Presse-Information

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Herpes keine Chance lassen
Der Virus lauert am Glühweinstand
Hannover, 01.12.2015 – Sie kommen immer zum falschen Zeitpunkt: Herpesbläschen sind
für viele Patienten alte, unästhetische Bekannte. Gerade in der Winterzeit, in der sich
Menschen auf den Weihnachtsmärkten tummeln, ist Herpes ein Thema. Ein nicht richtig
gespültes Glühweinglas kann ausreichen, um sich anzustecken. Wer dem Risiko aus dem
Weg gehen will, bringt am besten sein eigenes Glas mit. Allen Ansteckungsherden dauerhaft
aus dem Weg zu gehen, ist jedoch fast unmöglich. Um die Bläschen schnell wieder
loszuwerden, sollten Betroffene sofort mit einer Behandlung beginnen, rät die
Apothekerkammer Niedersachsen. Der Apotheker weiß, welche Medikamente für welches
Krankheitsstadium die richtigen sind.
Unverhofft kommt oft
Herpes ist eine Virusinfektion, die von Herpes-Simplex-Viren ausgelöst wird und
schmerzhafte Bläschenbildung in der oberen Hautschicht hervorruft. Zwei Arten von HerpesSimplex-Viren sind bekannt. Die typischen Bläschen des Lippenherpes entstehen meist
durch den Virus Typ 1. Klassische Symptome dieser Erkrankung sind juckende, nässende
und schmerzende Herpesbläschen, die sich auf Haut und Schleimhaut der Betroffenen
ausbreiten. Die Erkrankung ist unangenehm, aber in den meisten Fällen gut behandelbar.
Ansteckung über Tröpfchen- oder Schmierinfektion
Die Erstinfektion mit dem Typ-1 Virus erfolgt oft unbemerkt im Kleinkindalter. Anstecken
können sich Betroffene durch eine Tröpfcheninfektion. Dabei werden die Viren über den
Speichel beim Niesen, Husten, Sprechen oder Küssen weitergegeben. Aber auch durch das
Mitbenutzen von Besteck oder Gläsern kann sich das Virus durch eine Schmierinfektion
ausbreiten. Während der Erstinfektion dringen die Herpes-Viren über Haut oder Schleimhaut
in den Organismus ein und wandern entlang sensibler Nervenbahnen bis zu den
Nervenzellen. Bis sich zum ersten Mal die Symptome zeigen, kann viel Zeit vergehen, aber
einmal ausgebrochen, können weitere Schübe der Viruserkrankung folgen. Da oft
immungeschwächte Menschen an Herpes erkranken, können im schlimmsten Fall
Komplikationen wie schwere Infektionen der Haut bei Neurodermitis-Patienten,
Lungenentzündungen oder eine Herpes-Entzündung des Gehirns folgen. Dies sind allerdings
Ausnahmefälle.
Mittel an das Krankheitsstadium anpassen
Wer unter Herpessymptomen leidet sollte sofort einen Arzt oder eine Apotheke aufsuchen.
Die Behandlungsart variiert je nach Krankheitsstadium. Cremes mit antiviralen Inhaltsstoffen
sollten bereits bei den ersten Symptomen alle ein bis zwei Stunden verwendet werden, um
die Ausbreitung einzudämmen. Pasten oder Gele mit Zinksulfat haben eine
zusammenziehende Wirkung und helfen, die Bläschen zu trocknen. Melissenextrakt als
Creme aufgetragen beschleunigt die Heilung. Bei einem beginnenden Infekt sollte die Stelle
mit dem Wirkstoff Aciclovir behandelt werden.
Sollen die Bläschen kaschiert werden, können Hydrokolloidpatches, kleine und durchsichtige
Pflaster, aufgeklebt und überschminkt werden. Die Pflaster lindern zwar Schmerz und
Juckreiz, sind allerdings nicht arzneistoffhaltig. Dennoch sind sie besonders in der letzten
Phase der Infektion empfehlenswert. Mithilfe einer getönten Penciclovircreme lassen sich die
Blasen gut abdecken. Kontaktlinsenträger sollten während eines Schubs am besten auf eine
Brille zurückgreifen, damit die Viren nicht über die Fingerspitzen auf die Kontaktlinsen und in
die Augen gelangen.
Bereits nach dem ersten Kribbeln auf der Haut oder bei Spannungsgefühlen auf der Lippe
besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. Wer ein Aufflammen der Krankheit bei sich vermutet,
sollte direkte und indirekte körperliche Kontakte mit anderen Personen vermeiden,
besonders mit Kleinkindern und Babys, rät die Apothekerkammer Niedersachsen.
Herpesviren überleben außerhalb des Körpers nur eine sehr kurze Zeit, dennoch sollte man
mit akut Erkrankten nicht dieselben Handtücher, Servietten, Lippenstifte, Gläser und Besteck
teilen. Cremes sollten grundsätzlich immer mithilfe eines Wattestäbchens aufgetragen
werden.
Immunsystem stärken
Typische Auslöser für die Infektion sind Stress, Ekel und Schlafmangel. Häufig spielt auch
Sonneneinstrahlung eine Rolle: Das UV-Licht reduziert die Immunabwehr an der
Hautoberfläche. Lippenpflegestifte mit hohem Lichtschutzfaktor können Abhilfe schaffen.
Wer oft unter Herpesschüben leidet, sollte seine Abwehrkräfte stärken: Sinnvoll ist eine
ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, Ausdauersport, Wechselduschen, Saunabesuche
sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Vor allem immunschwache Patienten sowie
Babys, Kinder und ältere, kranke Menschen trifft das Herpes-Virus. Auch Frauen während
der Menstruation sind anfällig. Schwangere, Stillende, Kinder, Immungeschwächte sowie
Erstinfizierte sollten immer einen Arzt aufsuchen, dies gilt auch bei Komplikationen, wenn
sich beispielsweise der Lippenherpes auf die Nasenregion oder an den Augen sowie
anderen untypischen Hautpartien ausbreitet. Wer an Schmerzen, Fieber oder an Infektionen
mit Eiterbildung leidet, die wiederholt an der gleichen Stelle oder im größeren Ausmaß
wiederkehren, sollte sich von einem Arzt untersuchen lassen.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist
ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern
die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen.
Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein
praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie
und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem
Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine
öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der
Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn
menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.
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Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700, [email protected]
Apothekerkammer Niedersachsen
Anja Hugenberg
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
Fax:
0511 39099-36
www.apothekerkammer-nds.de
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