Ein WiEnEr KongrEss - Musik-Antiquariat Heiner Rekeszus

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MUSIK-ANTIQUARIAT HEINER REKESZUS
Ein Wiener Kongress
IAML 2013
BÜCHER · Bilder · NOTEN
Katalog 53
Abbildungen auf dem Umschlag:
Titelseite: No. 108, S. 40
Innenseite vorn: No. 2, S. 4
Innenseite hinten: No. 38, S. 16
Rückseite: No. 39, S. 17
Katalog 53
Ein Wiener Kongress
IAML 2013
Musik-Antiquariat Heiner Rekeszus
Herrngartenstraße 7 · 65185 Wiesbaden · Germany
Tel +49-(0 )611-308 2270 · Fax +49-(0)611-3081262
E-mail: [email protected]
www.musantik.de
Musik-Antiquariat Heiner Rekeszus
Herrngartenstraße 7
65185 Wiesbaden
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BACH, J. S.: Grosse Passionsmusik nach dem Evangelium Matthaei. Vollständiger
Klavierauszug von Adolph Bernhard Marx. Seiner Königl. Hoheit dem Kronprinzen von
Preussen in tiefster Ehrfurcht gewidmet vom Verleger. Berlin, in der Schlesinger’schen Buchu. Musikhandlung (PN 1571) 1830. Qu.-fol. Titelblatt, 3 S. „Subscribenten-Verzeichniss”,
S. 3 – 190. Marmorierter Hldr.-Einband d. Zt. m. aufgesetztem, ovalem Lederschildchen,
dieses m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. goldgeprägter floraler Umrandung. 2.800,- 
* Katalog Hoboken I, 27; Hirsch IV, 1136. – Sehr schönes Exemplar der Erstausgabe in einem der frühesten
Abzüge (im Subskribenten-Verzeichnis fehlt noch der späteren Exemplaren hinzugefügte Name Czernys).
– Einband berieben, Kanten bestoßen.
3
Bayreuth 1882, 1883, 1886, 1892, 1896
 Abbildung: Umschlagseite 2
2
BAYREUTHER FESTSPIELE – BAYREUTH. Lederkassette mit insgesamt 58 Orig.Photographien (Hans Brand, Hofphotograph/Verlag v. Carl Giessel, Bayreuth; W. Höffert,
Hof-Photograph, Berlin) von Solisten in Orig.-Kostümen der Bayreuther Festspiele
1882/1883, 1886, 1892 und 1896. Dazu 3 Aufnahmen (um 1890) der Villa Wahnfried und
des Festspielhauses. Bayreuth 1882-1896. Format ca. 10,5 x 16,5 cm.
5.800,- E
* In dieser Zusammenstellung und Größenordnung sehr selten. Vorhanden sind , allein vom
Uraufführungsjahr des Parsifal 1882 und dem Todesjahr Wagners 1883 24 Aufnahmen: PARSIFAL
– WINKELMANN und GUDEHUS; KUNDRY – MATERNA und MALTEN; AMFORTAS
– REICHMANN u. SCHEIDEMANTEL; GURNEMANZ – SCARIA u. SIEHR; TITUREL –
KINDERMANN; KLINGSOR – FUCHS, dazu Aufnahmen von nicht genannten Blumenmädchen und
der „Gralsträgerin”. Diese 24 Photos sind in einer gesonderten roten, mit reichem Golddekor versehenen
Leinenmappe aufbewahrt, darunter auch einige Aufnahmen der Festspiele 1886: 5 Aufnahmen aus
Tristan: TRISTAN – VOGL; ISOLDE – SUCHER; MARKE – WIEGAND; BRANGÄNE – STAUDIGL;
KURWENAL – PLANK. – 1892: 14 Aufnahmen aus Tannhäuser: TANNHÄUSER -GRÜNING;
ELISABETH – WIBERG; VENUS – MALHAE; WOLFRAM – SCHEIDEMANTEL; LANDGRAF
– DÖRING – Meistersinger: WALTHER v. STOLZING – ANTHES; EVA – MULDA; HANS SACHS
– GURA (2x); BECKMESSER – GEBE; DAVID – HOFMÜLLER; MAGDALENE – HAUDIGL. –
Tristan: MARKE – GURA ; Parsifal: PARSIFAL – VAN DYCK; 1896: 15 Aufnahmen aus RING DES
NIBELUNGEN: LOGE – VOGL; FREIA, FASOLT/FAFNER (Gruppenbild) – WEEF, WACHTER,
ELMBLAD; ALBERICH – RIEDRICH; WOTAN – PERON (2x); FRICKA – BREMA; BRÜNHILDE
– LEHMANN – KALISCH; SIEGLINDE – SUCHER; SIEGMUND – GERHÄUSER; HUNDING –
WACHTER; SIEGFRIED – GRÜNING; MIME – RING; WANDERER – BACHMANN); WALTRAUTE
– HEINK-SCHUMANN u. REUSS- BELCE; GUNTHER – GROSS. Ausserdem ein sehr schönes Photo
des Dirigenten HANS RICHTER. – Verso jeweils beschriftet (Name der Sängerin/des Sängers, Jahreszahl
u. Bezeichnung der jeweiligen Szene, manche auch mit Zitaten der Textdichtung). Die Parsifal-Bilder sind
unten links jeweils dezent durchnumeriert. – Die Photographien in sehr guten Zustand (ein Einzelnes
etwas gebräunt); die Lederkassette -mit goldbedrucktem Deckel „Bayreuth” beschabt, mit viel Patina – ein
Schatzkästchen für alle Wagnerianer und Bayreuth-Pilger jedweder Couleur.
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BEETHOVEN, L. v.: (Op. 60) 4me Grande Simphonie en Sib majeur (B dur)... dédiée
à Monsr. le Comte d’Oppersdorf... Op: 60. Partition. Bonn et Cologne, N. Simrock (PN
2078) [1823]. Gr.-8°. 1 Bl., 195 S. Marmorierter Pappumschlag d. Zt. 1.500,- E
* Kinsky/Halm S. 145; Hirsch IV, 300. – Originalausgabe der Partitur. – Kinsky war der Meinung, bei
Exemplaren mit dem Zusatz „4me” handle es sich um wenig später erschienene Varianten der Erstausgabe,
jedoch verzeichnet Hofmeister für das Jahr 1823 bereits ein Exemplar unserer Version. – Schöner, klarer
Abzug; durchgehend gering stockfleckig.
4
– (Op. 67) Beethoven. Fünfte Symphonie. [Faksimile]. Nach der Handschrift im Besitz der
Preußischen Staatsbibliothek hsg. v. G. Schünemann. Bln., Maximilian-Verlag Max Staercke
(1942). Qu.-fol. 44 S., 306 S. (Faks.), 1 Bl. Blauer Original-Einband. 780,- E
* Eins von 400 numerierten Exemplaren dieser ebenso prachtvollen wie seltenen Faksimile-Ausgabe (unser
Exemplar trägt die Nummer 189).
4
5
– (Op. 68) Sechste Symphonie F-Dur Op. 68. Sinfonia pastorale. Faksimile nach dem
Autograph BH 64 im Beethoven-Haus Bonn m. e. Kommentar v. S. Brandenburg. Bonn
2000. Qu.-fol. 4 Bl., (139) Bl. Faksimile, 56 S. Kommentar. Orig.-Halbleder in OLn.Schuber. Veröffentlichungen des Beethoven-Hauses Bonn, Reihe 3, Band 14.
480,- E
* Eins von 600 numerierten Exemplaren der Gesamtauflage, unser Exemplar mit der Nummer 109. –
Tadelloses Exemplar aus der Bibliothek v. Prof. Dr. Ch.-H. Mahling.
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– (Op. 72) Fidelio. Oper in zwei Acten. Vollständiger Clavierauszug mit deutschem und
französischem Texte. Bearbeitet v. G. D. Otten. Lpz. u. Winterthur, J. Rieter-Biedermann
(PN 635) (1869). Folio. Portrait, Titel, 5 Bl., Faks., XXXI, 269 S. gestochene Noten . Mit
e. gest. Portrait v. C. Gonzenbach, 4 Stahlstichtafeln v. Heinrich Merz u. zwei Seiten
Notenfaksimiles. Orig.-Leineneinband m. reich verzierter Gold- u. Bildprägung; DreikantGoldschnitt. 750,- E
* Sehr seltener, bibliophil ausgestatteter, gestochener Klavierauszug, herausgegeben zum 100. Geburtstag
Beethovens (allerdings schon im Jahr davor erschienen). Mit einem Beethoven-Bildnis in Stahlstich, gest. v.
Gonzenbach, dem Erstdruck eines Gedichtes von PAUL HEYSE „An Beethoven” und den eigens für diese
Ausgabe geschaffenen vier ganzseitigen Illustrationen von MORITZ VON SCHWIND, gest. v. H. Merz u.
G. Gonzenbach. – Kanten bestoßen, Einband berieben u. etwas fleckig; innen vereinzelt stockfleckig.
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Weitere Erstausgaben
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BEETHOVEN, L. v.: (Op. 74) Quatuor pour Deux Violons, Viola et Violoncelle composé
et dédié à son Altesse le Prince regnant de Lobkovitz Duc de Raudnitz...Oeuv. 74. Stimmen.
Leipzig, Br & H (PN 1609) [1810]. Folio. 11, 7, 7, 7 S. OU. 1.500,- E
* Kinsky/Halm S. 198; Katalog Hoboken Bd. 2, 333. – Seltene, gestochene Erstausgabe der Stimmen (KVK
nur 3 Exemplare). – Das zehnte Streichquartett Beethovens entstand im Sommer und Herbst 1809 in Baden
bei Wien. Es erhielt den Beinamen „Harfenquartett”, der sich auf die charakteristischen Pizzicati im ersten
Satz bezieht. – Mit Händler-Etikett von H. C. Steup, Amsterdam. – Etwas stock- und fingerfleckig.
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– (Op. 84) Ouverture et Entr’Actes d’Egmont. Partition. Lpz., Br.& H.(PN 5140) [1831].
Kl.-4°. (1 Bl.), Titel, 164 S. Schöner neuer, marmorierter Hldr.-Einband. 750,- E
* Kinsky/Halm S. 231; Hirsch IV, 335. – Gestochene Erstausgabe der Partitur zur vollständigen EgmontMusik. Ehemaliges Exemplar eines alten deutschen Hoftheaters mit zahlr. Arbeitseintragungen und
Bühnenanweisungen mit Blei- und Buntstift, Titel gestempelt. – Neuer marmorierter Hldr. unter Verwendung
der originalen Einbanddeckel; Eckabrisse wurden aufs Sorfältigste mit altem Material ausgebessert; S. 141
mit alter Ausbesserung (transparenter Klebestreifen, etwa 6 cm). Auf dem Vorsatz sind handschriftlich
nicht weniger als 24 Aufführungen in den Jahren 1833-1870 dokumentiert. Auf dem Nachsatz ist ein Blatt
montiert mit handschriftlichen Anweisungen für den Inspizienten (auch 19. Jahrhundert). Durchgehend
etwas stock-,wasser- und fingerfleckig. Ein hochinteressantes Exemplar, hervorragend restauriert.
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– (Op. 90) Sonate für das Piano-Forte gewidmet dem Hochgebornen Herrn Grafen Moritz
von Lichnowsky... 90tes Werk.. Wien, bey S. A. Steiner (PN C.D.S.A.S. 2350) [1815]. Qu.fol. 1 Bl., 16 S. 2.400,- E
* Kinsky/Halm S.; Hoboken Bd. 2, 385.; gestochene Erstausgabe. Bibliotheksdoublette, abgegeben bereits
im 19. Jahrhundert und in den Besitz von Franz Kullak übergegangen (handschriftlicher Vermerk auf
dem Titelblatt: Franz Kullak 20. Novbr. 82). Breitrandiges Exemplar, an den Rändern kleine Einrisse und
Läsuren; Plattennummer. fehlt auf Seite 11; Variante ohne Stechervermerk auf dem Titelblatt.
Ein Gedenkbuch dankbarer Liebe und Verehrung...
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BEETHOVEN, L. v. – (SCHILLING, G.): Beethoven-Album. Ein Gedenkbuch dankbarer
Liebe und Verehrung für den grossen Todten gestiftet und beschrieben von einem Vereine
von Künstlern und Kunstfreunden aus Frankreich, England, Italien, Deutschland, Holland,
Schweden, Ungarn und Russland. Stgt., Hallberg’sche Verlagshandlung (1846). 4°. Portrait,
Titel, XVI, 312 S. m. zahlr. Musik-Beiträgen. Hübscher neuer Halbleineneinband. 600,- E
* Ein musikalisch-literarisches Pendant zum 1845 in Bonn eingeweihten Beethoven-Denkmal. – Das Album
enthält über 180 Beiträge, darunter Musik – zahlreiche Originalbeiträge- von F. Silcher, F. Rungenhagen,
C. Czerny, A. Hüttenbrenner, A. Henselt, Ch. H. Rinck, F. Schneider, S. v. Neukomm, J. Dont, A. W.
Bach, J. Küffner, T. Haslinger, A. Gyrowetz, A. Pott, W. Mangold, G. Meyerbeer („Der Wandrer und die
Geister an Beethovens Grab”), A. B. Fürstenau, G. Spontini („Romance traduit de Sapho”), X. Schnyder
v. Wartensee, G. Onslow, F. Belcke („Etude für die Bassposaune”), A. Lvoff („Russische Volkshymne”),
S. Sechter, W. Gabrielski, J. Raff, C. G. Reissiger, H. Vieuxtemps, J. Benedict, Victor u. Louise Farrenc,
A. Adam u. v. a. Von Franz Liszt, der erheblichen Anteil am Zustandekommen der Denkmalerstellung hatte,
findet sich hier als Erstdruck „70 Takte nach Motiven aus der 1. Beethoven-Kantate” in der Bearbeitung für
Klavier zu zwei Händen (Raabe 198/537). – Textbeiträge stammen v. J. G. Seidl, W. Schroeder-Devrient,
Matthisson, A. Kaehlert, J. S. Hermstedt, E. v. Lannoy, A. Bergt, C. O. Sternau, J.F. Castelli u. v. a. –
Stellenweise gering stockfleckig.
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(BEETHOVEN) – BREUNING, G. v.: Aus dem Schwarzspanierhause. Erinnerungen
an L. van Beethoven aus meiner Jugendzeit. Mit einem bisher unveröffentlichten
Portrait-Medaillon Beethoven’s nach Hornemann vom Jahre 1802 und einer Ansicht des
Schwarzspanierhauses. Wien 1874, L. Rosner. VIII, 129 S. u. 2 Tafeln m. Abb. Marmorierter
Hln. d. Zt. 480,- E
* Wolffheim II, 431. – Sehr seltene Erstausgabe. Die wohl wichtigste Quelle über die letzten Lebensjahre
Beethovens. – Titel m. Namensstempel eines Vorbesitzers.
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– SCHINDLER, A.: Biographie von Ludwig van Beethoven verfasst von Anton Schindler,
Musikdirector, Professor der Tonkunst, Mitglied der Societät des Conservatoire der
Musik in Paris und correspondierendem Mitgliede der Gesellschaft zur Beförderung der
Tonkunst in den Niederlanden. Zweite, mit zwei Nachträgen vermehrte Ausgabe. Mit dem
Portrait Beethoven’s u. drei Facsimiles. Münster, in der Aschendorff’schen Buchhandlung
1845. 8°. Portrait, 4 Bl., 292 S.; XI, 178 S., 3 Faksimiles. Schöner, marmorierter HalblederEinband d. Zt. m. 4 Bünden, goldgeprägtem Rückendekor u. Rückentitel. 480,- E
* Sehr schönes Exemplar der berühmten -und für alle späteren Beiträge trotz vieler Widersprüchlichkeiten
und einer gewissen Unzuverlässigkeit- maßgebenden Biographie. Mit dem schönen Portrait (gem. v.
Schimon, gest. v. Eichens). Im Anhang der umfangreiche und wichtige Beitrag „Beethoven in Paris”,
der nur in dieser Auflage enthalten ist.- Durchgehend etwas stockfleckig; oberes Kapital m. minimalem
Einriss, Kanten gering bestossen.
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– SEYFRIED, I. v.: Ludwig van Beethoven’s Studien im Generalbasse, Contrapuncte
und in der Compositions-Lehre. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse gesammelt...
Wien, Haslinger (1832). Portrait, XX S., 2 Bl., 352, 144 S., 2 Tafeln, 3 Faks. (davon 2
ausfaltbar, eines im Text). Hldr. d. Zt. (berieben) m. umlaufenden Grünschnitt. Ecken
m. aufmontiertem, roten Lederschildchen, dieses m. goldgeprgt. Titelaufdruck (etwas
verblaßt). 580,- E
* Wolffheim II, 423. – Erstausgabe; mit dem von Kriehuber lithogr. Portrait. Im Subskribenten-Verzeichnis
finden sich u.v.a. die Namen von Chopin, Czerny, Joh. Strauß, Zumsteeg. Das Buch enthält -neben dem
umfangreichen Studienmaterial- die Erstdrucke der Kanons WoO 159 un WoO 191. Im Anhang eine Anzahl
Gedichte auf Beethoven, der Nekrolog, Beethovens Testament, biographische Notizen etc., außerdem
-in Noten- der Trauergesang bey Beethoven’s Leichenbegängnisse, ein „systematisches Verzeichnis der
sämtlichen Originalwerke” und einen Verlagskatalog von Haslinger.- Durchgehend etwas stockfleckig.
Rücken und Kanten restauriert. Vorsätze leimschattig.
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Die erste Beethoven-Biographie
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(BEETHOVEN) – WEGELER/RIES: Biographische Notizen über Ludwig van
Beethoven... Mit dem Schattenriß des sechszehnjährigen Beethoven und mit lithographirten
Brieffragmenten. Coblenz, bei K. Bädeker 1838. Kl.-8°. Schattenriss, Titel, XIV S., 164 S.,
Notentafel, ausfaltbare Tafel m. Faksimiles (3 Briefausschnitte). Etwas späterer Hln. m.
goldgeprgt. Rückentitelaufdruck. 1.200,- E
* Seltene Originalausgabe -mit dem Schattenriss des erst 16jährigen Beethoven- der ersten Biographie
Beethovens, verfaßt von engen Jugendfreunden aus der Bonner Zeit. Neben den Briefen Beethovens
an Wegeler finden sich weitere Belege, die von Wegeler -sehr um eine authentische, wahrheitsgemäße
Übermittlung bemüht- mit ausführlichen Anmerkungen versehen sind. Neben der Wiedergabe von
Beethoven an ihn gerichteter Briefe legt Ries in seinem Beitrag das Schwergewicht auf Kommentare zum
kompositorischen Werk des Meisters. – Robert Schumann jedenfalls nannte das Büchlein „eine herrliche
Arbeit”.
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– – Notices Biographiques sur L. van Beethoven... suivies d’un Supplément publié a
l’Occasion de l’Inauguration de la Statue de L. v. Beethoven a Bonn... Traduites de
l’Allemand par A.-F. Legentil. Paris, E. Dentu 1863. XV, 250 S. Hübscher, marmorierter
Hln. d. Zt. m. goldgeprägtem Rückentitelaufdruck. 200,- E
* Französische Erstausgabe der ersten Biographie Beethovens.
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– LEY, S.: Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning. Nach d. FamilienSammlungen u. – Erinnerungen hsg. v. S. Ley. Bonn 1927. Gr.-8°. 262 S. m. zahlr. Abb. u.
6 Lichtdrucktafeln nach Handschriften. OLn. m. Schutzumschlag. 80,- E
* Schutzumschlag etwas fleckig und m. kl. Randläsuren, ansonsten sehr schönes, gepflegtes Exemplar.
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BERG, A.: Kammerkonzert für Klavier und Geige mit dreizehn Bläsern. Ausgabe für
zwei Klaviere und Geige. Klavierauszug von Fritz Heinrich Klein. Stimmen. Wien, UE
(VN 8439) (1926). Folio. 20, 120 S. OU. 250,- E
* Seltene Erstausgabe dieser Fassung. – Dabei: ein weiteres Exemplar der Klavierpartitur in Erstausgabe
(ohne zusätzliche Geigenstimme).
Mit den schönen Lithographien von Fantin-Latour
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BERLIOZ, H. – JULLIEN, A.: Hector Berlioz. Sa Vie et Ses Ouevres. Ouvrage orné
de quatorze Lithographies originales par M. Fantin-Latour de douze Portraits de Hector
Berlioz de trois Planches hors Texte et de 122 Gravures, Scènes theâtrales, Caricatures
Portraits d’Artistes, Autographes, etc. Paris, A La Libraire de l’Art 1888. Folio. XVI, 386 S.,
1 Bl., 14 Lithographien. Roter Orig.-Hldr. m. goldgeprgt. Rückenaufdruck, Kopfgoldschnitt
und marmorierten Vorsätzen. 600,- E
* Schönes Exemplar dieses grundlegenden und prachtvoll ausgestatteten Buches, von besonderem Wert
durch die eindrucksvollen Lithographien Fantin-Latours. – Ganz vereinzelt gering stockfleckig.
Otto Böhlers geniale Schattenrisse
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BÖHLER, O.: Dr. Otto Böhler’s Schattenbilder. Wien, R. Lechner 1914. 4°. 4 Kartons
(Titel u. Einführung) u. 20 Tafeln. In Ill. Orig.-Leinenmappe. 950,- E
* Vollständige Folge der berühmten Schattenrisse mit Komponisten-Silhouetten- u. Karikaturen, vielfach
abgebildet, aber im Original nur noch äußerst selten. Dargestellt sind u. a. Johannes Brahms, „Johannes
Brahms Ankunft im Himmel”, Gustav Mahler, Johann u. Eduard Strauss sowie „Heut’spielt der Strauss!”,
Richard und Siegfried Wagner, H. v. Bülow, Hans Richter, Wagner und Bruckner in Bayreuth u.a. Den
Darstellungen vorangestellt ist eine Essay über Leben und Werk Otto Böhlers.Jede Tafel etwas größer als
25,5 cm x 19,5 cm.
9
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BRAHMS, J.: Quintett Clarinette (oder Bratsche), 2 Violinen, Bratsche und Violoncell
Op. 115. Stimmen. Bln., Simrock (VN 9711) (1892). Folio. OU. 280,- E
* McCorkle S. 464. – Hofmann S. 242/243. – Erstausgabe der Stimmen einschließlich der alternativen
Bratschenstimme (an Stelle der Klarinette – ein Geschäftstrick Simrocks, der nur bei den Sonaten
Op. 120 aufging). Papier mit den Wasserzeichen C.G.R., zwei sechseckige Sterne und Zahl 6. – Entgegen
den Angaben bei McCorkle und Hofmann enthält die Klarinetten-Stimme unserer Ausgabe ein Titelblatt,
welches -ansonsten identisch mit der bei Hofmann gezeigten Abbildung- die Bezeichnung „Stimmen”
[ohne Preisangabe] an Stelle der Bezeichnung „Partitur” trägt. Die restlichen Stimmen -einschließlich
der alternativen Bratschen-Stimme- besitzen kein eigenes Titelblatt. – Etwas fingerfleckig; dezenter
Namenseintrag eines Vorbesitzers; mehrere Stempel einer ehemals hochangesehenen Frankfurter
Musikalienhandlung. Titelblatt der Klarinettenstimme ausgebessert.
21
BRAHMS, J. – MILLER zu AICHHOLZ, V. (Hsg.): Ein Brahms-Bilderbuch. Hsg. v.
Viktor vom Miller zu Aichholz. Mit erl. Text v. M. Kalbeck. Wien 1905. 4°. 2 Bl., 119 S. m.
29 Tafeln m. Abb. OLn. 280,- E
* Schönes Exemplar der seltenen und gesuchten Ikonographie.
10
Max Bruchs „Erstling” – ein Singspiel von Goethe
22
BRUCH, M.: Scherz, List und Rache. Komische Oper in einem Aufzuge. Text nach
Goethe... und seinem verehrten Lehrer Ferdinand Hiller gewidmet... Op. 1. [Klavierauszug
mit Text]. Lpz., B. Senff (PN 260) [1857]. Folio. 1 Bl., 8 S. (Text), 147 S. Schöner, neuer,
dunkelgrüner Leineneinband. 380,- E
* Sehr seltene, gestochene Erstausgabe des Klavierauszugs von Max Bruchs „Erstling”. – Seinem
Kompositionslehrer Ferdinand Hiller gewidmet und nach einer Textvorlage von Goethe entstanden.
Hiller setzte sich – mit Erfolg – für die Publikation der ersten Oper Bruchs bei dem Leipziger Verlag
Senff ein. – Bruch war schon in der Jugendzeit überaus erfolgreich und talentiert, so erhielt er 1852 für
ein Streichquartet ein Stipendium der Mozart-Stiftung und wurde fortan mit Mendelssohn und Mozart
verglichen. – Sein op. 1 wurde am 14. Januar 1858, wenige Tage nach Bruchs 20. Geburtstag, am Stadttheater
in Köln uraufgeführt, wo Bruch nach seinem dreijährigen Kompositions- und Klavierstudium zunächst
als Musiklehrer tätig war. – Mit rund 70 Minuten Spielzeit und einer Klavierbegleitung (Ouvertüre sogar
vierhändig) stellt es keine traditionelle große Opernvertonung dar und verwirklicht so Goethes Intention
eines leichten, komischen Singspieles. – Titel und Text am Rand mit minimalem Wasserrand, Papier am
Rand wenig gebräunt, ansonsten sehr schöner Abzug ohne Eintragungen.
Busoni verschenkt Wagner – mit schöner Widmung
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BUSONI, F. -(WAGNER, R.): Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner.
Klavierauszug zu zwei Händen mit Hinzufügung des Gesangtextes und der scenischen
Bemerkungen von Richard Kleinmichel. Mainz, Schott (VN 25143)[1910]. 4°. 4 Bl., 251 S.
Blauer Ldr.-Ebd. d. Zt. m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. Kopfgoldschnitt. 480,- E
* Auf dem Vorsatz ein eigenh. Sinnspruch und eine eh. Widmung Busonis (mit vollem Namenszug) an
eine Schülerin: „Das wird sich bäldlich zeigen: wenn rechte Kunst ihr eigen, was gilt’s, wer sie sie gelehrt?”
(Immerhin darf der einiges Andenkens werth sein, der zu lehren sich bestrebte, wie Ihr herzlich ergebener
Ferruccio Busoni”. Auf der gegenüberliegenden Leerseite eine Bemerkung der Vorbesitzerin „...zum
Andenken an meine Schwester Olga [Leinkauf?], der Ferruccio Busoni diesen Band widmete im Juli 1910”.
– Ein wunderbares Dokument über den Lehrer Busoni.
24
CLEMENTI, M.: Gradus ad Parnassum ou L’art de jouer le Pianoforte démontré par
des Exercices dans le style sévère et dans le style elégant [Op. 41]... dédies à Madame la
Princesse Wolkonsky... Vorgebunden: WOELFL, J.: Fantaisie et Fugue pour le Pianoforte...
Oeuv. 28. Lpz., Br. & H. (PN 216)[1805]. 2 Bände [von 3]in einem Band. Lpz., Br. &
H. (VN 2580.3040) [ca. 1805-1819]. Qu.-fol. 5 S.; 81 S.; 89 S. Pappebd. d. Zt. (berieben;
Kanten bestossen). 450,- E
* RISM C3104. Frühdruck der ersten beiden Bände von Clementis noch heute relevantem Studienwerk.
– Das vorgebundene Werk des Salzburger Pianisten und Komponisten Joseph Johann Baptist Woelfl
(1773-1812) -Schüler v. Leopold Mozart u. Michael Haydn- liegt im Erstdruck vor. Woelfl war zu seinen
Lebzeiten äußerst angesehen und populär, dabei mit einem ausgesprochenen Geschäftssinn gesegnet. –
Schönes Exemplar, die Bände des „Gradus” mit zahlreichen Fingersatz-Eintragungen mit Bleistift.
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Der „Französische Parsifal” –
mit Widmung, Szenarien und Brief-Autographen
Vincent d’Indys
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D’INDY, V.: Fervaal. Action Musicale en trois actes et un prologue. Poème et Musique de
Vincent d’Indy. Partition Chant et Piano réduite par l’Auteur. Dessin de Carloz Schwabe.
Paris, Durand (VN D. & F. 4966) (1895). 4°. 2 Bl., Lithographie als Frontispiz, 3 Bl., 386 S.
Neuer Pappeinband m. aufgezogenem Orig.-Umschlag (dieser fleckig). 1.850,- E
* Schöne und seltene Erstausgabe des Klavierauszugs, aus dem Besitz des Künstlers Carloz Schwabe,
der die Ausstattung der Oper betreute und die -hier als Frontispiz verwendete- Lithographie mit einer
Szenendarstellung der Oper schuf. Mit eigenhändiger Widmung des Komponisten an Schwabe auf dem
Vorsatz. Zwischen Schmutztitel u. Vorsatz montiert ein von d’Indy eigenhändig verfaßtes Szenario der
Oper (kl-8°, 6 S.), ferner nach dem Vortitel vier eigenhändige an Schwabe gerichtete Briefe, die sich auf
die Oper beziehen und zwar vom 5. Juillet 1895 (Vosges), 3 S. in kl.-8°, vom 19 Septembre 1895 (Ardèche),
3 S., v. 1r Aout 1895 (Boffes, Ardèche), 2. S., Bleistiftskizze zum Bühnenaufbau u. weitere vier Seitem
zum Szenario des dritten Akts der Oper, v. 8 Novembre 1895, 3 S. Ferner ist auf die vakante Rückseite des
Frontispiz eine eigenhändig v. d’Indy beschriftete Visitenkarte montiert. Ein einmaliges Dokument zum
Schaffensprozess dieser Oper. – Vincent d’Indy (1851-1931) entstammte einer französisischen Adelsfamilie
und war zunächst -wie übrigens auch Debussy- Harmonieschüler von Albert Lavignac. Durch seine Freunde
und Lehrer Henry Duparc und César Franck wurde er mit der deutschen Opernmusik, insbesondere der
Musik Richard Wagners, vertraut gemacht. Schließlich machte ihn der Besuch der Bayreuther Festspiele
1876 zum überzeugten Wagnerianer. – Mit seiner Oper „Fervaal”, deren Entstehung sich aufgrund von
Konzertreisen des Komponisten über rund sechs Jahre erstreckte (1878-1895), wollte der Komponist ein
französisches Pendant zur deutschen Nationaloper Wagners schaffen. Bewusst entschied er sich für den
keltischen Stoff der Romanze „Axel” von Esaias Tegnér von 1822 – musikalisch finden sich vor allem
Bezüge zu Wagners Parsifal. – Die Uraufführung fand am 12. März 1897 am Théâtre de la Monnaie in
Brüssel statt, die Pariser Erstaufführung dann 1898. Einband etwas fleckig.
26
– L’Étranger. Action musicale en deux actes. Poème et Musique de Vincent d’Indy. Partition
pour chant et piano réduite par l’Auteur. Paris, Durand (VN 5981)(1902). 4°. 5 Bl., 200 S.
m. e. Lithographie. Hldr. d. Zt. (etwas berieben) m. Dreikantgoldschnitt. 450,- E
* Schöne und seltene Erstausgabe des Klavierauszugs zu d’Indys bedeutendster Oper, die eine ausdrucksvolle
Lithographie mit szenischer Darstellung von Imsert enthält. Auf dem Titelblatt eine eigenhändige Widmung
des Komponisten, zusätzlich zwei schöne Signaturen der Hauptdarsteller der Brüsseler Uraufführung
vom 7. Januar 1903 Henri Albers (L’Étranger) und Claire Friché (Vita). Auf der Rückseite der Lithographie
ist ein zweiseitiger, eigenhändiger Brief d’Indys montiert an „Cher amis” [datiert 7 Mars 14, 2 S. in Kl.-8°.
m. eh. vollem Namenszug. Über „l’Etranger” und Terminschwierigkeiten..]. Schönes und eindrucksvolles
Dokument zur französischen und belgischen Operngeschichte.
12
Die Kaiserin befiehlt ein Gesangbuch
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GESANGBUCH – WIEN- Katholisches Gesangbuch, auf allerhöchsten Befehl Ihrer k. k.
apost. Majestät Marien Theresiens zum Druck befördert. Wien, im Verlag der katechetischen
Bibliothek 1780 Qu.-4°. Hldr. d. Zt. (stark berieben, Kanten bestoßen). 600,- E
* Diese Sammlung deutscher Kirchenlieder steht in der Tradition volkstümlicher und barockmystischer
Geistigkeit, die in der Folge den aufklärerischen Tendenzen einer „vernünftigen” Erbauung Platz machte.
Einzelne Lieder wie „Der Heiland ist erstanden” haben sich bis heute nahezu erhalten. (Ausstellungskatalog
Schönbrunn, Wien 1980)
28
GIROWETZ [GYROWETZ], A.: Six Quatuors concertans pour deux Violons Alto et
Basse dédiées au Célèbre Haydn... 2.e Livre de Quatuors. Paris, Imbault (PN 189) [1789].
Folio. 25, 25, 25, 24 S. Spätere Hln. (Titelblätter eingebunden). 450,- E
* RISM G5354. Gestochene Erstausgabe. – An den Wendestellen etwas fingerfleckig, sonst schöne und
klare Abzüge. – Adalbert Gyrowetz (1763-1850) trat nach seinen Studien in Prag in die Dienste des Grafen
Johann Franz Fünfkirchen in Brno ein. In London traf er 1791/92 Joseph Haydn, dessen Stil und Harmonik
seine dort komponierte Kammermusik und seine Sinfonien beeinflussten. 1793 kam er nach Wien, wo er
von 1804 bis 1831 als Hoftheater-Kapellmeister wirkte.
29
HÄNDEL, G. F.: Jephta. Oratorium in drei Abtheilungen...übersetzt und bearbeitet von
I. F. von Mosel. [Partitur]. Wien, Th. Haslinger (PN 5701) [1831]. Folio. 3 Bl., 307 S. Sehr
schöner, neuerer, marmorierter Hldr.-Einband m. marmoriertem Schuber. 450,- E
* Sehr schönes Exemplar der gestochenen Ausgabe der Dirigier-Partitur. – Breitrandiges Exemplar,
fast gänzlich frei von Stockflecken. – Ignaz Franz von Mosel (1772-1844) war eine der wichtigsten
Persönlichkeiten des Musiklebens im Vormärz, er soll 1812 in Wien als Erster (abgesehen von Landgraf
Ludwig von Hessen 1801) mit dem Taktstock dirigiert haben. Er leitete 1812-16 die jährlichen Musikfeste
der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien; 1820-29 wurde er Vizedirektor der beiden Hoftheater und
schließlich 1829 Leiter der Hofbibliothek. Er setzte sich auch für das Werk Händels ein, so erschienen
mehrere von ihm vorgenommene Bearbeitungen im Druck – wie auch vorliegende Partitur.
13
Der Erfinder der Zwölftonmusik
30
HAUER, J. M.: Atonale Musik. Klavierstücke 1922. 2 Hefte. Berlin, Schlesinger
(VN S. 10182 I/II)(1923). Folio. 18, 22 S. OU. 600,- E
* Ganz frühes und sehr seltenes Werk der Zwölftonmusik. Johann Matthias Hauer (1883-1959), der
eigentliche Begründer der Zwölftonmusik, entdeckte im Jahre 1919 die „Zwöftonregel bezüglich der
atonalen Melodie”, 1921 die von ihm als Tropen bezeichneten 44 möglichen Konstellationen der in je zwei
Sechstongruppen angeordneten Zwölftonreihen. Dem Notentext jeden Heftes ist jeweils eine „Belehrung”
vorangestellt, die in Hauers System einführen soll „... Die atonale Musik ist zunächst einstimmig,
monodisch. Aus dem Melos ergiebt sich der Rhythmus, die Betonung. Aus dem Rhythmus der atonalen
Melodie ergiebt sich die Harmonie, die Mehrstimmigkeit durch das Aushalten (Liegenlassen) einzelner
Töne der Melodie...”. – Hinteres Umschlagblatt v. Heft II ersetzt. Ausschnitte (ohne Textverlust) auf S. 3/4
von Heft II geklebt u. neu hinterlegt. – Papier am Rand gebräunt.
31
– Zwölftontechnik. Die Lehre von den Tropen. Wien, UE (VN 8438) (1923). Folio. 23 S.;
XII Tafeln (Beilage). Grüner OU. Josef Matthias Hauer Theoretische Schriften Band II.
90,- E
* Erstausgabe. Hermann Heiss gewidmet – Umschlag etwas lichtrandig; einige Seiten an den Ecken
oberhalb mit leichteren Knickspuren.
14
Die weltersten Taschenpartituren – Haydn ist begeistert...
32
HAYDN, J.: (Hob. III, S. 64, Coll.Div.3) Oeuvres d’Haydn En Partitions Quatuors.
Tome [1-10]. Gravés par Lobry. A Paris, chez Pleyel (PN a-j) [1802]. 8°. Original altrosa
Pappeinbände. 2.800,- E
* RISM H 3357; nicht bei Hirsch III u. IV; Hob III, S. 64 (CollDiv.3) – Erstdruck dieser Sammelausgabe
des Pariser Verlegers und Haydn-Schülers Ignace Pleyel: alle 10 Bände mit den vollständigen Quartetten:
Tome [1] 3 Bl. (Titeloval m. Portrait Haydns, Reihentitel „Bibliothèque Musicale”, Titelblatt Einzeltitel, 126
S.; Tome [2] Hob III, 78-80 (2 Bl. Sammel- und Einzeltitel, 124 S.); Tome [3] 31-33 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 116 S.);
Tome [4] 35, 34, 36 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 130 S.; Tome [5] 48, 45, 46 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 126 S.); Tome [6] 44, 45, 46
(2 Bl. vgl. Bd. 2; 132 S.); Tome [7] 37-39 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 111 S.); Tome [8] 40-42 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 105 S.);
Tome [9] 69-71 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 128 S.); Tome [10] 72-74 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 139 S.). – In den schönen altrosa
Original-Pappeinbänden der „Bibliotheque Musicale”, die die erste Taschenpartitur-Reihe innerhalb der
Geschichte des Musikdrucks überhaupt darstellt. – Haydn, der die meisten Partituren dieser Reihe selbst
besaß, war von den Ausgaben im Taschenformat sehr angetan, er schrieb darüber in einem Brief vom
6. Dezember 1802 an Pleyel: „Ich bin Ihnen für das ungewöhnlich schöne Aussehen der Quartette [...] sehr
dankbar: wegen ihrer schönen Gravur, dem Papier – und die Tatsache, dass sie so korrekt sind – sowie ihr
allgemeines Aussehen, wird man sich ewig deswegen an Sie erinnern.” Eine positivere Würdigung kann
man sich kaum vorstellen – ein überaus großes Kompliment an den Musikverleger Pleyel! Das Titeloval
mit einem Porträt Haydns auf der Seite vor dem Sammel- und Einzeltitel erschien nur im ersten Band. –
Stellenweise leicht berieben und vereinzelt wasserfleckig. – Vollständig von überaus großer Seltenheit.
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– (Hob. III, Coll. Qu. 8) Quatuors pour deux Violons, Alto et Violoncelle [Partition].
Alle 83 Quartette dieser Reihe in 4 Hldr.-Einbänden d. Zt. Bln., Trautwein [1840-1845].
600,- E
* Erste, gestochene Partiturausgabe von 83 Quartetten. Die vollständige Reihe, jedoch ohne den Vorbericht
und ohne die „Deux Tables Thematique”. Durchgehend etwas stockfleckig. – Einige Hefte in geringfügig
späteren Abzügen.
Parsifal singt Haydn
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– (Hob. XXI, 1) Tobias’ Heimkehr. Oratorium. [Klavierauszug; dabei das zugehörige
Textbuch, U.E. Nr. 2015, Kl.-8°, 24 S.]. Wien/Lpz., U. E. (VN 2000) [1909]. Kl.-4°.
1 Bl., III S., 216 S. Orig.-Ln. 200,- E
* Hob. XXI: 1, S. 26. – Prachtvolle Ausgabe des Klavierauszugs von Neukomm mit deutschem Text.
Vermutlich Vorzugsausgabe. – Gustav Adolf Glossner gab das Werk anlässlich des im Mai 1909 in Wien
ausgerichteten dritten Musikwissenschaftlichen Kongresses der Internationalen Musikgesellschaft heraus.
Eine Wiederaufführung des weitgehend im Verlauf des 19. Jh. in Vergessenheit geratenen Werkes fand am
14. Februar 1909 zur Haydn-Zentenarfeier unter dem Dirigat von Franz Brixel statt. – Das Titelblatt mit
einem Porträt des Komponisten im Kleinoval. – Unser Exemplar haben die Mitwirkenden (u. a. der berühmte
Hermann Winkelmann, der erste Parsifal) dieser Aufführung -datiert mit dem Tag der Aufführungeigenhändig signiert. – Nicht nur durch die prunkvolle Ausstattung (goldener, schwarzgeprägter OriginalLeinen-Einband mit marmoriertem Vorsatzpapier), sondern auch durch die markante Editionsnummer
„2000” sticht diese Ausgabe aus dem publizistischen Umfeld der Universal-Edition hervor.
35
– (Hob. XXI, 2) Die Schoepfung ein Oratorium von Joseph Haydn. Im Clavierauszug.
Lpz., Industrie Comtoir (PN 120) [1800]. Qu.fol. 1 Bl., 129 S. Pappebd. d. Zt. (berieben;
Kanten bestossen). 280,- E
* Hoboken II, S. 40. Deutsche Commissions-Ausgabe des Wiener Verlegers Mollo. Eine der frühesten
Ausgaben, die -ohne Haydns Einwilligung- noch vor der Partitur, wahrscheinlich schon 1799- erschien.
Haydn soll sich sehr darüber geärgert haben und den Auszug für ein übles Machwerk erklärt haben.
15
36
(HAYDN, J.) (Hob. XXI, 3) Die Jahreszeiten. Im Clavierauszuge mit Weglassung der
Chöre vom Musik-Director Hiller in Altona. Braunschweig, im Musikalischen Magazine
auf der Höhe (PN 408) [1802]. Qu.-fol. 1 Bl., 73 S. Schöner, neuer , marmorierter Hln.Einband. 380,- E
* Hoboken II, S. 60: „Früheste Ausgabe des Klavierauszugs, der nur die Nummern 1, 3b, 6a,b, 8c, 9a, b, c, 11a,
11b, 12a, 14b, 15b und den „Winter” bis zum Schlußchor (18a-22d) enthält”. – Mit einer Subscribenten-Liste.
Die ersten Seiten wasserrandig und etwas stockfleckig. – Sehr selten, KVK weist nur ein Exemplar nach.
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HUMPERDINCK, E.: Die Wallfahrt nach Kevlaar (Heinrich Heine) Ballade für MezzoSopran-Solo, Tenor-Solo, gemischten Chor und Orchester... Partitur. Mainz, B. Schott’s
Söhne (PN 24551) [1888]. Folio. 2 Bl., 47 S. OU. 450,- E
* HWV 55.1; Hirsch IV, 815. – Gestochene Erstausgabe der Partitur. Auf dem Vorsatz eine schöne,
eigenhändige Widmung Humperdincks „Seinem hochverehrten Lehrer Herrn Prof. Fr. Gernsheim
in dankbarer Erinnerung. Mainz 13/12 88 E. Humperdinck”. Titelblatt mit einer Vignette (Marienbild
«Trösterin der Betrübten»).- Das Werk entstand zunächst in einer ersten -ungedruckten- Fassung und wurde
1878 an der Musikhochschule in München uraufgeführt, für eine weitere Aufführung am 13. Oktober 1879
in Berlin erhielt Humperdinck den Mendelssohn-Preis, der mit einem einjährigen Studienaufenthalt in
Italien verbunden war. Die zweite -hier vorliegende- Fassung wurde in den Jahren 1885/86 erstellt und
erlebte ihre Uraufführung am 18. Januar 1887 im VII. Kölner Gürzenichkonzert unter der Leitung von
Franz Wüllner. Umschlag etwas fleckig u. m. kleinen Randläsuren, Rücken am oberen Kapital m. kl.
Fehlstelle. Innen an den Wendestellen minimal fingerfleckig, keine Eintragungen oder Anstreichungen.
Schönes, breitrandiges Exemplar. – Kevelaer (heutige Schreibweise) ist seit 1642 der meistbesuchte
Wallfahrtsort im Nordwesten Europas. Ziel ist u. a. die Gnadenkapelle mit dem Marienbild «Trösterin der
Betrübten». Heute ist der erzkatholische Ort allerdings auch beliebter Treff von Motorrad-»Bikern».
Musik für einen Kultfilm – die extrem seltene Erstausgabe
 Abbildung: Umschlagseite 3
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HUPPERTZ, G.: „Metropolis”. Musik zum gleichnamigen Ufa-Film...Op. 29. Regie: Fritz
Lang. Manuskript: Thea von Harbou. [Klavierauszug]. Bln. , Ufa (o. VN) (1927). Folio.
159 S. OU. 1.500,- E
* Erstausgabe des Klavierauszugs. – Äußerst selten (nur ein Exemplar bei KVK (Berliner Staatsbibliothek
sowie Orchesterstimmen in der Österr. Nationalbibliothek). – Auf dem Titelblatt das Motiv des
Originalfilmplakats mit Brigitte Helm – im Jahre 2005 wurde eines der insgesamt nur vier noch
existierenden Plakat-Exemplare für einen Preis von 398.000 englische Pfund versteigert! – Der Regisseur
Fritz Lang setzte mit seinem Film „Metropolis”, zu dem – wie schon zu den „Nibelungen” – seine damalige
Frau Thea von Harbou das Drehbuch schrieb, neue Maßstäbe im Genre des Science-Fiction-Films. Allein
für die Beleuchtung und Lichttechnik wurde eine halbe Million Reichsmark ausgegeben und mit fünf
Millionen Reichsmark war der Film der bislang teuerste deutsche Spielfilm. Nach der hochbejubelten
Uraufführung am 10. Januar 1927 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin wurde der Film an den Kinokassen
ein Desaster und stürzte die Ufa nahezu in den Ruin. – Gottfried Huppertz und Fritz Lang arbeiteten
sehr eng zusammen, so war Huppertz bei den Dreharbeiten anwesend und musizierte dazu, der Film
wurde stellenweise nach der Musik gedreht und sicherlich auch geschnitten. Nicht nur spätromantischer
Orchesterklang und Leitmotivik, sondern auch Jazz-Elemente und „Maschinenmusik” finden in der
Komposition – entsprechend des visionären Inhalts von „Metropolis” – Verwendung. – Lange Zeit war
nur eine unvollständige und stark von der Originalfassung abweichende Fassung des Films bekannt,
denn „Metropolis” war in Amerika in dieser vom Original erheblich abweichenden Version ausgestrahlt
und verbreitet worden. Schließlich tauchte 2008 in Buenos Aires eine vollständige Version des Films
wieder auf. Anhand dieser Fassung sowie anhand der äußerst präzisen Orchesterpartitur konnte der
Film von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden rekonstruiert und restauriert werden.
16
Die Wiederaufführung fand am 12. Februar 2010 im Rahmen der Berlinale in Berlin und zugleich in der
Alten Oper in Frankfurt statt und ermöglichte erstmals wieder „Einheit und Vollkommenheit” von Musik
und Bild. – Gottfried Huppertz studierte Musik am Konservatorium in Köln. Er kam 1920 zunächst als
Operettensänger nach Berlin und komponierte, nachdem er zunächst in Fritz Langs Film „Dr. Mabuse. Der
Spieler” 1922 als Komparse mitgewirkt hatte, mit der Musik zu den „Nibelungen” seine erste Filmmusik.
Es begann eine überaus fruchtbare Zusammenarbeit von Filmmusikkomponist und Regisseur, die im Film
„Metropolis” (1927) ihren Höhepunkt fand. – Schönes und gut erhaltenes Exemplar ohne Eintragungen.
Habsburg komponiert
 Abbildung: Umschlag Rückseite
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KAISERCOMPOSITIONEN – ADLER, GUIDO (Hsg.): Musikalische Werke der
Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Im Auftrage des k.k. Ministeriums für
Cultus und Unterricht hsg. v. Guido Adler. I. Band: Kirchencompositionen. – II. Band:
Gesänge aus Oratorien und Opern. Instrumentalcompositionen. 2 Bände. Partituren, bzw.
Klavierauszüge. Wien, Artaria & Co. 1892-1893. Imp.-Folio. 1 Bl., XXIII S., 2 Bl., 328 S.
gestochene Noten; 1 Bl., VIII S., 29 S., 293 S. gestochene Noten, danach folgt auf S. 297317 der Revisonsbericht Prachtvolle Orig.-Halbledereinbände mit reichem, vergoldetem
Rücken- u. Deckeldekor, auf den Vorderdeckeln außerdem das vergoldete Emblem des
Habsburgischen Kaiserhauses. 1.200,- E
* Vgl. Wolffheim I,30; Hirsch IV, 966. – Eins von nur 220 gedruckten und numerierten Exemplaren,
unseres mit der Nummer 148. – Stellenweise gering stockfleckig, Band I m. kl. Fleck auf dem Vorderdeckel,
ansonsten sehr schönes Exemplar.
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– – Musikalische Werke der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Im Auftrage
des k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht hsg. v. Guido Adler. Autorisierte
Volksausgabe in Directions- und Auflagestimmen. 4 Ausgaben in Orig.-Leinenmappe.
Wien, Artaria & Co. 1892-1893. Prachtvolle Orig.-Leinemappe mit reichem Deckeldekor
in Gold- u. Schwarzprägung, auf dem Vorderdeckel außerdem das vergoldete Emblem des
Habsburgischen Kaiserhauses. 380,- E
* Die Sammlung enthält I) FERDINAND III., Psalmus „Miserere” II) LEOPOLD I., Missa Angeli
Custodis III) LEOPOLD I., Motette „Sub tuum Praesidium IV) JOSEPH I., Cantate „Regina Coeli”.
– ...um die einzenen Compositionen weiteren Kreisen zugänglich zu machen und die Aufführungen zu
erleichtern, werden dieselben hier in kleinem Partitur-Auszuge mit Beifügung der Orgel-, bezw. ClavierBegleitung ediert... ausserdem erscheinen zu den hier herausgegebenen Stücken die erforderlichen Chorund Orchesterstimmen, bei welchen ausschliesslich moderne Schlüssel angewendet werden...”. – Vollständig
mit allen Stimmen in Orig.-Umschlägen. – Sehr schöne Sammlung in wahrlich kaiserlicher Aufmachung.
41
KALKBRENNER, F.: Methode pour Apprendre le Piano-Forte à l’aide du Guide-mains
Contenant: Les Principes de Musique, un Système compilet de Doigter, La Classification
des Auteurs, des Règles sur l’expression, sur la maniere de phraser, sur la à etudier, sur
la Ponctuation Musicale suivie de Douze Etudes dédiée aux Conservatoires de Musique
d’Europe par... Op. 108. Paris, Pleyel (o. PN) [ca. 1830]. Folio. 1 Bl., 78 S., 1 Bl. Hln. d. Zt.
380,- E
* Nautsch S. 226. – Erstausgabe. – Mit einem Vorwort des Verfassers, unterzeichnet mit dessen
-faksimilertem- Namenszug. – Friedrich Wilhelm Kalkbrenner (1785-1849), ausgebildet am Pariser
Conservatoire bei L. Adam und Ch. S. Catel, gehörte zu den bedeutendsten Pianisten und gesuchtesten
Klavierpädagogen seiner Zeit. – Durchgehend etwas stock- u. fingerfleckig.
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KREUTZER, C.: Fantaisie sur une Valse favorite de la Reine de Prusse pour le Pianoforte,
deux Violons, Viola et Violoncelle... dédiée à Mademoiselle de Bauer... Oeuv. 76 No. VI.
Stimmen. Lpz., au Bureau de Musique de C. F. Peters (PN 1971) [1827]. Folio. 15, 4, 4, 4, 4
Seiten.
280,- E
* KWV 5112 – Gestochene Erstausgabe der Stimmen. Sehr schöner, ganz breitrandiger Abzug auf dickem
Papier, „gestochen” scharfes und klares Notenbild, möglicherweise Autoren- oder Archiv-Exemplar.
Ein wunderbares Kinderliederbuch
43
LABLER/LEFLER/URBAN: KLING-KLANG GLORIA. Deutsche Volks und
Kinderlieder. Ausgewählt u. in Musik gesetzt v. W. Labler. Illustriert v. H. Lefler u. J. Urban.
Wien u. Lpz., Tempsky u. Freytag 1907. Qu.-fol. 66 S. m. ganzseitigen Farbillustrationen.
Ill. Orig.-Pappebd. 280,- E
* Wunderschönes Kinderliederbuch, illustriert im besten Wiener Jugendstil. – Kanten bestossen, hin u.
wieder etwas fleckig, im Ganzen noch sehr schönes Exemplar.
Annés de Pelerinage
vollständig in gestochener Erstausgabe
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LISZT, F.: (Raabe 10) Années de Pèlerinage. Suite de Compositions pour Piano. Première
Année – Suisse (Nr. 1-9). Deuxième Année – Italie (Nr. 1-7). Venezia e Napoli Gondonlier,
Canzone e Tarantelle pour Piano par...Supplement 2d Volume Italie. Troisième Année
No. 1-7. Mainz, Schott (PN 13377, 13378, 16500, 23557) [1855-1883]. Folio. 3 Bl., 61 S.;
3 Bl., 55 S.; 1 Bl., 31 S.; 9, 9, 11, 15, 7, 5, 5 (jeweils 1 Bl./Titelblatt vorangestellt). Hldr. d. Zt.
2.800,- E
* Raabe 10. Nicht im Katalog Hoboken.- Gestochene Erstausgaben des vollständigen Zyklus
(lediglich das Supplement zum 2. Jahrgang „Venezia e Napoli” im lithographischen Umdruck).
– Einzigartige Sammelausgabe aller drei Reisezyklen, einschließlich des Supplements zum zweiten Teil. Die
rund zwanzig Jahre umfassenden Klaviernummern charakterisieren nicht nur Stationen, die den Komponist
auf seinen Reisen berührten, sondern auch den sich über die Jahre weiter entwickelnden Klavierstil Liszts.
– Ein äußerst persönliches wie virtuoses Sammelwerk! – Bis auf den lithographischen Umdruck enthalten
die Titelblätter in dekorativer, brauner Umrahmung, Lithographien mit Landschaften, Sehenswürdigkeiten
und Motiven der jeweiligen Station der Reise. Die Mehrzahl der dekorativen Blätter aus der Werkstatt
von Kretschmer, einige soll aber auch die Gräfin Wittgenstein gestaltet haben, den Titel zum dritten Teil
zeichnete Paul von Joukowsky, der auch das letzte Bildnis Richard Wagners (Skizze „Richard lesend) schuf.
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No. 44
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(LISZT, F.) (Raabe 478) Christus. Oratorium nach Texten aus der Heiligen Schrift und
der katholischen Liturgie, für Soli, Chor, Orgel und grosses Orchester. Partitur. Lpz.,
Schuberth (VN 4934) [1872]. Folio. 3 Bl., 332 S. OHln. (berieben; Kanten bestoßen).
600,- E
* Müller-Reuter S. 369.- Erstausgabe der Dirigier-Partitur. Das dreiteilige Oratorium, dessen erste Passagen
Liszt bereits 1859 in Weimar vertonte, wurde 1866 in Rom vollendet. Eine erste Aufführung des gesamten
Werkes erfolgte 1873 in der Stadtkirche zu Weimar unter Leitung des Komponisten, laut Raabe in
Anwesenheit von Cosima und Richard Wagner. – Papier am Rand minimal gebräunt. Auf dem zweiten
Blatt eine private Widmung eines Vorbesitzers.
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– [kyrillischer u. deutscher Titel] Der Blinde Sänger. Ballade vom Grafen Alexis Tolstoy
m. melodramatischer Musikbegleitung von Franz Liszt. St. Petersburg, Bessel (PN 1059)
[1878]. Folio. 17 S. 380,- E
* Raabe 658. Nicht im Katalog Hoboken. – Seltene, gestochene Erstausgabe. Text parallel in russisch
[kyrillisch] und deutsch. – Gelegentlich etwas stockfleckig.
Erstausgabe der revidierten Fassung
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MAHLER, GUSTAV: „Das klagende Lied” (in 2 Abtheilungen) für Sopran- Alt- TenorSolo, gemischten Chor und grosses Orchester. Orchester Partitur. Wien, Lpz., Paris, Josef
Weinberger (VN 26) [1899]. Folio. 114 S. Neuer Leinenebd. m. aufgezogenem OU. 600,- E
* Erstausgabe der Dirigier-Partitur der revidierten Fassung, die in dieser Form unter Mahlers Leitung
1901 in Wien uraufgeführt wurde. Mahler hatte die Komposition bereits 1880 vollendet. Das Werk hatte
ursprünglich drei Sätze mit den Titeln „Waldmärchen Der Spielmann Hochzeitsstück”. Nach mehrfacher
Umarbeitung verblieben die Sätze zwei und drei, jedoch ohne programmatische Bezeichnungen. – Die
ursprüngliche Verlagsbezeichnung ist überstempelt Universal-Edition, denn die UE erwarb 1906 die
Verlagsrechte und somit auch die verbliebenen Partituren. Sehr schönes Exemplar ohne Eintragungen.
Mahlers „Zehnte” in Erstausgabe als Faksimile
48
– Zehnte Symphonie. [Faksimile-Ausgabe m. e. Vorwort v. Alma Maria Mahler]. Berlin/
Wien/Leipzig, Paul Zsolnay, 1924. Qu.-Folio. 99 Bl. In Orig.-Hln.-Mappe. 1.200,- E
* „Diese Faksimile-Ausgabe der Handschrift Gustav Mahlers X. Symphonie wurde nach dem im Besitz
von Frau Alma Maria Mahler sich befindlichen Originalmanuskript im Herbst 1924 von der Gesellschaft
für Graphische Industrie, Wien VI, im Auftrage des Paul Zsolnay Verlages... hergestellt. Mappe und
Papier gleichen dem Original. Mappenschild nach Entwurf Rudolf Geyer”. [Der Verlag]. Dabei:
RICHARD SPECHT, Gustav Mahler. Nachgelassene Zehnte Symphonie. Einführende Bemerkungen...
Bln., Wien, Lpz., P. Zsolnay 1924. 18 S., 12 Bl., u. zwei ausklappbare Tafeln m. Notenbsp. – Ferner liegt
ein Spezialprospekt „Gustav Mahler” der Universal-Edition Wien-Leipzig [etwa 1928], Doppelblatt m. e.
Bildnis d. Komponisten. – Das Faksimile ist das erste im Druck erschienene und damit der Öffentlichkeit
zugänglich gemachte Material dieses Werkes. In den Konzertprogrammen begegnet man immer mal
wieder dem Adagio dieser Symphonien, welches von verschiedenen Komponisten -darunter Ernst Krenekeingerichtet und ergänzt wurde.
20
No. 47
Das legendäre Mahlerfest in Amsterdam
49
MAHLER, G. – (AMSTERDAM): Mahler-Feest 6-21 Mei 1920 Ter Gelegenheid van
het 25-jarig Jubileum van Willem Mengelberg als Dirigent van het Concertgebouw te
Amsterdam. [Programmbuch]. Amsterdam 1920. Gr.-8°. 1 Bl., 229 S., 3 Bl. m. Abb. auf
Tafeln u. zahlt. Notenbsp. Orig.-Brosch. m. goldgeprgt. Titelaufdruck (Ränder etwas
ausgefranst). 200,- E
* Sehr seltenes Programmbuch des legendären Amsterdamer Mahler-Festes von 1920, innerhalb dessen
der große niederländische Dirigent Willem Mengelberg (1871-1951) anläßlich seines 25jährigen Wirkens
zusammen mit dem Concertgebouw-Orchester alle Symphonien des Meisters (mit Ausnahme des Fragments
der X. Symphonie) und einen Teil des Liedwerks mit Orchester aufführte. – In holländischer Sprache. Die
Tafeln mit z. Tl. seltenen Photomaterial
21
Unbekannte Mendelssohn-Quellen
50
MENDELSSOHN-BARTHOLDY, F.: Antigone. [Musik zur Antigone des Sophokles
Opus 55]. [Handschriftlich erstellte] Partitur. [Berlin] [1841?]. Folio. 198 Seiten. Neuer
Leineneinband. 1.500,- E
* Vgl. MWV M12. Ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar. Wichtige Quellenergänzung. Handschriftlich
erstellte Partitur [von professioneller Schreiberhand], sicher vor dem Erscheinen der ersten gedruckten
Partitur (Dezember 1851 bei Kistner) erstellt und möglicherweise zur Einstudierung der Uraufführung
im Oktober/November 1841 im Königlichen Theater im Neuen Palais zu Potsdam -unter Leitung des
Komponisten- verwendet. Weitere Aufführungen gab es am 5. März 1842 in Leipzig und in Berlin im April
1842 (6 Aufführungen, am 13. April unter Leitung des Komponisten). Die Partitur verblieb sicher im Fundus
der Bibliothek und wurde auch noch nach Erscheinen der gedruckten Partitur bei Bedarf verwendet (Siehe
S. 41 u. a. Bleistifteintragung März 86). Folgende Eintragungen und Änderungen lassen sich feststellen:
I) Überklebungen (zeitnah zur eigentlichen Erstellung der Partitur): S. 12, 2 Takte durch alle Systeme;
14/15 fast vollständig durch alle Systeme; S. 18, 2 Takte. II) Eintragungen: neben Bleistifteintragungen,
die vom Regisseur oder dem Inspizienten herrühren (Regieanwesungen, theaterübliche Striche, etc.),
finden sich einzelne, zusätzliche Bezeichnungen musikalischen Inhalts, meist die Dynamik betreffend:
S. 22, Schlußtakt: Eintragung p [piano] für Oboen, Klarinetten, Fagotte, nicht für die damaligen,
wahrscheinlich akustisch schwächeren Holzflöten; S. 44 mit Bleistift vor der Fermate „Adagio”, nach der
Fermate „gleich weiter”; S. 63 „sostenuto”; S. 87 Korrektur in der Bass-Stimme des Chors; S. 89 Korrektur
in der Bass-Stimme des Chors; S. 95. Eintrag für Flöten u. Klarinetten „decrescondo-Zeichen”, im weiteren
Verlauf wenige, kleiner Eintragungen, die die Balance und den Ablauf betreffen (Kapellmeisterpraxis).
– Die ersten 30 Seiten im unteren Teil stark braunfleckig, einige Seiten m. Eckabriss (ohne Textverlust);
an den Wendestellen fingerfleckig durch häufigen Gebrauch. – Titelblatt mit altem Rundstempel
Königl. Theaterbibliothek.
51
– Ouverture und Chöre zu Athalia von Racine. [Musik zu Athalia von Racine Op. 74].
[Handschriftlich erstellte Partitur]. [Berlin] [1845?]. Folio. 1 Bl., (346 weitgehend
unpaginierte) Seiten. Neuer Leineneinband. 1.250,- E
* Vgl. MWV M11. Ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar. Handschriftlich erstellte Partitur [von
professioneller Schreiberhand], möglicherweise vor dem Erscheinen der ersten gedruckten Partitur
(Dezember 1849 bei Breitkopf) erstellt und möglicherweise zur Einstudierung der Uraufführung in
[Berlin]-Charlottenburg (vor dem König Friedrich Wilhelm IV.) im Dezember 1845 -unter Leitung
des Komponisten- verwendet. Der relativ gute Erhaltungszustand der Partitur und die Tatsache, daß
augenscheinlich nur Teile der Musik (bei Benutzung dieses Exemplars) zum Vortrag kamen legen aber
auch nah, daß es sich hier um eine Abschrift der gedruckten Partitur handelt. Weitere Aufführungen
gab es in Leipzig, zuerst am 1. Februar 1849 (Konzertaufführung mit verbindendem Text) – Die Partitur
verblieb sicher im Fundus der Bibliothek und wurde auch noch nach Erscheinen der gedruckten Partitur
bei Bedarf verwendet (Siehe S. 90, Einklebung, datiert „zum 18. Nov. 90” ). – Eine Einklebung, Einträge
mit Blaustift (Änderung der Dynamik zur besseren Balance etc.). Titelblatt mit altem Rundstempel Königl.
Theaterbibliothek.
22
Zwei Gewandhauskapellmeister – Genie und Bewunderer
52
– [Op. 49] Grand Trio pour Piano, Violon et Violoncelle... Ouevre 49. Lpz., Br. & H.
(PN 6320) [1840]. Folio. 8, 8, 53. S. Pappebd. d. Zt. m. aufgezogenem Orig.-Umschlag
(Titelblatt eingebunden). 400,- E
* Müller-Reuter S. 136; Katalog Hoboken Bd. 10, 211. – Gestochene Erstausgabe. Exemplar aus der
Bibliothek Carl Reineckes, jede Stimme mit dessen eigenhändigem Namenszug. – Carl Reinecke (18241910), fruchtbarer Komponist, war von 1860-1895 als Nachfolger von Julius Rietz und ehedem Felix
Mendessohn-B. Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Er war ein großer Bewunderer Mendelssohns und
Schumanns, was sich in seinen liebenswerten eigenen Werken ausdrückt, doch stand er durchaus zu seiner
konservativen Richtung.
53
– [Op. 89] Heimkehr aus der Fremde. Liederspiel in einem Akt. Op. 89. No. 18 der
nachgelassenen Werke. Partitur. Als Manuscript gedruckt. Lpz., Br. & H. (PN 8354) [1851].
Qu.-fol. 1 Bl., 174 S. Hldr. d. Zt. (berieben; Kanten bestoßen; Rücken m. kl. Fehlstellen). 950,- E
* Katalog Hoboken, Bd. 10, 283. – Sehr seltene Erstausgabe der Partitur zu dem bereits 1829 in Berlin
uraufgeführten Werk, welches als Gelegenheitsstück zur Silbernen Hochzeit der Eltern entstand. (Sonneck
S. 109 listet nur die innerhalb der GA erschienenen Partitur auf). „Diese, in das innerste Familienleben
eingreifende Bestimmung, verbunden mit dem Umstande, dass das Liederspiel zur Feier jenen Tages von
Geschwistern und Freunden Mendelssohn’s aufgeführt wurde, verlieh ihm in seinen Augen eine stille
Weihe, welche er durch die Veröffentlichung des Werkes zu zerstören befürchtete, und sie unterblieb
daher.” [Aus dem Vorwort].- Etwas fingerfleckig; stellenweise Eintragungen m. Blei- oder Farbstift; S.
55/56 am oberen Rand m. kl. Loch.
54
– [Op. 89] Heimkehr aus der Fremde. Liederspiel in einem Akt. Op. 89. No. 18 der
nachgelassenen Werke. Clavierauszug vom Componisten. Lpz., Br. & H. (PN 8275) [ca.
1850]. Folio. 2 Bl., 8 S. (Text), 87 S. Hldr. d. Zt. 350,- E
* Gestochene Erstausgabe des Klavierauszugs. – Dem Werk vorangestellt ist der komplette Text sowie eine
kurze Erklärung der Herausgeber der nachgelassenen Werke. Darin wird erläutert, daß die Komposition
1829 während der ersten Englandreise Mendelssohns entstand und vom Komponisten im privaten Kreis der
Familie nach dessen „Heimkehr” aufgeführt wurde. Obwohl nicht zur Veröffentlichung gedacht, fühlten
sich die Herausgeber „verpflichtet..., der musikalischen Welt ein Werk nicht vor[zu]enthalten, welches
von der frischesten Blüte des Talents und von der dramatischen Kraft Mendelssohn’s Zeugniss giebt”. –
Schönes, breitrandiges Exemplar, frei von Stockflecken; gelegentlich Eintragungen mit Bleistift.
Pauline plaudert... Vorzugsausgabe
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METTERNICH-SANDOR, P.: Geschehenes, Gesehenes, Erlebtes. Wien, Literarische
Anstalt 1920. Gr.-8°. 136 S. u. (11) Tafeln m. Abb. Roter, marmorierter Hldr. m. goldgeprägtem
Rückendekor und den vergoldeten Initialen P. M. Kopfgoldschnitt. 250,- E
* Eins von 300 Exemplaren der Vorzugsausgabe „auf feinstem Bücherstoff abgezogen, mit eigenhändiger
Unterschrift der Verfasserin”, unser Exemplar mit der Nr. 7. Mit je einem Kapitel über die Begegnungen
mit Franz Liszt und Richard Wagner (u.a. Bericht über das Fiasko der ersten Tannhäuser-Aufführung in
Paris). – Pauline Metternich-Sándor (1836-1921) war Enkelin des berühmten Staatskanzlers Metternich.
1856 heiratete sie ihren Onkel Richard Klemens Fürst Metternich (1829-95), der von 1859 bis 1870
österreichischer Botschafter in Paris war. Zu dieser Zeit hielt die hochgebildete, attraktive -und nach
Berichten auch konventionsfreie- Frau einen „Salon” in Paris, der zum Treffpunkt der Gebildeten und
Mächtigen wurde.
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MONSIGNY, P. A.: Le Roy et le Fermier. Comedie En Trois Actes. Represéntée pour la
première fois par les Comédiens Italiens ordinaires du Roy le lundy 22 Novbre. 1762... Gravé
par Le Sr. Hue. – Nachgebunden: Rose et Colas. Comedie en un Acte. Representée pour la
premiere fois par les Comediens Italiens Ordinaire du Roy Le Jeudy 8. mars 1764. Gravé par
Le Sr. Hue. [Partituren]. Paris, Claude Herissant (ohne Plattennummern) [1762, bzw. 1764].
Folio. 1 Bl., 187 S.; 1 Bl., 154 S. Marmorierter Halbledereinband des frühen 19. Jahrhunderts
1.200,- E
m. goldgeprägtem Rückendekor. (Etwas berieben; Kanten bestossen). * Eitner VII, S. 34; Hirsch II, 615 u. 614; Sonneck S. 114 ; RISM M 3289 u. M 3272. – Die ersten Seiten mit
minimalem Wasserrand und etwas gebräunt; nur stellenweise gering stockfleckig, jedoch schöne und klare
Abzüge, ohne jegliche Eintragung. – Schönes Exemplar. – Zwei der erfolgreichen Opern Pierre Alexandre
Monsignys (1729-1814), die in Zusammenarbeit mit seinem geschickten Libretttisten Sedaine entstanden,
in einem Band.
Mozarts Klavierkonzerte – frühe und eine erste Ausgabe
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MOZART, W. A.: (KV 450) Concert pour le Pianoforte avec Accompagnement
de 2 Violons, Alto et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2 Bassons, 2 Cors... No. 4. Solostimme
[Tuttistellen in Kleinstich] und vollständige Orchesterstimmen. Lpz., Au Magasin de
Musique de Breitkopf et Härtel [1800]. Folio. bzw. qu.-fol. 1 Bl., 22 S.; 6, 6, 4, 4, 2, 4, 2, 2,
2, 2, 2 S. Im lindgrünem Orig.-Umschlag m. schwarzen Bordüren (etwas fleckig). 800,- E
* Köchel (7) S. 484; RISM 7347. – Früher Nachdruck der Solostimme und des vollständigen Orchestermaterials,
die Originalausgabe erschien bei Artaria in Wien 1798. – Durchgehend gering stockfleckig.
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58
(MOZART) – (KV 467) Concert pour le Pianoforte avec Accompagnement de 2 Violons,
Alto et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2 Bassons, 2 Cors, 2 Trompettes et Timbales... No. I.
Solostimme [Tuttistellen in Kleinstich] und vollständige Orchesterstimmen. Lpz., Au
Magasin de Musique de Breitkopf et Härtel [1800]. Folio. bzw. qu.-fol. 1 Bl., 28 S.; 6, 6,
6, 6, 4, 4, 4, 4, 4, 2, 2, 2, 2, 2 S. Im lindgrünem Orig.-Umschlag m. schwarzen Bordüren
(etwas fleckig). 2.800,- E
* Köchel (7) S. 504-505; Haberkamp Textband S. 230-232, Bildteil Abb. auf S. 193/194. Nicht bei Hirsch
(dort nur in Bd. IV die nur wenig später erschienene Ausgabe von André); RISM M7344. – Erstausgabe
der Solo-Stimme und der vollständigen Orchesterstimmen, hier wohl im mutmaßlichen 4. Abzug.
In Typendruck. – Wenige Monate vor der Ausgabe Andrés erschienen und vermutlich von einer Abschrift
des Orig.-Manuskriptes angefertigt (vgl. Haberkamp S. 232). – Durchgehend gering stockfleckig.
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– (KV 482) Concert pour le Pianoforte avec Accompagnement de 2 Violons, Flûte, 2
Clarinettes, 2 Bassons, 2 Cors, 2 Trompettes, Timballes, Alto et Basse, ... No. 6. Solostimme
[Tuttistellen in Kleinstich] und vollständige Orchesterstimmen. Lpz., Au Magasin de
Musique de Breitkopf et Härtel [1801]. Folio. bzw. qu.-fol. 30 S.; 6, 6, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 2, 2, 2,
6, 6 S. Im lindgrünem Orig.-Umschlag m. schwarzen Bordüren (etwas fleckig). 1.200,- E
* Köchel (7) S. 524; vgl. auch Haberkamp Textband S. 247 „Kurz nach Andrés Ausgabe [der Erstausgabe,
erschienen im August 1800] kamen Nachdrucke bei Gombart in Augsburg und Breitkopf & Härtel
in Leipzig innerhalb der „Oeuvres complettes” heraus; RISM M 7349. Solostimme und vollständige
Orchesterstimmen. – In Typendruck. – Nur wenige Monate nach der Ausgabe Andrés erschienen. –
Durchgehend gering stockfleckig.
60
– (KV 486,384,366) Der Schauspiel-Director ein komisches Singspiel... In vollständigem
Clavierauszug mit deutschem Texte u. zugleich für das Pianoforte allein. – Nachgebunden:
Die Entführung aus dem Serail. Oper in drey Aufzügen. – Nachgebunden: Idomeneo.
Oper in drei Aufzügen. Mannheim, F. Heckel (VN 148;o.VN; VN 252) [1828/29]. Folio.
33, 144, 173 S. Papp-Ebd. d. Zt. 600,- E
* Köchel (7) S. 530, 372. – RISM M 4256 (Entführung); M4193 (Idomeneo). Hirsch IV, 1194, 1189, 1182.
„Wohlfeile Ausgabe von Mozart’s saemmtlichen Opern III.,(5te, 7te) Lieferung”. Alle in Lithographie.
Der Auszug der „Entführung” mit hübscher Titelvignette. Seltene Vereinigung von drei Ausgaben dieser
schönen Reihe.- Durchgehend gering stockfleckig.
61
– (KV 492) Le Nozze di Figaro. Figaro’s Hochzeit. Komische Oper in vier Aufzügen.
Klavierauszug. Lpz., bey Breitkopf & Härtel (VN 3030) [1819]. Qu.-fol. 228 S. Hldr. d. Zt.
(berieben; Rücken erneuert). 300,- E
* RISM M 4350; Hirsch IV, 1196. – Früher Druck des Klavierauszugs. Inkunabel der Lithographie.
Die Secco-Rezitative sind hier erstmals vollständig wiedergegeben. – Stellenweise gering stock- und
fingerfleckig.
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Der erste Klavierauszug zum Don Giovanni
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(MOZART, W. A.) (KV 527) Il Dissoluto Punito o Sia Il D. Giovanni. Drama giocoso...
messa per il Piano Forte Del Carlo Zulehner. Magonza, B. Schott (PN 138) [1791]. Qu.-fol.
1 Bl., 207 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. (berieben; Kanten u. Kapitale bestoßen). 3.800,- E
* Haberkamp S. 293; Köchel (7) S. 597; RISM M 4504. – Erstausgabe des Klavierauszugs im wohl 2.
Abzug, mit Personen-, aber ohne Inhaltsverzeichnis und ohne Subskribentenliste. Papier leicht gewellt;
an den Wendestellen teils fingerfleckig. – Sehr schöner, kräftiger Abzug, die Plattennummer auf S. 195 ist
zwar verblasst, aber noch deutlich erkennbar.
63
– (KV 527) Il Don Giovanni. Composed by Mozart. 2 Bde. (Act I; Act II) in einem Bd.
Ldn., published at Falkner’s Opera Music Warehouse (o. PN) [n. v. 1816]. Folio. 1 Bl.,
103 S.; 1 Bl., 105 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. (etwas berieben; Ecken und Rücken
erneuert). 600,- E
* Vgl. RISM M4533, dort R. Birchall als Verleger (nur wenige vollständige Exemplare); nicht bei Hirsch, nicht
bei Köchel. – Wohl von Birchall übernommene Ausgabe, die als erster vollständiger in London gedruckter
Klavierauszug des Giovanni gelten muß. Von Falkner mit eigenem Impressum versehen. Wie in Birchalls
anderen Mozartauszügen beide Akte mit separatem, gestochenem Titelblatt mit hübscher Vignette (Harfe
mit Blumenranken über Partituren Mozart’scher Opern, oberhalb ein Genienkopf im Strahlenkranz) und
mit separater Paginierung, die einzelnen Nummern der Oper weisen jeweils eine zusätzliche Seitenzählung
auf. Sehr seltener, gestochener Auszug. – Titelblatt an der unteren rechten Ecke ausgebessert, die ersten
Blätter am Rand gebräunt u. m. kl. Wasserfleck, später verschwindend. Rücken und Ecken erneuert.
26
64
(MOZART) – (KV 527) ll Dissoluto punito osia Il Don Giovanni. Dramma giocoso in due
Atti posto in Musica da... Ridotto per il Pianoforte. Hamburg, Böhme (o. PN) [ca. 1820].
Qu.-Fol. 212 S. Hldr. d. Zt. 300,- E
* Seltene gestochene Ausgabe. Köchel (7), S. 598. RISM M 4509 (13 Ausgaben). Mit dem berühmten,
gestochenen Titeloval von „Wolf sc”, welches auch den Erstdruck der Partitur ziert. – Schönes Exemplar,
nur minimal stock- und fingerfleckig.
65
– (KV 527) Don Giovanni osia Il Dissoluto Punito. Dramma in due Atti... Don Juan oder
Der Steinerne Gast. Oper in zwey Aufzügen... Mit einem Anhang enthaltend sämmtliche
von dem Komponisten später eingelegte Stücke. Partitur. Mit italienischem und deutschem
Texte. Mit dem Portrait des Componisten. Neue Ausgabe. Lpz., Br. & H. (PN 6093) [1840].
Folio. Portrait, 2 Bl., 337 S. Orig.-Papp-Ebd. 750,- E
* Köchel (7) S. 597. – Sehr seltene, gestochene zweite Ausgabe der Dirigier-Partitur (die Erstausgabe war
bereits 1801 erschienen). Mit dem schönen Portrait, gestochen von Thaeter nach Bosch’s Relief.- Die
Subscribentenliste verzeichnet -neben vielen bedeutenden Musikverlagen und Musikalienhandlungenauch die Namenn von Graf v. Pocci in München und Vesque v. Püttlingen, k.k. Staatskanzleirath in Wien.
– Einige handschriftliche Eintragungen im Inhaltsverzeichnis, ansonsten schönes Exemplar, frei von
Stockflecken.
66
– (KV 588) Così fan tutte, Weibertreue. Eine comische Oper in Zwey Aufzügen... ClavierAuszug. Hamburg, Bey Johann August Böhme (o. PN) [ca. 1800]. Qu.-fol. Umschlag, Titel,
1 Bl., 216 S. Hldr.-Ebd. d. Zt. 600,- E
* Köchel (7) S. 670; RISM M 4701; Hirsch IV, 165. – Eine der frühesten und seltensten Ausgaben des
Klavierauszugs der Oper in frühem und kräftigem Abzug. Die hübsche Titelvignette mit einem Portrait
Mozarts in Kleinoval (L. Wolff sc.).
Simrock legt los...
67
– (KV 620) Clavierauszug von Mozarts Zauberflöte. Fürs Clavier eingerichtet von Friedrich
Eunike Churfürstl. Cölnischen Hof- und Opern Saenger. Gestochen und herausgegeben
von N: Simrock Churfürstl. Cölnischem Hof- und Kammer Musikus. Bonn, N. Simrock
(PN 4) [1793]. Qu.-fol. 1 Bl., (146) S. Papp-Ebd. d. Zt. 1.250,- E
* Köchel (7) S. 712. BUC S. 704. RISM M 4780. – Einer der frühesten (und schönsten) Klavierauszüge
zur Zauberflöte in einem der frühesten Abzüge, denn unser Exemplar enthält die sich über zwei Seiten
erstreckende Widmung „Dem Hochwürdigst Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Maximilian Franz,
Erzbischof zu Köln...„ [es folgen die Seite ausfüllende weitere Titel] Auf der nächsten Seite die eigentliche
Widmung, aus welcher hervorgeht, daß es sich bei diesem Auszug um das erste Verlagsprodukt Simrocks
handelt „Wem sonst, als Ewr: Kurfürstlichen Durchlaucht... sollte ich diesen ersten Versuch meines
Notenstiches widmen?... Die Widmung endet mit einer damals typischen Unterwürfigkeitfloskel „Ich
ersterbe mit der tieffsten Ehrfurcht und Treue Ewr: Kurfürstlichen Durchlaucht unterthänigster Knecht,
Simmrock”. – Zwar trägt der Druck bereits die Plattennummer 4, jedoch wurden die ersten Plattennummern.
von Simrock an von anderen Herstellern übernommene Titel vergeben. Die schöne Titelvignette von
I. G. Pflugfelder ist abgebildet bei Bory. -Gayl zeigt diese Ausgabe als „bereits vorrätig” im Frankfurter
Staatsristretto Anfang November 1793 an. – Der damalige Buchbinder hat den Auszug leider äußerst knapp
beschnitten, jedoch ist der Notentext vollständig. Dieser Auszug -mit beiden Widmungsblättern- ist heute
sonst praktisch nicht mehr zu finden. Seite 145 verso ein „Verzeichniss der Operetten [!]. welche in Partitur
oder mit ausgeschriebenen Sing- und Instrumentalstimmen... im billigsten Preise zu haben sind”. [Gemeint
sind handschriftliche Kopien]. Neben Klavierauszügen bietet Simrock auch Ausgaben „achtstimmig für
Blasinstrumenten oder Harmonie” an. – Gering stockfleckig.
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68
(MOZART) (KV 620) Die Zauberflöte. Grosse Oper in 2 Acten. Partitur. Neue Ausgabe
revidirt von Otto Jahn. Bonn, N. Simrock (PN 1092) [1862]. Folio. 1 Bl., 207 S. Hln. d. Zt.
(berieben; Kanten bestoßen). 600,- E
* Sehr seltener Druck der Partitur (2. Simrock-Ausgabe). Mit aufschlußreichem Vorwort des berühmten
Mozart-Forschers Otto Jahn, der diese Ausgabe revidierte. – Von besonderem Interesse sind Jahns
Erklärungen zum Ritornell des Duetts No. 7, wo in Takt zwei und drei die durch Klarinetten und Hörner
auszuführenden Accorde von Mozart im Autograph nicht eingetragen wurden, welche Tatsache in
modernen Interpretationen immer noch für Mißverständnisse sorgt.
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– (KV 621) La clemenza di Tito. Opera seria... aggiustata per il Pian Forte del Sign:
C. G. Nefee (!). Bonn, N. Simrock (PN 121) [ca.1800]. Qu.-fol. 1 Bl., 113 S. Hldr. d. Zt. 480,- E
* Köchel (7) S. 720; RISM M 5103; Hirsch IV, 209.- Einer der frühesten und seltensten Ausgaben des
Klavierauszugs. Unser Exemplar mit der Preisbezeichnung Pr: 8 Francs.- Mit schöner Titelbordüre. – Etwas
stock- u. fingerfleckig. Kleiner Wasserfleck am oberen Rand.
Alle Briefe in Faksimile...
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MOZART, W. A. – (BRIEFWECHSEL) – Briefe W. A. Mozarts. Hsg. v. E. H. Müller
von Asow. 2 Textbände und 3 Kassetten mit Faksimile-Wiedergabe sämtlicher Briefe in
der jeweiligen Originalgröße. Bln. 1942. 4°. OLn., bzw. Orig.-Hln.-Kassetten. 950,- E
* Bd. 1: Familienbriefwechsel aus den Jahren 1769-1779. Bd. 2: Familienbriefwechsel aus den Jahren 17801791. Briefe an verschiedene Empfänger.
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– JAHN, O.: W. A. Mozart. 4 Bde. Lpz. , Br.& H., 1856/59. 8°. Zus. ca. 2800 S. m.
Notenbsp., Abb. u. Faks. Hln. d. Zt. (etwas berieben). 600,- E
* Seltene Erstausgabe der grundlegenden Mozart-Biographie. – Etwas stockfleckig.
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– DA PONTE – SLEVOGT, M.: Don Juan. Heiteres Drama in zwei Akten von Lorenzo
Da Ponte. Mit zwanzig Zeichnungen von Max Slevogt in Holz geschnitten von Reinhold
Hoberg. Textbuch aus der Druckerei der Taubstummen, Wien 1788. Berlin, verlegt bei
Fritz Gurlitt 1921. Folio. (131) S., 1 Bl. m. 20 Tafeln. Roter Orig.-Hldr. m. marmorierten
Ebd.-Deckeln u. grünem Leder-Rückenschild m. goldgeprgt. Titelaufdruck. 480,- E
* Eins von 250 numerierten Exemplaren der Ausgabe B, Text und Holzschnitte auf gelblich getöntem
deutschen Bütten. Das erste Vollbild trägt die Unterschrift von Max Slevogt. Das Werk gehört in die
vierte Reihe der „Neuen Bilderbücher” des Verlages Fritz Gurlitt, Berlin und wurde im Jahre 1921 in
der Original Holländischen Renaissance, der Text zusammen mit den zwanzig Originalholzstöcken,
von der Offizin Drugulin in Leipzig gedruckt. Die Bindearbeiten besorgte die Buchbinderei Sperling in
Berlin. Rücken am oberen Kapital und Lederkanten minimal abgerieben, ansonsten tadelloses Exemplar.
– Max Slevogt (1868-1932) hatte 1894 den portugiesischen Sänger Francisco d’Andrade als „Don Juan”
im Münchner Nationaltheater erlebt. Dieses Opernerlebnis inspirierte ihn in den folgenden Jahren zu
mehreren Gemälde-Varianten mit der Darstellung des „... Herrenmensch[en], der alle quält... und doch
durch seinen bezwingenden, überschäumenden Übermut alle an sich fesselt...” (Slevogt in „Melos”). Ab
1912 entstanden nun die Zeichnungen zu diesem Buch, die Reinhold Hoberg dann in Holz schnitt. 1924
schließlich bekam der Künstler von der Dresdner Staatsoper den Auftrag, Bühnenentwürfe für eine „Don
Giovanni”-Inszenierung zu zeichnen. (Die entsprechenden Lithographien erschienen noch im gleichen Jahr
bei Paul Cassirer in Berlin).
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(MOZART) – (SALZBURG) – JELINEK, F. X. (Hsg.): Salzburger Mozart-Album.
Eine Auswahl von W. A. Mozart’s ersten Compositionen und andern, im Archive des
Mozarteums zu Salzburg befindlichen, im photographischen Lichtdruck originalgetreu
wiedergegebenen musikalisch-litterarischen Seltenheiten. Salzburg, Verlag von Max
Glonner (1871). Qu.-fol. 3 Bl., (23) S. m. Noten u. Faksimiles. OLn. m. goldgeprgt.
Titelaufdruck u. blindgeprägter Deckelornamentik. 250,- E
* Mit dem -gedruckten- Widmungsblatt „Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem durchlauchtigsten
Kronprinzen Erzherzog Rudolf von Oesterreich”. – Vereinzelt gering stockfleckig.
Mozart, das „Prinzchen”
und das klassizistische Liedgut der von der Leyens
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(MOZARTIANA) – Sammlung französischer italienischer & deutscher Romanzen &
Lieder. Offenbach u. a. ca. 1795-1810 Folio Hübscher Pappebd. d. Zt. 7.800,- E
* Einzigartige Sammlung von klassizistischem Liedgut in zeitgenössischen Abschriften und äußerst seltenen
Drucken. Den Gipfel dieser an Höhepunkten reichen Zusammenstellung stellen die beiden Vertonungen
des „Schlafe mein Prinzchen...” dar, einmal von dem wahrscheinlicheren Verfasser Fleischmann in der
raren Erstausgabe, dann in handschriftlicher Abschrift von Flies, der als Verfasser des Liedes galt nachdem
man eingesehen hatte, daß die Vertonung nicht von Mozart stammt. – Folgende Titel sind enthalten:
- (hinten im Sammelband) F. Fleischmann: Wiegenlied aus Gotters Esther mit Begleitung einer Guitarre
oder des Klaviers gesetzt und den Gotterchen Töchtern gewiedmet [!] von... Offenbach, André, PN 981
[um 1797], 3 S., Folio. – Matthäus, S. 319; Köchel (7), S. Anhang C 8.48, S. 847; RISM F 1131. KVK weist
nur 2 Exemplare nach. – Äußerst seltene André-Ausgabe! Einzigartiges Dokument, das auf F. Fleischmann
als wahrscheinlichen Komponisten dieses in der Folgezeit Mozart unterschobenen Liedes hinweist (vgl.
Matthäus, S. 319). Rund dreißig Jahre später belegt die erhaltene Verlagskorrespondenz erstmals eine
falsche Zuweisung: 1826 äußerte sich Nissen, der zweite Gatte Constanzes, dazu gegenüber André: „Indem
ich Hrn. Hofrath J. A. André dieses Musikstück, Abschrift einer Abschrift, mittheile, bezeuge ich, daß
hiesige Kenner der Musik, und namentlich W. A. Mozartischer, mir gesagt haben, daß sie dasselbe für W. A.
Mozart’s Arbeit halten...Salzburg, 28. Febr. 1826.” (Zitiert nach Köchel (7), S. 847). Constanze bezweifelte
zu dieser Zeit entschieden die Echtheit des Werkes. – J. F. A. Fleischmann (1766-1798) erhielt schon in
früher Jugend Unterricht von I. Holzbauer u. Abbé Vogler. Er studierte an der Universität Würzburg, wo
er zum Dr. phil. promovierte. 1789 wurde er „Cabinets-Secretaire” beim Fürsten Georg I. von Meiningen.
Dort wirkte er auch in der Fürstlichen Hofkapelle mit. Er komponierte u. a. 7 Klavierkonzerte, Parthien
für Bläser, Lieder etc. – (Hinten im Sammelband) B. Flies: Wiegenlied von Gotter in Musik gesezt von...,
Handschrift um 1800, 2 Bl., Folio.- Die Ähnlichkeit der Melodie zu der Mozart zugeschriebenen deutet auf
Flies als Komponisten hin. (Vorne im Sammelband, im Folgenden chronologische Aufzählung der Titel) R. Kreutzer: Romance De
Werther et Charlotte. Musique de... avec Accompagnement de Piano. Par L. Jadin. A Paris, Fouquet, et
Leblanc [um 1793/1794]. o. S. [2 Bl.], Folio. – Nicht bei RISM. KVK kein Exemplar nachgewiesen. – Die
Oper wurde im Februar 1792 an der Opéra Comique zu Paris erstmals gegeben. – F. Devienne: Romance
D’Estrelle par... ohne Impressum [ca. 1800], 3 S., Folio. – Francois Devienne (1759-1803) komponierte
um 1800 in Paris mehere Opern und Bühnenwerke. – Anonym: Zwei französische Romanzen, Andantino
Grazioso und Adagio Expessivo [!], [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl., Folio.- Anonym:
«Devin moi», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800 ohne Titelblatt, 2 Bl., Folio.- Anonym:
«Prie et travaille», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800 ohne Titelblatt, 1 Bl., Folio. – Felice
Blangini: Romance De ton Baiser avec Accompagnement de Piano, Handschrift um 1800, 2 Bl., sowie
oktavformatiges eingebundenes Blatt. – Das eingebundene Blatt enthält eine mit zahlreichen Verzierungen
versehene Version der Melodie. – Der in Turin geborene Felice Blangini (1781-1841) lebte von 1799 bis
1805 in Paris als Romanzen- und Opernkomponist. Nach Anstellungen als Hofkapellmeister in München
29
und Kassel war er ab 1814 wieder am Konservatorium in Paris tätig. – Anonym: «Le Sceptre dans le mains
des rois», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800 ohne Titelblatt, 2 Bl., Folio. – Anonym: «Ecco quel
fiero istante», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl., Folio. – F. Paer: Il Bacio della Partenza
Romanzo del Sig. Maestro... Versi Francesi tradotti in Italiano/Le Baiser du Depart Romance Francaise de...
traduite en Italien. Milan, Ricordi [PN 230, ca. 1815], 4 Bl. Folio. – Sehr Selten. KVK nur 1 Ex. in den USA.
– F. F. Hurka: Zwey Lieder in Musick gesetzt von... No. 1. Zweites Heft., Offenbach, André [PN 724, 1794],
3 S., Folio. – Sehr selten. Nicht bei KVK. – Die Ausgabe erhält zum einen das Lied «An mein Klavier»,
das durch seinem amüsant-verträumten Text «Sanftes Klavier! Welche Entzückungen schaffst du in mir...
wenn sich die Schönen tändelnd verwöhnen, weih ich mich dir» besticht, zum anderen ein «Schwaebisches
Bauernlied». – J. A. P. Schulz: Zwey Lieder in Musick gesetzt von... No. 4, Offenbach, André [PN 645, 1793
], S. 14-15 (Einzelausgabe aus «Auswahl deutscher Lieder beym Klavier, von verschiedenen Komponisten
in Musick gesetzt 1tes Heft»), Folio. – Selten. KVK nur ein Ex. – Enthält die Lieder «Der Wald» und
«Klaggesang nach der Schlacht. Alt-Schottisch.» – Rief: Auf zum Frieden! Lied in Musick gesetzt von...
No. 6. Drittes Heft, Offenbach, André [PN 750, 1795], S. 22-23 (Einzelausgabe aus «Auswahl deutscher
Lieder beym Klavier, von verschiedenen Komponisten (3)tes Heft»), Folio. Nicht bei KVK. Selten. – W. A.
Mozart [KV 523]: Abendempfindung in Musick gesetzt von... No. 9. Zweites Heft, Offenbach, André [PN
724, 1794], S. 34-35 (Einzelausgabe aus «Lieder, Zweytes Heft»), Folio. – Nicht bei Köchel (7). Nicht bei
RISM. – Sehr seltener Mozart-Frühdruck .
– W. F. Schulz: Zwey Lieder in Musik gesetzt von... No. 10. Drittes Heft, Offenbach, André [PN 750, 1795],
S. 38-39 (Einzelausgabe aus «Auswahl deutscher Lieder beym Klavier, von verschiedenen Komponisten
drittes Heft»). – KVK nur 1 Ex. – Selten. – Enthält die Lieder «Fritzchen, Lob des Landlebens» und «Ich
weiss ein Mädchen». – W. A. Mozart [KV 519]: Trennungs Lied in Musick gesetzt von... Zweytes Heft
No. 11, Offenbach, André [PN 224, 1794], S. 41-44 (Einzelausgabe aus «Lieder, Zweytes Heft»). – Nicht
bei Köchel (7). Nicht bei RISM. – Sehr seltener Mozart-Frühdruck! – Papier gebräunt.- F. Fleischmann:
Wiegenlied (siehe oben). – B. Flies: Wiegenlied (siehe oben) – Anonym: Abschied aus Schillers Jungfrau
von Orleans (Lebt wohl ihr Berge), [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl. – Anonym: Der
treue Tod, [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl. – Anonym: [6 Lieder], [Gesang und
Klavier], 1. «Der Tag ist da», 2. ?, 3. «Nie will ich», 4. «Mein erst Gefühl», 5. «Wie mächtig», 6. «Wenn ich
o...»?, Handschrift um 1800, 2 Bl. – Anonym: Polonaise, Handschrift um 1800, 1 Bl. – Mit mehrfachem
Namenseintrag „von der Leyen”, wohlbekannter Name einer weitverzweigten, auch musikalisch sehr
ambitionierten deutschen Familie.
Eine (ost)preußische Stimme gründet die
Wiener Philharmoniker
75
NICOLAI, O.: Preussens Stimme. Volksgesang mit Begleitung des ganzen Orchesters...
allen Preussen gewidmet. [Partitur]. Bln. u. Breslau, bei Ed. Bote & G. Bock (PN B.&B.
1270) [1849]. Folio. 10 S. OU. 680,- E
* Sehr seltene, gestochene Erstausgabe der Partitur dieses preussisch-patriotischen Gelegenheitswerkes
des gebürtigen Ostpreussen und Begründers der Wiener Philharmoniker, entstanden kurz nach der
gescheiterten deutschen Revolution und als restauratives -mit großem Pomp gestaltetes- Werk zur
Verherrlichung des Königtums gestaltet. Wie seine erfolgreichste Oper „Die Lustigen Weiber von Windsor”
entstand auch dieses Werk nur kurz vor dem Tod des Komponisten in seiner damaligen Funktion als
Dirigent des Königlichen Domchores und Kapellmeister der Königlichen Oper zu Berlin. 1841 -damals
als Kapellmeister des Wiener Kärntnerthortheaters- hatte er die Institution der Wiener Philharmoniker
begründet. – Gering stockfleckig.
30
Widmungsexemplar – Ravel an Inghelbrecht
76
RAVEL, M.: Sonatine pour le Piano. À Ida et Cipa Godebski. Paris, Durand & Fils (VN
6624) (1905). Folio. 15 S. OU. 1.250,- E
* Erstausgabe. Aus der Bibliothek des namhaften französischen Komponisten und Dirigenten DésiréEmile Inghelbrecht (grünlicher Besitzerstempel D. E. Inghelbrecht auf dem Titelblatt). Auf dem Titelblatt
eine schöne, eigenhändige Widmung des Komponisten „à mon cher Inghelbrecht bien cordialement
Maurice Ravel”. – Ravel und Inghelbrecht waren beide Mitglieder in der bereits um 1900 gegründeten
Komponistengruppe „Les Apaches” zu der auch Manuel de Falla, Florent Schmitt und zeitweise Igor
Strawinsky gehörten.
31
77
REINTHALER, M.: XX. Cadenzen aus verschiedenen Tonarten. Für das Clavier,
oder Piano Forte gewiedmet [!] Seiner Durchlaucht der Frau Fürstin von Bretzenheim
gebohrnen Fürstinn von Oettingen Spielberg. Wien, im Verlage der K: K: privil: chimischen
[!] Druckerey (VN 158) [1805]. Qu.-4°. 11 S. OU. 250,- E
* Weinmann (Senefelder) S. 31 – Inkunabel der Lithographie. – Kein Exemplar bei KVK. – Sehr seltener
Wiener Druck.
Vorzugsausgabe mit Widmung
78
RESPIGHI, O.: Belfagor. Commedia Lirica in un Prologo, due Atti, un Epilogo di
Claudio Guastalla dalla Commedia di Ercole Luigi Morselli... Canto e Pianoforte. Milano,
G. Ricordi E C. (VN 119039) (1923). Folio. 8 Bl., 319 S. OLn. 980,- E
* Erstausgabe des Klavierauszugs, 1 von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf schwerem Bütten. Mit
einer eigenhändigen Widmung des Komponisten an Fritz Durlacher „Roma – Aprile 1925”.
79
SCHÖNBERG, A.: Fünf Orchesterstücke. Opus 16. Revidiert 1922. Partitur. Lpz., Peters
(VN 9663) [1922]. Folio. 60 S. und ein eingelegtes Blatt in Autographie. OHln. 250,- E
* Abzug der zuerst 1912 erschienenen ersten Fassung, die hier allerdings das sehr seltene und wichtige
Einlageblatt „Arnold Schönberg, Fünf Orchesterstücke, Op. 16. Revidiert 1922. Verzeichnis der
Berichtigungen und Verbesserungen” enthält. – Papier am Rande durchgehend etwas gebräunt. Umschlag
fleckig; keine Eintragungen.
Die berühmte Harmonielehre in Erstausgabe
80
– Harmonielehre. Leipzig – Wien, UE (VN 3370) 1911. Gr.-8°. X, 476 S. OLn. 380,- E
* Erstausgabe dieses gewichtigen Lehrwerks „Dem Andenken Gustav Mahlers... geweiht”. – Stellenweise
Unterstreichungen.
81
– Kammersymphonie für 15 Soloinstrumente... Op. 9. Verbesserte Ausgabe. Partitur. Wien,
UE (VN 3667) (1918). Folio. 56 S. OU. 280,- E
* Rufer S. 8/9. – Sehr seltene Erstausgabe der Dirigier-Partitur dieser Fassung in einem der frühesten
Abzüge. Keine Verlagswerbung auf der Rückseite des OU, am Fuß der S. 56 keine Druckerangaben. – Papier
gebräunt; OU m. kl. Randläsuren; Rücken m. kl. Fehlstellen. – Die Neufassung entstand für die öffentlichen
Proben, die der Komponist 1918 im „Verein für musikalische Privataufführungen” durchführte.
Schönbergs „Lohnarbeit”
82
(SCHÖNBERG, A.) – LORTZING, A.: Der Waffenschmied von Worms oder Liebhaber
und Nebenbuhler in einer Person. Komische Oper in 3 Aufzügen. Klavierauszug zu 4 Händen
bearbeitet v. Arnold Schönberg. Wien, UE (VN 879 [1903]. Qu.-fol. 115 S. OU. 300,- E
* Seltene Erstausgabe dieser vierhändigen Fassung, frühe „Brotarbeit” von Schönberg. – „Schönberg hatte
schon im Früjahr 1902 von Berlin aus Kontakte zur Universal Edition... wegen Kopisten- und anderer
Arbeiten gesucht. Die Klavierauszüge zu... Waffenschmied... Barbier von Sevilla... und... Rosamunde
entstanden im Auftrag dieses Verlages. Zu einer engeren Bindung an di UE kam es aber erst 1909” (Katalog
Gedenkausstellung 1974 Nr. 67).
32
Die berühmte zweite Ausgabe der „Müllerin” –
mit Vogls „Manieren”
83
SCHUBERT, F.: Die schöne Müllerin ein Cyclus von Liedern gedichtet von Wilh. Müller
In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Piano-Forte Begleitung und dem Hn. Carl
Freyherrn von Schönstein gewidmet... 25tes Werk. 5 Hefte in einem Band. Wien, Diabelli
et Comp. (PN 3525-3529) [ca. 1830]. Qu.-fol. 19, 19, 15, 19, 15 S. Hldr. d. Zt. 1.500,- E
* Deutsch Nr. 795. – Schöne und seltene zweite, gestochene Ausgabe. Mit allen fünf Heften. Jedes Heft mit
der hübschen Titelvignette. – Die Erstausgabe war 1824 bei Sauer & Leidesdorf erschienen. – Die DiabelliAusgabe enthält Veränderungen von J. M. Vogl und A. Diabelli. Der Verlag Diabellis hatte im November
1829 vom Bruder Schuberts die Rechte am Nachlass erworben – mit dem Ziel einer Gesamtausgabe
von Schuberts Werken. Auch die bei Sauer & Leidesdorf erschienenen Liederhefte wurden erworben.
Am Zyklus der „Schönen Müllerin” wurden als Einzigem redaktionelle Veränderungen vorgenommen.
Allerdings wurden nicht nur – wie dieser Ausgabe lange Zeit unterstellt wurde – Verzierungen und
sogenannte Manieren eingefügt, sondern die Melodie wurde auch teilweise vereinfacht (vgl. Vorwort von
Walter Dürr, Reprint Bärenreiter 1996, S. VI). Johann Michael Vogl (1768-1840), der neben Diabelli den
Zyklus überarbeitete, hatte bereits Ende des 18. Jh. großen Erfolg als Opernsänger. In den 1820er Jahren
war er von den Liedern Schuberts, der gut dreißig Jahre jünger war, fasziniert und beeindruckte durch
seinen ausdrucksvollen Vortrag. – Wenngleich diese Veränderungen gegenüber Schuberts Original – Vogl
war seinerzeit einer der führenden Schubert-Interpreten und zudem langjähriger Freund des Komponisten
– vom damaligen Publikum wie von der Nachwelt als schön erachtet wurden, so handelt es sich doch um
Eingriffe in den originären Text der Schubertschen Komposition und um Veränderungen, die lange Zeit
als die Schuberts Verbreitung fanden. – Etwas stock- und fingerfleckig.
33
84
SCHUBERT, FRANZ – (STARKE, L.): Die Schöne Müllerin. Gedichte von Wilhelm
Müller. In Musik gesetzt von Franz Schubert. Illustrierte Prachtausgabe. OriginalZeichnungen v. Baumann u. Schuster. Holzschnitte v. R. Brendamour, Düsseldorf.
Einleitung, Anmerkungen und Textrevision v. M. Friedlaender. Stgt. u. Lpz., Druck u,
Verlag v. Eduard Hallberger [um 1890]. Gr.-Folio. 4 Bl., 124 S. m. Vignetten u. ganzseitigen
Holzschnitt-Illustrationen. OLn. m. reicher, ornamentaler Deckel-Vergoldung, Titel in
Gold-Rot-Schwarz-Druck, Dreikant-Goldschnitt. Vorsätze aus Goldpapier m. floraler
Ornamentik. 150,- E
* Franz Schubert ließ drei Gedichte des von Wilhelm Müller geschaffenen Zyklus’ unvertont:
„Mühlenleben”, „Erster Schmerz” und „Blümlein Vergißmein”. Der Lachner-Schüler Ludwig Stark
unternahm für vorliegende Ausgabe den Versuch, diese Texte im Stile Schuberst musikalisch nachzubilden.
– Jedes Lied mit Vorabdruck des jeweiligen Textes und einer zugehörigen, ganzseitigen Illustration in
Holzschnitt. – Einband-Kanten leicht bestoßen.
Schöne Schubert-Erstausgaben
85
SCHUBERT, FRANZ: Marches militaires pour le Pianoforte à 4 mains... Ouev. 51.
Vienne, Diabelli et Comp. (PN 2236) [1826]. Qu.-fol. 19 S. 280,- E
* Deutsch 733; Hirsch IV, 529; Fuld (4) S. 348. – Erstausgabe der berühmten Militärmärsche. Etwas fingeru. stockfleckig; S. 5/6 am Rande m. kl. Einriß.
86
– Das Heimweh. Die Allmacht. Gedichte von Joh. Ladislaus Pyrker... für eine Singstimme
m. Begl. d. Piano-Forte. 79tes Werk. Wien, Haslinger (PN 5027) [1827]. Qu.-fol. 17 S.
Orig.-U. 250,- E
* Deutsch Nr. 851-52; Hirsch IV, 557. – Erstausgabe, mit umfangreicher (gedruckter) Widmung an den
Dichter der Gesänge. – Durchgehend etwas stockfleckig; teilweise Spuren von Plattenrissen.
87
– Alinde. An die Laute. Zur guten Nacht. Gedichte von F. Rochlitz... für eine Singstimme
mit Begleitung des Pianoforte. 81tes Werk. Wien, Haslinger (PN 5029) [1827].
Qu.-fol. 11 S. 280,- E
* Deutsch Nr. 904,905,903; Hirsch IV, 559. – Erstausgabe, mit dem Widmungsblatt des Verlegers an
Rochlitz „diesem um Tonkunst und schöne Wissenschaften vielverdienten Schriftsteller”. – Durchgehend
etwas stockfleckig.
88
– No. I. L’incanto degli occhi. (Die Macht der Augen). No. II. Il traditor deluso. (Der
getäuschte Verräther). No. III Il modo di prender moglie. (Die Art ein Weib zu nehmen).
Gedichte von Metastasio... für eine Baß-Stimme mit Begleitung des Pianoforte und Herrn
Ludw. Lablache, gewidmet.... 83tes Werk. 3 Hefte. Wien, Th. Haslinger (PN 5061-63)
[1827]. Qu.-fol. 1 Bl., 5 S.; 1 Bl., 9 S.; 1 Bl., 11 S. OU. 350,- E
* Deutsch Nr. 902; Hirsch IV, 561. – Gestochene Erstausgaben. – Durchgehend etwas stockfleckig.
89
– Lied der Anne Lyle aus Walter Scott’s: Montrose. Gesang der Norna aus Walter Scott’s:
Pirat. Für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte... 85tes Werk. Wien, Diabelli
und Comp. (PN 2877) [1828]. Qu.-fol. 11 S. OU. 225,- E
* Deutsch Nr. 830-31; Hirsch IV, 563. – Erstausgabe. – Oberhalb leichter Wasserrand.
34
90
(SCHUBERT) – An die Nachtigall, Wiegenlied, von Claudius. Iphigenia, von Mayrhofer.
für eine Singstimme mit Begl. des Piano-Forte... 98tes Werk. Wien, Diabelli & Comp.
(PN 3315) [1829]. Qu.-fol. 7 S. 250,- E
* Deutsch Nr. 497/498, 573; Hirsch IV, 577. – Erstausgabe. Der Text zum „Wiegenlied” stammt nicht -wie
hier irrtümlich angegeben- von Claudius. – Leicht wasserrandig.
91
– Grand Rondeau pour le Piano-Forte à quatre mains. Oeuv. 107. Vienne, chez Artaria &
Comp. (PN 2969) [1828]. Qu.-fol. 25 S. 240,- E
* Deutsch 940; Hirsch IV, 587. – Erstausgabe. – Titel etwas angestaubt; schöner, breitrandiger und sauberer
Abzug.
92
– Sechs Gedichte. No. 1. Geist der Liebe, von Kosegarten. 2. Der Abend, von Hölty.
3. Tischlied, von Göthe. 4. Lob des Tokayers, von Baumberg. 5. An die Sonne, von
T. Körner. 6. Die Spinnerin, von Göthe... für e. Singstimme m. Begleitung des Pianoforte...
118tes Werk. Wien, bey Joseph Czerny (PN 341)[1829]. Qu.-fol. 15 S. 250,- E
* Deutsch Nr. 233,221,234,135,270,274; Hirsch IV, 598. – Seltene Erstausgabe. – Etwas stockfleckig.
93
– Grand Duo pour le Pianoforte à quatre mains... Op. 140. Dédié à Mademoiselle Clara
Wieck par les Editeurs... Vienne, Diabelli (PN 6269) [1837]. Folio. 63 S. 300,- E
* Gestochene Erstausgabe, posthum erschienen. Joseph Joachim orchestrierte das Werk später und brachte
diese Fassung 1856 in Hannover zur Uraufführung. In Originalgestalt wurde das Werk, welches man
wegen seiner orchestralen Struktur zunächst für den Klavierauszug einer vielleicht verlorengegangenen
Symphonie hielt, erst 1859 in Wien aufgeführt. – Breitrandiger Abzug, durchgehend stockfleckig; Einriss
am oberen Rand des Titelblatts geklebt.
94
SCHUBERT, F.: Die Verschworenen oder: Der Häusliche Krieg. Oper in einem Akte v.
J. F. Castelli. Nachgelassenes Werk. Vollständiger Clavier Auszug v. E. Schneider. Wien,
C. A. Spina (PN C.A.S. 17331-17341) 1862. Folio. Titelblatt, 3 Bl. (Text), 115 S. Ln. d. Zt. m.
goldgeprägtem Titelaufdruck. 300,- E
* Deutsch 787; nicht bei Hirsch. – Gestochene Erstausgabe des Klavierauszugs. – Durchgehend gering
stockfleckig.
Die vollständige Ausgabe
95
– Franz Schubert’s nachgelassene musikalische Dichtungen für Gesang und Pianoforte.
Lieferung 1-50. [So vollständig]. Wien, Diabelli und Comp. [1830-1848]. Qu.-fol. Uniform
gebundene, dunkelbraune Leineneinbände d. Zt. m. blindgeprägtem Deckeldekor u.
goldgeprägtem Titelaufdruck. 2.250,- E
* Deutsch S. 496; Hirsch V, 650. – Vollständige Reihe in durchweg gestochenen Ausgaben. Einige
Ausgaben in den ziegelroten Orig.-Umschlägen, die meisten in den wenig später erschienenen schwarzweiss-Umschlägen.- In dieser Geschlossenheit sehr selten. – Durchgehend mehr oder weniger stockfleckig.
35
Liszt spürt eine Geistesverwandschaft...
96
(SCHUBERT) – LISZT: Franz Schubert Grosse Fantasie [Op. 15]. Symphonisch bearbeitet
für Piano und Orchester von Franz Liszt. [Partitur]. Wien, C. A. Spina (PN 15974) [1858].
Folio. 86 S. Ohne Einband. 380,- E
* Deutsch Nr. 760; Raabe Nr. 459; Katalog Hoboken Bd. 10, 61. – Erstausgabe der Dirigierpartitur dieser
berühmten Bearbeitung. – Im zitronengelben Orig.-Umschlag; in losen Lagen; wasserrandig; kleinere
Randläsuren. – Dabei die vollständigen Orchesterstimmen „Auflagestimmen”, in Abzügen von den Platten
der Erstausgabe (PN 23280), Wien, F. Schreiber (der Nachfolger C. A. Spinas) [nicht vor 1873].
97
(SCHUBERT, F.) – LISZT, F.: Lieder von Franz Schubert für das Piano-Forte übertragen
von F. Liszt. 14 aus Schwanengesang, 12 aus Winterreise, dazu: Lob d. Thränen und
Die Rose. Wien, Haslinger qm. Tobias (VN 7751-7776 [ca. 1883]. 8°. Hldr. d. Zt. 800,- E
* Raabe 241, 242, 245 und 246. – Die meisten Lieder im lithographischen Umdruck, einige in den gestochenen
Erstausgaben: Am Meer, Abschied, Ihr Bild...Der Doppelgänger, Wasserfluth, Lob der Thränen. – Mitte
der 1830er Jahre begann Liszt einige Lieder(zyklen) Franz Schuberts für Klavier solo zu transkribieren. –
Der Musik Schuberts fühlte sich Liszt eng verbunden: Während seiner Ungarnreise 1839/1840 schrieb er:
„Mir war es, als fände ich eine entfernte und geheime Ähnlichkeit zwischen den Harmonien Schuberts und
denen meines Traumes” (bezogen auf das Lied „Der Wanderer”, zitiert nach Raabe, Liszts Leben, S. 77).
Diese Verbundenheit äußerte sich auch in der enormen Anzahl an Übertragungen von Werken Schuberts:
12 Werke, vorwiegend Lieder(zyklen), richtete Liszt zwischen 1835 und 1852 für das Klavier ein. – Papier
stellenweise am Rand etwas gebräunt, vereinzelt Eintragungen mit Bleistift. – Sehr schöne und -in dieser
Vollständigkeit- seltene Sammlung.
98
SCHUBERT, F. – DEUTSCH, O. E. (Hsg.): Franz Schubert. Sein Leben in Bildern.
2. Aufl. Mchn. u. Lpz., Georg Müller 1913. Gr.-8°. 3 Bl., IV, 617 S. m. Abb., 1 Bl., 43 S.
Orig.-Halbledereinband. 250,- E
* Franz Schubert. Die Dokumente seines Lebens und Schaffens. Dritter Band. Immer noch die bedeutendste
Schubert-Ikonographie. – Kanten leicht bestoßen; Einband minimal berieben. – Gutes Exemplar.
Der erste biographische Beitrag in Buchform
99
SCHUBERT, FRANZ – KREISSLE, HEINRICH VON: Franz Schubert. Eine
biographische Studie. Wien 1861. IV, 164 S., 1 Bl. Grüner OU. 280,- E
* Kahl Nr. 161; Wollffheim II, 609. Sehr schönes Exemplar der Erstausgabe der ersten selbständigen
Schubert-Biographie. Aus der Bibliothek des liberalen, österreichischen Politikers Adolf Freiherr von
Pratobevera, mit dessen eigenh. Namenszug auf der Rückseite des vorderen Umschlagblattes, datiert
26. Nov. 1860 (d. h., daß die ersten Exemplare der Schrift schon vor 1861 erschienen). Auf der vorderen
Umschlagseite -quasi als Motto- die Schumannsche Wertschätzung des Meisters „Er hat Töne für die
feinsten Empfindungen, Gedanken, ja Begebenheiten, und so tausendfältig sich des Menschen Dichten
und Trachten bricht, so vielfach seine Musik”.
Mit sieben Erstdrucken...
100 – REISSMANN, A.: Franz Schubert. Sein Leben und seine Werke. Bln., Guttentag 1873.
Portrait, VI, 348 S., 1 Bl., 18 S. Noten u. e. Faks. Ill. OLn. (oberes Kapital bestoßen). 250,- E
* Kahl Nr. 333. – Seltene Biographie, die -neben dem frühesten „Verzeichnis der gedruckten und der
ungedruckten Compositionen”- sieben Erstausgaben enthält (Deutsch Nr. 54, 126, 170, 389, 577, 829 und
988). – Mit einem schönen, gestochenen Portrait Schuberts.
36
Nicht nur Schubert...
101 (SCHUBERTIANA) – VERING, JOSEPH RITTER VON: Ueber die Heilart der
Lustseuche durch Quecksilber-Einreibungen. Wien, Wallishausser 1821. Kl.-8°. VIII, 73 S.
Orig.-Brosch. 300,- E
* Der namhafte Wiener Mediziner Johann
Ritter von Vehring (1793-1862) war einer
der letzten behandelnden Ärzte Franz
Schuberts, so hielt er am 16. November
1828, wenige Tage vor dem Tod des
Komponisten, am Krankenbett desselben
ein Konsilium mit Johann Baptist Wisgrill
ab. Ob nun Schubert letztendlich an den
Folgen der Syphilis -deren Endstadium
wohl noch nicht erreicht war- oder an denen
des hochgiftigen Quecksilbers gestorben
ist bleibt unklar. Die Quecksilbertherapie
galt zu jener Zeit als einzig wirksames
Mittel gegen die sogenannte „Lustseuche”,
andererseits war es nicht unwahrscheinlich,
daß sich alleinstehende Herren -mit einem
gewissen Temperament- infizierten, denn
ihnen blieben als Sexual-Partner(innen)
oft nur -in hohem Prozentsatz mit
Geschlechtskrankheiten
infizierteProstituierte oder allenfalls Stuben- oder
Wäschermadln bzw. -ebenso bis auf
die Berühmtheiten der Branche sozial
nicht hochstehende- Tänzerinnen oder
Sängerinnen. Damen aus der bürgerlichen
oder großbürgerlichen, geschweige denn
adligen Schicht waren im erzkatholischen
Wien jener Zeit zu vorehelichem Verkehr
-wenn sich überhaupt Gelegenheit ergeben
hätte- eher selten zu bewegen.
Die Erstausgabe der „Frühlings-Symphonie”
102 SCHUMANN, ROBERT: Symphonie (No.1, B dur) für grosses Orchester... Sr. Majestät
dem Könige von Sachsen Friedrich August... zugeeignet... Op. 38. Partitur. Lpz., Br. &
H. (PN 8545) [1853]. 4°. 1 Bl., 211 S. Späterer, marmorierter Hln. m. goldgeprägtem
Rückenaufdruck. 750,- E
* Hofmann S. 88/89. – Gestochene Erstausgabe der Partitur. – An den Wendestellen teilweise fingerfleckig;
vereinzelt Eintragungen eines Dirigenten mit Bleistift. – Schöner und kräftiger Abzug.
37
Der Freiheitskämpfer Lafayette...
103 SOWINSKI, A.: Marche Héroique des Parisiens pour le Pianoforte... dédiée au General
Lafayette... Op. 24. Lpz., au Bureau de Musique C. F. Peters (PN 2165) [1830]. Folio.
6 Seiten. Orig.-Umschlag. 300,- E
* Ausgesprochen schöner und seltener, breitrandiger Druck auf büttenartigem Papier – wahrscheinlich eine
Vorzugsausgabe oder ein Autorenexemplar. – Der polnische Komponist Albert Sowinski, u.a. Schüler von
Czerny und Leidesdorf in Wien, ließ sich 1830 in Paris nieder und war dort als Klavierlehrer tätig. – Seine
Komposition widmete er dem französischen General Lafayette, dessen enormer politischer Wirkungskreis
vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg über die Französische Revolution bis hin zur Pariser JuliRevolution reichte. Für seine politischen Ideale der Unabhängigkeit und der Bürgerrechte, der Loslösung
vom Absolutismus, setzte er sich zuletzt 1830 – nur wenige Jahre vor seinem Tod – ein: Mit 72 Jahren
befehligte er nochmals die Nationalgarde bei der Thronbesteigung des „Bürgerkönigs” Ludwig Philipp
in Paris. – Vorliegender Marsch nimmt darauf Bezug – ein einzigartiges „musikalisches” Zeugnis der
politischen Veränderungen jener Zeit! – Auf dem Titelblatt erscheint die französische Tricolore, mit den
integrierten Namen „Washington[,] Lafayette[,] Kosciuszko” – Der Polnische Patriot Kosciuszko kämpfte
ebenfalls im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, 1794 dann im Aufstand gegen Russland und Preußen.
38
104 STRAUSS, J. (SOHN): Motoren-Walzer. 265tes Werk. Vollständige Orchesterstimmen.
Wien, Carl Haslinger (PN 12737) [1862]. Folio. 280,- E
* Weinmann S. 90. – Gestochene Erstausgabe des vollständigen Orchestermaterials (Flauto, Piccolo, Oboi
(eine Stimme), Clarinetto I in Es u. II in B, Fagotti (eine Stimme), Corno I, II, III, IV in F, Tromba I, II,
Trombone, Timpani, Tambouro, Streicher mehrfach.
105 STRAUSS- [DYNASTIE] – ENGEL, ERICH W.: Johann Strauß und seine Zeit. [JohannStrauss-Kalender]. Wien, Verlag der K. u. K. Hof-Verlags-Buchhandlung Emil M. Engel
[1911]. 4 Bl., 365 Bl., 7 Bl. (Berichtigungen und Anzeigen) Neuer Leinen-Einband mit
aufgezogenem Orig.-Umschlag. 200,- E
* Seltenes Zeitdokument in Form eines Jahreskalenders 1911/12 (nur rund 10 Exemplare bei KVK).
– Auf jedem Blatt finden sich Fotos, Strichzeichnungen, Titelblätter von Notenausgaben, Dokumente,
Briefzeugnisse, Karikaturen etc., die sich nicht nur auf Johann Strauss Sohn, sondern auch auf dessen Vater
und die Brüder (Josef, Eduard) beziehen. – Anhand zahlreicher Abbildungen von Theateraufführungen
und Sängern zeichnet der Kalender nicht nur ein beeindruckendes Familienporträt, sondern zugleich
ein lebhaftes Bild der Wiener Gesellschaft und Musikkultur am ausgehenden 19. Jahrhundert. – Nur das
Vorsatzpapier leicht fleckig durch Spuren von Klebestreifen, ansonsten sehr schönes Exemplar; Papier
leicht gebräunt.
106 STRAUSS, JOHANN (SOHN) –
SCHNITZER, I.: Meister Johann.
Bunte Geschichten aus der JohannStrauß-Zeit. Buchschmuck v. B. Lark.
2 Bde. Wien u. Lpz., Halm u. Goldmann 1920. 8 Bl., 268 S., 2 Bl.; 8 Bl.,
296 ´S., 1 Bl. m. zus. 95 (teils farbigen)
Tafeln. Schöner, marmorierter OHldr.
m. vergoldetem Rückendekor und
vergoldeter Rückentitel.
350,- E
* Eins (Nummer 117) von 600 numerierten
Exemplaren. – Kulturgeschichtliche Biographie von Johann Strauß Sohn, verfaßt von
dessen Freund, dem Wiener Schriftsteller
u. Journalisten Ignatz Schnitzer (1839-1921).
– Mit zahlr. Kunstbeilagen nach Theo
Zasche, Malva Schalek, Hanns Schließmann,
Franz Lenbach, Hans Canon u. a. sowie
faksimilierten Briefen u. Noten. – Einband
minimal berieben, ansonsten sehr schönes
Exemplar.
39
Die erste Biographie von Johann Strauß Vater
107 STRAUSS, JOHANN (VATER) – SCHEYRER, L.: Johann Strauß’s musikalische
Wanderung durch das Leben. Wien. Auf Kosten des Verfassers. 1851. Kl.-8°. Portrait,
1 Bl., 128 S. Schöner, marmorierter OHldr. m. vergoldetem Rückentitel. 350,- E
* Die erste Biographie in Buchform von Johann Strauß Vater. Als Frontispiz das schöne Portrait in
Lithographie, gezeichnet v. Berndt.
Johannes Brahms und Johann Strauß
 Abbildung: Umschlag Titelseite
108 STRAUSS, JOHANN (SOHN): Seid umschlungen Millionen. Walzer für die
Internationale Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien... für Clavier solo. Bln.,
N. Simrock (VN 9756) [1892]. 11 S. In farbig illustriertem OU. 200,- E
* Schönes Exemplar der Erstausgabe dieser Fassung. Mit großer, farbiger Titel-Illustration. Der Walzer ist
Johannes Brahms gewidmet. – Die so unterschiedlichen Charaktere und Temperamente der beiden Männer
waren nicht hinderlich für eine gegenseitige große Wertschätzung, bekannt ist die Widmung von Brahms
auf einem Johann Strauss dediziertem Portrait mit der Niederschrift der ersten Takte des Donauwalzers
und Brahms’bedauerndem Kommentar „Leider nicht von mir”. – Auf dem Wiener Zentralfriedhof ruhen
nun beide nebeneinander in ihren Ehrengräbern, das eine Grabmal in verspieltem Rokoko, das andere
schlicht und fast pietistisch-streng.
40
Eine „echte” Erstausgabe
109 STRAUSS, R.: Elektra. Tragoedie in einem Aufzuge von Hugo von Hofmannsthal. Opus
LVIII. Klavier-Auszug mit Text von Otto Singer. Preis M 20. – Netto. Bln., A. Fürstner
(VN 5654) (1908). Folio. 250 S. Ill. Orig.-Broschur. 800,- E
* Mueller von Asow S. 409. – Schönes Exemplar der „echten” Erstausgabe des Klavierauszugs. Der farbige
Orig.-Umschlag mit der berühmten Illustration von Lovis Corinth. Von Corinth stammt auch die Vignette
auf Seite 5. Weitere Kriterien: Ohne -wie bei späteren Ausgaben- zusätzliche Plattennummern 5658 u.
5660. Noch ohne die Angabe „Aufführungsrecht vorbehalten” auf unpaginierter Seite 5. Gedruckt auf
dickem Papier mit Wasserzeichen CGR X64X. Auf dem hinteren Umschlagblatt das alte Fürstner-Emblem
„Syrinxblasender Faunskopf”. – In dieser Form extrem selten.
110 – Elektra. Tragoedie in einem Aufzuge von Hugo von Hofmannsthal. Opus LVIII. KlavierAuszug mit Text von Otto Singer. Preis M 20. – Netto. Bln., A. Fürstner (VN 5654) (1908).
Folio. 250 S. Ln. d. Zt. (Ill. OU eingebunden). 380,- E
* Mueller von Asow S. 409. – Variante der „echten” Erstausgabe des Klavierauszugs. Der farbige Orig.Umschlag mit der berühmten Illustration von Lovis Corinth. Von Corinth stammt auch die Vignette auf
Seite 5. Weitere Kriterien: Nunmehr zusätzliche Plattennummern. 5657 auf S. 20-34 [Monolog der Elektra]
und Vermerk „Aufführungsrecht vorbehalten” auf unpaginierter Seite 5 rechts unten. Gedruckt auf dickem
Papier mit Wasserzeichen OGF u. CGRX64X. Auf dem hinteren Umschlagblatt das alte Fürstner-Emblem
„Syrinxblasender Faunskopf”.
No. 112, S. 43
41
Die äußerst seltene erste vollständige Ausgabe
des Rosenkavalier-Klavierauszugs
111 (STRAUSS, R.) Der Rosenkavalier (Le Chevalier a la Rose). Komödie für Musik in
drei Aufzügen... Comedie musicale en trois actes de Hugo von Hofmannsthal. Opus
59. Arrangement von... O. Singer. Vollständiger Klavier-Auszug mit deutschem Text.
Preis: M. 24 Netto. La Partition complète, piano et chant (texte allemand) Prix net: Fr. 30.
Paris, Adolph Fürstner (VN A.5903F.) (1910]. Folio. 442 S. OU. 2.000,- E
* Mueller von Asow S. 468. – Sehr seltene erste, vollständige Ausgabe des Klavierauszug des Rosenkavalier,
zuvor aktweise erschienen, aus verlagstaktischen Gründen in Paris.
42
Die ebenfalls sehr rare Erstausgabe des Librettos
112 STRAUSS, R. – HOFMANNSTHAL, H. v.: Der Rosenkavalier. Komödie für Musik
in drei Aufzügen. Berlin – Paris Fürstner (VN A.5905)F. [1911]. Kl.-8°. 151 S. Graue
Originalbroschur mit weißem Titelaufdruck. 800,- E
* Fuld (Libretti) S. 278/279. – Erste Ausgabe des Librettos mit allen bei Fuld beschriebenen Kriterien.
113 STRAUSS, R.: Der Rosenkavalier. Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal...
Opus 59. Arrangement von Otto Singer. Vollständiger Klavier-Auszug mit deutschem
Text. Preis: M. 24 Netto. Bln.-Paris, Adolph Fürstner (VN A.5903F.) (1910/11]. Folio.
442 S. Schöner, marmorierter Hln. d. Zt. 380,- E
* Mueller von Asow S. 468. – Sehr schönes Exemplar der deutschen Erstausgabe des Klavierauszugs
in einem der frühesten Abzüge, noch in Paris gedruckt (Druckervermerk auf S. 442 S. Grav. et Imp.
C.G. Röder, Paris). – Die Erstausgabe war zuvor aktweise, dann in einem Band mit deutsch-frz. Titel aus
verlagstaktischen Erwägungen in Paris erschienen.
114 – Die Frau ohne Schatten. Oper in drei Akten von Hugo Hofmannsthal... Opus 65.
Vollständiger Klavierauszug mit Text von Otto Singer. Preis Mk. 24.- netto. Bln., A. Fürstner
(VN 7503) (1919). Folio. 416 S. Hldr. d. Zt. m. goldgeprgt. Rücken (etwas berieben; Kanten
leicht bestoßen). 380,- E
* Sehr früher Abzug der Erstausgabe des Klavierauszugs (auf dickem Papier mit Wasserzeichen CGR
+ 64), aus der Bibliothek des Wiener Verlegers Hans Epstein, mit dessen eh. Namenszug und Datum
„7. Okt. 1919”. Neben dem -gedruckten- Personenverzeichnis ist -vermutlich in der Handschrift Epsteinsdie Besetzung der Uraufführung im Wiener Operntheater vom 10.10.1919 eingetragen, darunter die
Namen von Maria Jeritza (Kaiserin) und Lotte Lehmann (Färberin) sowie Franz Schalk (Dirigent). –
Schönes und denkwürdiges Exemplar. (Hans Epstein war langjähriger Besitzer der Orig.-Handschrift des
„Zigeunerbaron” – komponiert von dem anderen Strauss...).
115 – Parergon zur Sinfonia Domestica. Op. 73. Klavierauszug v. Otto Singer. Als Manuskript
gedruckt. Wien 1926. Folio. 46 S. Orig.-Brosch. 250,- E
* Mueller von Asow S. 808. – Sehr seltene Erstausgabe, dem einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein
gewidmet, als Privatdruck erschienen. – In Autographie.
116 – Orchestersuite aus der Musik zum Bürger als Edelmann des Molière von... Opus 60.
Lpz., F. E. C. Leuckart (VN 9247) [1932/33]. Imp.-Folio. 112 S. OU. 380,- E
* Mueller von Asow II, S. 598, bzw. 601; Trenner 228c. Erste Leuckart-Ausgabe der großen Dirigier-Partitur
(1932/33 von Fürstner übernommen). Die Uraufführung der reizenden Suite fand am 31. Januar 1920 im
Prinz-Eugen-Palais zu Wien unter Leitung des Komponisten statt. – Das Werk enthält die ursprünglichen
Nummern der „Komödie mit Tänzen von Molière” 1, 4 bis 6, 8-12, nunmehr: No. 1 Ouverture zum 1.
Aufzug, No. 2 Menuett, No. 3 Der Fechtmeister, No. 4 Auftritt und Tanz der Schneider, No. 5 Das Menuett
des Lully, No. 6 Courante, No. 7 Auftritt des Cleonte, No. 8 Vorspiel zum 2. Aufzug und No. 9 Das Diner.Sehr schönes Exemplar
117 – Arabella. Lyrische Komödie in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal... Op. 79.
Klavierauszug mit Text v. Felix Wolfes. Bln., Fürstner (VN 8253) (1933). Folio. 365 S. Ln.
d. Zt. m. goldgeprgt. Titel- u. Namensaufdruck („Hilde Konetzni”). 280,- E
* Erstausgabe des Klavierauszugs, aus der Bibliothek der namhaften Sopranistin Hilde Konetzni. – Die
Sängerin war seit 1936 an der Wiener Staatsoper engagiert, sie debütierte dort als Elisabeth im Tannhäuser.
Es folgte eine über dreissig Jahre anhaltende, glänzende Karriere an diesem Haus. Zu ihren „Glanz-Partien”
zählten die „Chrysothemis” in Elektra, die „Marschallin” im Rosenkavalier, aber auch die „Sieglinde” in
der Walküre oder die „Donna Elvira” im Don Giovanni.
43
Beardsleys geniale Illustrationen
118 (STRAUSS, R.) – WILDE, O.: Salome. A Tragedy in one Act: Translated from the French
of Oscar Wilde, with sixteen Drawings by Aubrey Beardsley. [2. Ausgabe]. Ldn., New
York, John Lane 1920. 4°. XX, 66 S., 16 Tafeln, 1 Bl. OLn. m. goldgeprägtem Titelaufdruck
u. KGschnitt. 380,- E
* Der zweite Druck dieser legendären Ausgabe mit den kongenialen Illustrationen von Aubrey Beardsley,
vornehmlich für den amerikanischen Handel bestimmt. Mit einem Faksimile des Programmzettels zur
Uraufführung der Strauß’schen Oper. – Luxuriöser Druck auf Bütten. – In Deutschland ausgesprochen rar.
General-Musikmeister der Bayrischen Armee –
der „Bayrische Strauss”
119 STRECK, P.: VI Original-Reise-Maersche für vollständige Militaer Musik. [Partitur].
Privatdruck. [München], [ca. 1847]. Folio. 1 Bl., 59 S. 400,- E
* Seltener Privatdruck, KVK weist nur ein Exemplar (Bayerische Staatsbibliothek München) nach.
In lithographierter Autographie. – Peter Streck (1797-1864), wurde von Ludwig I. entdeckt, nach München
gebracht und avancierte dort schließlich zum „General-Musikmeister der Bayrischen Armee”. Bald erhielt
er auch den Beinamen „Bayrischer Strauss” [Richard und Franz-Joseph waren noch nicht auf der Welt].
Auf dem Titelblatt vorliegender Ausgabe bezeichnet er sich noch als „Musikmeister im k. b. InfanterieRegiment Kronprinz in München”. – Die Besetzung besteht aus Picolo [!] in Es, Clarinetto in As [das
in der Schramml-Musik verwendete „Piksüße Hölzerl”], Clarinetto in Es, 2 Clarinetti in B, Flauto in F,
Corno in Es, Corno in As, 1 Trombe in As, 2 Trombe in Es, Trombe in As tief, Deux Fagotto [!], Deux
Trombone, Pomparton [!], Kleine Trommel, Große Trommel, Althorn in Es, Althorn in B. – Einband
berieben, Kanten bestoßen, durchgehend etwas fleckig.
Blüte der Kammermusik...
120 STREICHQUARTETT – EHRLICH, A.: Das Streich-Quartett in Wort und Bild. Lpz.,
A. H. Payne Qu.-4°. (VII), 114 S. m. zahlr Abb. Schöner, bordeauxroter OHln. m.
goldgeprägtem Titelaufdruck. 350,- E
* Sehr selten. – Darstellung von mehr als 60 berühmten Quartett-Vereinigungen des 19. Jahrhunderts in
Wort und Bild auf jeweils zwei Seiten, davon meist eine ganzseitige Abbildung. Besondere Abschnitte
bilden die Würdigung der Leipziger Quartette (Petri, Lewinger, Brodski, Berber) und der Wiener
Quartette (Hellmesberger, Rosé, Prill, Fitzner, Soldat-Roeger, Duesberg, Winkler). Mit äusserst seltenem,
photographischem Bildmaterial. In liebevoller Aufmachung mit Jugendstildekor. – Sehr schönes Exemplar.
121 STREICHQUARTETTE – Sammelband mit Partituren von Streichquartetten, e. Streichquintett u. e. Streichtrio aus dem Zeitraum 1920-1927 Wien, Bologna, Köln, 1920-1927
Kl.-8°. 3 Bl., 83 S.; 2 Bl., 48 S.; 2 Bl., 108 S.; 1 Bl., 50 S.; 51 S.; 20 S. Hln. d. Zt.
350,- E
* Seltene Zusammstellung von Partituren der „Klassischen Moderne” in ersten Augaben der
Taschenpartituren. Folgende Werke sind enthalten: I) BERG, ALBAN: Lyrische Suite. Wien, UE (VN
8780 W. Ph. V. 173) „In die Philharmonische Partiturensammlung aufgenommen” (1927). Mit Vorwort
v. Erwin Stein (dt./engl./frz.). – II) CASELLA, ALFREDO: Concerto. Wien, UE (VN 7582 W. Ph. V.
249) „In die Philharmonia Partiturensammlung aufgenommen”. (1924). III) KAMINSKI, HEINRICH:
Streichquintett fis moll. Neubearbeitung 1927. Wien, UE (VN 8941 W.Ph. V. 226) „In die Philharmonia
Partiturensammlung aufgenommen”. (1927). – IV) RESPIGHI, OTTORINO: Quartetto in Re Maggiore.
Bologna, Pizzi & C. (VN P. 173 & c.). (1920). – V) TOCH, ERNST: Op. 28 Streichquartett auf den
Namen „Bass”. Cöln [!], Tischer & Jagenberg (VN 724) [ca. 1924]. – VI) WEBERN, ANTON: Trio
für Geige, Bratsche und Violoncell Op. 20. Wien, UE (VN 8998 W. Ph. V. 175) „In die Philharmonia
Partiturensammlung aufgenommen”. (1927).
44
Boccherini, Romberg, Beethoven... rare Pariser Drucke
122 STREICHQUARTETTE – QUATUORS – BOCCHERINI – ROMBERG –
BEETHOVEN Schöne Sammlung von 11 seltenen, Pariser Ausgaben für Streichquartett
des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. 4 umfangreiche Stimmbücher. Paris, Nadermann,
Boyer, Sieber, Pleyel, Vogt u. Imbault 1785 – ca. 1810. Folio. Pappeinbände der Zeit
(berieben, Kanten bestoßen).
3.800,- E

45
* Folgende Werke sind enthalten: BOCCHERINI, LUIGI: I) Sei Quartetti per due Violini, Alto e
Violoncello obbligati... Opera I. Mis au jour par M. Boyer. Paris, Nadermann (PN 515) [ca. 1785, frühe
Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1767 bei Vénier]. G. 150-164; RISM B 3111 . Titel m. eh. Signatur d.
Verlegers. II) VI Quartetti... Opera VI. Gravées par Mme. La V. Leclair. Paris, Nadermann (PN 516)[ca.
1785, frühe Ausgabe, EA bei Vénier 1769] G165-170; RISM B 3118. Titel m. eh. Signatur d. Verlegers. III)
Sei Quartetti... Opera X Mís au jour par M. Boyer... Gravés par Me. la V. Leclair. Paris, M. Boyer (PN 517)
[ca. 1790, EA bei Vénier 1772] G171-176; RISM B 3123. IV) Sei Divertimenti... Opera XI... Paris, Boyer
(PN 518) [ca. 1790, EA bei Vénier 1773] G177-182; RISM B. 3127 V) Sei Quartetti... Opera XXVII... Paris,
Sieber (ohne PN) [ca. 1791, zuerst 1778 bei Sieber erschienen]. G 191,194,192,190,189,193. RISM B 3134.
Mit eh. Signatur d. Verlegers. VI) Six Quatuors... Oeuvre XXXIII... Paris, Sieber (ohne PN)[1785, Pariser
Erstausgabe, die allererste Ausgabe bei Artaria in Wien] G 201-206; RISM B 3141. Mit eh. Signatur d.
Verlegers. VII) Douze Quatuors... Oeuvre 39... [hs] 3 Livraison Paris, Pleyel (PN 151) [1798, Erstausgabe]
G 232, 213, 235 RISM B 3142. VIII) dto. [hs] 4 Livraison Paris, Pleyel (PN 178) [1798, Erstausgabe] G.
204-206. RISM B 3142. IX) Six Quartetti... Op. 58 en deux Livraisons [hs]1. Partie u. [hs] 2 Partie Paris,
Sieber (PN 1634/1635) [1803, Erstausgabe] G 242-247. RISM B 3144. -- X) ROMBERG, BERNHARD:
Trois Quatuors pour deux Violons Alto & Nasse obligée... dédiés a Joseph Haydn... Oeuvre 1rer Livre 1er.
Paris, Vogt (PN 477) [ca. 1799]. RISM R 2396. Sehr schöne Ausgabe mit reizendem Titelblatt und dem
ganzseitigen Widmungsblatt «A Joseph Haydn». XI) BEETHOVEN, LUDWIG VAN: Trois Quatuors...
dédiés à ... Comte de Rasoumoffsky... Opéra 59. Paris, chez Imbault (PN 883)[ca. 1810] Erste Pariser
Ausgabe. – Sehr schöne Ausgaben, breitrandige und klare Abzüge, weitgehend frei von Stockflecken.
Ballet Russes...
Diaghilew... Auric... Braque... Cocteau... Man Ray
123 TANZ – DIAGHILEW/BRAQUE/COCTEAU/AURIC: Théatre Sege de Diaghilew. Les
Facheux. Mit 1 Faks., 1 Portrait Georges Aurics v. Jean Cocteau, 1 Photoportrait Braques
v. Man Ray, 22 Photographien u. 23 handkolorierten Kostümtafeln und Figurinen. 2 Bde.
Paris, Éditions des Quatre Chemins 1924. 4°. 16 Bl., 23 Tafeln, 2 Bl.; 6 Bl., 22 Tafeln, 1 Bl.
Farbig illustrierter Orig.-Karton-Ebd. 1.250,- E
* Nr. 83 von 385 Exemplaren auf Vélin d’Arches. Das Ballett mit der Musik von Georges Auric wurde am
19. Januar 1924 vom Ballets Russes in der Choreographie von Bronislawa Nijinska zu Monte Carlo
uraufgeführt. Die beiden Bücher -mit zwei Essays von Jean Cocteau und Louis Laloy- zählen mit
den prachtvollen, handkolorierten Tafeln der Kostüm- und Bühnenentwürfe Georges Braques, dem
ausdrucksvollen Photoportrait Braques von Man Ray sowie den 22 exzellenten Phototafeln der
Tänzerinnen und Tänzer zu den prachtvollsten „Gesamtkunstwerken” innerhalb der Ballett-Literatur des
20. Jahrhunderts. – Nicht im Katalog Derra de Moroda, Tanzkatalog Greve Nr. 172.
46
EVVIVA VERDI!!
124 (VERDI, G.) – UNIA, G.: La Moda. Album. Dieciotto Pezzi Eleganti per Pianoforte sulle
Opere di Verdi. Op. 77 di Giuseppe Unia. Milano, Gio. Canti (PN 4921-4938) [1853].
Folio. 2 Bl., 149 S. Moderner Hln. 600,- E
* Mit Widmungsblatt an „Sua Maestà Maria Adelaide Regina di Sardegna”. [Gemahlin von Vittorio
Emanuele II., dem nachmaligen König des vereinigten Italien]. – Mit eindrucksvollem Titelblatt in
Lithographie: Im Zentrum ein Portrait des noch jugendlichen Komponisten in Kleinoval, über ihm
eine strahlenumkränzte, engelhafte Muse (mit Flügeln und Harfe) in der Linken einen Lorbeerkranz,
in der Rechten eine Schreibfeder haltend). Darum gruppiert sind 18 Miniatur-Szenen aus nahezu allen
musikdramatischen Werken, die Verdi bis 1853 komponierte, vom „Oberto” und „Il Finto Stanislao” bis
einschließlich des „Rigoletto” und „Trovatore”, jedoch noch nicht der „Traviata”. Über jedes dieser Werke
schrieb Giuseppe Unia (1818-1871), ein Modekomponist jener Zeit, mehr oder weniger virtuose Fantasien
im Salonstil, die hier alle in einem schönen Album mit dem bezeichnenden Titel „La Moda” vereinigt sind.
Die Kompositionen erschienen außerdem in einzelnen Heften. – Ein eindrucksvolles Dokument, welches
das Werk des Meisters auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere zusammenfaßt. – Sehr selten, KVK findet
nur ein vollständiges Exemplar (in Italien). – Gering stock- und fingerfleckig.
47
125 VERDI, G.: Les Vêpres Siciliennes. Gd. Opéra en 5 Actes. Poème de MM E. Scribe et
G. Duveyrier. Accompagt. de Piano par H. Potier. Partition Piano et Chant. Paris,
L. Escudier (PN 1578, Ballet 1578-1583) [1856]. 4°. 2 Bl., 409 S. Hldr. d. Zt. m.
goldgeprägtem Rücken. 450,- E
* Hopkinson 56 B (f). „Early Complete French Edition with Additional Aria – French text” (m. frz.
Text). – „Les Vepres Siciliennes” war das erste Werk, welches Verdi exklusiv für die Große Oper in Paris
komponierte (Uraufführung am 13. Juni 1855). Der Verleger Léon Escudier erwarb die Druck-Rechte für
Frankreich, England, Belgien und Holland. So erschien die erste vollständige Ausgabe in frz. Sprache
bereits 1855. Eine zweite, italienische Version mit anderen Namen der Protagonisten und Verlegung der
Handlung von Palermo nach Lissabon wurde 1855 bei Ricordi veröffentlicht – bei Escudier erschien diese
-zweite Fassung- erstmals 1856, hier mit der oft fehlenden zusätzlichen „Romance Chantée par Villaret”
auf den Seiten 407-409. – Durchgehend etwas stockfleckig.
Eine glanzvolle Premiere... der Maestro signiert...
126 – Aida. Grand Opéra en quatre Actes. Paroles Francaises de MM. du Locle & Nuitter.
Partition Piano et Chant. Paris, L. Escudier (VN 3603) [1880]. 8°. 2 Bl., 307 S. Marmorierter
Hldr. d. Zt. 1.250,- E
* Hopkinson 62 B(d). – „First French Edition” , second version (erweiterte Ballettmusik); in Lithographie.
– Auf dem 2. Blatt neben der Aufzählung der „Personnages” ein Stempel „Souvenir du 22 Mars 1880”,
darunter eine eigenhändige Signatur Giuseppe Verdis. Das Datum bezieht sich auf die glanzvolle Pariser
Wiederaufnahme an der Grand Opéra zu Paris, die der Maestro persönlich leitete. – Unser Exemplar ist
paginiert bis zur Seite 307, wie die erste Fassung der Oper, nach Hopkinsons Angaben hat die Ausgabe 313
Seiten, das Ballett (erweitert) befinde sich auf den Seiten 125-131 – in unserer Ausgabe wird die Seitenzahl
124 mehrfach vergeben: S. 124, danach 124 (1)-124 (6), danach folgt S. 125, im Endeffekt kommt dieses
Exemplar dann ebenfalls auf 213 Seiten. Durch das eingedruckte Datum und die eh. Signatur Verdis
scheint belegt, daß es sich hier um einen der ersten Auszüge dieser Fassung handeln muß, wahrscheinlich
hergestellt -in einer unbestimmten Anzahl- für besonders illustre Operngäste, denen der Maestro ihre
speziellen Ausgaben signierte. – Durchgehend etwas stockfleckig.
48
127 WAGNER, R.: (WWV 38) Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo. Vollst.
Klavierauszug m. Text v. O. Singer (deutsch/engl./frz.). Lpz., Br.& H. (VN 26945) (1922).
4°. 2 Bl., 594 S. Hln. d. Zt. 280,- E
* Klein S. 10/11. – Erstausgabe, als Band XII der Reihe „Sämtliche Musikdramen” erschienen. Vorwort v.
M. Balling. – Papier zeitbedingt etwas gebräunt.
128 – (WWV 70) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg romantische Oper in drei
Akten. Vollständiger Clavierauszug. Dresden, C. F. Meser (PN 325) [Februar 1852]. Folio.
1 Bl., 273 S. Ln. d. Zt. (berieben; Kanten bestossen). 980,- E
* WWV 70, XXIIIa (S. 283); Klein S. 23; Hopkinson 2 A – Erstausgabe des Klavierauszugs zur 2. Fassung
der Oper. – Etwas stockfleckig; an den Wendestellen fingerfleckig.
Jules Massenet –
ein Lohengrinauszug aus seiner Bibliothek
129 – (WWV 75) Lohengrin. Opéra en 3 Actes.... Traduction Francaise de Charles Nuitter.
[Partition Chant et Piano]. Paris, G. Flaxland (PN 901) [1868]. 4°. 2 Bl., 339 S. Marmorierter
Pappebd. d. Zt. m. goldgeprägtem Rückenschild. 1.200,- E
* WWV S. 322, XVIIc. – Gestochene, französische Erstausgabe des Klavierauszugs. – Aus der Bibliothek
von Jules Massenet, mit dessen eigenh. Namenszug auf dem Titelblatt „J. Massenet Mars 1868”. – Obwohl
Wagner selbst schon 1860 Ausschnitte aus Lohengrin in Form eines Konzertarrangements in Paris zur
Aufführung gebracht hatte, kam dort -bedingt durch die politischen Umstände und die nach dem deutschfrz. Krieg vorhandenen Spannungen und Ressentiments- eine vollständige Aufführung erst nach Wagners
Tod im Jahr 1891 unter der Leitung von Ch. Lamoureux zustande. – Massenet war noch nicht 25 Jahre
alt, als er diesen Klavierauszug erhielt. Ein Jahr zuvor hatte er erfolgreich mit seiner ersten Oper -im
Stil von Ambroise Thomas- debütiert. Später, im Zenit seines Ruhms, machte er keinen Hehl aus seiner
Bewunderung für Berlioz und Wagner. – Der Übersetzer des Textes, Charles Nuitter, fungierte auch als
Librettist Offenbach’scher Operetten. – Gering stockfleckig. – Unbenutzt.
130 WAGNER, R. – (STASSEN, F.): Tristan und Isolde. Handlung in 3 Aufzügen von
Richard Wagner. Klavierauszug v. Hans von Bülow. Bilder v. Franz Stassen. Leipzig,
Br. & H. (VN 9942) [ca. 1899]. Imp.-Fol. 1 Bl., 250 S. u. 10 ganzseitige Illustrationen.
Orig.-Leineneinband. m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. Kopfgoldschnitt. 1.850,- E
* Numeriertes Exemplar (unseres mit der Nummer 19). Mit den herrlichen, farbigen Illustrationen im
Jugendstil von Franz Stassen, der ganz eng mit Siegfried Wagner befreundet war. Gedruckt auf gewalztem
China-Papier. – In ausgezeichnetem Zustand, lediglich das bis auf die Numerierung leere Vorsatzblatt
ist halbseitig abgeschnitten. Die Abbildungen jeweils mit vorgebundenem Seidenmantel, der erste
Seidenmantel leicht beschädigt. – Äußerst selten.
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Katalonische Wagnerianer
131 WAGNER, R.: (WWV 111) Parcival. Festival sagrat en tres actes. Traducció adaptada a
la musica de Jeroni Zanné i Joaquim Pena. Partitura Catalana.[Klavierauszug m. spanischkatalonischem u. deutschem Text]. Barcelona, Associació Wagneriana. 1929. 4°. 3 Bl., 268
S., 1 Bl. Ill. Ln. d. Zt. (mit goldgeprägtem Titel). 350,- E
* (WWV 111) Erster spanischer Klavierauszug -hier im katalonischen Dialekt- herausgegeben von der
noch heute überaus aktiven Wagnervereinigung in Barcelona. – Die Wagnerenthusiasten aus Barcelona
gehörten mit zu den ersten, die die Oper ausserhalb Bayreuths zu Gehör brachten (Am 1. Januar 1914 war
das Urheberrecht, die damals 30jährige Schutzfrist erloschen). – Mit wunderschönem, symbolistischem
Design: Vorderdeckel mit rot-gold-geprägtem Titelaufdruck und Dekor (Gralskelch und Taube). – In
vorzüglicher Erhaltung. – In nur kleiner Auflage hergestellt, sehr selten.
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Luxus und „Lohnarbeit”
132 (WAGNER, R.) – DONIZETTI, G.: (WWWV 62B) La Favorite. Opera en quatre Actes...
Partition avec Acc. de Piano arrangée par R. Wagner. Paris, M. Schlesinger (PN 3218 u.
3343) [1841]. Folio. 2 Bl., 266 S. Neuer Ln. 900,- E
* WWV S. 214, S. 218; Klein S. 98/99. Sehr seltene, gestochene Erstausgabe dieses von Richard Wagner
erstellten Klavierauszugs, der wohl nach der ersten Pariser Aufführung der Oper am 2. Dezember 1840
erschien. Unsere Ausgabe mit der Preisbezeichnung 40 fr. net. – In seiner Autobiographie vermittelt Wagner
den Eindruck, Schlesinger habe ihn zu diesen Arbeiten gedrängt und seine mittellose Lage ausgenutzt.
Heute dürfte klar sein, daß Wagner -in seiner desolaten finanziellen Lage und seinem ausgesprochenem
Hang zum Luxus- auch solche Arbeit recht war und er vom Verleger mehr als angemessen entlohnt wurde.
– Schöner, breitrandiger Abzug; durchgehend etwas stockfleckig.
Zukunftsmusik
133 WAGNER, R.: Das Kunstwerk der Zukunft. Lpz., Otto Wigand 1850. 8°. X, 233 S. Ln. d.
Zt. m. vergoldetem Rückentitel. 280,- E
* Kastner S. 34; Oesterlein Nr. 2; Wolffheim II, 632 (3). – Sehr seltene Erstausgabe. – Stockfleckig.
134 – Ein Theater in Zürich. Zürich, Druck der Schultheß’schen Ooffizin 1851. 1 Bl., 40 S.
Schöner, marmorierter Hln. d. Zt. m. aufgezogenem OU. 380,- E
* Sehr seltener Privatdruck. Aus der Bibliothek von Emerich Kastner, mit dessen eigenhändigem
Namenszug auf dem vorderen Umschlagblatt (aufgezogen).
Das theoretisch-ästhetisch-philosophische Fundament...
135 WAGNER, R.: Oper und Drama. 3 Bde. in einem Bd. Lpz., J.J. Weber 1852. 194, 200,
247 S. Marmorierter Pappeinband. 600,- E
* Kastner S. 36; Oesterlein I, Nr. 6. – Sehr seltene Erstausgabe der wohl bedeutendsten Schrift Wagners mit
den drei Teilen „Die Oper und das Wesen der Musik”, „Das Schauspiel und das Wesen der dramatischen
Dichtkunst” sowie „Dichtkunst und Tonkunst im Drama der Zukunft”, die theoretisch-philosophischästhetische Grundlage für sein weiteres Werk, welche letzendlich im Tristan, im Ring und im Parsifal ihre
musikalische Erfüllung findet. – Einband berieben, Kanten bestoßen; vereinzelt Anmerkungen mit feinem
Bleistift.
Vorzugsausgabe in Ganzleder
136 WAGNER, R. – CHAMBERLAIN, H. S.: Richard Wagner. München, Verlag f. Kunst u.
Wissenschaft. 1896. 4°. XI, 368 S. m. zahlr. Abb. im Text sowie Faks.-Beilagen, Porträts u.
Abb. auf Tafeln. Bordeauxroter Ganzledereinband m. goldgeprgt. Titel- u. Rückenaufdruck
m. Kopfgoldschnitt. 400,- E
* Erstausgabe. Eins von 50 Exemplaren der Liebhaberausgabe. – Gesucht wegen der reichen Ausstattung.
– Einband gering beschabt; Kanten etwas bestossen.
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137 (WAGNER) – LEEKE, F.: Richard- Wagner-Werk. Ein Bildercyklus von Ferdinand Leeke.
Begleitender Text v. Franz Muncker. Mchn., Franz Hanfstaengl [1895]. Imp.-Folio. 2 Bl., 8 S.
u. 15 Tafeln in Kuipferätzung. Ill. OLn. m. e. Wagnerportrait in Kleinoval u. goldgeprägtem
680,- E
runenartigem Titelaufdruck u. dekorativen altgermanischen Symbolen. * Mit den bekannten, ausdrucksvollen Illustrationen zu Holländer, Tannhäuser, Lohengrin und dem
„Ring”. – Schönes Exemplar; Kanten bestoßen, kleiner Einriss am oberen Kapital, hinterer Einbanddeckel
leicht beschabt u. fleckig.
138 – LISZT, F.: Richard Wagner’s Lohengrin und Tannhäuser. (Aus dem Französischen).
Köln, Eisen 1852. 2 Bl., X S., 1 Bl., 158 S. m. Musikbeilagen. Späterer Halbleinen mit
aufgezogenem Orig.-Umschlag. 280,- E
* Oesterlein Nr. 289. – Seltene deutsche Erstausgabe. Die französische Orig.-Ausgabe erschien ein Jahr
zuvor. – Gutes Exemplar.
139 – MÜLLER, F.: Tannhäuser und Sängerkrieg auf Wartburg. Eine Mittheilung unter
Rückblick auf Sage und Geschichte... Weimar 1853. Kl.-8°. 133 S. m. R. Wagner’s Portrait
in Stahlstich. Priv. Hln. 200,- E
* Sehr seltene Erstausgabe, mit Widmungsblatt „Herrn Hof-Kapellmeister Dr. Franz Liszt...”. –
Vorgebunden: O. Gumprecht, „Der Ring des Nibelungen”. Eine kritische Studie. Lpz. 1873. 70 S.
140 (WAGNER) – GILL: Orig.-Karikatur auf dem Titelblatt der Zeitschrift „L’Eclipse”.
Deuxiemme annèe, No. 65. Paris, 18 Avril 1869. Imp.-Folio. 4 S. 980,- E
* Abbildung bei Kreowski/Fuchs (Wagner in der Karikatur) zwischen S.56/57 (ausklappbare Tafel). –
Orig.-Druck der wohl berühmtesten Wagner-Karikatur, die zu Lebzeiten des Meisters veröffentlicht wurde,
in Schwarz-Weiss-Druck, rötlich koloriert (das war nötig, um dem aus dem von Wagner malträtiertem Ohr
hervorrspritzendem Blut den gewünschten plakativen Effekt zu geben). Auf S. 2 der Gazette findet sich
ein satirischer Artikel von „Le Cousin Jacques” über Wagner und die „Musique de l’avenir” „...unterdessen
entbrennt in Deutschland der Vernichtungskampf gegen den Schöpfer der „Zukunftsmusik” [Ein Begriff,
den wohl zuerst -nach dem letzten Stand der Dinge- Louis Spohr verwendet haben soll]. Natürlich greift
auch die Pariser Kritik dieses Thema auf, und die Karikatur spinnt den Faden weiter... „Um diesen
infernalischen Dissonanzenspektakel fassen zu können, sind größere Gehörkanäle erforderlich. Sie müssen
geschaffen werden. Gill... zeigt uns Richard Wagner bei der Arbeit”. (Kreowski/Fuchs). – Kleine Einrisse
am Rand, gefaltet. – Von großer Seltenheit.
Der Sohn...
141 WAGNER, SIEGFRIED: Reisetagebuch 1892. Mit einem Geleitwort von „Winifred
Wagner und Kinder”. Bayreuth 1935. Gr.-8°. 4 Bl., 259 S. Orig.-Pappebd. m. illustriertem
Vorderdeckel. 380,- E
* Seltener Privatdruck „Den Freunden Siegfrieds zu Weihnachten 1935 gewidmet”. Mit einer eigenhändigen
Widmung v. Winifred Wagner „meiner lieben Lis zu Weihnachten von Winnie”. Die Deckelillustration
ist die Wiedergabe einer der Aquarelle, die Siegfried 1892 auf seiner Reise nach Ostasien zeichnete. Diese
Reise unternahm er zusammen mit seinem damals engstem Freund, dem früh verstorbenen Clement Harris
(1871-1897). In London lernte er durch Harris Vermittlung auch Oscar Wild kennen. – Ebenso schönes wie
seltenes Exemplar.
142 WAGNER, S.: Erinnerungen. Stgt. 1923. 154 S. u. 6 Bildtafeln. Marmorierter, roter Orig.Halblederebd. 380,- E
* Eins von 300 Exemplaren der Vorzugsausgabe, vom Verfasser eigenhändig numeriert und signiert. –
Tadelloses Exemplar.
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No. 140
143 WAGNER, WIELAND 2 Briefe m. Schreibmaschine u. eigenhändiger Unterschrift. An
einen Herrn Reinicke, in spitzem Tonfall und despektierlichen Äußerungen über „Fräulein
Farrell”. Dabei ein Photo (Postkartenformat), Wieland W. im Gespräch m. Karajan, von
Wieland W. eh. signiert. 300,- E
Mahler in Leipzig
144 WEBER, C. M. v.: Die Drei Pintos. Komische Oper in drei Aufzügen... Unter
Zugrundelegung des gleichnamigen Textbuches v. Th. Hell, der hinterlassenen Entwürfe
und ausgewählter Manuscripte des Componisten ausgeführt: der dramatische Theil von
C. von Weber, der musikalische von G. Mahler. Klavier-Auszug m. Text. Lpz., C.F. Kahnt
Nachfolger (VN 2951) [1888]. Kl.-4°. 223 S. Einfacher Pappebd. d. Zt. 200,- E
* Seltene Erstausgabe des Klavierauszugs. – Diese Komposition wurde von Weber 1820 begonnen, letzte
Bearbeitungen sind mit dem 27. September 1824 datiert. Das Werk blieb unvollendet und wurde daher zu
Lebzeiten Webers nicht veröffentlicht. Erst 1888 – rund 50 Jahre nach dem Tod Webers – erhielt das Werk
wieder Beachtung, der junge Gustav Mahler hatte die Skizzen vom Enkel Webers erhalten und begann,
unter Verwendung von Motiven und Themen aus anderen Werken Webers, das Werk zu vervollständigen.
– Enthält die Besetzungsliste der ersten Aufführung am 20. Januar 1888 in Leipzig unter Gustav Mahler
(u.a. Therese Rothauser als Inez). – Titelblatt minimal -kaum erkennbar- wasserrandig. Einband fleckig.
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C. M. von Weber – Wiener Erstausgaben
145 (WEBER, C. M. v.) Euryanthe. Grosse romantische Oper in 3 Aufzügen. Dichtung
von Helmine von Chezy, geb. Freyinn von Klencke... Vollständiger vom Componisten
verfertigter Clavier-Auszug. Wien, bei S.A. Steiner und Comp. (PN S:u:C: 4519-45] [1825].
Qu.-fol. 223 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. (etwas berieben; Kanten bestoßen). 280,- E
* Jähns S. 358. – Schönes Exemplar der Wiener Erstausgabe mit der Widmung an Franz I. von Oesterreich
auf dem Titelblatt.
146 – Oeuvres Complets. Composés pour le Pianoforte seul. Tome I [und] Tome II. Edition
corecte et revue. 2 Bde. in e. Bd. Vienne, chez M. J. Leidesdorf (PN M.I.L. 1050-1063, 10771080) [1828]. Folio. 1 Bl., 127 S.; 1 Bl., 105 S. Ln. d. Zt. m. goldgeprgt. Rückenornamentik
u. Titelaufdruck. 480,- E
* Weinmann (Sauer & Leidesdorf) S. 67/68. – Durchgehend gering stockfleckig. – Vollständiges Exemplar
dieser frühen und seltenen Gesamtausgabe der Klavierwerke. Jeder Band mit separatem Titelblatt und
„Catalogue thématique”.
147 WEBERN, A.: Fünf Geistliche Lieder für Gesang, Flöte, Klarinette (auch Baß-Klarinette),
Trompete, Harfe und Geige (auch Viola)... Op. 15. Stimmen. Wien, UE (VN 7630) (1924).
Folio. 4, 6, 5, 4, 5 S. OU. 250,- E
* Moldenhauer 252, 256, 253, 257, 224. – Seltene Erstausgabe der Stimmen in ausgezeichnetem Zustand.
148 – II. Kantate. Worte von Hildegard Jone für Sopran- und Baß-Solo, gemischten Chor und
Orchester op. 31. Klavierpartitur. Wien, UE (VN 11885) (1951). Folio. 32 S. Orig.-Brosch.
– Erstausgabe. 125,- E
149 – Zwei Lieder für Gemischten Chor mit Begleitung von Celesta, Gitarre, Geige, Klarinette
und Bassklarinette Op. 19. Klavierauszug mit Text. Wien, UE (VN 9537) (1928). Folio.
12 S. OU. 125,- E
* Moldenhauer 286/287. – Erstausgabe des Klavierauszugs.
Medienkult in den Startlöchern
150 WEILL, K.: Der Lindberghflug. Lindberghflight. Worte von Brecht. English translation
by George Antheil. Partitur. Score. Wien, UE (VN 8838) (1930). Folio. 1 Bl., 104 S. OU. 600,- E
* Sehr seltene Erstausgabe der Partitur. – Schon mit 26 erkannte Kurt Weill, daß der Rundfunk die
Voraussetzungen zu einer neuen Kunstgattung schaffen würde. Das sogenannte Radiolehrstück Der
Lindberghflug (Text: Bertolt Brecht) war ein Produkt dieser Erkenntnis. Es besteht aus 16 kurzen
Abschnitten, deren kürzester kaum eine Minute dauert, und der längste vier Minuten lang ist. Diese schnelle
Abwechslung von Solisten (Sprecher, Tenor, Bariton, Bass), Chorpartien und Instrumentalzwischenspielen
sowie von Stilen – Rezitativ, Sprechgesang, dem Barock nachempfundene Chorpassagen, Weill’sche
bitter-süße Melodien – sorgen für eine ungeheure dramatische Spannung. (Der Verlag). – Erste Pläne für
die Komposition sahen eine Zusammenarbeit mit Paul Hindemith vor im Rahmen der Donaueschinger
Musiktage, das Ergebis (Uraufführung in Baden-Baden) blieb jedoch für beide unbefriedigend. Die
Uraufführung vorliegender -nunmehr vollständigen und eigenständigen- Fassung leitete Otto Klemperer in
der Berliner Krolloper am 5. Dezember 1930. – Kleine Läsuren des Umschlags ausgebessert.
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151 WOLF, H.: Manuel Venegas. Opernfragment. Text nach einem Romane des Alarc von
Moritz Hoernes. Clavierauszug vom Componisten. Mannheim, Heckel (1902). 4°. 2 Bl.,
51 S. u. 25 S. Text. OU. 250,- E
* HWW 164 (17), S. 592. Sehr schönes Exemplar der Erstausgabe, im farbigen, von Else Unger gestaltetem
Orig.-Umschlag, hsg. v. Hugo Wolf-Verein in Wien. – Aus der Bibliothek von Wilibald [!] Gurlitt, mit
dessen eigenh. Namenszug auf dem Titelblatt.
152 – Sammelband. – [Lieder] Hugo Wolf – Verschiedene Dichter. Mannheim u. Mainz, [18911898]. Folio. Zus. ca. 120 S. Schöner, marmorierter Hln.-Ebd. d. Zt. m. goldgeprägtem
Rückenaufdruck. 600,- E
* Die schöne und gepflegte (allerdings auch genutzte Ausgabe, was einige unwesentliche Fingerflecke an
den Wendestellen bezeugen) enthält 5 Erstausgaben: I) Vier Gedichte nach H. Heine, Shakespeare und
Lord Byron... Mannheim, Heckel (VN H.W. 49) [1897]. 10 S. In OU. – II) Alte Weisen. Sechs Gedichte
von Gottfried Keller für eine Frauenstimme und Klavier componirt (1890)... Mainz, Schott (VN H.45W.)
[1891]. 16 S. In OU. – III) Drei Gesänge aus H. Ibsens „Das Fest auf Solhaug”... Mannheim, Heckel (VN
H.W. 48) [1897]. 13 S. In OU. – IV) Drei Gedichte von Robert Reinick für eine Tenorstimme und Klavier...
Mannheim, Heckel (VN H.W. 47) [1897]. 13 S. In OU. – V) Drei Gedichte von Michelangelo für eine
Baßstimme und Klavier componirt (1897)... Mannheim, Heckel (VN H.W. 50). 10 S. In OU. – Ferner sind
vorgebunden die 2. Ausgabe der „Sechs Lieder für eine Frauenstimme und Klavier”... Mainz, Schott (PN
II) [1891]. 23 S. In OU und eine Titelauflage der „Sechs Gedichte von Scheffel, Mörike, Goethe u. Just.
Kerner”... in 6 Einzelheften, jeweils im OU. Mannheim, Heckel (VN I). Vgl. Walker S. 560/561. – In dieser
Zusammenstellung selten und kostbar.
Eine Camorra-Oper
153 WOLF-FERRARI, E.: Der Schmuck der Madonna. I Giojelli della Madonna. Oper in
drei Akten aus dem neapolitanischen Volksleben. Handlung und Musik von Ermanno
Wolf-Ferrari (Verse von C. Zangarini und E. Golisciani). Deutsch von Hans Liebstoeckl.
Partitur. 3 Bände. Lpz., Josef Weinberger (VN 1773) (1911). Imp.-Folio. 2 Bl., 192 S.; 1 Bl.,
VIII, 125 S.; 1 Bl., 129 Seiten. 1.200,- E
* Erstausgabe der Dirigierpartitur. – Die Oper wurde mit großem Erfolg in deutscher Sprache am
Kurfürstentheater (dem Nachfolgehaus von Hans Gregors Komischer Oper) in Berlin uraufgeführt. (Bis
Mai 1912 erzielte das Werk 70 Aufführungen). Die Handlung spielt in der damaligen Gegenwart in Neapel
und zeichnet ein Bild der Protagonisten zwischen übersteigerter, fast mystischer Religiosität, Lebensfreude,
Kriminalität und zügelloser Sinnlichkeit (am Ende des 2. Aktes gibt es eine Vergewaltigungsszene – wir
schreiben das Jahr 1911!) Wolf-Ferrari gelingt es mit seiner Musik, dieses für deutsche Gemüter sinnliche
Kolorit -nicht zuletzt durch meisterhafte Instrumentation- dramatisch auszudeuten. In Italien gab es
naturgemäß Widerstände gegen das Werk, nicht zuletzt durch den Klerus. Eine zweite, die Drastik des
Werkes abschwächende Fassung konnte den nach dem I. Weltkrieg ohnehin nachlassenden Erfolg der
Oper nicht mehr aufhelfen. – Durchweg mit zahlreichen Eintragungen mit Blei- und Blaustift wie in
der Opernpraxis üblich (Striche, Sprünge, Verdeutlichungen für den Dirigenten etc.), die Blätterstellen
fingerfleckig, an den unteren Ecken hin und wieder auch ausgebessert oder geklebt, ein vielfach gebrauchtes
Exemplar, welches viele Aufführungen miterlebt hat – leider kann es nicht sprechen.
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Bedeutendste Musikzeitschrift des 20.Jahrhunderts –
die beiden ersten Jahrgänge in Originalausgaben.
154 ZEITSCHRIFTEN – MUSIKBLÄTTER DES ANBRUCH. MONATSSCHRIFT FÜR
MODERNE MUSIK. Schriftleitung: Dr. Otto Schneider. I. und II. Jahrgang 21 Hefte in
den Originalumschlägen. Wien, UE November 1919-Dezember 1920. Gr.-8°. 450,- E
* Vollständige Reihe der beiden ersten Jahrgänge einer der wichtigsten Musikzeitschriften des XX.
Jahrhunderts, einschl. der Sonderhefte „Franz Schreker”, „Gustav Mahler” u. „E. N. v. Reznicek”. Bis
auf die Musikbeiträge in Heft 16 (Prohaska) und 17 (Gal) des 2. Jahrgangs sind auch alle Notenbeilagen
vorhanden. – Mit zahlr. Orig.-Beiträgen v. G. Adler, H. Bahr, B. Bartok, P. Bekker, M. Brod, A. Berg (Die
musikalische Impotenz), A. Casella, F. Delius, J. B. Foerster, O. Fried, J.M. Hauer, L. Karpath, Z. Kodaly,
E. Lustgarten, , P. Nettl, K. Pringsheim, G. Puccini, A. Roller, F. Salten, F. Schreker, R. Specht, P. Stefan,
E. Steuermann, E. Wellesz u.v.a. – Papier zeitbedingt teilweise etwas gebräunt, ansonsten in sehr gutem
Zustand (ohne Anstreichungen etc.).
155 ZIEHRER, C. M.: Wiener Tanzweisen. Walzer. 1tes Werk. Orchesterstimmen. Wien,
C. Haslinger (PN 13083) [1864]. Folio. In neuer Pappmappe mit aufgezogenem OriginalUmschlag. 480,- E
* Schönherr S. 33. – Gestochene Erstausgabe des äußerst seltenen, vollständigen Orchestermaterials von
Ziehrers „Erstling”. (Streicher mehrfach, Flauto, Piccolo und 2te Flöte,, Oboi (eine Stimme), Clarinetto
1mo in D, Clarinetto 2do in A, Fagotti (eine Stimme), 4 Corni in F, 2 Trombe F, Trombone et Bombardon
(eine Stimme), Grosse Trommel u. Timpani (eine Stimme), Kleine Trommel. – Carl Michael Ziehrer (18431922) erlernte von seinem Vater zunächst dessen Beruf, nämlich den eines Hutmachers, spielte allerdings
zugleich leidenschaftlich Klavier und verfasste mit 19 Jahren erste Kompositionen. – Über den Verleger
Haslinger, der -inzwischen zerstritten mit dem Strauss-Clan- von dessen Talent überzeugt war, bekam er
eine musikalische Ausbildung vermittelt, u. a. bei Johann Emanuel Hasel. Sein Debut -als Walzerkomponist
und Dirigent einer eigenen Kapelle- feierte er u.a. mit vorliegendem Walzer am 21. November 1863 im
Dianasaal zu Wien. Nachdem Ziehrer zunächst in Wien nicht durchschlagenden Erfolg hatte, zog
er nach Berlin, bis er 1885 zum Kapellmeister des berühmten „K.u.K. Infanterie-Regiment Hoch- und
Deutschmeister Nr. 4” ernannt wurde, welchen Posten er bis 1893 innehatte. Äußerlicher Höhepunkt seiner
Karriere bedeutete die Ernennung zum -letzten- Kaiserlichen Hofballmusikdirektor der Donaumonarchie,
ein Amt, welches vor ihm nur nacheinander drei Mitglieder der Strauss-Dynastie bekleideten. Einige seiner
zündendsten Tanz-Kompositionen haben sich bis heute im Repertoire erhalten, während seine Operetten
dem Vergessen anheimfielen.- Breitrandige Abzüge, am Rand etwas angestaubt u. fleckig. Jede Stimme mit
Rundstempel „Wallner’s Theater in Berlin”.
156 – Leopoldinchen. Polka-Mazur. 5. Werk. Orchesterstimmen. Wien, C. Haslinger (PN
13093) [1864]. Folio. OU. 280,- E
* Gestochene Erstausgabe des äußerst seltenen Orchestermaterials. (Streichquintett einfach, Flöte,
Piccolo, Oboen (eine Stimme), Clarinetto 1mo in Es, Clarinetto 2do in B, Fagotti (eine Stimme), 4 Corni
in F, 2 Trompeten in F (eine Stimme), Posaune und Bombardon (eine Stimme), Grosse Trommel, Kleine
Trommel). – Schönes, breitrandiges Material, am Rand und im Schnitt leicht angestaubt. – Eines der ersten
„Tanz-Compositionen” Ziehrers.
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157 – Krönungs-Marsch. Für Klavier zu zwei Händen. Ihren kaiserlich und königlichen
Majestäten Kaiser Karl I. und Kaiserin Zita in tiefster Ehrfurcht gewidmet... Wien,
Doblinger (VN D.5855) (1917). Folio. 5 S. 250,- E
* Erstausgabe. Auf dem Titelblatt eine photographische Abbildung, welches das Kaiserpaar mit Nachwuchs
nach der Krönungszeremonie zeigt und eine eigenhändige Widmung des Komponisten, datiert 25/3
(1)917. – Zita durfte aus politischen Gründen das Land nach dem I. Weltkrieg erst wieder „als schöne
Leich” betreten, dann alllerdings, um mit allem Pomp in der Kapuzinergruft -wie in guten alten Zeitenbestattet werde zu können.
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Aus No. 106
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