UNTERSCHEIDUNG DER STREET ART UND GRAFFITI Eine

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UNTERSCHEIDUNG DER STREET ART UND GRAFFITI
Eine Unterscheidung von Street Art zum illegalen Graffiti ist sicherlich die, dass Schriftzüge
(Abb.1) von der Allgemeinheit als Verschandelung des Stadtbildes angesehen wird, was von
der Street Art im Allgemeinen nicht gesagt werden kann.
Graffiti (umgangsprachlich übersetzt in „Gekritzel“ auf Mauern und Fassaden) verfolgt vorwiegend grafische, oder designtechnische, oberflächliche Kriterien, unter anderem der Typografie (gedruckte Schriftbilder) und ist meist ein in sich geschlossenes System. Das heisst, die
visuelle Kommunikation findet von SprüherInnen für SprüherInnen statt. Das sorgt auch für
die breite gesellschaftliche Antipathie von Graffiti, da die Szenenunkundigen es nicht deuten
können und es deswegen missverstehen und diskriminieren. Figurative illegale Werke tauchen
im Gegensatz zu den Schriftzügen sehr selten auf, und werden in dieser Definition von illegalem Graffiti ausnahmsweise vernachlässigt. Da sich die handwerklichen Techniken der Street
Art mit denen der Graffitibewegung oftmals überschneiden, ist es heutzutage schwierig, zwischen den beiden Begriffen klar zu unterscheiden. Man kann beispielsweise nicht sagen, alles,
was mit der Spraydose gesprüht wurde, ist ein Graffiti. Es ist einfacher und sinnvoller bezüglich
des Inhaltes eines Werkes zu differenzieren.
Abb.1
Abb.2
Abb.3
Die Street Art (Strassen Kunst) versucht im Gegensatz zur Graffitibewegung mehr, sich ins
Stadtbild zu integrieren, als aggressiv zu provozieren. Auch sind die Street Art Werke für
Nichtvertraute mit der Szene leichter zu verstehen als Schriftzüge. In der Street Art herrscht
mehr Freisinn, mehr Humor und Intellekt, als in der illegalen Graffitibewegung. Die Street Art
Künstler wollen das Stadtbild mit prägen, auch etwas gegen die Omnipräsenz der Werbung
unternehmen, wie beispielsweise Banksy. Street Art ist eine subkulturelle, kreative Ausdrucksform im Kontext der Strasse, eine Möglichkeit der indirekten menschlichen Kommunikation.
Es ist eine kreative Art der Entfaltung, eine Mitgestaltung und Selbstdarstellung als Reaktion
auf die Realität. Die Street Art bedingt den städtischen Kontext und ist vergänglich. Was heute
noch da ist, kann morgen schon weg sein. Das ist die Voraussetzung für eine stetige Weiterentwicklung und Erneuerung. Man kann ständig Neues erschaffen und viele, oft unerwartete und
unvorhergesehene, Entdeckungen machen. Die Stadt wird zur Galerie, die 24 Stunden, 7 Tage
die Woche geöffnet ist.
Street Art ist auch eine Zeichenkultur. Es wird in möglichst klar verständlicher Sprache mit
relativ einfach verständlichen Motiven kommuniziert (Abb.2). Hierbei ist der Kontext des Ortes
und seines Untergrundes genauso wichtig, wie die Kunst an sich.
Street Art kann als kreativer Fehler des Systems begriffen werden. Ein Fehler, der sich so stark
einbringen konnte, dass er bereits adaptiert wird und von dem, was er kritisiert und in Frage
stellt, benutzt wird. Die Werbung und Medien bedienen sich des kreativen Potentials und machen es zu ihrem, eine scheinbar feindliche Übernahme.
Street Art umfasst zudem eine breite Ausdrucksformpalette. So gibt es einerseits das Schablonengraffiti, dass wir zur Zeit genauer anschauen. Daneben entstehen aber auch Werke im öffentlichen Raum, die aufgeklebt, tapeziert(Abb.2), mit Pinsel gemalt, oder mit Dosen gesprüht,
als Poster aufgezogen oder als dreidimensionales Objekt(Abb.3) aufgestellt werden.
KANTONSSCHULE CH-6210 SURSEE
DAVID KÜMIN
27.01.2011
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