05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Industrie 4.0: Automation und Ethik learnShop im Rahmen der AUTOMATION Schweiz 2013 am 23.01.2013 in Winterthur von Dipl.-Ing. Dieter Schaudel, Freiburg Dieter Schaudel Studium Nachrichtentechnik Universität (TH) Karlsruhe; Dipl.Ing. Wiss. Mitarbeiter „Forschungsgemeinschaft Technisches Glas“ FTG, in Wertheim (Main) Institutsdirektor FTG in Wertheim (Main) Leiter Technik Dr. Bruno Lange GmbH (Medizintechnik), in Berlin Leiter F+E Endress+Hauser, in Maulburg (DE) Gesamtleiter Temperaturmesstechnik Heraeus Hanau (DE) Vorstand, CTO, CIO, Endress+Hauser Holding, in Reinach (CH) Seit 07/2008: Selbständiger Innovationsberater und Coach, in Freiburg Auszeichnungen: AMA Innovationspreis ELEKTRONIK Innovationspreis VDI Ehrenmedaille VDI/GMA Otto-Winkler-Medaille „Hall of Fame“ Zeitschrift ELEKTRONIK Lehrbeauftragter Universität Freiburg und Duale Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach <www.schaudelconsult.de> [email protected] Copyright SCHAUDELconsult 2013 GF Technik Endress+Hauser Flowtec AG, in Reinach (CH) 2 1 05.03.2013 (Bert Brecht, Die Dreigroschenoper) Copyright SCHAUDELconsult 2013 „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 3 io Management Zeitschrift 62 (1993) Nr. 9 Kernthesen: Auf dem Weg von der Idee zur Innovation müssen Nutzen und Risiken immer wieder geprüft und abgeschätzt werden (Produktfolgenabschätzung). Die Unternehmenskultur muss offene Kommunikation und Information auf allen Ebenen und das Ringen um die beste Lösung fördern - und bewusst machen, dass es neben der Ökonomie andere wichtige Verpflichtungen des Unternehmens gibt. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - Copyright SCHAUDELconsult 2013 Die Studiengänge von Fachhochschulen, technischen Hochschulen und Universitäten müssen auch ein Lehrangebot zur ethischen Bewusstseinsbildung anbieten. 4 2 05.03.2013 Nicht jede technische Neuerung bringt auch sozialen Fortschritt. Manche technischen Neuerungen werden eingeführt, ohne dass ihre Nebenfolgen von Anfang an bedacht und berücksichtigt werden. Weil an einer technischen Neuerung in der Regel sehr viele Personen beteiligt sind, kann man keinem Einzelnen die alleinige Schuld zuschreiben; wer überhaupt Verantwortungsbewusstsein empfindet, muss sehr schnell begreifen, wie gering seine individuellen Einflussmöglichkeiten sind. Politik und Recht sind bislang nicht darauf angelegt, unannehmbare Nebenfolgen technischer Neuerungen gar nicht erst aufkommen zu lassen; Politik und Recht fungieren lediglich als Reparaturbetrieb der Technisierung. Wir müssen unseren Ingenieuren mehr beibringen als exzellente Technik. Wir brauchen politische Ingenieure. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Thesen: 5 Fragen War die Reaktorkatastrophe von Fukushima, war die Ölkatastrophe im Golf von Mexico unabweisbares Schicksal? Industrie 4.0: Welche Automatisierung ist ethisch vertretbar? Welche nicht? Was ist die Verantwortung des Ingenieurs? Ändert sie sich? Agieren autonome Systeme im rechtsfreien Raum? Dürfen Roboter, dürfen Drohnen Menschen töten? Copyright SCHAUDELconsult 2013 Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Ist Ethik ein Luxus, den man sich leisten können muss? easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 6 3 05.03.2013 Also sprach Konfuzius: SCHAUDELconsult | Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 “Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das, was gesagt ist, nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt ist, nicht das Gemeinte ist, dann gedeihen die Werke nicht. Gedeihen die Werke nicht, so verderben die Sitten und die Künste ...” 7 Kategorischer Imperativ „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Immanuel Kant Copyright SCHAUDELconsult 2013 „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ Hans Jonas „Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - 8 4 05.03.2013 Automation, Automatisierung: Was ist das? nach DIN V 19233 definiert als „... das Ausrüsten einer Einrichtung, so dass sie ganz oder teilweise ohne Mitwirkung des Menschen bestimmungsgemäß arbeitet.“ "...ist die mit Hilfe von Maschinen realisierte Übertragung von Arbeit vom Menschen auf Automaten, üblicherweise durch technischen Fortschritt" [Wikipedia] Copyright SCHAUDELconsult 2013 "Wenn jedes Werkzeug auf Geheiß, oder auch vorausahnend, das ihm zukommende Werk verrichten könnte, wie des Dädalus Kunstwerke sich von selbst bewegten oder die Dreifüße des Hephästos aus eignem Antrieb an die heilige Arbeit gingen, wenn so die Weberschiffe von selbst webten, so bedürfte es weder für den Werkmeister der Gehilfen noch für die Herren der Sklaven." [Aristoteles,Politik, 384 -322 v. Chr.] easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 9 - confidential - „Automatisierungstechnik 2010“ VDI/VDE GMA 1. Automatisierungstechnik dient dem Menschen. Sie ermöglicht - eine Verbesserung der Produktqualität, - eine Erhöhung der Produktivität, - eine größere Zuverlässigkeit und Sicherheit, - eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen und - eine Schonung der Umwelt sowie - eine Humanisierung der Arbeit und - eine Erhöhung der Lebensqualität. Sie leistet damit einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - Copyright SCHAUDELconsult 2013 Der Mensch braucht die Automatisierungstechnik 10 5 05.03.2013 Thesen und Handlungsfelder VDI/VDE GMA 1: Die Automation leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lösung anstehender gesellschaftlicher Herausforderungen 3: Die Automation ist Leitdisziplin für die Entwicklung, Optimierung und Anwendung neuer Produkte, Verfahren und Technologien easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 2: Die Automation steht für „Technik mit dem Menschen für den Menschen“ 11 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Broschüre VDI/VDE GMA 2012 easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 12 6 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Roboter und Drohnen für Kriegseinsatz easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 13 Lösungsvorschläge zur Problematik unbemannter Waffensysteme (Quelle:Wikipedia) • Die Forderung nach einem generellen Verbot von autonomen Waffensystemen. • Die Forderung, dass unbemannte Systeme feindliche Waffensysteme als Ziel haben sollen und nicht feindliche Soldaten. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 • Die Forderung, unbemannte Waffensysteme mit einem „Ethik-Modul“ auszustatten, das es dem Waffensystem ermöglicht, aufgrund der Situation eine legale und ethische vertretbare Entscheidung zu treffen. 14 7 05.03.2013 „Automatisierungstechnik 2010“ VDI/VDE GMA Copyright SCHAUDELconsult 2013 Automatisierung verändert Arbeitplätze 17. Mit zunehmender Automatisierung erfolgt eine Verlagerung von vorhandenen Arbeitsplätzen zu solchen, die eine andere oder höhere Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfordern. Als Beispiele seien hier die Einführung des Fliessbandes durch Henry Ford im Automobilbau bzw. die Überwachung der wichtigsten Einflussgrößen in einem Kernkraftwerk auf einem entsprechenden Leitstand genannt. 18. Gleichzeitig werden auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik selbst, angefangen von Forschung und Entwicklung bis zur Wartung und Instandhaltung komplexer Automatisierungssysteme, neue hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 15 - confidential - 31/1955: Die Revolution der Roboter easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Wer hat Angst vor dem Schwarzen Mann? 14/1964: Einzug der Roboter 16 8 05.03.2013 Jeremy Rifkin: Das Ende der Arbeit … Der fortschreitende Prozess der Automation und Arbeitsplatzvernichtung in der industriellen Produktion wird nicht aufzuhalten sein. … Lassen sich die gewaltigen sozialen Konflikte vermeiden, die aus der Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, aus dem Wegfall aller sozialen Sicherungssysteme, den Strukturen der Wohlstandsverteilung, kurz: dem Konkurs der sozialen Marktwirtschaft erwachsen werden? Auszug aus „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“ von Jeremy Rifkin (3. Auflage: Januar 2003) easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - Copyright SCHAUDELconsult 2013 Würde man in Deutschland die heute verfügbare industrielle Technik zum Einsatz bringen, fielen neun Millionen Arbeitsplätze weg und die Arbeitslosigkeit stiege auf 38%. … 17 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Informatiktrends in drei Gleichungen easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 18 9 05.03.2013 Ende 18. Jhdt. Beginn 20. Jhdt. Beginn ca. 1970 heute easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 t Copyright SCHAUDELconsult 2013 Grad der Komplexität Von Industrie 1.0 zu Industrie 4.0 19 Autonomik-Projekte Autonome und simulationsbasierte Systeme für den Mittelstand BMWi AGILITA Agile Produktionslogistik und Transportanlagen AutASS Autonome Antriebstechnik durch Sensorfusion für die intelligente, simulationsbasierte Überwachung & Steuerung von Produktionsanlagen AutoBauLog DyCoNet Autonome Steuerung in der Baustellenlogistik LUPO Marion RAN RoboGasInspector Leistungsfähigkeitsbeurteilung unabhängiger Produktionsobjekte rorarob Schweißaufgabenassistenz für Rohr- und Rahmenkonstruktionen durch ein Robotersystem SaLsA simKMU Sichere autonome Logistik- und Transportfahrzeuge im Außenbereich smartOR Innovative Kommunikations- und Netzwerkarchitekturen für den modular adaptierbaren integrierten OP-Saal der Zukunft viEMA Vernetzte, informationsbasierte Einlern- und Ausführungsstrategien für autonome Montagearbeitsabläufe www.autonomik.de Dynamisch, autonomes, energieautarkes Container Netzwerk in der Luftfrachtindustrie Mobile autonome, kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten RFID based Automotive Network Entwicklung unternehmensübergreifender, prozessintegrierter und internetbasierter Simulationsdienstleistungen für KMU easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Simulationsgestützter Entwurf und Evaluation eines Mensch-Maschine-Systems mit autonomen mobilen Inspektionsrobotern zur IR-optischen Gasleck Ferndetektion und -ortung in technischen Anlagen 20 10 05.03.2013 Recht in der Robotik: Offene Fragen Quelle: VDI/VDE-IT Tagung „Recht in der Robotik“ am 7.11.2011 in Berlin Grundlagenfragen: Was bedeuten Konzepte wie „Handlung“, „Zurechnung“ oder „Schuld“ im Zeitalter autonomer Maschinen? Strafrechtliche Haftung: Wer wird bestraft, wenn eine autonome Maschine einen Schaden verursacht? Der Hersteller? Der Programmierer? Oder derjenige, der die Maschine einsetzt? Zivilrechtliche Haftung: Wer haftet bei Fehlfunktionen der Maschine auf Schadensersatz? Rechtsfragen der Zulassung: Unter welchen Voraussetzungen kann eine autonome Maschine eingesetzt werden? Wer ist für die Entscheidung dieser Frage zuständig? Versicherung: Lassen sich autonome Geräte versichern? Welche Copyright SCHAUDELconsult 2013 Möglichkeiten gibt es, sich gegen durch autonome Maschinen hervorgerufene Schäden zu versichern? Arbeitsschutz: Welche Maßnahmen müssen im Betrieb getroffen werden, um Arbeitnehmer gegen Schäden durch autonome Maschinen zu schützen? Datenschutz: Welche Daten dürfen durch autonome Maschinen erhoben werden? Wie darf mit diesen Daten umgegangen werden? Bedeutet die Vernetzung von autonomen Maschinen das Ende des Datenschutzes? easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 21 Makro-Ebene („Ethik des Kapitalismus“) Wirtschaftsethik Meso-Ebene („Ethik der Strategie“) Unternehmensethik Mikro-Ebene („Ethik des Führungsstils“) Individualethik (z.B. Kodizes) Copyright SCHAUDELconsult 2013 Ebenen der ethischen Verantwortung (nach A. Löhr 2005) easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - 22 11 05.03.2013 SAWT 2003: Ethik im technischen Handeln Kodex Der Ingenieur/technische Wissenschafter, die Ingenieurin/technische Wissenschafterin trägt persönliche, ethische Verantwortung für sein/ihr Handeln • handelt in ausgewogener Berücksichtigung seiner/ihrer gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Verantwortung • übernimmt die persönliche Verantwortung, Grenzen bei der Erkenntnisgewinnung zu berücksichtigen • trägt zur Schonung beschränkter Ressourcen und zur Verminderung schädlicher Umweltbelastung bei • bewertet und berücksichtigt Nutzen und Risiko/Schaden der Umsetzung technischer Erkenntnis in praktische Anwendungen • ist bestrebt, durch Innovation Fortschritte zugunsten von Gesellschaft, Umwelt undWirtschaftlichkeit zu erzielen • sorgt für die erforderliche technische Kompetenz durch stete Weiterbildung • erwirbt sich ein ergänzendes Sach- und Orientierungswissen und damit die Fähigkeitzur Beurteilung grösserer Zusammenhänge und zur interdisziplinären Zusammenarbeit • engagiert sich für gegenseitige Information und gegebenenfalls gemeinsame Entscheidungsfindung im Dialog mit der Öffentlichkeit • verpflichtet sich der Wahrhaftigkeit easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 • 23 Makro-Ebene („Ethik des Kapitalismus“) Wirtschaftsethik Meso-Ebene („Ethik der Strategie“) Unternehmensethik Mikro-Ebene („Ethik des Führungsstils“) Individualethik (z.B. Kodizes) Copyright SCHAUDELconsult 2013 Ebenen der ethischen Verantwortung (nach A. Löhr 2005) easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - 24 12 05.03.2013 Technikbewertung: Stand der Technik analysieren unmittelbare und mittelbare technische, wirtschaftliche , gesundheitliche, ökologische, humane, soziale und andere Folgen dieser Technik und möglicher Alternativen abschätzen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten ableiten easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Aufgrund definierter Ziele und Werte diese Folgen beurteilen 25 - confidential - Werte im technischen Handeln (nach VDI 3780) Persönlichkeitsentfaltung Gesellschaftsqualität Wirtschaftlichkeit Umweltqualität (einzelwirtschaftlich) (gesamtwirtschaftlich) Konkurrenzbeziehung Gesundheit Funktionsfähigkeit easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Sicherheit Abhängigkeitsbeziehung - confidential - Copyright SCHAUDELconsult 2013 Wohlstand 26 13 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS Beispiel easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 27 Makro-Ebene („Ethik des Kapitalismus“) Wirtschaftsethik Meso-Ebene („Ethik der Strategie“) Unternehmensethik Mikro-Ebene („Ethik des Führungsstils“) Individualethik (z.B. Kodizes) Copyright SCHAUDELconsult 2013 Ebenen der ethischen Verantwortung (nach A. Löhr 2005) easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 - confidential - 28 14 05.03.2013 „Davoser Manifest“ (1973) (Auszug) Zusammenfassung • Aufgabe der Unternehmensführung ist es, widerstreitende Interessen der Kunden, Mitarbeiter, Geldgeber und Gesellschaft zum Ausgleich zu bringen. • Fairer Wettbewerb zwischen den Unternehmen soll Vielfalt und Qualität der Produkte gewährleisten. • Arbeitsplätze sind zu sichern und human zu gestalten. • Geldgebern ist eine risikoadäquate Verzinsung ihres Kapitals zu sichern. • Das Unternehmen muss zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt überlassen. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Die Unternehmensführung muss den Kunden dienen. Sie muss die Bedürfnisse der Kunden bestmöglich befriedigen. … Die Unternehmensführung muss versuchen, neue Ideen und technologischen Fortschritt in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. … Die Unternehmensführung muss den Mitarbeitern dienen. … Die Unternehmensführung muss darauf abzielen, die Arbeitsplätze zu sichern, das Realeinkommen zu steigern und zu einer Humanisierung der Arbeit beizutragen. 29 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Code of Conduct – Beispiel ABB easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 30 15 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Code of Conduct – Beispiel ZVEI easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 31 ISO 26000:2011-01 Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung 1. Anwendungsbereich 2. Begriffe 3. Gesellschaftliche Verantwortung verstehen 4. Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung 5. Anerkennung gesellschaftlicher Verantwortung und Einbindung von Anspruchsgruppen 7. Handlungsempfehlungen zur organisationsweiten Integration gesellschaftlicher Verantwortung zu beziehen beim SNV Shop easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 6. Handlungsempfehlungen zu den Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung 32 16 05.03.2013 Güterabwägung im Entscheidungsfall Unternehmen, Gesellschaft, Umwelt Nutzen 3 1 Schaden Mitarbeiter Nutzen 2 Copyright SCHAUDELconsult 2013 4 Schaden easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 33 - confidential - Kriterien für Lösung (1) Wähle die Lösung, die einer geringeren Anzahl von Menschen schadet oder schaden könnte. Wähle die Lösung, die einer größeren Anzahl von Menschen nutzt oder voraussichtlich nutzen kann. Wähle die Lösung, bei der voraussichtlich die Schädigung der Umwelt klein bleibt oder der Schaden nur kurzfristig eintritt. (nach Posé) easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Wähle die Lösung, die voraussichtlich vor allem sozial Schwachen nutzt. 34 17 05.03.2013 Kriterien für Lösung (2) Wähle die Lösung die den geringsten sozialen, emotionalen, finanziellen Aufwand einfordert. Wähle die Lösung, die die geringsten Reibungsverluste und damit die geringsten Interaktionskosten hervorruft. Wähle die Lösung, die bei unerwarteten Folgen am leichtesten rückgängig gemacht werden kann. (nach Posé) easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 Wähle die Lösung, die mit dem geringsten Aufwand verständlich gemacht werden kann. 35 Automatisieren heißt: Verantwortung übernehmen Ein Bewusstsein der Verantwortung bei Ingenieuren und Informatikern schaffen • • • • während des Studiums, in den Einführungsveranstaltungen der Firmen und Behörden, durch Wertecodizes und regelmäßige Schulung, durch Vorbild der Führungspersonen. Ethische Grundsätze wie die des SAWT von 2003 in jedem Unternehmen Bestandteil des Führungshandbuches und der wiederholten Schulung. Die angepasste Anwendung der VDI-Richtlinie 3750 „Technikbewertung“ in jedem Unternehmen Bestandteil der Unternehmensstrategie. Die mit Automatisierung und Informatisierung befassten Verbände, Vereinigungen, Institute und Unternehmen müssen sich offensiv der öffentlichen Diskussion stellen, wie die Technik das Leben jedes Menschen verändert und was zu tun ist, diese Veränderung menschlich zu gestalten. Ingenieure und Informatiker rhetorisch und kommunikativ ertüchtigen. easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 Copyright SCHAUDELconsult 2013 • 36 18 05.03.2013 Ethik mit Automatisierung! Copyright SCHAUDELconsult 2013 Automatisierung mit Ethik! easyFair Winterthur 01.2013| Dieter Schaudel | Stand: 05.03.2013 37 Copyright SCHAUDELconsult 2013 ! Ich danke Ihnen ! ? Haben Sie Fragen ? 19