9.2014 September ISSN 0944-5749 12,80 =C Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau Flachdächer Sicher und trocken Firmenfahrzeuge Vollgas fürs Image Fertigbau Ein Haus mit zwei Leben Bauen im Bestand Alte Häuser neu gedacht Organ von 3HUIHNWHV8QWHUP|UWHOQGHU 3HUIHNWHV8QWHUP|UWHOQGHU 6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWH 6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWH 'HU PRGHUQH +RO]UDKPHQEDX YHUODQJW QDFK HLQHU SUl]LVHQ YROOIOlFKLJHQ $XIODJH GHU (OHPHQWH XP 'HU PRGHUQH +RO]UDKPHQEDX YHUODQJWQDFK HLQHU SUl]LVHQ YROOIOlFKLJHQ $XIODJH GHU (OHPHQWH XP %DXVFKlGHQ YRU]XEHXJHQ 0LW GHU :36 0|UWHOSXPSH NDQQ GHU =LPPHUHU QXQ GLH 6HW]VFKZHOOHQ RGHU %DXVFKlGHQ YRU]XEHXJHQ 0LW GHU :36 0|UWHOSXPSH NDQQ GHU =LPPHUHU QXQ GLH 6HW]VFKZHOOHQ RGHU +RO]HOHPHQWHUDWLRQHOOXQGLQSHUIHNWHU4XDOLWlWYROOIOlFKLJPLW0|UWHOXQWHUIWWHUQ +RO]HOHPHQWHUDWLRQHOOXQGLQSHUIHNWHU4XDOLWlWYROOIOlFKLJPLW0|UWHOXQWHUIWWHUQ 0|UWHOSXPSHIUGHQ+RO]EDX 0|UWHOSXPSHIUGHQ+RO]EDX 'HU PRGHUQH +RO]UDKPHQEDX EHQ|WLJW 'HU PRGHUQH +RO]UDKPHQEDX EHQ|WLJW HLQHSUl]LVHXQGVLFKHUH$XIODJHIUGLH HLQHSUl]LVHXQGVLFKHUH$XIODJHIUGLH +RO]HOHPHQWH +RO]HOHPHQWH6FKRQ 6FKRQJHULQJH JHULQJH6HW]XQ 6HW]XQ JHQ VWHOOHQ HLQH *HIDKU JHQ VWHOOHQ HLQH *HIDKUGDU GDUIU IUVSlWHU VSlWHU DXIWUHWHQGH DXIWUHWHQGH 5LVVELOGXQJHQ 5LVVELOGXQJHQ EHL EHL GHQ GHQ :DQGYHUNOHLGXQJHQ :DQGYHUNOHLGXQJHQ =XGHP =XGHP EHUJHQ EHUJHQ +RKOUlXPH +RKOUlXPHGLH GLH*HIDKU *HIDKU YRQ YRQ VSlWHUHU VSlWHUHU )lXOQLV )lXOQLVXQG XQG,QVHNWHQ ,QVHNWHQN|QQHQ N|QQHQHLQGULQ HLQGULQ JHQ JHQ %DXVHLWV %DXVHLWVHUUHLFKHQ HUUHLFKHQ]% ]% %HWRQSODWWHQ %HWRQSODWWHQ QLH QLHGLH GLHHUIRUGHUOLFKH HUIRUGHUOLFKH (EHQKHLW (EHQKHLW LP LP %HUHLFKYRQPPEHUGLHJHVDPWH %HUHLFKYRQPPEHUGLHJHVDPWH *HElXGHOlQJH *HElXGHOlQJH ,Q ,Q GHU GHU 3UD[LV 3UD[LV VLQG VLQG $EZHLFKXQJHQ YRQ FP ELV $EZHLFKXQJHQ YRQ FP ELVFP FPGLH GLH 5HJHO 5HJHO'LH 'LHELVKHULJHQ ELVKHULJHQ9HUIDKUHQ 9HUIDKUHQ ZLH ZLH 8QWHUVWRSIHQPLWGHU.HOOHEDXVHLWLJHP 8QWHUVWRSIHQPLWGHU.HOOHEDXVHLWLJHP H[DNWHQ H[DNWHQ0|UWHOEHWW 0|UWHOEHWWRGHU RGHU8QWHUJLHVVHQ 8QWHUJLHVVHQ PLW PLW)OLHVVP|UWHO )OLHVVP|UWHOVLQG VLQGRIW RIWPDQJHOKDIW PDQJHOKDIW DXIZHQGLJXQGWHXHU DXIZHQGLJXQGWHXHU %LVODQJIHKOWHLP+RO]EDXHLQHHLQIDFKH %LVODQJIHKOWHLP+RO]EDXHLQHHLQIDFKH 0|UWHOSXPSH 0|UWHOSXPSHGLH GLHHV HVGHP GHP =LPPHUHU =LPPHUHU HUODXEWGLH6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQ HUODXEWGLH6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQ WHLQ(LJHQUHJLHUDWLRQHOOXQGYROOVWlQGLJ WHLQ(LJHQUHJLHUDWLRQHOOXQGYROOVWlQGLJ ]XXQWHUIWWHUQ XQWHUIWWHUQ+LHUIU +LHUIUKDEHQ KDEHQZLU ZLUGLH GLH ]X HLQIDFKH]XYHUOlVVLJH ]XYHUOlVVLJHXQG XQGGD]X GD]XQRFK QRFK HLQIDFKH YHUVFKOHLVVIUHL DUEHLWHQGH DUEHLWHQGH :36 :36 YHUVFKOHLVVIUHL 0|UWHOSXPSHHQWZLFNHOWXQGSDWHQWLHUW 0|UWHOSXPSHHQWZLFNHOWXQGSDWHQWLHUW ,QVEHVRQGHUHN|QQHQPLWGLHVHU3XPSH ,QVEHVRQGHUHN|QQHQPLWGLHVHU3XPSH GLHYRQXQVHPSIRKOHQHQ6WDQGDUG0* GLHYRQXQVHPSIRKOHQHQ6WDQGDUG0* =HPHQW0DXHUP|UWHOJHSXPSW JHSXPSWZHU ZHU ,,,,,,=HPHQW0DXHUP|UWHO GHQ GHQ )UWLHIH WLHIH6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWH 6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWH )U ZLUGGLH GLH6SH]LDO%UHLWVFKOLW]GVH 6SH]LDO%UHLWVFKOLW]GVH PLW PLW ZLUG PP6FKQDEHOHLQJHVHW]WGLHHLQH PP6FKQDEHOHLQJHVHW]WGLHHLQH 8QWHUIWWHUXQJDE DE PP PP)XJHQK|KH )XJHQK|KH 8QWHUIWWHUXQJ ELV]XHLQHU7LHIHYRQPPHUODXEW ELV]XHLQHU7LHIHYRQPPHUODXEW 6RZLUG¶VJHPDFKW 6RZLUG¶VJHPDFKW 'LH:360|UWHOSXPSH :360|UWHOSXPSHZLUG ZLUGYRU YRU2UW 2UW 'LH PLW GHP IHUWLJ JHPLVFKWHQ 0|UWHO PLW GHP IHUWLJ JHPLVFKWHQ 0|UWHO JHIOOW0LW 0LW'UXFNOXIW 'UXFNOXIW XQG XQG VSH]LHOOHU VSH]LHOOHU JHIOOW 9LEUDWLRQ ZLUG GHU 0|UWHO EHU HLQHQ 9LEUDWLRQ ZLUG GHU 0|UWHO EHU HLQHQ P 6FKODXFK ]XU 8QWHUIWWHUXQJVVWHOOH P 6FKODXFK ]XU 8QWHUIWWHUXQJVVWHOOH JHIKUW0LWGHU%UHLWVFKOLW]GVHZHUGHQ JHIKUW0LWGHU%UHLWVFKOLW]GVHZHUGHQ GLH6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWHDE GLH6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWHDE ELVFDPP)XJHQK|KHXQWHUP|UWHOW ELVFDPP)XJHQK|KHXQWHUP|UWHOW (LQ (LQVFKDOHQ$EGLFKWHQ HUEULJW VLFK (LQ (LQVFKDOHQ$EGLFKWHQ HUEULJW VLFK 3UR 6WXQGH ZHUGHQ HWZD /DXIPHWHU 3UR 6WXQGH ZHUGHQ HWZD /DXIPHWHU 6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWH ,QQHQ 6HW]VFKZHOOHQ+RO]HOHPHQWH ,QQHQ ZlQGH LJ PLW 0|UWHO XQWHUIWWHUW ZlQGH LJ PLW 0|UWHO XQWHUIWWHUW 'LH 5HLQLJXQJ GHU 3XPSH QDFK GHU 'LH 5HLQLJXQJ GHU 3XPSH QDFK GHU $UEHLW LVW VHKU HLQIDFK XQG QLPPW QXU $UEHLW LVW VHKU HLQIDFK XQG QLPPW QXU ZHQLJH0LQXWHQLQ$QVSUXFK ZHQLJH0LQXWHQLQ$QVSUXFK $XI :XQVFK ZHLVHQ ZLU ,KUH $XI :XQVFK ZHLVHQ ZLU ,KUH 0LWDUEHLWHUYRU2UWHLQ 0LWDUEHLWHUYRU2UWHLQ :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQ :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQ HUKDOWHQ6LHNRVWHQORVEHL HUKDOWHQ6LHNRVWHQORVEHL GHU+HUVWHOOHULQ GHU+HUVWHOOHULQ :,1,*(538036<67(0$* :,1,*(538036<67(0$* /DXSHQVWUDVVH /DXSHQVWUDVVH &+:DOG=+ &+:DOG=+ 7HO 7HO )D[ )D[ (0DLOLQIR#ZSVDJFK (0DLOLQIR#ZSVDJFK ZZZZSVDJFK ZZZZSVDJFK Editorial Christoph Maria Dauner, Chefredakteur mikado Da steckt noch viel drin Energiekosten senken, Wohnkomfort steigern, Immobilienwert nachhaltig sichern – es gibt viele gute Gründe, ein Haus zu sanieren. Deshalb füllen zurzeit besonders Sanierungen/ Modernisierungen die Auftragsbücher. Dennoch wurden in den letzten Jahren die Potenziale in Deutschland bei Weitem nicht ausgeschöpft. Warum zögern so viele Bauherren mit der Auftragserteilung? Genügen die bestehenden Förderprogramme sowie Beratungs- und Marketingmaßnahmen? Wie können Holzbauer unentschlossene Bauherren effektiv abholen? Hier Flachdächer haben’s in sich. Abonnenten finden in mikadoplus zuverlässige Konstruktionen. kommt es auf eine qualifizierte Bauherreninformation an, denn fast jeder Interessent kennt einen Immobilienbesitzer, der falsch beraten wurde. Wohl dem Zimmerer, der mit Referenzprojekten überzeugen kann, wie wir sie Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen: Das Fachwerkhaus (ab Seite 12) und das Einfamilienhaus (ab Seite 24) besitzen nach ihrer Sanierung neue Werte, die beeindrucken: optisch, energetisch, wirtschaftlich. Beeindruckend ist auch das Ferienhaus in Massivholzbauweise mit vorgehängter Lärchenfassade. Es zeigt Ihnen ab Seite 44 zum einen, wie trefflich sich in Österreich Urlaub machen lässt. Zum anderen beweist es ganz unangestrengt und selbstverständlich, wie moderner Holzbau anspruchsvolle Architektur gelingen lässt und zeitgemäße Gebäude ohne Jodler-Schnickschnack stimmig in alpine Umgebung bettet. Schauen Sie sich das unbedingt an – auch wenn Ihr Urlaub dieses Jahr vielleicht schon hinter Ihnen liegt. Ihr www.mikado-online.de 3 Holz möbelt Bestand auf Eine Gemeinde hat ihr 1756 errichtetes Schulhaus zu einem Bürgerhaus umgebaut. Dabei galt es, drei unterschiedliche Funktionsbereiche in die Struktur eines alten Fachwerkgebäudes zu integrieren und gleichzeitig die aktuellen Anforderungen an bauliche Sicherheit, Schallschutz und Energieoptimierung zu erfüllen. Seite 12 Holz hält Natur Stand Die „Résidences Jules Ferry“ im französischen Saint Dié des Voges ist eine Anlage mit einem drei- und einem achtgeschossigen Wohngebäude. Die Anlage steht einem Erdbebengebiet der Stärke 3. Damit die Gebäude Erdbeben standhalten, sind unter anderem die BrettsperrholzElemente reißverschlussartig zugeschnitten. Seite 30 Thema des Monats: Bauen im Bestand Management 12 |Umbau Mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg hat die Gemeinde Altdorf ihr 1756 errichtetes Schulhaus zu einem Bürgerhaus umgebaut. 38 |Firmenfahrzeuge Werbung auf Rädern besitzt starke Außenwirkung. 24 |Mehrgenerationenhaus Ein Einfamilienhaus soll zum Mehrgenerationenhaus werden. Gleichzeitig sind Anbauten geplant und eine thermische Sanierung ist vonnöten. Ein klarer Fall für den Holzbau. 44 |Ferienhaus Zwei Baukörper stehen gestaffelt am steilen Hang. Architektur Zimmermeisterdach 62 |Gotteshaus Sanierung einer Pfarrkirche mit speziellem Biber. Ingenieurholzbau 30 |Erdbebengebiet Die „Résidence Jules Ferry“ mit einem Acht- und einem Dreigeschosser steht in einem Erdbebengebiet. Damit sie einem Beben standhält, haben die Planer ein besonderes Tragwerk gewählt. 4 ASP ARCHITECTURE PROF. DR.-ING. DIETER SENGLER mikado 9.2014 Inhalt Fortbildung 65 | 7. Europäischer Kongress (EBH 2014) Verdichten, Aufstocken und Sanieren in Köln. Details im Griff Holzwelten 35 |Brandschutz Bei Holzfassaden in der Stadt zählt die Kombina­ tion von Brandwand und brennbarer Fassade. 70 |Fertighaus Second Hand mal anders: Eine Gemeinde ließ sich ein Fertighaus zum Gemeindehaus umbauen. mikado 9.2014 GRADT – FOTOLIA.COM Werbung auf Rädern Betriebe, für die eine positive Wirkung in der Öffentlichkeit wichtig ist, nutzen die Chance, mit ihren Firmenfahrzeugen nicht nur bei Lieferungen „Werbung auf Rädern“ zu machen. Seite 38 Titel: Dr. Joachim Mohr; mikado; Gradt – Fotolia.com; Peter Matt Ein Magazin der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Rubriken 3 |Editorial 6 | Kurz und bündig 37 | Ihr gutes Recht 42 | Büro kompakt 42 | Verband aktuell 50 | Produkte Spezial: Software 60 |Branchenführer 66 |Unternehmen 74 |Vorschau/Impressum Flachdächer sicher und trocken ausführen Ernst-Ullrich Köhnke und Jan Balkwoski geben wertvolle Hinweise für Planung und Konstruktion des Flachdachs. Nur für Abonnenten www.mikado-online.de kurz & bündig mikado-Interview Flachdach: Feuchtigkeit draußen lassen! Das Dach ist der Witterung am stärksten ausgesetzt. Damit auch beim Flachdach nichts durchgeht, sind eine saubere Planung und Ausführung nötig. Und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen. mikado: Architektonisch liegen flache und flach geneigte Dächer im Trend. Steigen somit auch die Schadensfälle oder ist aus den bereits gemachten Fehlern gelernt worden? Ernst-Ullrich Köhnke: Jede Dachkonstruktion besitzt eine mehr oder weniger große Fehlertoleranz. Auch Steildächer hat- ten und haben auch heute noch gelegentlich Feuchteprobleme. Die Konstruktionen werden neuen Anforderungen und neuen Materialien angepasst und alles Neue zeigt zu Beginn nun mal auch neue Fehler. Wichtig ist dabei, aus den Schadensfällen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das allerdings geschieht in der Praxis häufig nicht bzw. es dauert zu lange, bis sich die Erkenntnisse durchsetzen. Flachdächer haben mitunter mit Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen. Darunter leidet ihr Ruf. Zu Unrecht? Dächer sind allgemein die Bauteile, die der Witterung am stärksten ausgesetzt sind. Deshalb sind sie eher anfällig für Schäden. Während es früher vorrangig ◂◂Mit dem neuen mikadoplus klappt es auch mit dem Flachdach: Die Feuchtigkeit bleibt draußen die Haltbarkeit der Abdichtung war, liegt es heute, speziell im Holzbau, eher an der Bauphysik. Doch mit dem richtigen Konzept und einer kompetenten Planung lassen sich sichere Flachdächer ausführen. im Holzbau und in der Bauphysik ist es meist nicht sehr schwierig, die Ursache zu identifizieren. Leider werden von vielen Sachverständigen aber nicht alle denkbaren Ursachen mit in die Überlegungen einbezogen, son- „Es reicht nicht, nur das Loch in der Dampfbremsfolie zu suchen.“ Was ist aus Ihrer Sicht die häufigste Ursache für Schäden an Flachdächern? Zweifelsohne sind die meisten Schäden auf Feuchtigkeit zurückzuführen. Sie resultiert zum einen aus der Abdichtung, die nicht dauerhaft hält, und zum anderen aus eingeschlossener Feuchtigkeit, verbunden mit einer fehlerhaften oder unzweckmäßigen Bauteilschichtung bzw. Konstruktion. Wie schwierig ist es für Sachverständige, die Ursache zu finden? Für erfahrene Sachverständige mit ausreichenden Kenntnissen dern wird nur unkritisch das Loch in der Dampfbremsfolie gesucht. Viel wichtiger ist es zu überdenken, ob das Schadensbild zu der vermuteten Ursache passt. Ganz besonders sollte dabei die Anamnese beachtet werden. Sie gibt meist deutliche Hinweise auf die wahre Ursache. Was raten Sie Zimmerern zu tun, bevor sie sich an ein Flachdach wagen? Sofern der Zimmermann die Konstruktion und die Materialien selbst wählen kann, aber etwas unsicher ist, sollte unbedingt ein im Holzbau erfahrener Bauphy- London Eine Muschel im Garten ie eine große Muschel schraubt sich in London auf der Rückseite eines Reihenhauses aus den 1950erJahren eine Holz-Konstruktion aus American White Oak in den Garten hinein. Sie schützt eine gläserne Bürozelle, die nur mit einem Schreibtisch und einem schmalen Regal versehen ist, bietet im Freien eine überdachte Abstellfläche und läuft in sanftem Schwung zu einer Holzterrasse aus. Das „Shoffice“ kommt als eine Mischung aus Geräteschuppen und Büroraum (Shed + Office) daher und ist ein Gemeinschaftsprojekt von Platform 5 Architects, dem Ingenieurbüro Morph Structures und dem Bauunternehmen Millimetre. www.americanhardwood.org 6 → Laubholzarten → Fallbeispiele mikado 9.2014 ALAN WILLIAMS W ▴▴Als Rückzugs- und Arbeitsort konzipiert, ist das „Shoffice“ gleichzeitig auch ein Kunstobjekt kurz & bündig siker kontaktiert werden. Sofern die Bauteilschichtung von einem Planer vorgegeben wurde, muss der Zimmermann sich die bauphysikalischen Nachweise vorlegen lassen und kritisch prüfen, gegebenenfalls Bedenken anmelden. Er hat die Nachweise genauso zu prüfen wie der Folgehandwerker das Vorgewerk! Ist der Zimmermann letztendlich gegenüber dem Auftraggeber vertraglich verantwortlich, hat er zu beraten und dafür zu sorgen, dass alle Rahmenbedingungen im Vertrag niedergeschrieben sind. Denn: Wer schreibt, der bleibt. Gibt es in den Fachregeln eigentlich Einschränkungen oder darf grundsätzlich jeder Zimmerer Flachdächer bauen? Jeder Zimmerer darf Flachdächer bauen! Die Fachregeln unterscheiden nicht nach Art der Firmierung. Beim voll gedämmten Flachdach mit starrer Dampfbremse (sd 50 bis 100 m) ist in der DIN 68800, Bild 23, lediglich ausgeführt, dass diese Konstruktion nur für kleinflächige 3d-cad/cam für den holzsystembau Gute Gründe für hsbCAD: 佀 Technologieführung auf AutoCAD®-Basis 佀 Durchgängige und intelligente 3D-Gesamtlösung 佀 Intuitives Konstruieren erzeugt zuverlässige Ergebnisse ▴▴Ernst-Ullrich Köhnke ist Sachverständiger und Inhaber eines Ingenieurbüros für Holzbau (maximal 10 m²) Balkone/Terrassen über Wohnraum erlaubt sind, wenn mit werkseitig vorgefertigten Elementen gearbeitet wird. Das hat mit einer sogenannten „Lex Fertigbau“, wie gelegentlich behauptet wird, allerdings nichts zu tun. Auch ein Zimmereibetrieb kann ein derartiges Bauteil vorfertigen. Die komplette Vorfertigung verhindert eine der häufigsten Schadensursachen, nämlich die Einwirkung der Baufeuchte. Was aber bis zu 10 m² funktioniert, klappt erfahrungsgemäß auch bei 100 m². Frage des Monats Immer mehr Software-Programme gehen online und sind auch als mobile Apps verfügbar. Haben Sie Ihr Büro und die Planungsprogramme auch immer dabei? 佀 Produktivitätssteigerung mittels Durchgängigkeit und Parametrik 佀 Fehlervermeidung durch Dynamisches Verhalten der Bauteile 佀 Effizienz durch individuelle Anpassung 佀 Einsatzbereiche und Lösungen für: Entwurf Architektur Zimmerei Holzbau Ing.-Holzbau Fertighaus Objektbau Gerwerbebau Hallenbau BSH Brettsperrholz© Blockhausbau /HLPKRO] &/7©./+©%63 A)Ja, ohne mein Tablet fahre ich nicht mehr raus. B)Absolut, arbeiten kann ich jetzt fast überall. Das erleichtert die Abläufe. C)Nein. Außerhalb des Büros bin ich ganz bewusst nicht online. Stimmen Sie im Internet ab: www.mikado-online.de Die Auswertung zu jeder Frage des Monats finden Sie im Netz unter www.mikado-online.de → Frage des Monats Besuchen Sie uns auf folgenden Messen und Veranstaltungen: 佀䢢䢢Faszination Holzbau, 30. bis 31. 10. 2014 in St. Gallen (CH) 佀䢢䢢Internationales Holzbau-Forum, 3. bis 5. 12. 2014 in Garmisch-Partenkirchen (D) 佀䢢BAU 2015, 19. bis 24. 1 .2015 in München (D) hsbCAD GmbH hohe buchleuthe 9a d-87600 kaufbeuren tel. +49 (0)8341 90 810-0 [email protected] www.hsbCAD.de www.mikado-online.de kurz & bündig 8QVFKODJEDU JXWYHU]DKQW f &50$GUHVVYHU ZDOWXQJ f $XIPDVV f $XIWUDJVDEZLFNOXQJ f 'RNXPHQWHQYHU ZDOWXQJ f =HLWHUIDVVXQJSHU$33 f 8QWHUVFKLHGOLFKH (UIDVVXQJVOÅVXQJHQ f *362UWXQJ f %DXWDJHEXFK <'+6'4(#5570) ▴▴Zünftig ging es zu auf der Meisterschulenparty in München Meisterschulenparty Spanferkel und Stimmung für Zimmerer W #00':75 f f f f enn Zimmerer feiern, wird es zünftig. Und noch zünftiger als sonst wurde das Sommerfest der Fachschule für Bautechnik in München. Denn die Aktion „Wir machen Deutschland heller“ von mikado und Velux brachte den Schülern und ihren Lehrern zusätzliches Budget ein: Der Dachfensterhersteller sponserte das Essen (u. a. Spanferkel) und eine CoverBand. Für gute Laune sorgte aber auch die „Vorgruppe“, nämlich die Meister-Musi – eine Blasmusik-Kapelle, in der Lehrer und Schüler der Münchner Schule spielen. Da in München und Umland im Aktionszeitraum (im vorigen Jahr) die meisten Velux-Dachfenster eingebaut worden waren, hatten die Münchner Zimmerer-Meisterschüler eine Party gewonnen. Schulleiter Hans Seeger freute sich über den Gewinn: „Die Aktion hat unserem Sommerfest einen sehr schönen Rahmen gegeben.“ Mitgefeiert hat auch Günther Sperl, Ver- '%4%< 4'55174%'02.#0'4 $XIWUDJVSODQHU .DSD]LWµWVSODQHU $XVODVWXQJVÊEHUVLFKW 'LJLWDOH3ODQWDIHO 'LH',*,6RIWZDUH EULQJW3RZHULQXQVHUH %URDEOlXIH´ 6DQGUD0LFKDHO3HWHUPHLHU+RO]EDX3HWHUPHLHU *PE+LQ5LHWEHUJ0DVWKROWH ▴▴Spaß am Fest hatten (v.l.) Günther Sperl (Velux), Gernot Röhm (Fachschule), Astrid Unger (Velux), Schüler, Schulleiter Hans Seeger und Jürgen Schultheiß, Mitarbeiter der Schulleitung antwortlicher für Velux-Fachseminare. Mit seinem Team informiert er Meisterschüler zu Produkten und bietet auch Management-Themen an wie „Auftritt beim Kunden“. An der Fachschule machen 270 Schüler mehrerer Gewerke ihren Abschluss zum Techniker, die Meisterprüfung können sie zusätzlich ablegen. www.mikado-online.de → Aus der Holzbaubranche <'+6'4(#5570) 8 ',*,=HLWHUIDVVXQJ*PE+ 5DLIIHLVHQVWU ')LOGHUVWDGW 7HOHIRQ ZZZGLJL]HLWHUIDVVXQJGH LQIR#GLJL]HLWHUIDVVXQJGH MIKADO LQIR#GLJL]HLWHUIDVVXQJGH ▴▴Eine Band heizte den Feiernden am Abend mit Cover-Songs ein mikado 9.2014 ▴▴Für Stimmung sorgte auch die MeisterMusi, bestehend aus Schülern und Lehrern kurz & bündig Fachschule Rosenheim CAD zum Anfassen D Effizienztagung Energisch in Hannover D ie 6. Effizienz-Tagung Bauen + Modernisieren im Hannover-Congress-Centrum (HCC) bietet vom 28. bis 29. November 2014 einen Informationsaustausch für Handwerker, Energieberater, Architekten, Bauingenieure und Planer. Im Fokus stehen dabei die Energieberaterpraxis, Haustechnik, Dämmstoffe, gesetzliche Rahmenbedingungen und Trends bei der Energieerzeugung und -speicherung. Durch das modulare Tagungsprogramm können sich die Teilnehmer ihre Schwerpunkte selbst zusammenstellen. An beiden Tagen finden drei parallel laufende Themenblöcke mit Impulsvorträgen und Workshops statt. Eine Fachausstellung gibt es ebenfalls.www.effizienztagung.de ie Fachschule Rosenheim, Schwerpunkt Holz, hat von ihrem Förderverein einen 3D-Drucker zur Ergänzung der Ausbildung in CAD und CAM bekommen. Fachlehrer Franz Josef Gehr: „Ich bin zum Teil ganz froh, wenn die Studenten bei der CAD-Kon- ▴▴Über den 3D-Drucker freuen sich (v.l.) Gerald Rhein, struktion am Rechner Vorsitzender des Fördervereins, Schulleiter ReinFehler machen, weil sie hard Pobel, CAD-CAM-Fachlehrer Franz Josef Gehr und stellvertretender Schulleiter Franz Hampel mithilfe des Druckers die Auswirkungen einer falschen Eingabe gleich sehen und spüren können.“ Das Gerät arbeitet wie eine intelligente Hightech-Klebepistole – ein sehr dünner Bio-Kunststofffaden wird erhitzt, verflüssigt sich, fließt auf ein „Tablett“ und baut dann die Konstruktion als Modell auf.www.fachschule-rosenheim.de Design hat eine Adresse. Die Dachziegel von ERLUS stehen nicht nur für Langlebigkeit, sondern genauso für zeitloses Design. Das beweist eine feine Auswahl spannender Farben und Formen. Ein beeindruckendes Plus an Charakter und Individualität für Ihr Bauprojekt. BESUCHEN SIE UNS AU F DER NO RD BAU: 14 10. – 14. SEPTEMBER 20 51 1.2 IN HALLE 1, STAND www.erlus.com/ModelleDesign NEU Ergoldsbacher Karat® Edelengobe Titansilver Ergoldsbacher Linea® Sintergrau engobiert Ergoldsbacher Forma® Edelengobe Burgund Ergoldsbacher Karat® XXL Edelengobe Saphirschwarz Ergoldsbacher Großfalzziegel XXL® Kupferbraun engobiert DESIGN www.mikado-online.de 9 kurz & bündig Unternehmensgründung Broschüre Gute Geschäfte für Meister D er Anteil der Betriebe im zulassungspflichtigen Handwerk, die fünf Jahre nach ihrer Gründung noch am Markt aktiv sind, ist deutlich höher als in B1- oder B2-Handwerken. Insgesamt gilt außerdem: Betriebe, deren Inhaber keinen Meisterbrief haben, verschwinden am schnellsten wieder vom Markt. www.imu-institut.de Holzbau in Sachsen W as ist im Holzbau alles möglich? Eine Schrift mit dem Titel „Bauen mit Holz in Sachsen – modern und klimafreundlich“ hat das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft herausgegeben. Es werden darin Referenzobjekte in Holz aus dem Bundesland Sachsen vorgestellt, vom Gemeindesaal über Sporthallen bis hin zu Kindertagesstätten. So sollen der Holzbau und seine Vorzüge bekannter gemacht werden – vor allem bei Planern und Bauherren. Und natürlich geht es auch um den Rohstoff Holz und die Bereitstellung von Bauholz. Professionelle Lösungen für ein gutes Gefühl. Ob Neubau oder Sanierung – Systemlösungen im Steildach mit PU-Hochleistungsdämmstoffen verbinden erstklassige Dämmwirkung im Winter und wirksamen Hitzeschutz im Sommer. Einfache Verlegung, starker Wind- und Wetterschutz und eine überzeugende Ökobilanz sorgen rundum für ein gutes Gefühl! U-Wert und Feuchteschutz direkt auf der Baustelle berechnen – PU Steildach-App downloaden! www.daemmt-besser.de/app Für ein gutes Gefühl beim Bauen oder Sanieren: www.daemmt-besser.de www.smul.sachsen.de → Publikationen kurz & bündig KZENON, FOTOLIA.COM Rundum dämmen zum Anklicken unter www.Linzmeier.de mikado Online-Seminar eminare Online-S chwissen hes Fa Praxisna Richtig investieren: Maschinentechnik für Zimmerer Jeder Zimmerer möchte eine möglichst große Abbundmaschine besitzen. Aber ist das auch wirklich immer die richtige Investition? Das mikado-Online-Seminar zeigt Ihnen, wie Sie in drei Schritten Ihre Investition in Maschinentechnik auf eine solide Grundlage stellen: ▸▸ In der Orientierungsphase stellen Sie fest, in welchem Ihrer Fertigungsbereiche eine Investition sinnvoll ist. ▸▸ In der Bewertungsphase definieren Sie die genauen Anforderungen an die Maschine und überprüfen, zu welchem Preis die Investition wirtschaftlich ist. ▸▸ In der Entscheidungsphase holen Sie Angebote ein, verhandeln mit den Anbietern und gestalten einen vorteilhaften Kaufvertrag. Melden Sie sich jetzt an: In nur 45 Minuten erfahren Sie, wie Sie Ihre Investition in Maschinentechnik wirtschaftlich sinnvoll gestalten. Zudem haben im Rahmen des Online-Seminars die Möglichkeit, Antworten auf individuelle Fragen zu Ihrer Entscheidungsfindung zu erhalten. Nachhaltig* rundum dämmen – mit LINITHERM WLS 023 LINITHERM Dämmsysteme bieten baubiologisch positive Lösungen für Dach, Wand, Decke und Boden, für innen und außen. Die schlanken Verbundelemente mit dem PUR/PIR-Dämmkern sind formstabil, schimmelund feuchteresistent. LINITHERM ist extrem beständig und besticht mit einer positiven Ökobilanz. *Umweltproduktdeklaration (EPDIVPU-2010112) nach DIN ISO 14025 www.Linzmeier.de Ihr Referent: Holzbauingenieur und Betriebswirt Bernhard Nest ist seit 1995 im Anlagen- und Maschinenbau für die Holzindustrie tätig. Der freie Mitarbeiter der Homag Group arbeitet zudem als Gastreferent an der Hochschule und der LHK in Rosenheim. Termin: 8. Oktober 2014 um 10 Uhr Seminardauer: rund 45 Minuten ı Teilnahmegebühr: 49 Euro Ablauf: Für die Teilnahme am Online-Seminar brauchen Sie nur einen Internet-Zugang und einen Computer. Und schon kann es losgehen. Anmeldung: www.mikado-online.de/online-seminare www.mikado-online.de Linzmeier Bauelemente GmbH 88499 Riedlingen T 07371 1806-0 I F 1806-96 [email protected] Umbau Schmuckstück mit Vergangenheit Mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg hat die Gemeinde Altdorf ihr 1756 errichtetes Schulhaus zu einem Bürgerhaus umgebaut. 12 mikado 9.2014 Projekt 1 Altes Gebäude neu erfunden Gemeinde Altdorf baut ihr Schulhaus zum Bürgerhaus um. Umbau: Schmuckstück mit Vergangenheit 12 Steckbrief 14 Konstruktion: Vier spannende Geschosse 15 Haustechnik und Brandschutz: Clever gelöst 19 Interviews mit Architekt und Bauherr 20 Fazit: Neu auf Alt gebaut 21 Fenstersanierung: Historische Fenster erhalten 22 B ◂◂Vom Schulhaus zum Tausendsassa: Das neue Gemeindehaus in Altdorf beherbergt heute Bürgersaal, Vereinsräume und eine Jugendbibliothek eim Umbau des 1756 errichteten Schulhaus in der Gemeinde Altdorf bei Tübingen zu einem Bürgerhaus galt es, drei ganz unterschiedliche, getrennte Funktionsbereiche in die Struktur eines alten Fachwerkgebäudes zu integrieren und gleichzeitig alle aktuellen Anforderungen an die bauliche Sicherheit, den Schallschutz und an die Energieoptimierung zu erfüllen – keine alltägliche Aufgabe. Die Energieoptimierung bestehender Fachwerkgebäude stellt Sanierer vor besondere Herausforderungen: Will man auf zusätzliche Bauteilschichten verzichten, um die alte Konstruktion von beiden Seiten sichtbar zu lassen, sind die aktuellen Vorgaben an den U-Wert oder die Luftdichtheit kaum zu erfüllen. Beim alten Schulgebäude in Altdorf kamen wegen der öffentlichen Nutzung besondere bauliche Anforderungen hinzu. Architekt Prof. Dr.-Ing. Dieter Sengler blieb deshalb praktisch keine andere Wahl, als das ▸▸Nach der Instandsetzung fügt sich die weitgehend exakte Replik des historischen Gebäudes harmonisch in den alten Ortskern ein www.mikado-online.de 13 Steckbrief Thema des Monats Bauen im Bestand Bauvorhaben: Bürgerhaus in D-71155 Altdorf. Umbau eines historischen Schulhauses von 1756 weiter als Schule genutzt. Danach diente es als Wohnhaus, stand schließlich seit dem Jahr 2000 leer – unter anderem, weil die Wohnungen in seinem Inneren schlecht geschnitten waren. Als das Land Baden-Württemberg erhebliche Zuschüsse genehmigt hatte, fasste die Gemeinde den Beschluss, das Fachwerkshaus zu einem Bürgerhaus umzugestalten. Bauweise: mehrschalige Fachwerkkonstruktion Energiestandard: jetzt Niedrigenergiestandard Bauzeit: Juli 2010 bis April 2013 Baukosten: ca. 2,04 Mio. Euro Nutzfläche: ca. 600 m² Umbauter Raum: ca. 2465 m³ Fachwerkhaus in erfahrenen Händen Bauherr: Gemeinde Altdorf vertreten durch BM Erwin Heller D-71155 Altdorf Architektur und Bauleitung: Prof. Dr.-Ing. Dieter Sengler mit Dipl.-Ing. (FH) Achim Schäfer D-71155 Altdorf Tragwerksplanung: Prof. Dipl.-Ing. Erich Milbrandt D-70597 Stuttgart Dipl.-Ing. Bernd Raff D-74321 Bietigheim-Bissingen Decker-Ingenieurgesellschaft mbH D-71032 Böblingen www.decker-ing.de Prüfingenieur Holzbau: Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann D-70376 Stuttgart www.ib-drhartmann.de ▴▴Das Fachwerkhaus wurde vom Erdgeschoss bis zum Dachfirst völlig neu konzipiert Holzbauarbeiten: Zimmereigeschäft Karlheinz Huber D-71155 Altdorf Holzbau Amann GmbH D-79809 Weilheim-Bannholz www.holzbau-amann.de Dämmelemente: Linzmeier Bauelemente GmbH D-88499 Riedlingen www.Linitherm.de ▾▾1756 erbaut, diente das Gebäude 200 Jahre lang als Schule. Doch ab 2000 stand das Fachwerkhaus leer Fachwerkhaus konstruktiv neu zu erfinden. Dennoch ist es dem Architekten im Zuge der Sanierung gelungen, eine weitgehend exakte Replik des historischen Gebäudes zu schaffen, die sich harmonisch in den alten Ortskern einfügt. Möglich war das unter anderem deshalb, weil Sengler sich für ein Dämmsystem entschied, das wegen hoher Effizienz schlanke Bauteile mit gutem U-Wert ermöglicht. Denn mit PUR/PIR-Dämmstoffen konnte er einen effizienten Wärmeschutz mit maximaler Nutzfläche vereinbaren. Historisches Gebäude mit moderner Ausstattung 1756 von der evangelischen Kirche erbaut, diente das Fachwerkgebäude im Ortskern von Altdorf als Schulhaus. Dieter Sengler erzählt: „Bemerkenswert ist daran, dass die Kirche dieses Schulhaus mit zwei Klassenräumen und einer Lehrerwohnung damals in einem 500-Seelen-Ort gebaut hat und dass die Schule danach rund 200 Jahre bestand.“ Später hat die Gemeinde das Gebäude übernommen und bis 1948 14 mikado 9.2014 Dass Dieter Sengler den Auftrag für die Planung der Umbauarbeiten bekam, war kein Zufall: Nach über 30 Jahren Lehrtätigkeit an der Universität und der Hochschule für Technik in Stuttgart hatte sich der am Ort lebende Architekt bereits seit 1993 mit der Umnutzung und Sanierung einiger historischer Gebäude im Ortskern von Altdorf befasst. Dabei hatte er mit guten Planungsideen erreicht, dass die bis zu 500 Jahre alten, von Kriegsschäden verschonten Gebäude nicht abgerissen, sondern zu hochwertigem Wohnraum aufgewertet wurden. Hohe Anforderungen an Statik, den Brand- und Schallschutz Allerdings stellte die historische Schule Sengler vor eine besondere Herausforderung: „Da sie öffentlich als Bürgersaal, Vereinsraum und Jugendbibliothek genutzt werden sollte, mussten wir entsprechende Anforderungen an die Statik, den Brand-, Wärme- und Schallschutz einhalten. Hinzu kamen Forderungen an eine zeitgemäße Ausstattung, zu der neben der Gebäude- und Heiztechnik eine moderne Elektroinstallation gehörte.“ Eine genaue Untersuchung der Konstruktion führte schnell zu dem Ergebnis, dass viele der alten Hölzer von ihren Querschnitten her den heutigen Lastannahmen nicht mehr genügten. Es gab also schon aus statischen Gründen keine Alternative, als das historische Gebäude vom Erdgeschoss bis zum Dachfirst neu zu konzipieren. Ziel der Planer war es dabei aber, wo immer möglich, die alten Materialien zu verwenden. ▪ ▴▴Unter dem neuen alten Dach ist heute eine Jugendbibliothek untergebracht Konstruktion Vier spannende Geschosse Aus statischen Gründen bauten die Holzbauer das zukünftige Bürgerhaus Geschoss für Geschoss neu auf. Ziel war dabei, so viele alte Materialien wie möglich zu verwenden. D ie marode, mit Lehm gebundene Kalksteinwand, die im Untergeschoss die Außenhülle bildete, wurde abgerissen. Die Steine ließ Dieter Sengler neu zuschlagen, „damit sich eine bessere Mauerwerksstruktur ergab“. Anschließend mauerte ein „begabter Maurer“ die Wand unter Verwendung der alten Steine wieder auf. Da die Energieoptimierung des Gebäudes eine zentrale Vorgabe der Gemeinde war, ließ Sengler die ca. 550 mm starke Mauer von innen dämmen: Auf einer 100 mm starken Mineralfaserdämmung (WLS 035), die als Ausgleichsschicht die Unebenheiten des Mauerwerks nivelliert, fungieren 120 mm www.mikado-online.de starke, beidseitig alukaschierte Linitherm PAL-Platten als Wärmedämmschicht. Über der Dämmung folgt eine 12,5 mm starke Gipskartonplatte. Eine Unterkonstruktion, das in eine Mineralfaserdämmung eingebettete Wandheizsystem und eine zweite 12,5 mm starke Gipskartonplatte komplettieren den Aufbau der Erdgeschosswand. Unter dem Strich erreicht sie einen U-Wert von ca. 0,10 W/(m² · K). Die Fenster sind wie im ganzen Gebäude mit einem Dreischeiben-Wärmeschutzglas ausgestattet, der UW-Wert liegt bei 1,0 W/(m² · K.) Auch der Estrich unter dem Bürgersaal wurde im Zuge der Sanierung vollflächig gedämmt. Hier kam 120 mm PUR/PIR-HartschaumDämmung zum Einsatz, deren U-Wert bereits bei 0,19 W/(m² · K) liegt. Die Erdgeschossdecke: neuartig und stützenfrei Das Erdgeschoss dient heute als Bürgersaal, in dem unter anderem auch Konzerte und Vorträge veranstaltet werden. Wer möchte, kann den Saal auch mieten. Eine verschraubte Deckenkonstruktion aus Buchenholz, die gestalterisch den Kreuzgedanken des historischen Kirchengebäudes aufnimmt und ohne Mittelstütze auskommt, bietet diesen Veranstaltungen den 15 P 1 ◂◂Die Träger des Kreuzes in der Decke bestehen aus je sechs hochkant verleimten Buche-BSHEinzelträgern weiträumigen und ästhetisch ansprechenden Rahmen. Basis der Deckenkonstruktion sind zwei Doppelträger, die auf unmittelbar vor der Außenwand platzierten, mehrteiligen und verschraubten BS-Holzstützen aufliegen. Die Träger bestehen aus je sechs hochkant verleimten BucheBSH-Einzelträgern, die über 120 mm starke und 600 mm lange Vollgewindeschrauben miteinander verbunden sind. Bei der Fertigung der Träger wurde ihre voraussichtliche Durchbiegung durch eine Überhöhung vorweggenommen. Ein System von Nebenträgern, die an der Decke die charakteristischen Formen von Kreuz und Raute bilden, und zusätzlichen Randträgern, die den Raum in Form eines Rechtecks umfassen, ergänzen die Träger. Die Aussteifung des Trägersystems übernehmen 40 mm starke Dreischichtplatten, die in ihre Zwischenräume eingelegt sind. An ihren Stößen sind die Platten mit passgenauen KVH-Trägern verschraubt, welche die Platten stabilisieren und die Deckenfläche für die Splittschüttung in Kammern unterteilen. Die Elektroinstallation verlegten die Handwerker teilweise auf der Ebene der Splittschüttung, die der Verbesserung des Schallschutzes dient, teilweise verschwindet sie hinter einer Deckenoberfläche aus abgehängten Gipsfaserplatten. Nach oben komplettiert schwimmender Estrich mit Fußbodenheizung den Deckenaufbau. Zu den Besonderheiten der Konstruktion gehört, dass sie zum einen sich selbst trägt, aber auch die Decke über dem Obergeschoss, deren Stützen, in bis zu 750 mm Abstand von der Fassade im Raum platziert, auf der Erdgeschossdecke stehen. Das Obergeschoss: Fachwerk in zwei Schalen ◂◂Die ca. 550 mm starke Mauer im Erdgeschoss ist von innen mit 100 mm Mineralfasern als Ausgleichsschicht und mit 120 mm beidseitig alukaschierten PAL-Platten gedämmt 16 mikado 9.2014 Eine Etage darüber befinden sich Räume für örtliche Vereine, wobei die Raumaufteilung den drei Achsen der Fachwerkkonstruktion folgt. Über flexible Raumteiler lässt sich der Raum in drei kleinere Einheiten segmentieren. Seine Decke entspricht konstruktiv der Decke über dem Erdgeschoss, weist aber kürzere Spannweiten auf, sodass ihre Last teilweise auf der Erdgeschossdecke ruht. Senglers ursprünglicher Plan für die Gebäudesanierung hatte vorgesehen, das noch erhaltene Bestandsfachwerk durch eine Dämmung im Gefach, eine beidseitige Beplankung und ein neues Sichtfachwerk auf der Außenseite zu ergänzen. Allerdings zeigte sich, dass die Fachwerkkonstruktion für heutige Wind- und Erdbebenlasten zu schwach ausgelegt war. Also bauten die Zimmerer der ortsansässigen Zimmerei Huber die komplette Fachwerkkonstruktion im Ober- und Dachgeschoss ab. Aus den noch verwendbaren Hölzern rekonstruierten sie eine Fachwerkkonstruktion ohne Diagonalen, die das innere Sichtfachwerk in den Vereinsräumen im Obergeschoss bildet. Die in den Innenräumen sichtbaren Gefache sind auf der Sichtseite mit einer Dämmung und passgenau ◂◂Die Träger sind über 960 Vollgewindeschrauben miteinander verbunden ▸▸Das Sparrendach kommt auf beiden Dachebenen ohne Stützen aus zugeschnittenen Gipskarton-Platten ausgefacht. Auf der Außenseite des Sichtfachwerks schließt sich an eine luftdicht verklebte Beplankung eine 180 mm starke Balkenkonstruktion an, in deren Gefachen die Dämmung liegt. Diese Lösung erschien statisch als sinnvoll, um der tragenden Konstruktion aus alten Hölzern eine zusätzliche Stabilitätsreserve zu verleihen – auch wenn man sich dadurch Wärmebrücken in der äußeren Dämmschicht einhandelte. Dieter Sengler: „Wir haben die Balkenkonstruktion deshalb möglichst schlank konzipiert, um die Wärmebrücken zu reduzieren. Bezahlt gemacht hat sie sich unter anderem dadurch, dass die ganze Wand weniger arbeitet, weshalb die Putzflächen bis heute rissfrei sind.“ Der Architekt wählte auch bei den Außenwänden eine PUR/PIR-Dämmung, um den im Bauteil vorhandenen Platz möglichst effizient zu nutzen. Die Zimmerer verlegten deshalb eine 160 cm starke Linitherm Immer schön das Dach flach halten – schon ab 5° regensicher. www.egger.com/dhf Die Vorteile der diffusionsoffenen Holzfaserplatte DHF halten wir dafür umso höher: Ab 5° Dachneigung ohne Nageldichtband regensicher, zeitsparend, kostensenkend und montagefreundlich im Einsatz. Das verschafft Gestaltungsspielraum beim Bau. P 1 PAL-W-Außenwanddämmung. Über diese Dämmung kam im Zuge der Vormauerung lagenweise eine 40 mm starke Mineralfaserdämmung. Auf die Balkenkonstruktion montierten die Zimmerer das äußere Sichtfachwerk. Es besteht aus dreilagig verleimtem Eichenholz, „weil man keine massiven Eichenbalken in dieser Stärke bekommt, die sich in einem vertretbaren Zeitraum trocknen lassen. Also werden die 40 mm starken Lagen einzeln getrocknet und dann verleimt.“ Die Gefache sind mit Hochloch-Dämmziegeln ausgemauert, Letztere verputzt und gestrichen. Das neue Sichtfachwerk ist dem ursprünglichen Gebäude nachempfunden. Tropfnasen und Fugen dienen der Wasserabführung und damit dem konstruktiven Holzschutz. Rein rechnerisch ist das innere, aus dem Bestand stammende Fachwerk die Tragkonstruktion des Gebäudes. Der U-Wert der Fachwerkwand liegt bei 0,12 W/(m² · K). Das Dachgeschoss: ein stützenfreies Dreieck „Da wir das Dach allein schon aus statischen Gründen ändern mussten, haben wir gleich eine Konstruktion entwickelt, die auf beiden Dachebenen ohne Stützen auskommt“, erläutert Sengler. Seine Lösung: ein Dach aus 160 mm × 200 mm starken Sparren mit zwei Kehlbalken – oben einer als Tragkonstruktion für den Spitzboden, unten einer als vermeintlicher Träger unter der Lesegalerie. Der Dachstuhl wurde in Form von ◂◂Das neue Sichtfachwerk ist dem des ursprünglichen Gebäudes nachempfunden ▴▴Die marode Wand im Untergeschoss wurde abgerissen und mit den neu zugeschlagenen alten Steinen wieder aufgebaut ◂◂Im Obergeschoss befinden sich Räume für die örtlichen Vereine. Die Raumaufteilung folgt den drei Achsen der Fachwerkkonstruktion 18 mikado 9.2014 selbsttragenden Sparrenelementen abgebunden und auf der Baustelle montiert. Die gesamte Sparrenkonstruktion steht nur auf den Traufwänden auf, sodass man innen keine weiteren Stützen braucht – auch nicht für die Lesegalerie, die die Bibliothek um eine obere Ebene erweitert. Diese Galerie wurde mit 16 mm starken, aus Brandschutzgründen ummantelten Stahlzügen an den Knotenpunkten der oberen Kehlbalken aufgehängt. Auch die unteren Kehlbalken hängen an diesen Knotenpunkten. Die Sparren sind über ein Firstholz miteinander verbunden und zur Aussteifung mit 30 mm OSB-Platten beplankt. Über dieser Aussteifung montierten die Zimmerer eine PE-Folie als luftdichte Ebene, eine 40 mm starke, mit Mineralfaserdämmung ausgefachte Querlattung, darüber die eigentliche Dämmebene aus 160 mm starken Linitherm PAL-Polymer-Dämmplatten mit einer robusten Polymerbahn an der Oberseite. Über der Dämmschicht komplettieren die aufkaschierte Polymerbahn, eine Konterlattung mit Lattung und die Dacheindeckung den Dachaufbau. Der U-Wert des Dachs bewegt sich mit 0,13 W/(m² · K) in einem sehr guten Bereich. Die Effizienz der PUR/ PIR-Dämmung macht sich auch im Sommer bemerkbar: Sie sorgt auch an heißen Sonnentagen für angenehme Temperaturen in der Bibliothek. Architekt Sengler hat das selbst überprüft und dabei erfahren, dass „die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in der Bibliothek darüber sehr erfreut ▪ sind.“ DIE ROTO DACHFENSTERINNOVATION 2014 RotoComfort i8 ◂◂Die Treppe wurde ausgelagert, um die Anforderungen an den Brandschutz in einem finanzierbaren Rahmen zu halten Technik voll automatisch. Komfort auf Knopfdruck. Einbau längst bekannt. Haustechnik und Brandschutz Clever gelöst Innen wartet das Gemeindehaus mit einer zeitgemäßen Ausstattung in Sachen Gebäudetechnik und Installation auf. E ine Lüftungsanlage im Bürgersaal mit kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung dient dem Luftwechsel während größerer Veranstaltungen. Als Wärmequelle für das Gebäude genügt eine Gastherme, die sich auf der Ebene der Bibliotheken-Galerie befindet. Der Wärmeaustausch erfolgt auf allen Ebenen über eine Fußbodenheizung, im Bürgersaal kommen die Flächen der Wandheizung hinzu. Die Energiedaten des Gebäudes sprechen für sich: Sein Heizwärmebedarf liegt laut Energieausweis bei 151,40 kWh/(m² · K), sein jährlicher Primärenergiebedarf bei 199,98 kWh/(m² · K) (max. = 282 kWh/(m² · K)), sein Endenergiebedarf bei 166,93 kWh/(m² · K). Brandschutztechnisch wurde die Außenhülle in Ober- und Dachgeschoss als REI 30 (F30-B) klassifiziert. Möglich war das, weil im Gebäude nicht geschlafen wird, weil es in allen Bereichen Rauchmelder mit Aufschaltung zur Feuerwehr gibt und weil die Feuerwache nur 100 m vom Bürgerhaus entfernt ist. Sensible Bereiche wie die Küche befinden sich im ausbetonierten Teil des Erdgeschosses, www.mikado-online.de nur für die Lüftungsschächte gab es eine F90-A-Anforderung. Fluchtwege gibt es in Erd- und Obergeschoss zu ebener Erde, im Obergeschoss fungieren speziell dimensionierte Fenster, im Dachgeschoss ein Steg zu einem Notausgang über der Treppe als Fluchtmöglichkeit. Die Treppe wurde aus dem Gebäude ausgelagert, um die Brandschutzanforderungen in einem finanzierbaren Rahmen zu halten. Sengler erklärt: „Für ein innen liegendes Treppenhaus hätten wir eine F90-A- oder sogar eine F120-Anforderung erreichen müssen. Für unsere nach außen verlegte Treppe gelten diese Anforderungen nicht.“ Zu den Vorteilen dieser Lösung gehört auch, dass sie das breite Nutzungsspektrum des Gebäudes eigentlich erst möglich macht: „Hätten wir die Treppe ins Gebäude integriert, wären von den rund 100 m² pro Geschoss 30 – 40 m² für die Treppe verloren gegangen. Im Klartext: Bürgersaal, Vereinsräume und Bibliothek wären nur noch mit großen Einschränkungen nutzbar gewesen.“ Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪ Intelligente Technik sieht man nicht. Man spürt sie. Es ist Zeit, Komfort bei Dachfenstern neu zu definieren: mit einem vollautomatischen Klapp-Schwingfenster ohne sichtbare Antriebskomponenten. Für glänzende Aussichten unter dem Dach. Intuitiv zu steuern, mit hervorragender Energieeffizienz bei Roto blueTec Plus Verglasung und so leicht einzubauen, wie Sie es von Roto erwarten dürfen. Das RotoComfort i8: Wohnkomfort auf Knopfdruck, wie Sie ihn so noch nicht erlebt haben. Jetzt erleben unter rotocomfort-i8.de Thema des Monats Bauen im Bestand P 1 Architekt im Interview Zwischen Tradition und Moderne mikado sprach mit dem Architekt Prof. Dr.-Ing. Dieter Sengler über die Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne bei Sanierungsaufgaben. mikado: Herr Prof. Dr. Sengler, Sie haben ja schon eine gewisse Erfahrung mit der Sanierung historischer Gebäude in Altdorf? Sengler: Das kann man schon sagen. Seit 1993 arbeite ich im Auftrag privater Bauherren vor Ort an der Sanierung einiger teils über 500 Jahre alter Fachwerkhäuser. Dabei haben wir in mehreren leer stehenden Gebäuden Wohnungen für 13 neu zugezogene Familien geschaffen. Nur der Denkmalschutz hat den schon freigegebenen Abriss der letzten noch erhaltenen Fachwerkgebäude im Ort verhindert und dafür gesorgt, dass die Bauherren für die Sanierung Zuschüsse und Steuererleichterungen bekamen. Andererseits hat der Denkmalschutz das Bauen selbst teilweise erheblich erschwert … Weil man sich dabei auf eine Gratwanderung begibt: möglichst viel von der alten Substanz erhalten, aber auch die heutigen Anforderungen erfüllen und einen möglichst hohen Wohnwert erzielen? In der Tat, und das geht natürlich nicht ohne Kompromisse. So ist es zum Beispiel kaum möglich, ein Fachwerk ohne zusätzliche Abdichtung und Dämmschicht an heutige Wärmeschutz- und Komfortstandards anzupassen. Wir gehen deshalb in der Regel so vor, dass wir die bestehende Konstruktion durch eine Außendämmung und ein Sichtfachwerk ergänzen. ◂◂Prof. Dr.-Ing. Dieter Sengler hat als Architekt die Sanierung des Schulgebäudes übernommen ▸▸Handzeichnung vom neu gelösten Firstdetail wir auf Produkte aus einem PUR/PIRDämmsystem zurück – auch bei einer Innendämmung, die bei der Sanierung alter Fachwerkgebäude oft besondere Vorteile bietet. Damit gelingt es uns, bei vertretbarer Bauteilstärke einen sehr hohen Wohnkomfort zu erreichen. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung: Mein eigenes Büro liegt am Kirchplatz 11, also in einem der sanierten Altdorfer Fachwerkhäuser. Was wegen des knappen Raums ja nicht ganz einfach ist? Genau. Hier benötigen wir eine sehr effiziente Dämmung, die uns auch bauphysikalisch möglichst viel Sicherheit gibt. In der Regel greifen Dessen Sanierung war vermutlich etwas einfacher als die des Schulgebäudes? Das schon, auch wenn jedes alte Gebäude seine Eigenheiten hat. Beim Schulgebäude gab es ganz besondere Herausforderungen, weil zum einen die Schäden in der Fachwerkwand auf der Kirchenseite groß waren. Zum anderen mussten wir wegen der öffentlichen Nutzung alle Anforderungen an den Brand-, Wärmeund Schallschutz einhalten, nicht zu vergessen die moderne Ausstattung inklusive Installation, die so 20 mikado 9.2014 ein Gebäude benötigt. Deshalb hatten wir keine andere Möglichkeit, als tiefgreifend in die bestehende Konstruktion einzugreifen und das Gebäude quasi neu zu erfinden – zum Glück stand es nicht unter Denkmalschutz. Ich glaube aber, dass wir eine Lösung gefunden haben, mit der wir nicht nur der Moderne, sondern auch dem historischen Ortsbild voll und ganz gerecht geworden sind. Insgesamt haben sich die neun Jahre Arbeit am Bürgerhaus für mich gelohnt, und es freut mich als Architekt, wenn das Ergebnis meiner Arbeit auf so viel Zustimmung bei den Bürgern trifft. Als schmerzlich habe ich allerdings die zahlreichen Eingriffe durch Baubehörden und Gemeinderat empfunden, die so manch gute Planungsidee verhindert haben. Das Ergebnis könnte in meinen Augen also noch ein Stück weit besser sein. Herr Sengler, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch. Thema des Monats Bauen im Bestand Bürgermeister im Interview Wertvoller Treffpunkt Bürgermeister Erwin Heller und die Bürger von Altdorf freuen sich über das schöne Ensemble, das rege genutzt wird. mikado: Herr Heller, Sie zählten ja von Anfang an zu den Befürwortern der Sanierung des Schulgebäudes. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden? Heller: Absolut, obwohl auch mich anfangs hin und wieder Zweifel beschlichen, ob man aus diesem unattraktiven Altbau tatsächlich noch ein Schmuckstück machen kann. Wie sehen Sie denn die Funktion des sanierten Gebäudes im sozialen Gefüge des Orts? Das Gebäude ist ein zentraler Ort der Begegnung, der von den Altdorfern sehr gut angenommen wird. Highlight ist die Bücherei mit ihren gemütlichen Sitz- und Lesebereichen. Man trifft sich hier, um einen Kaffee zu trinken, um auf der Außenterrasse zu plaudern oder zu lesen. Eine Etage weiter unten stehen den Vereinen Räume zur Verfügung, die wir vorher in dieser Form nicht anbieten konnten. Abendtermine sind so gefragt, dass man schon frühzeitig buchen muss. Gleiches gilt für den Bürgersaal im Erdgeschoss, der für Familienfeiern, aber auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Autorenlesungen und Ausstellungen genutzt wird. ▸▸Erwin Heller ist Bürgermeister von Altdorf und war von Anfang an ein Befürworter der Sanierung Während der Finanzkrise haben uns Bund und Land im Zuge eines Konjunkturpakets einen Zuschuss von 770 000 Euro für die energetische Gebäudesanierung bewilligt. Eine weitere Finanzspritze bekamen wir aus dem Ausgleichstopf für finanzschwächere Kommunen, das waren noch einmal 130 000 Euro. Nur so ließ sich die aufwendige Sanierung stemmen. Ein beliebter Treffpunkt im Ortszentrum. Damit hat sich die Investition wohl schon gelohnt. Wie kann ein kleiner Ort wie Altdorf so einen Brocken schultern? In jedem Fall nur mit Zuschüssen, die auch eine Voraussetzung für die Bewilligung im Gemeinderat waren. Vielen Dank – und weiterhin viel Freude mit dem neuen Gemeindehaus. Projekt 1 Fazit FOTOS: VOLKER WINKLER / JOACHIM MOHR Neu auf Alt gebaut www.mikado-online.de Beim Umbau des Schulhauses zu einem Bürgerhaus gelang es, drei unterschiedliche, getrennte Funktionsbereiche in die Struktur eines alten Fachwerkgebäudes zu integrieren und gleichzeitig alle aktuellen Anforderungen an die bauliche Sicherheit, den Schallschutz und an die Energieoptimierung zu erfüllen. Die Untersuchung des Bestandes führte schnell zu dem Ergebnis, dass viele der alten Hölzer den heutigen Lastannahmen nicht mehr genügten. Es gab also keine Alternative, als das historische Gebäude vom Erdgeschoss bis zum Dachfirst neu zu konzipieren. 21 Thema des Monats Bauen im Bestand P 1 Fenstersanierung Historische Fenster erhalten Wer historische Fenster energetisch verbessern und somit erhalten möchte, den unterstützt ein Tool der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau (BFH AHB) zur Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten historischer Einfach- und Kastenfenster. F enster gelten als die „Augen des Hauses“. Sie ermöglichen den Blick nach draußen und prägen von außen als wichtiges gestalterisches Element das Erscheinungsbild der Fassade. Um moderne Wärmeschutzanforderungen einzuhalten, ersetzen viele Bauherren historisch wertvolle Fenster durch neue Fenster. Mit dem Originalfenster geht damit oft auch der Charme und Ausdruck des Gebäudes verloren. Dabei gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, Bestandsfenster energetisch zu sanieren. Das Einfachfenster ist neben dem Kastenfenster die am häufigsten vorkommende Konstruktionsart historischer Fenster. Es besteht aus einem Blend- und einem Flügelrahmen und ist mit einer Einscheibenverglasung ausgestattet. Der Wärmedurchgangskoeffizient (Uw-Wert) eines typischen Bestandsfensters mit einer Fenstergröße von ca. 2 m² und einem Glasanteil von etwa 64 Prozent liegt bei ungefähr 4,5 W/(m² · K). Im Vergleich dazu liegt der Wärmedurchgangskoeffizient eines historischen Kastenfensters der gleichen Größe mit einem Glasanteil von 70 Prozent bei etwa Uw = 2,3 W/(m² · K). Kastenfenster bestehen aus einem Außenund einem Innenfenster, die durch ein rundum laufendes Futterbrett aus Holz miteinander verbunden sind. Ein „historisch wertvolles Fenster“ muss nicht unbedingt unter Denkmalschutz stehen. Den Wert eines Fensters prägen unter anderem seine 22 mikado 9.2014 Historische Augen des Hauses ▴▴Historische Straßenansicht in der Schweiz. Das Fenster ist oftmals das einzige architektonische Gestaltungsmittel und sollte erhalten bleiben visuelle Wirkung auf die Fassade und das Stadtbild sowie seine kulturelle, handwerkliche und künstlerische Ausführung. Fenstersanierungen sind stets im Kontext mit anderen Sanierungsmaßnahmen der Gebäudehülle zu sehen. Historische Fenster haben in der Regel einen geringen Flächenanteil an der gesamten Umfassungsfläche. Häufig kann eine Verbesserung des Wärmeschutzes anderer Bauteile, wie Kellerdecken oder Geschossdecken unter Dachböden, eine höhere Energieeinsparung bei geringeren Sanierungskosten erzielen. Die historischen Fenster sind dann nur noch so weit energetisch zu ertüchtigen, dass die Behaglichkeit der Bewohner durch die Erhöhung der Luftdichtigkeit und Sicherstellung des Mindestwärmeschutzes gewährleistet ist. Tool zur Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten Bei einer umfassenden Bestandsaufnahme werden zunächst der historische Wert sowie der Erhaltungszustand der Fenster ermittelt. Die Bestandsaufnahme beinhaltet eine detaillierte Dokumentation anhand von Skizzen, fotografischen Aufnahmen sowie eine Beschreibung zu Materialität und Zustand. Je nach Erhaltungszustand kann eine Schadenskartierung eine gute Hilfestellung zur Abschätzung der Sanierungskosten und Ausarbeitung des Restaurierungsplanes sein. Auch die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit der Beschläge gehört zur Bestandsaufnahme dazu. Auf Grundlage der Bestandsaufnahme entsteht Thema des Monats Bauen im Bestand Einfachfenster mit neuer Isolierverglasung im bestehenden Rahmen Einfachfenster mit neuem Vorfenster nun ein Konzept für die Sanierung. Um das Potenzial verschiedener Sanierungsmaßnahmen abschätzen zu können, ist eine energetische Analyse der Bestandsfenster durchzuführen. Hierfür hat die Berner Fachhochschule ein Rechenwerkzeug zur Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten historischer Einfach- und Kastenfenster entwickelt. Damit können sowohl die Wärmedurchgangskoeffizienten der Bestandskonstruktionen als auch der verschiedenen Sanierungsvarianten in Anlehnung an die Normen EN ISO 10077-1:2006 und EN ISO 10077-2:2003 (Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Abschlüssen ­­­– Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten) berechnet werden. Download unter: www.bfh.ch/forschung/ projektdatenbank.html Zudem ist eine ausreichende Profiltiefe des Rahmens zur Aufnahme der Isolierverglasung notwendig. Der Rahmen sowie die Beschläge müssen stabil genug sein, um das Gewicht der zusätzlichen Fensterscheibe aufnehmen zu können. Durch den Einbau einer Isolierverglasung mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten Ug der Verglasung von 1,2 W/(m² · K) ist eine Verbesserung des Wärmeschutzes eines typischen Einfachfensters mit einer Fenstergröße von ca. 2 m² und eines Glasflächenanteils von etwa 64 Prozent möglich. Mit solch einem Einbau kann der Wärmeverlust des Fensters um bis zu 57 Prozent reduziert werden. Das entspricht einem Wärmedurchgangskoeffizienten eines sanierten Einfachfensters von etwa 1,9 W/(m² · K). Austausch der Verglasung Zusätzliche Fensterebene Verschiedene Sanierungsmaßnahmen verbessern historisch wertvolle Fenster energetisch. Der Einbau von Dichtungen beispielsweise verringert Lüftungswärmeverluste und vermindert Zuglufterscheinungen. Die Verbesserung des UW-Wertes eines historischen Fensters ist auch durch den Austausch der Verglasung oder den Einbau einer zusätzlichen Fensterebene möglich. Beim Austausch der Verglasung wird das alte Glas durch eine Mehrfachisolierverglasung ersetzt. Der historische Rahmen bleibt erhalten. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Sanierungsmaßnahme ist, dass der Fensterrahmen weitgehend intakt ist und kaum schadhafte Rahmenteile aufweist. Das Anbringen einer Aufdoppelung eines Fensterrahmens ist eine weitere Sanierungsmaßnahme. Hierbei wird ein zweiter Flügelrahmen auf einen der bestehenden Fensterflügel montiert. Ist die Aufdoppelung innen angebracht, so ist die Breite des Blendrahmens zu beachten. Ist dieser nicht breit genug, so verkleinert sich der maximale Öffnungswinkel des Fensters. Um Kondensatbildung vorzubeugen, ist zwischen Aufdoppelung und bestehendem Flügelrahmen eine umlaufende Dichtung anzubringen. Der UW-Wert eines historischen Kastenfensters mit einer Fenstergröße von ca. 2 m² und einem Glasanteil von etwa 70 Prozent kann sich durch den Einbau einer einfachverglasten www.mikado-online.de Aufdoppelung um 28 Prozent auf 1,6 W/(m² · K) verringern. Voraussetzung dieser Maßnahme sind wiederum intakte bestehende Rahmen und Beschläge, die eine ausreichende Stabilität für die Aufnahme des zusätzlichen Gewichts der neuen Fensterebene aufweisen. Einbau von Dichtungen Historische Fenster verfügen in der Regel über keine Dichtungen und sind somit luftdurchlässiger. Daraus resultieren höhere Lüftungsverluste und Zuglufterscheinungen. Das kann zu einer starken Beeinträchtigung der Behaglichkeit führen. Der Einbau von Dichtungen reduziert die Lüftungswärmeverluste. Durch die Erhöhung der Luftdichtigkeit verbessert sich auch das Schalldämm-Maß des Fensters und damit der Schallschutz gegen Außenlärm. Der Dichtungseinbau verursacht nur geringe Sanierungskosten im Vergleich zur damit erzielten Energieeinsparung. Die Dichtungen werden über eine eingefräste Nut am Rahmen befestigt. Dabei ist zu prüfen, ob der Fensterrahmen so dimensioniert ist, dass eine Einfräsung des Rahmens möglich ist. Hinsichtlich der Lage der Dichtung gilt die Regel „innen dichter als außen“. Die Dichtung zwischen Blend- und Flügelrahmen sollte möglichst raumseitig liegen, um Tauwasseranfall in der Fuge zu vermeiden. Historische Gebäude sind oft durch ihre schlichte Bauweise gekennzeichnet. Fenster sind das einzige architektonische Gestaltungsmittel und sollten deshalb erhalten bleiben. Barbara Wehle und Dr. Christoph Geyer, CH-Bern ▪ 23 Mehrgenerationenhaus Frischer Wind für die Siebziger Ein Einfamilienhaus verwandelt sich in ein Mehrgenerationenhaus. Dafür wurden Anbauten geplant und auch eine thermische Sanierung ist vonnöten. Ein klarer Fall für den Holzbau. 24 mikado 9.2014 Projekt 2 Umbau eines Einfamilienhauses Holzbau punktet mit Flexibilität und Leichtigkeit. Mehrgenerationenhaus: Frischer Wind für die Siebziger 24 Steckbrief28 Konstruktion: Individuelle Lösungen 29 Fazit: Mit dem Blick aufs Wesentliche 29 E ine kleine, unscheinbare Perle in exponierter Lage: So stellte sich ein Einfamilienhaus im Tiroler Arzl dar. An einem steil abfallenden Hang mit sonniger Südwest-Ausrichtung zeigte sich das Haus mit kleinen Fenstern und dunklen Räumen trotz des traumhaften Ausblicks eher introvertiert. Zu seiner besten Zeit hatte das Haus, dessen Entwurf von dem Tiroler Architekten Ekkehand Hörmann stammte, in Architekturkreisen durchaus Beachtung gefunden und ist im Standardwerk „Österreichische Architektur des 20. Jahrhunderts“ des Architekturkritikers Friedrich Achleitner gelistet. Der Innsbrucker Architekt Gerald Gaigg kehrte nun das Innere www.mikado-online.de ▸▸Introvertiert zeigte sich das Haus vor dem Umbau: ein typisches Einfamilienhaus aus den siebziger Jahren GERALD GAIGG MARC MÜLLER ◂◂Mit der Sanierung kamen Sonne und Licht ins Innere des Hauses des Hauses nach außen, öffnete es, ließ Sonne und Licht hinein. Mit intelligenten An- und Umbauten aus Massivholzplatten ordnete er die Grundrisse neu, schuf Platz für zwei Familien und ertüchtigte die Substanz mit Passivhauskomponenten so weit, dass der Energiebedarf um 70 Prozent sank. Holz ist mobil Doch der Weg dahin war lang. Das Einfamilienhaus aus den frühen siebziger Jahren war für sein Alter zwar in gutem Zustand, doch in seiner Funktionalität entsprach es in keiner Weise mehr den aktuellen Bedürfnissen der Familie. Ein katastrophal hoher Energieverbrauch zeigte an, dass die Sanierungsmaßnahmen grundlegend und umfassend angegangen werden mussten. So dachte man über Abriss und Neubau ebenso nach wie über die Variante der Sanierung. Ein weiterer Aspekt musste bei der Planung ebenfalls beachtet werden: Die exponierte Lage brachte durch die sehr schmale, verschachtelte Zufahrt eine stark eingeschränkte Erreichbarkeit der Baustelle mit sich. Nur mit sehr hohem Aufwand und entsprechenden Kosten hätte man den Bauschutt abtransportieren und neues Material zur Baustelle schaffen können. Da vor diesem Hintergrund ein Abbruch unmöglich und die Sanierung zudem wirtschaftlicher 25 P 2 GERALD GAIGG ◂◂Die engen Zufahrtswege am Berg machten die Anlieferung schwierig. Sie waren aber auch ausschlaggebend dafür, sich für den Holzbau zu entscheiden erschien, suchten Architekt und Bauherren nach einer neuen Ordnung, in der die Bedürfnisse der Bewohner Berücksichtigung fanden. Wärmebrückenfrei in Holz Einerseits musste das Haus „fit“ werden, um künftig zwei Familien zu beherbergen, andererseits sollte der Altbestand größtmöglich weitergenutzt werden. Das schien gerade aufgrund der eingeschränkten Erreichbarkeit nur mit Holzbauteilen möglich, denn sie konnten relativ unproblematisch auf einem 2-Achser angeliefert werden. Der Holzbau bot aber auch einen statischen Vorteil. Da die Statik des Gebäudes nahezu ausgereizt war, konnten die zusätzlichen Lasten durch das Holz gering gehalten werden. Im östlichen Teil des Erdgeschosses sollte eine kleine Wohnung mit nur einem Schlafzimmer entstehen. Die Umbaumaßnahmen in diesem Bereich beschränkten sich auf ein paar kleinere Abbrüche und neue Mauern, alles, wie auch der Bestand, in Massivbauweise. Im westlichen Teil dieser Etage fanden der Eingangsbereich und die Kinderzimmer für die darüber liegende Wohnung Platz. Hier fielen die Umbaumaßnahmen gravierender aus: Ein überdachter Freisitz ist jetzt ein Kinderzimmer und der ehemalige Kellerabgang wurde mit Elementen aus Brettsperrholzplatten überbaut und mit in die thermische Hülle genommen. Dieser neue Teil schuf Platz für eine neue Treppe ins Obergeschoss. In der oberen Etage war der Kern des Grundrisses von Anfang an festgelegt. Da der schönste Ausblick über das Inntal in der südwestlichen Ecke des Hauses liegt, sollte hier das große Südostansicht: Die gelben Linien zeigen den Bestandsbau 26 mikado 9.2014 Wohnzimmer entstehen. Damit der Blick nun ungehindert in die Ferne schweifen kann, wurden große Mauerteile entfernt und großzügige Glasflächen geschaffen. Der Rückbau etlicher Zwischenmauern machte eine Neuorganisation der Räume möglich und schafft einen geräumigen Eindruck. Auf dem alten Erker im Erdgeschoss wurde ein weiterer Anbau aus Massivholzplatten platziert, der nun den Essplatz aufnimmt. Seine massiven Holzwände ließen die Bauherren von innen ganz bewusst unbehandelt, um eine angenehme, warme Atmosphäre zu erzeugen. Auch das Dach blieb von Umbauten nicht verschont. Das einstige Zeltdach verschwand und machte einem begehbaren Flachdach mit Dachgarten Platz. Glücklicherweise konnte die alte Stahlbetondecke weitergenutzt werden. Ungewöhnlich ist die Konstruktion der Attika: Sie Südwestansicht wurde wärmebrückenfrei aus Holzelementen gefertigt. Ein breiter Dachüberstand nach Süden und Westen schützt vor sommerlicher Überhitzung. Im Obergeschoss schiebt sich vor den Baukörper nun von Südwesten her eine große, zwei Seiten umlaufende Terrassenfläche in Holzbauweise mit einer Stahlkonstruktion. ▸▸Die Attika des neuen Dachs wurde in Holz gefertigt. Die Lösung erwies sich als preiswert, da das Verschnittmaterial genutzt wurde GERALD GAIGG GERALD GAIGG ◂◂Montage des nördlichen Zubaus: Hier entsteht das neue Treppenhaus Völlig neues Erscheinungsbild In Summe haben diese Umbaumaßnahmen das Haus so verändert, dass es auf den ersten Blick fast nicht wiederzuerkennen ist. Und das ist kein Zufallsprodukt, sondern war von allen Beteiligten so gewünscht. Den Bauherren war das strenge Korsett der ursprünglichen Architektur zu eng. Sie wollten mit der neuen Ausrichtung größere Räume schaffen. Vor allem für die Fassade bedeutete der Umbau tiefe Einschnitte. Sämtliche Vor- und Rücksprünge und auch die gemauerten Blumenkästen blieben auf der Strecke. Der Architekt achtete jedoch darauf, die P 2 Steckbrief Thema des Monats Bauen im Bestand Bauvorhaben: Wohnhaus. Um- und Zubau und thermische Sanierung in A-6020 Innsbruck-Arzl Österreich Bauweise: Bestand in Massivbauweise aus dem Jahr 1974, neue Anbauten in Holzmassivbauweise Energiestandard: Heizwärmebedarf (HWB) alt: 178 kWh/(m² · a) HWB neu: 27 kWh/(m² · a) (Niedrigenergiehaus) Wohnnutzfläche: vorher 181 m², nachher 245 m² Nutzfläche: Bestand 905 m³, Zubau 204 m³ Bauherren: Familie Deflorian-Hudovernik ▸▸Als „Cabrio“ ist das Dach über der großen Terrasse konzipiert MARC MÜLLER vorher 159 m², nachher 154 m² Umbauter Raum: Planer/Architekt und Bauleitung: Dipl.-Ing. Architekt Gerald Gaigg A-6020 Innsbruck alte Infrastruktur so weit wie möglich zu belassen. Da der alte Grundriss auf dem Rhythmus der Fassade aufgebaut war, mussten die Bauherren bei der Neuorganisation an einigen Stellen Kompromisse eingehen. Die Kinderzimmer beispielsweise sind mit ca. neun Quadratmetern nun sehr klein. Um größere Räume zu schaffen, wären aber gravierende Eingriffe in die tragende Struktur nötig gewesen, die finanziell nicht vertretbar erschienen. Statik: Dipl.-Ing. Markus Unterholzner A-6020 Innsbruck Baumeister: Huter & Söhne A-6020 Innsbruck www.huter.soehne.at Holzbau: Holzbau Sprenger A-6108 Scharnitz www.holzbau-sprenger.at und DMH Handels GmbH DasMassivHolzhaus A-6330 Kufstein www.dasmassivholzhaus.com Endlich warme Räume MARC MÜLLER ◂◂Der neue Hauseingang an der Nordseite: Die neue Überdachung schafft einen einladenden Eingangsbereich 28 mikado 9.2014 Der Heizwärmebedarf des Hauses lag vor der Sanierung bei einem immens hohen Wert von sage und schreibe 178 kWh/(m² · a). Mit der thermischen Sanierung konnte er auf 27 kWh/ (m² · a) gesenkt werden. Dafür sorgten zum einen der rundherum angebrachte Vollwärmeschutz aus 20 cm starken EPS-Platten und Holz-Alu-Fenster mit Dreischeibenverglasung. Auch die oberste Geschossdecke erhielt nun eine 40 cm dicke EPS-Dämmung. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bringt jetzt das ganze Jahr über Frischluft ins Haus. Enormen Anteil an der energetischen Ertüchtigung hat die Glättung der Fassade. Sehr treffend als „Kühlrippen“ hatte der Architekt die „Betonnasen“ bezeichnet, die die Außenfläche der Wände fast verdoppelten und dafür sorgten, dass die Räume im Winter nahezu unbeheizbar waren. So stiegen die Raumtemperaturen im langen Tiroler Winter oft nicht über 15 Grad. Ohne die zahlreichen Vor- und Rücksprünge erreicht das Gebäude heute ein deutlich besseres A/V-Verhältnis. Das Projekt Heizung ist hingegen noch nicht ganz abgeschlossen: Da der Öl-Heizkessel noch fast neu war, entschied man sich gegen einen sofortigen Austausch. Später sollen Pellets das Öl ersetzen und über die bestehende Fußbodenheizung Wärme ins Haus bringen. In der Übergangszeit verbreitet der Kamin wohlige Wärme im Haus. Der einzige Wermutstropfen der gesamten Sanierung liegt im Keller: Die Kellerdecke konnte nicht mit finanziell vertretbarem Aufwand wärmebrückenfrei saniert werden und erhielt daher nur eine 6 cm dicke Kellerdeckendämmplatte. Das umfassende Maßnahmenpaket sorgte für ein viel besseres A/VVerhältnis. Zum Vergleich: vorher 0,74, nachher 0,64. Auch der mittlere U-Wert der Außenhülle kann sich jetzt sehen lassen. Lag er vorher bei 0,964 W/(m² · k), kommt das Gebäude nun noch auf 0,289 W/(m² · K). Die Mehrkosten im Vergleich zu einer „Standardsanierung“ lagen bei ▪ zwei bis drei Prozent. Thema des Monats Bauen im Bestand Konstruktion Individuelle Lösungen Luftdichtheit war das große Stichwort der Sanierung in Arzl. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Nahtstellen zwischen Alt und Neu. U m die Melange aus Alt und Neu zu einem sauberen Bauergebnis zu bringen, mussten die Nahtstellen der Bauteile besonders sorgfältig ausgeführt werden. Da bei diesem Objekt großer Wert auf energetische Belange gelegt wurde, plante der Architekt die Anschlüsse der Holzbauteile an die Massivkonstruktion luftdicht. Das erreichte er mit einem Glattstrich und Bitumenbahnen, es folgten Kompri- und Klebebänder. Den Anbau auf der Nordseite setzten die Holzbauer auf die vorhandene Betonkonstruktion der alten Kellertreppe. Diese wurde im Außenbereich rundherum aufgegraben und mit einer Dämmschürze versehen. Damit holten die Zimmerer diesen Bereich in die thermische Hülle. Den Anbau selbst erstellten die Holzbauer aus rund 10 cm dicken vorgefertigten Massivholzplatten, dämmten ihn mit 20 cm starken EPS-Fassadendämmplatten und verputzten ihn. Das schräge Deckenelement besteht aus einer Dreischicht-Holzplatte mit darüber liegender Aluminium-Bitumendichtungsbahn. Eine bituminöse Dachdichtungsbahn schützt die 16 cm dicke Schicht PUR-Hartschaumdämmung vor Wasser. Den zweiten, nach Süden gerichteten Anbau setzten die Holzbauer auf einen bereits bestehenden Teil im Erdgeschoss. Dazu musste das Zeltdach weichen. In gleicher Bauweise wie über der Treppe entstand hier ein neuer Raum. Zu einem Trick griff der Architekt bei der Attika: Um eine Wärmebrücke zu vermeiden, ließ er die Attika aus Massivholz fertigen. Das war gleichzeitig auch die kostengünstigste Lösung. Die neue Terrasse ist eine leichte Stahlkonstruktion aus Schwerlastkonsolen. Sie wurden thermisch entkoppelt an die Struktur angehängt. Heute erreicht das Haus durch die Sanierungsmaßnahmen fast Passivhaus-Standard. Einzig die Wärmebrücken im Keller konnten nicht kostenakzeptabel saniert werden. Die Kellerdecke ist nur von unten gedämmt. Ein Blick in den Energieausweis zeigt nun acht verschiedene Wandaufbauten für das Haus. Ein Beleg dafür, dass in der Sanierung großer Wert auf einzelne, individuell geschneiderte Lösungen gelegt werden muss, um optimale Ergebnisse zu erreichen. Christina Vogt, Gladbeck ▪ Projekt 2 Fazit MARC MÜLLER Mit dem Blick aufs Wesentliche www.mikado-online.de Die Sanierung eines Wohnhauses bedeutet oft den Verlust der ehemaligen Architektur. Viele Architekten vergessen bei der Suche nach jedem noch so kleinen Einsparpotenzial den Blick auf das Erscheinungsbild dessen, was am Ende dabei herauskommt. Doch dieser Fall liegt anders: Er zeigt, dass moderne Ansprüche an Wohnraum und Energiestandard nicht zwangsläufig das Ende der guten Architektur bringen müssen, sondern dass aus einem gelungenen Entwurf der siebziger Jahre auch etwas ganz Neues, aber ebenso architektonisch Wertvolles entstehen kann. 29 Mehrgeschosser Erdbebensichere Passivhaus-Residenz Die „Résidence Jules Ferry“ steht in einem Erdbebengebiet. Damit die Gebäude einem Beben standhalten, haben sie ein Tragwerk aus Brettsperrholz-Elementen mit Stützen und Trägern. Die Wandelemente sind reißverschlussartig zugeschnitten und das Ganze ist mit Stahllaschen, Blechen und Zugstangen zusammengespannt. 30 mikado 9.2014 Ingenieurholzbau Mehrgeschosser ASP ARCHITECTURE D ie Résidence Jules Ferry in der lothringischen Kleinstadt SaintDié-des-Vosges (Frankreich) steht in einem Erdbebengebiet der Zone 3. Das Ensemble aus einem drei- und einem achtgeschossigen Gebäude ist ein Nachverdichtungsprojekt in Holzbauweise, das sich städtebaulich bestens in die Umgebung einfügt. Als Passivhaus ist es zudem ein energetisches Vorzeigeprojekt der Region. „Le Toit Vosgien“, Bauherr und Vermieter des Objekts, folgte von Anfang an dem Grundsatz, Wohnbauten in Holz zu errichten. Der soziale Wohnkomplex umfasst 26 Wohnungen, davon 19 im Acht- und sieben im Dreigeschosser. Da mehrgeschossige Holzbauten in Frankreich dank Weiterentwicklung der technischen Anweisung IT249 (Instruction Technique 249 – hier geht es vor allem um den Brandschutz in Wohnhäusern) seit 2010 auch baurechtlich kein Problem mehr darstellen, stand dem Projekt nichts im Wege. Für den Achtgeschosser galt es, eine statisch effektive Konstruktion zu entwickeln, die den maximal möglichen Erdbebenlasten nicht nur standhält, sondern das Gebäude auch so schützt, dass es danach weiterhin gebrauchstauglich ist, das heißt bewohnbar. ◂◂Seit Anfang 2014 ist die Résidence Jules Ferry, ein sozialer Wohnbau der Extraklasse, bezogen. Das Ensemble im Passivhausstandard umfasst einen Drei- und einen Achtgeschosser Flächentragwerk mit Stützen und Trägern kombiniert Architekt Antoine Pagnoux von ASP architecture aus Saint-Dié-des-Vosges hat schon öfter für „Le Toit Vosgien“ geplant, sodass ihm die Holzbauweise vertraut ist. In Zusammenarbeit mit Tragwerksplaner Thomas Steuerwald von BET Ingénierie Bois aus Bischheim (Frankreich) wählten sie für das kompakte Gebäude mit rund 23 m Breite, 13 m Tiefe (ohne Loggien) und knapp 23 m Höhe eine Konstruktion aus Brettsperrholz(BSP)-Elementen für Wände und Decken und kombinierten es mit einem Stützen-/ Träger-System aus Brettschicht(BS)Holz in den beiden inneren Gebäudelängsachsen. So kann das Gesamttragwerk Horizontal- und Vertikallasten über die Scheibenwirkung der Wände und Decken bzw. Vertikallasten über die Stützen aufnehmen. Gleichzeitig ermöglichten die Stützen und Unterzüge eine ebenso großzügige wie flexible Raumgestaltung. Dreiteilung des Wohnblocks zur Schallentkoppelung Zwei Doppel-Querwände, die die Geschossgrundrisse dreiteilen, markieren auch die vertikale Teilung des ASP ARCHITECTURE ▸▸Raumeindruck mit sichtbarem Holz: Stützen und Unterzüge erlauben offene Räume www.mikado-online.de 31 ASP ARCHITECTURE 32 Stahlknoten entwickelt. Er besteht aus zwei gegeneinander verdrehten Laschenpaaren, eingeschlitzten Blechen sowie zwei Lastverteilungsplatten (mit Schalldämmeinlage) in Deckenebene mit Anschlussblechen für die jeweiligen Stützen des Stockwerks darüber. Die Stahlknoten schließlich verbinden die Stützen biegesteif mit den Unterzügen und dienen Letzteren als Gabellager. So sind die Unterzüge seitlich gehalten, erfahren aber ebenfalls keine Querpressung durch die Stützen. 30/20/24 cm/24 cm, GL24h) herum ausgespart. Zur direkten Weiterleitung der Vertikallasten von Stütze zu Stütze hat der Tragwerksplaner einen speziellen lastdurchleitenden Schallentkopplung Zur Schallentkopplung ist der Achtgeschosser in drei vertikale Blöcke geteilt und über Stahllaschen wieder zu einem statischen Gesamtsystem verbunden Aussteifung über Scheiben und Gesamtsteifigkeit über Stahl SERTELET Gebäudes in drei Blöcke, die statisch unabhängig voneinander konzipiert, aber mechanisch über Stahllaschen und eingeschlitzte Bleche auf und in den Außenwänden verbunden sind. Die als Sandwichkonstruktion mit Dämmlage ausgeführten Querwände sorgen für die Schallentkoppelung zwischen den Geschosswohnungen. In ihren Achsen, aber in Dämmebene der Außenwände, sind außerdem Zugstangen angeordnet, die die Wandscheiben über die acht Geschosse zusammenspannen und in den Fundamenten verankern. Je Geschoss dienen die Träger bzw. Unterzüge (b/h = 24 /36 cm, GL24h) in den zwei mittleren Längsachsen bzw. die konsolenartigen Randträger (b/h = 28 /50 cm, GL24h) an den Außenwänden als Auflager für die Decken-Elemente. Als Dreifeldträger (3,75 m – 3,65 m – 3,85 m) überspannen sie das Gebäude in Querrichtung. Damit die Geschossdecken keine Querpressung aus aufstehenden Stützen erhalten, sind die Decken-Elemente um die Stützen (b/h = ▴▴Unter http:// tinyurl.com/ qxwc2dl ist die Montage des Ensembles im Zeitraffer zu verfolgen mikado 9.2014 In die Ausfräsungen der Plattenränder eingeschraubte Holzwerkstoffstreifen koppeln die etwa 11,25 m langen, 2,0 bis 2,50 m breiten und 14 cm dicken Decken-Elemente zu Scheiben. Sie steifen das Gebäude horizontal aus. Die Außenwände und die beiden Sandwich-Querwände übernehmen die Vertikalaussteifung. Ingenieurholzbau Mehrgeschosser Um die notwendige Gesamtsteifigkeit im Erdbebenfall sicherzustellen, mussten die drei Gebäudeblöcke außerdem untereinander verbunden werden. Denn jeder der drei „Türme“ wäre für sich genommen zu schlank, um Horizontallasten infolge Erdbeben in den Baugrund zu übertragen. Schlitzbleche in und Stahllaschen auf den Außenwänden boten in Kombination mit speziellen Stahlverbindern von SFS intec den erforderlichen kraftschlüssigen Anschluss: Die Stahllaschen wurden mit SFS-Vollgewindeschrauben aufgebracht. Die 1,40 m hohen und mit selbstbohrenden SFS-Stabdübeln (WS-T-7) in die Wandscheiben eingebauten Schlitzbleche wurden in den Vertikalfugen über Bolzen zusammengeschlossen. Beide Stahl-/Holz-Verbindungen sorgen über die Höhe des Gebäudes für den erdbebensicheren Verbund. Wandscheiben als auch zwischen Stahlteilen und Decken bzw. Stützen oder aber zwischen Stahlteilen untereinander eingefügt. Dabei kamen lastbezogen unterschiedlich dichte und unterschiedlich dicke Dämmstreifen zum Einsatz. Eine eigens dafür erstellte Bemessung legte jeweils den Wert desjenigen Komprimierungsmaßes fest, bei dem ein Dämmstreifen unter einer spezifischen Last und unter Berücksichtigung der jeweiligen Gebäudeverformung seinen besten akustischen Wirkungsgrad erreicht. Entsprechend viele Dämmstreifentypen und -dicken gibt es im Gebäude. Zum korrekten Einbau erhielten die Bauausführenden einen Positionsplan. Verschiedene Farben halfen zusätzlich bei der Zuordnung. Externe Erschließung ist auch Flucht- und Rettungsweg Verzahnungen, Zugstäbe und Stahlbleche nehmen Kräfte auf Schallentkopplung als zweitwichtigste Planungsgröße Um die Schallübertragung innerhalb der Geschosse, aber auch geschossübergreifend zu minimieren, erhielten alle Stöße und Fugen eingelegte Dämmstreifen. Das heißt, die Dämmstreifen wurden sowohl zwischen übereinander stehenden www.mikado-online.de Dimensionierung sorgt für sichtbares Holz Der Eurocode (EC) 8 erlaubt es nicht, Erdbebenlasten mit vereinfachten Rechenmethoden zu bestimmen. Folglich galt es, die Tragstruktur samt anzusetzender Wind- und Erdbebenlasten per 3D-CAD zu modellieren (verwendetes Programm: Robot). Im iterativen Verfahren fanden die Ingenieure die korrekten Parameter zur Bemessung der Bauteile und Anschlüsse. Fassadenschnitt 45 cm dicke Dämmkästen umhüllen das Tragwerk des im Passivhausstandard geplanten Gebäudes 40 cm Zellulose-Dämmung Fassadenbekleidung aus Tonziegeln Sturz-Verbreiterung aus BS-Holz BS-Holz-Randbalken Fassadenbekleidung aus unbehandeltem Lärchenholz 45 cm mit Stroh gefüllte Dämmkästen Fensterlaibung aus Holz Dreifach-Verglasung Konstruktion der vom Holztragwerk abgekoppelten Balkone aus galvanisiertem Stahl Verschiebung der Fenster in die Dämmebene Linoleum 7 cm Estrich 3 cm Schalldämmschicht 7 cm Ausgleichsschicht mit geringer Dichte 14 cm KLH-Massivholzdecke ASP ARCHITECTURE Um Horizontalkräfte infolge Erdbeben aufnehmen zu können, sah das Tragwerkskonzept zudem reißverschlussartig gefräste Wandkronen und -unterkanten vor. Die Wandelemente wurden über die Geschosse hinweg lediglich ineinandergesteckt (keine Verschraubungen). So lassen sich horizontale Kräfte in Wandebene durch Kontaktpressung innerhalb der Verzahnungen übertragen. Treten Kräfte quer zur Verzahnung auf, wirken die Zugstangen, die die Außenwände zusammenspannen, einem Kippen entgegen. Die Fundamente wurden für diese Zugstangenverankerungen entsprechend groß dimensioniert und dienen dem vergleichsweise leichten Gebäude auch als Gegengewicht bzw. „Anker“. Den Aufzug in Stahlbeton und das (Flucht-)Treppenhaus samt Erschließungsfluren (beide in Stahl) zu den Wohnungen haben die Planer auf der Gebäuderückseite als „Anbau“ platziert. Fugen trennen ihn vom Hauptgebäude. Mit dieser Anordnung und Materialwahl konnte auch das Thema Brandschutz gelöst werden. Denn ab einer bestimmten Gebäudehöhe müssen Flucht- und Rettungswege aus nichtbrennbaren Materialien bestehen. Rauchfrei sind sie als externe Erschließung sowieso. 33 FOTOS: LIGNATEC Ingenieurholzbau Mehrgeschosser Die Außenwanddicken der Längswände variieren lastbedingt über die Geschosse mit 17 cm (vom EG bis 3. OG) und 15,8 cm (vom 4. bis 8. OG). Die Wände der Gebäudeschmalseiten dagegen sind mit 12,8 cm überall gleich bemessen. Für die schallgedämmten DoppelQuerwände kamen 2 cm × 7,2 cm dicke BSP-Elemente zum Einsatz. Die Geschossdecken erhielten mit 14 cm eine konstante Dicke, für die Dachscheibe waren 9,5 cm ausreichend. Der Achtgeschosser hatte eine Feuerwiderstandsklasse von F60 zu erfüllen. Das konnte für alle Holzbauteile nachgewiesen werden, indem auf die statisch erforderliche Wanddicke das Dickenmaß dazugeschlagen wurde, das entsprechend dem rechnerischen Abbrandverhalten innerhalb von 60 Minuten verkohlt. Im Brandfall tragen die Restquerschnitte also zu 100 Prozent. In diesem Sinne sind die Wände überdimensioniert. Dafür konnte man auf eine Beplankung mit Gipsfaserplatten verzichten und – wo gewünscht – die Holzoberfläche sichtbar lassen. Da ein Brandüberschlag sowohl innerhalb der Fassade, die aus 45 cm dicken, mit Strohballen gefüllten Kästen besteht, als auch von der Fassade auf die tragende Hülle ins Gebäude ausgeschlossen werden konnte, genehmigte die Brandschutzbehörde bzw. die Feuerwehr in 34 Zusammenarbeit mit dem Prüfingenieur diese Lösung. Hohlkästen mit Strohballen bilden selbsttragende Hülle Gestapelt umhüllen die Dämmkästen aus Massivholzplatten das Gebäude und sind so konstruiert, dass sie sich selbst tragen. Für den Erdbebenfall mussten sie dennoch an den Außenwänden fixiert und damit die Verbindungsmittel so ausgelegt werden, dass sie auch die Vertikallasten aus den Dämmkästen aufnehmen können. Hierfür wählten die Planer spezielle Schrauben von SFS intec mit einer wärmedämmenden Kunststoff-Teleskophülse zur Vermeidung von Wärmebrücken in der Gebäudehülle: TS-T25-6. Rundum ein Erfolg Nach 13 Monaten Bauzeit (vom Spatenstich bis zum Einzug) konnten die Mieter Anfang Januar 2014 die Résidence Jules Ferry beziehen. Wie sich herausstellte, ermöglichen die Passivhäuser ihren Nutzern niedrige Nebenkosten von nur 15 Euro im Monat. Dass die Gebäude auch noch erdbebensicher sind, ist ein gutes Gefühl für die Bewohner, die sich trotz Erdbebenzone 3 gut aufgehoben fühlen in ihrem neuen Domizil. Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag, Karlsruhe ▪ mikado 9.2014 ◂◂ Lastdurchleitende Stahlknoten verhindern die Querpressung ◂ Die DoppelQuerwände mit Dämmlage erhielten in den Randbereichen zusätzliche Verzahnungen in Wandebene ▴▴Fügen der reißverschlussartig verzahnten Wandelemente mit Dämmstreifen. Schrauben bzw. Schlitzbleche und Stabdübel verbinden die Gebäudeblöcke Steckbrief Bauvorhaben: Résidence Jules Ferry: Achtgeschossiges Passivhaus in F-88100 Saint-Dié-des-Vosges Bauzeit: Dezember 2012 bis Dezember 2013 (insgesamt: 13 Monate) Baukosten: ca. 1,1 Mio. Euro Bauherr/Auftraggeber: Le Toit Vosgien F-88100 Saint-Dié-des-Vosges www.toit-vosgien.com Architektur: ASP architecture F-88100 Saint-Dié-des-Vosges www.asparchitecture.fr Tragwerks-, Ausführungs- und Werkplanung: BET Ingénierie Bois Thomas Steuerwald F-67800 Bischheim Holzbau: Lignatec – SAS F-88100 Remomeix www.klh.at Sertelet Yves S.A.R.L. F-88490 Provenchères-sur-Fave www.sertelet.com Verbindungsmittel: SFS intec GmbH D-61440 Oberursel www.sfsintec.biz/de Abbund KLH-Elemente: ABA Holz van Kempen GmbH D-86477 Adelsried www.aba-holz.de Details im Griff September 2014 Holzfassaden Haltet den Brand auf! Holzfassaden sieht man nun auch in Städten immer häufiger. Bei ihrer Realisierung ist auf die Kombination von Brandwand und brennbarer Fassade besonders zu achten. Wo lauern die Gefahren? Die sichtbare Fassade ist als diffusionsoffene Holzwand (normalentflammbarer Baustoff) geplant. Innerhalb des Gebäudes werden durch eine innere Brandwand zwei Brandabschnitte gebildet. Die Brandwand verspringt dabei zwischen dem Erdgeschoss und dem 1. Obergeschoss von der Achse 9 zu Achse 10 (siehe Foto, Seite 36 oben). Schadensbild Objekt Die Aufgabe: ein Brandschutzgutachten für ein neues Firmengebäude mit Holzfassade. Die Bruttogrundfläche des Gebäudes beträgt etwa 13 700 m². Zusätzliche Erweiterungen sind vorgesehen. Die obersten Geschosse, in denen Aufenthaltsräume möglich sind, liegen zwischen 8,70 m und 12,20 m Gebäudehöhe. Aufgrund der Größe der Nutzungseinheiten liegt somit gemäß Berliner Bau-Ordnung (BauO Bln) Gebäudeklasse 5 vor. Außerdem gilt der Neubau wegen der Größe der Nutzungseinheiten als Sonderbau. Der gesamte Gebäudekomplex wird durch eine Brandmeldeanlage überwacht, die auf die zuständige Meldestelle der Feuerwehr aufgeschaltet wird. Damit sind eine frühzeitige Entdeckung von Bränden in der Entstehungsphase und eine schnelle Alarmierung der Feuerwehr gewährleistet. www.mikado-online.de ▴▴So wird das neue Firmengebäude mit Holzfassade aussehen Das Schutzziel von Brandwänden ist eine ausreichend lange Verhinderung der Brandausbreitung auf andere Gebäude oder Brandabschnitte. Aufgrund der Brennbarkeit von Holz ist die Brandweiterleitung die größte Gefahr. Sie kann massive Brandschäden an einem Gebäude verursachen. Ohne rechtzeitiges Eingreifen bzw. Löschen durch die Feuerwehr setzt sich ein Brand auf der Fassade ungehindert fort. Dann ist im schlimmsten Fall sogar die völlige Zerstörung eines Gebäudes möglich. Um dies zu verhindern, sind die Schutzziele ein- Auf einen Blick Objekt Neubau eines Firmengebäudes in Berlin Schadensbild Brandweiterleitung über Brandwände hinaus Schadensursachen Brennbare Materialien im Bereich von Brandwänden und mangelhafte Anschlüsse Schadens­ vermeidung Brandschutztechnisch optimale Planung von Brandwänden bei Holzfassaden zuhalten. Der Detailausbildung des Anschlusses von Brandwand und brennbarer Fassade kommt deshalb eine wichtige Bedeutung zu. Schadensursachen Die Brandweiterleitung über Brandwände hinaus kann viele Ursachen haben. Oftmals ist eine mangelhafte oder nicht sachgemäße Ausführung auf der Baustelle der Grund für die Übertragung von Feuer auf andere Brandabschnitte. Dabei ist die falsche Verwendung von Baumaterialien wie brennbaren Dämmungen häufig ausschlaggebend für Schäden. Geringe Produktkenntnisse und Fachwissen stellen immer wieder Hindernisse bei der korrekten brandschutztechnischen Ausführung dar und können so Be- und Anwohner gefährden. Aber nicht nur ausführende Firmen tragen ihren Teil dazu bei. Auch Fachplaner schätzen das Brandrisiko des Öfteren falsch oder ungenügend ein. Oder anders gesagt, sie bewerten es fehlerhaft. Vor allem beim Brandschutz im Holzbau sind die erhöhten Anforderungen durch die Brennbarkeit des Holzes, der daraus resultierende Umgang mit „Erleichterungen/Abweichungen“ von den entsprechenden Verordnungen und die dazugehörigen Kompensationsmaßnahmen entscheidend für die Genehmigungsfähigkeit bzw. das Gelingen eines Projektes. Eine Sicherstellung analog dem Baurecht ist darum unumgänglich, um eine Brandweiterleitung zu verhindern bzw. die Schutzziele des Brandschutzes einzuhalten. 35 Brandwand Brandsperren (horizontale Brandsperren; ≥ 15 mm) Auskragung im Deckenbereich ≥ 15 mm keine brennbaren Dämmstoffe (normalentflammbare Oberfläche, mit Fenstern) Auskragung im Bereich des Brandwandversatzes (Decke im Erdgeschoss ≥ 30 cm) Schadensvermeidung Außenwände: Die Bekleidung der Fassade im Außen- sowie im Innenbereich besteht aus normalentflammbaren Baustoffen (Holz). Das Schutzziel, die Brandausbreitung ausreichend lange zu begrenzen und eine Brandausbreitung auf andere Geschosse zu verhindern, wird dennoch eingehalten. Als Kompensationsmaßnahme wird die Holzfassade durch horizontal durchgängige Brandsperren ≥ 15 mm pro Geschoss in Höhe des Fenstersturzes unterbrochen. Alternativ können die Brandsperren in Höhe der Fensterbank bzw. in Höhe der Geschossdecke verlaufen. Die Hinterlüftung der Außenwand wird auf Höhe der Decke in jedem Geschoss durch eine horizontale HolzVerblockung (Höhe ≥ 50 mm) bzw. Schürzen aus Metall (Stahl, Aluminium) unterbrochen. Durch die Ausbildung der Brandsperren innerhalb der Fassade wird eine geschossübergreifende Ausbreitung des Brandes im Hohlraum (Hinterlüftung) verhindert. Die Hinterlüftung der Holzfassade wird zusätzlich vertikal im Bereich und über die Breite der Brandwand durch ein U-Profil aus Stahl mit entsprechender Befestigung unterbrochen. Die Dämmebene im Bereich der Brandwand sowie beidseitig 1 m im Außenwandbereich wird mit nichtbrennbarer Dämmung mit einem Schmelzpunkt > 1000 °C ausgefüllt. (Innere) Brandwand: An die Decke besteht gemäß § 30 (4) Nr. 2 BauO Bln die Anforderung, „nichtbrennbar und feuerbeständig in der Breite des Versatzes“ zu sein. Dies wird in diesem Objekt nicht erfüllt. Bei der Deckenkonstruktion handelt es sich um eine Holz-Beton-Verbunddecke und bei der Außenfassade um einen diffusionsoffenen Holzbau. Das Schutzziel, die Brandausbreitung ausreichend lange zu verhindern, wird aber auch hier erreicht. Die Decke mit den Stützen und der Wandscheiben-Tragkonstruktion ist auf Abbrand von 90 Minuten Tragfähigkeit [Wandscheiben REI 90, Decken: REI 90 – E-d1; Stützen: R 90] ausgelegt. Zusätzlich wird die Decke beidseitig (von oben und unten) im Bereich des Versprungs nichtbrennbar bekleidet. So entsteht ein Feuerwiderstand von 90 Minuten, ohne im Zusammenhang mit den tragenden Teilen der Decke zu stehen (Achse 9 bis 10, siehe Foto oben). Innerhalb der Fassade wird zur Verhinderung des Brandüberschlages auf den nächsten Brandabschnitt eine vertikale Brandsperre ≥ 15 cm im Verlauf der Brandwände (siehe Foto oben, lila Linie) geplant. Die brennbaren Bauteile werden im Bereich der Brandwände durch nichtbrennbare Bauteile unterbrochen. Die Dämmung wird im Außenfassadenbereich des Brandwandversatzes über zwei Geschosse nichtbrennbar (rosa Fläche) ausgeführt. Die Brandwand ist durch Schilder „Brandwand“ gemäß DIN 4066-E4 zu kennzeichnen. Um den Brandüberschlag in der Fassade zu verhindern, wird die Decke im Erdgeschoss mit einer min- 36 mikado 9.2014 ▴▴Schematische Ansichtsdarstellung der verspringenden Brandwand und der Brandsperren destens 30 cm tiefen Auskragung im Bereich des Brandwandversatzes (rot eingekreister Bereich) ausgebildet. Damit ist das Schutzziel von Decken, dass diese im Brandfall ausreichend lange standsicher und widerstandsfähig gegen die Brandausbreitung sein müssen, gewährleistet. Die Holzfassade wird geschossweise durch horizontale, durchgängige Brandsperren (≥ 15 mm; Abb. Nr. 3, grüne Linie) in Höhe der Fensterstürze unterbrochen. Brandschutztechnisch ist zu beachten, dass innerhalb des Deckenbereiches zwischen Achse 9 und 10 (Versprung) keine Öffnungen (Durchbrüche) zulässig sind. Weiter ist die Ausführung der inneren Brandwand entsprechend der BauO Bln als feuerbeständige Wand unter zusätzlicher mechanischer Belastung [REI-M 90] 50 cm über Dach zu führen. Die Abschlüsse in den Öffnungen innerhalb der Brandwand sind als feuerbeständige, dicht- und selbstschließende Türen ausgeführt. Sie werden mit Feststellanlagen ausgestattet, die bei Raucheinwirkung selbsttätig schließen. ▪ Der Autor Filipp Neuhardt (M.A. Architektur) ist Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz (EIPOS) und Mitarbeiter im Büro Eberl-Pacan Architekten + Ingenieure Brandschutz. EBERL-PACAN GESELLSCHAFT VON ARCHITEKTEN MBH Details im Griff September 2014 Management Ihr gutes Recht Urlaub Erst planen, dann sonnen Die Urlaubsplanung sollte im Betrieb möglichst frühzeitig in Angriff genommen werden. Denn die Koordinierung der Wünsche erfordert Zeit und Fingerspitzengefühl. JAVIER BROSCH – FOTOLIA.COM ◂◂Die entspannende Zeit in der Hängematte sollte rechtzeitig im Voraus geplant werden Und so steht es um die Flexibilität: Erhält ein Unternehmen kurzfristig einen großen Auftrag und der dafür zuständige Mitarbeiter würde gerade zu dieser Zeit in den Süden fliegen oder liegt bereits am Strand, kann der Chef um Verschiebung oder Abbruch des Urlaubs bitten – aber dies nicht erzwingen! „Das wird nur von wenigen Juristen und Gerichten und selbst dann meist nur bei Existenzgefährdung des Betriebes für zulässig gehalten“, erläutert die Autorin. Allerdings muss der Arbeitgeber in diesem Fall dem Mitarbeiter die entstehenden Kosten für Stornierung, Hotel und Rückreise ersetzen. Urlaubsanspruch kann verfallen J e mehr Mitarbeiter ein Betrieb hat, desto anspruchsvoller ist die Urlaubsregelung. Daher empfiehlt sich ein freiwilliger Urlaubsplan, der für alle einsehbar ist. Ist die Liste voll, hat der Chef das letzte Wort – „allerdings muss er dabei die Wünsche seiner Angestellten zu Urlaubsdauer und -zeitpunkt berücksichtigen“, sagt Anne Kronzucker, Juristin der D.A.S.Rechtsschutzversicherung. Den Wünschen können aber betriebliche Belange entgegenstehen. Gibt es zu viele Anträge für den gleichen Zeitraum, muss der Arbeitgeber abwägen. Zum Beispiel bekommen Eltern schulpflichtiger Kinder meist eine Art „Vorrecht“, ihren Urlaub in den Schulferien zu nehmen. Auch der berufstätige Ehepartner, die Dauer der Betriebszugehörigkeit, Alter und Erholungsbedürftigkeit spielen bei der Urlaubsvergabe eine Rolle. Dazu kommen wichtige Gründe wie Familienfeiern oder Angehörige im Ausland. „Das bedeutet freilich nicht, www.mikado-online.de dass Kollegen ohne schulpflichtige Kinder niemals zu Schulferienzeiten frei nehmen dürfen“, ergänzt Kronzucker. Kommt es zu keiner einvernehmlichen Lösung, entscheidet der Arbeitgeber, gegebenenfalls gemeinsam mit dem Betriebsrat. Dieser ist berechtigt, über Urlaubsfragen im Einzelfall mitzubestimmen, wenn es zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer kommt. Wichtig: Haben ein oder mehrere Arbeitnehmer Urlaub beantragt, muss der Vorgesetzte über die Urlaubsregelung so frühzeitig entscheiden, dass den Mitarbeitern noch ausreichend Zeit für Planung und Buchung bleibt. Recht auf Erholung am Stück Arbeitnehmer haben ein Recht auf einen möglichst zusammenhängenden Urlaub. Dabei beträgt das Minimum zwölf aufeinanderfolgende Werktage – vorausgesetzt, der Urlaubsanspruch umfasst mehr als zwölf Tage. Grundsätzlich müssen Angestellte ihren Urlaub im laufenden Kalenderjahr nehmen. Das ist jedoch nicht immer möglich – weil zum Beispiel eine längere Krankheit dagegenstand. Einen Ausweg aber gibt es: Der Resturlaub kann auf die ersten drei Monate des Folgejahres übertragen werden. Danach erlischt der Anspruch auf die „alten“ Erholungstage. Ausnahme: Im Betrieb ist es nachweislich üblich, dass der Resturlaub auch nach dem 31. März des Folgejahres genommen ▪ werden kann. Die Autorin Anne Kronzucker ist Rechtsanwältin und seit 2003 für die D.A.S.-Rechtsschutzversicherung im Marketing tätig. www.das-rechtsportal.de 37 Management Firmenfahrzeuge Werbung auf Rädern Jedes Firmenfahrzeug ist mit seiner Firmenbeschriftung und der Fahrweise des Mitarbeiters eine permanente Werbung zum Nulltarif. Clevere Unternehmer nutzen ihre Firmenfahrzeuge als Visitenkarte für das Unternehmen. 38 mikado 9.2014 Management Lieferwagen, die auf den Betrachter einen erstklassigen Eindruck hinterlassen, wirken nicht nur spontan positiv, der Kunde zieht auch entsprechende Rückschlüsse auf die Firma und besonders auch auf deren Arbeitsqualität. Wenn bei schlechter Witterung der Wagen nicht erstklassig aussieht, drücken die Kunden schon mal ein Auge zu. Doch die regelmäßige Fahrzeugwäsche ist ein Muss und sollte fest im Terminplan stehen. Es macht sicherlich auch dem Fahrer und Beifahrer mehr Freude, in einem ordentlichen Wagen zu fahren. Und: Ein Fahrzeug wird auch von den Berufskollegen wahrgenommen. JONAS ROGOWSKI – DE.WIKIPEDIA.ORG Die Beschriftung und das Logo H andwerksunternehmen haben zwar keinen „Fuhrpark“ wie Großbetriebe, doch jeder Verkehrsteilnehmer nimmt den Transporter eines Unternehmens – sei es beim Fahren oder auf dem Parkplatz – mehr oder weniger bewusst wahr und bildet sich ein Urteil. Betriebe, für die eine positive Wirkung in der Öffentlichkeit wichtig ist, nutzen die Chance, bei Lieferungen „Werbung auf Rädern“ zu machen. Das Fahrzeug ist mit seiner Firmenbeschriftung und der Fahrweise des Mitarbeiters permanente Werbung zum Nulltarif. Besonders an Ampeln und auf Parkflächen nehmen die anderen Verkehrsteilnehmer und potenzielle Kunden die Beschriftung und den Zustand des Wagens zur Kenntnis. Eine attraktive Fahrzeugbeschriftung prägt sich bei den Kunden gut www.mikado-online.de ein und ist eine Visitenkarte der Firma. Achtung: Die meisten Betrachter bewerten zudem auch das Verhalten des Fahrers. Den Lieferwagen pflegen Bei älteren Fahrzeugen kommt schon mal die Meinung auf, Ausbesserungen lohnen sich nicht mehr, und dann lässt auch die Pflege nach. Der Betrachter stört sich in der Regel weniger am Alter als vielmehr an der mangelhaften Pflege, an Beulen, Kratzern und Schrammen. Selbstverständlich erwartet niemand, dass ein Lieferwagen immer so aussieht, als wäre er gerade auf seiner Jungfernfahrt. Aber Fahrzeuge werden verglichen mit denen von anderen Firmen, die wie überall zu den Imageträgern einer Firma zählen. ▴▴So funktioniert Markenbildung bei Firmenfahrzeugen. Es muss ja nicht gleich der Coca-Cola-Truck sein … Für die Firmenbeschriftung gilt: Weniger ist mehr. Es muss nicht alles auf der Karosserie untergebracht sein: Telefon, Fax, Mail, Internetadresse, Straße, Postleitzahl, Ort und Firma. Im Verkehr kann der Betrachter nicht alle Angaben wahrnehmen und ist schnell überfordert. Übrigens: Fahrzeuge in hellen Farben haben den Vorteil, dass man den Schmutz nicht sofort erkennt. Die mobilen Werbeflächen sollten leicht zu lesen sein. Ideal ist es, wenn das Firmenlogo in der typischen Firmenfarbe auch auf dem Fahrzeug erscheint. Durch häufiges Lesen des Logos prägt sich dem Publikum der Firmenname ein. Der Fahrzeugwerbung kann man sich gar nicht entziehen, man kann sie weder „wegzappen“ noch wegblättern. Für einen kurzen Slogan wie z. B. „Kompetenz in Holz“ ist die Rückseite des Fahrzeugs gut geeignet. Der Fahrer kann zusätzlich noch Flyer im Handschuhfach haben, die er auf Anfrage überreicht. Parkendes Auto macht Werbung Parkt das Fahrzeug vor der Firma vorne ein? Dann sollte die Firmenbeschriftung auch auf der Tür hinten sein. Seitliche Beschriftung ist nur lesbar, wenn der Wagen frei steht, also ohne Nachbarfahrzeuge. Bei der Beschriftung ist darauf zu achten, 39 Management DIFFLEX THERMO FASSADENBAHNEN FRANZ METELEC – FOTOLIA.COM ▸▸Alt ja, verbeult nein: Ein betagter aber gepflegter Firmenwagen kann eine gute Visitenkarte für das Unternehmen abgeben dass sie auch bei seitlich geöffneter Tür lesbar ist. Auch ein parkendes Fahrzeug macht Werbung. Beim Abladen sehen die Kunden auch den Innenraum. Ein wenig Übersicht und Ordnung machen einen guten Eindruck. Wenn am Fahrzeug und Fahrverhalten alles stimmt, trägt das zum guten Erscheinungsbild des Betriebs bei. Maßgebend in Verarbeitung, Optik und Sicherheit Difflex Thermo Fassadenbahnen erfüllen alle ökologischen und bauphysikalischen Anforderungen in höchstem Maße. Höflichkeit kommt an Zur „Visitenkarte Fahrzeug“ zählt auch das Fahrverhalten des Fahrers. Infratest hat festgestellt, dass zum einen das Fahrzeug zur Beurteilung beiträgt, zum anderen auch die Fahrweise des Mitarbeiters. Die PES-Vlies mit mehrfacher Spezialbeschichtung diffusionsoffen und formstabil langlebiger und zuverlässiger Schutz gegen Niederschlag, Wind und Schmutz UV-stabil und hitzebeständig bis +120 °C Das muss sein ▸▸ Regelmäßig einen festen Waschtag planen mit integrierten Selbstklebestreifen für nahezu alle Arten von Fassaden geeignet ▸▸ Regelmäßige Säuberung des Innenraums und der Ladefläche ▸▸ Regelmäßige Überprüfung der Gurte, die zum Festzurren nötig sind ▸▸ Service-Termine einhalten ▸▸ Ausbesserung der Roststellen, Schrammen und Beulen ▸▸ Vorbildliche Fahrweise der Mitarbeiter www.allform-bautechnik.de 40 mikado 9.2014 Einhaltung der Verkehrsregeln ist das Mindeste, was andere erwarten. Höflichkeit macht einen besonders guten Eindruck, weil andere Verkehrsteilnehmer nicht gleich auf das Nummernschild, sondern zuerst auf die Firmenbeschriftung sehen. Negativ wirkt das Parken eines Firmenwagens im Parkverbot. Fahrzeuge, die bei Anlieferung den Gehweg behindern, tragen nicht unbedingt zum positiven Erscheinungsbild bei. Schnell noch bei Gelb über die Kreuzung fahren oder durch die Ortschaft mit über 50 km/h brettern, bewertet das Publikum negativ, auch wenn sich niemand direkt beschwert. Wer zu dicht auffährt, muss damit rechnen, dass der Fahrer des vorderen Wagens nicht begeistert ist. Gleiches gilt für riskante Überholmanöver. Abladen mit Stil Beim Abladen ist Achtsamkeit des Fahrers erforderlich. Bei eventueller Gefährdung der Fußgänger sollte der Gehweg mit einer Banderole gesperrt werden. Bei wenig Parkraum bewährt es sich, am Vortag ein Schild aufzustellen mit dem Hinweis, wann die Parkfläche für den Ladevorgang frei zu halten ist. Mit dem Kunden kann man das rechtzeitig vorher abstimmen. Wer beim Ab- oder Aufladen eine Ausfahrt zustellt, legt am besten einen Hinweis an die Windschutzscheibe, auf dem steht, wie der Management GRADT – FOTOLIA.COM ◂◂Die regelmäßige Fahrzeugwäsche ist ein Muss und sollte als fester Termin im Kalender stehen Handwerker zu erreichen ist: „Entschuldigen Sie bitte die Störung. Wir sind bei … (Name und Hausnummer) beschäftigt. Sie erreichen uns dort oder mobil unter …“ Bei einer Verkehrsbehinderung kann jeder Handwerker so schnell reagieren und vermeidet Ärger. Parken in der zweiten Reihe ist nicht immer zulässig und führt zum Strafzettel, wenn der Verkehr behindert wird. Auch für Handwerksunternehmen gelten die Vorschriften, die für alle gelten: Verbandskasten, Warndreieck, Sicherheitsweste, Reifenprofil, Umweltplakette, TÜV-Kontrolle. In der Hektik des Alltags wird das schnell vergessen. Schwerstarbeit für den Rücken Längeres Fahren ist für den Rücken „Schwerstarbeit“, obwohl viele Mitarbeiter glauben, dass sie beim Fahren entspannen. Vielfahrer haben eine Zwangshaltung im Rückenbereich. Die ergonomisch richtige Einstellung des Sitzes kann Abhilfe schaffen. Das verhindert Verspannungen und später auftretende Schmerzen. Die Einstellung des Sitzes „einmal für alle“ ist falsch. Bei der Rotphase an der Ampel ist es gesundheitsfördernd, mal die Gesäßmuskeln anzuspannen oder das Körpergewicht von einer auf die andere Seite zu verlagern. Fahrtkosten transparent halten Manche Unternehmen berechnen die Lieferung mal nach Kilometer, mal als Fahrtkostenpauschale. Auch wenn das mit Kunden vorher ausdrücklich vereinbart worden ist, stören sich einige an der Tatsache der Berechnung. Vor allem rechnen Kunden mit dem bekannten Kilometergeld von 0,30 Euro. Höhere Beträge können gerechtfertigt sein, enttäuschen aber den Kunden. Wer Fahrten bezahlen muss, erwartet pünktliche Lieferung, mindestens aber einen Zwischenbescheid, wenn der Termin nicht eingehalten werden kann. Rolf Leicher, Heidelberg ▪ FASSADEN GROSSFORMATIG UM DIE ECKE PLANEN. Kita Kaufbeuren I ALUCOBOND® naturAL Brushed I Bauernfeind Architekten, Ulm I © Bauernfeind Architekten Die Holzkonstruktion durchdringt die Außenwand bis zur metallischen Haut und wird so mit ihrer Natürlichkeit und Wärme an der Fassade erlebbar. 3A Composites GmbH Andreas Bohle Fachberater für Fassaden im Holzbau Tel +49 172 6289670 [email protected] www.alucobond-auf-holz.de KALLE KOLODZIEJ – FOTOLIA.COM Management Büro kompakt ▴▴Weniger Umsatz, mehr Gewinn: Zimmermeister Lange modernisiert zum Festpreis Eigenheime älterer Ehepaare Clever gelöst Mehr Gewinn bei weniger Umsatz Zimmermeister Christian Lange aus Pinneberg hat vor einigen Jahren den Ausschreibungen den Rücken gekehrt und konzentriert sich heute voll und ganz auf Privatkunden. Für ihn ging die Rechnung auf. W er bei Ausschreibungen zum Zug kommen will, muss oft auf zwei Dinge verzichten: einen guten Preis und eine effiziente Organisation der Baustelle. „Wenn man bei der Angebotserstellung nur schaut, wo sich ein paar Euro einsparen lassen, dann hat das mit einer wirtschaftlichen Kalkulation nichts mehr zu tun“, sagt Zimmermeister Christian Lange. Kommt das Team bei der Ausführung wegen unfähiger Bauleiter und/oder unzuverlässiger Kollegen dann noch unverschuldet unter Termindruck, ist neben der Wirtschaftlichkeit auch die gute Laune dahin. Dass trotz dieser Nachteile nur wenige komplett aus dem Ausschreibungsgeschäft aussteigen, hat nach Langes Erfahrung einen 42 mikado 9.2014 simplen Grund: „Jeder Unternehmer hat Angst, dann nicht genügend Aufträge zu bekommen.“ Lukrativer Privatkundenbereich Was kann ein Anbieter tun, wenn der Kunde nicht bereit ist, einen fairen Preis zu zahlen? Wenn verhandeln – wie bei Ausschreibungen – nicht möglich ist, bleibt nur eine Alternative: „Ich muss mir Kunden suchen, die bereit sind, meine Leistung angemessen zu honorieren“, sagt der Chef von sieben Mitarbeitern. Um den Umstieg in den lukrativeren Privatkundenbereich zu schaffen, ist er 2008 als Partner bei Einer.Alles. Sauber. eingestiegen und modernisiert seitdem die Eigenheime älterer Ehepaare zum Festpreis. Die Umstellung brachte Veränderungen mit sich, denn das Geschäft mit Privatkunden ist zum einen sehr beratungsintensiv, zum anderen müssen die Mitarbeiter ihr Verhalten auf der Baustelle hundertprozentig an den Kundenwünschen ausrichten. Ein zusätzlicher Aufwand, der sich nach Langes Erfahrung mehrfach auszahlt: „Ich erziele bessere Preise, kann meine Baustellen selber organisieren und habe im Jahresverlauf nicht mehr so riesige Schwankungen und Existenzängste.“ Wurden früher Aufträge bei Wind und Wetter mit der Brechstange zu schlechten Preisen abgewickelt, so gibt es nun auch im Winter dank gezielter Werbeaktivitäten ausreichend Josef Berchtold, Senden ▪ Arbeit. VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN Timber Construction Europe Holzbau bündelt Kräfte in Europa Beim 2. Europäischen Holzbauparlament, das am 4. und 5. Juli 2014 in Berlin stattfand, präsentierte sich der europäische Dachverband erstmals unter dem Namen „Timber Construction Europe“ und zog ein positives Fazit der letzten zwei Jahre. TIMBER CONSTRUCTION EUROPE ◂◂„Wir sind dort präsent, wo die Entscheidungen fallen, in Brüssel“, sagte Ullrich Huth zur Eröffnung des Europäischen Holzbauparlaments in Berlin ▸▸Der europäische Dachverband hat sich einen neuen Namen gegeben: 25 Jahre nach der Gründung wurde aus der Europäischen Vereinigung des Holzbaus (EVH) nun Timber Construction Europe E uropa ist aus unserem Alltag als Holzbauunternehmer nicht mehr wegzudenken. Daher sind wir dort präsent, wo die Entscheidungen erfolgen: in Brüssel“, sagte Ullrich Huth, Präsident des europäischen Dachverbands, zur Eröffnung des Europäischen Holzbauparlaments in Berlin. „Während sich das Europäische Parlament nach der Europawahl mit Personen, Zuständigkeiten und Haushalten neu aufstellt, stärken wir unsere Interessenvertretung durch strategische Allianzen mit Marktpartnerorganisationen.“ Was die eigenen Interessen angeht, hat der Holzbau laut Huth einen starken Unterstützer: „Der Zeitgeist hilft uns. Klimaschutz, sorgsamer Umgang mit den Ressourcen und Energiewende durch Energieeinsparung sind Aspekte, die Politik, Gesellschaft und Entscheider aufhorchen lassen. Holzbau heißt: sorgsamer Umgang mit Ressourcen. Das fängt direkt beim Bauen an und bleibt auch so beim Bewohnen und Bewirtschaften eines Gebäudes. Nur müssen wir das auch kundtun!“ Stärkere Präsenz in den Normengremien Vor zwei Jahren hatte sich der europäische Dachverband neu aufgestellt. Bei der Interessenvertretung für die rund 20 000 handwerklichen Holzbaubetriebe wird auf eine schlanke Organisation gesetzt, die nach dem Subsidiaritätsprinzip handelt und sich auf wenige Ziele fokussiert. Die Gewinnung neuer Mitgliedsländer und neuer Marktpartner steht im Mittelpunkt. Hans Rupli, Präsident von Holzbau Schweiz und Präsident der drei Kommissionen von Timber Construction Europe, zog ein positives Fazit: „Wir sind auf einem effizienten Weg, haben uns deutlich besser vernetzt und können jetzt auch handeln. Insgesamt können wir von einem Fortschritt für die Interessenvertretung des Holzbaus sprechen, aber es gibt auch weiterhin noch viel zu tun.“ Timber Construction Europe hat seine Präsenz in wichtigen Normengremien verstärkt. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Holzbau, Brandschutz, Schallschutz, Eurocode 5, Nachhaltigkeit und gefährliche Stoffe (Innenraumklima). Zudem wurde mit der Validierung der Bildungssysteme begonnen. Durch den Vergleich der länderspezifischen Bildungssysteme und Ausbildungsgänge sollen einheitliche Standards festgelegt werden, um europaweit einen qualitativ hochwertigen Holzbau zu sichern. Bei der Kommunikation stehen die EUParlamentarier als wichtigste Zielgruppe im Fokus. Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister Umbenennung in Timber Construction Europe 25 Jahre nach der Gründung erfolgte zum 2. Europäischen Holzbauparlament eine Umbenennung: Aus der „Europäischen Vereinigung des Holzbaus“ (EVH) wurde „Timber Construction Europe“ (ohne Abkürzung). „Timber Construction Europe“ soll verständlicher sein als der bisherige deutschsprachige Titel „Europäische Vereinigung des Holzbaus“. Auch das Erscheinungsbild ändert sich: In der Bildmarke wird die Form des „T“ von Timber durch die prägnante Form des Logos aufgegriffen. Die unterschiedlichen Brauntöne nehmen die Farben des Baustoffs Holz auf. Und der Grünton betont dessen ökologischen Aspekt. Swantje Küttner, Berlin ▪ Ausführlicher Bericht: www.timber-construction.eu I VERBAND AKTUELL Präventionskampagne Arbeitssicherheit „leben“ HOLZBAU DEUTSCHLAND A ▴▴Roland Bernardi setzt sich für mehr Arbeitssicherheit ein bsichern statt Abstürzen – seit Ende 2013 läuft unter diesem Motto die Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau. „Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes“ hat das Kampagnenlogo mit Slogan und verschiedenen Motiven entwickelt. Auf der Kampagnenplattform www.absichern-statt-abstuerzen.de stehen zahlreiche Checklisten und Informationen zur Arbeitssicherheit bereit. Nun gilt es, dass die gesamte Holzbaubranche die Kampagne auch „lebt“. Dazu wird ein Starterpaket mit Postkarten, Plakaten und Aufklebern angeboten. Diese Grundausstattung soll die Arbeitssicherheit in den Holzbaubetrieben nachhaltig verankern. Das Paket kann über die Kampagnenseite für 13,50 Euro brutto bezogen werden. Und dann? Wie damit umgegangen werden sollte, zeigt der Teamleiter der Zimmerer-Nationalmannschaft und saarländische Holzbauunternehmer Roland Bernardi. Dessen Anleitung ist ebenfalls auf der Kampagnenseite zu finden. ▪ Meisterbrief Aicher kämpft für deutschen Meisterbrief F ür den Meisterbrief als Garant für Stabilität und Wachstum setzt sich der Holzbau-Deutschland-Vorsitzende Peter Aicher ein. Daher hatte er bereits im Europawahlkampf die Spitzenkandidaten der wichtigsten deutschen Parteien angeschrieben. Zwei der sechs Spitzenkandidaten antworteten: David McAllister (CDU) und Markus Ferber (CSU). McAllister bezog sich auf das Europawahlprogramm seiner Partei: „Die Meister in Deutschland garantieren mit ihrem guten Namen die Qualität der betrieblichen Ausbildung und stützen so die duale Ausbildung. Außerdem steht der Meisterbrief für die Güte der erbrachten Handwerksleistungen und schützt so die Verbraucher. Daher setzen wir uns auf II europäischer Ebene für den Erhalt des Meisterbriefs ein.“ Zudem möchte er andere Länder bei der Einführung der dualen Ausbildung unterstützen. Markus Ferber versicherte, dass er „das Thema des Meistervorbehalts weiterhin mit höchster Aufmerksamkeit verfolgen und sich auch im Rahmen etwaiger Gesetzgebungsvorhaben in diesen Sinne einbringen wird“. Ferber sieht die Versuche der Europäischen Kommission krititsch, unter dem Deckmantel der Binnenmarktintegration das bewährte Modell der reglementierten Berufe aufzubrechen. Die EU-Kommission hatte im Frühjahr 2014 angekündigt, den Zugang zu bisher reglementierten Berufen erleichtern zu wollen, und führt nun Evaluierungen durch. Das bedroht mikado 9.2014 Die Broschüre steht unter: www.zdb.de → Presse → Publikationen → Sonstiges den deutschen Meisterbrief. Daraufhin gab der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) die Broschüre „Qualität kommt von Qualifikation – Keine duale Ausbildung ohne den Meisterbrief!“ heraus, die sieben gute Gründe vorstellt, warum der Meisterbrief gebraucht wird. Außerdem zeigt sie, welche dramatischen Folgen die vor zehn Jahren erfolgte Abschaffung der Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk hatte. ▪ VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN Holzbau Deutschland Leistungspartner Förderpreis für Architekturstudenten Erstmals wird 2015 der „Förderpreis des Deutschen Holzbaus“ verliehen. Er richtet sich an Studenten, belohnt kreative Entwürfe, soll aber vor allem Hochschulen motivieren, dem Holzbau in der Lehre mehr Bedeutung zu geben. H olzbau Deutschland lobt gemeinsam mit seinen Leistungspartnern im Jahr 2015 erstmals den „Förderpreis des Deutschen Holzbaus“ als Studentenwettbewerb aus. Der Preis wird in Verbindung mit dem Deutschen Holzbaupreis auf der Messe „Ligna 2015“ im Mai nächsten Jahres verliehen und richtet sich an Architekturstudenten deutscher Hochschulen. Gefördert werden soll das vorbildliche und kreative Schaffen mit dem Baustoff Holz. Motiviert werden soll zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Holzbau. Der Förderpreis ist mit 5000 Euro dotiert. Zugelassen sind alle Entwürfe von Bauten, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen sowie weiteren nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Sie sollen von hoher gestalterischer und konstruktiver Qualität sein. Das Thema ist frei wählbar und kann ein Neubau oder auch die Modernisierung eines Bestandsbaus sein. Die Studienarbeiten müssen aus dem Sommersemester 2014 oder dem Wintersemester 2014/15 stammen. Abgabetermin ist 30. Januar 2015. Jede Hochschule kann bis zu drei Arbeiten einreichen. Die Leistungspartner sind ein Zusammenschluss führender Hersteller von Baustoffen, Bauelementen und Baumaschinen. Sie führen gemeinsam mit Holzbau Deutschland Projekte durch, um mehr Markt für den Holzbau zu generieren. Dazu gehört auch die Ansprache von ▪ künftigen Architekten. www.foerderpreis-holzbau.de Holzbau Deutschland Leistungspartner Nationalmannschaft trainierte bei Metabo HOLZBAU DEUTSCHLAND D ▴▴Die Zimmerer-Nationalmannschaft baute während des Trainings bei Metabo einen Pavillon, den sie an den Sportverein TSV Betzingen übergab ie Zimmerer-Nationalmannschaft bereitet sich schon auf die nächste Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills“ vor, die im August 2015 in São Paulo/Brasilien stattfindet. Dazu trainierte sie öffentlich beim Elektrowerkzeug-Hersteller Metabo in Nürtingen. Metabo gehört zu den 16 Unterstützern des deutschen Teams. Während des Trainings baute die Zimmerer-Nationalmannschaft einen Holzpavillon mit anspruchsvoller Dachkonstruktion. Dabei wurden alle bei internationalen Berufswettbewerben geforderten Tätigkeiten wie Schiften, Anzeichen, Ausarbeiten und Zusammenbauen angewandt. Den Pavillon bekam der TSV Betzingen 1889. Er dient dort künftig als Starthäuschen Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister für BMX-Rennen. Vereinsvertreter Markus Schill war begeistert: „Eine handwerkliche Meisterleistung!“ Der Gastgeber des Trainings, Horst W. Garbrecht, Vorstandsvorsitzender von Metabo, zeigte sich zuversichtlich: „Wir freuen uns sehr, dass wir die Zimmerer-Nationalmannschaft und damit engagierte und herausragende junge Handwerker unterstützen können. Nach dem, was wir beim Training in Nürtingen gesehen haben, sind wir uns sicher: Das Team ist für die WM in Brasilien bestens gerüstet und wird das deutsche Handwerk hervorragend vertreten.“ ▪ Fotos: www.zimmerer-nationalmannschaft.de → Trainings → Training bei Metabo 2014 III VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN Deutscher Holzfertigbau-Verband (DHV) Kultur & Business am Bodensee DHV-Präsident Erwin Taglieber hatte seine Mitglieder am Bodensee versammelt. Dort bekamen sie strategische Tipps ebenso wie kulturelle Leckerbissen geboten. Zahlen zum Wohnbau Zahlen und Fakten zur Bauund Holzbau-Entwicklung im Wohnbau bis 2016 bot der Vortrag von Martin Langen von B+L Marktdaten aus Bonn. Aus der laufenden Studie von B+L geht hervor, dass sich Holzbau-Unternehmen den größten Zuwachs im privaten Bereich, also im Hausbau versprechen. Im gewerblichen und öffentlichen Bau geht die Mehrheit dagegen von einer rückläufigen Entwicklung aus. Die aktuellen Zahlen bestätigen den kontinuierlichen Zuwachs im Wohnbau, allerdings wächst entgegen der Annahme der Befragten die Auftragslage im Nicht-Wohnbau, wenn auch nur mäßig. Langen wies darauf hin, dass man auch selber im Internet unter „Google Trends“ (www. google.de/trends) Entwicklungen beobachten könne. Gibt man hier Schlagworte ein wie beispielsweise „Haus kaufen“ oder „Wohnung kaufen“, sieht ▴▴Eine Bodensee-Rundfahrt bildete den Übergang vom Business zur Kultur er Deutsche HolzfertigbauVerband (DHV) hat im Juli 2014 zur Fachtagung „Kultur & Business“ nach Lindau an den Bodensee eingeladen. Knapp 50 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, sich neue Anregungen für ihre Unternehmensführung und strategische Ausrichtung zu holen. Neben Zahlen und Fakten boten die Vorträge reichlich Stoff zum Nachdenken oder Überdenken der eigenen Einstellung zum Markt und zu den Zukunftsaussichten. Für den Übergang vom Business zur Kultur sorgte eine Bodensee-Rundfahrt mit dem Raddampfer „Hohentwiel“. Schließlich sahen die Teilnehmer an der Seebühne in Bregenz die Mozart-Oper „Die Zauberflöte“. Am zweiten Tag führte eine Holzbau-Tour in die Ostschweiz zur Besichtigung einer Reihe aktueller Projekte. IV Kunden sind nicht allein über den Preis zu gewinnen „Was Wert hat, hat für den Kunden eine besondere Bedeutung. Den Preis dafür – gegebenenfalls auch einen höheren – zahlt er gerne“, sagte Oliver E. Schwarzmann von der Future Business Group aus Waiblingen in seinem Vortrag. „Wir müssen unsere Kunden nicht informieren, sondern inspirieren. Dann haben Sie einen ganz anderen, im besten Fall einen begeisterten Kunden vor sich. Wenn Sie es schaffen, seine Fantasien emotional zu beflügeln, dann müssen Sie nicht auf der trockenen rationalen Ebene argumentieren. Der Preis ist die Belohnung, nicht das Argument. Wenn Sie nur über den Preis argumentieren, haben Sie den Kunden meist verloren“, lautete das Fazit des Zukunftsforschers. mikado 9.2014 SUSANNE JACOB-FREITAG D man anhand einer Kurve, wie häufig nach einem Begriff gesucht wurde. Dieses Werkzeug sei ein hervorragender Trendindikator, ließ Lange wissen. Es lohne sich durchaus, regelmäßig eine Abfrage – auch regional – durchzuführen. Als Hemmnisse für den Holzbau nannten die Befragten mangelnde Ausbildung bzw. mangelnde Holzbau-Kenntnisse bei Planern und Architekten. Ebenso viele gaben an, dass der Fachkräftemangel ein Problem sei. 22,6 Prozent sehen auch in den Brandschutzvorschriften im mehrgeschossigen Holzhausbau eine große Hürde. Geld von der öffentlichen Hand Langen rief die Unternehmer auf, sich schon heute wieder mehr um die „öffentlichen Hände“ zu bemühen. „Auch wenn hier derzeit nicht viel vorwärts geht, werden die Kommunen in den nächsten Jahren wieder mehr Geld zur Verfügung haben“, sagte er und riet: „Bleiben Sie daher am öffentlichen Bau dran.“ Als zweiten Tipp nannte der Marktforscher die „Golden Ager“. „Die Demografie verändert die Nachfrage. Ihr Ziel muss sein, die über 50-Jährigen als Kunden zu gewinnen. Sie sind preislich ◂◂Martin Langen gab strategische Tipps anhand von Zahlen zur Bau- und Holzbau-Entwicklung im Wohnbau bis 2016 VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN nach oben offener und sehr qualitäts- und gesundheitsbewusst“, erläuterte Langen. Kommunikation neu (er-)finden Einblicke in die Erkenntnisse der neurobiologischen Hirnforschung gab Dr. Gregor Kern, Reflexive Kompetenz aus Karlsruhe. Unter dem Titel „Kommunikation neu (er-) finden“ bestätigte und ergänzte er die Aspekte von Oliver E. Schwarzmann, z. B., dass es vor allem Emotionen sind, die unsere Entscheidungen bestimmen. Das liege schon darin begründet, dass 90 Prozent der gesprochenen Inhalte – zumindest solche, die Zahlen, Daten und Fakten beinhalten – vom Hörer innerhalb kurzer Zeit vergessen werden. Was am ehesten bleibt, ist das eigene Empfinden im Zusammenhang mit dem Gesagten. Miteinander sprechen und Zuhören haben laut Kern vor allem den Zweck, sich gegenseitig zu ermutigen, seine Möglichkeiten auszuschöpfen. Übertragen auf (Kunden-) Gespräche heißt das, man solle sein Gegenüber nicht mit Fakten zu überreden versuchen. Man solle ihm vielmehr das Zutrauen aussprechen, die richtige Entscheidung – z. B. beim Kauf eines Einfamilienhauses – selber treffen zu können. Im ersten Schritt gehe es also darum, das Vertrauen des Gesprächspartners zu gewinnen bzw. sein Herz zu öffnen und ihm die Entscheidungsfreiheit zu lassen. Den Schlussvortrag hielt Astrid Voss, Redakteurin beim Fachschriften-Verlag in Fellbach. Der Verlag verleiht alle zwei Jahre den ,Golden Cube‘ des ‚Großen Deutschen Fertighauspreises‘. Gewonnen hat ihn 2014 das DHV-Mitglied Regnauer Hausbau aus Seebruck. Am Folgetag ging es zu vier besonderen Holzbauten in der Ostschweiz: Die Tour umfasste den Hotelbau Säntispark in St. Gallen/Abtwil, vorgestellt vom Holzbauunternehmen Blumer & Lehmann, sowie ein drei- und viergeschossiges Mehrfamilienhaus in Oberriet von der Firma Schöb samt Werksbesichtigung des Unternehmens. Den Abschluss bildete die VierfachSporthalle in Sargans, die das Ingenieurbüro Pirmin Jung umgesetzt hat. Peter Mackowiack, Ostfildern ▪ Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz – Fachgruppe Zimmerer und Holzbau JÖRG NIEBERGALL Großer Auftritt beim Festumzug ▴▴Die Zimmerer präsentierten sich und den modernen Holzbau D er 31. Rheinland-Pfalz-Tag fand im Juli 2014 in Neuwied/Rhein statt. Dieses jährliche Fest bietet Kommunen und Landkreisen, öffentlich-rechtlichen Landeseinrichtungen und Landesverbänden die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit darzustellen. Beim Festumzug am Sonntag war auch die Fachgruppe Zimmerer und Holzbau im Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz vertreten. Ihr Auftritt mit Darstellung des modernen Holzbaus auf einem 10 m langen Lkw wurde vom SWR-Fernsehen live übertragen. Der Wagen der ZimmererInnung Rhein-Westerwald passierte auch die Ehrentribüne mit Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Gerrit ▴▴Auf dem Lkw durfte auch ein Zimmererklatsch nicht fehlen Horn, Fachgruppenvorsitzender und Vorstandsmitglied von Holzbau Deutschland, überreichte ihr einen Timmy. Am Rande des Empfangs der Ministerpräsidentin konnte mit einigen Politikern aus den Ministerien und Fraktionen über die bevorstehende Änderung der Landesbauordnung in Rheinland-Pfalz gesprochen Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister werden. Dabei wurde von allen Seiten versichert, dass die Forderungen des Holzbaus bezüglich einer besseren Berücksichtigung seiner Belange in vollem Umfang umgesetzt werden sollen. Ernst wird es diesbezüglich im Herbst, wenn eine neue Landesbauordnung im Landtag verabschiedet werden soll. Norbert Dreisigacker, Mainz ▪ V VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks Buchenholz, Rauchbier, Weltkulturerbe BAMBERG TOURISMUS & KONGRESS SERVICE Schauplatz des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetags 2014 ist am 10. und 11. Oktober das oberfränkische Bamberg. Tagsüber dreht er sich um Bautechnik, Buchenholz und Betriebsorganisation, abends wird dann kräftig gefeiert. ▴▴Die Bamberger Altstadt ist die größte unversehrt erhaltene Deutschlands und seit 1993 Weltkulturerbe. Bekannt ist die Stadt auch für ihre reiche Bierkultur B amberg hat es geschafft, alle Kriege nahezu unbeschadet zu überstehen. Die historische Altstadt steht seit 1993 auf der UNESCO-Liste der Weltkulturerbe-Stätten. 2300 Denkmäler befinden sich dort, beeindruckend ist aber auch das Gesamtensemble mit seinen mittelalterlichen Gassen und Fachwerkhäusern. Darüber hinaus ist Bamberg als Bierstadt berühmt: Neun privat geführte Brauereien bieten über 50 verschiedene Biere an, darunter das markante „Rauchbier“. Nordwestlich der historischen Altstadt befindet sich am Ufer der Regnitz die moderne Konzert- und Kongresshalle. Hier treffen sich am 10. und 11. Oktober 2014 mehr als 400 bayerische Zimmerer zu ihrem jährlichen Verbandstag. VI Bautechnik Die Neufassung der Fachregeln des Zimmererhandwerks für Balkone und Terrassen stellt Johannes Niedermeyer vom Holzbau-Deutschland-Institut vor. Die Überarbeitung ergab sich insbesondere aus der Neufassung der DIN 68800 „Holzschutz“. Ferner wurden, aufgrund der Erfahrungen mit der Erstausgabe, Klarstellungen und Ergänzungen vorgenommen. Über Holz-Beton-Verbundbauweisen berichtet Gerold Tönjes, Geschäftsführer des Rosenheimer Unternehmens Grossmann Bau, das seit einem halben Jahrhundert an der Entwicklung des modernen Holzleimbaus mitwirkt. Mit der intelligenten Kombination von Holz und Beton lassen sich manche Probleme wie mikado 9.2014 beispielsweise der Schallschutz und Brandschutz bei Mehrgeschossern einfacher lösen. Holz von morgen Um die empfindlichen Fichten-Monokulturen robuster zu machen, wurden in den vergangenen Jahrzehnten vor allem Laubbäume gepflanzt. Das verändert den Holzmarkt: Das Angebot an Fichte sinkt und das an Laubhölzern steigt. Buche wird in den nächsten Jahrzehnten umfangreich zur Verfügung stehen. Über die Folgen für den Holzbau berichten und diskutieren Experten: die Hochschul-Professoren Klaus Richter, Carl Beier-Kuhnlein und Florian Nagler sowie der thüringische Unternehmer Ralf Pollmeier, der das Furnierschichtholz „Bau­ Buche“ entwickelte und herstellt. Betriebsorganisation Um die Zusatzrente des Baugewerbes als attraktives Argument bei der Nachwuchswerbung, um die Kommunikation zwischen Baustelle und Büro, um den Dschungel der KfW-Förderprogramme und um die Vermeidung von Rechtsstreiten drehen sich die Vorträge des Samstags. Wer seine Kinder dabei hat: Für sie gibt es am Samstag von 9 bis 14 Uhr eine Betreuung. Und wer sich ausführlich über aktuelle Bauprodukte und Bausysteme informieren möchte, der kann dies an beiden Tagen im Foyer tun: Dort bauen rund 25 Aussteller ihre Stände auf und warten auf Fragen und interessante Gespräche. Günther Hartmann, München ▪ www.zimmerer-bayern.com VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Badische Bau- & Ausbautage 2014 Attraktives Programm begeistert 450 Teilnehmer trafen sich am 11./12. Juli 2014 im Europapark Rust zum sechsten Verbandstag der badischen Holzbauer, Schreiner und Stuckateure. seine Firmenphilosophie in eine Rangfolge: ▸▸ Maximale Chefzufriedenheit ▸▸ Maximale Mitarbeiterzufriedenheit ▸▸ Maximale Kundenzufriedenheit ▸▸ Maximale Lieferantenzufriedenheit Ein unkonventioneller Ansatz, aber sehr erfolgreich. Noch nie machte das Brauhaus so viel Umsatz, noch nie heimsten die Biere so viele Auszeichnungen ein wie unter Schmids Führung. Da kam so mancher Teilnehmer ins Nachdenken. Arbeitsrecht mal anders ▴▴Holzbau Baden International: Die amerikanische Nordostküste beherbergte die Teilnehmer in Rust G erade die badischen Zimmerer konnten gut gelaunt das vielseitige Informationsund Freizeitprogramm nutzen, denn ihre wirtschaftliche Lage sieht gut aus. Verbandsdirektor Michael Hafner berichtete, dass 59 Prozent der Holzbaubetriebe auf „große oder ausreichende“ Auftragsbestände im Bereich Ein- und Zweifamilienhausbau blicken. Noch positiver sieht es mit den Aufträgen bei Sanierungen aus. Hier sagen 87 Prozent der Betriebe, dass die Bücher voll seien. Zehn Wochen Urlaub im Jahr Doch Aufträge hin, Aufträge her: Zehn Wochen Urlaub im Jahr müssen für den Chef drin sein – zumindest, wenn es nach dem Referenten Dieter Schmid, Geschäftsführer der Privatbrauerei Waldhaus, geht. Er brachte So spannend kann Arbeitsrecht sein: Ein Arbeitsgericht tagte im Europapark Rust. Ein waschechter Richter, zwei Rechtsanwälte und Verbandsmitglieder stellten einen realen Kündigungsfall nach. Jeder Teilnehmer wartete gespannt auf die Entscheidung des Richters, um in der anschließenden Diskussion eigene Erfahrungen und Standpunkte mit Kollegen auszutauschen. cmd ▪ ◂◂Vizepräsident Heinz Schäfer, Präsident Rolf Kuri, Verbandsdirektor Michael Hafner und Präsidiumsmitglied Roland Wunsch (v.l.n.r.) ▸▸Keine E-Mails nach 17 Uhr, keine E-Mails im Urlaub: Referent Dieter Schmid geht mit seiner Privatbrauerei ungewöhnliche und sehr erfolgreiche Wege Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister VII VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Holzbauzentrum Schleswig-Holstein Die Zukunft steht, der Preis kommt Die Zukunft des Holzbauzentrums Schleswig-Holstein ist gesichert: Nun tragen die 440 in Innungen organisierten Holzbaubetriebe des Bundeslandes das Projekt. Und der Holzbaupreis 2015 ist bereits ausgeschrieben. D as Holzbauzentrum Schleswig-Holstein setzt sich im Norden für eine verstärkte Verwendung des Baustoffes Holz ein. Es schreibt nun in Kooperation mit dem erweiterten Landesbeirat für Forst- und Holzwirtschaft in den Ländern Schleswig-Holstein und Hamburg den „Holzbaupreis 2015“ aus. Er wird nach 2009 zum zweiten Mal vergeben und zeichnet in den Kategorien „Neubau“ und „Bauen im Bestand“ realisierte Gebäude aus, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen bestehen. In die Wertung kommen „neuere“ Gebäude, die ab 2010 in Schleswig-Holstein und Hamburg fertig wurden. Frist: 15. Dezember 2014 Bis zum 15. Dezember 2014 können die Unterlagen in gedruckter oder digitaler Form beim Landesbeirat Forst- und Holzwirtschaft im Kieler Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume eingereicht werden. Jeder kann maximal drei Projekte pro Gattung einreichen. Dem Sieger winkt ein Preisgeld in Höhe von 7500 Euro. „Die einzureichenden Objekte sollen ideenreich, beispielhaft in der Umsetzung sein und müssen von ansprechender architektonischer Qualität sein. Sie sollten den Grundsätzen der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit sowie der Umweltfreundlichkeit entsprechen“, erklärt Dipl.-Ing. Erik Preuß, Leiter des Holzbauzentrums VIII ▴▴Den Holzbaupreis 2009 in Schleswig-Holstein und Hamburg hat dieses Einfamilienhaus gewonnen. Jetzt gibt es eine Neuauflage des Preises Schleswig-Holstein. Aber auch Ökologie, Energieeffizienz, die Wirtschaftlichkeit in Betrieb sowie die Recyclingfähigkeit spielen eine Rolle. Neuigkeiten gibt es auch, was den Fortbestand des Holzbauzentrums Schleswig-Holstein (HBZ*SH) betrifft: Nach sechsjähriger Förderung durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung sowie Bundes- und Landesmittel wird die Finanzierung des HBZ*SH in Zukunft neu aufgestellt: Die 440 in Innungen organisierten Holzbaubetriebe des Landes tragen das Projekt nun eigenständig. Auf der Nordbau vertreten Als nächstes Projekt steht für das Holzbauzentrum die mikado 9.2014 Weitere Informationen: Telefon 04 31/53 54 7-21 Telefax 04 31/53 54 7-77 E-Mail [email protected] Systempartner des HBZ*SH HBZ*SH Wigger ▸▸Auf der Messe Nordbau ist das Holzbauzentrum Schleswig-Holstein an einem Gemeinschaftsstand vertreten 59. NordBau vom 10. bis 14. September 2014 in Neumünster an. Dort erwartet die Besucher ein spektakuläres Projekt in Halle 5, wo sich das HBZ*SH dem Thema „Wohnen über den Dächern der Stadt“ widmet: In Kooperation mit dem Landesinnungsverband Dachdecker sowie dem Baugewerbeverband SchleswigHolstein wird an einem begehbaren Dachstuhl gezeigt, welche Möglichkeiten sich Immobilienbesitzern in den Städten oder Wohnungsunternehmen und Eigenheimbesitzern in Wohngebieten mit wenig Platz durch den Holzausbau bieten. Die Organisatoren haben da auch die neue Energieeinsparverordnung und die Nachrüstpflicht der obersten Geschossdecken im Visier. ▪ VHV BHV MTB Treppenlift Schulz + Haus Kühnapfel & Grund Dachdeckerhandwerk Schleswig-Holstein und Systempartner SYSTEM Ein System funktioniert nur dann, wenn alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. www.bauder.de ANBIETER Mit einer perfekt abgestimmten Produktpalette bietet Europas führender Hersteller von Dachsystemen zu jedem Dach den passenden Systemaufbau. Für sicher abgedichtete und gedämmte Dächer bei jeder Nutzung – von der Begrünung bis hin zur Energiegewinnung. LÄRCHE, SO WEIT DAS AUGE REICHT. BEI EINEM HAUS IN OBERNAGGL AM WEISSENSEE ENTSCHIED SICH DER BAUHERR SOWOHL INNEN ALS AUCH AUSSEN FÜR DAS NADELHOLZ. Architektur D as Ferienhaus befindet sich auf einem steilen Hanggrundstück in Obernaggl am Weißensee. Um das Objekt der Hanglage besser anpassen zu können, entschied sich Architekt Karl-Heinz Schwarz bei der Planung des Projektes, die Baumasse in zwei Baukörper aufzuteilen und diese gestaffelt hinter- bzw. nebeneinander zu errichten. Lärche, so weit das Auge reicht Die Wände des Projektes bestehen aus einer Holzmassivbauweise: 12,8 cm Kreuzlagenholz mit 20 cm Holzweichfaserplatten als Wärmedämmung. Bis auf das Sockelgeschoss wurde das gesamte Objekt, sowohl was die Konstruktion als auch die Oberflächen betrifft, mit Lärchenholz ausgeführt. Das Lärchenholz zieht sich dann auch bei allen anderen Oberflächen des Ferienhauses durch. Im gesamten Ferienhaus – bis auf die Nebenräume – wurde ein 25 mm starker Lärchen-Massivdielen-Boden verlegt. Als Verbindungselement der beiden Baukörper wurde ein Treppenhaus in Form der in Kärnten üblichen „Labe“ (Flur) gewählt. Die Labe besteht aus Lärchen-Vollholztritt- und -setzstufen sowie aus Wandverkleidungen aus naturverwitterten Altholz-Lärchentafeln. Altholz-Lärchentafeln wurden dann auch im Elternbad bei der Dusch- und WC-Abtrennung und bei den Fronten in der Küche verwendet. Das Sockelgeschoss aus Dichtbeton erhielt eine Perimeterdämmung sowie eine 15 cm starke Vormauerung aus Rauriser Granitsteinen. Energieeffizient auf jeder Ebene Die Beheizung des Hauses erfolgt über Deckenheizungen, die im Steildach untergebracht sind, und Fußbodenheizungen. Das Warmwasser wird mittels einer Sole-Wasser-Wärmepumpe erzeugt. Als Puffer dient dafür ein 1000-l-Schichtspeicher. Der Strom aus der Photovoltaik-Anlage mit 3,8 kWp wird zur Abdeckung der Wärmepumpe bzw. anderer Stromverbraucher im Haus herangezogen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung soll für Energieeffizienz und behagliches Wohnraumklima sorgen. ▪ 45 Die Fassade und auch die Dachflächen erhielten eine 2/7 cm dicke LärchenholzVerschalung Die Wege und die Außentreppen wurden ebenfalls aus unbehandeltem Lärchenholz hergestellt 46 „Deckenheizungen im Steildach und die Fußbodenheizungen der Geschosse schenken Behaglichkeit.“ mikado 9.2014 Schnitt www.mikado-online.de 47 Architektur „Auch die Fenster- und Terrassentüren zeigen sich in Lärchenholz.“ Die Oberflächenbehandlung des Holzbodens erfolgt mit einem getönten Tiefenimprägnierungsöl Außen hell und innen dunkel: Im Innenbereich sorgt das dunkle Holz der Treppen und Wände für eine edle Anmutung 48 mikado 9.2014 Architektur Detail Dach 20 mm Lärchenbretter 2/10 cm 30 mm Lattung 3/5 30 mm Konterlattung 3/5 2 × Bitumendachpappe 22 mm OSB-Platte 30 mm Lattung 3/5 Unterspannbahn 22 mm OSB-Platte 100 mm Lattung 5/10 dazwischen 10 cm Steinwolle 200 mm Sparren 12/20 dazwischen 20 cm Steinwolle 22 mm OSB-Platte Dampfbremse 25 mm Platte mit integrierten Heizungsrohren Insektengitter Zinkblech Zinkblech-Rinne Kastenrinne mit Gefälle (elektr. Heizband) 2 Lagen Gipskarton 1,25 cm Detail Wand Steckbrief Projekt: Neubau eines Ferienhauses in A-9762-Obernaggl am Weißensee Bebaute Fläche: 164,4 m² Wohnnutzfläche: 133,4 m² Bauweise: Massivholzbauweise mit vorgehängter Lärchenfassade Architekt: Architekt Dipl.-Ing. Dr. techn. Karl-Heinz Schwarz A-1160 Wien www.architekt-schwarz.com Fassadenbauer Natursteinfassade: FOTOS © WWW.FRANZEBNER.AT Rauriser Natursteinzentrum A-5661 Rauris Außenkante Fassade Innenkante Gipskarton Außenkante Holzsteher 15/28 Innenkante KLH Außenkante KLH Erdgeschoss Fassadenverkleidung Lärche Innenkante Schiebetür 25 mm Lärche 24 mm Blindboden 80 mm Staffel 5/8 22 mmTrittschalldämmplatte 25/20 200 mmStahlbetondecke Schiebetür Bitumendachpappe Lärche geriffelt 70/30 Schiebetür Aufdoppelung Blech Lärchenbretter 2 × 10 Primärbalken 2 × 12/20 Holzkonstruktion: Holzbau Team GmbH A-9640 Kötschach www.holzbauteam.at Sekundärbalken 8/20 Eisenwinkel senkrechte Lattung Lärchenbretter 2 × 10 Kellergeschoss Lärchenbretter Gitter 3 × 5 49 Produkte 3D-Modell Alles drin, in BIM neues Modul Platte Damit Sie noch mehr Ideen verwirklichen können AlphaSchift die Holzbau-Software für Holzbau-Profis www.alpha-software.eu [email protected] Der aktuelle Trend bei den CAD-Anbietern lautet BIM. Die Abkürzung steht für Building Information Modeling und beschreibt die Methode der durchgängigen Planung. Voraussetzung für eine BIM-konforme CAD-Lösung ist die Verwendung eines intelligenten 3D-Gebäudemodells. Da hsbCAD 2014 auf dem 3D-Modell von AutoCAD Architecture 2014 basiert, ist diese Bedingung erfüllt. In der Praxis bedeutet dies zum Beispiel, dass ein Architekt während der Entwurfsphase ein 3D-Modell erzeugen und dieses dann direkt an die Zimmerei übergeben kann. Außerdem können weitere am Planungsprozess Beteiligte wie zum Beispiel der Gebäudetechniker ebenfalls auf das 3D-Modell zurückgreifen. hsbCAD GmbH ı D-87600 Kaufbeuren Telefon 0 83 41/9 08 10-0 ı www.hsbCAD.de MADE FOR BUILDING B U I LT FO R L I V I N G Tablet Überall zu bedienen Lignatec Unser Ansprechpar tner für Deutschland: ABA HOLZ VAN KEMPEN GMBH Streitheimer Straße 22 | 86477 Adelsried Tel +49 (0)8294/80 24 07 | Fax +49 (0)8294/80 24 08 [email protected] | w w w.aba-holz.de w w w.klh.at 50 mikado 9.2014 Das Softwarehaus S&S Datentechnik GmbH bietet für die 3D-CAD/CAM-Holzbau-Software Abbund ein neues Bedienkonzept an: Abbund Touch ermöglicht den Einsatz von Tablet-PCs, die als CAD-Rechner „zurzeit noch Exoten sind“, nach Ansicht des Unternehmens jedoch vermehrt Akzeptanz in Zimmereien sowie bei Arbeitsvorbereitern und Abbund-Dienstleistern finden werden. Durch das Tablet entstehe eine größere Unabhängigkeit von Maus und Tastatur, obwohl deren Präzision und Geschwindigkeit für viele Aufgaben unverzichtbar blieben. S&S Datentechnik für den Holzbau GmbH D-51469 Bergisch Gladbach Telefon 0 22 02/9 69 55-0 ı www.abbund.com Produkte Berechnung Wandberechnung Den Anker richtig setzen Die Software Fixperience von Fischer gliedert sich zum Start in vier Programme. Weitere Module sind in Vorbereitung. Zur Verfügung stehen bereits: C-Fix – Bemessung von Dübeln als Weiterentwicklung des CompufixProgamms, Wood-Fix – Berechnung von Anwendungen mit Schrauben des Unternehmens, Rebar-Fix – Bemessung von nachträglichen Bewehrungsanschlüssen im Stahlbetonbau, Mortar-Fix – zur Ermittlung des Bedarfs an Injektionsmörtel bei Verbundankern in Beton. Das Programm erkennt Fehleingaben sowie die geometrischen Randbedingungen und gibt Informationen in der Nachrichtenbox aus. Bei der grafischen Darstellung kann der Anwender zwischen 3D und 2D wählen. fischerwerke GmbH & Co. KG ı D-72178 Waldachtal Telefon 0 74 43/12 40 00 ı www.fischer.de Schicht um Schicht Im Programm Trim-Fox-Dach benötigt der Zimmerer laut Hersteller Bachinger keine Zusatzmodule, um Gauben, Binder, Fachwerke, Carports und Wintergärten einzugeben und zu bearbeiten. Auch Spezialkonstruktionen seien einfach zu realisieren, samt Konstruktionszeichnungen, Massen- und Holzlisten. Speziell weiterentwickelt wurde das Modul Wand. Nun können Schichten angegeben werden: Neben den Ständerrahmen können auch Rahmen für OSB- und/ oder DWD-Platten eingegeben werden. Auch vertikale und horizontale Schalungen sind möglich. bachinger software D-94034 Passau Telefon 08 51/73 33 7 www.trimfox.com HITZE UNTERM DACH? NICHT MIT PUREN -DÄMMSTOFFEN! ® Geraten Sie nicht auf den Holzweg! Informieren Sie sich: www.puren-steildach.de Optimaler Hitzeschutz Unabhängige Institute bestätigen den erstklassigen sommerlichen Hitzeschutz. PURe technology! Produkte Berechnung Erst rechnen, dann schrauben Für hinterlüftete Fassaden bietet Heco das Fassadentool der Berechnungssoftware HCS 3.0 an. Und so geht’s: Im Reiter „Gebäude“ werden die Dachform, das Gebäudemaß sowie die Dachneigung bestimmt. Das Programm unterscheidet hier zwischen Giebel- und rechteckigen Wandflächen, ebenso lassen sich die Gebäudewände einzeln auswählen. Unter „System“ kann der Nutzer den Wandaufbau eingeben: die Abmessungen und Abstände von Pfosten, Schalungen, Konter- und Traglatten. Die Auswahl der Dämmung ist manuell oder per Datenbank möglich. Es folgt die Bestimmung der Bekleidungs- und Windlast, der Gebäudekategorie und der Meereshöhe. Nun liefert das Programm einen Vorschlag zur Schraubenart und -länge. Der Zimmerer kann diese Vorgabe verändern und neben Durchmesser und Kopfausführung auch die Länge selbst wählen. Der Reiter „Ergebnis“ listet dann alle berechneten Schraubenabstände auf. HECO-Schrauben GmbH & Co. KG D-78713 Schramberg Telefon 0 74 22/9 89-0 www.heco-schrauben.de 52 mikado 9.2014 3D-Modell Die Halle steht In Neustadt an der Weinstraße ist 2013 bei einem Sturm mit Windstärke 6 eine Halle eingestürzt. Zurück blieben zusammengefaltete Stahlträger, herausgerissene Ankerbolzen und eine trapezförmige Bodenplatte (36,15 m × 49,61 m). Nun sollten auf die bestehenden Fundamente eine neue Halle gestellt und dabei die Anforderungen von REI 30 (früher F30) erfüllt werden. Das Team von FH Finnholz Holzbaustatik entwickelte hierfür ein Konzept, bei dem die Fußpunkte der ursprünglichen Stahlhalle für den Neubau der erheblich höheren Holzhalle verwendet werden sollten. Da die ursprüngliche Planung der Fundamente und ihre Ausführung jedoch stark voneinander abwichen, war das letztlich nicht möglich. Daher plante das Team die Halle so um, dass sie die statischen Vorgaben erfüllte, ohne Stahleinspannstützen und ausschließlich mit aussteifenden Holzrahmenbauwänden und Pendelstützen (aus Holz). Als zusätzliche Aussteifung wurden Diagonalverbände im Dach und über die Traufseite der Halle gewählt. Für die Umplanung war ein 3D-Modell hilfreich. FH Finnholz Handelsgesellschaft mbH D-49536 Lienen Telefon 0 54 83/73 94-0 www.fh-finnholz.de Produkte Kundendaten Alles auf einen Klick :31)$&+-3$)5,/1.8%$6 05(30(+/< $0$*(/(05,/1.8%$6 < (45$63$513,#,//(3(3+$0'7(3- < !13$3%(,5(3,#,//(3(3+$0'7(3- < #,//(3(3):3(45$63,(360*4$3%(,5(0 < "(3-21.,(3,#,//(3(3+$0'7(3- < 1.8%$62.$0(3 < 0)14:%(3604(3*(4$/5(4"(,5(3%,.'60*4$0*(%15),0'(0 ,(605(3(. 7TT21T*'4/ 'LHEHVWH *HElXGHLVRODWLRQIU P 6G 6RPPHU XQG :LQWHU :/=O :Pă. :,17(5 FP7TT21T*'4/ RGHU FPNRQYHNWLYH'lPPXQJ" 6G P DIGI-ANNEXUS GmbH ı D-70794 Filderstadt Telefon 07 11/7 09 60-0 ı www.digi-annexus.de 6200(5 Die neue Software „Annexus“ des Unternehmens Digi vereint Adressverwaltung, Auftragsbearbeitung, Kalkulation und Artikelmanagement. In Ordnern werden alle Vorgänge pro Kunde angezeigt – Angebote und Rechnungen ebenso wie Bilder, E-Mails und der Schriftverkehr. Für die Software gibt es ein digitales Bautagebuch. Handschriftliche Rapporte werden per Scan weiterverarbeitet. Auch eine Angebotskalkulation ist enthalten. Auf Wunsch ist die Übertragung der Daten aus dem alten System möglich. 7778,//(3(38(0536/'(,0)18,//(3(38(0536/'( Pfannenmodul 0LWJOLHGEHL 8QLYHUVHOOH+\EULG'lPPXQJIU'DFK:DQG)DVVDGH'HFNHXQG%RGHQ $+DQGHQEHUJ_7HOHIRQ_ZZZ/XSR7KHUPFRP Dach macht Klick Das neue Pfannenmodul von Nussreiner bietet eine Dachziegelbibliothek mit 140 Modellen. Durch die vordefinierten Verlege-Daten können die Dächer mit einem Klick sofort ausgewertet werden. Auch Sondertypen einer Serie wie Lüfterziegel, Dunstrohr- oder Solardurchgang und Schneefangelemente gibt es zu jedem Ziegeltyp zur Auswahl. Neu ist auch die Belegung der Dachreiter wahlweise für Firste und Grate. Zimmerer und Holzbauer aufgepasst Nussreiner HOLZBAUPROGRAMME ı D-85250 Altomünster Telefon 0 82 54/9 94 34-0 ı www.nussreiner.de ORIGINAL EICHEN-HOLZNÄGEL EICHEN-RUNDSTÄBE Auf den Nagel kommt es an, wenn es die optimale Verbindung sein soll! Keine mühsame Einzelanfertigung. Wir fertigen in Serie in verschiedenen Größen und Formen aus massivem Eichenholz. Holznagelproduktion Osterfeldstr. 1 · 49326 Melle Tel.: 0 54 29/92 90-0 Fax: 0 54 29/92 90-50 E-Mail: [email protected] Internet: www.holznaegel.de www.mikado-online.de Spannende Holzbauthemen Viermal jährlich mit mikadoplus Aktuellen Techniktrends Abonnieren Sie jetzt per Telefon 0 82 33/23-40 00 oder per E-Mail [email protected] und profitieren Sie! 53 Produkte Wir geben Holz eine neue Dimension BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge Just-in-time-Lieferung frei Haus Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz Die nächste Dimension Brettsperrholz (X-LAM) Großformatige, tragende Wand-, Decken- und Dachelemente für den Wohnungs- und Kommunalbau sowie für den Industrieund Gewerbebau in Größen bis zu 3,50 m x 18,00 m D a m 6 3 · 41372 Niederkrüchten Tel +49/2163/89 88 0 · Fax +49/2163/89 88 87 www.derix.de · [email protected] Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln Tel +49/5456/93 03 0 · Fax +49/5456/93 03 30 [email protected] @A=J?A:LK<=F?ML=FJ9L OA=KA==AF= 9M>K<9;@ :=CGEE=F <=J:=KL=FD¤KMF?=F:=A<9;@:9@FMF<<EEMF? MF<OA=KA=?=J9<=:=E=JCL@9:=F$E¥KK=FKA=<9RM FMJ?=F9M=J@AFK=@=F2OOO&AKG;=DD&9L 54 Flächenplatte mikado 9.2014 Die Holzbau-Software AlphaSchift liegt in der neuen Version 7.5 vor. Sie verfügt über eine neue Schnittstelle zum Leica-3D-Disto. Diese wurde so realisiert, dass der Anwender direkt aus dem 3D-Disto ein 3D-DrahtgitterModell erhält. Somit muss er laut Unternehmen keine Vielzahl an einzelnen Koordinatenpunkten zusammenfügen. Außerdem ist das Modul „Flächenplatte“ enthalten. Damit können Platten frei im Raum erstellt werden – eine weitere Dimension im konstruktiven Planen. Alpha-Software ı D-72516 Scheer Telefon 0 75 72/3 44 31 02 ı www.alpha-software.eu Applikation Software auf vielen Kanälen Die Dietrich’s 3D-CAD/CAM ARX-Applikation für den Holzbau ist mit Versionen ab AutoCAD 2013 und neuer kompatibel und wird als 64-Bit-Variante für WindowsSysteme angeboten. Alle bekannten Bedienkonzepte, Zeichnungselemente, Visualisierungs- und Ausgabetechniken von AutoCAD können genutzt werden. Per YouTube-Kanal und Support-Blog haben Zimmerer auch kostenlosen Zugriff auf Expertentipps und Schulungsvideos. Dietrich’s AG ı D-85579 Neubiberg/München Telefon 0 89/61 44 21-0 ı www.dietrichs.com Perfekte Steildachdämmung Produkte ▴▴30-Jähriges von Sema: Am Tag der offenen Tür gab es unter anderem einen Luftballonwettbewerb für die Kinder 30-Jähriges Vom Wohnzimmer in die Welt Zu seinem 30-jährigen Jubiläum hat der Software-Anbieter Sema aus Wildpoldsried im Juli zu Erlebnistagen eingeladen. Dabei war an drei Tagen Programm geboten. Unter anderem fanden 40 Fachvorträge statt. Vertreten waren auch 20 Partnerfirmen, zu denen teilweise Exkursionen stattfanden. Nach 30 Jahren ist Sema international gut vertreten: Es gibt Angebote in elf Sprachen und Lieferungen in 47 Länder. Dazu passte am Tag der offenen Tür ein Ballonwettbewerb für Kinder, bei dem 180 Ballons in alle Himmelsrichtungen aufstiegen. Noch ganz unscheinbar hatte im Jahr 1984 alles begonnen. Roman Mayr, Inhaber einer Zimmerei und eines Statikbüros mit Schwerpunkt Holzbau, begann die Firma mit dem Programmierer Johannes Sekulla. Thomas Pfluger, angehender Elektroingenieur, stieß kurz darauf hinzu. Als Büro dienten in den Pionierzeiten nicht selten abwechselnd Wohnzimmer, Kinderzimmer oder auch das Schlafzimmer. Anfangs wurden im Programm Daten erfasst, einige Berechnungen gemacht und dann die Rechenergebnisse ausgedruckt. Der Ausdruck wurde bereits damals auf Anforderung eines Kunden um spe- www.mikado-online.de zielle Ausgaben für eine Abbundanlage ergänzt. Die erste Programmversion umfasste Profile, Wechsel, Sprengwerk, Grat-, Kehlsparren, Gauben und Holzlisten. Zu dieser Zeit galt es auf ▴▴Zu Beginn trafen die Unternehmer auf Messen teils auf ungläubige Blicke den Messen vor allem, die vielen Fragen der Interessenten zu beantworten. Wobei einige die Meinung vertraten, dass diese Entwicklung nicht gut für das Handwerk sei. Andere dagegen versuchten, das Neue schnell in der Praxis zu nutzen. Und heute? Da sind Abbund-Programme für Zimmerer nicht mehr wegzudenken. SEMA GmbH ı D-87499 Wildpoldsried Telefon 0 83 04/9 39-0 ı www.sema-soft.de THERMOPUR® Dämmsysteme für Neubau und Sanierung Mit zwei hochleistungsfähigen Varianten bietet RECTICEL wirtschaftliche und zukunftssichere Dämmlösungen für das Steildach an. THERMOPUR® SD-Format – höchstes Wärmedämmvermögen THERMOPUR® SD-Optima – diffusionsfähige Spezialkaschierung Wärmeleitstufe 023 bis 028 aufkaschierte, beidseitig überlappende Unterdeckbahn mit Selbstklebestreifen höchster sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz rutschhemmend und blendfrei Wir halten Infos rund um das Thema Steildachdämmung für Sie bereit – sprechen Sie zuerst mit uns, es lohnt sich! Hagenauer Straße 42, 65203 Wiesbaden Tel.: 0611 92767, Fax: 0611 9276440 [email protected] 55 www.recticel-daemmsysteme.de Produkte Bodentreppe Box macht’s passend Bodentreppe gesucht? Unter www.massbox.de kann man bei Wellhöfer Maße eintragen und Zusatzausstattungen wählen. Dann wird die passende Bodentreppe angezeigt. Die Mass-Box prüft hierbei alle Angaben und garantiert dem Unternehmen zufolge, dass die Bodentreppe auch passt. Der Preis-Finder zeigt zudem die unverbindliche Preisempfehlung an. Diese Anwendung gibt es auch für Raumspartreppen und Kniestocktüren, ebenfalls mit Druck- und Pdf-Funktion. Wellhöfer Treppen GmbH & Co. KG ı D-97084 Würzburg Telefon 09 31/6 14 05-0 ı www.wellhoefer.de 2JOANA>PAEHQJC(MCTRSQHD %DQSHFA@TBNAQPOE?D=QB&DNAAJC=CEANPA 2JPANOPÐPVQJCÔ#ÐNQJPANO?DEA@HE?DA3ANPNEA>ONACEKJAJOQ?DAJSEN 1DFHNM@KD5DQJ@TERKDHSDQVL o!@CDM6ÓQSSDLADQF&QN¶Q@TL4KL'DHCDMGDHL o,HSSD&QN¶Q@TL3GÓQHMFDM2@BGRDMTMC2@BGRDM MG@KS 2SN2$"N*&@ CPCGAF.CPQML?J &CPP2FMK?Q4GRR #FPCL@?AFQRP?µC "â1RÒFJGLECL 2CJâ NCPQML?JBCQRMAMK VVVRSNCD o-NQCQGDHM6DRSE@KDM -NKBAOOEKJAHHQJ@QIB=OOAJ@>AN=PAJQJ@>APNAQAJ0EA&DNA(QJ@AJ@ANN=J ?DAJEJ@QOPNEAHHA3AN=N>AEPAN%KHV>=Q*=OOERBANPEC>=QQJ@#ANPECD=QO>=Q NQJ@QI=HHAPA?DJEO?DAJQJ@RANPNEA>HE?DAJ#N=CAOPAHHQJCAJGPERRANG=Q BAJ0EAQJOANAEJJKR=PERAJ0UOPAIAEJPAJOEREANAJ@EA$AO?D¸BPO>AVEADQJCAJ QJ@>=QAJ=GMQEOEPEKJOOP=NG@AJ(QJ@AJGNAEOSAEPAN=QO!=>AEOAPVAJ0EA QJOAN@ABEJEANPAOVEAHCNQLLAJKNEAJPEANPAO*=NGP>A=N>AEPQJCOGKJVALPOAH>OP OP¸J@ECQI0EAOKNCAJBÐN@EAAJCA6QO=IIAJ=N>AEPQJ@@AJNACAHI¸³ECAJ QOP=QO?DIEP$A>EAPORANG=QBOHAEPANJQJ@3ANG=QBO>AN=PANJ(NA=PERQJ@=J BKN@ANQJCOCANA?DPAN=N>AEPAJ0EAI=³CAO?DJAE@ANPA)ÊOQJCAJEJ@ERE@QAHHA AO?DE?DPQJCOOUOPAIAQJ@LLHEG=PEKJORANB=DNAJ 0EAOEJ@&JCAJEAQN EJ@AN#=?DNE?DPQJC DAIEA#=N>AK@AN=QEJCAJEAQN SAOAJ QJ@ >NEJCAJ E@A=HANSAEOA -N=TEO EJJAND=H> @AN CAJ=JJPAJ N=J ?DAJIEP,@AN0EAÐ>ANVAQCAJQJO=HO6EIIANANIAEOPAN EJ*=HAN >VS 0PQ?G=PAQNIAEOPAN EJIEPAJPOLNA?DAJ@AN"NB=DNQJC>AE@AJCAJ=JJPAJ6EAH CNQLLAJ&I3ANG=QBD=>AJ0EA>ANAEPOCA=N>AEPAPQJ@OAPVAJ@EAJKPSAJ@E CAJG=QBI¸JJEO?DAJ(AJJPJEOOAOE?DANAEJ1A=IKNEAJPEANPQJ@OAH>OPOP¸J@EC CADAJ0EA&DNAQBC=>AJ=J0EAOEJ@BHATE>AH@=OVAECP&DNA/AEOA>ANAEPO?D=BP *ADN!AP=EHOBEJ@AJ0EA=QBQJOANANåA>OEPAåENBNAQAJQJO=QB&DNAA SAN>QJC 56 mikado 9.2014 ` CUSQQR@?SCLlQRCJJRBCL +CLQAFCLSLB@JCG@CLBC5CPRC GLBCL4MPBCPEPSLB'LBCL Câ PCGAFCL$?QQ?BCLBºKKQWQRCKC .SRXC$?P@CL1WQRCKCDÒP ISQRGI CRMLGLQR?LBQCRXSLE SLB MBCL@CQAFGAFRSLEGQRBGC 1RMâ%PSNNC2CAFLMJMEGCDÒFPCP SLBKGRÒ@CP+GJJG?PBC#SPM 3KQ?RXSLB+GR?P@CGRCPL UCJRUCGRCPDMJEPCGAF Ihre Frau will stolz auf Sie sein! 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Die OECD bemängelt „die besonders teure Energiewende“ und der EU-Rechnungshof schreibt: „Gebäudedämmung ist zu teuer und nutzlos.“ Die Ursache hierfür und für die Ineffizienz bzw. den Zusammenhang zur fehlenden Wirtschaftlichkeit sieht der Unternehmer Jung darin: Um eine ganzjährige thermische Entkopplung der Gebäudehülle zu erreichen, müssen alle elementaren Wirkungsquanten zusammen genutzt werden, die in Summe viel mehr als eine traditionelle Dämmung leisten. Die Wärmeleitung und die Konvektion bilden zusammen die Thermodynamik – und nur diese ist, in W/(m² · K) mit einem irrelevanten Anteil von ≤ 10 % des Wärmestromes, die Grundlage einer Standard-Energie-Beratung. Physikalisch kann die konvektiv und diffusionsgebunden wirkende Dämmung bei Temperaturdifferenzen den Wärmestrom zeitlich nur verzögern. Wirkungen gegen den Infrarotanteil (IR) sind adäquat nicht Wirtschaftlichkeit durch die Infrarotnutzung Nur mit einem erweiterten Energieausweis wird auch die ≥ 90 % dominierende Wärmestrahlung = Radiation berücksichtigt. Bezogen auf die absolute Temperatur in T4 ist diese Quantenmechanik in W/m² zu berechnen. Dieser diffusionslose Wärmestrom kann technisch nur reflektiert werden. Die auftreffende Strahlung wird also, mit geringer Absorption und ohne Transmission, im gleichen Winkel wieder abgestrahlt, bis an allen Oberflächen der Temperaturausgleich erreicht ist. Ohne Mehrkosten bieten schlanke, infrarotaktive Dämmungen eine ökoeffiziente Lösung bei der thermischen Sanierung von Bestandsgebäuden und im ressourcenschonenden Neubau. Die zertifizierten Mehrfachfunktionen aus der Europäisch Technischen Zulassung 12/0080 sind mit weiteren Gutachterwerten in der Leistungserklärung, nach der EUBauproduktenverordnung, aufgeführt und weisen bei nur 3 cm Dicke einen 58 mikado 9.2014 vorhanden. Zusätzliche Maßnahmen für den Feuchteschutz und für die Luftdichtigkeit sind nötig und dieser Mehraufwand treibt die Kosten hoch. Der 13-lagige Wärme­reflexionsstoff Lu..po.Therm hat acht HD-PE Luftpolsterfolien und fünf metallisierte PP-Folien zur ökoeffizienten Wärmereflexion U-Wert von 0,10 W/(m² · K) auf. In dem 13-lagigen Verbundwerkstoff bilden 4 mal 2 Luftpolsterfolien die konvektiven Distanzen zu den fünf Funktionsschichten, die kaskadenartig 99 % der Infrarotstrahlung reflektieren. Im Sommer wird die Hitze nach außen zurückreflektiert und im Winter erzielen die radiativ und konvektiv kumulierenden Wirkungen einen hocheffektiven Raumwärme-Verlustschutz. Dämmen Sie noch, oder reflektieren Sie schon? Universal anwendbar sind die infrarotaktiven Produkte bei Dach, Wand, Fassade, Decke und Boden – bevorzugt innenseitig an den Umfassungsflächen mit Dampfsperre, alternativ dazu als vorgehängte, hinterlüftete Fassade in der durchgehend diffusionsoffenen Ausführung mit sd =10 m. Die Befestigung erfolgt zwischen sich kreuzenden Latten oder Profilen. So ist mit der Verkleidung nur ein Platzbedarf von 7 cm bis max. 10 cm nötig, um den Niedrigstenergiestandard zu erreichen! „Unsere Kunden erreichen mit Lu..po.Therm B2+8 in wenigen Jahren die Amortisation und Wärme, die reflektiert wird, muss nicht gedämmt werden!“, sagt Jung. LPS GmbH Wilfried Johann Jung A-5144 Handenberg Telefon +43 (0) 77 28/62 61 Mail [email protected] www.LupoTherm.com Dämmstoffe Anzeige Holzfaserdämmung Kronoply safe Gut gedämmt hinter offener Schalung Das Besondere an dieser Holzfaserdämmung ist die dauerhaft UVbeständige, überlappende Kaschierung mit doppelseitigem, fixiertem Klebeband. Die kaschierten Platten bieten perfekten Schutz gegen Wind und Feuchtigkeit, sodass die Platte auch hinter offener Schalung mit Fugen bis zu 30 mm eingesetzt werden kann. Eine direkte Bewitterung von bis zu vier Monaten ist dabei kein Problem. D ie diffusionsoffene Holzfaserdämmung Kronoply safe wirkt feuchtepuffernd und bietet zuverlässigen Schutz gegen Hitze und Schall. Die hochdämmende Platte ist für die Erstellung wärmebrückenfreier Konstruktionen sehr gut geeignet. Durch ihr Gewicht von 85 kg/m³ punktet Kronoply safe mit einer sehr hohen Rohdichte und optimiertem LambdaWert ( = 0,039 W/m · K). Dadurch kann die Platte auch in geringeren Stärken ohne Verluste bei der Dämmwirkung eingesetzt werden. Durch Kaschierung und Klebeband bietet Kronoply safe Dämmung, Wasserführung und Verklebung in einem Arbeitsschritt Sicher und schnell verarbeitet Neben ihren bautechnischen und ökologischen Vorteilen weist die Kronoply safe besonders anwenderfreundliche Eigenschaften auf. Die überlappende Kaschierung der handlichen Platten sorgt inklusive Doppelklebeband für eine sichere und schnelle Verarbeitung. Die Platte vereint somit drei Funktionen in einem Produkt: Dämmung, Wasserführung und Fugenverklebung. Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten für verschiedene Sanierungskonzepte von Altbauten, die sonst mit höherem Zeitaufwand verbunden sind. Auch die Dämmung von Wänden mit Fassadenelementen oder Klinker-Vorsatzschalen und von Dächern oder Brettstapel-Elementen im Neubaubereich kann mit der Platte erheblich zügiger erfolgen. Vorteile der Kronoply safe gegenüber anderen Materialien: – aus Holz (nachwachsend) –diffusionsoffen – besserer Schallschutz – effektiverer sommerlicher Hitzeschutz –feuchteregulierend – kein brennendes Abtropfen – ohne Formaldehyd, Phenol, Farbstoffe – günstige und einfache Verschraubung, z. B. mit Heco – kein Sondermüll bei Entsorgung Weitere Pluspunkte für Zimmerer: – schlanke Lagerhaltung durch handliches Format – Kombinationsmöglichkeiten mit weiteren Kronoply-Produkten (z. B. Kronoply flex) – stumpfe Kanten und hohe Stabilität – hohe Reißfestigkeit der Kaschierung – besserer Lambda-Wert und weniger Gewicht als bei druckfesten Holzfaserplatten Kronoply GmbH D-16909 Heiligengrabe Telefon 0 33 96 2/69-740 Telefax 0 33 96 2/69-376 E-Mail [email protected] www.kronoply.com Dank UV-beständiger Kaschierung: Die Platte passt auch hinter offene Leistenschalung bis 30 mm Fuge Bild rechts: Schnell und einfach mit dem doppelseitigen Klebeband Bild rechts außen: Perfekter Schutz hinter offener Fassade gegen Wind und Feuchtigkeit www.mikado-online.de 59 mikado Holzbau-Branchenführer Dämmstoffe Baustoffe Abdichtungen Bauteile Betriebsmittel Werkzeuge Massivholz Decken- und Wandsysteme PAVATEX Deutschland Hotline Technik + Verkauf Telefon +49 (0)7561 9855-0 Telefax +49 (0)7561 9855-30 (3'03ODQHQ IU%DONRQHEHJUQWH'lFKHUXVZ %DXGLFKWXQJHQ mmstoffe Holzfaserdä rt zukunftsorientie ökologisch & IU+RO]KlXVHU www.pavatex.de vattex de 1LOVVRQ([SRUW,PSRUW*PE+ 7HO)D[ Dübelholz Brettstapel • kein Verschnitt durch Giebel und Türöffnungen • volle Querschnittstragfähigkeit/ Ausnutzung (Iy) • ohne Leim und Nägel • Holz-Beton-Verbund • individuelle sichtbare Deckenstrukturen/Kombin. KMH bausysteme Max-Eyth-Str. 25-27 89613 Oberstadion Tel. +49 7357/ 92 19 99-0 Fax +49 7357/ 92 19 99-9 [email protected] www.kmh-bausysteme.de Plattenträger, Türheber, Kantenzwingen, Uni-Zwingen, Korpuszwingen, Gehrungszwingen Balkenzüge, Pressenputzer, Montagestützen Tel. +43(0)5242-71235, Fax-DW 5 www.1atools-shop.at / www.schwaigertools.at Montage-/Transporthilfen ZZZQLOVVRQJPEKGH Absturzsicherung So wird gedämmt www.isover.de Massivholzplatten Decke, Dach, Wand Z-9.1-482 Tel. (0 82 94) 80 24 07 • Fax. (0 82 94) 80 24 08 www.aba-holz.de Dienstleistung Nagelplattenbinder EDV H. Schröder GmbH Brettschichtholz !"# Nagelplattenbinder vielfältig einsetzbar für landwirtschaftliche Gebäude Hallen · Werkstätten Bürogebäude · Schulen Wohnungsbau u.v.m. $$$%$&% Forstwiesenweg 8 ∙ 06925 Annaburg Tel. 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Auf dem Gotteshaus kam ein spezieller Kirchenbiber zum Einsatz. 62 mikado 9.2014 Zimmermeisterdach Dachsanierung D er 1500-Einwohner-Ort Untrasried im Landkreis Ostallgäu ist bei Rockfans wegen seines jährlichen Festivals „Rockfrühling“ bekannt. Die gläubigen Katholiken des Ortes schätzen mehr die Orgelklänge in ihrer Pfarrkirche St. Sebastian. Beide können sich aber gemeinsam am guten Ton der neuen Dachziegel auf der alten Kirche freuen, die nach Abschluss der Außensanierung wieder in reinem Naturrot von Langhaus und Chor ihrer alten Kirche leuchten. Zum Einsatz kam der denkmalgerechte Kirchenbiber „Sakral“ im Geradschnitt. Erhebliche Einsturzgefahr Schon zu Zeiten Karls des Großen hatte Untrasried eine eigene Kirche. Was man aber heute auf einer Anhöhe inmitten des Dorfes findet, entstand im Wesentlichen erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im spätgotischen Stil. Um 1700 erhielt der Turm seine jetzige Höhe. Umbauten und Sanierungen gab es in der langen Geschichte des Bauwerks immer wieder, zuletzt 1981. Und schon 2014 war wieder eine Sanierung fällig. Wegen Mängeln an der Bausubstanz des Chorgewölbes war die Kirche sogar wegen erheblicher www.mikado-online.de Einsturzgefahr gesperrt. Unter anderem hing der Gewölbescheitel rund 10 cm durch. Das machte Abstützungen und Sicherungen notwendig. Teilweise mussten im Gewölbe Risse von 4 bis 12 cm Breite im Gewölbe neu vermauert und verpresst werden. Das Altdach war vor der Demontage mit naturroten Biberschwanzziegeln gedeckt. Aus denkmalpflegerischen Gründen kamen auch für die Neueindeckung nur naturrote Biberschwänze in Frage. Um den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden, fiel die Wahl auf den robusten Kirchenbiber namens „Sakral“. Dieser ist Teil des Programms für denkmalgerechte Sanierungen und historische Gebäude der Creaton AG. Die Serie wird in stärkerer Ausführung (18 mm) als der klassische Biber hergestellt, um so für eine an historische Ziegel angelehnte Optik und eine lange Lebensdauer zu sorgen. Immerhin liegt Untrasried auf 802 m Höhe, damit in der Windlastzone 2 und ebenso der Schneelastzone 2. Erst mal muss alles runter Vor allem mussten Chor und Langhaus komplett abgedeckt werden, um eine Gewichtsentlastung für die Sanierungsarbeiten an der Holzkonstruktion zu bekommen. Gleichzeitig errichteten die Zimmerer für die Zeit der Sanierung ein Notdach. Mit den Zimmermannsarbeiten an Langhaus und Chor war die Zimmerei Hölzle aus Erkheim beauftragt worden. Sie baute die verfaulten Zerrbalken über dem Langhaus aus und ersetzten sie denkmalgerecht. Auch die Schwellen auf der Süd- und Nordseite waren vollständig weggefault und mussten neu eingezogen werden. Die Anstückelung der Zerrbalken erfolgte durch Ablattungen. Im Chor ersetzten die Zimmerer die Deckenbalken und verankerten die Stichbalken rück. Zur statischen Stabilisierung des Chorgewölbes zogen sie einen zusätzlichen Ringanker ein und verstärkten den Dachstuhl mit drei zusätzlichen Leimbindern. Mit Denkmalpflege abgestimmt ◂ Die Kirche St. Sebastian steht mitten in einem Kirchhof in Untrasried im Allgäu ▾▾Am abgesetzten Chor sind die gotischen Strebepfeiler zu erkennen, deren Stufen mit kleinen Biberdächern abgedeckt sind Nachdem die Basis der Holzkonstruktion über Langhaus und Chor wiederhergestellt war, ersetzten die Zimmerer alle Aufschieblinge an den Traufen, ebenso die Sparren im Bereich des Walms auf der Westseite. Die verbliebenen Sparren fütterten die Holzbauer auf, um eine durchgehende Flucht der Dachfläche zu erreichen. Die Dachschalung war zwar von Seiten des Diözesanbauamts, des Landesamts für Denkmalpflege 63 Zimmermeisterdach Dachsanierung ◂◂Ein Mitarbeiter der Zimmerei Jörg in Sulzberg arbeitet im Dachstuhl des Turms und des Kreisbaumeisters nicht gewünscht, doch die Kirchenverwaltung konnte sie mit dem Argument durchsetzen, dass der Dachraum durch starke Windbelastung bisher regelmäßig mit Flugschnee oder Feuchtigkeit belastet wurde. Die Bedingung für die Zustimmung der Denkmalpflege war allerdings eine sehr gute Hinterlüftung. Gut gelüftet, gut geschützt Das Dach über dem Langhaus und dem leicht versetzten Chor hat eine Gesamtfläche von ca. 700 m² bei einer Neigung von knapp 50°. An vier Stellen ist die Dachfläche durch Dachausstiegsluken unterbrochen. Am Westgiebel des Langhauses ist das Dach als Krüppelwalmdach ausgeführt. Der etwas schmalere Chor endet nach Osten mit einem halben Achteckdach über der Apsis. Neben den Kirchenbibern, Längshalben und Flächen-Lüfterziegeln kamen als Originalzubehör First- bzw. Gratziegel zum Einsatz. Die Belüftung des Innenraumes übernimmt eine durchgehende Belüftung zwischen Mauerwerk und Schalung. Die Belüftung der Dachfläche mit immerhin knapp zehn Metern Sparrenlänge erfolgt über die Konterlattungsebene. Dazu verlegten die Zimmerer an der Traufe ein Lüftungsblech, an den Graten und in der letzten Ziegelreihe unterhalb 64 des Firstes Firstanschluss-Lüfterziegel. Gegen Dachlawinen schützen schwere Gebirgsschneefanggitter in zwei Reihen. Hoch auf dem Turm Die Zimmerer der Zimmerei Jörg aus Sulzberg sanierten die Holzkonstruktion des Turms. Der Turm mit seiner steinsichtigen Tuffsteinfassade trägt auf quadratischem Grundriss ein einfaches Satteldach. Gar nicht einfach war aber die Ausführung, nicht zuletzt wegen der hohen Dachneigung von rund 70°. Auch hier mussten die Zimmerer den Dachstuhl vor dem Aufbringen der Schalung stellenweise instand setzen. Auch auf dem Turm kam der Kirchenbiber „Sakral“ zum Einsatz, verlegt von den Dachdeckern der Zimmerei Häring aus Obergünzburg-Ebersbach. Besonderes Augenwerk lag dabei auf der Windsogsicherung, die bei dieser Dachneigung und Höhe eine besondere Anforderung darstellt. Über das neue Dach freuen sich auch die Fledermäuse. Wenn sie – wie vorgesehen und durch entsprechende Öffnungen vorbereitet – nach ihrer erzwungenen Auszeit wieder in den Turm und unter das Kirchendach zurückkehren, haben sie es dunkel wie zuvor, aber jetzt trockener und besser durchlüftet. mikado 9.2014 Rainer Balkenhol, Wertingen ▪ CREATON AG / HS ▸▸Das Holztragwerk ist wieder instand gesetzt Steckbrief Objekt: Pfarrkirche St. Sebastian in D-87496 Untrasried Planung: Planungs- und Ingenieurbüro Demmler GbR D-87634 Obergünzburg Statik: fhs Ingenieur-GmbH D-86836 Untermeitingen www.fhs-ingenieure.de Zimmererarbeiten Langhaus, Chor: Zimmerei Hölzle GmbH D-87746 Erkheim Zimmererarbeiten Turm: Zimmerei Jörg GmbH D-87477 Sulzberg www.joerg-holzbau.de Dachdeckerarbeiten Langhaus, Chor und Turm: Zimmerei Häring GmbH D-87634 Obergünzburg www.zimmerei-haering.de Produkte: Kirchenbiber „Sakral“ Geradschnitt naturrot mit Originalzubehör First- bzw. Gratziegel, Walmkappe, Längshalbe, Flächen-Lüfterziegel, Firstanschluss-Lüfterziegel und Sturmklammern Hersteller: Creaton AG D-86637 Wertingen www.creaton.de Fortbildung 7. Europäischer Kongress (EBH 2014) Holz erobert die Stadt Verdichten, Aufstocken und Sanieren: Am 16. und 17. Oktober findet im Congress Centrum Gürzenich zu Köln der 7. Europäische Kongress „Energieeffizienter Holzbau im urbanen Umfeld“ statt. U rbanes Bauen ist der zentrale Schlüssel der modernen Gesellschaft. Die meisten Menschen leben in städtischen Ballungsräumen und dieser Trend wird sich noch verstärken. In der Stadt werden Neubauten die Ausnahme sein, die Mehrgeschossigkeit jedoch die Regel. Der Holzbau hat mit hoher Vorfertigung, Leichtigkeit, schlanken Querschnitten und seinen aufsehenerregenden realisierten Hochhausprojekten in zahlreichen Großstädten den Beweis angetreten, dass er auch in diesem Segment den modernen Anforderungen mehr als gerecht wird. Der EBH-Kongress „Energieeffizienter Holzbau im urbanen Umfeld“ stellt aktuelle Projekte vor und gibt einen beeindruckenden Einblick in die Möglichkeiten, die sich für den Holzbau dadurch für die Zukunft ergeben. Neben den zahlreichen Fachreferenten bietet die begleitende Fachausstellung einen guten Überblick über die neuesten Produkte und Entwicklungen im Holzbau. Tagungstermine auf einen Blick Forum Holzbau Urban Mittwoch, 15. Oktober 2014 17.30 Uhr: Besichtigung „Gemeindezentrum Köln“ Sauerbruch Hutton Architektur 20.00 Uhr: Abendessen Veranstaltungsort: Gürzenich Köln Martinstr. 29 – 37 D-50667 Köln Übernachtung: www.koeln.de/tourismus oder www.forum-holzbau.com Donnerstag, 16. Oktober 2014 8.15 Uhr: Empfang und Begrüßung 9.00 Uhr: Bauen für die Zukunft: Entwicklungen in NRW und den Nachbarländern 11.30 Uhr: Anbauten und Lücken 14.40 Uhr: Aufstockungen 11.30 Uhr: Prozesse im Holzbau 14.40 Uhr: Schallschutz 17.10 Uhr: Holzarchitektur in NRW Teilnahmegebühren: ▸▸ ganze Veranstaltung (16./17. Oktober 2014): 380 Euro ▸▸ nur Donnerstag (16. Oktober 2014): 250 Euro ▸▸ nur Freitag (17. Oktober 2014): 160 Euro ▸▸ Studierende: 60 Euro Die Preise (exkl. MwSt.) verstehen sich inklusive aller angegebenen Mittag- und Abendessen sowie dem Tagungsband. Freitag, 17. Oktober 2014 8.30 Uhr: Geschossbau im Verwaltungs- und Wohnbau 10.40 Uhr: Gebäudehülle: Vorgefertigte Elemente in Neubau und Sanierung 13.20 Uhr: Internationale Architektur in Holz Anmeldeschluss: 8. Oktober 2014 Anmeldung: www.forum-holzbau.com >09)905.,58<(30;f;(<-:+(*/ BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG 26:;,536:,:*/5,,3(:;),9,*/5<5. TP[/LYZ[LSSLYLTWMLOS\UN^^^V[[VSLOTHUUNTIOKL www.mikado-online.de 65 KATHRIN BINDER Unternehmen Adler Supermarkt im Stadel-Look M-Preis-Supermärkte sind in Tirol ein Stück Kultur. Ein neuer wurde nun in Schönwies gebaut (Ventira.Architekten). Den Holzelementbau mit doppeltem Satteldach führte die Firma AT Thurnerbau/Imst aus. Die Fassade wiederum passt zu den traditionellen Stadelgebäuden der Umgebung. Denn die Lasur Pullex Silverwood von Adler im Farbton Graualuminium lasse das Holz wie natürlich vergraute Stadel aussehen. Die natürliche Vergrauung finde dennoch statt, „aber regelmäßig, ohne Flecken und Schäden“. ADLER-Deutschland GmbH ı D-83026 Rosenheim www.adler-lacke.com ® HEC O -B E M E S S U NG S S O F T WA R E HC S Mit England zum Sieg Optimal planen für mehr Sicherheit Den Oberösterreichischen Holzbaupreis 2014 hat Wiehag in der Kategorie „Außer Landes“ für die Holzkonstruktion des Einkaufszentrums Tesco und Dobbies in Kings Lynn/ Großbritannien erhalten. Die hohe Leistungsfähigkeit von Holzkonstruktionen, die Planung und Wirkung sowie die kurze Montagezeit haben die Jury überzeugt. Durch die Vorfertigungsmöglichkeiten im CNC-gesteuerten Holzleimbau ist der Holzbau (mit 1000 m³ Brettschichtholz) in nur acht Wochen montiert worden. U NE U · NE U · NE H E C O - HCS ® VERSION 3.0 ® © Horst Schmidt - Fotolia.com Die Module der HECO -HCS unterstützen Sie bereits bei der Planung und sorgen dadurch für eine fachgerechte Ausführung. Anwenderfreundliche, interaktive Bedienung Optimiert zur Bemessung von Dübeln, Geländern, Aufsparrendämmungen, Fassaden usw... HECO -HCS ist kostenlos als Download oder als CD erhältlich Die Holzbautools beinhalten die Bemessung nach DIN 1052:2008-12 und Eurocode 5 ® HECO-Schrauben GmbH & Co. KG Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, D-78713 Schramberg Tel.: +49 (0 )74 22 / 9 89-0, Fax: +49 (0 )74 22 / 9 89-200 E-Mail: [email protected], Internet: www.heco-schrauben.de 66 mikado 9.2014 Wiehag WIEHAG GmbH – Timber Construction A-4950 Altheim ı www.wiehag.com Unternehmen Homatherm Italien ist Weltmeister Mit „RhOME for denCity“ erringt Italien in diesem Sommer doch noch einen Weltmeistertitel – den für das beste, ausschließlich mit Sonnenenergie versorgte Wohnhaus im Solar Decathlon Europe 2014. Gedämmt ist der Holzbau mit ökologischen Dämmstoffen von Homatherm. 20 Teams aus Europa und Asien sowie Nord- und Südamerika nahmen an dem interdisziplinären Studentenwettbewerb teil und traten in einem zweiwöchigen Testbetrieb in zehn Disziplinen im Schlosspark von Versailles an. RHOME FOR DENCITY, UNIVERSITÄT ROME TRE (ITALIEN) HOMATHERM GmbH ı D-06536 Berga ı www.homatherm.com Puren Zimmerer fährt mit VW ab Über einen VW up freut sich Zimmermeister Thomas Frei, Mitarbeiter bei Holzbau Seeger in Sandhausen. Der Kleinwagen war der Preis des diesjährigen Gewinnspiels am Dach+Holz-Messestand der Puren GmbH. Nun hat der nach der Messe gezogene Sieger das Auto gemeinsam mit seinem Chef Armin Seeger beim Unternehmen in Überlingen abgeholt. Bevor sie sich aber wieder in Richtung Nordbaden aufmachten, besichtigten sie noch die Polyurethan-Dämmplatten- und Blockschaum-Fertigung. 5HJHQ .HLQ3UREOHP PLWXQVHUHUQHXHQ+RO]IDVHUGlPPXQJ .52123/<VDIH .52123/<ÀH[VDIHXQGXQL±(LQVWDUNHV7HDP 0LW.52123/<VDIHGUHL$UEHLWVVFKULWWHLQ(LQHP 'lPPXQJ:DVVHUIKUXQJ9HUNOHEXQJ Q Q :RKOIKO'lPPXQJDXVQDWUOLFKHQ+RO]IDVHUQ Q 0HKU6FKXW]YRU+LW]H.lOWHXQG/lUP Q =XYHUOlVVLJODQJOHELJQDFKKDOWLJXQGZHUWVWHLJHUQG puren GmbH ı D-88662 Überlingen ı www.puren.de 0HPEHURI ▴▴Bei der Übergabe, v.l.: Dr. Andreas Huther (Geschäftsführer Puren), Armin Seeger, Thomas Frei, Norbert Baier, Karl-Heinz Heilig, Holger Karolus (alle drei Puren) www.mikado-online.de ZZZNURQRSO\FRP 3URGXNWEHUVLFKW 67 Unternehmen Erlus E. KAUBE Da springt der Euro ▴▴Der Laubholz-Innovationsverbund ist mit einer Auftaktveranstaltung gestartet Laubholz-Verbund Den Wald nicht verheizen Für das Laubholz setzen sich zehn Holzbetriebe und drei Forschungseinrichtungen im Laubholz-Innovationsverbund ein. Der durch die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern neu gegründete, deutschlandweite Verbund möchte marktreife Produkte entwickeln. Und das vor dem Hinter- grund, dass in den Wäldern große Mengen an Laubholz stehen, die oft nur energetisch genutzt werden, weil für die stoffliche Verwertung kaum Nachfrage besteht. Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH ı D-85354 Freising www.cluster-forstholzbayern.de Die Erlus AG, Hersteller von Dachund Kaminbaustoffen, schüttet für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013 eine Dividende von 1 Euro je Aktie aus. Das Unternehmen erzielte wie im Vorjahr einen Umsatz von knapp 119 Mio. Euro und kam damit erstmals das dritte Jahr in Folge auf mehr als 115 Mio. Jahresumsatz. Der Jahresüberschuss lag im vergangenen Geschäftsjahr mit 2,6 Mio. Euro ebenfalls auf Vorjahresniveau. Erlus Aktiengesellschaft D-84088 Neufahrn/NB www.erlus.de Stellenangebote Teamleiter (m/w) Werbung und Verkauf mit Berufserfahrung, zum Beispiel als Kontakter in einer Werbeagentur, als Außendienstmitarbeiter in einem Zeitungsverlag oder in einem Vertriebsteam von handwerksnahen Produkten Stellenbeschreibung: Unter der Marke „Einer.Alles.Sauber.®“ betreiben wir bundesweit ein zukunftssicheres Netzwerk mit zur Zeit 94 Partnerbetrieben aus dem Bauhandwerk. Als Leiter/in des Aufgabenbereiches Werbung und Verkauf tragen Sie die Verantwortung für die Betreuung der Partnerbetriebe im Bereich Kundengewinnung sowie für das nachhaltige Wachstum unseres Netzwerkes. Ihre Aufgaben sind: Operative Betreuung der Partnerbetriebe in Werbung und Verkauf Die Führung unseres Handwerkernetzwerkes und der Mitarbeiter Umsetzung strategischer Vorgaben und Weiterentwicklung der Marke Organisation und Moderation von Jahrestreffen und Workshops Ihr ideales Profil sieht so aus: Sie suchen mehr Entfaltungsmöglichkeiten und Entscheidungsfreiheit Sie sind Motor und Ideengeber, mit Blick für Zukunftschancen Sie besitzen Tatkraft und Durchsetzungsfähigkeit Sie können eine Gruppe von Handwerkern führen Sie begeistern sich für das Thema Eigenheim-Modernisierung Es erwartet Sie ein attraktives Gehalt mit zusätzlicher Gewinnbeteiligung. Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung an: Einer.Alles.Sauber.® Systemzentrale AG Herrn Paul Meyer, Karolingerstraße 2, 59872 Meschede [email protected] Willkommen bei der Carl Götz GmbH! Carl Götz ist einer der führenden Holzgroßhändler in Deutschland. Mit 12 Niederlassungen können wir unseren Kunden bestmöglichen Service und eine große Vielfalt bieten. Seien auch Sie ein Teil unserer Erfolgsgeschichte und bewerben Sie sich jetzt. Zur Verstärkung unseres Teams der Niederlassung in Triefenstein suchen wir ab sofort Abteilungsleiter Holzbau (m/w) Ihre Aufgaben: t#FUSFVVOHVOE#FSBUVOHWPO4DIMàTTFMVOE;JFMLVOEFO t.BSLUBOBMZTFOVOE&JOGàISVOHOFVFS4PSUJNFOUF t#FTUBOETVOE4PSUJNFOUTàCFSXBDIVOH tLPNQMFUUF"OHFCPUTVOE"VGUSBHTBCXJDLMVOHJN&JOVOE7FSLBVG t.JUBSCFJUFSGàISVOH Sie passen zu uns wenn Sie: tFJOFFSGPMHSFJDIBCHFTDIMPTTFOFLBVGNËOOJTDIFPEFS holzhandwerkliche Ausbildung mitbringen tNFISKËISJHF7FSUSJFCTFSGBISVOHVOEHVUF,PNNVOJLBUJPOTGËIJHLFJU gepaart mit der Freude am Werkstoff Holz besitzen tCSBODIFOSFMFWBOUF#FSVGTVOE4PSUJNFOUTLFOOUOJTTF haben t*IS1SPmMBCSVOEFOLÚOOFOEVSDIFJOHVUFTLPO[FQUJPOFMMFT Denkvermögen, Verhandlungsgeschick und Führungsfähigkeit Überzeugen Sie uns und senden Ihre aussagefähigen #FXFSCVOHTVOUFSMBHFOVOUFS"OHBCFEFTGSàIFTUNÚHMJDIFO Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellungen an Herrn Gerald Leimeister. Ihr Modernisierer www.einer-alles-sauber.de 68 Sie suchen einen Arbeitsplatz in einem Unternehmen mit abwechslungsreichen und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten? $BSM(ÚU[(NC)]#BIOIPGTUS]5SJFGFOTUFJO Trennfeld | 'PO]XXXDBSMHPFU[EF] [email protected] mikado 9.2014 Unternehmen Natürlich MIT SYSTEM Ihre Kunden suchen Wohngesundheit und Behaglichkeit? Wollen weniger CO2-Ausstoß und sicheren Schutz vor Wind und Wetter? INTHERMO Wärmedämmverbundsysteme auf Holzfaserbasis sorgen für bestes Klima. In der Atmosphäre. In der Umwelt. Im Haus. Und bei Ihren Kunden. Natürlich INTHERMO WDVS: Stora Enso • Maximaler Schutz vor Kälte, sommerlicher Hitze, Brandgefahren und Schall. Aus Holz gebaut • Dämmsysteme für jeden Bedarf: INTHERMO ist Vollsortimenter für Profis. Eine Wohnhausanlage aus fünf zweigeschossigen Bauten mit insgesamt 29 Einheiten hat die Wohnbaugenossenschaft Frieden in Traismauer/Österreich in Niedrigenergiebauweise errichten lassen. Innen sind die Holzwände und -decken sichtbar. Beim Baustoff fiel die Wahl auf CLTElemente von Stora Enso, die aus zertifiziertem europäischem Holz hergestellt werden. Für die Elemente sprechen aus Sicht des Unternehmens u.a. eine hohe Dämmund Isolierwirkung und ein gutes Brandschutzverhalten. • Wärmedämmung mit System: alle Einzelkomponenten, d.h. Dämmplatten, Putze, Farben und Zubehör, ergeben ein modulares Komplettsystem. • Beratung und Service von A bis Z aus einer Hand. Informationen zu unseren Systemprodukten finden Sie auf unserer Website. Oder Sie rufen uns an: www.inthermo.de | +49 (0) 61 54/71-16 69 Stora Enso WP Bad St. Leonhard GmbH A-9642 Bad St. Leonhard ı www.clt.info Kronoply Auf der Holz-Land- & MDH-Expo in Hannover sind die Holz-LandAwards 2014 vergeben worden. Erstmals stimmten die Händler ab, die in der Kategorie Top-Lieferanten den Holzwerkstoffhersteller Kronoply unter 450 Unternehmen auf den ersten Platz wählten. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung, besonders weil sie durch das HändlerVoting entschieden wurde“, ▴▴Kronoply-Vertriebsleiter Deutschland sagt Geschäftsführer Uwe Uwe Köster nahm den Holz-Land-Award Jöst. Mit den Holz-Land- zum Top-Lieferanten entgegen Awards werden Unternehmen prämiert, die durch besondere Leistungen und Produktinnovationen in der Branche auffallen. HOLZLAND Gold gewonnen KRONOPLY GmbH ı D-16909 Heiligengrabe ı www.kronoply.com www.mikado-online.de 69 PETER MATT 70 mikado 9.2014 Holzwelten Recycling-Haus S econd Hand ist von Kleidungsund Möbelstücken bekannt. Doch ein Haus erst ab- und dann wieder neu aufbauen, Second Haus sozusagen? Auch das geht, wie das Beispiel der Evangelischen Freien Gemeinde in Mössingen gezeigt. Dort wurde ein neues Gemeindehaus gebraucht. Und wie praktisch, dass sich dafür schließlich die Bauteile eines Fertighauses hernehmen ließen. Holz ist ein wiederverwendbarer Baustoff. Im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit war die Wiederverwertung von Holzbauteilen aus abgetragenen Gebäuden für neue Bausubstanz übliche Praxis. Und jüngst ist nun das Gemeindehaus in Mössingen aus Fertighausteilen ein Beispiel für Bau-Recycling. Für die Gemeinde war das eine bezahlbare und notwendige Lösung, denn ihre alte Heimstätte (ein ehemaliges Fabrikgebäude) war abgerissen worden. Doch zunächst zur Vorgeschichte des Fertighauses: Nach dem Ende der Sowjetunion und der Wende musste rasch eine große Menge Wohnraum her, um den anschwellenden Strom an Zuziehenden zu bewältigen. Dazu wurden einige Hundert Mehrfamilienhäuser in Holzgroßtafelbauweise entwickelt und übers Land verteilt als Behelfswohnbauten mit auf zehn Jahre befristeter Baugenehmigung gebaut. Sachgerecht eingelagert Ein Teil der Gebäude wurde an Ort und Stelle weitergenutzt. Viele andere Häuser mussten (obwohl baulich in tadellosem Zustand) zurückgebaut werden. Dabei fiel die Holzbausubstanz oft den Abbrucharbeiten zum Opfer. Mitunter aber wurden die Konstruktionen auch sach- und fachgerecht zurückgebaut und die Holzbauteile zur weiteren Verwendung eingelagert. Der Autor dieses Textes hat mehrere Projekte von wieder aufgebauten Häusern dieses Typs begleitet. Aus ihnen entstanden reguläre Wohnhäuser, Bürogebäude oder kommunale Zweckbauten. Grundriss (Erdgeschoss) vor dem Abbau CARL PLATZ GMBH, SAULGAU 10,00 m 20,00 m Grundriss (Erdgeschoss) nach dem Aufbau www.mikado-online.de INGENIEURBÜRO GERHARD LUTZ, HERBERTINGEN ◂◂Nach mehrjähriger Dornröschenzeit fanden die Einzelteile dieses Mehrfamilienhauses wieder zusammen: als Gemeindehaus in Mössingen 71 Holzwelten Recycling-Haus der Bodenplatte dienen als Auflager für die einzuleitenden Horizontallasten. Die Holzgroßtafelelemente sind an Stahlplatten auf der Bodenplatte verankert. So konnten die Holzbauteile luftdicht und wärmebrückenfrei an den Stahlbeton angeschlossen werden, die Fußbodenaufbauhöhe auf ca. 10 mm reduziert und damit wertvolle Raumhöhe gewonnen werden. Und nebenbei verkürzte sich die Montage der Holzbauteile erheblich, da das sonst übliche „Ausnivellieren“ von Keller- oder Fundamentplatten aufgrund hoher Maßtoleranzen wegfallen konnte. ANDREAS LAUBE Zusätzliche Fenster Bei der Umsetzung mussten die Bauherren auf geringe Baukosten achten. Daher brachten die Gemeindemitglieder viel an Eigenleistungen ein. Das Gebäude wurde auf einer elastisch gebetteten, 20 cm dicken Stahlbetonbodenplatte gegründet. Oberseitig ist sie flügelgeglättet, sodass darauf direkt der Bodenbelag des Erdgeschosses (Fliesen bzw. Nadelfilzbelag) verlegt werden konnte. Dazu wurde unter der Bodenplatte eine 45 cm dicke Glasschaumschotterpackung angeordnet, die den gewünschten Wärmeschutz erbrachte. Zwei Masseneinzelfundamente unter UWE BURKHARDT Vor dem Neubau des Gemeindehauses waren die Bauteile mehrere Jahre nach dem Rückbau fachgerecht zwischengelagert. Außerdem führten Schneelast- und vor allem Erdbebenauflagen am Standort Mössingen zu deutlich höheren statischen Anforderungen als am Ursprungsort im Nördlinger Ries. Die vom Bauherren gewünschten Raumzuschnitte machten eine Neuanordnung und teilweise eine Abänderung von Bauteilen erforderlich, da zum Beispiel das Erdgeschoss deutlich größere Raumhöhen und mehr Nutzfläche bekam. ▴▴Die Gemeinde wünschte sich einen neuen großen Saal: Und so sieht er fertig aus Für die beiden Vollgeschosse wurden Holztafeln aus dem Jahr 1991 eines süddeutschen Herstellers verwendet. Dessen ursprüngliche Montagepläne dienten zunächst für eine Überarbeitung der Grundrisse und entsprechende Änderungsarbeiten. Was dann auf der Baustelle noch nötig war, ging sehr schnell: So haben die Monteure zum Beispiel Innenwände gekürzt, Türöffnungen geschlossen und an anderer Stelle in die Großtafel eingefügt. Für die Außenwände im großen Erdgeschosssaal wurden neue Fensterelemente eingesetzt und daher die Gipskartonplattenbeplankung auf der Innenseite der Tafeln komplett entfernt. Dabei stellte sich heraus, dass die Holzbautafeln in ausgezeichnetem Zustand waren. Um die lichte Höhe der Erdgeschossräume zu vergrößern, wurde nach der Montage der Wände umlaufend ein zusätzlicher Obergurt aus ▴▴Größere Räume als im Ursprungshaus machen hier Stahlunterzüge möglich 72 ▴▴Eine Erweiterung durch einen Vorbau aus neuen Teilen erfuhr die Ostseite mikado 9.2014 ▴▴Für das Dach kam wieder die ursprüngliche Konstruktion aus Nagelplattenbindern zum Einsatz PETER MATT Brettschichtholz (GL 24) 10/34 cm angeordnet, der oberhalb der neuen, größeren Fensteröffnungen und des Windfanges auch die Funktion eines Fenstersturzes übernimmt. Auch die Außenwandelemente des Obergeschosses bekamen eine Anordnung im Sinne der neuen Raumaufteilung. Die dann noch „falsch“ angeordneten Fenster versetzten die Monteure. Dabei erwiesen sich die einheitlichen Fensterbreiten und die auf die Fensterformate abgestimmte Brettbreite der Außenfassade als sehr montagefreundlich. Gottesdienstraum als Apsis Da die lichten Fensterbreiten nicht den Anforderungen an einen zweiten Rettungsweg genügten, bekamen die Giebel zwei zusätzliche, größere Fenster. Die Erweiterung des Gebäudes an der Ostseite erfolgte durch die Anordnung eines neuen Pfosten-Riegel-Elements mit separatem Vordach. Auf die Nutzung abgestimmt ist auch die Westseite: Neue Wandelemente sorgen hier für die Form einer Apsis des Gottesdienstraums. Der Umbau hatte auch statische Auswirkungen: Für die Aufnahme der Deckenlasten im Bereich des Saales kamen zwei www.mikado-online.de Stahlunterzüge längs des Raumes und ein Stahlunterzug in Querrichtung hinzu. Zwei kurze Stahlfachwerke ermöglichten die Queraussteifung des Gebäudes. Die von Außenwand zu Außenwand gespannte Dachkonstruktion aus Nagelbrettbindern wurde auf den veränderten Grundriss einfach aufgesetzt. Für die Eindeckung nahmen die Handwerker die vorhandenen Dachlattelemente und Dachsteine her. Die Wärmedämmung der Decke über dem Erdgeschoss erfuhr eine Anpassung an erhöhte Dämmstandards. Und die Deckenuntersichten erhielten neue Gipskartonplatten (im Saal mit Akustik-Lochung). Das Gemeindehaus Mössingen zeigt, dass die Wiederverwendung von fachgerecht demontierten Holzbauteilen technisch und wirtschaftlich möglich ist. So kann aus einem Wohnheim schnell ein Gottes- und Gemeindehaus werden. Mit dem Ergebnis sind auch die Bauherren sehr zufrieden, wie Andreas Laube von der Gemeinde sagt. Und so haben die Mitglieder der Evangelischen Freien Gemeinde eine neue Heimat in einem Second Haus gefunden. ▴▴Es darf gefeiert werden: Dank vieler Eigenleistungen blieb das Projekt auch finanziell im Rahmen Steckbrief Objekt: Gemeindehaus Mössingen Bauteilproduktion 1991: Carl Platz GmbH, Bad Saulgau Bauherr: Evangelische Freie Gemeinde Mössingen Baujahr: 2013 Demontage und Montage: Fa. Bart D-72534 Hayingen www.bart-montagebau.de Neubauteile Holz und Stahl: Fa. Gröber D-88436 Eberhardzell-Füramoos www.groeber.de Planung: Ingenieurbüro Gerhard Lutz D-88518 Herbertingen Tragwerksplanung: Friedmann & Partner/ Ingenieurbüro GmbH D-88348 Bad Saulgau www.friedmann-p.de Prüfstatik: Holzapfel, Rüdt und Partner D-70619 Stuttgart www.hrp-ing.de Baukosten brutto: 295 000 Euro Gerhard Lutz, Herbertingen ▪ 73 Vorschau mikado 10.2014 erscheint am 6. Oktober 2014 QUIRIN LEPPERT Architektur In sich gedreht Das Feriendomizil fügt sich eher ungewöhnlich in die Landschaft des Gasteinertals ein. Als Reminiszenz an die lokalen Scheunen und Heustadel exponiert sich das Gebäude vor allem durch seine Ausrichtung quer zum äußerst steilen Hang. Vom klassischen Satteldach weicht der Dachfirst ab: Er ist aus der Hauptachse des Hauses ausgedreht. Das wirkt sich positiv auf die Nutzung des Dachgeschosses aus und verleiht dem Baukörper eine zusätzliche Spannung. Außerdem Büro kompakt: Vorsorgevollmacht WERKGRUPPE LAHR AV1 ARCHITEKTEN Öffentliche Bauten Holz für Kinder Eine Kindertagesstätte, die sich harmonisch in die Baustruktur einfügt, haben die Architekten von AV1 in Alzey geschaffen. Die bewegte Topografie sollte im Innenund Außenraum erlebbar sein. Die Staffelung des Baukörpers zieht sich thematisch von den einzelnen Bauteilen bis zur Gestaltung der Holzfassaden. Und eine kaskadenartige Erschließungsrampe wird zur Spielstraße, die auch als Bobbycar-Hochleistungsrennstrecke exzellent nutzbar ist. Holzwelten Holz hinter Glas Als sich der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) in Freiburg ein neues Verwaltungsgebäude bauen lassen wollte, stand eines schnell fest: Ein Holzbau muss es werden. Inzwischen steht das „Haus der Bauern“ und kann sich sehen lassen. Die Holzkonstruktion ist von außen sichtbar und gleichzeitig geschützt hinter Glas. Impressum Offizielles Organ von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin Verlag: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 86438 Kissing Telefon +49 82 33.23-0 www.weka.de ı www.mikado-online.de Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend: Herausgeber: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Geschäftsführer: Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk: Christoph Maria Dauner Chefredakteur: Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.) [email protected] Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky (cj) (CvD) [email protected] Tobias Bunk M.A. (tb) ı [email protected] Jessica Jahn M.A. (jj) ı [email protected] 74 Redaktionsbeirat: Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı Andreas Gabriel M.A. ı Bernard Gualdi ı RA Alexander Habla ı RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link Anzeigen: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 ı 86438 Kissing Fax +49 82 33.23 71 11 ı [email protected] Anzeigendisposition: Daniela Bolleininger ı Telefon +49 82 33.23 71 35 [email protected] Amelia Müller ı [email protected] Anzeigenverkauf: Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22/2014 Aboverwaltung: Telefon +49 82 33.23 40 00 ı Fax +49 82 33.23 74 00 [email protected] Abonnementpreis: 11 Ausgaben (Inland): 11 Ausgaben Studenten/ Meisterschüler: Einzelheft: 98,00 € 75,00 € 12,80 € Produktion: Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer mikado 9.2014 Konzeptionslayout, Grafik und Satz: Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg Lithografie: high end dtp-service ı Lothar Hellmuth Druck: Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH Angerstraße 54 ı 85354 Freising ISSN 0944-5749 Erscheinungsweise: 11 Ausgaben jährlich WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten Erkenntnissen zu erstellen. 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