Lerninsel: Nutzung des Handys 2. Expertengruppe: Vermarktung von Handys Scheinbar gibt es viele Handys umsonst oder für den lächerlichen Preis von einem Euro. Aber natürlich ist auch hier nichts kostenlos, sondern damit sollen langfristige Vertragskunden gewonnen werden. Für die Anschaffung eines Handys gibt es zwei verschiedene Tarifmodelle: Den Laufzeitvertrag, der in der Regel über 2 Jahre geht und bei dem eine monatliche Grundgebühr gezahlt werden muss. Ein solcher Vertrag kann erst mit 18 Jahren abgeschlossen werden. Die Handys sind oft sehr billig. Hat die Familie bereits einen Laufzeitvertrag, kann für Kinder bei einigen Anbietern eine Kinder-Partnerkarte abgerechnet werden, bei der unerwünschte Servicenummern gesperrt sind. Vorteile: Günstigere Gesprächsgebühren; preiswertere Handys; alle Services sind nutzbar; Rechnung mit allen Verbindungen und Gesprächsgebühren. Bei Kinder-Partnerkarten können teure Dienste wie beispielsweise 0900- und 0137-Nummern und der Zugang zum Internet automatisch gesperrt werden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Kinder- und Jugendtarifen, die sich an das Alter der Kinder und das Telefonierverhalten anpassen lassen. Zum Beispiel ist es möglich, einen bestimmten Betrag pro Monat festzulegen, der dann zum "Abtelefonieren" zur Verfügung steht. Für jüngere Kinder, die überwiegend zu Hause anrufen, kommt ein Festnetztarif in Frage. Für ältere Kinder kann die Einrichtung einer Flatrate, die durch Bezahlung eines festen Pauschalbetrags unbegrenztes Telefonieren erlaubt, sinnvoll sein. Nachteile: Monatliche Grundgebühren, auch wenn nicht telefoniert wird; Mindestvertragslaufzeit von i.d.R. zwei Jahren; automatische Vertragsverlängerung, wenn nicht rechtzeitig gekündigt wird; teilweise festgelegte Mindestumsätze; auch bei Diebstahl des Handys kommt man nicht aus dem Vertrag heraus. Discount-Tarife Mobilfunk-Discounter sind der neue Trend: Sie bieten günstige Tarife ohne Vertrag, Grundgebühren und Mindestlaufzeit. Die Abrechnung bei Discount-Tarifen erfolgt auf Prepaid-Basis (siehe nächster Punkt: Prepaid-Karte). Die Tarife der zahlreichen Anbieter sind sehr unterschiedlich. Bei einigen Providern ist das Telefonieren sehr billig, dafür entstehen höhere Kosten für das Versenden einer SMS, bei anderen wiederum sind gerade Textnachrichten besonders günstig. Vorteil: Wer sich gut informiert und Preise vergleicht, kann sehr günstige Discount-Tarife finden. Nachteile: Das Abhören der Mailbox ist bei den meisten Anbietern kostenpflichtig. Die Mobilfunk-Billiganbieter bieten meist nur einen sehr eingeschränkten Service. Expertentext: Vermarktung des Handys Seite 1 Die Prepaid-Karte, eine wieder aufladbare Guthabenkarte, die auch von Kindern und Jugendlichen erworben werden kann. Die Karte erhält der Kunde in Kombination mit einem Handy (das wesentlich mehr kostet als bei einem Laufzeitvertrag) oder einer einmaligen Anschlussgebühr und einem Startguthaben. Vorteile:Keine Vertragsbindung, keine Mindestlaufzeiten, nur Registrierung; keine Grundgebühr. Die Kosten sind kalkulierbar, denn es kann nur soviel telefoniert werden, wie Guthaben auf der Karte ist. Das ist auch im Fall eines Diebstahls von Vorteil. Auch ohne Guthaben können Gespräche mit dem Handy angenommen werden. Die Notrufnummer funktioniert unabhängig vom Guthaben auf der Karte. Nachteile: Höhere Gesprächsgebühren, diese müssen außerdem im Voraus bezahlt werden; höhere Anschaffungskosten fürs Handy; teilweise weniger Anwendungsmöglichkeiten. Tarife - wann wird‘s teuer? Mobil zu telefonieren kostet meist mehr als vom Festnetz aus. Insbesondere bei internetfähigen Handys muss auf die Kosten geachtet werden. Wer Prepaid-Tarife nutzt, sollte genau wissen, ob nach Datenmenge oder nach Zeit abgerechnet wird. Das sogenannte "Branding" kann zur Kostenfalle werden. Branding heißt übersetzt markieren und bedeutet bei Handys, dass sie mit bestimmten Voreinstellungen des Netzbetreibers ausgestattet sind. Häufig ist dann der Zugang zu den Internetportalen des Netzbetreibers nur über eine einzige Funktionstaste möglich, die, aus Versehen gedrückt, schnell zu einer teuren Rechnung wird. Expertentext: Vermarktung des Handys Seite 2 Fragen zur Notierhilfe: 1. Erkläre, weshalb Handys niemals kostenlos sind! 2. Nenne mögliche Tarifmodelle für die Handynutzung! 3. Wähle für dich den günstigsten Handyvertrag aus und begründe deine Wahl! 4. Zähle Kostenfallen beim Handygebrauch auf und gib Tipps diese zu vermeiden! Expertentext: Vermarktung des Handys Seite 3