Fakultät Physik, Technische Universität Dortmund Prof. G. Hiller, Prof. T. Weis Blatt 3 – Übungen zur Physik IV SS 13 Abgabe bis Freitag, den 26. April 2013, 9:00 Uhr Aufgabe 1: “Photoeffekt” (5 Punkte) Licht der Wellenlänge λ = 300 nm und der Intensität 1 mW/m2 treffe auf eine Photokathode aus Natrium (Austrittsarbeit WA = 2.3 eV, Fläche 1 cm2 ). a) Wie viele Photonen treffen durchschnittlich pro Sekunde auf der Kathode auf? b) Berechnen Sie die Grenzwellenlänge für das Auftreten des Photoeffekts. c) Welche Geschwindigkeit haben die schnellsten Elektronen, die die Kathode verlassen? d) Berechnen Sie gemäß der klassischen Wellentheorie die Zeit, die vom Beginn der Bestrahlung bis zum Einsetzen des Photoeffekts mindestens vergeht. Die Welle werde von den ersten 10 Atomschichten gleichmäßig absorbiert, wobei in jedem Atom jeweils nur ein Elektron kontinuierlich die Strahlung aufnimmt. Der Abstand der Natriumatome betrage 0.37 nm. Vergleichen Sie das Ergebnis mit den experimentellen Befunden. Aufgabe 2: “Compton-Effekt” (5 Punkte) In einem Experiment zum Compton-Effekt wird das gestreute Lichtquant unter einem Winkel θ zur Einfallsrichtung beobachtet. Das streuende Elektron beschreibt nach dem Stoß in einem Magnetfeld der Stärke B eine Kreisbahn mit dem Radius ρ. Leiten Sie die Formel für die Wellenlängenänderung ∆λ aus der relativistischen Viererimpulserhaltung her. Welche Wellenlänge hat das einfallende Lichtquant in folgenden Fällen: a) θ = 60◦ , ρ = 1.5 cm, B = 0.2 T. b) θ = 90◦ , ρ = 2 cm, B = 0.3 T. Aufgabe 3: “Skalarprodukte und orthogonale Polynome” (5 Punkte) Eine Abbildung h.|.i, die zwei Vektoren aus einem Vektorraum H in den Raum der komplexen Zahlen abbildet und die folgenden Eigenschaften besitzt, hv|αu1 + u2 i = α hv|u1 i + hv|u2 i hv|ui = hu|vi v, u ∈ H hv|vi > 0, 0 6= v ∈ H α ∈ C, v, u1 , u2 ∈ H (1) (2) (3) heißt Skalarprodukt. Besitzt ein Vektorraum H ein Skalarprodukt, so kann man durch die Definition p ||v|| := hv|vi, v ∈ H (4) eine Norm festlegen. Die Norm beschreibt die Länge eines Vektors. a) Gegeben seien nun zwei Funktionen (Vektoren) f (x) und g(x) aus dem Vektorraum der komplexwertigen und stetigen Funktionen auf dem Intervall [a, b]. Zeigen Sie, dass die Abbildung Z b f (x)g(x)ω(x)dx (5) hf |gi := a alle Eigenschaften eines Skalarproduktes erfüllt. Für die Gewichtsfunktion ω(x) soll ω(x) > 0 gelten. b) Betrachten Sie die drei linear unabhängigen Polynome {1, x, x2 }. Orthogonalisieren Sie diese Polynome mit Hilfe des Gram-SchmidtschenOrthogonalisierungsverfahrens bezüglich des Skalarproduktes Z ∞ 2 f (x)g(x)e−x dx (6) hf |gi := −∞ c) Normieren Sie die berechneten Polynome und vergleichen Sie diese mit den Hermite-Polynomen (s. Literatur). Aufgabe 4: “Ungleichungen” (5 Punkte) Gegeben sei ein Vektorraum H mit Skalarprodukt. a) Beweisen Sie die Cauchy-Schwarzsche-Ungleichung (CSU): |hv|ui|2 ≤ hv|vi · hu|ui für v, u ∈ H (7) b) Zeigen Sie mit Hilfe der CSU die Dreiecksungleichung: kv + uk ≤ kvk + kuk für v, u ∈ H (8) Hinweis zu a): Betrachten Sie die Ungleichung 0 ≤ hv − αu|v − αui und wählen Sie das α ∈ C geschickt.