Gentechnik - Fundus.org

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Helga Heiß 5A
Gentechnik-Referat
20.02.02
Gentechnik
1 Einführung
1.1 Definition: Was ist Gentechnik?
Unter dem Begriff Gentechnik fasst man sämtliche Erkenntnisse zur Untersuchung
und Manipulation von Erbgut zusammen. Jedes Lebewesen besitzt in seiner DNA
die „Bauanleitung“ für das Aussehen und die Funktion der Organismen. Das Ziel der
Gentechnologie ist, genau diesen Bauplan zu entschlüsseln und gezielt einzelne
Bausteine, die für bestimmte Eigenschaften verantwortlich sind, zu verändern.
1.2 Abstecher in die Genetik
Jede individuelle Form des Lebens wird von Proteinen gesteuert. Proteine
sind Eiweißkörper, die aus Aminosäuren aufgebaut sind. Sie bestimmen u.a. als
Enzyme, Hormone oder Rezeptoren sämtliche Vorgänge des Lebens.
In der Natur gibt es über 20 Aminosäuren. Die Sequenz (Anordnung) der
Aminosäuren im Molekül weist den Proteinen ihre ihnen bestimmte Funktion zu. Im
menschlichen Organismus rechnet man mit ca. 50 000 Proteinen, rund 500 davon
sind bekannt. Alle Lebewesen, jede Art und jedes Individuum verfügen über nur für
sie selbst charakteristische Proteine.
Im Zellkern jeder Körperzelle befindet sich der paarweise angeordnete
Chromosomensatz, im Chromosom befindet sich ein langkettiges Molekül von
Desoxyribonukleinsäure (DNA). Es bildet die bekannte DNA-Doppelhelix, die etwa
die Form einer wendelförmig gedrehten Strickleiter hat.
Der Begriff Gen steht für einen Abschnitt von Basenpaaren ( Adenin und Thymin
oder Cytosin und Guanin => Anfangsbuchstaben der Basen => Code) auf dem DNAStrang, der für die Bildung eines Proteins verantwortlich ist, wobei drei Basenpaare
(Basentriplet) jeweils eine Aminosäure bestimmen.
Ein Basentriplet entspricht in einer leichter verständlichen Form einem Wort aus drei
Buchstaben, z.B.: AAA oder CTT, mehrere Wörter ergeben logischerweise einen
Satz. Einen (sinnvollen) Satz bezeichnet man als GEN.
Einige Größenordnungen: ca. 1000 Basenpaare ergeben ein Gen (variiert),
die menschliche DNA umfaßt ca. 3 Mrd. Basenpaare.
Mit diesem System ist die Natur in der Lage mit wenig Aufwand die ungeheure
Vielfalt von genetischen Informationen zu speichern.
1.3 Universalität des genetischen Codes
Da die Erbinformation bei allen Lebewesen nach dem selben System gespeichert ist,
ist es möglich, Informationen untereinander auszutauschen => Grundlage für die
Gentechnik.
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Biologie
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2 Gen- und Biotechnik
Gen- und Biotechnik werden oftmals gleichgesetzt, doch meinen die Begriffe längst
nicht dasselbe:
2.1 Biotechnologie
Die Biotechnik soll den Stoffwechsel, die biologischen Fähigkeiten zumeist einfacher
Lebewesen technisch ausnutzen. Auf diese Weise werden schon seit Jahrtausenden
Substanzen in Bakterien und Hefen hergestellt. Einfachste Beispiele sind die Gärung
von Bier oder Verwendung von Backhefen.
2.2 Gentechnologie
ist ein Teilgebiet der Biotechnologie, das sich aus der Genetik und der Biochemie
entwickelt hat, allerdings streng genommen keine eigene Wissenschaft.
Gentechnik ist der Biotechnik vorgelagert: War die Biotechnik bislang auf die
natürlichen Eigenschaften von Organismen angewiesen, so eröffnet die Gentechnik
ihr neue Wege. Gentechnisch veränderte Bakterien können bakterienfremde Eiweiße
wie z.B. das menschliche Hormon Insulin produzieren. Die Gentechnik kreiert also
Lebewesen mit neuen Eigenschaften, die dann biotechnisch ausgenützt werden
können.
3 Methoden und Einsatzbereiche der Gentechnik
3.1 Verfahren
Das Verfahren zur Genmanipulation besteht aus dem Zerschneiden und
Wiederverbinden von DNA im Reagenzglas und der anschließenden Übertragung
der so veränderten DNA in Zellen, die diese vermehren können.
Das wurde erst mit der Entdeckung der Restriktionsenzyme und der Ligasen am
Ende der siebziger Jahre ermöglicht.
Restriktionsenzyme zertrennen die DNA an einer genau definierten Stelle. Die
Wissenschaft kennt bis jetzt hunderte verschiedene Arten dieses Enzyms, jedes
davon spaltet die DNA auf eine etwas andere Weise. Ihre ursprüngliche Funktion in
der Natur ist es, ein Bakterium vor der Infektion mit einem Bakterienvirus zu
schützen, indem sie die eindringende DNA des Virus zertrennen.
Das Enzym Ligase benötigt man, um die erhaltenen DNA- Fragmente erneut
zusammenzusetzen.
3.2 Einsatz in der Medizin
• Das Paradebeispiel für genetische Methoden ist die Produktion von
menschlichem Insulin mit Hilfe von genmanipulierten Bakterien.
• Gentechnologie wird in der Medizin hauptsächlich zur Gewinnung von
Arzneimitteln durch gentechnisch veränderte Mikroorganismen oder Zellen und
zur Entwicklung diagnostischer Möglichkeiten angewandt.
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Biologie
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• Ergebnisse weltweiter Bemühungen sind Impfstoffe wie z.B. für Hepatitis B. (An
einem Impfstoff für Aids arbeitet man fieberhaft.)
• Weiters kann man mit Gentechnik die Ausbeute bei Antibiotika produzierenden
Bakterien und Pilzen um das 1000fache steigern und unerwünschte
Nebenwirkungen eliminieren.
3.3 Einsatz in der Landwirtschaft
• In der Landwirtschaft hat man großes Interesse daran, Gene für die Aufnahme
und Verwertung von Luftstickstoff aus Bakterien in Nutzpflanzen zu übertragen.
Dadurch könnte man auf Dünger verzichten. Dies würde eine die Kosten stark
reduzieren, und die Umweltbelastung senken.
• In der Übertragung von Resistenzgenen gegen Schädlinge oder Umweltgifte
erwartet man sich deutliche Verbesserungen der Qualität von Kulturpflanzen.
• Das Klonieren von Säugern ist vorerst Zukunftsmusik, weniger wegen den
technischen Möglichkeiten, vielmehr aufgrund der gesetzlichen
Rahmenbedingungen, die dies nicht zu unrecht einschränken.
4 Risiken
Zwar ist der mögliche Nutzen der Gentechnik erheblich, doch birgt diese Technik
viele Risiken. Beispielsweise könnte die Übertragung eines krebserzeugenden Gens
in einen gewöhnlichen Krankheitserreger wie dem Grippevirus äußerst gefährlich
sein.
4.1 Resistente Nutzpflanzen
Ziel der Gentechnik ist unter Anderem die Erzeugung von Nutzpflanzen, die mit
weniger Düngemittel auskommen oder ertragreicher sind und gegen Schädlinge,
Krankheitserreger oder sonstige Einflüsse resistent sind.
Da die Reproduktionszyklen der Schädlinge allerdings um ein Vielfaches kürzer sind
als die der Nutzpflanzen, stellen sich die Schädlinge binnen kürzester Zeit auf neue
Resistenzen ein und bilden neue Varianten. Die Entwicklung resistenter
Nutzpflanzen wird so zu einem Wettlauf mit der Anpassungsfähigkeit der Schädlinge.
Außerdem befürchtet man, dass die Resistenzen auch auf Unkräuter übergehen
könnten. 1997 wurde von einem französischen Agrarforschungsinstitut
nachgewiesen, dass genmanipulierter Raps sein Erbgut an Wildpflanzen übermitteln
kann.
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4.2 Gentechnisch veränderte Lebensmittel
Die Erzeugung gentechnisch veränderter Lebensmittel ist sehr umstritten. So besteht
die Befürchtung, dass Freilandversuche mit genmanipulierten Pflanzen zu
unüberschaubaren Folgen für das ökologische Gleichgewicht führen könnten.
Gegner der Gentechnologie wollten zeigen, dass der genetisch veränderte Mais
schädlich für den Menschen ist. Also gaben sie einer Raupe nur noch diesen Mais zu
fressen, einer Fliege dann nur noch diese Raupen. Das Resultat war eine drastische
Verkürzung der Lebenserwartung der Fliege.
4.2 Gefahr durch Wissenslücken
Die Wissenschaft weiß bis jetzt noch wenig über die genetischen Baupläne von
Pflanzen und Tieren. Nur die Funktionen einzelner Gene sind bekannt, da die
komplette Entschlüsselung eines Genoms sehr aufwendig ist.
Selbst die komplette Entschlüsselung bedeutet aber nur, dass man die gesamte
Buchstabenabfolge der DNA kennt. Die Funktion der einzelnen Sätze (Gene) ist bis
dahin noch unbekannt.
Bei der Genübertragung ist also nur bekannt, welches Gen in das unbekannte
Genom der Pflanze oder des Tieres eingeschleust wird. Man weiß nicht, in welchem
Bereich der DNA sich das Gen einfügt. Wird bei der Integration des Fremdgens ein
(lebens)wichtiges Gen beschädigt (der Satz ergibt keinen Sinn mehr), so ist der
Organismus nicht mehr lebensfähig oder zeigt abnormes Wachstumsverhalten.
Das Fremdgen sollte also im Bereich der nicht codierenden Region integriert werden.
Dies ist jener Bereich der DNA, der keine sinnvollen Sätze und somit keine Merkmale
bildet. Diese Sequenzen machen den größten Teil der DNA aus. Beim Menschen
sind nur etwa 3% der DNA Gene (sinnvolle Sätze). Der Rest hat keine bis jetzt
erkannte Funktion => sog. „Junk-DNA“
Wie weit eine Genübertragung den evolutionär gewachsenen Zusammenhang des
Organismus beeinflusst ist ungewiss.
Ein Indiz, dass die DNA mehr ist als nur die Summe ihrer Gene, ist neben der
komplexen Merkmalssteuerung auch die Tatsache, dass die Buchstabenfolge in der
Junk-DNA alle charakteristischen Merkmale einer Sprache besitzt, deren Wörter und
Sätze wir im Unterschied zu den codierenden Regionen noch nicht verstehen.
Die Gentechnik fordert den Menschen, über moralische und soziale
Konsequenzen naturwissenschaftlicher Forschung wie ihrer technischen Anwendung
nachzudenken.
Es gilt nicht immer, das technisch Mögliche zu tun, sondern sich verstärkt
nach dem Sinn seines Tuns zu fragen.
Die Umwelt repräsentiert ein Spektrum von Variablen, wovon uns nur wenige
bekannt sind. Fehlentscheidungen, das haben uns die Ereignisse in jüngster Zeit
gelehrt, verursachen oft irreparable Schäden in unserem Lebensraum.
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