− 774 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 3. Imperfekt ( = Präteritum) und Perfekt: Aspekte der Vergangenheit 1. Vorkommen 1989, Seite 80; 2. Grammar and Style: 1.a) 1990, Seite 98; 2. Grammar and Style: 1.b) 1992, Seite 134; 2. Grammar and Style: 3.b) Explain the use of the tenses Classify the tenses and explain their use. 2. Gebrauch und Bildung Im Englischen unterscheidet man deutlicher als im Deutschen nicht nur unterschiedliche Zeiten der Verben (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft, etc.), sondern auch sogenannte "Aspekte". Darunter versteht man Verbformen, die innerhalb einer Zeitstufe genauer über die Dauer eines Prozesses und über Häufigkeit von Ereignissen Auskunft geben. In der Vergangenheit unterscheidet man in diesem Sinne u.a. zwischen dem Präteritum, dem "simple past", und dem Perfekt, dem "present perfect". Das Präteritum ("simple past") wird verwendet, wenn man von abgeschlossenen Vorgängen, Ereignissen, oder bestimmten Zeitpunkten in der Vergangenheit spricht. Der Zeitraum, in dem das Ereignis stattfand, dauert nicht mehr an. Die mit der "simple past" ausgedrückte Abgeschlossenheit von Zeitraum und Handlung dient insbesondere zur Hervorhebung zweier Sachverhalte: Zum einen impliziert das "simple past" – wie in Beispiel (1) und (2) – dass ein Prozess nicht mehr debattiert wird, sondern als historisches Faktum festliegt. Während dieser Charakter des historisch Abgeschlossenen in Beispiel (1) aufgrund der weit zurückliegenden Epoche relativ offenkundig ist, unterstreicht das Präteritum in Beispiel (2), dass man in Schottland durch den Parlamentsbeschluss vorerst unwiderrufliche Tatsachen geschaffen hat. Die Debatten sind jetzt erst einmal vorbei. (1) The colonial clergy, according to their differing convictions, both praised and condemned the American Revolution. (2) Two weeks ago its Constitutional Convention – a grouping of delegates from most major parties – voted to form a parliament with representation in EC institutions. Zum anderen verweist das Präteritum jedoch – wie in Beispiel (3) – auf die Möglichkeit, dass der Zustand, über den in der Vergangenheit berichtet wird, in der Gegenwart bereits schon wieder anders aussieht. Das Präteritum betont also, dass etwas früher so war oder geschah und impliziert, dass die Geschichte weitergegangen ist. (3) Whereas 30 years ago most well-qualified newcomers to the US arrived from Europe, now they stream in from the poorer countries of the Third World. Typische Zeitbestimmungen, mit denen das "simple past" gebraucht wird, sind neben der in Beispiel (1) und (2) erwähnten Möglichkeit "(Zeitraum +) ago" auch folgende Varianten: at (six o’clock) in (1970, the 1960s, etc.) on (Monday, Friday) last (Monday, week, etc.) long since formerly yesterday − 775 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 4. Plusquamperfekt (=Vollendete Gegenwart) – Past Perfect 1. Vorkommen keine 2. Gebrauch und Bildung Das Plusquamperfekt wird verwendet für Vorgänge und Zustände, die vor einem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt abgeschlossen waren. Der Satz im Plusquamperfekt steht immer im Sinnzusammenhang mit einem Satz in der Vergangenheit. Beispiel (1) Tom had finished his homework when his mother came home. Tom hatte seine Hausaufgabe fertig, als seine Mutter heimkam. − 776 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 5. Futur I ( =Zukunft) – Future Tense 1. Vorkommen keine 2. Gebrauch und Bildung Mit dem Future wird ein Vorgang bezeichnet, der in der Zukunft liegt. Im Englischen gibt es sprachlich mehrere Möglichkeiten, Geschehnisse in der Zukunft auszudrücken. Das Future Tense ist nur eine davon. Die Bildung erfolgt bei der erste Person Singular and Plural mit shall + Infinitivform. (in der Umgangsprache wird immer häufiger will verwendet. Bei der zweiten und dritten Person in Singular und Plural erfolgt die Bildung durch will + Infinitivform. 1. Im Literarischen wird im Englischen meistens das Future verwendet, auch wenn eine Zeitbestimmung schon darauf hinweist, dass sich der Vorgang in der Zukunft abspielt. Das Deutsche verwendet hier üblicherweise das Präsens. Beispiel (1) Next week the family will drive to the lake. Nächste Woche fährt die Familie an den See. 2. Bei Verben, die in die Zukunft weisen, muss das Future Tense gebraucht werden. Dazu gehören to hope to expect to suppose to promise to think hoffen erwarten annehmen versprechen denken, glauben Beispiel (1) I think that I shall leave next week. Ich glaube, dass ich nächste Woche fahren werde. − 777 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 5. Futur I ( =Zukunft) – Future Tense (continued) 2. Gebrauch und Bildung (Fortsetzung) 3. Für eine Absicht des Sprechenden wird "to be going to" verwendet Beispiel (1) Carol is going to visit her boy-friend on Saturday. Carol will ihren Freund am Samstag besuchen. 4. Für eine Wahrscheinlichkeit oder Zuversicht wird auch "to be going to" verwendet Beispiel (1) Tom says he is going to have a million in five years. Tom sagt, er wird in fünf Jahren eine Million haben. 5. Eine Handlung, die unmittelbar bevorsteht, wird oft durch "to be about to" oder "to be on the point of" ausgedrückt Beispiel (1) Anna is about to have her breakfast. Anna will gleich ihr Frühstück einnehmen. (2) Sarah was on the point of taking her pills, when the door-bell rang. Sarah war gerade dabei, ihre Pillen zu nehmen, als die Türglocke läutete. 6. Bei Verben der Bewegung wird für eine geplante oder beabsichtigte Handlung für die nahe Zukunft "to be + present participle" verwendet. to go to come to arrive to leave gehen, fahren kommen ankommen verlassen, aufbrechen Beispiel (1) Brenda is going to London next month. Brenda will nächsten Monat nach London fahren. − 778 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 6. Futur II ( = Vollendete Zukunft) – Future Perfect 1. Vorkommen keine 2. Gebrauch und Bildung Für eine Vorgang, der an einem Zeitpunkt in der Zukunft vollendet sein wird, wird das Futur II verwendet. Beispiel (1) Tim will have finished his homework until the evening. Tim wird bis zum Abend seine Hausaufgaben fertig haben. − 779 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 7. Infinitiv (einschließlich AcI) – Infinitive (including Direct Object + Infinitive) 1. Vorkommen keine 2. Gebrauch und Bildung a) Die Konstruktion der Grundform des AcI Wenn man im Englischen darüber spricht, dass eine Person (= Subjekt) eine andere Person oder eine Sache (= direktes Objekt) dazu auffordert, etwas zu tun, so benutzt man eine Verbindung aus einem direkten Objekts und einem Infinitiv. Diese Verbindung, der sogenannte AcI (= "Accusativus cum Infinitivo" (lat.) = Akkusativ mit Infinitiv), ist im Englischen sehr häufig, da er einen komplexen Sachverhalt kurz auszudrücken hilft. Beispiel (1) We would expect America to be (direktes Objekt) (Infinitiv) an example to the rest of humanity. b) Indikatoren für den AcI Bestimmte Verben – Verben des Veranlassens, Befehlens, Bittens, Erlaubens, Wünschens oder Verbietens – stehen oft mit dem AcI: Subjekt und Verb direktes Objekt Infinitiv mit "to" (2) I asked him to show me the town. (3) She wants me to do the shopping for her. (4) He likes his daughter to behave well. (5) Mother and father told Anne to tidy up her room. (6) We expect America to be an example. (7) We should prefer uncle Jim to visit us next week. (8) You could not get the dog to learn even simple tricks. (9) I don't allow you to behave like that. − 780 − ALLGEMEINBILDENDE GYMNASIEN - GK-Englisch - Sonderteil - Kurzgrammatik KURZGRAMMATIK - ALLE JAHRGÄNGE IV. Verb – Verb 7. Infinitiv (einschließlich AcI) – Infinitive (including Direct Object + Infinitive) (continued) 2. Gebrauch und Bildung (Fortsetzung) c) Akkusativ + Infinitiv ohne "to" Der Infinitiv kann auch ohne "to" als prädikative Ergänzung zum direkten Objekt stehen. Möglich ist dies einmal nach den Verben "to make", "to let" (und gelegentlich auch) "to have": (10) Our Teacher did not let us swim. (11) Mother made me clean the dishes. (12) Father had us tidy up our room. Zum anderen erscheint diese Möglichkeit auch in der Kombination mit Verben der Wahrnehmung wie "to see", "to watch", "to hear", "to observe", "to feel", "to notice": (13) He watched a ship disappear in the mist. (14) I heard my mother coming down the steps.