Jahresbericht 2014 des Chawwerusch Theaters, Herxheim Vorwort Seite 2 I. Chawwerusch Theater in Herxheim 1. Aufführungen von Chawwerusch im Theatersaal 2. Expedition Junges Chawwerusch 3. Gastspiele für Erwachsene 4. Zusammenfassung Seite Seite Seite Seite II. Chawwerusch Theater unterwegs 1. Sommerfreilichttheater Eine Nacht im August Der abenteuerliche Simplicissimus 2. Abstecher mit Studioproduktionen 3. Auftragsproduktionen 4. Zusammenfassung: Chawwerusch unterwegs Seite Seite Seite Seite Seite III. „Müllers Lust“ Kulturtage des Landkreises Südliche Weinstraße Seite IV. Zusammenfassung: Theateraufführungen 2014 Seite V. Weitere kulturelle Projekte und Aktionen 1. Stationentheater Jockgrim – Spurensuche 2. 22. Kinder- und Jugendtheatertage Südliche Weinstraße 3. Herxheimer Ortsgeschichte pur: „Mol gugge - mol horche“ 4. Theater Szenario 5. Von Leckermäulern und Zungenlumpen – Sprechperformance 6. Leitbildentwicklung des Caritasverbandes der Diözese Speyer 7. Kooperation mit der IGS Landau - Familienbild 8. Theaterpädagogische Fortbildung für Auszubildende der Sparkasse SÜW VI. 30 Jahre Chawwerusch Theater in der Öffentlichkeit 1. Chawwerusch Theater in den Medien 2. Kooperationsprojekt mit der FH Ludwigsburg, Kulturmanagement, Zuschauerbefragung, Internetanalyse, Tourismus Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite VII. Betriebliche Entwicklung von Chawwerusch 1. Expedition Junges Chawwerusch 2. LED-Umrüstung 3. Sonstige wichtige Entwicklungen Seite Seite Seite Ausblicke in das Jahr 2015 – Zeit für Helden Seite Danke Seite Vorwort Es ist eine Institution in der Pfalz: das Chawwerusch Theater aus Herxheim in der Südpfalz. Vor genau 30 Jahren begann ein ziemlich loser Haufen von Theaterpädagogen damit sich aufs Schauspielern zu konzentrieren. Erst reisten sie als freie Truppe durch die Lande, später fanden sie eben in Herxheim eine feste Bleibe. Da sind sie immer noch und feiern in diesen Tagen kräftig ihren 30. Geburtstag und das Publikum ist auch im 30. Jahr des Bestehens immer noch begeistert. Radio SWR4 30 Jahre Chawwerusch Theater! Aus dem losen Haufen von „Kafrusen“ wurde in drei Jahrzehnten Schritt für Schritt eine Theater-Institution, die in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus einzigartig ist. Zuweilen war diese gemeinsame Utopie ein riskantes Unterfangen. Kreativität und Flexibilität, sowohl im künstlerischen wie im organisatorischen Bereich, waren ständig gefordert. Finanzielle Sicherheiten gibt es bis heute nicht. Warum sich das ganze Theater trotzdem immer wieder lohnt? Warum unsere Begeisterung fürs Theater und für unser Publikum nicht endet? Eine Antwort könnte sein: Bei Chawwerusch ist die Bühne die Quelle von alledem, was das Leben erstrebensund lebenswert macht. (…) Theater wie Chawwerusch übermitteln einfach die Werte, nach denen wir täglich streben. Bei Chawwerusch bewegt, enthüllt und erleuchtet Theater. Es ist eine magische Form des Kommunizierens, bei der jeder Mensch etwas gibt und erhält. DIE RHEINPFALZ I. Chawwerusch Theater in Herxheim 1. Aufführungen von Chawwerusch im Theatersaal Im Jubiläumsjahr zum 30-jährigen Bestehen konzentrierte sich das Chawwerusch Theater mehr auf den Blick nach vorn in die Zukunft, denn zurück in die Vergangenheit, das machten auch die Jubiläumsveranstaltungen mit ihrem Motto klar: "Weiter geht die Reise". Im Frühjahr 2014 standen zwei Chawwerusch-Premieren auf dem Programm, "Der abenteuerliche Simplicissimus" und "Fräulein Braun". Im Herbst 2014 gab es dann noch eine Premiere der Expedition Junges Chawwerusch mit „Ten things to do before I die“ (nähere Informationen dazu unter 2.). Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 2 "Der abenteuerliche Simplicissimus" Die Aktualität des Themas vermittelt die Truppe durch aktuelle Redensarten. Trotz der niederschmetternden Botschaft – die Brutalität der Menschen in allen Epochen – wird die Stimmung durch kleine Pointen und satirische Witze erhellt. Musikalische Einlagen, komponiert von Ben Hergl, lockern ebenfalls auf. Eine gelungene und sehenswerte Aufführung . DIE RHEINPFALZ "Fräulein Braun" Die Atmosphäre um die letzten Stunden Brauns ist so bedrückend, dass man Gänsehaut bekommt und der Beifall nur zögerlich aufkommen will. Miriam Grimm und Stephan Wriecz zeigten eine großartige schauspielerische Leistung. (…) Ein „Paradestück politischen Theaters“ DIE RHEINPFALZ, Pfälzische Volkszeitung, KL Produktion Der abenteuerliche Simplicissimus Fräulein Braun Hempel Sisters Häämwärts nach Amerika Scheideweg Nicht der wahre Jakob Eiapopeia, mir schenken uns nix! Nachtcafé Jubiläumsvorstellungen Theatersaal Aufführungen von Chawwerusch Theater gesamt Anzahl der Vorstellungen 11 6 3 2 1 2 2 4 7 38 Zuschauer und Zuschauerinnen 1.165 448 304 125 53 200 216 428 709 3.648 2. Expedition Junges Chawwerusch "Ten things to do before I die" Quicklebendige Gedanken zum Thema Tod. DIE RHEINPFALZ Das war eine bemerkenswerte Uraufführung gestern: Stille, Lachen, Spannung, Entspannung, Durchatmen, Mitfühlen. FACEBOOK „Iphigenie Königskind“ Es ist großartig, dass sich so junge Menschen an eine Kombination aus epischer Erzähltechnik und Spielszenen wagen und dabei derart professionell wirken – und zwar mit Leichtigkeit statt perfektionistischer Verbissenheit. Mit der Aufführung haben die Schüler aus Herxheim gezeigt, wie wichtig und sinnvoll Theaterarbeit mit jungen Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 3 Menschen sein kann und wie viel Freude sie, sowohl auf Seiten der Darsteller selbst als auch auf Seiten des Publikums, machen kann. DIE RHEINPFALZ Die neue Sparte des Chawwerusch Theaters, die Expedition Junges Chawwerusch, hat sich zum Ziel gesetzt, ein regelmäßiges theatrales Kulturangebot für Kinder- und Jugendliche vor Ort zu garantieren. Im vergangenen Jahr veranstaltete die Expedition Junges Chawwerusch zwei Theaterevents, die sich speziell an Jugendliche richteten. Zwei Produktionen für diese Zielgruppe standen im Programm. Außerdem waren drei Gruppen zu Gast, deren Stücke sich speziell an Kinder richteten. Mit dem ersten Herxheimer Poetry Slam, veranstaltet in Kooperation mit dem Zentrum für Kultur- und Wissensdialog der Universität Koblenz-Landau, wurde neues Terrain betreten. Bei diesem Format liefern sich junge Poeten sechsminütige wortgewandte Duelle und ringen um die Gunst des Publikums. Erfreulich war, dass dieser Dichterwettstreit im Frühjahr sowohl das Stammpublikum anlockte, als auch junge Menschen, die zuvor noch nie im Chawwerusch Theatersaal waren. Dies gelang auch mit dem 30-Stunden-Theaterevent im März, einem neuen Format, das sich in erster Linie an jugendliche Zuschauer richtete und sich mit dem Thema „beschleunigte Zeit“ beschäftigte. Als formale Entsprechung zum Inhalt entstand das Konzept für ein Wochenende, bei dem innerhalb von 30 Stunden ein Stück entwickelt, geschrieben, geprobt und aufgeführt wurde – unter Einbindung von Jugendlichen und über weite Strecken vor Publikum. Das Wochenende stieß beim Publikum auf großen Zuspruch, somit wird das Format nächstes Jahr wieder seinen Platz im Spielplan haben. Das kurze Theaterstück, das im Rahmen des 30-Stunden-Events entstanden ist, lieferte die Grundlage für die erste Eigenproduktion der Expedition Junges Chawwerusch, die im Oktober Premiere feierte: „Ten Things to do before I die“ – ein Stück für Menschen ab 14 Jahren, das nach dem Leben fragt und dabei auch vom Tod erzählt. Und dies mit erfrischender Unmittelbarkeit und unbändiger Lebensfreude. Mit „Iphigenie Königskind“, einer Adaption von „Iphigenie in Aulis“, stand eine weitere Produktion speziell für jugendliche Zuschauer im Programm. Die zwölf Spieler des Theaters Szenario (Pamina Schulzentrum) unter der Leitung von Ben Hergl begeisterten mit der Inszenierung das Publikum in den öffentlichen und in den Schulvorstellungen. Im März feierte Theater Mutabor, die Theatergruppe des Caritas Förderzentrums St. Laurentius und Paulus, im Saal die Premiere seines neuen Stücks "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" für Menschen ab 6 Jahren. Sowohl die Nachmittags- als auch die Schulvorstellungen stießen auf große Resonanz. Mit dem Gastspiel „Komischer Vogel“ der professionellen Theatergruppe „Die Stromer“ stand im Dezember eine Produktion im Programm, die sich an junge Zuschauer ab drei Jahren richtete. Eule ist sich sicher: „Ihr Nestnachbar ist hier falsch!“. Ein Stück über den Umgang mit dem Anderssein. Ebenfalls im Dezember wurde die seit zwei Jahren erprobte, erfolgreiche Kooperation mit der Theaterakademie Mannheim fortgesetzt. Junge Schauspielschüler der ThaM nahmen Kindergruppen ab fünf Jahren mit in den Orient in die Welt von „Aladdin und Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 4 die Wunderlampe“. Wegen großer Nachfrage mussten Zusatzvorstellungen gegeben werden. Expedition Junges Chawwerusch die neue Sparte für ein junges Publikum Ten things to do before I die Anzahl der Vorstellungen 14 Zuschauer und Zuschauerinnen 1.013 30-Stunden Theater 2 183 Poetry Slam 1 124 Iphigenie Königskind, Theater Szenario Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, Theater Mutabor Aladdin und die Wunderlampe, Theaterakademie Mannheim Komischer Vogel Theater, Die Stromer Gesamt Expedition Junges Chawwerusch 5 4 478 505 6 774 1 33 104 3.181 3. Gastspiele für Erwachsene Mit dem Theatergastspiel „Grete“ im Rahmen der Frauenwochen „Brot und Rosen“ startete eine Anzahl von Gastspielen im Theatersaal. Die Eigenproduktion des Herxheimer Dorftheaters e.V. folgte mit "BLäGG Aud!" (Herxheimer Dorftheater e.V.) Die Sprechperformance unter Leitung von Sieglinde Eberhart und Felix S. Felix "Von Leckermäulern und Zungenlumpen" eröffnete im Herbst die Spielsaison und im Dezember gastierte das Theater ADHOC (Herxheimer Dorftheater e.V.) mit zwei Einaktern von Tschechow. Gastspiele für Erwachsene im Theatersaal Von Leckermäulern und Zungenlumpen Grete, Claudia Wiedemer BLäGG Aud!, Herxheimer Dorftheater e.V. Anton Tschechow- Zwei Einakter, ADHOC (Herxheimer Dorftheater e.V.) Gastspiele gesamt Anzahl der Vorstellungen 1 1 12 1 Zuschauer und Zuschauerinnen 111 114 1.322 90 15 1.637 38 33 15 86 3.648 3.181 1.637 8.466 4. Zusammenfassung Chawwerusch Aufführungen Theatersaal Expedition Junges Chawwerusch Gastspiele für Erwachsene Aufführungen Theatersaal gesamt Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 5 II. Chawwerusch Theater unterwegs 1. Sommerfreilichttheater Eine Nacht im August/Une nuit au mois d´août – eine deutsch-französische Liaison– Une liaison franco-allemande Wenn das Chawwerusch Theater „Eine Nacht im August/Une nuit au mois d’ août“ auf die Bühne bringt, dann steht viel auf dem Spiel: Enthusiasmus und Ernüchterung, Ehrlichkeit und Lüge, Courage und Schuld. Im Stück fällt symbolisch eine Grenze – zugleich scheint die Trennung von Bühne und Zuschauerraum aufgehoben: So ergreifend agierte das deutsch-französische Ensemble. DIE RHEINPFALZ, Mittelhaardter Rundschau Das deutsch-französische Ensemble beschäftigte sich auch 2014 mit „Eine Nacht im August“ auf sehr unterhaltsame Weise mit einem Thema, das ebenso brisant wie aktuell ist: Europa! Nach der Europawahl hatten die Europagegner heftig zugelegt. In Deutschland erhielt die AfD sieben Prozent, in Frankreich - und insbesondere im Elsass - wurde die europafeindliche Front National gar stärkste politische Kraft. Die Skepsis gegen den europäischen Gedanken wächst, verstärkt sind wieder nationale Töne zu hören und manche wünschen sich gar die alten Grenzen zurück. Vor 64 Jahren war alles umgekehrt: Nach zwei verheerenden Kriegen und nationalem Wahn, träumten junge Leute von einer Zukunft in einem geeinten, friedlichen Europa ohne Grenzen. Am 6. August 1950 verabredeten sich Studenten aus Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern zu einer subversiven Aktion. Als Ziel wählten sie eine Grenzstation am St. Germanshof, in der Nähe von Wissembourg, um dort ein Zeichen für ihre Vision zu setzen. Mit einem Trick überrumpelten sie die Zöllner, sperrten sie in ein Zollhäuschen und rissen den Grenzbaum nieder, den sie auf dem „Scheiterhaufen der Nationalstaaten“ verbrannten. Von diesem historischen Ereignis erzählte das Stück. Der abenteuerliche Simplicissimus Simpel, aber pfiffig – „Bleibe den Menschen ein Mensch“. Das ist vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges eine große Herausforderung. Den umfangreichen barocken Schelmenroman über dieses Thema von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen auf eine zweistündige verständliche Bühnenfassung zu reduzieren, ebenfalls. Das Chawwerusch-Ensemble aus Herxheim bei Landau hat das mit Erfolg gemeistert DIE RHEINPFALZ, Bad Dürkheim Der Schelmenroman „Simplicius Simplicissimus“ von Jakob Christoffel von Grimmelshausen spielt im 17. Jahrhundert zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Chawwerusch hat den gewaltigen Stoff eingedampft, verdichtet und für das Theater bearbeitet. Der Antiheld stolpert durch eine globale Welt des immerwährenden Krieges. „Der abenteuerliche Simplicissimus“ ist eine Art barockes Road-Movie, opulent, verspielt und tiefgründig, eine Achterbahn großer Gefühle. Auch nach 350 Jahren war die Figur vertraut. Suchen wir nicht auch nach Halt, nach moralischen Grundwerten, in einer globalen Welt, in der der Krieg nie – auch nicht nach dreißig Jahren – aufhört zu toben? Versuchen wir nicht auch konsequenter zu sein und lassen wir uns nicht auch immer wieder treiben wie unser barocker Held? Der Simplicius hat uns auch heute noch etwas zu erzählen, was Chawwerusch wiederum anderen erzählen will. Trotz Krankheitsausfall und Umstrukturierungen hatte nach einer sehr intensiven Probephase das Stück wie geplant am 2. Mai 2014 Premiere im Chawwerusch Theatersaal in Herxheim. Im Sommer 2014 wurde es als Freilichtaufführung an unterschiedlichen Orten aufgeführt. Von den Zuschauern, Veranstaltern und der Presse wurde es äußerst positiv aufgenommen. Sommertournee 2014 Eine Nacht im August Der abenteuerliche Simplicissimus Gesamt Sommertournee 2014 Anzahl der Vorstellungen 11 10 21 Zuschauer und Zuschauerinnen 1.880 1.640 3.520 Länderverteilung Rheinland-Pfalz Hessen Baden-Württemberg Gesamt Anzahl 17 2 2 21 2. Abstecher mit Studioproduktionen Auch mit seinen Studioproduktionen war das Chawwerusch Theater 2014 in ganz Süddeutschland unterwegs: Studioproduktionen Scheideweg Nicht der wahre Jakob In Beeten und Bäumen Eiapopeia, mir schenken uns nix! Mach mir den Elvis! Hempel Sisters Fräulein Braun Studioproduktionen Abstecher gesamt Anzahl der Aufführungen 1 3 4 1 1 12 3 25 Zuschauer und Zuschauerinnen 19 405 211 60 280 1.357 480 2.812 3. Auftragsproduktionen 2014 wurden die Auftragsproduktionen „ Max Tschornicki-ein feiner Kerl, einer von uns“ und das „Hambacher Fest-Bankett“ erneut aufgeführt. Im Auftrag des Pfalzklinikums Klingenmünster wurde eine Szene zum Thema „NS Psychiatrie in der Pfalz“ inszeniert und aufgeführt. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 7 Auftragsproduktionen Hambacher Fest-Bankett Max Tschorniki Leere Betten Auftragsproduktionen Abstecher gesamt Anzahl der Aufführungen 8 1 1 10 Zuschauer und Zuschauerinnen 629 100 100 829 4. Zusammenfassung: Chawwerusch Theater unterwegs Chawwerusch Theater Produktionen Sommertournee Studioproduktionen Auftragsproduktionen Chawwerusch unterwegs gesamt Anzahl der Aufführungen 21 25 10 56 Zuschauer und Zuschauerinnen 3.520 2.812 829 7.161 In diesen Bundesländern war Chawwerusch Theater 2014 unterwegs: Bundesland Rheinland-Pfalz Hessen Baden-Württemberg Saarland Gesamt davon Aufführungen in der Pfalz davon Aufführungen im Kreis Germersheim davon Aufführungen im Kreis SÜW Anzahl der Aufführungen 46 5 4 1 56 40 2 13 III. „Müllers Lust“ Kulturtage des Landkreises SÜW Eindrucksvolle Szenen begeistern bei der Premiere von „Müllers Lust“- Zu den Kulturtagen SÜW verwandelte Chawwerusch die originale Kulisse der GetreideVerarbeitung in einen Spielplatz gelungener Einfälle und wartete mit schönen Bewegungs- und Lichtspielen im Dunkeln auf. Neben den gut koordinierten und engagiert spielenden über 150 Darstellern überzeugte vor allem das Gesamtkonzept: So nähert sich die Regie dem zentralen Thema Ernährung gleichzeitig romantisch, kritisch und an einigen Stellen mit einer passenden Portion Humor an. Die auf den ersten Blick beliebige Kombination verschiedener Kunstformen geriet zu einer sinnlichen Reise, auf die sich das Publikum von einem Spielort zum nächsten intensiver einlassen konnte. DIE RHEINPFALZ Ein Höhepunkt des Chawwerusch-Jubiläums war das große Stationentheater „Müllers Lust“ in der Neumühle in Herxheim. Zwischen dem 25.September bis zum 4. Oktober wurden in der Dorkenwaldmühle 19 Aufführungen und zwei öffentliche Hauptproben Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 8 gespielt. 150 Beteiligte haben das gesamte Mühlengelände mit ihrem Spiel zum Leben erweckt. Ausverkaufte Vorstellungen, wunderbares Wetter und ein reibungsloser Ablauf führten zu einer großen Euphorie und Zufriedenheit sowohl der Zuschauer als auch der Beteiligten. Der Kernerbäcker sorgte für frisch gebackenes Brot und die Kolpingskapelle übernahm die Bewirtung. „Müllers Lust“ war kein in sich geschlossenes Theaterstück über die Geschichte der Mühle. Vielmehr war die Intention, sich mit den unterschiedlichsten Künsten wie Musik, Tanz, Film, Installation und Theater ganz spielerisch an das Thema Mühle anzunähern. Auf den ersten Blick ein antiquiertes Thema. Aber auf den zweiten Blick sind Themen wie Hunger, Gerechtigkeit, Krieg und Frieden damit transportiert worden. Es ging also darum, den eigenen Horizont zu erweitern und lokaler wie auch globaler zu denken. Das stellte Erwartungen und Sehgewohnheiten infrage und löste Diskussionen aus, was auch durchaus gewünscht war. Ein herzlicher Dank dem Kreis Südliche Weinstraße als Träger, dem Land Rheinland-Pfalz und der Gemeinde Herxheim als Kooperationspartner. Der Erfolg dieses Projekts hat alle sehr gefreut. Stationentheater Müllers Lust Kreiskulturtage SÜW Anzahl der Vorstellungen (incl. zwei öffentliche Hauptproben) 21 Zuschauer und Zuschauerinnen 4.035 IV. Zusammenfassung: Theateraufführungen 2014 Aufführungen Chawwerusch Theater Aufführungen im Theatersaal (incl. Eigenproduktionen Expedition Junges Chawwerusch) Aufführungen auf Theatertournee Gesamt Aufführungen Gesamt (incl. Gastspiele und Stationentheater) Aufführungen im Theatersaal Herxheim Aufführungen auf Theatertournee Stationentheater „Müllers Lust“ (incl. öffentliche Hauptproben) Augenschmaus Gesamt davon Aufführungen in der Pfalz davon Aufführungen im Kreis SÜW Anzahl der Aufführungen 54 Zuschauer und Zuschauerinnen 4.844 56 110 7.161 12.005 Anzahl der Aufführungen 86 56 21 Zuschauer und Zuschauerinnen 8.466 7.161 4.035 1 164 400 20.062 148 121 Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 9 V. Weitere kulturelle Projekte und Aktionen 1. Stationentheater Jockgrim, Spurensuche Schon im Sommer 2013 kam von der Gemeinde Jockgrim die Anfrage, ob Chawwerusch nicht im Rahmen des 750. Jubiläumsjahres 2015 ein Theaterstück über die Wandlung vom Bauern- zum Arbeiterdorf realisieren könnte. Walter Menzlaw und Felix S. Felix übernahmen von Chawwerusch-Seite die Arbeit an diesem Projekt im Rahmen des Formats „Ein Dorf spielt seine Geschichte“. Im Frühjahr wurden fast 50 Interviews mit Einwohnern geführt. Aus diesen gesammelten Geschichten entwickelte das Projektteam ein Konzept, auf dessen Grundlage von Felix/Menzlaw das Theaterstück „Käpplerin un Kalkmännel“ geschrieben wurde. Nach der öffentlichen Vorstellung des Projekts konnten über 280 Mitwirkende gefunden werden, davon 180 Darsteller für die Bühne. 2015 wird das Stück, das die Geschichte der Faltziegelfabrik Ludowici von der Gründung 1883 bis zum Ende 1972 erzählt, inszeniert und Ende Oktober und Anfang November 2015 aufgeführt. 2. 22. Kinder- und Jugendtheatertage Südliche Weinstraße Auch für die „Kinder- und Jugendtheatertage SÜW“ ging die Reise weiter. Dieses Mal machten sie Station in Annweiler. Im ehrwürdigen Hohenstaufensaal konnten, unter reger Beteiligung der Bevölkerung, die 22. „KiJuTa“ durchgeführt werden. 4 Tage, 7 Kinder- und Jugendgruppen, 1 Professionelles Theater, 150 TeilnehmerInnen und durchschnittlich 180 Zuschauer pro Aufführung ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Sie macht Mut für weitere „KiJuTa“. 3. Herxheimer Ortsgeschichte pur: „Mol gugge - mol horche“ Am 13. Juni um 19 Uhr startete erfolgreich eine neue Staffel der szenischen Ortsführung „Mol gugge, mol horche“ in Herxheim. Schon einige Jahre begeistert der historische Theaterrundgang viele Gäste. Im Auftrag der Ortsgemeinde und des Vereins Südliche Weinstraße Herxheim haben Ben Hergl und Rosa Tritschler fünf neue Szenen geschrieben, die Ben Hergl mit fünf jungen Schauspielern und Schauspielerinnen von der Gruppe „Szenario“ inszenierte. Die letzte Szene in dieser Staffel wurde zum Anlass der Neueröffnung der Villa Wieser im November mit großem Erfolg aufgeführt. Der Ortsspaziergang will Ortsgeschichte lebendig machen unter dem Motto „Herxheim einmal anders“. 4. Theater Szenario Theater Szenario vom Pamina Schulzentrum spielte unter der Leitung von Ben Hergl in diesem Schuljahr die griechische Tragödie „Iphigenie Königskind“ in einer neuen Interpretation von Pauline Mols. Insgesamt wurden ab dem 6. Juli diesen Jahres fünf Aufführungen im Chawwerusch Theatersaal gezeigt. Danach war das Stück auf den Landesschultheatertagen in Pirmasens zu sehen, wo es begeistert aufgenommen wurde. Die Schüler haben dabei gezeigt, „dass sich menschliche Gefühle, Machtinteressen und Eitelkeiten auch in 2400 Jahren nicht ändern. Die modernisierte „Iphigenie“ ist wahrlich kein leichter Stoff für so junge Schauspieler, aber ausnahmslos alle haben Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 10 unter der professionellen Leitung von Ben Hergl und seiner Regieassistentin Julia Wolf ihre Rollen mit bewundernswerter Intensität ausgefüllt.“ (Rheinpfalz) 5. Von Leckermäulern und Zungenlumpen - Sprechperformance In Kooperation mit der Stadtbibliothek Landau und den Freunden der Stadtbibliothek e.V. wurde unter Leitung von Sieglinde Eberhart und Felix S. Felix zum Kultursommerthema eine Sprechperformance zum Thema Essen und Genuss mit Amateuren erarbeitet. Nach den erfolgreichen Aufführungen von „Kleine Sittenlehre“ wagte sich die Gruppe an ein literarisch-barockes Gelage, ein Buffet unterschiedlichster Gedichte mit Geschmack: komisch, satirisch, melancholisch. Mit Biss und Schärfe, trotzdem gut verdaulich. Das Programm bot an vier Terminen im September literarische Köstlichkeiten von Ernst Jandl, Rose Ausländer, Raoul Haussmann, Erich Kästner, Uwe Timm, Pablo Neruda u.v.a. 6. Leitbildentwicklung des Caritasverbandes der Diözese Speyer Der Caritasverband der Diözese Speyer hatte sich für die Entwicklung eines neuen Leitbildes drei Tage beim Chawwerusch Theater eingemietet. Mit theaterpädagogischer Unterstützung durch Ben Hergl und Thomas Kölsch wurden mit jeweils 50 Teilnehmern pro Tag an dem neuen Leitbild des Verbandes gearbeitet. Ziel des Caritasverbandes war, eine breit angelegte Diskussion des Leitbild-Textes mit den Mitarbeitern des Verbandes zu führen. Weiterhin wurden mit den Teilnehmern szenische Umsetzungen des Leitbildes erarbeitet, die eine konkret erlebbare Auseinandersetzung mit dem Leitbild möglich machten. Sowohl die Beteiligten, als auch die Leitung des Caritasverbandes waren von diesen Projekttagen sehr begeistert. 7. Kooperation mit der IGS Landau - Familienbild Ein Projekt der IGS Landau im Rahmen des Trialog der Kulturen der Herbert-QuandtStiftung. Projektleitung Felix S. Felix und Sophie Casado. Eine Gruppe von 16 Schülern der 8. Klassenstufe begab sich auf Spurensuche zum Thema Familie und Religion. Interviews wurden durchgeführt (Erzählcafé mit den eigenen Eltern und Großeltern, dem Imam von Landau, einem jüdischen Ehepaar), aufgenommen und niedergeschrieben. In einer ersten Projektwoche entstanden Stammbäume der eigenen Familie, Gedichte und Familienszenen. In einer zweiten Projektwoche verdichteten die Schüler ausgewählte Liebesgeschichten zu künstlerischen Objekten. Ausgehend von Improvisationen, literarischen Texten, selbstgeschriebenen Gedichten und dem Interviewmaterial wurde eine Präsentation zusammengestellt: Die Forschergruppe gibt eine Einführung in ihre Forschungsarbeit. Im Anschluss an diese Präsentation wurden die Besucher von den ‚Forschern’ durch ihr ‚Labor’ (Ausstellung) geführt. 8. Theaterpädagogische Fortbildung für Auszubildende der Sparkasse SÜW Auch in diesem Jahr schenkte die Sparkasse SÜW dem Chawwerusch Theater ihr Vertrauen und schickte die Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres zu einer theaterpädagogischen Fortbildung. Mit den 15 angehenden Bankkaufleuten der Sparkasse wagten sich Ben Hergl und Thomas Kölsch an das Thema „höher, schneller, weiter“ und erarbeiteten innerhalb von vier intensiven Tagen eine Geschichte zwischen gestern und heute, zwischen der „guten alten Zeit“ und der „modernen Welt“. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 11 Eine Geschichte, die die Jugendlichen interessierte und begeisterte. Mit entsprechendem Elan gingen sie an die Arbeit und konnten am Ende der Woche vor ca. 70 geladenen Zuschauern ihr Ergebnis mit großem Erfolg präsentieren. VI. 30 Jahre Chawwerusch Theater in der Öffentlichkeit 1. Chawwerusch Theater in den Medien TV Im Rahmen der SWR Formate Landesschau gab es diverse Beiträge zum Chawwerusch-Jubiläum, zu Chawwerusch und den neuen Produktionen und Projekten. Radio SWR 1, SWR 4 und auch SWR 2 Kultur berichten regelmäßig über die neuen Projekte und in diesem Jahr auch über das 30-jährige Jubiläum. Printmedien Chawwerusch ist über Ankündigungen und Premieren- und Gastspielberichte regelmäßig in der regionalen Tages- und Wochenpresse vertreten. Auch hier stieß das 30-jährige Jubiläum auf großes Interesse. Homepage Die Homepage in neuem Gewand ist mit verschiedenen anderen Homepages (SÜW, Herxheim, La profth, etc.) verlinkt und gut besucht. Online Die beiden Internetportale Pfalz-Express und Kurpfalzbild berichten zuverlässig über alle Projekte und Stücke. Auf Facebook ist sowohl Chawwerusch als auch die Expedition Junges Chawwerusch immer aktuell präsent. Videoclips Zu den einzelnen Produktionen und Projekten werden immer professionelle Videoclips produziert und auf youtube und der Website veröffentlicht. 2. Kooperationsprojekt mit der FH Ludwigsburg, Kulturmanagement, Zuschauerbefragung, Internetanalyse, Tourismus Als Ergebnis der Zukunftswerkstatt unter Leitung von Professor Dr. Armin Klein in 2012/2013 wurde angeregt, von Studenten des Instituts für Kulturmanagement an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg eine Untersuchung durchführen zu lassen, um eine Analyse der Besucherstruktur vorzunehmen. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 12 Es sollte untersucht werden, ob und was sich seit der letzten Erhebung im Jahr 2004 verändert hat. Daraus sollten für die Bereiche Marketing und PR weitere Entwicklungsschritte abgeleitet werden. Die Zuschauerbefragung wurde über einen mehrwöchigen Zeitraum im Frühjahr 2014 durchgeführt. Aus den etwa 450 Fragebögen erstellten die Studenten eine umfangreiche Analyse, die seit September 2014 vorliegt. In diesem Rahmen sollen die Resultate kurz angerissen werden. Die meisten Teilergebnisse zeigen die Fortsetzung der bereits vorliegenden Erkenntnisse, ähnlich wie sie auch in anderen Kulturinstitutionen vorzufinden sind. So sind etwas 2/3 der Besucher Frauen. Die Zuschauer sind – Folge des demographischen Wandels und der allgemeinen „Überalterung“ des Kulturbetriebs - zu 62 % über 50 Jahre alt, nur 10 % der Zuschauer sind im Augenblick unter 30. Unsere Expedition Junges Chawwerusch hat zum Ziel, diese junge Besuchergruppe auf Dauer zu stärken. Unser Publikum ist ein treues Publikum: 2/3 der Besucher kennen Chawwerusch seit 5 Jahren und länger. Die Zufriedenheit mit den Inhalten liegt außerordentlich hoch, nämlich bei 97%. Geschätzt werden Chawwerusch Produktionen, weil sie nachdenklich aber auch unterhaltsam sind oder an ungewöhnlichen Orten gespielt werden. Die Zuschauer bewerten das Theater als engagiert und inhaltlich anspruchsvoll, professionell und unverzichtbar für die Region, experimentell und sympathisch. Auch im Bereich Internetpräsenz wurde von den Studenten eine Analyse gemacht, mit einer Empfehlung in welchen Portalen sich Chawwerusch künftig stärker repräsentieren sollte. Diese Anregungen werden teilweise in den nächsten Monaten umgesetzt. Auch die Einbindung von Chawwerusch im Tourismusbereich wurde untersucht und aufgezeigt, dass auch hier eine stärkere Kooperation empfehlenswert ist. Auch in diesem Bereich wird nach neuen Entwicklungspotenzialen gesucht. Fazit: Die Untersuchungen sind für Chawwerusch ein sehr gutes objektives Instrument, um daraus Konsequenzen für Marketing und PR abzuleiten und so Chawwerusch auch für die Zukunft gut aufzustellen. VII. Betriebliche Entwicklung von Chawwerusch 1. Expedition Junges Chawwerusch Die neue Sparte für junge Menschen, die Expedition Junges Chawwerusch, hat sich im vergangenen Jahr erfolgreich etabliert. Das Stammpublikum sieht die beiden neuen Ensemblemitglieder Miriam Grimm und Stephan Wriecz als Bereicherung, darüber hinaus ist es auch gelungen, den Kontakt zur neuen Zielgruppe auszubauen. Erfreulich war, dass das neue, speziell auf Jugendliche ausgerichtete theatrale Angebot im Saal von diesen auch wahrgenommen wurde. Das gesetzte Ziel, dass 2016 dreißig Prozent der Zuschauer im Saal unter 30 sein sollen, ist zwar noch nicht erreicht, aber eine Verjüngung des Publikums ist deutlich spürbar. Die „Theaterscouts“, eine Gruppe von dreizehn Jugendlichen, die der Expedition besonders nah und verbunden sind, trafen sich im vergangen Jahr sechsmal: Das Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 13 Programm reichte vom gemeinsamen Vorstellungsbesuch über Workshops bis hin zu kleinen Auftritten. Die Kooperation mit dem Jugendparlament Herxheim-Hayna wurde durch eine gemeinsame Aktion beim Mondscheinschwimmen im Herxheimer Freibad gefestigt. Auch die Zusammenarbeit mit dem ZKW der Universität Koblenz-Landau wurde – durch die gemeinsame Ausrichtung des Poetry Slams - weiterverfolgt. Vier Schulen aus der Region konnten als Kooperationsschulen der Expedition gewonnen werden (Gymnasium Edenkoben, IGS Rülzheim, IGS Kandel und Pamina Gymnasium Herxheim). Eine theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung der Stücke durch die Schauspieler in den Schulen soll dafür sorgen, dass der Theaterbesuch für die Schüler nicht zur Pflichtveranstaltung wird, sondern zu einem Erlebnis, aus dem sie viel mitnehmen können. Dieser Ausbau des Netzwerkes und die Anbindung an die Jugendlichen werden uns sicher auch noch die nächsten Jahre begleiten. 2. LED-Umrüstung Chawwerusch erstrahlt in neuem Licht. Die Umstellung der Lichtanlage von konventionellen Scheinwerfern auf LED wurde zum Beginn der Herbstspielzeit abgeschlossen. Nun werden im Theatersaal und der Probebühne mit modernster Technik bis zu 2/3 Strom eingespart, bei vergleichbarer Leistung und bei einer größeren Gestaltungsmöglichkeit durch flexible Scheinwerfer und Programmiermöglichkeiten. Eine ökologisch und technisch wertvolle Investition in die Zukunft, die durch Zuschüsse des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz und Spenden unserer Zuschauer ermöglicht wurde. 3. Sonstige wichtige Entwicklungen Leider endete das Jubiläumsjahr nicht glücklich. Ein Ensemblemitglied hatte seit Anfang November mit einer Lungenentzündung zu kämpfen, die nur zögerlich ausheilte. Es konnte bis Weihnachten nicht mehr auf der Bühne stehen. Für das Chawwerusch Theater bedeutete dies: fünf abgesagte „Simplicissimus“ Vorstellungen im Theatersaal und auf Tour, drei abgesagte „Mach mir den Elvis!“ Vorstellungen, eine abgesagte „Hamlet“ Vorstellung, Umbesetzungen fürs „Hambacher Fest-Bankett“. Ende November erwischte es dann noch eine weitere Schauspielerin, was zusätzliche Umbesetzungen und einen Vorstellungsausfall zur Folge hatte. Die Vorweihnachtszeit war aufgrund dessen geprägt von Einnahmeeinbußen, großen organisatorischen Anstrengungen und nicht zuletzt von Zukunftssorgen. Umso glücklicher war das Ensemble, dass das Jubiläums-Potpourri „Weiter geht die Reise!“ zwischen den Jahren gespielt werden konnte und das gesamte ChawweruschKollektiv gemeinsam auf der Bühne stand. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 14 VII. Ausblick in das Jahr 2015 – Zeit für Helden Mit unserem Spielplanthema „Zeit für Helden“ möchten wir Position beziehen in diesen Zeiten, in denen so vieles im Umbruch erscheint. Vielleicht muss das Theater wieder politischer werden, deutlicher Stellung beziehen, sich einmischen in gesellschaftliche Diskussionen mit künstlerischen Ideen. Vielleicht können wir mit unserer Theater-Arbeit das leisten, was für unsere Gesellschaft wichtig ist: Weltoffen und neugierig zu sein, sich nicht mit der ersten Antwort zufrieden zu geben, Fragen zu stellen und die Vergangenheit immer wieder anzuschauen, Zukunftsphantasien zu entwerfen. In der Gegenwart das zu tun, was zu tun ist. Im neuen Jahr bringen wir fünf ganz unterschiedliche Premieren auf die Bühne: 1. Am 6.3. „Kohlhaas“ – ein Schauspiel nach einer Novelle von Heinrich von Kleist 2. Am 8. 5. „Bucklig Verwandtschaft“ – ein literarisch-musikalisches Familienfest 3. Am 19.6. „Wir sprechen uns noch“ – Freilichttheater zum Kultursommer 2015 4. Am 25.9. „Der Präsident“ – Komisches Ein-Mann-Theater über KarnevalsTragödien 5. Am 13.11. „Braun werden“ – ein Theaterstück für Jugendliche zum Thema Rechtsradikalismus Neben der künstlerischen Arbeit wird uns das Thema „Generationenwechsel“ weiter beschäftigen. Die „Expedition Junges Chawwerusch“ entwickelt im zweiten Jahr die neue Sparte für ein junges Publikum weiter. Dies ist ein zeit-und kostenintensiver Prozess, der aber als Zukunftsinvestition notwendig und sinnvoll ist. Daneben wird es einen weiteren Generationenwechsel geben: Die Verantwortung der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit geht von Walter Menzlaw, der diesen Arbeitsbereich sehr erfolgreich viele Jahre betreut hat, auf Miriam Grimm und unsere neue Mitarbeiterin Silke Bender über. Auch im technischen Bereich gibt es einen Wechsel: Unser langjähriger Bühnenmeister Reinhard Blaschke geht Ende des Jahres in Ruhestand; unser Auszubildender Patrick Massler wird seine Ausbildung abschließen. Außerdem macht die weiterhin prekäre Situation der Kommunen uns große Sorgen: Sie hat die Streichung vieler Kulturetats zur Konsequenz. Kleine Städte und Dörfer können sich Kultur „nicht mehr leisten“. Gagen können nicht mehr bezahlt werden. Die organisatorische Arbeit, derer es bedarf, um eine Aufführung zu realisieren, wird immer zeitaufwändiger. Hinzu kommen steigende Personal-und Sachkosten, die mit dem aktuellen Förderanteil von Land, Kreis und Gemeinde in Höhe von ca. 35 % des Gesamthaushaltes künftig nicht mehr finanziert werden können. (Zum Vergleich: Staats-und Stadttheater erhalten ca. 80 % Förderung) Im kommenden Jahr werden wir Gespräche mit den Verantwortlichen auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene führen, um gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 15 Danke! Herzlichen Dank allen, die das Chawwerusch Theater 2014 unterstützt und gefördert haben. Danke an all diejenigen, die uns seit vielen Jahren mit Begeisterung begleiten und unterstützen. Danke Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung, und Kultur, Frau Staatsministerin Doris Ahnen und Frau Staatsministerin Vera Reiß, Herrn Staatssekretär Walter Schumacher, Herrn Michael Au und Herrn Thomas Becker, dem Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V., Herrn Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Frau Nike Poulakos und dem gesamten Team, der Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz, Herrn Hans-Peter Schössler, dem Bezirksverband Pfalz, Bezirkstags Vorsitzenden Herrn Theo Wieder, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, Herrn Thomas Esper und Frau Petra Becker, der Stiftung Hambacher Schloss und der Hambacher Schloss Betriebs-GmbH, Frau Ulrike Dittrich und Herrn Arno Gattschau. Unser Dank gilt außerdem für die langjährige Unterstützung und Förderung dem Kreis Südliche Weinstraße, Frau Landrätin Theresia Riedmaier, der Kreisjugendpflege SÜW der Ortsgemeinde Herxheim, Herrn Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth, Herrn Walter Blesinger und Frau Kulturreferentin Christa Müller, den Gemeindewerken Herxheim, Frau Katja Wahl-Knoll, den Gleichstellungsbeauftragten von Herxheim, Landau und dem Kreis SÜW, dem Kreis Germersheim, Herrn Landrat Dr. Fritz Brechtel sowie dem Verein zur Förderung von Kunst und Kultur e.V., Herrn Eckert, Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 16 Danke! Danke unseren Sponsoren, die uns seit vielen Jahren begleiten und in vielfältiger Weise zur Seite stehen Unseren Hauptsponsoren Sparkasse Südliche Weinstraße, Firma Möbel Weber, Herxheim, unseren weiteren Sponsoren Firma Eberspächer-catem GmbH & Co. KG, Herxheim, thüga Rheinhessen-Pfalz, Württembergische Versicherung, Peter Müller & Andreas Traut Herxheim, Raiffeisenbank eG Herxheim, Lackierer Center Bentz Herxheim, Herrn Friedel Bentz, Autohaus Opel Tretter, Kandel, NTFS GmbH, Landau, Herr Schneider, Südpfalz-Therme, Bad Bergzabern? Rheinpfalz-Card, Firma Dialog Marketing Service GmbH, Herrn Bullinger Herxheim, Firma Nino Druck GmbH Neustadt, Danke allen Unterstützern der „Expedition Junges Chawwerusch“ dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, thüga Energienetze GmbH, Firma heo GmbH, Herxheim; Lionsclub Landau; Firma Löffel, Fenster und Fassaden, Herxheim; Paul und Yvonne Gillet Stiftung, Edesheim; Firma Sero, Schröder Elektronik, Rohrbach; Herr Peter Müller und Herr Andreas Traut (Württembergische Versicherung) Herxheim; APL Automobil-Prüftechnik Landau GmbH, Landau; REHA med Gesundheitspark GmbH, Herxheim; Rieder & Kuntz Finanzberatung GmbH & Co. KG, Herxheim; Karl Fix-Stiftung, Landau; Herrn Volker Strauß, Steuerberater Fliehmann und Partner, Herxheim; Frau Maria Frederking, Baubetreuung Frederking, Herxheim; Bäckerei Kerner, Herxheim; Frau Ingrid Heiner, Landau; Prof. Dr. Peter Busch, Landau Frau Patricia Lang, Landau; Familie Erika Stock/Erhard Magin, Landau; Brezel Schiestel, Herxheim. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 17 Danke! Unseren Veranstaltern, dem Landesverband professioneller freier Theater RLP e.V., Frau Johanna Genth, unseren Vereinsmitgliedern, den Mitgliedern unserer Unterstützerkreise, unseren Theater-Scouts unseren Gästen vor und hinter der Bühne, dem Herxheimer Dorftheater e.V., dem Pamina-Schulzentrum, unserem „Hausfotografen“ Herrn Helmut Dudenhöffer. Unseren Vorverkaufsstellen: Regina Müller Herxheim, RSK Ticketstore Kandel, die Kugel Landau, Tabak Weiss Neustadt, der pavillon Speyer. Unseren ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen: Christel Adam, Daniel Baudy, Gabriele Bössl, Helga van den Berg, Angelika DrexlerFerrari, Michaela Flick, Gabi Forster, Tanja Herzog, Claudia Hund, Sebastian Jüllig, Dirk Lampe, Detlef Kirschnik, Christina Scherer, Susanna Stähle und Nina Ziller für die Mithilfe im Theatersaal, Sybille Romeis für die Hilfe im Büro, Firma Double_K, Rüdiger Knoll, Herxheim. Und: Ein herzlicher Dank an unser Publikum! Ohne Sie gäbe es das Chawwerusch Theater nicht. Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V. Obere Hauptstraße 14 76863 Herxheim Fon: 07276/5991 Fax: 07276/7321 E-Mail: [email protected] www.chawwerusch.de Jahresbericht 2014 Seite 18