Alles Quark, oder?

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Donnerstag, 28. April 2016, DEWU_28_04_65/ kv
Pressemitteilung:
Alles Quark, oder?
Europäischer Wundkongress legt Fokus auf die Lebensqualität von Patienten
Hippokrates wird der Spruch zugeschrieben „Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein.“
Er könnte aber auch von Jan Forster stammen. Der Bremer ist Krankenpfleger und weiß,
welche Lebensmittel bei Hautschäden wie etwa chronischen Wunden helfen können. Forster
ist einer der Referenten des Europäischen Wundkongresses 2016, zu dem von Mittwoch bis
Freitag, 11. bis 13. Mai, etwa 6.000 Forscher, Mediziner, Pflegende und Gesundheitswirtschaftler aus rund 80 Ländern in der Messe Bremen erwartet werden. Der Kongress ist ein
Veranstaltungstrio, bestehend aus dem 10. Deutschen Wundkongress, dem 26. Kongress
der European Wound Management Association (EWMA) und dem 2. WundD•A•CH Kongress. Neben circa 1.000 Vorträgen und Workshops stehen Networking und Austausch über
Fachfragen und Erfahrungen auf der Agenda der Teilnehmer.
Zu den Hausmitteln bei Sonnenbrand zählen Quarkwickel und Joghurtmasken. „Eher unbekannt ist dagegen die Schlüsselfunktion, die Quark und Co. bei großflächigen Hautschäden
einnehmen“, sagt Jan Forster. Der Experte für chronische Wunden am Klinikum Links der
Weser beschäftigt sich mit dem Einfluss der Ernährung auf die Wundheilung. „Hier kommt es
auf den richtigen Mix an“, so Forster. Wichtig sei, den Energiebedarf der Patienten an die
Wunde anzupassen. „Grundsätzlich nehmen wir zu viele Kohlenhydrate und Fette zu uns.
Proteine, also Eiweiße, liegen seltener auf dem Teller, sind aber der Schlüssel zu gesunder
Haut.“ Er empfiehlt eine Kombination verschiedener Nährstoffe, etwa Obst und Gemüse über
den Tag verteilt, Müsli mit Milch zum Frühstück oder ein Mittagessen aus Kartoffeln mit Ei
oder Fisch. Denn „Studien zeigen, dass eine erhöhte Eiweißzufuhr die Wundheilung beschleunigen kann.“
Zentraler Programmpunkt in Bremen ist die Lebensqualität des Patienten. Hier setzt auch die
Forschung von Professor Dr. Manfred Schedlowski an. Auf dem Kongress spricht er über das
Zusammenspiel von Psyche und Wundheilung. Bekannt ist die Verbindung zwischen Gehirn
und Immunsystem, dass Stress und chronische Belastungen die Arbeitsweise von Immunzellen stören und damit die Wundheilung verzögern. „Aber auch die Erwartungshaltung des
Patienten an ein Medikament oder die Beziehung zwischen Patient und Arzt haben Einfluss
auf das Schmerzempfinden und die Lebensqualität.“ Diese sogenannten unspezifischen Behandlungseffekte, die nicht durch Arzneimittel oder Behandlungen hervorgerufen werden,
bezeichnen Wissenschaftler als „Placeboantwort“. Sie mache bis zu 70 Prozent des Thera-
pie-Erfolgs aus. „Wir konnten nachweisen, dass eine positive Erwartung an ein Medikament
mit Aktivitätsveränderungen in bestimmten Hirnregionen korrespondiert, die schließlich auch
die Immunzellen in den entsprechenden Endorganen beeinflussen“, erklärt Professor Dr.
Schedlowski.
Mit der Kommunikation zwischen Patient und Arzt beschäftigt sich auch Dr. Johannes Wimmer. Er forscht zum Thema E-Health, also der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs, etwa
in Form von Fitness-Trackern, Online-Therapieangeboten oder -Sprechstunden. „Heute befragen Patienten häufig erst Dr. Google, bevor sie zum Arzt gehen“, so Dr. Wimmer. Der
Experte für digitale Patientenkommunikation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
spricht auf dem Kongress über die Möglichkeiten der Telemedizin bei der Wundversorgung.
Der Europäische Wundkongress 2016 ermöglicht den Erwerb von Fortbildungspunkten. Registrierte Teilnehmer können den Kongress inklusive der Industrieausstellung besuchen.
Weitere Informationen unter www.deutscher-wundkongress.de, www.ewma2016.org und
www.wund-dach.org.
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Weitere Informationen für die Redaktionen:
MESSE BREMEN
WFB WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMEN GMBH
Christine Glander, Tel. 0421 / 35 05-269, Fax 04 21 / 35 05-340
E-Mail: [email protected]; Internet: www.messe-bremen.de
Kristin Viezens, Tel. 0421 / 35 05-444, Fax 04 21 / 35 05-340
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