Jahresbericht 2014 des Chawwerusch Theaters, Herxheim

Werbung
Jahresbericht 2014
des Chawwerusch Theaters, Herxheim
Vorwort
Seite 2
I. Chawwerusch Theater in Herxheim
1. Aufführungen von Chawwerusch im Theatersaal
2. Expedition Junges Chawwerusch
3. Gastspiele für Erwachsene
4. Zusammenfassung
Seite
Seite
Seite
Seite
II. Chawwerusch Theater unterwegs
1. Sommerfreilichttheater
Eine Nacht im August
Der abenteuerliche Simplicissimus
2. Abstecher mit Studioproduktionen
3. Auftragsproduktionen
4. Zusammenfassung: Chawwerusch unterwegs
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
III. „Müllers Lust“ Kulturtage des Landkreises Südliche Weinstraße
Seite
IV. Zusammenfassung: Theateraufführungen 2014
Seite
V. Weitere kulturelle Projekte und Aktionen
1. Stationentheater Jockgrim – Spurensuche
2. 22. Kinder- und Jugendtheatertage Südliche Weinstraße
3. Herxheimer Ortsgeschichte pur: „Mol gugge - mol horche“
4. Theater Szenario
5. Von Leckermäulern und Zungenlumpen – Sprechperformance
6. Leitbildentwicklung des Caritasverbandes der Diözese Speyer
7. Kooperation mit der IGS Landau - Familienbild
8. Theaterpädagogische Fortbildung für Auszubildende
der Sparkasse SÜW
VI. 30 Jahre Chawwerusch Theater in der Öffentlichkeit
1. Chawwerusch Theater in den Medien
2. Kooperationsprojekt mit der FH Ludwigsburg, Kulturmanagement,
Zuschauerbefragung, Internetanalyse, Tourismus
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
VII. Betriebliche Entwicklung von Chawwerusch
1. Expedition Junges Chawwerusch
2. LED-Umrüstung
3. Sonstige wichtige Entwicklungen
Seite
Seite
Seite
Ausblicke in das Jahr 2015 – Zeit für Helden
Seite
Danke
Seite
Vorwort
Es ist eine Institution in der Pfalz: das Chawwerusch Theater aus Herxheim in der
Südpfalz. Vor genau 30 Jahren begann ein ziemlich loser Haufen von
Theaterpädagogen damit sich aufs Schauspielern zu konzentrieren. Erst reisten sie
als freie Truppe durch die Lande, später fanden sie eben in Herxheim eine feste
Bleibe. Da sind sie immer noch und feiern in diesen Tagen kräftig ihren
30. Geburtstag und das Publikum ist auch im 30. Jahr des Bestehens immer noch
begeistert.
Radio SWR4
30 Jahre Chawwerusch Theater! Aus dem losen Haufen von „Kafrusen“ wurde in drei
Jahrzehnten Schritt für Schritt eine Theater-Institution, die in Rheinland-Pfalz und
darüber hinaus einzigartig ist. Zuweilen war diese gemeinsame Utopie ein riskantes
Unterfangen. Kreativität und Flexibilität, sowohl im künstlerischen wie im
organisatorischen Bereich, waren ständig gefordert. Finanzielle Sicherheiten gibt es bis
heute nicht. Warum sich das ganze Theater trotzdem immer wieder lohnt? Warum
unsere Begeisterung fürs Theater und für unser Publikum nicht endet? Eine Antwort
könnte sein:
Bei Chawwerusch ist die Bühne die Quelle von alledem, was das Leben erstrebensund lebenswert macht. (…) Theater wie Chawwerusch übermitteln einfach die Werte,
nach denen wir täglich streben. Bei Chawwerusch bewegt, enthüllt und erleuchtet
Theater. Es ist eine magische Form des Kommunizierens, bei der jeder Mensch etwas
gibt und erhält.
DIE RHEINPFALZ
I. Chawwerusch Theater in Herxheim
1. Aufführungen von Chawwerusch im Theatersaal
Im Jubiläumsjahr zum 30-jährigen Bestehen konzentrierte sich das Chawwerusch
Theater mehr auf den Blick nach vorn in die Zukunft, denn zurück in die Vergangenheit,
das machten auch die Jubiläumsveranstaltungen mit ihrem Motto klar: "Weiter geht die
Reise".
Im Frühjahr 2014 standen zwei Chawwerusch-Premieren auf dem Programm, "Der
abenteuerliche Simplicissimus" und "Fräulein Braun". Im Herbst 2014 gab es dann
noch eine Premiere der Expedition Junges Chawwerusch mit „Ten things to do before I
die“ (nähere Informationen dazu unter 2.).
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 2
"Der abenteuerliche Simplicissimus"
Die Aktualität des Themas vermittelt die Truppe durch aktuelle Redensarten. Trotz der
niederschmetternden Botschaft – die Brutalität der Menschen in allen Epochen – wird
die Stimmung durch kleine Pointen und satirische Witze erhellt. Musikalische
Einlagen, komponiert von Ben Hergl, lockern ebenfalls auf.
Eine gelungene und sehenswerte Aufführung
.
DIE RHEINPFALZ
"Fräulein Braun"
Die Atmosphäre um die letzten Stunden Brauns ist so bedrückend, dass man
Gänsehaut bekommt und der Beifall nur zögerlich aufkommen will. Miriam Grimm
und Stephan Wriecz zeigten eine großartige schauspielerische Leistung.
(…) Ein „Paradestück politischen Theaters“
DIE RHEINPFALZ, Pfälzische Volkszeitung, KL
Produktion
Der abenteuerliche Simplicissimus
Fräulein Braun
Hempel Sisters
Häämwärts nach Amerika
Scheideweg
Nicht der wahre Jakob
Eiapopeia, mir schenken uns nix!
Nachtcafé
Jubiläumsvorstellungen
Theatersaal Aufführungen von Chawwerusch
Theater gesamt
Anzahl der
Vorstellungen
11
6
3
2
1
2
2
4
7
38
Zuschauer und
Zuschauerinnen
1.165
448
304
125
53
200
216
428
709
3.648
2. Expedition Junges Chawwerusch
"Ten things to do before I die"
Quicklebendige Gedanken zum Thema Tod.
DIE RHEINPFALZ
Das war eine bemerkenswerte Uraufführung gestern: Stille, Lachen, Spannung,
Entspannung, Durchatmen, Mitfühlen.
FACEBOOK
„Iphigenie Königskind“
Es ist großartig, dass sich so junge Menschen an eine Kombination aus epischer
Erzähltechnik und Spielszenen wagen und dabei derart professionell wirken – und
zwar mit Leichtigkeit statt perfektionistischer Verbissenheit. Mit der Aufführung haben
die Schüler aus Herxheim gezeigt, wie wichtig und sinnvoll Theaterarbeit mit jungen
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 3
Menschen sein kann und wie viel Freude sie, sowohl auf Seiten der Darsteller selbst
als auch auf Seiten des Publikums, machen kann.
DIE RHEINPFALZ
Die neue Sparte des Chawwerusch Theaters, die Expedition Junges Chawwerusch, hat
sich zum Ziel gesetzt, ein regelmäßiges theatrales Kulturangebot für Kinder- und
Jugendliche vor Ort zu garantieren. Im vergangenen Jahr veranstaltete die Expedition
Junges Chawwerusch zwei Theaterevents, die sich speziell an Jugendliche richteten.
Zwei Produktionen für diese Zielgruppe standen im Programm. Außerdem waren drei
Gruppen zu Gast, deren Stücke sich speziell an Kinder richteten.
Mit dem ersten Herxheimer Poetry Slam, veranstaltet in Kooperation mit dem Zentrum
für Kultur- und Wissensdialog der Universität Koblenz-Landau, wurde neues Terrain
betreten. Bei diesem Format liefern sich junge Poeten sechsminütige wortgewandte
Duelle und ringen um die Gunst des Publikums. Erfreulich war, dass dieser
Dichterwettstreit im Frühjahr sowohl das Stammpublikum anlockte, als auch junge
Menschen, die zuvor noch nie im Chawwerusch Theatersaal waren.
Dies gelang auch mit dem 30-Stunden-Theaterevent im März, einem neuen Format,
das sich in erster Linie an jugendliche Zuschauer richtete und sich mit dem Thema
„beschleunigte Zeit“ beschäftigte. Als formale Entsprechung zum Inhalt entstand das
Konzept für ein Wochenende, bei dem innerhalb von 30 Stunden ein Stück entwickelt,
geschrieben, geprobt und aufgeführt wurde – unter Einbindung von Jugendlichen und
über weite Strecken vor Publikum. Das Wochenende stieß beim Publikum auf großen
Zuspruch, somit wird das Format nächstes Jahr wieder seinen Platz im Spielplan
haben.
Das kurze Theaterstück, das im Rahmen des 30-Stunden-Events entstanden ist,
lieferte die Grundlage für die erste Eigenproduktion der Expedition Junges
Chawwerusch, die im Oktober Premiere feierte: „Ten Things to do before I die“ – ein
Stück für Menschen ab 14 Jahren, das nach dem Leben fragt und dabei auch vom Tod
erzählt. Und dies mit erfrischender Unmittelbarkeit und unbändiger Lebensfreude.
Mit „Iphigenie Königskind“, einer Adaption von „Iphigenie in Aulis“, stand eine weitere
Produktion speziell für jugendliche Zuschauer im Programm. Die zwölf Spieler des
Theaters Szenario (Pamina Schulzentrum) unter der Leitung von Ben Hergl
begeisterten mit der Inszenierung das Publikum in den öffentlichen und in den
Schulvorstellungen.
Im März feierte Theater Mutabor, die Theatergruppe des Caritas Förderzentrums St.
Laurentius und Paulus, im Saal die Premiere seines neuen Stücks "Der Teufel mit den
drei goldenen Haaren" für Menschen ab 6 Jahren. Sowohl die Nachmittags- als auch
die Schulvorstellungen stießen auf große Resonanz.
Mit dem Gastspiel „Komischer Vogel“ der professionellen Theatergruppe „Die Stromer“
stand im Dezember eine Produktion im Programm, die sich an junge Zuschauer ab drei
Jahren richtete. Eule ist sich sicher: „Ihr Nestnachbar ist hier falsch!“. Ein Stück über
den Umgang mit dem Anderssein.
Ebenfalls im Dezember wurde die seit zwei Jahren erprobte, erfolgreiche Kooperation
mit der Theaterakademie Mannheim fortgesetzt. Junge Schauspielschüler der ThaM
nahmen Kindergruppen ab fünf Jahren mit in den Orient in die Welt von „Aladdin und
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 4
die Wunderlampe“. Wegen großer Nachfrage mussten Zusatzvorstellungen gegeben
werden.
Expedition Junges Chawwerusch die neue Sparte für ein junges Publikum
Ten things to do before I die
Anzahl der
Vorstellungen
14
Zuschauer und
Zuschauerinnen
1.013
30-Stunden Theater
2
183
Poetry Slam
1
124
Iphigenie Königskind, Theater Szenario
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, Theater
Mutabor
Aladdin und die Wunderlampe, Theaterakademie
Mannheim
Komischer Vogel Theater, Die Stromer
Gesamt Expedition Junges Chawwerusch
5
4
478
505
6
774
1
33
104
3.181
3. Gastspiele für Erwachsene
Mit dem Theatergastspiel „Grete“ im Rahmen der Frauenwochen „Brot und Rosen“
startete eine Anzahl von Gastspielen im Theatersaal. Die Eigenproduktion des
Herxheimer Dorftheaters e.V. folgte mit "BLäGG Aud!" (Herxheimer Dorftheater e.V.)
Die Sprechperformance unter Leitung von Sieglinde Eberhart und Felix S. Felix "Von
Leckermäulern und Zungenlumpen" eröffnete im Herbst die Spielsaison und im
Dezember gastierte das Theater ADHOC (Herxheimer Dorftheater e.V.) mit zwei
Einaktern von Tschechow.
Gastspiele für Erwachsene im Theatersaal
Von Leckermäulern und Zungenlumpen
Grete, Claudia Wiedemer
BLäGG Aud!, Herxheimer Dorftheater e.V.
Anton Tschechow- Zwei Einakter, ADHOC (Herxheimer
Dorftheater e.V.)
Gastspiele gesamt
Anzahl der
Vorstellungen
1
1
12
1
Zuschauer und
Zuschauerinnen
111
114
1.322
90
15
1.637
38
33
15
86
3.648
3.181
1.637
8.466
4. Zusammenfassung
Chawwerusch Aufführungen Theatersaal
Expedition Junges Chawwerusch
Gastspiele für Erwachsene
Aufführungen Theatersaal gesamt
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 5
II. Chawwerusch Theater unterwegs
1. Sommerfreilichttheater
Eine Nacht im August/Une nuit au mois d´août
– eine deutsch-französische Liaison– Une liaison franco-allemande
Wenn das Chawwerusch Theater „Eine Nacht im August/Une nuit au mois d’ août“ auf
die Bühne bringt, dann steht viel auf dem Spiel: Enthusiasmus und Ernüchterung,
Ehrlichkeit und Lüge, Courage und Schuld. Im Stück fällt symbolisch eine Grenze –
zugleich scheint die Trennung von Bühne und Zuschauerraum aufgehoben: So
ergreifend agierte das deutsch-französische Ensemble.
DIE RHEINPFALZ, Mittelhaardter Rundschau
Das deutsch-französische Ensemble beschäftigte sich auch 2014 mit „Eine Nacht im
August“ auf sehr unterhaltsame Weise mit einem Thema, das ebenso brisant wie
aktuell ist: Europa! Nach der Europawahl hatten die Europagegner heftig zugelegt. In
Deutschland erhielt die AfD sieben Prozent, in Frankreich - und insbesondere im
Elsass - wurde die europafeindliche Front National gar stärkste politische Kraft. Die
Skepsis gegen den europäischen Gedanken wächst, verstärkt sind wieder nationale
Töne zu hören und manche wünschen sich gar die alten Grenzen zurück.
Vor 64 Jahren war alles umgekehrt: Nach zwei verheerenden Kriegen und nationalem
Wahn, träumten junge Leute von einer Zukunft in einem geeinten, friedlichen Europa
ohne Grenzen. Am 6. August 1950 verabredeten sich Studenten aus Frankreich,
Deutschland und anderen europäischen Ländern zu einer subversiven Aktion. Als Ziel
wählten sie eine Grenzstation am St. Germanshof, in der Nähe von Wissembourg, um
dort ein Zeichen für ihre Vision zu setzen. Mit einem Trick überrumpelten sie die
Zöllner, sperrten sie in ein Zollhäuschen und rissen den Grenzbaum nieder, den sie auf
dem „Scheiterhaufen der Nationalstaaten“ verbrannten. Von diesem historischen
Ereignis erzählte das Stück.
Der abenteuerliche Simplicissimus
Simpel, aber pfiffig –
„Bleibe den Menschen ein Mensch“. Das ist vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen
Krieges eine große Herausforderung. Den umfangreichen barocken Schelmenroman
über dieses Thema von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen auf eine
zweistündige verständliche Bühnenfassung zu reduzieren, ebenfalls.
Das Chawwerusch-Ensemble aus Herxheim bei Landau hat das mit Erfolg gemeistert
DIE RHEINPFALZ, Bad Dürkheim
Der Schelmenroman „Simplicius Simplicissimus“ von Jakob Christoffel von
Grimmelshausen spielt im 17. Jahrhundert zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Chawwerusch hat den gewaltigen Stoff eingedampft, verdichtet und für das Theater
bearbeitet. Der Antiheld stolpert durch eine globale Welt des immerwährenden Krieges.
„Der abenteuerliche Simplicissimus“ ist eine Art barockes Road-Movie, opulent,
verspielt und tiefgründig, eine Achterbahn großer Gefühle.
Auch nach 350 Jahren war die Figur vertraut. Suchen wir nicht auch nach Halt, nach
moralischen Grundwerten, in einer globalen Welt, in der der Krieg nie – auch nicht nach
dreißig Jahren – aufhört zu toben? Versuchen wir nicht auch konsequenter zu sein und
lassen wir uns nicht auch immer wieder treiben wie unser barocker Held?
Der Simplicius hat uns auch heute noch etwas zu erzählen, was Chawwerusch
wiederum anderen erzählen will.
Trotz Krankheitsausfall und Umstrukturierungen hatte nach einer sehr intensiven
Probephase das Stück wie geplant am 2. Mai 2014 Premiere im Chawwerusch
Theatersaal in Herxheim. Im Sommer 2014 wurde es als Freilichtaufführung an
unterschiedlichen Orten aufgeführt. Von den Zuschauern, Veranstaltern und der Presse
wurde es äußerst positiv aufgenommen.
Sommertournee 2014
Eine Nacht im August
Der abenteuerliche Simplicissimus
Gesamt Sommertournee 2014
Anzahl der Vorstellungen
11
10
21
Zuschauer und
Zuschauerinnen
1.880
1.640
3.520
Länderverteilung
Rheinland-Pfalz
Hessen
Baden-Württemberg
Gesamt
Anzahl
17
2
2
21
2. Abstecher mit Studioproduktionen
Auch mit seinen Studioproduktionen war das Chawwerusch Theater 2014 in ganz
Süddeutschland unterwegs:
Studioproduktionen
Scheideweg
Nicht der wahre Jakob
In Beeten und Bäumen
Eiapopeia, mir schenken uns nix!
Mach mir den Elvis!
Hempel Sisters
Fräulein Braun
Studioproduktionen Abstecher gesamt
Anzahl der
Aufführungen
1
3
4
1
1
12
3
25
Zuschauer und
Zuschauerinnen
19
405
211
60
280
1.357
480
2.812
3. Auftragsproduktionen
2014 wurden die Auftragsproduktionen „ Max Tschornicki-ein feiner Kerl, einer von
uns“ und das „Hambacher Fest-Bankett“ erneut aufgeführt. Im Auftrag des
Pfalzklinikums Klingenmünster wurde eine Szene zum Thema „NS Psychiatrie in der
Pfalz“ inszeniert und aufgeführt.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 7
Auftragsproduktionen
Hambacher Fest-Bankett
Max Tschorniki
Leere Betten
Auftragsproduktionen Abstecher gesamt
Anzahl der
Aufführungen
8
1
1
10
Zuschauer und
Zuschauerinnen
629
100
100
829
4. Zusammenfassung: Chawwerusch Theater unterwegs
Chawwerusch Theater Produktionen
Sommertournee
Studioproduktionen
Auftragsproduktionen
Chawwerusch unterwegs gesamt
Anzahl der
Aufführungen
21
25
10
56
Zuschauer und
Zuschauerinnen
3.520
2.812
829
7.161
In diesen Bundesländern war Chawwerusch Theater 2014 unterwegs:
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Hessen
Baden-Württemberg
Saarland
Gesamt
davon Aufführungen in der Pfalz
davon Aufführungen im Kreis Germersheim
davon Aufführungen im Kreis SÜW
Anzahl der Aufführungen
46
5
4
1
56
40
2
13
III. „Müllers Lust“ Kulturtage des Landkreises SÜW
Eindrucksvolle Szenen begeistern bei der Premiere von „Müllers Lust“- Zu den
Kulturtagen SÜW verwandelte Chawwerusch die originale Kulisse der GetreideVerarbeitung in einen Spielplatz gelungener Einfälle und wartete mit schönen
Bewegungs- und Lichtspielen im Dunkeln auf. Neben den gut koordinierten und
engagiert spielenden über 150 Darstellern überzeugte vor allem das Gesamtkonzept:
So nähert sich die Regie dem zentralen Thema Ernährung gleichzeitig romantisch,
kritisch und an einigen Stellen mit einer passenden Portion Humor an. Die auf den
ersten Blick beliebige Kombination verschiedener Kunstformen geriet zu einer
sinnlichen Reise, auf die sich das Publikum von einem Spielort zum nächsten
intensiver einlassen konnte.
DIE RHEINPFALZ
Ein Höhepunkt des Chawwerusch-Jubiläums war das große Stationentheater „Müllers
Lust“ in der Neumühle in Herxheim. Zwischen dem 25.September bis zum 4. Oktober
wurden in der Dorkenwaldmühle 19 Aufführungen und zwei öffentliche Hauptproben
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 8
gespielt. 150 Beteiligte haben das gesamte Mühlengelände mit ihrem Spiel zum Leben
erweckt. Ausverkaufte Vorstellungen, wunderbares Wetter und ein reibungsloser Ablauf
führten zu einer großen Euphorie und Zufriedenheit sowohl der Zuschauer als auch der
Beteiligten. Der Kernerbäcker sorgte für frisch gebackenes Brot und die
Kolpingskapelle übernahm die Bewirtung.
„Müllers Lust“ war kein in sich geschlossenes Theaterstück über die Geschichte der
Mühle. Vielmehr war die Intention, sich mit den unterschiedlichsten Künsten wie Musik,
Tanz, Film, Installation und Theater ganz spielerisch an das Thema Mühle anzunähern.
Auf den ersten Blick ein antiquiertes Thema. Aber auf den zweiten Blick sind Themen
wie Hunger, Gerechtigkeit, Krieg und Frieden damit transportiert worden. Es ging also
darum, den eigenen Horizont zu erweitern und lokaler wie auch globaler zu denken.
Das stellte Erwartungen und Sehgewohnheiten infrage und löste Diskussionen aus,
was auch durchaus gewünscht war. Ein herzlicher Dank dem Kreis Südliche
Weinstraße als Träger, dem Land Rheinland-Pfalz und der Gemeinde Herxheim als
Kooperationspartner. Der Erfolg dieses Projekts hat alle sehr gefreut.
Stationentheater
Müllers Lust Kreiskulturtage SÜW
Anzahl der Vorstellungen (incl.
zwei öffentliche Hauptproben)
21
Zuschauer und
Zuschauerinnen
4.035
IV. Zusammenfassung: Theateraufführungen 2014
Aufführungen Chawwerusch Theater
Aufführungen im Theatersaal (incl.
Eigenproduktionen Expedition Junges
Chawwerusch)
Aufführungen auf Theatertournee
Gesamt
Aufführungen Gesamt (incl. Gastspiele und
Stationentheater)
Aufführungen im Theatersaal Herxheim
Aufführungen auf Theatertournee
Stationentheater „Müllers Lust“ (incl. öffentliche
Hauptproben)
Augenschmaus
Gesamt
davon Aufführungen in der Pfalz
davon Aufführungen im Kreis SÜW
Anzahl der
Aufführungen
54
Zuschauer und
Zuschauerinnen
4.844
56
110
7.161
12.005
Anzahl der
Aufführungen
86
56
21
Zuschauer und
Zuschauerinnen
8.466
7.161
4.035
1
164
400
20.062
148
121
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 9
V. Weitere kulturelle Projekte und Aktionen
1. Stationentheater Jockgrim, Spurensuche
Schon im Sommer 2013 kam von der Gemeinde Jockgrim die Anfrage, ob
Chawwerusch nicht im Rahmen des 750. Jubiläumsjahres 2015 ein Theaterstück über
die Wandlung vom Bauern- zum Arbeiterdorf realisieren könnte. Walter Menzlaw und
Felix S. Felix übernahmen von Chawwerusch-Seite die Arbeit an diesem Projekt im
Rahmen des Formats „Ein Dorf spielt seine Geschichte“.
Im Frühjahr wurden fast 50 Interviews mit Einwohnern geführt. Aus diesen
gesammelten Geschichten entwickelte das Projektteam ein Konzept, auf dessen
Grundlage von Felix/Menzlaw das Theaterstück „Käpplerin un Kalkmännel“
geschrieben wurde. Nach der öffentlichen Vorstellung des Projekts konnten über 280
Mitwirkende gefunden werden, davon 180 Darsteller für die Bühne. 2015 wird das
Stück, das die Geschichte der Faltziegelfabrik Ludowici von der Gründung 1883 bis
zum Ende 1972 erzählt, inszeniert und Ende Oktober und Anfang November 2015
aufgeführt.
2. 22. Kinder- und Jugendtheatertage Südliche Weinstraße
Auch für die „Kinder- und Jugendtheatertage SÜW“ ging die Reise weiter. Dieses Mal
machten sie Station in Annweiler. Im ehrwürdigen Hohenstaufensaal konnten, unter
reger Beteiligung der Bevölkerung, die 22. „KiJuTa“ durchgeführt werden. 4 Tage, 7
Kinder- und Jugendgruppen, 1 Professionelles Theater, 150 TeilnehmerInnen und
durchschnittlich 180 Zuschauer pro Aufführung ist eine Bilanz, die sich sehen lassen
kann. Sie macht Mut für weitere „KiJuTa“.
3. Herxheimer Ortsgeschichte pur: „Mol gugge - mol horche“
Am 13. Juni um 19 Uhr startete erfolgreich eine neue Staffel der szenischen
Ortsführung „Mol gugge, mol horche“ in Herxheim. Schon einige Jahre begeistert der
historische Theaterrundgang viele Gäste. Im Auftrag der Ortsgemeinde und des
Vereins Südliche Weinstraße Herxheim haben Ben Hergl und Rosa Tritschler fünf neue
Szenen geschrieben, die Ben Hergl mit fünf jungen Schauspielern und
Schauspielerinnen von der Gruppe „Szenario“ inszenierte. Die letzte Szene in dieser
Staffel wurde zum Anlass der Neueröffnung der Villa Wieser im November mit großem
Erfolg aufgeführt. Der Ortsspaziergang will Ortsgeschichte lebendig machen unter dem
Motto „Herxheim einmal anders“.
4. Theater Szenario
Theater Szenario vom Pamina Schulzentrum spielte unter der Leitung von Ben Hergl in
diesem Schuljahr die griechische Tragödie „Iphigenie Königskind“ in einer neuen
Interpretation von Pauline Mols. Insgesamt wurden ab dem 6. Juli diesen Jahres fünf
Aufführungen im Chawwerusch Theatersaal gezeigt. Danach war das Stück auf den
Landesschultheatertagen in Pirmasens zu sehen, wo es begeistert aufgenommen
wurde.
Die Schüler haben dabei gezeigt, „dass sich menschliche Gefühle, Machtinteressen
und Eitelkeiten auch in 2400 Jahren nicht ändern. Die modernisierte „Iphigenie“ ist
wahrlich kein leichter Stoff für so junge Schauspieler, aber ausnahmslos alle haben
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 10
unter der professionellen Leitung von Ben Hergl und seiner Regieassistentin Julia Wolf
ihre Rollen mit bewundernswerter Intensität ausgefüllt.“ (Rheinpfalz)
5. Von Leckermäulern und Zungenlumpen - Sprechperformance
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Landau und den Freunden der Stadtbibliothek
e.V. wurde unter Leitung von Sieglinde Eberhart und Felix S. Felix zum
Kultursommerthema eine Sprechperformance zum Thema Essen und Genuss mit
Amateuren erarbeitet. Nach den erfolgreichen Aufführungen von „Kleine Sittenlehre“
wagte sich die Gruppe an ein literarisch-barockes Gelage, ein Buffet
unterschiedlichster Gedichte mit Geschmack: komisch, satirisch, melancholisch. Mit
Biss und Schärfe, trotzdem gut verdaulich. Das Programm bot an vier Terminen im
September literarische Köstlichkeiten von Ernst Jandl, Rose Ausländer, Raoul
Haussmann, Erich Kästner, Uwe Timm, Pablo Neruda u.v.a.
6. Leitbildentwicklung des Caritasverbandes der Diözese Speyer
Der Caritasverband der Diözese Speyer hatte sich für die Entwicklung eines neuen
Leitbildes drei Tage beim Chawwerusch Theater eingemietet. Mit theaterpädagogischer
Unterstützung durch Ben Hergl und Thomas Kölsch wurden mit jeweils 50 Teilnehmern
pro Tag an dem neuen Leitbild des Verbandes gearbeitet. Ziel des Caritasverbandes
war, eine breit angelegte Diskussion des Leitbild-Textes mit den Mitarbeitern des
Verbandes zu führen. Weiterhin wurden mit den Teilnehmern szenische Umsetzungen
des Leitbildes erarbeitet, die eine konkret erlebbare Auseinandersetzung mit dem
Leitbild möglich machten. Sowohl die Beteiligten, als auch die Leitung des
Caritasverbandes waren von diesen Projekttagen sehr begeistert.
7. Kooperation mit der IGS Landau - Familienbild
Ein Projekt der IGS Landau im Rahmen des Trialog der Kulturen der Herbert-QuandtStiftung. Projektleitung Felix S. Felix und Sophie Casado.
Eine Gruppe von 16 Schülern der 8. Klassenstufe begab sich auf Spurensuche zum
Thema Familie und Religion. Interviews wurden durchgeführt (Erzählcafé mit den
eigenen Eltern und Großeltern, dem Imam von Landau, einem jüdischen Ehepaar),
aufgenommen und niedergeschrieben.
In einer ersten Projektwoche entstanden Stammbäume der eigenen Familie, Gedichte
und Familienszenen. In einer zweiten Projektwoche verdichteten die Schüler
ausgewählte Liebesgeschichten zu künstlerischen Objekten. Ausgehend von
Improvisationen, literarischen Texten, selbstgeschriebenen Gedichten und dem
Interviewmaterial wurde eine Präsentation zusammengestellt: Die Forschergruppe gibt
eine Einführung in ihre Forschungsarbeit. Im Anschluss an diese Präsentation wurden
die Besucher von den ‚Forschern’ durch ihr ‚Labor’ (Ausstellung) geführt.
8. Theaterpädagogische Fortbildung für Auszubildende
der Sparkasse SÜW
Auch in diesem Jahr schenkte die Sparkasse SÜW dem Chawwerusch Theater ihr
Vertrauen und schickte die Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres zu einer
theaterpädagogischen Fortbildung. Mit den 15 angehenden Bankkaufleuten der
Sparkasse wagten sich Ben Hergl und Thomas Kölsch an das Thema „höher,
schneller, weiter“ und erarbeiteten innerhalb von vier intensiven Tagen eine Geschichte
zwischen gestern und heute, zwischen der „guten alten Zeit“ und der „modernen Welt“.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 11
Eine Geschichte, die die Jugendlichen interessierte und begeisterte. Mit
entsprechendem Elan gingen sie an die Arbeit und konnten am Ende der Woche vor
ca. 70 geladenen Zuschauern ihr Ergebnis mit großem Erfolg präsentieren.
VI. 30 Jahre Chawwerusch Theater in der Öffentlichkeit
1. Chawwerusch Theater in den Medien
TV
Im Rahmen der SWR Formate Landesschau gab es diverse Beiträge zum
Chawwerusch-Jubiläum, zu Chawwerusch und den neuen Produktionen und Projekten.
Radio
SWR 1, SWR 4 und auch SWR 2 Kultur berichten regelmäßig über die neuen Projekte
und in diesem Jahr auch über das 30-jährige Jubiläum.
Printmedien
Chawwerusch ist über Ankündigungen und Premieren- und Gastspielberichte
regelmäßig in der regionalen Tages- und Wochenpresse vertreten. Auch hier stieß das
30-jährige Jubiläum auf großes Interesse.
Homepage
Die Homepage in neuem Gewand ist mit verschiedenen anderen Homepages (SÜW,
Herxheim, La profth, etc.) verlinkt und gut besucht.
Online
Die beiden Internetportale Pfalz-Express und Kurpfalzbild berichten zuverlässig über
alle Projekte und Stücke. Auf Facebook ist sowohl Chawwerusch als auch die
Expedition Junges Chawwerusch immer aktuell präsent.
Videoclips
Zu den einzelnen Produktionen und Projekten werden immer professionelle Videoclips
produziert und auf youtube und der Website veröffentlicht.
2. Kooperationsprojekt mit der FH Ludwigsburg, Kulturmanagement,
Zuschauerbefragung, Internetanalyse, Tourismus
Als Ergebnis der Zukunftswerkstatt unter Leitung von Professor Dr. Armin Klein in
2012/2013 wurde angeregt, von Studenten des Instituts für Kulturmanagement an der
Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg eine Untersuchung durchführen zu lassen,
um eine Analyse der Besucherstruktur vorzunehmen.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 12
Es sollte untersucht werden, ob und was sich seit der letzten Erhebung im Jahr 2004
verändert hat. Daraus sollten für die Bereiche Marketing und PR weitere
Entwicklungsschritte abgeleitet werden.
Die Zuschauerbefragung wurde über einen mehrwöchigen Zeitraum im Frühjahr 2014
durchgeführt. Aus den etwa 450 Fragebögen erstellten die Studenten eine
umfangreiche Analyse, die seit September 2014 vorliegt. In diesem Rahmen sollen die
Resultate kurz angerissen werden.
Die meisten Teilergebnisse zeigen die Fortsetzung der bereits vorliegenden
Erkenntnisse, ähnlich wie sie auch in anderen Kulturinstitutionen vorzufinden sind.
So sind etwas 2/3 der Besucher Frauen. Die Zuschauer sind – Folge des
demographischen Wandels und der allgemeinen „Überalterung“ des Kulturbetriebs - zu
62 % über 50 Jahre alt, nur 10 % der Zuschauer sind im Augenblick unter 30. Unsere
Expedition Junges Chawwerusch hat zum Ziel, diese junge Besuchergruppe auf Dauer
zu stärken.
Unser Publikum ist ein treues Publikum: 2/3 der Besucher kennen Chawwerusch seit 5
Jahren und länger. Die Zufriedenheit mit den Inhalten liegt außerordentlich hoch,
nämlich bei 97%.
Geschätzt werden Chawwerusch Produktionen, weil sie nachdenklich aber auch
unterhaltsam sind oder an ungewöhnlichen Orten gespielt werden.
Die Zuschauer bewerten das Theater als engagiert und inhaltlich anspruchsvoll,
professionell und unverzichtbar für die Region, experimentell und sympathisch.
Auch im Bereich Internetpräsenz wurde von den Studenten eine Analyse gemacht, mit
einer Empfehlung in welchen Portalen sich Chawwerusch künftig stärker repräsentieren
sollte. Diese Anregungen werden teilweise in den nächsten Monaten umgesetzt.
Auch die Einbindung von Chawwerusch im Tourismusbereich wurde untersucht und
aufgezeigt, dass auch hier eine stärkere Kooperation empfehlenswert ist. Auch in
diesem Bereich wird nach neuen Entwicklungspotenzialen gesucht.
Fazit: Die Untersuchungen sind für Chawwerusch ein sehr gutes objektives Instrument,
um daraus Konsequenzen für Marketing und PR abzuleiten und so Chawwerusch auch
für die Zukunft gut aufzustellen.
VII. Betriebliche Entwicklung von Chawwerusch
1. Expedition Junges Chawwerusch
Die neue Sparte für junge Menschen, die Expedition Junges Chawwerusch, hat sich im
vergangenen Jahr erfolgreich etabliert. Das Stammpublikum sieht die beiden neuen
Ensemblemitglieder Miriam Grimm und Stephan Wriecz als Bereicherung, darüber
hinaus ist es auch gelungen, den Kontakt zur neuen Zielgruppe auszubauen. Erfreulich
war, dass das neue, speziell auf Jugendliche ausgerichtete theatrale Angebot im Saal
von diesen auch wahrgenommen wurde. Das gesetzte Ziel, dass 2016 dreißig Prozent
der Zuschauer im Saal unter 30 sein sollen, ist zwar noch nicht erreicht, aber eine
Verjüngung des Publikums ist deutlich spürbar.
Die „Theaterscouts“, eine Gruppe von dreizehn Jugendlichen, die der Expedition
besonders nah und verbunden sind, trafen sich im vergangen Jahr sechsmal: Das
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 13
Programm reichte vom gemeinsamen Vorstellungsbesuch über Workshops bis hin zu
kleinen Auftritten.
Die Kooperation mit dem Jugendparlament Herxheim-Hayna wurde durch eine
gemeinsame Aktion beim Mondscheinschwimmen im Herxheimer Freibad gefestigt.
Auch die Zusammenarbeit mit dem ZKW der Universität Koblenz-Landau wurde –
durch die gemeinsame Ausrichtung des Poetry Slams - weiterverfolgt.
Vier Schulen aus der Region konnten als Kooperationsschulen der Expedition
gewonnen werden (Gymnasium Edenkoben, IGS Rülzheim, IGS Kandel und Pamina
Gymnasium Herxheim). Eine theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung der Stücke
durch die Schauspieler in den Schulen soll dafür sorgen, dass der Theaterbesuch für
die Schüler nicht zur Pflichtveranstaltung wird, sondern zu einem Erlebnis, aus dem sie
viel mitnehmen können.
Dieser Ausbau des Netzwerkes und die Anbindung an die Jugendlichen werden uns
sicher auch noch die nächsten Jahre begleiten.
2. LED-Umrüstung
Chawwerusch erstrahlt in neuem Licht. Die Umstellung der Lichtanlage von
konventionellen Scheinwerfern auf LED wurde zum Beginn der Herbstspielzeit
abgeschlossen. Nun werden im Theatersaal und der Probebühne mit modernster
Technik bis zu 2/3 Strom eingespart, bei vergleichbarer Leistung und bei einer
größeren Gestaltungsmöglichkeit durch flexible Scheinwerfer und
Programmiermöglichkeiten. Eine ökologisch und technisch wertvolle Investition in die
Zukunft, die durch Zuschüsse des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft,
Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz und Spenden unserer Zuschauer ermöglicht
wurde.
3. Sonstige wichtige Entwicklungen
Leider endete das Jubiläumsjahr nicht glücklich. Ein Ensemblemitglied hatte seit
Anfang November mit einer Lungenentzündung zu kämpfen, die nur zögerlich
ausheilte. Es konnte bis Weihnachten nicht mehr auf der Bühne stehen. Für das
Chawwerusch Theater bedeutete dies: fünf abgesagte „Simplicissimus“ Vorstellungen
im Theatersaal und auf Tour, drei abgesagte „Mach mir den Elvis!“ Vorstellungen, eine
abgesagte „Hamlet“ Vorstellung, Umbesetzungen fürs „Hambacher Fest-Bankett“.
Ende November erwischte es dann noch eine weitere Schauspielerin, was zusätzliche
Umbesetzungen und einen Vorstellungsausfall zur Folge hatte. Die Vorweihnachtszeit
war aufgrund dessen geprägt von Einnahmeeinbußen, großen organisatorischen
Anstrengungen und nicht zuletzt von Zukunftssorgen.
Umso glücklicher war das Ensemble, dass das Jubiläums-Potpourri „Weiter geht die
Reise!“ zwischen den Jahren gespielt werden konnte und das gesamte ChawweruschKollektiv gemeinsam auf der Bühne stand.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 14
VII. Ausblick in das Jahr 2015 – Zeit für Helden
Mit unserem Spielplanthema „Zeit für Helden“ möchten wir Position beziehen in diesen
Zeiten, in denen so vieles im Umbruch erscheint. Vielleicht muss das Theater wieder
politischer werden, deutlicher Stellung beziehen, sich einmischen in gesellschaftliche
Diskussionen mit künstlerischen Ideen.
Vielleicht können wir mit unserer Theater-Arbeit das leisten, was für unsere Gesellschaft
wichtig ist: Weltoffen und neugierig zu sein, sich nicht mit der ersten Antwort zufrieden zu
geben, Fragen zu stellen und die Vergangenheit immer wieder anzuschauen,
Zukunftsphantasien zu entwerfen. In der Gegenwart das zu tun, was zu tun ist.
Im neuen Jahr bringen wir fünf ganz unterschiedliche Premieren auf die Bühne:
1. Am 6.3. „Kohlhaas“ – ein Schauspiel nach einer Novelle von Heinrich von Kleist
2. Am 8. 5. „Bucklig Verwandtschaft“ – ein literarisch-musikalisches Familienfest
3. Am 19.6. „Wir sprechen uns noch“ – Freilichttheater zum Kultursommer 2015
4. Am 25.9. „Der Präsident“ – Komisches Ein-Mann-Theater über KarnevalsTragödien
5. Am 13.11. „Braun werden“ – ein Theaterstück für Jugendliche zum Thema
Rechtsradikalismus
Neben der künstlerischen Arbeit wird uns das Thema „Generationenwechsel“ weiter
beschäftigen. Die „Expedition Junges Chawwerusch“ entwickelt im zweiten Jahr die
neue Sparte für ein junges Publikum weiter. Dies ist ein zeit-und kostenintensiver
Prozess, der aber als Zukunftsinvestition notwendig und sinnvoll ist.
Daneben wird es einen weiteren Generationenwechsel geben: Die Verantwortung der
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit geht von Walter Menzlaw, der diesen Arbeitsbereich
sehr erfolgreich viele Jahre betreut hat, auf Miriam Grimm und unsere neue
Mitarbeiterin Silke Bender über. Auch im technischen Bereich gibt es einen Wechsel:
Unser langjähriger Bühnenmeister Reinhard Blaschke geht Ende des Jahres in
Ruhestand; unser Auszubildender Patrick Massler wird seine Ausbildung abschließen.
Außerdem macht die weiterhin prekäre Situation der Kommunen uns große Sorgen:
Sie hat die Streichung vieler Kulturetats zur Konsequenz. Kleine Städte und Dörfer
können sich Kultur „nicht mehr leisten“. Gagen können nicht mehr bezahlt werden. Die
organisatorische Arbeit, derer es bedarf, um eine Aufführung zu realisieren, wird immer
zeitaufwändiger.
Hinzu kommen steigende Personal-und Sachkosten, die mit dem aktuellen Förderanteil
von Land, Kreis und Gemeinde in Höhe von ca. 35 % des Gesamthaushaltes künftig
nicht mehr finanziert werden können. (Zum Vergleich: Staats-und Stadttheater erhalten
ca. 80 % Förderung)
Im kommenden Jahr werden wir Gespräche mit den Verantwortlichen auf Landes-,
Kreis- und Gemeindeebene führen, um gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 15
Danke!
Herzlichen Dank allen, die das Chawwerusch Theater 2014 unterstützt und
gefördert haben.
Danke an all diejenigen, die uns seit vielen Jahren mit Begeisterung begleiten und
unterstützen.
Danke
Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer,
dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung, und Kultur,
Frau Staatsministerin Doris Ahnen und Frau Staatsministerin Vera Reiß,
Herrn Staatssekretär Walter Schumacher,
Herrn Michael Au und Herrn Thomas Becker,
dem Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V., Herrn Prof. Dr. Jürgen Hardeck,
Frau Nike Poulakos und dem gesamten Team,
der Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz, Herrn Hans-Peter Schössler,
dem Bezirksverband Pfalz, Bezirkstags Vorsitzenden Herrn Theo Wieder,
der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, Herrn Thomas Esper und Frau Petra
Becker,
der Stiftung Hambacher Schloss und der Hambacher Schloss Betriebs-GmbH,
Frau Ulrike Dittrich und Herrn Arno Gattschau.
Unser Dank gilt außerdem für die langjährige Unterstützung und Förderung
dem Kreis Südliche Weinstraße,
Frau Landrätin Theresia Riedmaier,
der Kreisjugendpflege SÜW
der Ortsgemeinde Herxheim,
Herrn Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth,
Herrn Walter Blesinger und Frau Kulturreferentin Christa Müller,
den Gemeindewerken Herxheim,
Frau Katja Wahl-Knoll,
den Gleichstellungsbeauftragten von Herxheim, Landau und dem Kreis SÜW,
dem Kreis Germersheim,
Herrn Landrat Dr. Fritz Brechtel sowie dem Verein zur Förderung von Kunst und Kultur
e.V., Herrn Eckert,
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 16
Danke!
Danke unseren Sponsoren, die uns seit vielen Jahren begleiten und in vielfältiger
Weise zur Seite stehen
Unseren Hauptsponsoren
Sparkasse Südliche Weinstraße,
Firma Möbel Weber, Herxheim,
unseren weiteren Sponsoren
Firma Eberspächer-catem GmbH & Co. KG, Herxheim,
thüga Rheinhessen-Pfalz,
Württembergische Versicherung, Peter Müller & Andreas Traut Herxheim,
Raiffeisenbank eG Herxheim,
Lackierer Center Bentz Herxheim, Herrn Friedel Bentz,
Autohaus Opel Tretter, Kandel,
NTFS GmbH, Landau, Herr Schneider,
Südpfalz-Therme, Bad Bergzabern?
Rheinpfalz-Card,
Firma Dialog Marketing Service GmbH, Herrn Bullinger Herxheim,
Firma Nino Druck GmbH Neustadt,
Danke allen Unterstützern der „Expedition Junges Chawwerusch“
dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, thüga
Energienetze GmbH, Firma heo GmbH, Herxheim; Lionsclub Landau; Firma Löffel,
Fenster und Fassaden, Herxheim; Paul und Yvonne Gillet Stiftung, Edesheim; Firma
Sero, Schröder Elektronik, Rohrbach; Herr Peter Müller und Herr Andreas Traut
(Württembergische Versicherung) Herxheim; APL Automobil-Prüftechnik Landau
GmbH, Landau; REHA med Gesundheitspark GmbH, Herxheim; Rieder & Kuntz
Finanzberatung GmbH & Co. KG, Herxheim;
Karl Fix-Stiftung, Landau; Herrn Volker Strauß, Steuerberater Fliehmann und Partner,
Herxheim; Frau Maria Frederking, Baubetreuung Frederking, Herxheim; Bäckerei
Kerner, Herxheim; Frau Ingrid Heiner, Landau; Prof. Dr. Peter Busch, Landau
Frau Patricia Lang, Landau; Familie Erika Stock/Erhard Magin, Landau;
Brezel Schiestel, Herxheim.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 17
Danke!
Unseren Veranstaltern,
dem Landesverband professioneller freier Theater RLP e.V., Frau Johanna Genth,
unseren Vereinsmitgliedern,
den Mitgliedern unserer Unterstützerkreise,
unseren Theater-Scouts
unseren Gästen vor und hinter der Bühne,
dem Herxheimer Dorftheater e.V.,
dem Pamina-Schulzentrum,
unserem „Hausfotografen“ Herrn Helmut Dudenhöffer.
Unseren Vorverkaufsstellen:
Regina Müller Herxheim, RSK Ticketstore Kandel, die Kugel Landau, Tabak Weiss
Neustadt, der pavillon Speyer.
Unseren ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen:
Christel Adam, Daniel Baudy, Gabriele Bössl, Helga van den Berg, Angelika DrexlerFerrari, Michaela Flick, Gabi Forster, Tanja Herzog, Claudia Hund, Sebastian Jüllig,
Dirk Lampe, Detlef Kirschnik, Christina Scherer, Susanna Stähle und Nina Ziller für die
Mithilfe im Theatersaal,
Sybille Romeis für die Hilfe im Büro,
Firma Double_K, Rüdiger Knoll, Herxheim.
Und: Ein herzlicher Dank an unser Publikum!
Ohne Sie gäbe es das Chawwerusch Theater nicht.
Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V.  Obere Hauptstraße 14  76863 Herxheim
Fon: 07276/5991  Fax: 07276/7321  E-Mail: [email protected]  www.chawwerusch.de
Jahresbericht 2014
Seite 18
Herunterladen