Einfluss von Salz beim Dürfutter

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28 B AUERN Z EITUNG
BERATUNG
29. MAI 2015
Einfluss von Salz beim Dürfutter
Futterbau / Der Zusatz von Meersalz zur Beschleunigung des Trocknungsprozesses bei der Dürrfutterbereitung zeigt keine positive Wirkung.
POSIEUX n Seit einiger Zeit werden bei der Feuchtheukonservierung in Ballen verschiedene Konservierungsmittel eingesetzt. Bei
diesen Mitteln handelt es sich in
den meisten Fällen um chemische Produkte auf der Basis von
Propionsäure. In der Praxis wird
jedoch auch Kochsalz beziehungsweise Meersalz eingesetzt.
Die Rückmeldungen aus der Praxis sind positiv, und es wird davon
berichtet, dass der Trocknungsprozess bis zu einem Tag verkürzt
werden kann. Leider gibt es bei
den Praxisuntersuchungen keine
Kontrollvarianten, und es ist daher schwierig zu sagen, ob wirklich das Salz zu einer Beschleunigung des Trocknungsprozesses
geführt hat. Das Salz, 50 kg pro ha,
wird bereits beim Mähen auf das
Futter gestreut, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen.
Aber auch erst beim Pressen wird
Salz eingesetzt, um noch nicht
ganz trockenes Futter vor dem
Verderb zu schützen. An Agroscope in Posieux FR wurde bereits
vor einigen Jahren die Wirkung
von Kochsalz bei Feuchtheu untersucht. Dabei zeigte sich, dass
eine Dosierung von 5% Viehsalz
eine Verbesserung der Qualität
des Futters bewirkte. Da der Einsatz von 5% Viehsalz jedoch wesentlich über dem Bedarf der Tiere liegt, sind so hohe Dosierungen
aus der Sicht der Fütterung nicht
zu empfehlen.
Beim Versuch wurde je die Hälfte des Futters mit und ohne Aufbereiter gemäht.
(Bild Ueli Wyss)
Salz hat die Fähigkeit
Feuchtigkeit zu entziehen
Natriumchlorid hat – wie andere Salze auch – die Fähigkeit,
seiner Umgebung Feuchtigkeit
zu entziehen beziehungsweise
den Trockensubstanz(TS)-Gehalt des Futters zu erhöhen.
Wenn das Salz bereits beim Mähen eingesetzt wird, wird empfohlen, das Futter erst nach mindestens vier Stunden zu zetten.
Dadurch soll verhindert werden,
dass das Salz direkt auf den Boden fällt. Generell stellt sich aber
bei diesem Verfahren die Frage,
wie viel Salz das Futter aufnimmt
und wie viel Salz direkt auf den
Boden gelangt. Grosse Mengen
an Salz könnten längerfristig zu
einer Versalzung des Bodens
führen. Das Ziel des Versuchs bestand darin, zu prüfen, ob durch
den Einsatz von Meersalz das
Futter bei der Dürrfutterbereitung schneller trocknet oder ob
nicht der Einsatz eines Mähaufbereiters eine bessere Alternative darstellt.
Abb. 1: Verlauf des TS-Gehalts ohne und mit Salzzugabe.
Für den Versuch wurde Futter
vom dritten Aufwuchs einer
Kunstwiese (gräserreich raigrasbetont, Stadium 3) verwendet.
Die Hälfte des Futters wurde ohne
Aufbereiter und die andere Hälfte
mit dem Aufbereiter gemäht.
Nach dem Mähen wurde das Futter auf Plastikfolien ausgebreitet.
Auf jeweils 2 m2 wurden 4 kg Futter verteilt. Dies entspricht bei einem TS-Gehalt von 15% einem
Ertrag von 30 dt TS pro ha. Bei der
Hälfte des Futters, ohne und mit
Aufbereiter, wurde Meersalz nach
dem Mähen auf das Futter ge-
(Grafiken zVg)
streut. Die Salzdosierung betrug
MASTLEISTUNGSPRÜFUNGEN
MASTLEISTUNGSPRÜFUNGEN
GWZ mind. 100 12.05.15 bis 26.05.15
Durchschnittswerte pro Betrieb und Rasse
Edelschwein-Vaterlinie ESV / Premo®
Güdel Fritz
Gutsbetrieb St. Elisabeth
Remporc AG
Ruckstuhl-Genetik
Schwizer Walenstadt AG
Kaltacker
Zuchwil
Grosswangen
Pfaffnau
Walenstadt
Durchschnitt MLP
n=657
Edelschwein ES
Grangeneuve
Gutsbetrieb Brunnegg
Gutsbetrieb St. Elisabeth
Häller - Huber Josef u. Luzia
Heimstätte Bärau
Hertach u. Partner
Muff-Blum Peter
Plattner-Stevanato Micha u. Marie-Christine
Reinmann Ulrich
Ruckstuhl-Genetik
Schwizer Walenstadt AG
Steffen AG
Suter Fabienne
Wildhaber Hannes
Wyss Martin
Zuchtstation Hunziker
Posieux
Kreuzlingen
Zuchwil
Oberkirch LU
Bärau
Hohentannen
Hellbühl
Gipf-Oberfrick
Graben
Pfaffnau
Walenstadt
Reidermoos
Büren an der Aare
Hedingen
Gysenstein
Schlossrued
Durchschnitt MLP
n=1'509
n Tiere VGP n Eber ELP PZW EZW RZW GZW
4
0 111
94
111
4
0 107
99
107
7
0 126
93
125
12
0 124 104
125
5
0 127 102
127
MTZ=1'062
Die Folgerungen
zu diesem Versuch
10 g pro 4 kg Futter oder pro 2 m2.
50 kgRasse
Salz pro ha.
l
Die Zugabe
von bisMeersalz
12.05.15
26.05.15
DurchschnittswerteDies
proentspricht
Betrieb und
Um den Trocknungsverlauf zu
nach dem Mähen des Futters
überprüfen, wurden regelmässig
verbesserte die AbtrocknungsgeEdelschwein-Vaterlinie ESV / Premo®
n Tiere VGP n Eber ELP PZW EZW RZW GZW
Proben zur Bestimmung
des
schwindigkeit des Futters nicht.
Güdel Fritz
Kaltacker
0 111
111
TS-Gehalts
gezogen. Nach dem 4 lIm Hinblick
auf94eine BodenGutsbetrieb St. Elisabeth
Zuchwil
4
0 107
99
107
Versuch wurden noch die mikroversalzung kann dieses VerfahRemporc AG
Grosswangen
126
93werden. 125
biologische
Keimzahlen im ge- 7 ren nicht0empfohlen
Ruckstuhl-Genetik
Pfaffnau
12
0
124
104
125
trockneten Futter bestimmt.
l Der Einsatz eines MähaufbeSchwizer Walenstadt AG
Walenstadt
5 reiters führt
0 127
102
127
hingegen zu einer
MASTLEISTUNGSPRÜFUNGEN
Ergebnisse
schnellerenMFA=58.4
Abtrocknung
des
Durchschnitt MLP
n=657
MTZ=1'062
FV=2.29
ImF=2.41
und Diskussion
Futters insbesondere
in der
ers03.11.13 bis
16.11.13
Durchschnittswerte pro Betrieb und Rasse
Die TS-Gehalte, getrennt
nach
Phase.
Ueli Wyss,
Edelschwein ES
n Tiere
VGP nten
Eber
ELP PZW EZW RZW
GZW
Salzzusatz
für
Grangeneuve
Posieux und Aufbereitungsart, 1 0 Agroscope,
115 116 Institut
87 104
Edelschwein-Vaterlinie
/ Premo® sind
n Tiere
VGP
Abb. 3: Keimzahlen im trockenen Dürrfutter
der verschiedenen
Varianten.
in den Abbildungen
1 und
2 3 nEber ELP
Nutztierwissenschaften
INT
Gutsbetrieb
Brunnegg ESV
Kreuzlingen
2 PZW
115 EZW
113 RZW
121 GZW
128
MASTLEISTUNGSPRÜFUNGEN
Geprüfte Würfe
Abb. 2: Verlauf des TS-Gehalts ohne und mit Mähaufbereiter.
dargestellt. Dabei zeigte sich,
dass die Verläufe der TS-Gehalte
ohne und mit Salzzugabe praktisch identisch waren. Hingegen
trocknete das mit dem Mähaufbereiter gemähte Futter insbesondere am Anfang etwas
schneller ab. Da das Futter auf
einer Plastikfolie getrocknet wurde, war ein grosser Teil des Salzes
im Futter bzw. in der Futterprobe, die ins Labor ging, enthalten.
Bei einer maschinellen Bearbeitung des Futters auf dem Feld
wird ein grosser Teil des Salzes
auf den Boden fallen. Bei einer
Probe am Tag drei wurde das
Heu mit einer Gabel entnommen, um die maschinelle Aufnahme mit dem Pickup zu simulieren. Dabei zeigte sich, dass
64% des zugesetzten Salzes auf
dem Boden blieb. Dies entspricht
32 kg Salz pro ha. Die Salzmenge,
die bei diesem Verfahren auf den
Boden gelangt, ist daher nicht zu
unterschätzen und könnte längerfristig zu einem Problem
punkto Versalzung der Böden
führen. Im erntefrischen Futter,
zwei Tage nach dem dritten Versuchstag, wurden in den vier Varianten Proben gezogen und die
Keimzahlen bestimmt. Wie aus
Abbildung 3 ersichtlich ist, gab es
keine Unterschiede bezüglich
den aeroben mesophilen Bakterien, den Schimmelpilzen und
den Hefen zwischen den vier Varianten. Bei den Bakterien und
Schimmelpilzen handelte es sich
um produkttypische Arten und
nicht um Verderbniserreger. Bei
allen drei Keimgruppen waren
die Werte gemäss den Orientierungswerten nach dem Verband
Deutscher Landwirtschaftlicher
Untersuchungsund
Forschungsanstalten leicht erhöht.
Erntefrisches Futter weist jedoch
generell erhöhte Werte auf. Während der Lagerung nimmt der
Keimgehalt ab.
FV=2.29
MFA=58.4
ImF=2.41
n Tiere VGP n Eber ELP PZW EZW RZW GZW
1
0 115 116
87 104
3
2 115 113 121 128
11
2 116 122 112 124
1
2
89 134 135 128
3
2 121 127 116 132
3
2 113 113 123 128
6
0 112 129 120 129
1
2 113 140 131 141
1
3 105 105 124 122
10
4 118 103 121 127
8
8 110 120 118 124
1
2 122 116 127 137
6
0 124 113 109 124
2
0 107 113 127 127
2
0
91 105 130 118
2
0 119
97 108 115
BaumgartnerSt.
Rolf
Hefenhofen
Gutsbetrieb
Elisabeth
Zuchwil
Güdel -Fritz
Kaltacker
Häller
Huber Josef u. Luzia
Oberkirch LU
Liechti Urs Bärau
Utzenstorf
Heimstätte
Bärau
Remporcu.AG
Grosswangen
Hertach
Partner
Hohentannen
Ruckstuhl-Genetik
Pfaffnau
Muff-Blum
Peter
Hellbühl
Schwizer-Koller Othmar
Plattner-Stevanato
Micha u. Marie-Christine Walenstadt
Gipf-Oberfrick
Durchschnitt
MLP
n=671
Reinmann
Ulrich
Graben
Ruckstuhl-Genetik
Pfaffnau
Edelschwein
ES
Schwizer
Walenstadt
AG
Walenstadt
ChristenAG
Urs
Koppigen
Steffen
Reidermoos
Glauser
Daniel
Cordast
Suter
Fabienne
Büren an der Aare
Grangeneuve
Posieux
Wildhaber
Hannes
Hedingen
Gutsbetrieb
Zuchwil
Wyss
MartinSt. Elisabeth
Gysenstein
Häller - HuberHunziker
Josef u. Luzia
Oberkirch
LU
Zuchtstation
Schlossrued
Heimstätte Bärau
Bärau
Durchschnitt MLP
n=1'509
Hertach u. Partner
Hohentannen
Koller-Melliger Othmar
Merenschwand
Landrasse SL
Kühni Beat
Oberburg
Fässler Werner
Sevelen
Liechti Urs
Utzenstorf
Remporc AG
Grosswangen
Muff-Blum Peter
Hellbühl
Strickhof Lindau
Lindau
Plattner-Stevanato Micha u. Marie-Christine Gipf-Oberfrick
Durchschnitt
MLP
n=185
Ruckstuhl-Genetik
Pfaffnau
Steffen AG
Reidermoos
Duroc
D Markus
Stirnimann
Apples
Huber
Ruedi
Appenzell
Suter Hansrudolf u. Fabienne
Büren
an der Aare
Zuchtstation
Hunziker
Schlossrued
Wyss Martin
Gysenstein
4
02
11
41
02
43
02
43
02
26
00
81
02
MTZ=1.040 1 FV=2,33
3
10
4
n Tiere VGP8 n Eber ELP8
21
02
26
00
22
00
122
40
92
30
7
2
MTZ=970
FV=2.47
2
0
2
4
n Tiere VGP n Eber ELP
2
0
1
2
2
0
2
1
1
2
1
0
4
0
MTZ=979 4 FV=2.52 9
3
2
n Tiere VGP
6 n Eber ELP
0
11
30
2
6
00
MFA=57,9
105 105
118 103
PZW
110 EZW
120
110
122 115
116
133
87
124 113
134
107 123
113
116
91 122
105
110
119 108
97
120 120
MFA=55.7
110 105
114 124
PZW EZW
113 107
122 107
138 130
65
99
145 113
74 107
109 133
MFA=56.0
104 114
129 104
PZW
105 EZW
106
109 115
104
132
129
89
112 107
Durchschnitt
MLP
Durchschnitt MLP
MTZ=992
MTZ=967
MFA=57.1
MFA=55,5
n=45
n=1.422
FV=2.47
MFA=55.7
ImF=2.03
98
122
115
134
114
127
109
113
102
129
107
140
112 116
124
135 110
128
116 118
132
123 112
128
120 112
129
131 124
141
ImF=2,37
124
122
121 127
RZW
118 GZW
124
108
127 115
137
98 110
109
124
101
127 123
127
113
130 123
118
122
108 124
115
108 121
ImF=2.03
131 130
117 126
RZW GZW
104 111
130 134
112 135
117 138
113 123
ImF=1.47
122
123
109 122
RZW
97 GZW
101
110
114 130
128
110 115
Vom 12. bis 26. Mai 2015
FV=2.46
FV=2,46
ImF=2.37
ImF=1,9
Landrasse SL
n Tiere VGP
n Eber ELP PZW EZW RZW GZW
PZW=Produktionszuchtwert,
EZW=Exterieurzuchtwert, RZW=Reproduktionszuchtwert,
GZW=Gesamtzuchtwert
Angaben
www.suisag.ch/Zucht/Leistungsprüfungen/StationsprüfungMLP/Resultate
SUISAG – Das Dienstleistungszentrum für KB, ZuchtDetailliertere
undWerner
SGD
– unterTel.
041 462 65
50, www.suisag.ch
Fässler
Sevelen
2
MTZ=970
116
116
108
89
116
121
110
113
112
112
124
113
Remporc AG
Grosswangen
Durchschnitt MLP
n=254
Piétrain P
11
MTZ=966
FV=2,56
0
2
117
95
89
121
MFA=55,6
114
116
117
115
ImF=1,53
n Tiere VGP n Eber ELP PZW EZW RZW GZW
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