Dienstag, 25. November 2008 OÖNachrichten Leben heute Seite 6 Jugendliche und Medien Das Handy, der tägliche Begleiter der Jugendlichen, ist aus deren Leben kaum noch wegzudenken. Die Handybesitzer sind nicht nur abhängig vom Handy sondern werden auch immer jünger. Bereits im Kindergarten besitzen viele Kinder schon ihr erstes Handy und wer spätestens in der Hauptschule noch keines besitzt, ist ein Spätsünder. Durch Tarife wie Gratis SMS oder Freiminuten für Schüler wird die „Abhängigkeit“ verstärkt. 82 % der Jugendlichen in Österreich geben an, dass sie ihr Handy täglich benützen, also bis zu 2 stunden täglich telefonieren. Doch nicht nur das Handy ist ein wichtiges Medium von Jugendlichen, sondern auch das Internet und Fernsehen. Jugendliche werden sowohl in der Schule, als auch in der Freizeit mit dem Internet konfrontiert. Viele sind in Chatrooms angemeldet wo sie sich eine eigene Seite gestalten können und neue Freunde finden oder spielen Online Games. Hier können sie im Internet mit oder gegen andere Personen im Netz spielen. Leider hat das Internet auch eine traurige Seite. Durch das Internet geraten Jugendliche oft in eine virtuelle Welt mit virtuellen Freunden. Diese Personen ziehen sich dann immer mehr zurück und versinken im World Wide Web. Weiteres ist auch das Fernsehen ein wichtiges Medium für die Jugend. Egal ob in der Schule, der Freizeit oder später im Beruf, Jugendlich sind überall mit Medien in Kontakt. Die heutige Entwicklung der Technologie lässt es auch anders gar nicht mehr zu. Medien sind ein Teil des Lebens von Jugendlichen geworden und auch in vielen Beereichen eine Erleichterung. Die Unfallrate steigt – Handys und MP3-Player gehören nicht in den Straßenverkehr Mit dröhnender Musik aus MP3-Playern schädigen viele Jugendliche ihr Gehör. Die Höchstlautstärke der Geräte ist oft bei weitem lauter, als das Ohr verträgt. In der Altersgruppe von 16 bis 20 Jahren hat jeder Fünfte Anzeichen auf Schäden im Innenohr, so eine vor kurzem veröffentlichte Studie. Doch nicht nur gesundheitliche Schäden kann der handliche MP3 anrichten. Vor allem im Straßenverkehr ist er ein bestrittenes Thema. Die Gefahr, dass Auto- und Radfahrer, aber auch Fußgänger durch die Musik abgelenkt werden und Warnsignale anderer Verkehrsteilnehmer überhören, ist groß. Die Anzahl, der durch unaufmerksamen Autofahrern und Fußgängern verursachten Unfälle steigt. Erst am Mittwochabend ist ein Mädchen bei Vöcklabruck an den Gleisen der Westbahn verunglückt. Auf Ihrem Weg nach Hause hatte sie auf dem Weg entlang der Westbahn Musik gehört. Die 15-Jährige wurde von dem Zug erfasst und ist trotz Notbremsung tödlich verunglückt. Weiters wurde eine 14-jährige Schülerin, die die Abkürzung über die Gleise nahm und jegliche Warnsignale überhörte, vor zahlreichen Augenzeugen von einem Güterzug erfasst und getötet. Trotz diesen tragischen Fällen gibt es kein öffentliches Gesetz für das Verbot von Handys und Ohrstöpseln im Straßenverkehr. Jedoch wurde schon in einigen Städten eingeführt, dass ertappten Radfahrern mit MP3-Player-Stöpseln in den Ohren ein Bußgeld von zehn Euro droht. Fußgänger müssen mit einem Bußgeld von fünf Euro rechnen. Abgesehen davon können diese Verkehrsteilnehmer Mitschuld bekommen, falls es zu einem Unfall kommt. Wie stark abgelenkt die Verkehrsteilnehmer durch Handys und MP3-Player werden ist vielen nicht bewusst. Eine Studie zeigt, dass Telefonieren am Steuer die Reaktionszeit so Monika Furtner, Claudia Weiss Kommentar: Durch die kleinen Stöpseln im Ohr kann man überall Musik hören, ohne unhandliche Geräte mitschleppen zu müssen.Das führt jedoch leider dazu, dass Reaktionszeit der Verkehrsteilnehmer beeinträchtigt wird. Auch durch die starke Ablenkung passieren immer mehr Unfälle. Gesetzliche Regelungen wären für die eigene Sicherheit dringend notwendig. Zu leicht werden Warnsignale überhört. Sind besonders Jugendliche bereits so abhängig von den handlichen Musikmachern, dass sie ihr Leben riskieren? Einmal zu oft kann man eine Hupe oder Glocke überhören und es kann zu fatalen Folgen führen. Besonders die Eltern sollten aufpassen, dass ihre Kinder ohne MP3-Player und Ohrstöpsel aus dem Haus gehen. Handys kann man niemandem verbieten, soweit sollte wohl jeder sein, seine Telefonate nicht gerade im Straßenverkehr zu führen. Dienstag, 25. November 2008 OÖNachrichten Leben heute verschlechtert, wie eine Alkoholisierung von 0,8 Promille. Monika Furtner, Claudia Weiss Seite 6