www.kunststoffe.de/Kunststoffe-Archiv © 2005 Carl Hanser Verlag, München Funktioneller Füllstoff. Die umweltbelastenden Blei (Pb)-Stabilisatoren werden durch schwermetallarme Systeme ersetzt. Mit funktionellem Füllstoff können anwendungsrelevante Eigenschaften der PVC-Fensterprofile mit alternativen Stabilisatorsystemen optimiert werden. Gefälltes Calciumcarbonat in PVC ^ Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern ADDITIVE ■ MARIJAN VUCAK HEIN-DIETER STÖVER ei der Verarbeitung von PVC kommen unterschiedliche Additive zum Einsatz, wie Stabilisatoren und Co-Stabilisatoren, Gleitmittel sowie polymere Hilfsstoffe zur Verbesserung der Zähigkeit, der Wärmeformbeständigkeit und des Verarbeitungsverhaltens, Füllstoffe, Pigmente und Weichmacher [1, 2]. Stabilisatoren werden zur Verbesserung sowohl der Thermostabilität bei der Verarbeitung als auch der Witterungsund Alterungsbeständigkeit eingesetzt. Die bleihaltigen Stabilisatorsysteme sind derzeit noch immer die mengenmäßig bedeutendsten in Europa, da die damit hergestellten PVC-Fensterprofile preisgünstiger sind. Allerdings hat sich die PVC-Industrie dazu verpflichtet, sie bis zum Jahr 2015 vollständig durch andere schwermetallarme Stabilisator-Systeme zu substituieren. Die Stabilisatoren auf Calcium/Zink (Ca/Zn)-Basis bieten die bevorzugte Alternative [1, 3 bis 5]. Der Füllstoffverbrauch für Kunststoffe wurde weltweit im Jahr 2002 auf 12 Mio. t eingeschätzt, davon entfallen 64 % auf Calciumcarbonat. Die wichtigste Kunststoffanwendung für Calciumcarbonat ist Polyvinylchlorid (PVC). In der Literatur wird für PVC-Fensterprofile ein typischer Füllstoffgehalt von etwa 3 bis 8 % erwähnt [1, 6, 7]. In der praktischen Umsetzung kann dessen Anteil im Produkt jedoch deutlich höher – bis hin zu einem zweistelligen Prozentbereich – liegen. Für den Einsatz von gefälltem Calciumcarbonat (PCC) als funktioneller Füllstoff sprechen Argumente wie niedrige Abrasivität, Verbesserung der Festigkeitseigenschaften, B Kunststoffe 2/2005 höherer Weißgrad, Oberflächenglanz und bessere Witterungsstabilität der PVC-Fensterprofile [8 bis 11]. Untersuchungen an acrylatmodifizierten PVC-Fensterprofilen zeigen, dass bis zu 10 phr (per hundred resin) PCC vom Typ Schaefer Precarb 400 (Hersteller: Schaefer Kalk GmbH & Co. KG) ohne Probleme eingesetzt werden können. Mit dem Anstieg des PCC-Gehalts von 3 auf 10 phr konnte eine bis zu 12 % höhere Kerbschlagzähigkeit ohne signifikante Veränderung des Oberflächenglanzes erreicht werden. Im Vergleich dazu stieg unter gleichen Versuchsbedingungen bei entsprechender Rezeptur mit StandardPCC die Kerbschlagzähigkeit um nur 6 % bei gleichzeitiger Abnahme des Oberflächenglanzes um bis zu 43 %. Gegenüber PCC-haltigem PVC wurde in Versuchsmischungen mit PCC eine bis zu 20 % höhere Kerbschlagzähigkeit erreicht. Ziel dieser Arbeit war festzustellen, wie ein gefälltes Calciumcarbonat mit und ohne Stearinsäure-Beschichtung die wichtigsten Anwendungseigenschaften der schlagzähmodifizierten PVC-Fensterprofile mit bleihaltigen bzw. alternativen (Ca/Zn) Stabilisatorsystemen beein- flusst. Das Versuchsprogramm wurde in Kooperation mit Vinnolit GmbH & Co. KG durchgeführt. Aufbereitung der PVC-Compounds Für die Fensterprofilextrusion wurde Calciumcarbonat vom Typ Schaefer Precarb 400, das seit vielen Jahren mit Erfolg im Bereich der Hart-PVC-Compounds verwendet wird, eingesetzt. Die unbehandelte und mit Stearinsäure oberflächenbehandelte Variante dieses Produkts wurde in schlagzähmodifizierten PVCRezepturen mit Pb- und Ca/Zn-Stabilisatorsystemen getestet. Dieser funktionelle Füllstoff hat eine mittlere Teilchengröße (d50%) von 0,8 µm, eine spezifische Oberfläche (BET) von 8 m2/g und einen Weißwert von 97 %.Als Standard wurden derzeit übliche Rezepturen ausgewählt, die vier Teile handelsübliches, gemahlenes und oberflächenbehandeltes Calciumcarbonat (GCC) mit einer mittleren Teilchengröße (d50%) von 1,0 µm (obere Teilchengröße d98% = 3,5 µm) und einem Weißwert von 89 % enthalten. Die rasterelektronenmikroskopischen (REM) Aufnahmen der verwendeten Pigmente sind V Bild 1. REM-Aufnahme von Calciumcarbonat: links Schaefer Precarb 400, rechts Standard GCC 97 Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern ■ ADDITIVE 10 phr Füllstoff © Kunststoffe Bild 2. Kerbschlagzähigkeit bei 23°C von Pb- und Ca/Zn-stabilisierten PVC-Profilen Bestandteile S-PVC PVC-Copolymer Pb-Stabilisatorcompound Ca/Zn-Stabilisator Gleitmittel-Gemisch Verarbeitungshilfsmittel TiO2 (Rutil) GCC oberflächenbehandelt Schaefer Precarb 400 unbehandelt Standard (Pb-Stabilisator) 88,0 12,0 4,9 1,5 1,7 3,0 4,0 Schaefer Precarb 400 oberflächenbehandelt © Kunststoffe Bild 3. Helligkeit (L*-Wert) der PVC-Profile R-1 R-2 88,0 12,0 4,9 88,0 12,0 4,9 1,5 1,7 3,0 1,5 1,7 3,0 Standard (Ca/Zn-Stabilisator) 88,0 12,0 R-3 R-4 88,0 12,0 88,0 12,0 4,0 0,6 4,0 0,6 4,0 0,6 3,0 4,0 3,0 3,0 10,0 10,0 10,0 10,0 Tabelle 1. Zusammensetzung der PVC-Mischungen www.kunststoffe.de/Kunststoffe-Archiv © 2005 Carl Hanser Verlag, München Oberfläche in Bild 1 dargestellt. Es wurden insgesamt sechs Dryblend-Mischungen für das Versuchsprogramm hergestellt. Die Einzeldaten der jeweiligen Versuchsmischungen sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die Herstellung der Dryblendmischungen erfolgte auf einer 150 l Heiz-Kühl-Mischerkombination (Heizmischer-Typ: FM 150 B, Hersteller: Henschel). Alle Rezepturbestandteile mit Ausnahme von Calciumcarbonat und Titandioxid wurden im kalten Mischer vorgelegt, anschließend wurde bei hoher Drehzahl gemischt. Beim Erreichen einer Temperatur von 80°C durch Eintrag von Friktionswärme wurden Füllstoff und Titandioxid zugegeben. Das Erreichen von 120°C galt als Abschaltkriterium, die Mischdauer bewegte sich in der Größenordnung von 10 min. Die Mischung wurde dann in einen darunter liegenden Kühlmischer abgelassen und dort auf etwa 30°C abgekühlt. An den hergestellten Rohprodukten (Dryblends) wurden Rieselfähigkeit (DIN 53492), Schüttgewicht (DIN 53466), Siebanalyse und Plastifizierverhalten mit dem Messkneter (Brabender) bestimmt. Weiterhin wurden aus Dryblends PVC-Pres- 98 splatten hergestellt und deren mechanische, optische und thermische Eigenschaften erfasst. Die Extrusionsversuche wurden auf einer Technikumsextrusionsanlage für Hart-PVC-Fensterprofile durchgeführt. Die Anlage bestand aus einem konischen Doppelschneckenextruder mit Entgasungszone (Typ: CMT 45, Hersteller: Cincinnati). Die Massetemperatur (am Schneckenausstoß) lag bei etwa 196°C und der Massedruck zwischen 270 und 280 bar. Generell wurde bei diesem Versuchspro- Bild 4. REM-Aufnahme der Profiloberfläche für die Versuchsmischung R-4 im Ca/Zn-Stabilisatorsystem gramm, bei dem der Einfluss des unbehandelten und des oberflächenbehandelten Füllstoffs in Pb- und Ca/Zn-Stabilisatorsystemen bei gleichen Füllgraden untersucht und verglichen werden sollte, keine Änderung der Maschineneinstelldaten und Verarbeitungsparameter vorgenommen. Die Einstellung der Abzugsgeschwindigkeit bei den höher gefüllten Rezepturen mit 10 phr Füllstoff erfolgte über die Kontrolle des Metergewichts und einer entsprechenden Erhöhung der Ausstoßleistung. Von jeder Versuchsvariante wurden nach etwa einer halben Stunde nach Materialumstellung zwei 1m-Profilabschnitte als Proben entnommen. An einigen der fertig extrudierten Profilabschnitte wurde neben den in der Tabelle 2 dargestellten mechanischen, thermischen und optischen Eigenschaften auch die Füllstoffverteilung an der Profiloberfläche (Mikrotomschnitte und lichtmikroskopische Aufnahmen) aufgenommen. Die Bewitterungsstabilität wurde mittels eines künstlichen Bewitterungstests beurteilt. Nach einer Belichtung von je© Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 2/2005 © 2005 Carl Hanser Verlag, München www.kunststoffe.de/Kunststoffe-Archiv Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern ADDITIVE ■ Farbänderung ∆E Bild 5. Bewitterungstests der Versuchsmischungen mit oberflächenbehandeltem Calciumcarbonat in Pb- (rote Kurve) und Ca/Zn-Stabilisatorsystem (gelbe Kurve) © Kunststoffe weils 250, 500, 750, 1000 und 1250 Stunden wurde die farbmetrische Bestimmung von Farbabständen bei Körperfarben nach der Cielab-Formel (DIN 6174) durchgeführt. Als Lichtquelle wurde eine UVA 340-Lampe im Hell-/Dunkelmodus mit einer Strahlungsintensität von 39 W/m2 verwendet. Gute Füllstoffverteilung Alle Versuchsmischungen konnten zu qualitativ ausreichenden, prüffähigen Extrudaten verarbeitet werden. Die Versuchsmischung mit oberflächenbehandeltem Füllstoff zeigte sowohl im Pb- als auch im Ca/Zn-Stabilisatorsystem niedrigere Werte für Drehmoment und Axialkraft. Die Versuchsmischungen mit 10 phr Füllstoff führten bei konstanter Schneckendrehzahl zu höheren Ausstoßleistungen. Alle übrigen Maschinenparameter (Heizleistungen, Massedrücke, Temperaturen) lagen sehr eng beieinander. Die Aufnahmen der Füllstoffverteilung an der Profiloberfläche zeigten keine abweichenden Merkmale. Beim Zug-E-Modul ergab sich nur ein sehr geringer Unterschied. Der höchste Wert wurde bei dem oberflächenbehandelten Füllstoff im Pb-Stabilisatorsystem gemessen. Das PbStabilisatorsystem lieferte rezepturbedingt höhere Dichten. Bezüglich der Schrumpfung und Vicat-Erweichungstemperatur (Tabelle 2) ließen sich keine signifikanten Unterschiede feststellen. Mit Einsatz von 10 phr Schaefer Precarb 400 bei konstantem Anteil an Schlagzähmodifier wurde wie erwartet das höhere Niveau der Kerbschlagzähigkeit gegenüber der Standardrezeptur mit GCC erreicht (Bild 2). Die spezifische Partikelstruktur von Schaefer Precarb 400 mit nadelförmigen und somatoiden Kristallen (s. Bild 1) sowie eine hohe Kornfeinheit ermöglichen auch bei höheren Füllgraden eine gute Verteilung in der Polymermatrix. Im Vergleich zu GCC werden die anwendungstechnischen Eigenschaften, die sich aus Kristallstruktur und Kornfeinheit ergeben, in erster Linie bezüglich Festigkeit und Oberflächenhelligkeit bzw. -struktur (Bild 3) verbessert [9, 11, 12]. Eine Ausnahme bildet in dieser Beziehung die Ca/Zn-stabilisierte Rezeptur mit 10 phr oberflächenbehandeltem Schaefer Precarb 400 (Probe R-4): Der niedrigere Schlagzähigkeitswert lässt sich vermutlich auf ein sehr ungünstiges Plastifizierverhalten zurückführen. In diesem Fall war die Wirkung des Gleitmittels durch die Oberflächenbeschichtung des Füllstoffs erheblich beeinflusst, was zu einer schlechteren Plastifizierung führte. Eine Optimierung könnte hier die Anpassung der Maschineneinstelldaten, oder die Reduzierung der Gleitmittelmenge sein [13]. Zu erwähnen ist, dass der verwendete Schlagzähmodifier plastifizierend wirkt. Eine Reduzierung des Schlagzähmodifiers würde daher eine Erhöhung der Plastifizierzeit bedeuten. Diesbezüglich müssten bei einer großtechnischen Anwendung entsprechende Optimierungen gemacht werden. Die Glanzbeurteilung war eine produktionsbegleitende Prüfung. Da die Profiloberfläche nicht an jeder Stelle gleich ist, wurden zwei jeweils 1 m lange Profilabschnitte an fest vorgegebenen Messpunkten (alle 20 cm) auf drei verschiedenen Höhen gemessen. Die Mittelwertbildung erfolgte aus 15 Einzelmesspunkten. V Standard (Pb–Stabilisator) R–1 R–2 Standard (Ca/Zn–Stabilisator) R–3 R–4 % % –1,98 –2,29 –2,05 –2,12 –2,00 –2,21 –1,82 –2,38 –1,71 –2,26 –1,72 –2,44 – – – °C 95,12 –0,60 4,07 95,59 –1,05 4,93 95,94 –0,79 4,16 94,93 –0,91 4,16 96,11 –0,73 4,68 96,28 –0,78 4,44 81 82 81 82 81 81 Thermische Stabilität min 117 115 116 24 29 28 Kerbschlagzähigkeit 23°C kJ/m2 0°C kJ/m2 30,2 7,8 48,2 8,7 49,3 8,5 33,9 8,1 44,9 8,2 21,5 7,8 Zug–E–Modul MPa 2340 2280 2450 2250 2260 2260 % 4,93 8,43 8,57 4,96 9,07 8,92 3 g/cm 1,441 1,470 1,472 1,406 1,442 1,440 g/m 1453 1436 1446 1449 1496 1453 59,1 57,6 48,9 46,3 56,1 58,7 44,3 52,1 55,8 60,8 54,8 63,5 Eigenschaften Schrumpfung oben unten Farbmessung L a* b* VicatErweichungstemperatur Aschegehalt Dichte Profilgewicht Glanzbeurteilung (60°) oben unten % % Tabelle 2. Eigenschaften von PVC-Mischungen mit Pb- und Ca/Zn-Stabilisierung Kunststoffe 2/2005 99 © 2005 Carl Hanser Verlag, München www.kunststoffe.de/Kunststoffe-Archiv Trotzdem ergeben sich teilweise erhebliche Glanzunterschiede zwischen Oberund Unterseite, was sich nicht ohne weiteres erklären lässt (Tabelle 2). Trotz höherer Kosten wird gefälltes Calciumcarbonat aufgrund von Kundenforderungen nach hohem Glanz bei Fensterprofilen häufig eingesetzt. Dieses trifft besonders für die Erprobung neuer Ca/Zn-Stabilisatorsysteme zu, die häufig eine Glanzgradreduzierung mit sich bringen. Die steigende Menge an eingesetztem Calciumcarbonat, abhängig von Füllstofftyp und Dosierung, bewirkt einen Glanzwertverlust [4, 11, 14]. Bei dieser Studie konnten keine signifikanten Unterschiede – trotz der höheren Füllgrade im Vergleich zu Standardrezepturen mit 4 phr GCC – festgestellt werden. Im Ca/Zn-Stabilisatorsystem steigt sogar der Oberflächenglanz bei höherem Calciumcarbonatanteil an. In diesem Fall wurden besonders gleichmäßige und geschlossene Profiloberflächen erzielt (Bild 4). Die Versuchsmischungen mit dem Ca/Zn-Stabilisatorsystem weisen eine geringere thermische Stabilität auf (Tabelle 2), was beim Herstellungsprozess Beachtung finden muss. Die Farbänderung ∆E im Verlauf des künstlichen Bewitterungstests der Versuchsmischungen mit oberflächenbehandeltem Schaefer Precarb 400 im Pb- und Ca/Zn-Stabilisierungssystem stellt Bild 5 dar. Die untere Kurve repräsentiert die Pb- i Hersteller Schaefer Kalk GmbH & Co. KG Louise-Seher-Str. 6 D-65582 Diez Tel. +49 (0) 6432/503-106 Fax +49 (0) 6432/503-269 www.schaeferkalk.de 100 stabilisierte Rezeptur und zeigt zunächst im Verlauf bis 1000 h eine günstigere Bewitterungsstabilität, was sich jedoch bei 1250 h Belichtung nicht mehr in der Form zeigt. Die Lichteinwirkung über 1000 h entspricht einem Zeitraum von etwa 5 Jahren Freilandbewitterung. Da jedoch bei Freilandbewitterung durch das so genannte Auskreiden von Titandioxid eine Schutzschicht entsteht, ergeben sich aus der Erfahrung noch günstigere Werte [15]. Schlussfolgerungen und Ausblick In dieser Arbeit wurde die Wirkung von unbehandeltem und mit Stearinsäure oberflächenbehandeltem Calciumcarbonat des Typs Schaefer Precarb 400 in PVCFensterprofilen mit bleihaltigem bzw. alternativem Stabilisatorsystem untersucht. Im Versuchsprogramm wurden für den Herstellungsprozess relevante Einflusskriterien und Prüfkenndaten an fertig extrudierten Profilen erfasst. Bezüglich Füllstoffverteilung an der Profiloberfläche, Zug-E-Modul, Schrumpfung und Vicat-Erweichungstemperatur konnten keine signifikanten Unterschiede oder Nachteile bei den Versuchsmischungen und Stabilisatorsystemen festgestellt werden. Mit dem Einsatz von Schaefer Precarb 400 konnte in erster Linie eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften (Kerbschlagzähigkeit) sowie der Oberflächengüte (Glanz und Weißgrad) der PVC-Fensterprofile erzielt werden. Aufgrund der besonderen Kristallstruktur, Partikelfeinheit und Partikelgrößenverteilung lässt sich das gefällte Calciumcarbonat auch ohne Oberflächenbehandlung bei höheren Füllgraden leicht in der Polymermatrix dispergieren. So kann es zur Kostenreduzierung besonders im teureren Ca/Zn-Stabilisatorsystem ohne Qualitätseinbußen beitragen. Darüber hinaus sind weitere Optimierungen, abhängig von den jeweiligen Kundenanforderungen, möglich. Es ließ sich keine entscheidende Verschlechterung der Lichtbeständigkeit während der künstlichen Bewitterung im Ca/Zn-Stabilisatorsystem feststellen. Allerdings muss die geringere thermische Stabilität dieses Stabilisatorsystems während der Profilherstellung und Verarbeitung berücksichtigt werden. Weitere Entwicklungen werden sich mit ultrafeinen, oberflächenbehandelten Calciumcarbonaten beschäftigen. ■ LITERATUR Die umfangreiche Literaturübersicht kann unter der EMail-Adresse [email protected] abgefragt werden. DIE AUTOREN DR.-ING. MARIJAN VUCAK, geb. 1967, ist bei der Schaefer Kalk GmbH & Co. KG, Diez, für die Entwicklung Füllstoffe/Pigmente zuständig; [email protected]. DR.RER.NAT. HEIN-DIETER STÖVER, geb. 1950, ist als Laborleiter für das gleiche Unternehmen tätig; [email protected]. ^ Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern ■ ADDITIVE SUMMARY PLAST EUROPE Precipitated Calcium Carbonate in PVC FUNCTIONAL FILLER. Environmentally unfriendly lead (Pb) stabilisers are being replaced by systems with a low heavy metal content. With a functional filler, application-specific properties of PVC window profiles containing alternative stabiliser systems can be optimised. NOTE: You can read the complete article by entering the document number PE103180 on our website at www.kunststoffe.de/pe © Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 2/2005