FACHARBEIT - BIOLOGIE

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"Melanie Carmann" <"Melanie Carmann"@isc.cologne.net>
K RE B S
FACHARBEIT - BIOLOGIE
VON
MELANIE CARMANN
8.D
1998/99
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INHALTSVERZEICHNIS
1. WIE KREBS ENTSTEHT
1.1 RISKOFAKTOREN
1.2 ERBFAKTOREN
1.3ENTSTEHUNG EINER KREBSZELLE
1.4 AUSBREITUNG
1.5 METASTASEN
2. KREBSARTEN
2.1 WARUM GIBT ES SO VIELE KREBSARTEN?
2.2 EINTEILUNG DER KREBSARTEN
2.3 WESEN DER ERKRANKUNG
3. DIAGNOSTIK – KREBS ERKENNEN
3.1 SYMPTOME
3.2 UNTERSUCHUNGSMETHODEN
3.2.1 RÖNTGEN
3.2.2 ULTRASCHALL
3.2.3 COMPUTERTOMOGRAPHIE
3.2.4 SKELETTSZINTIGRAMM
3.2.5 DARMSPIEGELUNG
3.2.6 BRONCHOSKOPIE
3.2.7 PET (POSITRONEN- EMISSIONS- TOMOGRAPHIE)
3.3
FRÜHERKENNUNG
3.3.1 THERMOGRAMM
3.3.2 FRÜHERKENNUNG BEI BRUSTKREBS
3.3.3 FRÜHERKENNUNG BEI LUNGENKREBS
4. BEHANDLUNG
4.1 HEILUNGSCHANCEN BEI KREBS
4.2 OPERATION
4.3 STRAHLENTHERAPIE
4.4 CHEMOTHERAPIE
4.5 NEUE METHODEN
4.5.1 ANGIOGENESE
4.5.2 GENTHERAPIE
4.6 ALTERNATIVE HEILVERFAHREN
4.7 SPONTANHEILUNG
5. KREBSPROPHYLAXE
6. MEDIKAMENTENENTWICKLUNG AN TESTMÄUSEN
7. QUELLEN
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1. WIE KREBS ENTSTEHT
1.1
RISKOFAKTORE
N
Fast täglich erfahren wir es aus den Zeitungen: Krebs durch Kosmetika, durch
Elektrosmog, Krebs im Fleisch und im Kaffee.... Krebs holt man sich im
Verkehr und an der Tankstelle. Selbst Haustiere kommen als Überträger sog.
krebserregender Mikroorganismen in Frage. Sogar das Küssen soll ein
Krebsrisiko sein - so hieß es zumindest einmal in der Presse. Überall stecken
krebserregende Stoffe es scheint deshalb fast unmöglich, der Gefahr zu
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entgehen. Aber: Selbst wer all diese Faktoren vermeiden könnte, würde sein
Krebsrisiko kaum verringern.
Denn es gibt nur zwei bedeutende Auslöser von Krebs: Rauchen und falsche
Ernährung sind zu jeweils 30 - 35 % Ursachen für den Krebstod. Im Vergleich
dazu fallen andere Krebserreger wie beispielsweise Strahlung (z. B. das
Sonnenlicht
oder
auch
Röntgenstrahlung)
oder
auch
die
Umweltverschmutzung (Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden, z. B.
organische Halogenverbindungen, Pestizide etc.) mit je 2 % kaum ins Gewicht.
Es handelt sich dabei vor allem um die Papillomviren, die Krebs im
Genitalbereich verursachen können, am häufigsten den Gebärmutterhalskrebs.
In großen Teilen Afrikas und Asiens sind Viren allerdings ein schlimmeres
Übel. Neben Papillomviren sind auch Hepatitis B- und C-Viren relevant, als
Verursacher von Leberkrebs. Breit angelegte Impfungen könnten helfen. Eine
genetische Veranlagung (bei Brustkrebs erwiesen und bei Prostatakrebs
vermutet) macht wohl weniger als 5 % der tödlichen Krebsfälle aus.
Krebserregende (Karzinogene) Stoffe wie Asbestfasern, Chemikalien und Ruß
etc. Am Arbeitsplatz sollen ebenfalls 5 % der Krebs Todesfälle verursachen.
Noch
nicht
bis
Krebsentstehung
ins Detail ist geklärt, wie sich Ernährung auf die
auswirkt.
Allerdings
schätzt
man,
daß
30
%der
Krebstodesfälle auf eine falsche Ernährung zurückgehen. Falsche Ernährung
heißt: besonders hoher Konsum an tierischen Fetten und gleichzeitig eine
vitamin- und ballaststoffarme Kost. Tierische Fette sind deshalb ungünstig,
weil bei der Verdauung der gesättigten Fettsäuren aggressive Moleküle
entstehen können. Man nennt diese Moleküle "Radikale". Radikale aber auf die
Erbsubstanz.
1.2 ERBFAKTOREN
Man schätzt, daß nicht mehr als 20 Prozent aller Krebserkrankungen auf
Vererbung zurückzuführen sind. Einige Krebsarten können jedoch familiär gehäuft
auftreten, beispielsweise Brustkrebs. Dickdarmkrebs kommt bei Familien, deren
Angehörige zur Bildung von Dickdarmpolypen neigen, häufiger vor. Es wurde
nachgewiesen, daß eine Art von Retinoblastom (bösartige Netzhautgeschwulst im
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Säuglings- und Kleinkindalter) nur auftritt, wenn ein bestimmtes Gen fehlt oder
ausgeschaltet
wird.
Solche
Gene
werden
Tumorsuppressor-Gene
oder
Antionkogene genannt. Normalerweise verhindern diese eine unkontrollierte
Zellvermehrung. Fehlen sie, entfällt die Kontrolle abnormen Zellwachstums, es
werden sozusagen “die Bremsen gelöst”. Bei einigen Erbschäden weisen die
Chromosomen häufig Bruchstellen auf, dies birgt ein hohes Krebsrisiko.
1.3 ENTSTEHUNG EINER KREBSZELLE
Normalerweise durchläuft eine gesunde Zelle von ihrer Entstehung bis zu ihrer ersten
Teilung eine Art Zyklus. Das gilt für alle Zellarten, auch wenn je nach Zellart der
Zyklus unterschiedlich schnell durchlaufen wird.
Zwischen den einzelnen Phasen entscheiden Wächterenzyme, ob die Zelle sich in
die nächste Phase des Zyklus begeben soll. Genau diese Kontrolle aber fehlt den
Krebszellen. Warum ist diese Kontrolle so wichtig? Bei einer Zellteilung wird die
gesamte Erbsubstanz an beide Tochterzellen weitergegeben. In der Erbsubstanz
sind alle Informationen enthalten, die eine Zelle, ja ein gesamter Organismus
benötigt. Es entstehen aber ständig Schäden an der DNA, zum Beispiel durch
schädliche Einflüsse von außen (Strahlung, Chemikalien, aggressive Moleküle wie z.
B. Radikale) oder auch von innen (so können z. B. bei der Atmung in jeder Zelle
kurzzeitig Radikale entstehen). Auch beim Kopieren der DNA können Fehler
unterlaufen.
Ist
die
DNA
in
geringem
Umfang
geschädigt,
so
wird
ein
Reparaturmechanismus alarmiert, der aus einer Vielzahl von Proteinen besteht. Sie
sorgen dafür, daß der Schaden ausgebessert wird. Erst dann kann eine Zelle weiter
wachsen und sich weiter teilen. Der Schaden kann aber auch unbemerkt bleiben: Bei
einer Zellteilung wird er an die Tochterzellen weitergegeben, man nennt eine solche
permanente Schädigung dann Mutation. Eine solche Mutation muß sich nicht
unbedingt negativ auswirken. Treten aber zu viele Mutationen auf, so wählt die Zelle
eine radikalere Antwort. Sie leitet einen Selbstmordmechanismus ein, die
sogenannte Apoptose. Das ist biologisch sinnvoll, damit größere Erbschäden nicht
an die Nachkommen weitergegeben werden und damit die Tochterzellen immer so
gesund sind wie die Ausgangszellen. Was heißt eigentlich ,,entartet"? Die Ursachen
für entartetes Wachstum liegen im Erbgut der Zelle, der DNA. Im Laufe des Lebens
einer Zelle sammelt diese immer mehr Mutationen an, also Schäden an der DNA. Je
stärker die Erbsubstanz im Laufe der Zeit geschädigt wurde, desto höher ist auch die
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Wahrscheinlichkeit, daß irgendwann die DNA eines "Wächterproteins'' geschädigt
wird. Genau aus diesem Grund tritt Krebs im Alter häufiger auf. Wächterproteine
überprüfen die Erbsubstanz zwischen den verschiedenen Phasen des Zellzyklus. Sie
können also die Verdopplung der DNA (in der G1-Phase) blockieren, den Zyklus
sozusagen bremsen, oder aber die Teilung einleiten und den Zyklus damit
vorantreiben. Das am besten untersuchte Wächterprotein ist das sogenannte P53.
P53
leitet,
je
nach
"Gesundheitszustand"
der
Erbsubstanz,
verschiedene
Maßnahmen ein: Es sorgt dafür, daß die DNA repariert wird, oder es leitet im
schlimmsten Fall den programmierten Selbstmord (Apoptose) ein. Wenn die
Erbinformation für dieses Protein beschädigt ist, dann kann es seine Kontrollfunktion
nicht mehr oder nur ungenügend ausüben - und dann kommt es zu einem
unkontrollierten Wachstum der Zelle. Wenn Zellen sich aufgrund einer oder mehrerer
solcher Mutationen unkontrolliert vermehren, also häufiger teilen, nennt man sie
"entartet".
1.4 AUSBREITUNG
Die schwerwiegendste Eigenschaft bösartiger Tumoren ist ihre Fähigkeit, sich über
den ursprünglichen Krankheitsherd hinaus auszubreiten. Krebs kann in benachbarte
Körpergewebe durch direkte Ausbreitung oder durch Infiltrierung eindringen oder zu
anderen
Stellen
verschleppt
werden
und
dort
Tochtergeschwulste
bilden,
sogenannte Metastasen. Welchen Weg die Ausbreitung nimmt und an welchen
Stellen Metastasen entstehen, ist je nach Art des Primärtumors unterschiedlich:
(1) Wenn sich Krebs durch die Oberfläche eines Ursprungsorgans in eine
Körperhöhle ausbreitet, können einzelne Zellen vom Zellverband abfallen und sich
auf der Oberfläche anliegender Organe absiedeln.
(2) Tumorzellen können in die Lymphbahn wandern und zu den Lymphknoten
transportiert werden oder in Blutgefäße eindringen. Sobald die Krebszellen in den
Blutkreislauf gelangt sind, werden sie so weit befördert, bis die Gefäße zu klein
sind, um für die Tumorzellen durchgängig zu sein. Aus dem Magen-Darm-Trakt
stammende Krebszellen werden beispielsweise in der Leber aufgehalten. Später
können sie weiter in die Lunge wandern. Die Zellen aller anderen Tumoren
gelangen zuerst in die Lunge, bevor sie in andere Organe ausstreuen. In Lunge
und Leber kommt es daher am häufigsten zur Metastasierung.
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(3) Bei vielen Krebserkrankungen streuen schon im Frühstadium Zellen in die
Blutbahn aus. Die meisten solcher Zellen sterben dort ab, einige lagern sich jedoch
an der Oberfläche der Blutgefäße an, durchdringen die Gefäßwand und gelangen
so in Körpergewebe, wo sie überleben und einen Tumor bilden können, eine
Metastase. Andere teilen sich vielleicht nur einige Male, bilden einen kleinen
Zellverband und bleiben als Mikrometastasen vorerst inaktiv. Sie können so
jahrelang ruhen, bis sie schließlich (aus unbekannten Gründen) erneut zu wachsen
beginnen und Tumore bilden. Selbst weit verstreute Krebszellen können die
physikalischen
und
biologischen
Eigenschaften
ihres
Ursprungsgewebes
beibehalten. Daher ist es Pathologen oft möglich, durch mikroskopische
Untersuchung von Metastasengewebe dessen primären Krankheitsherd zu
erkennen. Die Bestimmung von Tumoren der endokrinen Drüsen wird dadurch
erleichtert, daß diese übermäßige Mengen der Hormone bilden, die auch vom
Ausgangsgewebe produziert werden.
Allgemein läßt sich sagen: Je weniger ein Krebsgeschwür dem Ursprungsgewebe
ähnelt, desto bösartiger ist es und desto aggressiver breitet es sich aus. Doch die
Wachstumsrate eines Tumors hängt nicht nur von der Zellart und dem Grad ihrer
Differenzierung ab, sondern auch von einigen patientenbezogenen Faktoren. Ein
Charakteristikum der Bösartigkeit ist die Tumor-Zell-Heterogenität. Aufgrund der
abnormen Wucherung von Tumorzellen neigen diese stärker zu Mutationen. Im
Lauf der Zeit werden Tumorzellen immer weniger differenziert und wachsen
schneller. Sie können auch vermehrte Widerstandskraft (Resistenz) gegen
Chemotherapie und Bestrahlung entwickeln.
1.5 METASTASEN
Solange eine entartete Zelle sich schneller vermehrt als die umliegenden Zellen,
spricht man noch von einer gutartigen Erkrankung. In diesem Stadium erkannt, läßt
sich der sogenannte Primärtumor meist operativ entfernen. Fast alle Tumore haben
jedoch die Eigenschaft, irgendwann einmal Tochterzellen in andere Organen zu
entsenden, die sich dort wiederum vermehren und Tochtergeschwulste bilden.
Diese nennt man Metastasen. Ein Tumor ist bösartig, wenn er in angrenzendes
Gewebe hineinwächst und wenn er metastasiert. Hat es ein Tumor geschafft,
sogenannte Sekundärtumore an anderen Stellen des Körpers zu bilden, dann ist es
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sehr wahrscheinlich, daß noch weitere, nicht diagnostizierbare Krebsherde
existieren - zum Beispiel im Blut oder in der Lymphe.
Die Erkrankung ist dann sehr schwer zu therapieren, denn wo und wieviele
Kleinsttumoren entstanden sind, kann man nicht wissen. Mit einer Operation lassen
sich nur die großen Wucherungen entfernen. In einem solchen Fall ist man
gezwungen, mit Chemo-, Strahlentherapie oder mit einer Kombinationstherapie zu
behandeln. Der Ausgangstumor ist selten der todbringende Tumor. Man stirbt an
einem Organversagen, das durch Metastasen beispielsweise in der Lunge oder in
der Leber verursacht wurde. Wie entstehen Metastasen? Eine bereits entartete Zelle
und ihre Tochterzellen können sich durch eine Reihe genetischer Unfälle weiter
verändern - sie ,,mutieren". Dadurch können Zellen entstehen, die sich immer noch
schneller teilen. In diesem Stadium sprechen Mediziner von Hyper- bzw. Dysplasie .
Gesundes Gewebe mit wenigen
Auch wenn
noch nicht in andere Gewebe eindringt, so kann er durch
Krebein
szelleTumor
n.
seine Größe schon andere Organe einengen. Nach weiteren Mutationen können die
Zellen auch neue Eigenschaften zeigen: Zum schnellen Wachstum kommen dann
eine andere Form und die Fähigkeit, bestimmte Enzyme zu produzieren - der Tumor
wird bösartig. Nun ist er in der Lage, die angrenzende Bindegewebsschicht
(Basalzellschicht)
zu
durchdringen
und
in
das
angrenzende
Gewebe
hineinzuwachsen. Eine Krebszelle kann sich dann aus dem Zellverband lösen, um
sich an einer anderen Stelle des Körpers festzusetzen und sich dort weiter zu
vermehren. Bei dieser Metastasierung wendet sie mehrere Kniffe an.
Trick Nummer 1: Im Gegensatz zu nicht - metastasierenden Zellen produzieren
maligne (bösartige) Tumorzellen weniger Cadherin. Das ist ein Stoff, der wie
Klebstoff zwischen gleichartigen Zellen funktioniert. Tumorzellen sind flexibler - sie
können sich sogar mit Hilfe von "Scheinfüßchen" ganz gezielt in eine Richtung
bewegen, zum Beispiel in Richtung eines Blutgefäßes.
Trick Nummer 2: Die Tumorzelle bildet Proteasen und andere Enzyme. Sie helfen
dabei, das Blutgefäß zu durchdringen. Jetzt kann die Reise durch den Körper
losgehen. Wohin eine Tumorzelle getrieben wird, hängt natürlich von ihrem
Ausgangspunkt ab. Viele Tumorzellen passieren erst das Herz und werden dann mit
dem Blut in die Lungenkapillaren gepumpt. Damit ist die Lunge das Organ, in dem
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sich die meisten Metastasen bilden. Auch die Leber wird häufig metastasiert, und
zwar ausgehend von Krebszellen im Dickdarm.
2. KREBSARTEN
2.1 WARUM GIBT ES SO VIELE KREBSARTEN?
Theoretisch kann sich aus jedem Zelltyp eines Organismus eine entartete Zelle und
daraus ein Tumor entwickeln. Am häufigsten, zu 9o %, entwickeln sich Tumoren bei
den
epithelialen
Zellen,
d.
h.
den
obersten
Schichten
des
Haut-
und
Schleimhautgewebes, die man dann Karzinome nennt. Ausgangsgewebe sind Zellen
der Schleimhaut von Darm, Magen, Lunge, Gebärmutter, Blase, Brustdrüsenzellen,
Leber- und Hautzellen. Die "Sarkome" entstehen aus Bindegewebszellen wie
Knochen, Knorpel oder Muskeln. Bei ,,Lymphomen'' und Leukämien
entarten Zellen des blutbildenden Systems und des Knochenmarks. Auch
Nervenzellen des Rückenmarks und des Gehirns können sich verändern und zu
einer Geschwulst (Neuroblastom , Gliom, etc.) werden.
2.2 EINTEILUNG DER KREBSARTEN
Es handelt sich bei Krebs nicht um eine einzelne Krankheit, sondern um eine Vielzahl
von Erkrankungen, die nach Gewebe- und Zellart, in der sie ihren Ursprung nehmen,
klassifiziert werden. Es bestehen mehrere hundert solcher Krebsklassen, die sich in
drei Hauptgruppen einordnen lassen:
Sarkome:
entstehen in Binde-, Stütz- und Nervengeweben, wie Knochen,
Knorpeln, Nerven, Blutgefäßen, Muskeln und Fett.
Karzinome: zu denen die häufigsten menschlichen Krebserkrankungen zählen,
haben ihren
Auskleidung
Ursprung in Epithelgeweben wie der Haut und der
von
Körperhöhlen
und
Organen
sowie
Drüsengewebe von Brust und Prostata (Vorsteherdrüse).
dem
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Karzinome: die eine hautähnliche Struktur haben, werden als squamös
bezeichnet. Solche, die in drüsenbildendem Gewebe entstehen,
nennt man Adenokarzinome.
Leukämien und Lymphome: sind Krebserkrankungen, die blutbildende Organe
befallen. Kennzeichnend für diese Krebsformen sind
vergrößerte Lymphknoten, der Befall von Milz und
Knochenmark sowie eine Überproduktion unreifer
weißer Blutkörperchen.
2.3 WESEN DER ERKRANKUNG
Krebsartiges (karzinogenes) Gewebswachstum, auch Neoplasmen genannt, ist
clonal, d. h., alle entstehenden Zellen sind Abkömmlinge einer einzigen Zelle.
Diese Zellen sind der Kontrolle der normalen Mechanismen zur Regulierung des
Zellwachstums entgangen. Sie entsprechen embryonalen, unentwickelten Zellen,
die nicht fähig sind, sich zu differenzierten Zellen oder einem reifen,
funktionsfähigen Zustand weiterzuentwickeln. Wenn sich diese Zellen vermehren,
können sie eine Gewebsmasse bilden, die man als Geschwulst oder Tumor
bezeichnet. Ein solcher Tumor wächst weiter und vergrößert sich ohne Rücksicht
auf die Funktion des Ursprungsgewebes.
3. DIAGNOSTIK – KREBS ERKENNEN
3.1 SYMPTOME
Es gibt einige Anzeichen, die möglicherweise auf eine Krebserkrankung hindeuten. Wenn
ungewöhnliche
Schwellungen
auftreten,
eine
Veränderung
an
einem
Hautmal
oder
eine
ungewöhnliche Blutung, zum Beispiel aus Mund, Darm, Harnröhre oder Geschlechtsorganen, sollte
ein Arzt die Ursache klären. Andauernde Beschwerden wie chronischer Husten oder Heiserkeit,
dauerhafte Auffälligkeiten bei der Verdauung oder ein ungeklärter Gewichtsverlust können auf einen
Tumor hindeuten. Wenn solche Symptome auftauchen, ist das kein Grund, in Panik zu verfallen. Man
sollte aber so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären.
3.2 UNTERSUCHUNGSMETHODEN
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Viele Menschen meiden den Arztbesuch aus Angst vor der medizinischen "Mühle", in die man bei der
Verdachtsdiagnose Krebs geraten kann. Die Untersuchungen sind aber notwendig, um folgende
Fragen zu klären:
• Handelt es sich wirklich um einen Tumor?
• Wo sitzt der Tumor?
• Um was für einen Tumor handelt es sich?
• Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
• Hat sie sich auf die Lymphknoten ausgedehnt?
• Gibt es Fernmetastasen?
• Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?
Die diagnostischen Möglichkeiten sind von Krebsart zu Krebsart verschieden. Die wichtigsten
Verfahren sollen hier kurz vorgestellt werden. In den meisten Fällen führt erst die Kombination
mehrerer Methoden zu einer eindeutigen Diagnose.
3.2.1 RÖNTGEN
Bei einer Röntgenuntersuchung wird der Körper mit elektromagnetischer Strahlung durchleuchtet. Er
befindet sich dabei zwischen Strahlungsquelle und einem lichtempfindlichen Film. Verschiedene
Gewebe reagieren unterschiedlich auf die Strahlung; man sagt, sie "absorbieren" die Strahlen
unterschiedlich stark. Tumore ab einem Zentimeter Größe bilden sich als Schatten auf dem
Röntgenbild ab - aber nur dann, wenn sie sich hinsichtlich ihrer Strahlenabsorption ausreichend von
ihrer Umgebung unterscheiden. Röntgenuntersuchungen werden vor allem bei Verdacht auf Lungenoder Brustkrebs durchgeführt. Aufnahmen von anderen Körperregionen können im Rahmen der
Metastasensuche notwendig sein.
3.2.2 ULTRASCHALL
Dieses Verfahren steht heute in allen Kliniken und zahlreichen Praxen zur
Verfügung. Es hat den Vorteil, daß es beliebig oft wiederholt werden kann, da es den
Patienten
keiner
schädlichen
Strahlenbelastung
aussetzt.
Mit
der
Ultraschalldiagnostik lassen sich herdförmige Veränderungen in den inneren
Organen sichtbar machen. Dies gilt vor allem für Organe wie Leber, Niere, Milz,
Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Hoden, Vorsteherdrüse, sowie für die weibliche
Brust. Die Methode erfordert allerdings eine große Erfahrung des Arztes. Die meisten
Tumoren, die man im Bauchraum entdecken kann, liegen im Größenbereich von ein
bis
zwei
Zentimeter,
bei
hautnahen
Organen
sogar
im
Millimeterbereich.
Grundsätzlich ist aus dem Ultraschallbild eine Tumorerkrankung nicht immer von
anderen, gutartigen Veränderungen zu unterscheiden. Mit einer sehr feinen Nadel
kann
der Arzt den verdächtigen Bereich punktieren. Der Ausstrich dieses
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Gewebetropfens wird dann zur Klärung der Diagnose unter dem Mikroskop nach
Krebszellen abgesucht.
3.2.3 COMPUTERTOMOGRAPHIE
Die Computertomographie ist ein aufwendiges "Röntgen" verfahren, mit dem
Schnittbilder von allen Körperregionen hergestellt werden können. Anders als das
normale Röntgenbild zeigen sie den Körper im Querschnitt. Dieses Verfahren wird
angewendet, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Im Computertomogramm
kann die Ausdehnung des Tumors oft genauer dargestellt werden. Der Arzt erhält
dadurch z. B. wichtige Hinweise darüber, ob der Tumor operativ entfernt werden
kann und wie umfangreich die Operation sein wird. Metastasen und vergrößerte
Lymphknoten werden durch die Computertomographie ebenfalls
dargestellt.
3.2.4 SKELETTSZINTIGRAMM
Mit dieser Suchmethode können Tumorabsiedlungen in den Knochen dargestellt
werden. Dazu wird dem Patienten ein schwach radioaktives Kontrastmittel gespritzt,
das sich auf charakteristische Weise in den Knochen anreichert.
3.2.5 DARMSPIEGELUNG
Eine Darmspiegelung oder Koloskopie führt der Arzt bei einem Verdacht auf
Dickdarmkrebs durch. Der Arzt untersucht dabei den Dickdarm von innen mit einem
flexiblen Endoskop. Das ist ein biegsames Instrument aus Fiberglas, das unter
anderem mit einer Lichtquelle und einer kleinen Optik ausgestattet ist. Damit kann
der Arzt innen gelegene Organe auf einem Bildschirm sichtbar machen. Erkennt er
verdächtige Veränderungen an der Darmschleimhaut, kann er direkt während der
Spiegelung kleine Gewebeproben entnehmen. Die mikroskopische Untersuchung der
Probe liefert dann die eindeutige Diagnose. Eine Magenspiegelung (Gastroskopie)
wird ähnlich wie die Darmspiegelung durchgeführt. Üblicherweise erhält der Patient
zuvor ein Beruhigungsmittel, um die Untersuchung zu erleichtern.
3.2.6 BRONCHOSKOPIE
Die Bronchoskopie dient in Kombination mit Röntgenuntersuchung und Computertomographie zur Diagnose von Lungenkrebs. Sie funktioniert nach dem gleichen
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Prinzip wie die Koloskopie. Das Bronchoskop wird unter örtlicher Betäubung durch
die
Nase
in
die
Atemwege
eingeführt.
Verdächtige
Veränderungen
der
Lungenschleimhaut werden ebenfalls durch eine Gewebeprobe untersucht.
Bei Verdacht auf ein Bronchialkarzinom gehört heute die Bronchoskopie zur
wichtigen Standarddiagnostik. Dabei wird ein biegsames Rohr über die Nase in die
Luftröhre bis in die Bronchien vorgeschoben. Ein optisches System aus Glasfasern
erlaubt
die
Betrachtung
der
Schleimhäute.
Mit dem Gerät ist auch die Entnahme von Gewebsproben (Biopsien) möglich, die
dann mikroskopisch untersucht werden. Auf diese Weise kann der Arzt die definitive
Diagnose stellen. Im gleichen Untersuchungsgang kann er auch Sekret aus tiefen
Bronchialabschnitten absaugen und ähnlich wie Sputum unter dem Mikroskop auf
Krebszellen
untersuchen.
3.2.7 PET (POSITRONEN- EMISSIONS- TOMOGRAPHIE)
Bei
dem
PET
werden
mit
Positronenmittern
(kurzlebige
Radionuklide
z.B.
F18)
Stoffwechseluntersuchungen auf dem Gebiet der Tumor-, Hirn-, und Herzdiagnostik durchgeführt. Die
Radionuklide werden mit Glucose vermengt und lagern sich im Körper bei Tumoren, welche einen
erhöhten Stoffwechsel aufweisen, an. Die Strahlung dieser radioaktive Markierung (Tracer) wird dann
mit dem Ringtomographen lokalisiert und der Computer ist dann in der Lage den Tumor
dreidimensional darzustellen.
3.3 FRÜHERKENNUNG
Warum ist eine frühzeitige Diagnose so wichtig? Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto
besser sind die Chancen auf Heilung. Wie wichtig die rechtzeitige Diagnose ist, zeigt die Tabelle am
Beispiel von Darmkrebs. In einem sehr frühen Stadium, wenn ein Tumor noch auf die Schleimhaut
begrenzt ist, kann die Krankheit bei 8o-95 Prozent der Patienten geheilt werden. Haben sich dagegen
schon Fernmetastasen gebildet, überleben nur weniger als 10 % Prozent der Patienten die nächsten
fünf Jahre. Der Nutzen einiger Früherkennungsuntersuchungen ist bislang noch umstritten. Dazu
gehören das Abtasten der Brust und die Vorsorgeuntersuchung für Prostata - Krebs. Bislang gibt es
keine stichhaltigen Beweise dafür, daß damit die Rate der tödlich verlaufenden Krebserkrankungen in
der Bevölkerung gesenkt werden kann. Der Nutzen anderer Früherkennungsuntersuchungen ist
dagegen erwiesen.
3.3.1 THERMOGRAMM
Die Hauttemperatur ändert sich als Folge einer Störung im darunterliegenden
Gewebe,
etwa
mangelhafter
Durchblutung,
einer
Schwellung
oder
Krebserkrankung. Dies läßt sich mit Hilfe einer Infrarotkamera darstellen. In
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diesem
Thermogramm
hebt
sich
Krebsgewebe
gelb
von
den
übrigen
Körperregionen ab.
3.3.2 FRÜHERKENNUNG BEI BRUSTKREBS
Achtzig Prozent aller Brustkrebse treten bei Frauen auf, die über 50 Jahre alt sind.
Zahlreiche Studien haben in den letzten Jahren ergeben, daß in dieser Altersgruppe
mit Hilfe der Mammographie (einer Röntgenaufnahme der weiblichen Brust) Tumore
in einem frühen Stadium aufgespürt werden können. Bei jüngeren Frauen wird
dagegen ein Viertel der Tumore übersehen. Das hängt damit zusammen, daß das
Brustgewebe jüngerer Frauen relativ dicht strukturiert ist. In Deutschland gehört die
Mammographie leider noch nicht zum gesetzlichen Vorsorge - Programm der
Krankenkassen, obwohl zahlreiche Experten für eine jährliche Untersuchung ab dem
50. Lebensjahr plädieren. Eine Mammographie wird nur von der Krankenkasse
bezahlt, wenn der Arzt einen Verdacht bescheinigt. Es liegt also im Ermessen des
behandelnden Arztes, ob er die Untersuchung veranlaßt. In Ländern, in denen die
Mammographie bereits als Vorsorgeuntersuchung angeboten wird (z. B. Schweden),
konnte die Sterblichkeit an Brustkrebs gesenkt werden.
3.3.3 FRÜHERKENNUNG BEI LUNGENKREBS
Lungenkrebs ist die häufigste Todesursache durch Krebs in Österreich. Die Krankheit
wird meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Die Überlebensrate
beträgt, wie vor 30 Jahren, rund 15 %. Der Schlüssel zur Verbesserung dieser
Situation liegt in der Früherkennung. Aber alle bisherigen Früherkennungsstudien
schlugen fehl. An der Klinik für Pneumologie der Augusta - Krankenanstalt in
Bochum werden derzeit zwei neue Verfahren getestet, die es ermöglichen sollen,
Veränderungen in den Atemwegen schon in einem sehr frühen Stadium zu
entdecken. Das erste Verfahren, die sogenannte automatische Sputumzytometrie,
ermöglicht
es,
Tumore
der
Lunge
oder
ihre
Frühstadien
anhand
einer
Hustenschleimprobe zu erkennen. Dabei wird die DNA-Dichte, Form und Struktur der
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Zellkerne im Speichel (Sputum) bestimmt. Aus den Daten läßt sich dann bestimmen,
ob es sich um eine normale oder eine krebsverdächtige Zellansammlung handelt.
Durch das automatisierte Verfahren wird es erstmals möglich, eine große Zahl von
Sputa zu analysieren, um aus der großen Zahl der Risikopatienten diejenigen
herauszufiltern,
die
weiter
untersucht
werden
sollen.
Proben,
die
in
der
automatisierten Zytometrie auf Veränderungen in der Schleimhaut hindeuten, werden
nach einem speziellen Verfahren angefärbt und mit dem Mikroskop weiterführend
untersucht. Findet der Arzt auch mit dieser Untersuchung Auffälligkeiten, werden
weitere
Untersuchungen
veranlaßt.
Dazu
gehören
Röntgenuntersuchung,
Computertomographie und eine Bronchoskopie. Eine weitere Methode, die
Autofloureszenz-Bronchoskopie, wird derzeit ebenfalls in Bochum getestet. Sie
basiert auf dem Prinzip, daß unter Einwirkung von Licht einer bestimmten
Wellenlänge die Schleimhaut Licht reflektiert, d.h. zur Fluoreszenz angeregt wird.
Diese Autofluoreszenz ist bei gesundem Gewebe mindestens zehnmal höher als bei
einer krebsigen Veränderung. Die Vorteile des neuen Verfahrens gegenüber der
konventionellen
Bronchoskopie
werden
derzeit
in
zwei
großen Studien
in
Nordamerika und Europa überprüft. Vorläufige Ergebnisse zeigen, daß mit der
Autofluoreszenz-Bronchoskopie mehr als doppelt so viele Frühstadien festgestellt
werden als mit der konventionellen Bronchoskopie.
4. BEHANDLUNG
4.1 HEILUNGSCHANCEN BEI KREBS
Die drei wichtigsten Therapieformen, die heute bei Krebs eingesetzt werden, sind die
Operation, die Chemotherapie und die Bestrahlung. Häufig werden mehrere
Methoden kombiniert.
Wie erfolgreich die Therapie ist, hängt von der Art des Krebses und vor allem auch
vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Solange ein Tumor auf ein bestimmtes Organ
begrenzt ist und noch keine Metastasen gebildet hat, kann er meist erfolgreich
behandelt werden.
Je später er entdeckt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich
Tochtergeschwulste in anderen Körperregionen gebildet haben. Dann reichen lokale
Behandlungsformen wie Operation und Bestrahlung nicht mehr aus, um die
Krankheit zu heilen. In diesem Fall wird die Chemotherapie eingesetzt, die bei den
verschiedenen Tumorerkrankungen unterschiedlich erfolgreich ist. Bei einigen
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Erkrankungen des Lymphsystems, bei Hodenkrebs oder bei Tumoren im Kindesalter
kann in vielen Fällen eine dauerhafte Heilung erzielt werden. Bei anderen Krebsarten
gelingt es zumindest, die Tumormasse zu verkleinern und damit die Lebenszeit des
Patienten zu verlängern.
Seit Jahrzehnten steigt die absolute Anzahl der Todesfälle infolge von
Krebserkrankungen. Diese Entwicklung spiegelt allerdings insbesondere die
gestiegenen Bevölkerungszahlen wider sowie den erhöhten Anteil älterer
Menschen an der Bevölkerung, die häufiger an Krebs erkranken. Mit Ausnahme
von Lungenkrebs ist die Sterberate durch Krebs in allen Altersgruppen unter
55 Jahren gesunken. Der in neuerer Zeit sinkende Tabakkonsum dürfte in Zukunft
auch weniger Lungenkrebstote zur Folge haben. Zudem wurde die
Krebsbehandlung bedeutend verbessert. Der Anteil von Krebspatienten, die als
geheilt anzusehen sind, ist im Laufe der letzten Jahrzehnte erheblich gestiegen.
Die geringere Sterberate durch Krebserkrankungen liegt wahrscheinlich auch an
einer gesünderen Lebensweise und der dadurch geringeren Einwirkung von
Krebserregern sowie an der Krebsfrüherkennung. Man erwartet, daß sich diese
Entwicklung später auch in den höheren Altersgruppen fortsetzen wird.
Das Lungenkrebsrisiko nimmt innerhalb weniger Jahre dramatisch ab, wenn das
Rauchen aufgegeben wird. Die Bemühungen der Früherkennung von Lungenkrebs
hatten bisher jedoch kaum Einfluß auf die Heilungsrate. Hautkrebserkrankungen, von
denen die meisten leicht heilbar sind, verursachen in der Bundesrepublik etwas mehr
als zwei Prozent der Krebstodesfälle. Da Hautkrebs insbesondere durch intensive
Sonneneinstrahlung hervorgerufen wird, ist diese Krebsform in vielen Fällen
vermeidbar.
4.2 OPERATION
Die Operation ist die älteste und noch immer die häufigste Behandlungsmethode
bei Krebs. Und sie kann zudem die meisten Heilungen verbuchen Der erste Ansatz
zur Heilung von Krebs ist die Beseitigung aller bösartigen Zellen durch einen
chirurgischen Eingriff. In der Vergangenheit bedeutete dies die Entfernung des
gesamten bösartigen Gewebes und soviel des möglicherweise befallenen
Gewebes wie möglich, einschließlich der anliegenden Gewebe und Lymphknoten.
Bei einigen Tumoren, vor allem bei Brustkrebs, ist eine solch radikale Operation
(Mastektomie) mittlerweile nicht immer erforderlich. Verbesserte chirurgische
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Techniken,
erweiterte
physiologische
Kenntnisse,
Fortschritte
in
der
Anästhesiologie (Lehre der Schmerzausschaltung), gute Verfügbarkeit von
Blutprodukten und wirksame Antibiotika ermöglichten kleinere chirurgische
Eingriffe, von denen sich der Patient schneller erholt und die geringere
Behinderungen mit sich bringen. Viele Krebserkrankungen sind jedoch zum
Zeitpunkt der Diagnose bereits zu weit fortgeschritten, um noch operativ geheilt zu
werden. Wenn sich der Tumor schon auf benachbartes Gewebe ausgebreitet hat,
das nicht entfernt werden kann, oder sich bereits Fernmetastasen gebildet haben,
ist der Krebs nicht mehr mit den Mitteln der Chirurgie zu heilen. Doch auch in
solchen Fällen kann eine Operation, beispielsweise bei Organverschluß, zur
Linderung der Symptome beitragen oder die Größe der Geschwulst verringern, um
die Erfolgsaussicht nachfolgender Strahlen- oder Chemotherapie zu verbessern.
4.3 STRAHLENTHERAPIE
Bei
dieser
Therapie
wird
die
erkrankte
Körperregion
energiereicher
Strahlung
(z.
B.
elektromagnetische Strahlen oder ionisierende Strahlen) ausgesetzt.
Die Krebszellen werden dadurch so geschädigt, daß sie schließlich absterben. Die Reaktionen im
Tumorgewebe sind grundsätzlich dieselben wie im gesunden Gewebe. Das gesunde Gewebe wird
deshalb durch Blenden so weit wie möglich vor der Bestrahlung geschützt. Mit Hilfe bildgebender
Verfahren wie der Computertomographie kann sich der Arzt ein genaues Bild von der Lage des
Tumors verschaffen und die Therapie gezielt darauf ausrichten. Denn noch muß häufig auch normales
Gewebe mitbestrahlt werden. Es kann sich jedoch mit Hilfe von Reparaturmechanismen besser von
den Schäden erholen als Krebszellen. Meist wird die Bestrahlung von außen durch die Haut
durchgeführt. Sie wird z. B. mit kleinen Einzeldosen vier- bis fünfmal pro Woche durchgeführt. In den
Pausen dazwischen erholt sich normales Gewebe wesentlich schneller als Tumorgewebe. Im
Durchschnitt sind insgesamt zwischen 25 und 35 Bestrahlungen nötig, die genaue Zahl hängt von der
Art und Beschaffenheit des Tumors sowie von der Höhe der Strahlendosis ab. Die Bestrahlung erfolgt
meist ambulant, wobei der Patient pro Tag etwa eine halbe Stunde in der Klinik verbringen muß. Bei
einer neuen Form der Strahlentherapie erfolgt die Bestrahlung während einer Operation direkt auf den
Tumor. Das umliegende Gewebe wird dabei nahezu vollständig ausgespart. Deshalb ist es hier
möglich, die gesamte tumorzerstörende Dosis in nur einer Sitzung zu verabreichen. Die Methode wird
derzeit nur an wenigen Tumorzentren durchgeführt und ist noch in der klinischen Prüfung. In den
meisten Fällen wird die Bestrahlung gut vertragen. Unangenehme Nebenwirkungen können jedoch
auftreten. Sie sind sehr verschieden, je nachdem welche Körperteile bestrahlt werden und welche
Strahlendosis verwendet wird. In jedem Fall sollte man sich beim behandelnden Arzt über mögliche
Nebenwirkungen informieren, um rechtzeitig etwas dagegen tun zu können. So kann zum Beispiel bei
der Bestrahlung des Bauchkarzinoms Durchfall auftreten, der sich aber durch eine geeignete Diät
lindern läßt.
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4.4 CHEMOTHERAPIE
Chemotherapie bezeichnet den Einsatz von Arzneimitteln zur Krebsbehandlung. Da ein Medikament
über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt wird, eignet sich die Chemotherapie für Tumoren,
die sich so weit ausgebreitet haben, daß sie für Chirurgie oder Strahlentherapie nicht zugänglich
sind. Es werden eine Reihe verschiedener Arten von Antikrebsmitteln verwendet – nahezu alle
wirken, indem sie in die DNA-Synthese oder -funktion eingreifen. Zellen, die sich rasch teilen, sind
daher anfälliger für die Chemotherapie. Krebsgeschwüre haben einen größeren Anteil an sich
teilenden Zellen als die Mehrzahl gesunder Gewebsarten. Diese verfügen über ruhende
Stammzellen, die gegen die Arzneiwirkung resistent sind. Allerdings vermehren sich die Zellen des
Knochenmarkes und der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes am schnellsten. Dieses normale
Gewebe reagiert daher auch am stärksten auf die toxische Wirkung der Chemotherapie. Seine
Reaktion ist ausschlaggebend für die Bestimmung der tolerierbaren Dosierung der meisten
Antikrebsmittel.
Eine Behandlung kann nur dann wirksam sein, wenn der Tumor empfindlicher auf
das Medikament reagiert als das empfindlichste normale Körpergewebe. Einige
Tumoren sind um ein Vielfaches, viele jedoch nur etwas empfindlicher als das
gesunde Gewebe. Glücklicherweise sind gesunde Knochenmarkszellen in der
Lage,
sich
schneller
zu
teilen
und
sich
daher
rascher
von
der
Medikamentenwirkung zu erholen als bösartige Zellen. Dies ermöglicht einen
erneuten Behandlungszyklus, bevor der Tumor wesentlich nachgewachsen ist.
Solche wiederholten Behandlungen können einen Tumor allmählich zerstören,
bevor er resistent wird. Manche Tumoren reagieren so empfindlich auf
Chemotherapie, daß sich damit zu einem hohen Prozentsatz eine Heilung
erreichen läßt: etwa bei Gebärmutterkrebs, akuter Leukämie, besonders bei
Kindern, Hodgkinscher Krankheit, diffusen, großzelligen Lymphomen, Hoden- und
Eierstockkrebs,
kleinzelligen
Karzinomen
der
Lunge
und
einigen
Krebserkrankungen bei Kindern. Diese Krebserkrankungen haben sich oft zum
Zeitpunkt ihrer Diagnose bereits ausgebreitet und können mit anderen Mitteln nicht
mehr
therapiert
werden.
Auch
andere
fortgeschrittene
Krebserkrankungen
reagieren gut auf Chemotherapie und können damit lange in Schach gehalten
werden. Daher wird die Chemotherapie häufig krankheitslindernd eingesetzt.
Zwei Hauptprobleme, die den Nutzen der Chemotherapie relativieren, sind Toxizität
(schädliche Nebenwirkungen) und Resistenz. Methoden, welche die Toxizität
beschränken und das Risiko der Resistenzbildung senken, werden laufend
verbessert. Es ist wichtig, die Behandlung so früh wie möglich zu beginnen, die
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optimale Medikamentendosis zu wählen und die Behandlungszyklen so schnell wie
möglich zu wiederholen, jedoch dabei dem Patienten die Möglichkeit zu geben, sich
etwas von den toxischen Nebenwirkungen zu erholen.
Die gleichzeitige Anwendung mehrerer Medikamente ist wirkungsvoll. Bei
kombinierter Chemotherapie werden mehrere Arzneimittel (häufig gleichzeitig drei
bis sechs) eingesetzt, von denen jedes auch einzeln wirksam ist. Die verwendeten
Mittel haben unterschiedliche Wirkmechanismen, wodurch die Entwicklung von
Kreuzresistenzen
unwahrscheinlicher
wird.
Die
Medikamente
weisen
auch
unterschiedliche Toxizität auf, so daß jedes optimal dosiert werden kann, ohne daß
sich die Toxizität lebensbedrohlich summiert.
Chemotherapie
läßt
sich
zusammen
mit
Chirurgie
und
Bestrahlung
als
Kombinationstherapie einsetzen. Häufig wird sie als Adjuvans unterstützend zur
chirurgischen
Erstbehandlung
angewendet.
Als
solches
kommt
sie
meist
postoperativ zum Einsatz. Diese Art der Behandlung hat die Heilungsrate bei
Brustkrebs erheblich gesteigert. Hauptzweck der Chemotherapie als Adjuvans ist
die Zerstörung von Mikrometastasen, die sich möglicherweise vor der Operation
gebildet haben. In letzter Zeit wurde Chemotherapie auch vor Operationen
angewendet. Dies hat dieselbe Wirkung wie ein postoperativer Einsatz. Zusätzlich
kann dabei der Tumor auch verkleinert und somit leichter operiert werden.
4.5 NEUE METHODEN
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4.5.1 ANGIOGENESE
Als Angiogenese bezeichnet man den Vorgang der Blutgefäßneubildung. Im erwachsenen Körper
entstehen neue Blutgefäße nur in wenigen Ausnahmen, zum Beispiel bei der Heilung einer Wunde
oder während des monatlichen Zyklus der Frau. In allen anderen Geweben sorgen bestimmte
Hemmstoffe dafür, daß keine neuen Blutgefäße gebildet werden. Bei der Entstehung von Krebs ist
diese Hemmung jedoch aufgehoben. Ab einer Größe von drei Millimetern braucht der Tumor
Blutgefäße, die ihn mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Er produziert deshalb bestimmte
Substanzen, die das Wachstum der Blutgefäße auslösen. Gleichzeitig sinkt die Konzentration der
Hemmstoffe. Eine neue Perspektive in der Krebsforschung besteht nun darin, das Wachstum der
Blutgefäße zu verhindern und den Tumor so - mit von seinen Lebensadern abzuschneiden.
Die meisten Tumoren haben Mechanismen entwickelt, um dem körpereigenen
Abwehrsystem zu entkommen. Bei der Immuntherapie soll dem Abwehrsystem des
Patienten geholfen werden, gegen Krebszellen vorzugehen. Das körpereigene
Abwehrsystem soll beispielsweise trainiert werden, den Tumor zu vernichten. Dazu
wird der Patient mit Krebszellen geimpft, die ihm zuvor entnommen und im
Reagenzglas verändert wurden. Die Krebszellen sollen durch die Behandlung für das
Immunsystem besser erkennbar werden. Das Ziel: das Abwehrsystem soll die
veränderten Krebszellen und auch den restlichen Tumor vernichten. Das Verfahren
wurde im Rahmen klinischer Studien vor allem bei Dickdarm- und Nierenkrebs
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eingesetzt, zeigte bislang jedoch wenig Wirkung. Größeren Erfolg mit diesem Ansatz
verspricht man sich durch den Einsatz der Gentherapie. In die entnommenen
Krebszellen wird die genetische Information für einen Botenstoff eingebracht. In den
Körper zurückgegeben, soll die Krebszelle diesen Botenstoff produzieren, der dann
das Immunsystem zur Tumorbekämpfung stimuliert. In den bisherigen Studien
wurden lediglich Nebenwirkungen des Verfahrens ausgeschlossen. Die Wirksamkeit
des Ansatzes wird noch untersucht. In einem weiteren Ansatz sollen Bestandteile
des Immunsystems, die dem Patienten verabreicht werden, den Tumor bekämpfen.
Dieses Verfahren wird derzeit an der Universität München entwickelt. Patienten mit
Dickdarmkrebs erhalten direkt nach der Chirurgischen Entfernung des Tumors
besondere Antikörper, die sich an Dickdarmkrebszellen anheften. Erste klinische
Studien haben positive Ergebnisse gebracht: Bei
Patienten, die damit behandelt
wurden, trat der Krebs nach der Therapie seltener wieder auf. Diese Antikörper sind
mittlerweile für die Behandlung des Dickdarmkrebses zugelassen.
4.5.2 GENTHERAPIE
Binnen kürzester Zeit ist die Gentherapie zum neuen Hoffnungsträger für
Krebspatienten geworden. Das Prinzip klingt denkbar einfach: Gene in Körperzellen
von Patienten einzuschleusen oder die vorhandenen Gene zu korrigieren, um so die
krebsverursachende Störung im Erbgut der Zellen zu beheben. Die Krankheit wird
also praktisch an der Wurzel gepackt. Diese Genübertragung funktioniert zum
Beispiel direkt durch sogenannte "Genkanonen" oder indirekt, indem man Viren als
"Gentransporter" einsetzt. Doch die Praxis der Gentherapie steckt noch voller
Schwierigkeiten. Die Genübertragung gelingt bislang nur bei einigen Zelltypen. Und
von diesen Zellen schalten viele die eingeschleuste fremde bleibt unwirksam. Die
Ansätze, Krebs mit Genen zu heilen, sind sehr verschieden: die eingeschleusten
Gene sollen das Tumorwachstum stoppen, das Immunsystem stimulieren oder die
Krebszellen zum Selbstmord bringen. Meistens werden die Zellen außerhalb des
Körpers umprogrammiert und dann dem Patienten gespritzt, seltener werden die
Zellen direkt im Körper des Patienten verändert. Welche Methode von allen die
wirksamste ist und wie sich Krebsleiden durch Gentherapie heilen lassen, ist völlig
offen. Unbekannt ist auch, welche Nebenwirkungen die "Genmedizin" mit sich bringt.
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Daher werden die Verfahren meist zuerst an Patienten erprobt, denen eine andere
Behandlung nicht mehr hilft.
4.6 ALTERNATIVE HEILVERFAHREN
Die klassischen Krebstherapien Operation, Strahlen- und Chemotherapie sind häufig
reich an Nebenwirkungen. Sie sind allzu oft erfolglos und verlängern das Leben der
Patienten nur wenig. Daher nutzen viele Betroffene in ihrer Hoffnungslosigkeit
alternative Behandlungsmethoden, die in großer Zahl angeboten werden. Die
Verfahren reichen von pflanzlichen Mitteln über Diäten oder Ernährungsumstellungen
bis
hin
zu
Entspannungsmethoden.
Jedoch
konnte
die
Wirksamkeit
der
unkonventionellen Methoden in anerkannten klinischen Studien nicht nachgewiesen
werden. Zudem sind manche alternative Heilverfahren sehr teuer (für die meisten
unbewiesenen Methoden kommen die Krankenkassen nicht auf), nutzlos oder
verkürzen gar das Leben der Betroffenen. Der französische Arzt Olivier Jallut hat
mehr als 80 unkonventionelle medizinische Methoden dokumentiert. Sein Fazit: Kein
alternatives Verfahren führte zur Rückbildung eines Tumors. Besonders häufig
verwenden Krebspatienten Mistelpräparate, die meist als Pflanzenextrakt zur
Injektion unter die Haut angeboten werden. Erste wissenschaftliche Überprüfungen
deuten auf ähnliche Auswirkungen durch den Verzehr großer Mengen an frischem
Gemüse und durch den Verzicht auf Fleisch.
Präparate/Therapien
Beschreibung
Misteln von Tanne, Apfelbaum, Kiefer oder Ulme, Rückfallvorbeugung
Mistelpräparate: Eurixor, Vysore, Helixor, Iscador,
Iscusin
Enzymtherapie
nach Krebs-OP, Verbesserung des Allgemeinbefindens, Verminderung
der Nebenwirkungen von Chemo- oder Strahlentherapie
Direkte Zerstörung von Krebszellen, Verhinderung von Ablagerung
zirkulierender Krebszellen im Blutgefäßsystem
Preßsaft der fleischfressenden Pflanze Venusfliegenfalle, Hemmung
Carnivora
der Zellteilung, starke Nebenwirkungen. Allergische Reaktionen bis hin
zum Schock.- Vom Markt genommen.
Extrakt aus der Zellmembran des Mikroorganismus Rhodococcus
Jomol
Rhodochrous.
Enthält
angeblich
krebshemmende
und
abwehrsteigernde Substanzen
Eleutherokokk
Aus dem Teufelsbusch oder der Taiga- Wurzel gewonnener Extrakt.
Tumorhemmend.
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Frischzellentherapie
Aus Frischzellen, von unter besonderen biologischen Bedingungen
gezüchteten Tieren gewonnen. Tumorhemmend.
Aus verschiedenen Organen von Rindern und Schweinen gewonnenes
Ney Tumorin
Eiweißpräparat;
teils
synthetisch
hergestellt,
Stärkung
der
Abwehrkräfte.
Organextrakt aus Milz und Leber neugeborener Schafe. Aktivierung
Factor AF 2
des Bindegewebes und der Makrophagen, Minderung von
Nebenwirkungen.
Polyerga
Thymuspräparate
Eiweißextrakt aus Schweinemilz. Hemmung des Tumorwachstums.
Verbesserung der Lebensqualität.
Aus der Thymusdrüse von Kälbern oder Schafen hegestellten
Präparate.
Aktiv- spezifische Immuntherapie
Anwendung von virusmodifizierten autologen Tumorimpfstoffen
Autol. Tumortherapie nach Klehr
Cytokine, die in Zellkultur produziert werden
Immuntherapie nach Kief
Aus Eigenblut, Eigenurin und durch ozonbehandelte Stoffe hergestellt.
Sauerstoff- Mehrschritt- Therapie
Recanostat Comp.
Sauerstoffinhalationen,
Überwärmung
und
Medikamentengabe,
Stärkung der Abwehrkräfte
Mischung aus reduziertem Glutathion, L- Cystein (essentielle
Aminosäure) u. pflanzlichen Farbstoffen.
Die Wirkung der meisten alternativen Krebstherapien ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Trotzdem
setzen 50 bis 80 Prozent aller Krebskranken auch auf sie.
4.7 SPONTANHEILUNG
Als Spontanheilung bezeichnet man das plötzliche Verschwinden des Tumors ohne
eine Behandlung. Es gibt Spontanheilungen auch bei Krebs, aber sie sind sehr
selten. Nur einer von 100000 Krebspatienten erfährt so eine Heilung seines
Kreblseidens ohne eine Therapie. Wie es zur Spontanheilung kommt, ist ungeklärt.
Wissenschaftler machen das körpereigene Abwehrsystem der Patienten dafür
verantwortlich.
5. KREBSPROPHYLAXE
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Der Begriff Krebsvorsorge hat eigentlich zwei Bedeutungen. Einerseits versteht man darunter, die
bekannten Risikofaktoren zu vermeiden, z. B. durch konsequentes Nichtrauchen ("primäre Vorsorge").
Auch durch eine ausgewogene Kost betreiben Sie eigentlich Krebsvorsorge. Zum anderen heißt
Krebsvorsorge, den Krebs möglichst früh zu erkennen, in einem Stadium, in dem er noch ohne
aufwendige
Behandlung
Vorsorgeprogramm
bei
heilbar
ist.
Gute
Erfolge
Gebärmutterhalskrebs
konnte
verzeichnen.
man
beispielsweise
Vorsorge
durch
durch das
Früherkennung
bezeichnet man auch als "sekundäre Vorsorge".
6. MEDIKAMENTENENTWICKLUNG AN TESTMÄUSEN
Bevor
ein
Krebspräparat
in
die
Apotheke
kommt,
passiert
es
einen
langwierigen
Genehmigungsprozeß. Dutzende Mittel konnten Mäuse heilen, versagten aber beim Menschen.
Mehr als 350 Milliarden Schilling haben Pharmakonzerne 1996 investiert, aber nur
einer von 10000 Wirkstoffen wird als Medikament zugelassen. Das Rennen gegen
die Zeit ist einer der Gründe dafür, daß Wundermittel für die Maus sich beim
Menschen oftmals als Flop erweisen, weil Krebserkrankungen im Tierreich unter
natürlichen Bedingungen nur äußerst selten auftreten, sind Wissenschafter in ihren
Labors auf zeitsparende Inzuchtstämme angewiesen. Oftmals haben diese Tiere
eine defekte Immunabwehr, so daß Geschwulste nicht nur schneller wachsen,
sondern nach Verabreichung eines Krebsmittels ebenso rasch wieder verschwinden.
Häufig verpflanzen Forscher auch komplette Tumoren auf die Nager, oder sie
injizieren Millionen von Krebszellen in die Blutbahn- beides künstliche Verfahren, die
mit dem jahrelangen Wachstum menschlicher Geschwüre kaum vergleichbar sind.
7. QUELLEN
LITERATURNACHWEIS:
WDR: Wissenswertes zum Krebs, 1997
BROCKHAUS: Krebs, 1985
PROF. DR. P.E. PETERS: Kampf dem Krebs, München 1985
Encarta 97, Enzyklopädie
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