ABWL-Seminar „Case Studies zur Unternehmensethik“ im SS 2010 Grundlagen zur Unternehmensethik Einführungsvortrag am 14.04.2010 Aktuelle Stichworte zu Markt und Moral - Regulierung versus Deregulierung (staatliche Kontrolle oder freier Wettbewerb)? Umweltverschmutzung Managergehälter/ Millionärssteuer Globalisierungsdebatte -Profitmaximierung versus allgemeiner Wohlstand (Menschenbild)? Produktion gefährlicher Güter - Suche nach einer gerechten Verkehr Privatisierung von (lebensnotwendigen) Gütern Wirtschaftsordnung (national und global)? Wie kann Wohlstand gerecht verteilt werden? Gesundheit Wasser Strom -Nachhaltigkeit des Wirtschaftens (zeitliche Perspektive von Ethik)? Leiharbeit Bestechungsgeldaffären -Was ist überhaupt gut und was ist richtig/gerecht? Wertmaßstäbe und Leitlinien guten/moralischen Handelns: welche gibt es und gelten diese für alle? Bespitzelung von Mitarbeitern -Läßt sich Moral im Wettbewerb überhaupt umsetzen (Bedingungen, Widersprüche, Grenzen?)? - Konzeption einer Unternehmensethik: Selbstverantwortung, Vernunftethik, Institutionenethik …? Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 2 Die Unternehmensethikdiskussion in der BWL Vortragsgliederung • Begriffe, Motivation und Einordnung des Seminars • Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Schlußfolgerungen, Problemkreise und Fragestellungen • Zusammenfassung Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 3 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? • Begriff der Unternehmensethik – „jener Aspekt der Betriebswirtschaftslehre, der sich mit Zielen, Werten, Normen und Folgen des betrieblichen Wirtschaftens beschäftigt und Vorschläge für ein reflektiertes, sachgerechtes, menschenbezogenes und gesellschaftsverträgliches betriebliches Wirtschaften erarbeitet“ (Neugebauer) Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 4 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? – „Unternehmensethik untersucht die aus den Wechselwirkungen zwischen Unternehmen, Politik und Gesellschaft abgeleiteten Werturteile der Unternehmensmitglieder und deren Umsetzung in der Unternehmenspraxis“ (Kreikebaum) Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 5 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? – „Unternehmensethik umfaßt alle durch dialogische Verständigung mit den Betroffenen begründeten bzw. begründbaren materiellen und prozessualen Normen, die von einer Unternehmung zum Zwecke der Selbstbindung verbindlich in Kraft gesetzt werden, um die konfliktrelevanten Auswirkungen des Gewinnprinzips bei der Steuerung der konkreten Unternehmensaktivitäten zu begrenzen“ (Steinmann/Löhr) Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 6 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? • Ethik = Lehre vom Sittlichen; methodisch diszipliniertes Nachdenken (Analyse, Reflexion, Kritik und Begründung) über faktisch herrschende Moralen • Moral = Bestand an faktisch herrschenden Normen und Werten einer abgrenzbaren kulturellen Gruppe • Ethos = persönliche Wertmaßstäbe Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 7 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? • Aspekte der Unternehmensethik nach Ulrich: – wissenschaftstheoretischer Aspekt: Unternehmensethik soll in praktischer Absicht konzipiert werden – betriebswirtschaftstheoretischer Aspekt: Vermittlung zwischen der betriebswirtschaftlichen Sachlogik und ethischen Ansprüchen – Managementpraktischer Aspekt: Ethik soll praktische Relevanz für das Management haben – ordnungspolitischer Aspekt: Klärung institutioneller Voraussetzungen einer Unternehmensethik sowie der Wechselwirkungen von Werturteilen zwischen Unternehmen, Wirtschaft, Gesellschaft Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 8 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? Sozialethik Wirtschaftsethik Makrolevel Unternehmensethik Mesolevel Führungsethik Mikrolevel Quelle: Kreikebaum, 1996, S.14 Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 9 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? • Wirtschaftsethik, Unternehmensethik und Führungsethik – Wirtschaftsethik als Teilgebiet der Sozialethik; institutionelle Ordnung der Wirtschaft • Wirtschaftsethik beschäftigt sich mit den übergeordneten Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns – Tangiert damit Fragen nach dem Wirtschaftssystem und einer ethischen (z.B. gerechten) Wirtschaftsordnung, die bindend für das unternehmerische Handeln sein soll – Makroebene – „Spielregeln“ Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 10 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Unternehmensethik: Was ist das eigentlich? – Unternehmensethik als Organisationsethik, d.h. Unternehmen als Bezugsebene moralischer Analyse • UE als Mittel zur Gestaltung der wirtschaftlichen Lebenspraxis • Organisatorische, konzeptionelle und strukturelle Rahmenbedingungen für moralisches Verhalten • Ebene der Handlungen innerhalb der Rahmenordnung - Mesoebene – Führungsethik als Individualethik • das Individuum als moralischer Akteur • Managementpraktiken, Verhaltensanleitungen, Schulungen etc. • Mikroebene – das Verhältnis dieser Ebenen wird i.d.R. als hierarchisches bzw. restriktives verstanden Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 11 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Warum beschäftigen wir uns damit und warum Unternehmen? • Aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen machen es notwendig, sich mit Gegenstandsbereich, Mustern und Folgen wirtschaftlichen Handelns zu befassen – Unternehmen als Verursacher negativer externer Effekte oder Handlungsfolgen • seit 80ger Jahren zunehmende Wahrnehmung und Diskussion in der Öffentlichkeit • Bemängelung des fehlenden Verantwortungsbewußtseins (z.B. bezüglich ökologischer Konsequenzen wirtschaftlichen Handelns, Korruptionsfälle, Verteilungsungerechtigkeiten etc.) Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 12 Begriffe, Motivation und Einordnung des Themas Warum beschäftigen wir uns damit und warum Unternehmen? – zunehmende Bedeutung von soft facts, wie Vertrauen, Glaubwürdigkeit usw. in Wissenschaft und Praxis • ethische Dilemmata und Konfliktsituationen etc. – wirtschaftliches Handeln steht in direkter Beziehung zur Gesellschaft und deren Lebensverhältnissen • Dies führt zur Frage nach einer „besseren“ Ökonomie (Ulrich), nach Bewertungskriterien unternehmerischen Handelns oder „guten“ Managementpraktiken sowie zur kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle der Unternehmen im gesellschaftlichen Kontext Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 13 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Positionen zur Bedeutung einer Unternehmensethik – 2 grundsätzliche Ansichten: • Position 1: Unternehmensethik ist überflüssig, da sie ideologisiert und moralisiert; außerdem sind Normen wissenschaftlich nicht begründbar – man benötigt lediglich geeignete institutionelle Vorkehrungen und Anreizmechanismen – der Marktmechanismus führt selbständig zur optimalsten Lösung (Smith: die unsichtbare Hand) – Ethik und Ökonomie stehen in einem nicht miteinander zu vereinbarenden Verhältnis zueinander (Ethik kostet, Sachzwangargument) Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 14 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Position 2: Ethik ist ein faktischer Bestandteil von Unternehmen, menschlichem Handeln und Bewerten – siehe beispielsweise Unternehmenskulturforschung – Trennung von Ethik und Ökonomie ist künstlich – aus diesem Grunde gehören Moral sowie Ethik in die Wirtschaft Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 15 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Überblick über die Unternehmensethikdiskussion – Vielfalt an Konzepten mit unterschiedlicher Reichweite und Anspruch • z.B. in der deutschsprachigen Literatur eher grundlagenorientiert mit starkem Schwerpunkt auf der Diskursethik • amerikanische business ethics- Forschung dagegen eher anwendungsbezogen mit Schwerpunkt auf Tugendethik – Führungs- und Managerethik – Unternehmensethik bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Erhalt der Lebensfähigkeit und Lebenslegitimation Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 16 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • ökonomische Notwendigkeit (Gewinnorientierung) versus unternehmerischer Verantwortung (ethische Orientierung) – Unternehmensethik befasst sich vor diesem Hintergrund mit der Berücksichtigung der Folgen, die das wirtschaftliche Handeln hat und der Integration/Verbindung von Moral und Ökonomie • Ulrich spricht in diesem Kontext von 3 Modellen: – Anwendungsmodell der Wirtschaftsethik – Grundlegungsmodell der Wirtschaftsethik – Vernunftmodell der Wirtschaftsethik Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 17 Verhältnis zwischen Wirtschaftsethik und Wirtschaftspraxis Wirtschaftsethik Dominanzmodell Unterwerfungsmodell - Primat der Ökonomie vor Wirtschaftethik - Ethik als ökonomische Teildisziplin - fkt. Grundlegungsmodell - Ethik als Mittel für noch mehr ökonom. Rationalität - Primat der Wirtschaftsethik vor Ökonomie - Anwendungsmodell - Ethik für die Wirtschaft als Schutz vor zuviel Ökonomie Koexistenzmodell - Unabhängigkeit zwischen Wirtschaft und Ethik sowie Wirtschaftsethik und -praxis -integratives Vernunftmodell - Fundierung der Ökonomie auf ethischer Grundlage Wirtschaftspraxis Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 18 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Diese Modelle spiegeln sich gleichfalls in den aktuellen Konzepte zur Unternehmensethik wider: – 1. Anwendungsmodell der Unternehmensethik • Z.B. der Ansatz von Steinmann/Löhr – Unternehmensethik ist notwendig, aber nur situativ » grundsätzliche Legitimation des Gewinnprinzips, das in moralisch problematischen Fällen durch Ethik situativ eingeschränkt werden muß » situative Korrekturethik; Gegenmittel vor zuviel ökonomischer Rationalität Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 19 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? – top down - Konzeption von Unternehmensethik – Konfliktverhältnis zwischen Ethik und Ökonomie • Kritik am situativen Ansatz: » „Konjunkturtheorie der Moral“ (Neugebauer) » „ethisch-moralische Domestizierung einer eigensinnig gewordenen ökonomischen Sachlogik“ (Ulrich) » Reparaturethik Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 20 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? – 2. Vernunftmodell der Unternehmensethik • Z.B. Integratives Modell nach Ulrich – Unternehmensethik zur grundsätzlichen und systematischen Hinterfragung der betriebswirtschaftlichen Handlungsweise – Unternehmensethik als kritische Grundlagenreflexion des Gewinnprinzips im Rahmen eines konsensorientierten Diskurses – Ethik und Ökonomie sind weder grundsätzlich harmonisch noch grundsätzlich konfliktär – Unternehmensethik basiert auf Vernunft und vereinigt teleologische und deontologische Aspekte – bottom up- Konzeption Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 21 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Kritik am integrativen Modell: – Überforderung des Managements und der am Diskurs beteiligten Mitglieder – Annahme eines vernunftorientierten, konsensfähigen Menschen (was ist mit dem „Bösen“?) – keine Berücksichtigung anderer, Moral hemmender Faktoren, wie Machtstrukturen, organisatorische Blockaden oder individuelle Konfliktsituationen Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 22 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? – 3. Grundlegungsmodell der UE • Z.B. der Ansatz von Homann – Ethik ist notwendig, aber nicht auf Ebene der Unternehmen – Ansiedlung von Ethik in der wirtschaftlichen Rahmenordnung; Verhaltenssicherheit ist nur durch Regeln möglich » Moral ist auf Ebene der Wirtschaftsordnung (=Spielregeln) anzusiedeln, die unmoralisches Verhalten auf Ebene der „Spielzüge“ einschränken, sonst aber Wettbewerbsprinzip beibehalten – ökonomische Grundlegung bzw. Erklärung von Moral » Moral ist ein knappes, öffentliches Gut: Entscheiden unter Knappheitsbedingungen ist Gegenstand der Ökonomie Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 23 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? – Ethik und Wettbewerb stehen in paradigmatischen Widerspruch zueinander • Kritik: – Definition von Moral und Wettbewerb? – Wettbewerb müßte unterteilt werden in moralisch vertretbar und unmoralisch: Maßstab? – Inwiefern ist Moral ein knappes Gut? – Beschränkung auf ökonomische Denkschemata und Verhaltensprämissen blendet wichtige Faktoren menschlichen und unternehmerischen Handelns aus Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 24 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Zusammenfassend: – die vorfindbaren Erklärungs- und Lösungsvorschläge in der (deutschsprachigen) betriebswirtschaftlichen Diskussion variieren zwischen einem „ökonomischen Imperialismus“ und einer „diskursiven Überforderung“ (Nutzinger) • ausschließlich ökonomische Erklärung/Herangehensweise an Moral angelehnt an die Neue Institutionenökonomie • Ethik als ein (permanenter) Prozeß der Diskussion und Überprüfung wirtschaftlichen Handelns zur Herstellung eines vernunftbasierten Konsenses Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 25 Brauchen wir eine Unternehmensethik und wenn ja, in welcher Form? • Ziel dieses Seminars ist es von daher, – verschiedene Ansätze einer Unternehmensethik kennenzulernen, – verschiedene Positionen und Problemfelder einer Unternehmensethik kennenzulernen, – verschiedene Ansätze kritisch bezüglich ihrer Anwendbarkeit und Reichweite zu durchleuchten – und diese auf verschiedene ethische Fragestellungen anzuwenden. Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 26 Schlußfolgerungen, Problemfelder und Fragestellungen – 1. Die Auseinandersetzung mit der Unternehmensethik setzt die Klärung ihrer Voraussetzungen und Anwendungsbedingungen voraus. • Verhältnis Ökonomie und Ethik • Rolle der Unternehmen – 2. Was sind die Besonderheiten ethischen Handelns in und von ökonomischen Systemen? • (Un)Moral ist ohne Motive, Taten und Willen eines Individuums nicht existent – es sind Menschen, die handeln - Bezug zu Tugendethischen Ansätzen • ABER: Entscheidungen in Unternehmen laufen multipersonell ab – Unternehmen als Handlungssysteme » Es können verschiedene Handlungsebenen/Bezugspunkte unterschieden werden » individuelle, systemische, institutionelle Ebene oder Mikro-, Mesound Makroebene » zwischen diesen Ebenen bestehen Wechselwirkungen Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 27 Schlußfolgerungen, Problemfelder und Fragestellungen – 3. Was ist ethisch vernünftig/richtig und was ist (ethisch) rational im Hinblick auf Unternehmen? • Rationalitätspostulate, Handlungsmaßstäbe und das Verhältnis ökonomischer versus ethischer Rationalität • Diskussion der Frage nach Bewertung und Bewertbarkeit von Handlungen • Handlungsmaßstäbe • Hinterfragen mitschwingender Verhaltensannahmen und Menschenbilder • Grundsätzlich zu unterscheiden: – Teleologische Ethik (Verantwortungs- und Nutzenethik): Folgen als Maßstab (bzw. im Falle der Verantwortung: ex post Zurechnung dieser Folgen auf sich selbst) » u.U. sind lediglich Eintrittswahrscheinlichkeiten bekannt, d.h. Problem der fehlenden Kenntnis von Wirkungen » Vernachlässigung der Möglichkeit nicht intendierter/unbewußter Handlungsfolgen » letztendliche Bewertung kann erst ex post erfolgen Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 28 Schlußfolgerungen, Problemfelder und Fragestellungen – Deontologische Ethik (Prinzipienethik): Regel als Maßstab » Handlungsregel allein erscheint Unangemessen vor dem Hintergrund aktueller Handlungsfolgen » keine Berücksichtigung situativer und operativer Bedingungen – Gesinnungsethik: innere Motivation als Maßstab » Problem: welche Gesinnung ist richtig? – Diskursethik: » Verfahrensethik zur Überprüfung und Diskussion von Normen im Sinne eines dialogbasierten, praktischen Diskurses zur konsensorientierten Verständigung » Problem: Diskursive Überforderung; unrealistische Vorstellung über multipersonelle Entscheidungsprozesse, idealistisches Menschenbild » es kann zu Situationen kommen, in welchen nur noch das Gewissen, nicht aber die Anerkennung und Legitimation durch die Gesellschaft ausschlaggebendes Kriterium für eine Handlung ist Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 29 Zusammenfassung • Unternehmensethik beschäftigt sich mit der Beschreibung, Analyse und Erklärung von Werten, Normen und Folgen wirtschaftlichen Handelns mit dem Ziel, praktische Empfehlungen für die Unternehmenspraxis abzuleiten. • Die Bedeutung einer Unternehmensethik ergibt sich aus externen Effekten wirtschaftlichen Handelns sowie aus internen Konfliktpotentialen heraus. • Unternehmensethik steht grundsätzlich im Spannungsfeld zwischen ökonomischen und moralischen Anforderungen. • Unternehmensethische Ansätze bewegen sich in einer Bandbreite von grundlagenorientierten Konzepten bis hin zu verfahrens- bzw. anwendungsorientierten Lösungen Priv.-Doz.Dr. Lilia Waehlert 30