Pathologischer Internet-Gebrauch (PIG) aus

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Pathologischer
Internet-Gebrauch (PIG) aus
entwicklungspsychiatrischer
Perspektive
Ingo Spitczok von Brisinski
Psychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie
des Kindes- und Jugendalters
LVR-Klinik Viersen
2. Dia – mögliche Interessenskonflikte
•
Unterstützung für Vorträge in den letzten 5 Jahren von: ADHS
Deutschland e. V., Autismus-Therapiezentrum Bottrop, AutismusTherapiezentrum Münster, Kompetenznetzwerk Autismus
Oberschwaben, verschiedene Landesärztekammern, Hochschule
Aachen, Context, DGSF, DGVT, Fachhochschule Düsseldorf, isiberlin,
Janssen-Cilag, Universität Lüneburg, Universität Münster, Verband
deutscher MotopädInnen, Volkswagen
•
Publikation in den Verlagen Bergmann+Helbig, BoD, Carl Auer,
Cornelsen, Deutscher Ärzteverlag, Hogrefe, Juventa, PsychiatrieVerlag, Schattauer, Thieme, Urban & Fischer, Vandenhoek & Ruprecht
Kein Sponsoring für Tagungen, Studien, Gremien, boards, keine
Aktien
Angestellter der LVR-Kliniken
Vorstandsmitglied von BAG und BKJPP
Mitglied der S3-AWMF-Leitlinien-Arbeitsgruppen
‚Autismusspektrumsstörungen‘ und ‚ADHS‘
Mitglied des interdisziplinären Beirats des zentralen adhs-netz
Deutschland
Mitglied des ADHS-Kindertherapeuten-Netzwerk Viersen, des ADHSNetzwerk Mönchengladbach und Region e.V., ADHS Düsseldorf u. U.
•
•
•
•
•
•
PIG
• Eine intensive Nutzung des Internets ist für sich
noch nicht gleichzusetzen mit PIG bzw. Sucht.
• Andernfalls müssten intensiv dem Pferdesport
frönende Mädchen, die auch einen Großteil ihrer
Freizeit mit hoher Intensität und hohem
finanziellem Aufwand in diesem Bereich
investieren, auch als süchtig eingestuft werden.
Bilke, O.; Spitczok von Brisinski, I. (2009) Pathologischer Mediengebrauch.
Entwicklungspsychiatrische Ansätze für die kinder- und jugendmedizinische
Praxis und Klinik. Monatsschrift Kinderheilkunde 157(5), 433-442
Altersabhängigkeit der Onlinenutzung
in der Normalbevölkerung
Alter (Jahre)
12-13
14-15
16-17
18-19
14-29
30-49
Ab 50
Minuten pro Tag
89
152
131
162
180
130
97
Quellen: JIM-Studie 2009, ARD/ZDF-Onlinestudie 2009)
Adoleszenz und PIG
• Die Übergänge zwischen adoleszenten „Phasen“
innerhalb üblicher sozialer Normen und beginnender
Entwicklung einer einschränkenden Pathologie sind
fließend, dennoch gibt es klinisch beobachtbare
Warnzeichen für eine ungünstige Entwicklung.
• Prinzipiell sind Personen gefährdet, die Freude am
Computer haben, aber wenig Sozialkontakte zu
Gleichaltrigen außerhalb der Schulzeit und der virtuellen
Welt.
Bilke-Hentsch, O., Spitczok von Brisinski, I., Hellenschmidt, T., Peukert,
P., Wurst, F., Wölfling, K. (2011): Pathologischer Mediengebrauch
bei Jugendlichen: Persönliche Beziehung statt virtueller Realität.
Deutsches Ärzteblatt
Onlinezeit und Diagnose
• „Ähnlich wie die Menge der konsumierten Substanz bei
substanzbezogenen Störungen hat sich die berichtete
tägliche Onlinezeit in empirischen Studien nicht als
geeigneter Prädiktor für das Auftreten von
psychosozialen Problemen mit dem exzessiven
Internetgebrauch erwiesen
• Eine gesteigerte Internetnutzungsdauer bzw. Spieldauer
im Bereich der Computerspiele ist zwar mit einem
erhöhten Risiko für pathologischen Internetgebrauch
assoziiert, als Diagnosekriterium scheint die
Nutzungsdauer jedoch aufgrund der extrem
unterschiedlichen zeitlichen Ergebnisse nicht geeignet
zu sein.“
(Petersen & Thomasius 2010)
Onlinezeit und Diagnose
• Die normativ-deskriptiven Merkmale der
Phänomenologie des pathologischen Internetgebrauchs,
die bei den Betroffenen am häufigsten auftreten, sind
zeitlicher Kontrollverlust und Toleranzentwicklung.
• Im Gegensatz dazu, dass auch Menschen mit normalem
Internetgebrauch häufig zeitliche Kontrollprobleme
berichten, treten bei Menschen mit pathologischem
Internetgebrauch zusätzlich zum zeitlichen
Kontrollverlust auch schädliche Folgen wie familiäre,
schulische, berufliche und finanzielle Probleme auf.
(Petersen & Thomasius 2010)
Fremdeinschätzungsinstrumente
• Kriterienkatalog zur Verhaltensbeobachtung in der
Familie (Wölfling)
• Checkliste für Eltern der Ambulanz für Spielsucht Uni
Mainz
Häufigkeit und Alter
Die Prävalenzen des pathologischen
Internetgebrauchs sind in der Regel für
Jugendliche höher als für Erwachsene
(Petersen & Thomasius 2010)
Veränderungen bei Jugendlichen
im Rahmen der Pubertät
• hormonelle Umstellung
• Änderungen in der neuronalen
Verschaltung
• Verunsicherung biopsychosozial
• vermehrte Stimmungsschwankungen
• Verlust der (sicheren) Kinderrolle
• Abgrenzung und Loslösung von den Eltern
• Partnersuche
Veränderungen bei Jugendlichen
am Ende der Pubertät
• Schulpflicht (10 Jahre) ist erfüllt, so dass keine
gesetzliche Grundlage mehr besteht, auf der
Basis von Fehlzeiten freiheitsentziehende
Maßnahmen (Ordnungsamt, § 1631 b BGB)
durchzuführen
• Es besteht keine Überlegenheit der
Erwachsenen mehr bzgl. der körperlichen
Kräfte, so dass auch Zwangsmaßnahmen
seitens der Sorgeberechtigten diesbzgl. Nicht
mehr möglich sind.
Jugendliche häufiger betroffen?
• In Deutschland erfüllten in einer ersten großen
Pilotstudie mit einer Gelegenheitsstichprobe von über
• 7000 Befragten 3.2 % das zuvor festgelegte normative
Kriterium der Internetsucht. Die Befragung wurde im
Jahre 1999 von Hahn und Jerusalem begonnen.
• Ein wesentliches Ergebnis dieser Untersuchung war,
dass in erster Linie Jugendliche unter 20 Jahren einen
pathologischen Internetgebrauch zeigten.
• Die Rate der Internetabhängigen fiel stetig von 10.3 % in
der Gruppe der unter 15jährigen auf 2.2 % in der Gruppe
der 21- bis 29jährigen.
• Die Forscherinnen und Forscher unterstützten somit, wie
auch zuvor Greenfield (1999) an einer
nordamerikanischen Population, die Hypothese
pathologischen Internetgebrauchs als bei Jugendlichen
verstärkt auftretendes Phänomen (Petersen & Thomasius 2010)
Jugendliche häufiger betroffen?
• Meixner und Jerusalem untersuchten mit der „Internet
Suchtskala“ (ISS-20) 5079 Schülerinnen und Schüler im
Alter von 12-25 Jahren in drei deutschen Bundesländern
(Meixner, 2010).
• Insgesamt 4 % der Untersuchungspersonen wurden als
exzessive Internetnutzer eingestuft, darunter 1.4 % als
„internetsüchtig“ und 2.6 % als diesbezüglich gefährdet.
• Unter den Frauen sank der Anteil der exzessiven
Internetnutzerinnen von 5 % in der Altersgruppe 12-14
Jahre und 2.8 % in der Altersgruppe 15-17 Jahre auf 1.9
% in der Altersgruppe 18-20 Jahre und 0 % in der
Altersgruppe 21-24 Jahre.
• Bei den Männern stieg der Anteil der exzessiven
Internetnutzer von 4.5 % in der Altersgruppe 12-14 Jahre
auf 5.8 % in der Altersgruppe 15-17 Jahre und fiel dann
auf 3.8 % in der Altersgruppe 18-20 Jahre und 1.5 % in
der Altersgruppe 21-24 Jahre
Jugendliche häufiger betroffen?
• International beschränkten sich die meisten der
bisher durchgeführten Studien auf die Befragung
von Jugendlichen. Sie gelten bislang als
Hochrisikogruppe für die Entwicklung von
pathologischem Internetgebrauch.
• Das ist verwunderlich, da im Gegensatz zu
Erwachsenen noch eher die Möglichkeit
korrektiver Einflussnahme durch die Eltern
besteht.
Alter der Patienten
• 100 Patienten und Patientinnen stationär in der
AHG Klinik Münchwies
• die Gruppe ist im Vergleich zum
Durchschnittsalter der Patienten der stationären
Rehabilitation in den Indikationsgebieten
Psychosomatik und Sucht mehr als 10 Jahre
jünger
• Das Durchschnittsalter liegt bei 27 Jahren
(Schuhler et al. 2009)
Diagnostische PIG-Merkmale
nach ICD-10 F68.8 sonstige näher bezeichnete
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
•
Exzessive PC/Internet-Aktivität (mehr als 30 Stunden wöchentlich, schuloder berufsfremd) vom Gaming-Chatting-Surfing-Typ
•
Überwertiges Immersionserleben mit Wunsch nach Anerkennung durch
virtuelle Partner
•
Identitätsdiffusion
•
Ich-Syntonie
•
Defizite in der sozialen Interaktionsfähigkeit und Selbstwertregulierung
•
Sozialer Rückzug mit sozialphobischen Vermeidungstendenzen
•
Negative körperliche, psychische und soziale Folgen
•
Hohe psychische Komorbidität (depressive Störungen, Angststörungen,
Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen)
(Schuhler et al., 2009)
Ich-Syntonie
Wesentlich in der Selbsteinschätzung bzgl. Störung bzw.
Leidensdruck ist neben der Dauer der Symptomatik
insbesondere die psychosozial Reife.
So finden wir z. B. bei Selbsteinschätzung bzgl. autistischer
Störungen bei Minderjährigen oftmals kaum in
Fragebogen zugegebene Problemeinsicht, während bei
Erwachsenen Selbstmelder mit Leidensdruck
vorherrschen.
Bei Minderjährigen haben wir oftmals noch den Typus
„Geschickter“ bzw. „Besucher“ nach deShazer (1989),
und noch nicht den „Kunden“.
Therapiemotivation
• Bei Jugendlichen besteht oftmals anfangs
keine oder nur eine geringe
Problemeinsicht bzw. eine starke
Verdrängung
• Daher ist oft zumindest anfangs eine
Fremdmotivation notwendig, um eine
Therapie zu beginnen
Gesetzliche Grundlagen für
Fremdmotivation
• Elterliches Sorgerecht
• Schulpflicht
• § 1631 b BGB Familiengerichtliche
Genehmigung zu freiheitsentziehenden
Maßnahmen (geschlossene
Unterbringung)
• § 42 SGB VIII Inobhutnahme durch das
Jugendamt
Beispiel: Niklas
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Jan Niklas erschien in Begleitung von zwei Mitarbeitern des
Jugendamtes sowie der Polizei zur Notaufnahme, Aufnahme gegen
seinen Willen per PsychKG
am Morgen massive Auseinandersetzung mit seinen Eltern, da er
nicht zur Schule wollte
seit Wochen nicht mehr in der Schule gewesen (10. Klasse
Gymnasium)
sei dort gemobbt worden
Wechsel in die 9. Klasse eines anderen Gymnasiums, dort nicht
hingegangen
seit Monaten kaum noch soziale Kontakte
die meiste Zeit im Internet mit Online-Spielen
Der Entzug des Internets durch die Eltern habe zu mehreren,
teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Niklas und
seinen Eltern geführt.
Niklas erklärte sich bereit, freiwillig für wenige Tage zu bleiben.
Beispiel: Tim
• Mit 11 J. stationäre kinderpsychiatrische
Behandlung.
• V. a. Asperger Syndrom.
• Vorzeitige Beendigung der Behandlung
Beispiel: Tim
• Mit 12 J. ambulante kinderpsychiatrische
Diagnostik.
• Trotz IQ 109 Wechsel auf Hauptschule.
• Leistungsprobleme.
• Einzelgänger.
• Er spiele keine Spiele, sondern beschäftige sich
am liebsten mit dem Computer bzw. der
Playstation.
• Bestätigung einer Autismusspektrumstörung.
• Empfehlung einer ambulanten Therapie.
Beispiel: Tim
• Trennung der Eltern.
• Mit 19 J. ambulante Wiedervorstellung.
• Massive Beschäftigung mit dem Computer,
massive Schulfehlzeiten, invertierter
Schlaf/Wach-Rhythmus.
• Beendigung der Hauptschule ohne
Schulabschluss. Ende der Schulpflicht.
• Versuch, an der VHS einen Schulabschluss
nachzuholen.
• Nach kurzer Zeit wieder massive Fehlzeiten, so
dass VHS Weiterbeschulung ablehnt.
• Der getrennt lebende Vater will keinen Unterhalt
mehr zahlen und zweifelt an, dass Tim einen
Schulabschluss erreichen kann.
Beispiel: Tim
• Mit 21 J. ambulante Wiedervorstellung.
• Er komme gegen 21 Uhr nach der
Abendschule nach Hause und gehe gegen
24 Uhr schlafen.
• Zur Zeit sei er noch ca. 3-4 h pro Tag am
Computer, an den Wochenenden
verabrede er mit Freunden und verlasse
dazu das Haus.
• Beratung von Tim und Mutter.
• Keine sichere Indikation für umfassende
Therapie
PIG-Typen
• Pathologisches Online-Sex-Verhalten und OnlinePornografie
• Pathologisches Chatten, pathologisches Schicken von
E-Mails, SMS und MMS
• Pathologisches Online-Rollenspiel
• Pathologisches Online-Glücksspiel
• Pathologisches Computerspielen mit Spielen
hochaggressiven und destruktiven Inhalts (so genannte
Ego-Shooter-Spiele)
• Pathologisches E-Mail-Checking und zwanghaftes
Recherchieren im Internet
• Polymediomanie/Multiple Medienabhängigkeit
Bilke, O.; Spitczok von Brisinski, I. (2009) Pathologischer Mediengebrauch.
Entwicklungspsychiatrische Ansätze für die kinder- und jugendmedizinische Praxis
und Klinik. Monatsschrift Kinderheilkunde 157(5), 433-442
Modifiziert nach Young KS (1996) Internet addiction: the emergence of a new clinical
disorder. Cyber Psychol Behav 3(1):237–244
PIG-Psychopathogenese
•
•
•
•
Suchterkrankung
Störung des zwanghaften Spektrums
Impulskontrollstörung
Persönlichkeitsstörung
Bilke, O.; Spitczok von Brisinski, I. (2009) Pathologischer Mediengebrauch.
Entwicklungspsychiatrische Ansätze für die kinder- und jugendmedizinische
Praxis und Klinik. Monatsschrift Kinderheilkunde 157(5), 433-442
Spitczok von Brisinski, I. (2007): Störungen des zwanghaften Spektrums
(Obsessive Compulsive Spectrum Disorders). Forum der Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 17(3), 10-88
Spitczok von Brisinski, I.; Habermeyer, E. (2009): Abnorme Gewohnheiten und
Störungen des Impulskontrolle In: Fegert, J.M.; Streeck-Fischer, A.;
Freyberger, H. J. (Hg.) Adoleszenzpsychiatrie. Psychiatrie und
Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters.
Stuttgart: Schattauer, 430-456
Schuhler, P., Feindel, H., Flatau, M., Vogelgesang, M. (2009): Pathologischer
PC/Internet-Gebrauch (Gaming, Chatting, Surfing). Münchwieser Hefte Nr.
16
Dimensionen statt Kategorien
• Störungsspezifische Dimensionen
Abhängigkeit
keine
starke
Zwanghaftes Verhalten
keins
starkes
Impulskontrollstörung
keine
starke
Weitere Dimensionen:
soziales Umfeld + Zeitverlauf + Subtypen?
Komorbide Störungen bei PIG
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Depressive Störungen
Soziale Phobien
Andere Angststörungen
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung
Störung des Sozialverhaltens
Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
Emotionale Störungen
Persönlichkeitsstörungen
Störung der Impulskontrolle
Autismus-Spektrum-Störungen
Somatische Störungen, v. a. Adipositas
(Bilke & Spitczok von Brisinski 2009; Petersen & Thomasius 2010; Schuhler et al. 2009)
Risikofaktoren
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•
•
•
•
•
soziale Ängstlichkeit
soziale Isolation
geringes Selbstwertgefühl
Schüchternheit
familiäre Entfremdung
Alkoholkonsum von Angehörigen
(Petersen & Thomasius 2010)
Familiäre Muster
• Meist ambivalente oder wenig
durchsetzungskräftige Eltern
• PIG-Beginn ab ca. 14 Jahren oder später
im Rahmen der pubertären
Erziehungsprobleme
• Vermehrt alleinerziehender Elternteil,
anhaltende Konfikte zwischen den Eltern
Therapie & Pädagogik bei PIG
Die Behandlung umfasst
• Aufklärung und Beratung (Psychoedukation, Coaching) für
Patient und Angehörige, Schule, Arbeitsplatz
• Ggf. Einzelpsychotherapie und/oder Gruppenpsychotherapie
unter Einbeziehung PIG-spezifischer Interventionen
• Ggf. Familientherapie
• Ggf. Selbsthilfegruppe/Angehörigengruppe
• Ggf. Interventionen in der Schule oder am Ausbildungs- bzw.
Arbeitsplatz
• Ggf. Pharmakotherapie
• Ggf. ergänzende Verfahren
• Ggf. Behandlung komorbider Störungen
Altersunterschiede bei
stoffgebundener Abhängigkeit
Jugendliche benötigen im Vergleich zu
Erwachsenen
• Eine sehr hohe personelle Betreuungsdichte
beim qualifizierten Entzug
• Aufgrund wesentlich geringerer
Selbstständigkeit in der medizinischen
Rehabilitation längere Zeit sehr viel
Unterstützung, die eher einer
Akutkrankenhausbehandlung als einer
Rehabilitation entspricht
Psychopharmakotherapie
• Escitalopram zeigte in einer Open-label-Studie
mit doppelblindem Auslassversuch positive
Effekte (Dell'Osso et al. 2006)
• Han et al. (2009) fanden bei Kindern mit ADHS
und exzessivem Computerspiel unter
Methylphenidat eine Verringerung des
Computerkonsums.
• Allison et al. (2006) erwähnen in ihrer
Falldarstellung, dass Sertralin, Fluoxetin,
Mirtazapin, Olanzapin, Aripiprazol, Gabapentin,
Alprazolam und Lamotrigin erfolglos waren.
Bullying/Mobbing
• Außer Maßnahmen zur Verbesserung der
sozialen Kompetenz für das Kind sind
auch allgemeine AntimobbingMaßnahmen in der Schule erforderlich
(Stärkung der sozialen Kompetenz der
Mitschüler, insbesondere auch der Täter,
Projektunterricht, Elternabende,
Aktionstage, Konfliktlotsen, usw.)
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