rositz - DGZfP

Werbung
ZfP-Sonderpreis der DGZfP beim Regionalwettbewerb Jugend forscht
ROSITZ
Magnetismus und der
Zusammenhang zum
elektrischen Strom
Maya Beyer
Mirja Rausch
Leopold Schmidt
Schule:
Staatliche Grundschule
Gefell
Jugend forscht 2017
Staatliche Grundschule
Gefell
Magnetismus und
der
Zusammenhang
zum elektrischen
Strom
Gemeinschaftsarbeit von:
Leopold Schmidt
Maya Beyer
Mirja Rausch
Inhaltsverzeichnis:
1. Kurzfassung
2. Die Geschichte der Magnete
2.1 Die Herkunft des Namens
2.2 Was ist Magnetit?
2.3 Entstehen von Magnetit
2.4 Vorkommen von Magnetit
3. Verschiedene Formen von Dauermagneten
3.1 Stabmagneten
3.2 Scheibenmagneten
3.3 Kugelmagneten
3.4 Hufeisenmagneten
3.5 Aus welchen Materialien bestehen Dauermagneten?
4. Kräfte zwischen Magneten und ferromagnetischem Material
4.1 Anziehungskraft
4.2 Abstoßung zwischen Magneten
5. Experimentieren mit Magneten
5.1 Anziehungskräfte zwischen Magneten und ferromagnetischem
Material
5.2 Überprüfung der Anziehungskraft eines Magneten durch
verschiedene Materialien hindurch
5.3 Anziehung und Abstoßung an den Magnetpolen
5.4 Die Haftkraft eines Magneten
5.5 Magnetisierung von Gegenständen aus Eisen
5.6 Sichtbarmachen magnetischer Kräfte
6. Bau und Wirkungsweise eines einfachen Kompasses
6.1 Begriff „Kompass“
6.2 Aufbau eines Magnetkompasses
6.3 Wirkungsweise eines Magnetkompasses
7. Der Zusammenhang zwischen Magnetismus und Strom
7.1 Nachweis des Elektromagnetismus
7.2 Die Kraft des magnetischen Feldes
7.3 Die Kraft in Dauermagneten
7.4 Die Bedeutung der Forschungsergebnisse Amperes
8. Schlussbetrachtung
9. Quellenverzeichnis
10. Anhang
1. Kurzfassung der Arbeit:
Wir beschäftigen uns in unserem Projekt mit der Frage, was eigentlich Magnetismus
ist, aus welchen Materialien Magnete bestehen, woher ihre Kräfte kommen und
wovon ihre Stärke abhängig ist. Wir betrachten unsere Erfahrungswelt näher und
erforschen den wirtschaftlichen Nutzen magnetischer Kräfte. Wir lernen den
Zusammenhang zwischen einem magnetischen und einem elektrischen Feld kennen.
Mit der freundlichen Unterstützung des Ausbildungszentrums der Thüringen Energie
erhalten wir hierzu vielfältige Unterstützung.
2.Die Geschichte der Magnete
Die Geschichte der Magnete begann mit ersten Funden von Magnetsteinen, die
genauer als Magneteisensteine- und ab 1845 als Magnetit- bezeichnet werden.
Viele Wissenschaftler haben sich seitdem mit den besonderen Kräften dieses
Gesteines beschäftigt.
Zeitpunkt
624 v. Chr.
Persönlichkeit
Thales von Milet
200 v. Chr.
Hanfuzius
500- 1000
um 1200
1269
Alexander Neckam
Petrus Peregrinus
1600
William Gilbert
1750
John Mitchell
1820
Hans Christian
Oersted
1820
Andre Marie Ampere
1821
Michael Faraday
1831
Michael Faraday
1834
Michael Faraday
1838
Michael Faraday
1846
Michael Faraday
1864
James Clerk Maxwell
Forschungsergebnisse
erste Aufzeichnungen über
Magnetsteine
Verwendung des Magnetsteinlöffels in
China
fünf Erwähnungen der magnetischen
Kraft
erste Erwähnung des Kompasses
macht Experimente mit Magneten
entdeckt die Dipolarität und deren
Unzerstörbarkeit
entdeckt Übereinstimmung des
Erdmagnetfeldes zu den
Magnetsteinen
Erklärung des Kompasses durch
Beschreibung der Erde als großen
Magneten
entdeckt, dass beide Pole eines
Magneten gleich stark sind und erzeugt
erstmals künstliche Magneten ohne
Verwendung von Magnetsteinen
entdeckt, dass ein elektrischer Strom
durch einen Draht Kompassnadeln
senkrecht zum Draht auslenkt
zeigt, dass stromdurchflossene Drähte,
Kräfte aufeinander ausüben
bringt einen stromdurchflossenen Draht
zur dauernden Rotation um einen
Magneten und baut damit den ersten
Elektromotor
entdeckt die Induktion
Einführung des „Magnetischen
Flusses“
entdeckt den Transformatoreffekt
und die Selbstinduktion
entdeckt Übereinstimmung von
induzierter Elektrizität in Isolatoren und
induziertem Magnetismus in
magnetischen Materialien
veröffentlicht Vermutung, dass Licht
elektromagnetischen Ursprungs ist
vervollständigt seine Abhandlung über
die gemeinsame Beschreibung der
Elektrizität und des Magnetismus
2.1.Herkunft des Namens
Die Herkunft des Namens lässt sich heute nicht eindeutig nachvollziehen, da
verschiedene Aussagen in der Literatur zu finden sind.




Magnetit heißt in der griechischen Sprache „lethos magnes“.
Nach der Legende vom griechischen Hirten Magnes, der auf dem
Berg Ida mit seinem eisenbeschlagenen Stock und mit den Nägeln seiner
Schuhe am Magnetitgestein hängen geblieben wäre.
Die Bezeichnung stammt eher von der Landschaft Magnesia in Thessalien,
einem Fundort der Magnetsteine.
Andere Quellen geben die Stadt Magnesia in Kleinasien, in der heutigen
Türkei, als Namensgeberin an.
2.2. Was ist Magnetit?
Es handelt sich hierbei um ein meist schwarzes Mineral aus Eisen und Sauerstoff
(Eisenhydroxid).
2.3 Wie entstand es?
Magnetit entstand auf natürliche Weise durch den Vulkanismus und hat die
Fähigkeiten des Magnetismus.
2.4 Vorkommen
Heute werden unsere Magnete meist industriell hergestellt. Sie werden als
Dauermagneten bezeichnet.
Es existieren jedoch auf der ganzen Welt noch natürlich vorkommende MagnetitSteine, z.B. in Bolivien, Chile, Marokko, in den USA und in Mitteleuropa. Über 9600
Fundstellen des Magnetgesteines sind bisher nachgewiesen.
3. Verschiedene Formen von Dauermagneten
3.1 Stabmagneten
Als Stabmagnet bezeichnet man quaderförmige oder zylindrische Magnete, die
jeweils einen Nord- und einen Südpol besitzen. Die magnetischen Pole liegen immer
entlang der längsten Symmetrieachse. In der Mitte besitzt ein Stabmagnet keine
Anziehungskraft.
3.2 Scheibenmagneten
Ein Scheibenmagnet ist eine Abwandlung eines zylindrischen Stabmagneten. Es
handelt sich um einen gestauchten Stab, bei dem der Radius größer als die Höhe
des Zylinders ist. Die Pole befinden sich an den Enden des Zylinders, also an der
Ober- und Unterseite des Magneten.
3.3 Kugelmagneten
Ein Kugelmagnet hat jeweils zwei gegenüberliegende Pole (ähnlich wie die Erdkugel
mit Nord- und Südpol). Durch seine spezielle Form lassen sich aus mehreren
Magneten auch Ringe bzw. Ketten bilden.
3.4 Hufeisenmagneten
Ein Hufeisenmagnet ist ein gebogener Stabmagnet. Ebenso hat er zwei Pole an den
Enden. Den Hufeisenmagneten zeichnet insbesondere das annähernd gleichförmige
Magnetfeld im Inneren aus.
3.5. Aus welchen Materialien bestehen Dauermagneten?
Dauermagneten bestehen meist aus Legierungen mit einem hohen Anteil Eisen,
Kobalt, Nickel oder Ferrit. Dieses Material wird auch als ferromagnetisch oder
magnetisierbar bezeichnet.
4. Kräfte zwischen Magneten und ferromagnetischem Material
4.1 Anziehungskraft
Die magnetische Anziehungskraft bezeichnet eine physikalische Kraft, die zwischen
Magneten (wenn sie mit ungleichen Polen gegeneinander gerichtet sind), von einem
Magneten auf andere magnetisierbare Materialien und stromdurchflossene Leiter
wirkt und zu einer Annäherung führt.
4.2 Abstoßung zwischen Magneten
Die magnetische Abstoßung bezeichnet eine physikalische Kraft, die zwischen
Magneten beim Annähern zweier gleicher Pole wirkt und zu einem
Auseinanderstreben der Magnete führt.
5.Experimentieren mit Magneten
5.1 Anziehungskraft zwischen Magneten und ferromagnetischem
Material
Welche Gegenstände werden von einem Magneten angezogen?
Gegenstand
Aluminiumschraube
Eisenschraube
Stoff
Büroklammer
Haushaltsgummi
Alufolie
Eisennagel
Aluminiumnagel
Holzplättchen
Keramikplättchen
Eisenplättchen
Kunststoffplättchen
Tonpapier
Kupferring
Vermutung
wird angezogen
x
x
Ergebnis
wird angezogen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Erkenntnis:
Ein Magnet zieht nur Gegenstände an, die ein bestimmtes Metall enthalten: Eisen.
Alufolie und Aluschraube bestehen auch aus einem Metall, aber nicht aus einem
eisenhaltigen Metall.
5.2 Überprüfung der Anziehungskraft eines Magneten durch
verschiedene Materialien hindurch
Versuch 1:
In ein mit Wasser gefülltes Glas wird eine Büroklammer gegeben. Ein Stabmagnet
liegt bereit.
Kann man die Klammer aus dem Wasser holen, ohne sie zu berühren?
Vermutung: Der Stabmagnet zieht die Büroklammer an.
Erkenntnis:
Der Magnet wirkt durch Materialien wie Wasser und Glas hindurch.
Versuch 2:
Auf einer Pappe liegt eine Büroklammer. Unter der Pappe soll ein Stabmagnet
bewegt werden.
Was geschieht mit der Büroklammer?
Vermutung: Die Büroklammer bewegt sich über die Pappe.
Der Versuch wird wiederholt, wobei die Pappe durch eine dünne Holzplatte ersetzt
wird.
Erkenntnis:
Der Magnet wirkt auch durch Pappe und Holz hindurch.
5.3 Anziehung und Abstoßung an den Magnetpolen
Wie wirken zwei Stabmagneten aufeinander? Wo haben sie die höchste Kraft?
Material: 2 Stabmagnete, 10 Büroklammern
Vermutung: Die Magneten ziehen sich an, aber wenn man sie umdreht, dann
drücken sie sich weg. An den Polen werden die Büroklammern angezogen.
Beobachtung:
Kurzzeitig bildet sich eine Kette, so dass die Büroklammern aneinander haften. Dann
fallen sie wieder ab. In der Mitte der Stabmagneten halten die Büroklammern
hingegen nicht.
Erkenntnis:
Die Bereiche eines Magneten mit der größten magnetischen Kraft werden
Magnetpole genannt. Jeder Magnet hat zwei Pole, einen Nordpol und einen Südpol.
Zwischen Magneten wirken Kräfte, genau wie zwischen elektrisch geladenen
Teilchen. Je nach der Stellung der Magnete zueinander ziehen sie sich an oder
stoßen sich ab. Gleichnamige Pole stoßen sich ab und ungleichnamige Pole ziehen
sich an.
Am größten ist die Magnetkraft an den Enden eines Magneten, den sogenannten
„Magnetpolen“. Die Mitte der Magneten verhält sich dagegen fast „unmagnetisch“.
In der Kette wird jede Büroklammer vorübergehend magnetisiert. Diese Art des
übertragenen kurzzeitigen Magnetismus nennt man „induzierter Magnetismus“.
5.4 Die Haftkraft eines Magneten
Warum sind kleine Magneten manchmal stärker als Größere?
Die Haftkraft eines Magneten hängt vom Material des Magneten, seinem Volumen
und der Auflagekraft ab. Ihre Größe wird mit der Einheit T (Tesla) angegeben.
Die Haftkraft hängt auch von dem angezogenen Material ab. Sie ist beispielsweise
an einem massiven Stahlblock größer als an einem dünnen Blech, da der Magnet
auch in die Tiefe des Materials wirkt und die induzierte Magnetwirkung größer wird.
Werden zwei Magnete mit den gleichen Polen zusammengedrückt, verdoppelt sich
die Haftkraft, da jetzt zwei Magnete auf der doppelten Fläche wirken können. Werden
zwei Magnete mit entgegengesetzten Polen hintereinander gelegt, dann wird die
Haftkraft nicht verdoppelt, weil jetzt der eine Magnet durch den anderen wirken muss.
Liegen zwei Magnete mit entgegengesetzten Polen aufeinander, dann geht die
größte Kraft zum anderen Magneten hin und die Haftkraft nach außen zu einem
ferromagnetischen Körper hin schwächt sich deutlich ab. Auch die Temperatur kann
eine Rolle spielen: Je wärmer ein Magnet wird, desto geringer wird seine Kraft.
Dieses Phänomen ist auf die Brownsche Molekularbewegung zurückzuführen. Sie
besagt, dass kleinste Einheiten bei steigender Temperatur zunehmend
Bewegungsenergie entwickeln. Bei hohen Temperaturen geraten somit die
Elementarmagnete aus ihrer einheitlich ausgerichteten Position- das Magnetfeld
verringert sich.
5.5 Magnetisierung von Gegenständen aus Eisen
Das Herstellen eines Magneten
Material: 1 Eisennagel, 1 Stabmagnet, 3 Büroklammern
Auftrag
Halte den Eisennagel an die
Büroklammer!
Streicht mit einer Polspitze des
Stabmagneten 50x in eine Richtung!
Haltet den Nagel wieder an die
Büroklammer!
Klopft den Nagel 5x auf den Tisch!
Beobachtung
Die Klammer hält nicht.
Die Klammer hält.
Die Klammer hält nicht.
Begriff: Elementarmagneten
Jedes ferromagnetische Material enthält kleinste magnetische Einheiten, die sich wie
winzige Magnete verhalten und einen Nord- und einen Südpol besitzen. Es sind also
auf der Ebene der Atome Kräfte vorhanden, die wie Magnete wirken. Man spricht von
sogenannten Elementarmagneten.
Sind die Elementarmagnete eines Materials alle in Richtung eines Poles
ausgerichtet, ist das Material magnetisch.
Sind die Elementarmagnete dagegen ungeordnet, hebt sich ihre magnetische
Wirkung nach außen hin auf.
Erkenntnis:
Bei der Magnetisierung werden nahezu alle Elementarmagnete in die gleiche
Richtung gedreht. Die ist durch ein äußeres Magnetfeld möglich. Streicht man mit
einem möglichst starken Magneten (mit immer demselben Pol) gleichmäßig und
ruhig mindestens 50- mal in einer Richtung über den Eisennagel, richten sich die
Elementarmagnete darin wie Kompassnadeln aus. Diese Ausrichtung bleibt auch
erhalten, wenn das äußere Magnetfeld (Magnet) nicht mehr vorhanden ist, da sich
die Elementarmagnete gegenseitig anziehen und somit in Position halten. Ein
Magnet ist entstanden.
Im Gegensatz zu industriell hergestellten Dauermagneten (oder Magnetitsteinen)
kann ein selbst hergestellter Magnet seine Nord- und Südpolausrichtung auch wieder
ändern, wenn er gewisse Zeit einem anderen Magnetpol oder einem starken
elektromagnetischen Feld ausgesetzt wird. Materialien, die ihren Magnetismus ganz
oder fast vollständig wieder verlieren, wenn sie sich nicht mehr in einem
magnetischen Feld befinden, nennt man temporäre Magnete.
Der Magnet jedoch, mit dem ein anderer Magnet durch vielfaches Darüberstreichen
hergestellt wird, verliert auch bei mehreren Magnetisierungsvorgängen nichts von
seiner magnetischen Kraft. Solche Dauermagneten behalten auch beim
Durchtrennen ihre magnetische Wirkung, da die Ordnung der Elementarmagnete
bestehen bleibt.
Magnete können auch wieder entmagnetisiert werden. Dabei wird die gemeinsame
Richtung der Elementarmagnete gestört. Dies geschieht z.B. wenn ein magnetisches
Eisenstück erhitzt wird. Die Elementarmagnete geraten durch die steigende
Temperatur zunehmend in Bewegung. Ab einer bestimmten Temperatur können sich
die Elementarmagnete nicht mehr gegenseitig in ihrer gemeinsamen Richtung halten:
Das Eisenstück verliert seine Haftkraft und ist entmagnetisiert. Dieser
Temperaturpunkt ist bei jedem magnetischen Material unterschiedlich. Aber auch
starke Erschütterungen, wie ein Hammerschlag, sehr starkes Aufklopfen auf einen
Tisch oder Herunterfallen auf einen harten Boden, können die Ordnung der
Elementarmagnete zerstören und somit die magnetische Wirkung aufheben.
5.6 Sichtbarmachen magnetischer Kräfte
Begriff: Magnetisches Feld
Der Raum, in dem die Kraft eines Magneten wirkt, wird als magnetisches Feld
bezeichnet.
Begriff: Feldlinien
Um die Ausrichtung des magnetischen Feldes grafisch zu beschreiben nutzt man
Linien: „magnetische Feldlinien“. Diese grafische Hilfestellung dient dazu, die
Wirkung eines Magneten im Raum anschaulich darzustellen. Die Anzahl der
Feldlinien bzw. der Abstand zwischen ihnen gibt die Stärke der magnetischen Kraft
eines Magneten an.
Wichtig ist es zu wissen, dass die Feldlinien lediglich der graphischen Vorstellung
dienen. Sie sind nicht real. Feldlinien sind stets geschlossen und verlaufen außerhalb
des Magneten vom Nordpol in Richtung Südpol. Im Inneren des Magneten müssen
sie demnach vom Südpol zum Nordpol zurücklaufen.
Untersuchen der Magnetfelder verschiedener Magnete mit Hilfe von Eisenspänen
Magnetfeld eines Stabmagneten: (Abbildung: Siehe Anhang!)
Magnetfeld eines Hufeisenmagneten:
Die (gedachten) Feldlinien verlaufen vom Nordpol zum Südpol, also zwischen den
beiden Enden des Hufeisenmagnetes, und im Inneren verlaufen sie parallel.
(Abbildung: Siehe Anhang!)
6. Bau und Wirkungsweise eines einfachen Kompasses
6.1 Begriff „Kompass“
Die Erkenntnis, dass sich Magneteisensteinsplitter in Nord- Süd- Richtung
ausrichten, ist in Europa bereits seit Jahrhunderten bekannt. Die Chinesen nutzten
dieses Wissen bereits seit dem 11. Jahrhundert zur Navigation. Als die magnetische
Eigenschaft der Magnetit- Nadel in Europa entdeckt wurde, bezeichnete man das
nach Norden weisende Ende der Nadel als dessen „Nordpol“. Erst sehr viel später
erkannte man den physikalischen Hintergrund dieses Effekts, nämlich, dass sich bei
Magneten immer gegensätzliche Pole anziehen. Da war die Bezeichnung der
Polarität jedoch bereits definiert. Die Erde hat im geographischen Norden also einen
(physikalisch gesehen) magnetischen Südpol.
Etwa im Jahr 1400 bauten europäische Seefahrer die Kompassnadel mit einer
Windrose in ein stabiles Gehäuse ein, um es fest auf ihren Schiffen zu stationieren.
Dieser „trockene Kompass“ war sehr viel genauer als die schwimmende Nadel der
Chinesen und ermöglichte so eine bessere Navigation.
Der Kompass wurde nicht nur bei der Seefahrt, sondern auch im Bergbau als
Orientierungshilfe eingesetzt.
6.2 Aufbau von Magnetkompassen
Der Magnetkompass besteht aus einem Gehäuse, in dem ein magnetischer Zeiger
mit geringer Reibung drehbar gelagert ist. Zudem ist am Boden des Gehäuses unter
dem Zeiger in der Regel eine Windrose angebracht.
6.3 Wirkungsweise eines Magnetkompasses
Um sich mit Hilfe eines Kompasses orientieren zu können, muss sichergestellt sein,
dass sich kein Magnet in der unmittelbaren Umgebung des Kompasses befindet, da
dieser die Kompassnadel beeinflussen und das Ergebnis verfälschen könnte.
Ist kein Magnet in der Nähe, so zeigt die Kompassnadel nach kurzem „Auspendeln“
in Richtung Norden. Nun muss der Kompass so lange gedreht werden, bis der
Norden bzw. das N der Kompassrose mit der Spitze der Kompassnadel
übereinstimmt.
Bei Wanderkompassen wird die Kompassrose gedreht, da das Gehäuse zum
Markieren der Strecke benutzt wird. Die Kompassrose zeigt nun die Himmelsrichtung
am jeweiligen Standort an.
Bau eines eigenen Kompasses
Material:






1 Stabmagnet
weiche Knetmasse
1 Schaumstoffplättchen
1 „Kompassnadel“
1 Kompassrose
1 Schale mit Wasser
Arbeitsschritte:
1. Stelle die Schale mit Wasser bereit!
1. Schneide die Kompassrose aus und lege sie auf das Schaumstoffplättchen!
2. Setze den Stabmagneten so auf die Markierung, dass das N auf dem
Magneten auf das N der Kompassrose zeigt!
3. Befestige die Kompassrose und den Magnet mit etwas Knetmasse!
4. Setze deinen Kompass nun langsam und möglichst waagerecht aufs Wasser
und lasse ihn schwimmen!
7. Der Zusammenhang zwischen Magnetismus und Strom
7.1 Nachweis des Elektromagnetismus
Der Elektromagnetismus wurde erstmals 1820 vom dänischen Wissenschaftler
Christian Oersted nachgewiesen. Er stellte fest, dass man eine Kompassnadel
ablenken kann, indem man sie in die Nähe eines Drahtes bringt, der von Strom
durchflossen wird. Damit entdeckte er die magnetische Wirkung des elektrischen
Stromes.
Die ist der erste Beleg für den Zusammenhang von Elektrizität und Magnetismus.
Erster Elektromagnet
Im Jahre 1826 baute der Engländer William Sturgeon den ersten Elektromagneten.
Elektromagnete- Kraft durch Strom
Der Wissenschaftler Ampere fand heraus, dass Elektrizität und Magnetismus auf ein
gemeinsames Naturgesetz zurückgehen.
Er entdeckte, dass ein elektrischer Leiter, der zu einer Spule aufgewickelt wird, sich
genau wie der Magnet einer Kompassnadel verhält: Er richtet sich in N- S- Richtung
aus.
Ampere entdeckt eine Kraft- die Stromstärke (Einheit trägt seinen Namen)
Das Messinstrument für die Stärke des Stromes ist bis heute das Amperemeter.
7.2 Die Kraft eines magnetischen Feldes
Fließt in einem Kreislauf elektrischer Strom, entsteht ein magnetisches Feld. Ein zur
Spule gewickelter Draht wirkt stärker magnetisch als ein einfacher Draht. Je mehr
Windungen die Spule hat und je länger sie ist, desto stärker ist der Elektromagnet. Je
größer die Stromstärke, desto höher ist die magnetische Kraft des Leiters. Strom in
elektrischen Leitern wirkt magnetisch.
7.3 Die Kraft in Dauermagneten
Jeder Körper besteht aus winzigen Teilchen - den Atomen. Jedes Atom verhält sich
selbst wie ein kleiner Magnet, da in jedem Atom ein elektrischer Stromkreis ist. Auch
bei Körpern, die nach außen nicht magnetisch sind, verhält es sich im Grunde so.
Nur, dass die Atome von Magneten einheitlich ausgerichtet und damit auch nach
außen magnetisch sind.
Bei Nicht- Magneten sind die Atome kreuz und quer. Nach außen wirken solche
Stoffe als nicht magnetisch.
Der Ursprung des Magnetismus ist demnach Elektrizität.
Ampere hat gezeigt, dass Magnetismus nicht auf der Wirkung eines geheimnisvollen
„Fluidums“ beruht, sondern auf der Wirkung von Elektronen- Strömen
(„Molekularströme“ nach Ampere)
7.4 Bedeutung der Forschungsergebnisse Amperes
Seine Erkenntnisse sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Elektromagnete werden überall in Forschung und Technik eingesetzt:







Elektronenmikroskope
Kernspin - Tomographen (Medizin)
Telefone
Mikrophone
Lautsprecher
Magnetschwebebahn
Hubmagnete
Bau eines Elektromagneten
Material:





eine Flachbatterie
ein großer Eisennagel
150 cm isolierter Draht
ca. 20 Büroklammern
eine Eisenpulverbox
Durchführung:
Zuerst hielten wir den Eisennagel an die Büroklammern und beobachteten, was
passiert. Am Nagel blieben keine Büroklammern hängen. Es ist kein Magnetfeld
vorhanden. Als nächstes wickelten wir den Draht um den Eisennagel. Wir machten
aus den Büroklammern einen kleinen Haufen. Nun schlossen wir die blanken Enden
des Drahtes an die Batterie an. Anschließend tauchten wir den Nagel wieder in die
Büroklammern. Wir stellten fest, dass zahlreiche Klammern am Nagel hängen
blieben.
Schlussfolgerung:
Schließt man einen Draht an einen Stromkreis an, so fließt elektrischer Strom durch
den Draht und erzeugt ein Magnetfeld. Den Beweis für ein vorhandenes Magnetfeld
führten wir mit Hilfe der Eisenpulverbox durch. Hierfür hielten wir unseren
Elektromagneten mit der Nagelspitze unter die Box. Nun bewegten wir die
Nagelspitze langsam entlang der Box. Wir stellten fest, dass die Eisenspäne sich um
die Nagelspitze ausrichten. Wickelt man diesen Draht mehrmals um einen Eisenkern,
wird das Magnetfeld durch die vielen Windungen und den sich im Inneren
befindenden Eisenkern verstärkt. Der Eisenkern wird magnetisiert und kann nun
eisenhaltige Gegenstände, z. B. Büroklammern, anziehen. Wird der Stromfluss
unterbrochen, verschwindet das Magnetfeld der Spule und der Eisenkern
(Eisennagel) verliert größtenteils seine Anziehungskraft. Die Büroklammern werden
von dem Elektromagneten nicht mehr angezogen und fallen ab.
Elektromagnet
aufgewickelte Spule
Darstellung des Magnetfeldes
8.Schlussbetrachtung:
Das Forschungsthema „Magnetismus und der Zusammenhang zum elektrischen
Strom“ ist sehr umfassend. Um den vorgegebenen Rahmen nicht zu sprengen, war
es uns nicht möglich, den Forschungsbereich „Erdmagnetismus“ in die Projektarbeit
aufzunehmen. Wir sind der Auffassung, dass dies als gesondertes Thema noch
einmal aufgegriffen werden könnte.
Bevor wir uns über ein halbes Jahr mit dem Thema auseinandersetzten, war uns nur
bewusst, dass ein Magnet an der Tafel ein Blatt festhalten kann. Manchmal fällt der
Magnet auf den Boden und haftet nicht an der Tafel. Wir kannten den Begriff
„Magnet“, aber wir wussten nicht aus welchen Materialien er besteht und woran es
liegt, dass manchmal ein kleiner Magnet viel stärker an der Tafel haftet als ein
Großer. Das war ein besonderes Phänomen. Bei unserer Forschungstätigkeit
unterstützte uns das Ausbildungszentrum der Thüringen Energie. Wir möchten uns
an dieser Stelle besonders beim Ausbildungsleiter, Herrn Trümper, bedanken, der
uns beim Bau eines Elektromagneten hilfreich zur Seite stand und uns einen Besuch
im Umspannwerk Frössen ermöglichte. Ein herzliches Dankeschön geben wir auch
an die Microtech Gefell weiter, die wir als Partner an unserer Seite hatten. Sie
überließen uns den Rohling eines Mikrofones, um die magnetische Wirkungsweise
am Objekt untersuchen zu können. Es ist kaum fassbar, in welcher Vielzahl von
wirtschaftlichen Bereichen das Wissen um die Wechselwirkung zwischen
Magnetismus und Elektrizität heute genutzt wird. Der Bau von Autos mit
Elektromotoren oder das Verwenden von Festplattenlaufwerken als Datenspeicher in
Computern wäre ebenso wenig möglich, wie das Ansehen eines Filmes auf einer
DVD. Auch unser Strom, der durch die Hochspannungsleitungen über große
Entfernungen transportiert wird, muss in Umspannwerken in Gleich- oder
Wechselstrom umgewandelt werden, so dass wir ein elektrisches Gerät in Betrieb
nehmen können. Ebenso bemerkenswert ist aber auch die Erkenntnis darüber, vor
wieviel Jahren sich bereits die Wissenschaftler mit diesem Phänomen
auseinandergesetzt haben.
2007 erhielten Peter Grünberg und Albert Fert einen Physik- Nobelpreis. Bei ihrer
Forschungsarbeit ging es um die Entwicklung von Leseköpfen bei magnetischen
Festplatten.
9. Quellenverzeichnis
o www.chemie.de
o www.planet-schule.de
o www.hellesköpfchen.de
o www.wissenschaft.de
o www.weltderphysik.de
o www.wikipedia.orgmagnet
o www.coolmagnetman.com
o Wissen macht AH! – Magnetismus
o
Buch Magnetic- Magie
o www.wikipedia.orgmagnetwerkstoffe
10. Anhang
Hufeisenmagnet
Scheibenmagnet
Stabmagnet
Kugelmagnet
Herunterladen