DIC 550.8 Deutsche Demokratische Republik J Fachbereichstandard Geologie INGENIEURGEOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IN KARSTGEBIETEN reoJIOrWI :mnKEHEPHO-rEOJIOTI11IECirnE PA3BFJU{Y.l B KAPCTAX März 1977· - T&L 23985 Gruppe 923030 Geology ENGINEERING GEOLOGICAL INVESTIGATIONS IN KARSTS Deskriptoren: Ingenieurgeologie; Karstgebiet; Untersuchung verbindlich ab Di e s e r Standard g i 1 t n i c h t änderungen durch Flutung von Salzbergwerken. 1. 7. 1977 fUr Ver- Vorbemerkung In Karstgebieten verändern die abgeschlossenen oder noch vor sich gehenden Verkarstungaprozease und die durch diese entstandenen und/oder noch entstehenden Veränderungen im Untergrund und an der Erdoberfläche die ingenieurgeologischen Verhältnisse. UngenUgende BerUcksichtigung der Veränderungen kann zu Schäden an baulichen Anlagen im weiteren Sinne oder an Nutzflächen der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie zur Gefährdung menschlichen Lebens fUhren. Fortsetzung Seite 2 bia 12 ,...... Verantwortlich: VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle ·~...___ B_e_s_tä_·t_i_g_t_:____1_5_._J_.1_9_7_7__M __ in__ is_t_e_r_i_wn ___r_u_r__G_e_o_1_og_i_e__ ,_B_e_r_1_1_n________--t - Seite 2 1. TGL 23985 Begriffe Karst: Gesamtheit aller geologischen Formen im Untergrund und geomorphologischen Formen an der Erdoberfläche, die durc~ abgeschlossene oder noch andauernde Lösungsproz.esse wasserlöslicher Gesteine und sich dar.aus ergebender Folgeprozesse sowohl in als auch. über wasserlöslichen Gesteinen entstanden sind oder entstehen. Verkarstung: Prozeß der kontinuierlich oder phasenhaft verlaufßnden Auflösung von wasserlöslichen Gesteinen und sich daraus ergebende Folgeprozesse wie z. B. bruchlose Senkung, Spaltenbildung, Erdfall. Karstgebiet: Bereich der Erdkrust~, in dem durch ·verkarstung bedingte Veränderungen im Untergrund und an der Erdoberfläche vorhanden sind, entstehen oder in dem die Möglichkeit der Entstehung solcher Veränderungen gegeben ist. 2. Grundsätze 2.1. Ingenieurgeologische Untersuchungen in Karstgebieten (im folgenden Untersuchungen genannt) werden eigenständig oder in Zusammenhang mit anderen geowissenschaftlichen oder ingenieurtechnischen Untersuchungen im Rahmen der ingenieurgeologischen Erkundung durchgeführt. 2.2. Die Untersuchungen sind durchzuführen, wenn in Karstgebieten - die Errichtung neuer baulicher Anlagen im weiteren Sinne 1 ) oder die E~eiterung vorhandener baulicher Anlagen im weiteren Sinne geplant ist oder in Karstgebieten, die fUr andere Zwecke von volkswirtschaftlicher Bedeutung wie z. B. Land- und Forstwirtschaft und Naherholung genutzt werden sollen, eine Veranlassung vorliegt. 1 ) Bauliche Anlagen im weiteren Sinne sind Anlagen im Sinne von TGL 23982/02 TGL 23985 Seite 3 - aufgrund der geologischen Verhältnisse zu erwarten ist, daß eine nennenswerte Beeinträchtigung des Bauwerkes eintritt - Schäden an baulichen Anlagen im weiteren Sinne durch Veränderungen im Untergrund und/oder an der Erdoberfläche infolge von Verkarstung auftreten - 3• im Gelände auftreten, die zu einer Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit führen. V~ränderungen Allgemeine Forderungen 3.1. Die Untersuchungen müssen den Bereich der Erdkruste erfassen, der durch vorhandene oder entstehende Veränderungen im Untergrund und an der Erdoberfläche infolge von Verkarstung einen Einfluß auf bauliche Anlagen im weiteren Sinne, die Nutzung des Geländes oder die öffentliche Sicherheit ausüben kann. Es ist zu berücksichtigen, - daß dieser Bereich in Karstgebieten über den Bereich hinausreichen kann, der durch eine bauliche Anlage im weiteren Sinne beeinflußt wird · - daß mehrere Karstty-oen übereinande~ auftreten können (z. B. Sulfatkarst über Chloridkarst) - daß sich Veränderungen infolge von Verkarstung unabhängig von der Errichtung baulicher Anlagen im weiteren Sinne vollziehen - daß Verkarstungsprozesse und daraus resultierende Veränderungen durch anthropogene Einflüsse beschleunigt oder ausgelöst werden können. 3.2. Die Untersuchung erfolgt in maximal drei Erkundungsstufen A, B und c, gemäß den Festlegungen nach TGL 23982/02. Die Zusammenfassung von Erkundungsstufen ist zulässig. Diesbezügliche Festlegungen sowie Festlegungen über Art und Umfang der Untersuchungen hat die ingenieurgeologische Untersuchungsstelle auf der Grundlage des Erkundungszieles und des Kenntnisstandes zu treffen. Seite 4 TGL 23985 ).). Erkundungsaufgabe: Bei den Untersuchungen sind die in Tabelle 1 aufgeführten Sachve~halti mit der für die jeweilige Erkundungsstufe geforderten Genauigkeit zu klären. ).4. Erkundungsziel: D];e Klärung der Sachverhalte muß zu einer - Zuordnung des Untersuchwigsgebietes in seiner Gesamtheit zu einer ingenieurgeologiscben Einheit oder Aufgliederung de~ Untersuchungsgebietes in mehrere ingenieurgeologische Einheiten nach Tabelle 2 führen. 3.5. Die aus den ingenieurgeologischen Einheiten abzuleitenden Angaben über vorhandene und/oder mögliche weitere Veränderungen im Untergrund und an der Erdoberfläche infolge von Verkarstung müssen die Entscheidung ermöglichen über - die ökonomisch effektive Variante bei der Standortwahl bzw. bei der Errichtung der baulichen Anlage im weiteren Sinne - die ökonomisch effektiven SicheIUngsmaßnahmen zur Verhütung von Schäden an baulichen Anlagen im weiteren Sinne - die ökonomisch wirksamen Sanierungsmaßnahmen bei eingetretenen Schäden und/oder Sicherungsmaßnahmen zur Verhütung weiterer Schäden. 4. Untersuchungsmethoden Zur Klärung der Sachverhalte nach Tabelle 1 sind die in Tabelle 3 zusammengestellten Untersuchungsmethoden entsprechend ihrer Anwendbarkeit einzusetzen. Dabei sind geophysikalische Verfahren (außer Bohrlochmessung) nach erfolgreichem Einsatz von geophysikalischen Testmessungen einzusetzen. „ .,· .... .._,, r:1' ct \.tJ .._, r::r:rttJ t:S"ll ...,. o.•o r:::JJJI t:S et ct 1\) •> ct::S 1111 ctlloct todtll Miii cto „ Oll 'd<ll i~l1 011 t:r "II .... et ..... l:T CD o.r::ctCD Erläuterung: lletlllllll CD 0 et t-' ..,. ctl:T ~ ctlllet .... et::S () OQ<ll::S <II '1 Q. ::s ..,. 1-'<t :1111 ..... ..,. CDI-' Oet ctC::::S 1-'CO 1-' <II ~· C:: ll::S l!'l~CD 11<1-ct et ::s Q. ~ Cl..,. ...... 1D et (1) III! CO <+ C: III! '1 ::s <1-1-j ""0 ctt:r „. ~ '< C:::'O ::s 0 <1- <1- QI t:r 11 (1) ID CO c: <II Ol:I <DCD ::S-• S:: ct<D OllM b:1 110" t:stz.l ..... 11 ID <+ O<t 0''1 ::S- ..... CD lD (t 0 t-S'd wt:r<DO ~QI >=: '1 '1 EI ..... ........... 0111 ::r ..,. ...,. 0 <+ ..... <+ ::s ..... c: i:i. QI QI i:i. ..... <+ s cn (1) i:i. lD 0 CO ::r <+ < ID CD c+ '1 ..... ::s-co ID c+ .......... c+ CO IP 0 tT Q. 6 ::r (1) ..... ::s M (1) ...... ::ro (Jq c:: .... Cd PIS::: •.... Cll (j) CD ::s r-1 r-1 m ~ ~ ..... 9 lil m CD 10 <+ ..... ..... 11 tT QI 12 Stadium der Verkarstung 13 Möglichkeit der Bildung neuer Karstformen 0 q 'tj 0 c+ . <II r.o <II ::s ~'H ~o §:! rz:i m t:e rzim . + ++ + ++ + ++ + ++ + ++ + + + ++ + +4) + ++ + + + ++ + ++ Grundwasserchemismus Ausbildung, Größe und Häufigkeit der Karstformen im Untergrund Ausbildung, Größe und Häufigkeit der Karstformen an der Erdoberfläche Alter der Karstformen an der Erdoberfläche Seismizität und rezente Krustenbewegungen in salzfUhrenden Gebieten S:::-41 ,.. +> l':i!I m 7 8 ~IX:i ..IG~ . CD +> lD g. 'H Hydrogeologische Verhältnisse s::G) +> ::><: 51 CD 'tl CO ::r <II 'fCD Cl) „ G> 6 4 Cd '1 ..... ::s (1) G> +> r-1 > ..c: () <DCA ::SQI s:: 5 3 ctt:r OQ 1D ~ 'O . . . . 2 11 0 O" et et 1D s:: '1' s::~...; Lithologische Ausbildung der Schichtenfolgen mit verkarstbaren Gesteinen Mächtigkeit der Schichtenfolgen mit verkarstbaren Gesteinen Lithologische Ausbildung der Deckschichten einschließlich Quartär Mächtigkeit der Deckschichten einschließlich Quartär GefUge/Lagerungsverhältnisse der Schichten mit verkarstbaren Gesteinen und der Deckschichten 1 1 m '1' f.<+> c:r::r ctctCDOQI ::s<tEI Q.QI::S-'1> <ll::S c:: et .... Al Oll::S EI~ 01-' m bO ..IG~ <1-0ll'1 llt-'CDO ..,.o, C:: ..... 1 1 m bO ~ r:: et c:l<ll • C:::ct ::Set::S etl-'o ::s::s ID::S::SIDctts t-' 11<11. CO QI. II O"ctct r::(I) 1111 (JQ (Jqt;1l1 • ::S ID"f CD (1)9<1CO C:ct ::S OlllD:ct Q.O OCD 1-jl:J) (JQ::S- ::SCD .... II 1-'ID C: Q. ::SOllC:. Hi ::Sc: CO CO keine Angab?~ erforderlich einschätzen + prinzipiell klär~~2) ++ umfassend klären • Q. I; ~ > ::S a . Erkundungsaufgaben in den Erkundungsstufen A, B und C (Mindestforderungen) ~ctOll~ t:r ,_, t:r Tabelle 1 •t:r<1-1-'l1t:S' 11 .... ct '1 11 et ..... .._,, ......... . • . . . . ~ t"-4 1\) \.tJ + ++ \C CD \J1 Seite 6 TGL 23985 Tabelle 2 Ingenieurgeologische Einheiten in Karstgebieten und ihre Bebaubarkeit und Tabelle 3 Untersuchungsmethoden in Karstgebieten und .Angaben der ftlr verschiedene Sachverhalte erreichbaren Ergebnisse sind Bestandteil des verbindlichen Teiles dieses Standards. Hinweise Ersatz ftlr TGL 168-1002 Ausg. 12.66 Änderungen gegenUber TGL 168-1002 Ausg. 12.66: Fachlich und redaktionell vollatändig Uberarbeitet. Im vorliegenden Standard ist auf folgenden Standard Bezug genommen: TGL 23982/02 Anwendungsbeispiele Ubersicht Uber Karsttypen und Karstformen siehe Seite 10 Beispiele ftlr Zuordnung von Karstgebieten zu ingenieurgeologischen Einheiten nach Tabelle 2 siehe Seite 11 und 12 Die Lage von Karstgebieten kann der "Ingenieurgeologiachen Karte der DDR, Karte der Auslaugungserscheinungen" entnommen werden. Tabelle 2 Ingenieurgeologiache Einheiten in Karatgebieten und ihre Bebaubarkeit Jmgliche neu entstehende Karstformen vorhandene Karatf ormen im Untergrund an der Erdoberfläche im Untergrund Karatformen im Untergrund und an der Erdoberfläche nicht vorhanden oder Karstformen abgeachlowsener Verkarstungen beeinflussen bauliche Anlagen nicht Reduzierte primäre Salzmächtigkeit; Geringe flächenhafte gleichmäßige LagerungastHrungen in nicht verkarstSenkungen baren Gesteinen Uber dem Salzspiegel örtliche Bildungen von Spalten und kleinen Hohlräumen in geringmächtigen Einzelne Erdfälle und/oder Gipsen; Hrtlich begrenzt~ LagerungsSenkungsmulden atörungen in nicht verkarstbaren Gesteinen örtliche Hohlraumbildung in Örtliche Lösungsdolinen Karbonaten Entstehung neuer Karstformen im Untergrund i. a. nicht zu erwarten Reduzierte primäre·Salzmächtigkeit; Lagerungsstörungen in nicht verkaratbaren' Gesteinen unter dem Salzspiegel Reduzierung der vorhandenen Salzmächtigkeit; Lagerungsstörungen in nicht verkarstbaren Gesteinen Hohlräume im Gips und in nicht verkarstbaren Gesteinen; Lagerungsstörungen in nicht verkaretbaren Gesteinen Mittlere flächenhafUe ungleichmäßige , Senkungen Erdfälle und Senkungsmulden Entstehung neuer Karatformen im Untergrund nicht zu erwarten Reduzierung der vorhandenen Salzmächtigkeit; LagerungsstHrungen in nicht verkaratbaren Gesteinen Örtliche Bildung neuer Spalten und Hohlräume; Lagerungsatörungen durch Einbruch der nicht verkaratbaren Gesteine in vorhandene Hohlräume Bildung neuer Hohlräume, Erweiterung vorhindener Hohlräume; Lagerungsetörungen durch Einbruch der nicht verkaratbaren Gesteine in vorhandene Hohlräume Intensive flächenhafte ungleichmäßige Senkungen Reduzierung der vorhandenen Salzmächtigkeit; Lagerungsstörungen in nicht verkarstbaren Gesteinen . Reduzierte primäre Salzmächtigkeit; Lagerungsstörungen am Rande von Auslaugungshohlformen Hohlräume im Gips und in nicht verkarstbaren Gesteinen; Lagerungsstörungen in nicht verkarstbaren Gesteinen Zerrapalten, grabenartige Bruchspalten, Erdfälle, konzentrische Randspalten um Erdfälle Erdfälle und Senkungsmulden Bildung neuer Hohlräume; Erweiterung vorhandener Hohlräume; Lagerungsstörungen durch Einbruch der nicht verkarstbaren Gesteine in vorhandene Hohlräume Fortsetzung der Tabelle Seite 8 P"'--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------„~• ~ Portsetzung der Tabelle 2 ~ • ~ Mögliche neu entstehende Karstformen an der Erdoberfläche Einzelform Grundform Geschwindigkeit v (Größenordnung) Größe an der Erdoberfläche nicht zu erwarten Senkungsf ormen Bruchformen • l> b Senkungswanne Senkungskessel Erdfall i-.. b lll ~ 2 m Ingenieurgeologische Einheit Senkungswanne l Senlcungsltesse 1 llltlb > b Bebaubar; kein durch Karst verursachter zusätzlicher ökonomischer Aufwand a 2 flächenhaft, ungleichmäßig Ungleichmä:;,keit •1 bis <5 Jahr Bebaubar mit geringem zusätzlichem ökonomischem Aufwand nach ingenieurgeologischer Untersuchung b c Sanierungsmaßnahmen bei bauliehen Anlagen erforderlich a Bebaubar mit zusätzlichem ökonomischen Aufwand nach ingenieurgeologischer Untersuchung b Meßtechnische Ubenrachung der baulichen Anlage erforderlich ) Bruobfo.rmen Senltungstormen I:lruchf o.rmen 4 am Rande von Senlcungsmulden Jrdfall Senltungawanne Senltungskessel III~ 5 m 1> b llWb ""1 m/Stunde Intensiv, flächenhaft, ungleiohlilllßig >5 mm Jahr Bedingt bebaubar mit hohem zusätzlichem ökonomischem Aufwand nach ingenieurgeologischer Untersuchung U~l~jchmäßigkeit Zerrspalte Grabenartige Bruchform l>>b >1 m/Stunde a Meßtechnische Uberwachung der baulichen Anlage erforderlich Erdfall Koncentrische Randapal ten um Erdfall Uber telctonisch vorgezeichneten Scmrllcbesonen Bruchformen Erdfall Konr;entrische Randapal ten Erdfall „1 mm/Jahr !ll> 5 m ~ 4 •/Stunde >1 mm/Jahr >1 m/Stunde t'4 N 1 an der Erdoberfläche 1m allgemeinen nicht zu erwarten Senltungsf ormen ~ \Al gering , flächenhaft, gleichmäßig <1 mm/Jahr >1 m/Stunde Bebaubarkeit b Kombinationen von Gipskarst Uber Salzkarst sind möglich '°w "' Tabelle 3 Untersuchungsmethoden in Karstgebieten und Angaben·der fUr verschiedene Sachverhalte erreichbaren Ergebnisse Erläuterung: - keine Angabf~ möglioh , einschätzen 2) + prinzipiell kläre~ ++ umfassend klärenJ 1 Cll Fot llO ~ ....i::; G) 0 ~ i::; Gl 'Cl CD~ §~ .... m 1 orl't:I Untersuchungsmethoden ... II 1 1 .... i::;F-t !IF-t.s:Ij!:i::; CD 0 ::> ... 1%1 a1 m e. ..... m 1 .s:i m llOor!M OM,s:I M Cll c> Fot i::; G) s:l o 11 m orl,s:I 0 .s:l..-1\.< c> .... e-M ::S S::: II ... .c:< Gl Q) ........ 0 () al"' ... .s;i III ~ m Fot !i:f§s:l .c: ::s llO G> i:i.o s:l Q) 1) .... i::; MM t> .... .&> al ,., "" llO Gl Q) ll 0 i::; ... Fot§ ..lilt>t>F-t < ::S.&> llJ ll llO Fot ... ll Q) e..-1• tlO.C: al i::; ()II<: mal~ ... ... .i::; ll Fot 1) o i::: m ... Gl .... i::; "' G) ::> .... ...i Fot m .s:i tlO II) ... .D ..-1 1) G) 0 III)() O.CI tl0..-1 Fot Q) m s:l .s=...i ... 0 () §..-IM() § H ll t10 .Cl MOm 't:lm () Fot ... II Fot t> ... .D Q) .... .... II) .III G) .s:i G) .... al ~ F-t:al llOtlO ~ i::; ~ II) ... 0 0 G)"' .... ::s M u ... :f=-= Mt> Cl ll0..-1 al F-!M Cll'tl 0 Fot G)"' f ... „ () 1i~"'i! a ... Zu untersuchende Sachverhalte 1: t t·.., i:::-3 ~ m.tf~ ~§~; :~§ Lithologische Ausbildung der Schichtenfolge mit verkarstbaren Gesteinen Mächtigkeit der Schichtenfolge mit verkarstbaren Gesteinen Lithologische Ausbildung der Deckschichten einschließlich Quartär Mächtigkeit der Deckschichten einschließlich Quartär GefUge/Lagerungsverhältnisse der Schichten mit verkarstbaren Gesteinen und der Deckschichten Hydrogeologische Verhältnisse Grundwasserchemismus Ausbildung, Größe und Häufigkeit der Karstformen im Untergrund Ausbildung, Größe und Häufigkeit der Karstformen an der Erdoberfläche Alter der Kerstformen an der Erdoberfläche Seismizität und rezente Krustenbewegung in salzfUhrenden Gebieten ---Stadium der Verkarstung Möglichkeit der Bildung neuer Karstformen 1 + + 2 + + 3 + + 4 + + 5 + + 8 . 9 . . . 6 7 10 11 12 13 ... . . - . . . . . + . . . . ~'3"d cm< ~ ... 1) II II § :::! M .s:i () m m s:l m• "d: <.Cl () s:l 1) .D :al Fot tlO \:::::! .Cl () C'll i::; G) § Fot -§ 1%1 Gl :al .s:i.s:i () () II C'll .... ii II) Gl"' ~~ 11 Fot .... 1) i c> al tG) i::; 1) ~!! !l Fot ll1! ... :al G) .... ... M Cll ::s Q) al ()"' G) s:l CllM • G) () () 111.0 ++ . + + + + . + + ++ ++ + + + . . . + + + + + - + + - - -- -. . + + ++ ++ ++ ++ ++ ++ - + + + + . + .... Fot ~= al L ... ·~ ~ ... Q) s:l ::> :i G) s:l .Cl Q) ~'8 .i::; ... () .c: ::s () ~'i! G) Cll orl.CI M ... al 1) p.. Gl ..... s:l F-!MF-t • ""G) c> II .III ClM a1 Fot m ,., 1) :al ~:~ E-1"' i.gi - ++ - al"' ... :al S::.Q s:l - + . . . .... s:l ... 1) - + . . . ~ - - - tl 0 - + + + ::s "' al - + . . . . =~ ::Sorl < .... §.&> :::> :f G)M .D . II III Fot s:l • Gl ~t ii .t!I Fot 0 G) ... P<Cll ...§ + Einzelne Methoden können nicht fUr sich allein, sondern nur in Zusammenn~,.., mit anderen Methoden den geforderten Kenntnisstand gewährleisten. 1 ) bie 3) siehe Seite 5 i + . i~ G) .... () :::! - „ - .w EI orl II s:l 0 ....... ... . e... al 1) Fot G) s:l .... "'........ ij ... g. () .&> G) ::1 Cm + + - + - + 3 - - - - + + + - . + + + ++ ++ ++ - - - ++ - - - ++ ++ + - + - + + + + + + + + + + . - TGL 23985 Seite 10 Obersicht über Karsttypen und Karstformen Karsttyp Chloridkarst (Salzkarst) Löslichkeit leicht löslich schwer löslich Gestein Salzgestein (Hauptvertreter) (Steinsalz, Kalisalz) s:: Q) ...,"' Karbonatkarst Sulfatkarst (Gipskarst) Sulfatgestein (Gips, Anhydrit) Karbonatgestein (Kalkstein, Dolomit) Senkungsmulde Erdfall allmählich gleichmäßig oder ungleichmäßig plötzlich, schlagartig Senkung Einsturz, Einbruch, Suff osion CO .0 m "' "'„> CO .!d c ..., Q) .i:: () ....c Q) ..... Q) .i:: S::-+" :al s:: () ..... ..... m Q) ..-10 "' Karre, Lösungsdoline Q) .0 ..,0 '°"'" Karstf ormen c Q) ..,"' .0...,"' Q) nicht vorbanden III allmählich m cIII "'III cQl .!d s:: "' ..... Q) "' >-+> s:: m Q) ..-10 c "'"' Lagerungsstörungen (Zerrungsrisse und Klüfte, Hohlräume, Einsturzbrekzie) III ..., .0 00 "' Q) .!d 1-i "'> c +'III ;::: c 'd () ..... c ..-<CD "° .µ S:: III ;j 1-i 1-i c .µ CJ) ..-<Cl allmählich, gleichmäßig oder ungleichmäßig plötzlich, schlagartig Durchbiegung der hangenden Schichten Einbrechen der hangenden Schichten Suffosion Cl) weit ausgedehnte, 1·~m2.-~~~~~~~~~~~~~~~~­ allgemeinen sehr viel breitere als hohe Hohlräume im allgemeinen 1 > b > b c :::> s ..... c "' .0 ...,"' 1-i vorwiegend flächenhaft vorwiegend •on Trennflächen ausgehend Ol H S:: "'"'c .!d "' •rl > "'"' s:: ·rl +' 00 Einsturz, Einbruch Q) e> leicht löslich: 10 g/100 g ~o z. B. CaCl2 NaCl CaS04 74,5 g/100 g H20 35,9 g/100 g ~o löslich: 0,2 g/100 g H2 0 z. B. 0,2 g/100 g H O bei 20° C schwer löslich: 0,01 g/100 g ~O z.- B. Mgco 0,11 g/100 g H~O 3 (Die Einzelwerte wurden entnommen aus: RAUSCHER VOIGT WIIKE WP,.,..,. für Rechentafeln die analytische Praxis, Leipzig 1962 ): • LllU'.. Chemische Tabellen und TGL 23985 Beispiele fUr ZuordnUJ Sachverhalte nach Tab, Lithologische Ausbil-gische dung der Schichtenfolee ge mit verkarstbaren Gesteinen Grundwasserchemismus 1 ? so4 ---Anteil < 250 /l Gips, .kompakt bzw. tnflußGips-Anhydrit-Mischgea Grundstein od~r Wechsel~ol~r Löge von Gips bzw. Gipstige mg Anhydrit-Mischgestein~warten und Tonstein (Mergelstein) im mm- bis mBereich Kalksteine, Dolomit Lnfluß- entfällt > Grund- Gips, Gips-Anhydrit- >ereich Mischgestein und/odertssers Wechsellagerung von Gips und Tonstein (bzw. Mergelstein) im cm- bis m-Bereich so4---Anteil > 250 mg/l Steinsalz und/oder Kalisalz Cl--Anteil ereich .ssers, von 1 ~wässern > 150 mg/l von Stöbzw. n ~taetzung der Tabelle Seite 12 Seite 11 TGL 23985 Beispiele fttr Zuordnung von Karatgebieten zu ingenieurgeologischen Einheiten nach Tabelle 2 Sachverhalte nach Tabelle 1 Lithologische Ausbildung der Schichtenfolge mit verkarstbaren Gesteinen 1 Mächtigkeit der Schichtenfolge mit verkarstbaren Gesteinen 2 Gips, .kompakt bzw. unterschiedliche Gips-Anhydrit-Mischge- Mächtigkeit stein oder Wechselfolge von Gips bzw. Gips Anhydrit-Mischgestein und Tonstein (Mergelstein) im mm- bis mBereich Lithologische Ausbildung der Deckschichten einschließlich Quartär Lockergesteine und Festgesteine unterschiedliche Mächtigkeit Lockergesteine Gips, Gips-AnhydritMischgestein und/oder Wechsellagerung von Gips und Tonstein (bzw. Mergelstein) im cm- bis m-Bereich unterschiedliche Mächtigkeit Lockergesteine, Festgesteine Steinsalz und/oder Kalisalz meist > 50 m Lockergesteine und/oder Festgesteine > 50 m max. 10 m < 50 m meist Gefüge/LagerungsverHydrogeologische hältnisse der Schich- Verhältnisse ten mit verkarstbaren Gesteinen und der Deckschichten 5 4 3 Kalksteine, Dolomit (10 - 20 m) Mächtigkeit der Deckschichten einschließlich Quartär Grundwasserchemismus 6 7 horizontale Lagerung nicht im Einfluß- so ---Anteil 4 oder flaches Einfallen bereich des Grundwassers oder Lö<250 mg/l sungsvorgänge nicht zu erwarten flaches bis mittelsteiles Einfallen nicht im Einfluß- entfällt bereich de"s Grundwassers horizontale Lagerung oder flaches bis mittelsteiles Einfallen, einzelne Störungs- und Kluftzonen im Einflußbereich des Grundwassers > 150 m flaches bis mittelsteiles Einfallen so4---Anteil > 250 mg/l im Einflußbereich Cl--Anteil des Grundwassers, Versickern von > 150 mg/l Oberflächenwässern im Bereich von Kluft- und Störungszonen bzw. Spaltenzonen Portset~ung der Tabelle Seite 12 Seite 11 Fortsetzung Beispiele fUr Zuordnung von Karstgebieten zu ingenieurgeologischen Einheiten nach Tabelle 2 ~achverhalte nach Tabelle 1 Ausbildung, Größe und Häufigkeit der Karstformen im Untergrund 8 keine Karstformen im Untergrund Ausbildung, Größe und Häufigkeit der Karstformen an der Erdoberfläcbe 9 keine Karstformen an der Erdoberfläche Alter der Karstformen an der Erdoberfläche 10 entfällt Seismizität und rezente Krustenbewegungen in salzführenden Gebieten 11 entfällt geringfügige einzelne Hohlräume (im cm-Bereich) in den verkarstbaren Gesteinen1 vereinzelt geringfügige J...a.gerungsstörungen Stadium der Verkarstung 12 Verkarstung nicht vorhanden Möglichkeit und Ursache. ·rngenieurder Bildung neuer geologische Karstformen Einheit 13 Entstehung neuer Karstformen im Untergrund und an der Erdoberfläche nicht zu erwarten 1 Teilgebiete des Unteren und Mittleren Buntsandsteins über Zechsteingips, Teilgebiete des Röts, Teilgebiete des Oberen Muschelkalkes Entstehung neuer Karstf ormen nicht zu erwarten 2 c Kalksteine des Oberen Muschelkalkes am Ostrand des Thüringer Beckens, Werradolomit am Südostrand des Thüringer Beckens Erdfälle sind möglich, kommen aber selten vor, Durchmesser ~ 5 m 3 a Teilgebiete des Zechsteins, Röts und Oberen Muschelkalkes im Thüringer Becken (am Rand der Querfurter Mulde) intensive, ungleichmäßige Senkungen (durch selektive Auslaugung der Salzgesteine unterhalb der Salzauslaugungsfläche 4 b Teilgebiete über Salz des Zechsteins der Mansfelder Mulde geringfügige Verkarstung, Verkarstungsprozeß abgeschlossen Hohlräume Dolinen (bis 10 m Durchmesser, bis 10 m Tiefe), teilv.reise oder vollständig mit Lokkergesteinen geflillt fossil entfällt Kalksteine teilweise verkarstet Hohlräume im Gips und in nicht verkarstbaren Gesteinen, Auslaugungsrückstände des Gipses, Lagerungsstörungen in nicht verkarstbaren Gesteinen Erdfälle (- 50 m Durchmesser, - 10 m Tiefe), Senkungsformen (- 50 m groß, mehrere Meter tief (Erdfälle und Senkungsformen teilweise mit Lockergesteinen gefüllt vorwiegend fossil, selten rezent bei Unterlagerung durch Salz z. T. vorhanden in Auslaugung begriffen oberhalb des S~lzspiegels vom Salzgestein nur noch Auslau:.;ungsrückstände vor-, handen, unterhalb des Salzspiegels Salzgestein intakt nicht verkarstbare Felsgesteine in gestörter Lar~erung (Einsturzbrekzie), erhöhte Lockergesteinsmächtigkeit Senkungsform~n bis mehrere km lang, mehrere 100 m breit bis 200 m tief und/oder Senkungsformen von Dekameter bis mehrere 100 m Durchmesser, einige m bis mehrere Dekameter tief; Senkungsformen teilweise mit Lockergesteinen gefüllt rezent und fossil vorhanden Salzgesteine vollständig bis zu einer Salzauslaugungsfläche ausgelaugt, im Bereich von primär vorhandenen Klufi;und Störungszonen Auslaugung aktiviert B e i s p i e 1 e