gast in der Kölner Philharmonie, liebt den Kontakt zum Publikum und das Orgelspiel im Konzertsaal. Mit Auszügen aus Strawinskys Ballett »Pétrouchka«, Schostakowitschs Zwischenaktmusik aus der Oper »Die Lady Macbeth von Mcensk« und Minimal Music von Philip Glass setzt sie ihren Konzert-Schwerpunkt auf Orgelmusik des 20. Jahrhunderts. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Jürgen Gauert ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Herbert G. Adami © Künstleragentur; Elmar Andree © Norbert Retz; Chor der Staatsoperette Dresden © Staatsoperette Dresden; Christian Garbosnik © Jürgen-M. Schulter; Jessica Glatte © Staatsoperette Dresden; Christian Grygas © Jürgen Grobshäuser; Jannik Harneit © Staatsoperette Dresden; Inka Lange © Staatsoperette Dresden Florian Maser © Künstleragentur; Orchester der Staatsoperette Dresden © Staatsoperette Dresden; Andreas Sauerzapf © Staatsoperette Dresden; Isabell Schmitt © Jürgen Grobshäuser Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH Foto: Marco Borggreve spielt Schubert und Beethoven Mitsuko Uchida koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Mittwoch 29.01.2014 20:00 19:00 Einführung in das Konzert