PAINCOURSE

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P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Internationaler Schmerzkurs
Medikamentöse Therapie
neuropathischer Schmerzen –
Besonderheiten und aktuelle Konzepte
1
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
P.A.I.N. –
Interaktiver Fortbildungs-Workshop
Medikamentöse Therapie neuropathischer Schmerzen Besonderheiten und aktuelle Konzepte
ƒ Wissenschaftliche Hintergründe
ƒ Aktuelle medikamentöse Optionen
ƒ Behandlungskonzepte im ambulanten Setting
ƒ Ausführliche Diskussion mehrerer Patientenkasuistiken
ƒ Interaktive Herangehensweise / Workshop
ƒ Basis: P.A.I.N.-Internationaler Schmerzkurs
Moderator / Wissenschaftlicher Gesprächspartner:
……
2
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Medikamentöse Therapie neuropathischer
Schmerzen – Besonderheiten und aktuelle Konzepte
Workshop Teil I
ƒ
Begrüßung & Einführung in die Thematik
Workshop Teil II
ƒ
Mechanismen- und leitlinienorientierte
Schmerztherapie bei verschiedenen
ƒ
¾
¾
ƒ
3
neuropathischen Schmerzsyndromen
Die wissenschaftlichen Grundlagen
Neuropathischer Schmerz:
Charakteristika - Physiologie - Diagnostik
¾
diabetischer Neuropathie
Systematische neurologische Untersuchungen bei neuropath. Schmerzen
Mechanismen- & leitlinienorientierte Therapie
¾
Schmerztherapie beim akuten Zoster
¾
Schmerztherapie bei der PZN
¾
Pharmakol. Grundlagen der Koanalgetika
¾
Aktuelle lokale Therapieoptionen
¾
Schmerztherapie bei CRPS I
¾
Schmerztherapie bei posttraumat. Neuralgie
- TENS als lokale Therapieoption
Schmerztherapie bei neuropathischen
Schmerzen
¾
Schmerztherapie bei schmerzhafter
¾
Schmerztherapie bei Mixed Pain
(Z.n.Nukleotomie)
- Opioid-Einsatz bei
neuropath. Schmerzen
ƒ
Zusammenfassung der erarbeiteten Themen
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
4
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Was hilft, um eine Koniophobie zu verhindern?
Eine Antwort möglich!
1) Viel Schlaf
2) Kleidung mit Reißverschlüssen tragen
3) Enge Räume meiden
4) Regelmäßig Staub wischen
5) Wasser fern bleiben
5
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Was hilft, um eine Koniophobie zu verhindern?
Eine Antwort möglich!
1) Viel Schlaf 0%
2) Kleidung mit
Reißverschlüssen 0%
tragen
3) Enge Räume meiden 0%
4) Regelmäßig Staub
0%
wischen
5) Wasser fern bleiben 0%
6
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Ein paar mehr oder weniger
bekannte Phobien sind …
ƒ Kopophobie
= Angst vor Ermüdung
ƒ Koumpounophobie = Angst vor Knöpfen
7
ƒ Klaustrophobie
= Angst vor engen Räumen
ƒ Koniophobie
= Angst vor Staub
ƒ Kymophobie
= Angst vor Wellen
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Aussage trifft n i c h t zu? Eine Antwort
möglich!
1) Neuropathische Schmierzen können einschießend sein
2) Neuropathische Schmerzen treten kontinuierlich auf
3) Neuropathische Schmerzen treten nie symmetrisch auf
4) Neuropathische Schmerzen können mit dem Verlust der
Sensorik verbunden sein
5) Wasser fern bleiben
8
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Aussage trifft n i c h t zu? Eine
Antwort möglich!
1) Neuropathische Schmierzen können
0%
einschießend sein
2) Neuropathische Schmerzen treten
0%
kontinuierlich auf
3) Neuropathische Schmerzen treten nie
0%
symmetrisch auf
4) Neuropathische Schmerzen können mit dem
0%
Verlust der Sensorik verbunden sein
5) Wasser fern bleiben 0%
9
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche sind für Sie persönlich die drei wichtigsten
Substanzen zur systemischen Langzeitbehandlung
neuropathischer Schmerzen?
1) Amitryptilin
2) Duloxetin
3) Carbamazepin
4) Gabapentin
5) Pregabalin
6) Lamotrigin
7) Benzodiazepin
8) NMDA-Antagonisten
9) Opioide
10
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche sind für Sie persönlich die drei
wichtigsten Substanzen zur systemischen
Langzeitbehandlung neuropathischer
Schmerzen?
1) Amitryptilin 0%
2) Duloxetin 0%
3) Carbamazepin 0%
4) Gabapentin 0%
5) Pregabalin 0%
6) Lamotrigin 0%
7) Benzodiazepin 0%
8) NMDA-Antagonisten 0%
9) Opioide 0%
11
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Neuropathische Schmerzsyndrome
- Beispiele PostzosterNeuralgie
Neuralgie
Phantomschmerz
(Diabetische, alkohol-toxische,…)
Radikulopathie
CRPS I
Trigeminusneuralgie
(Morbus Sudeck)
CRPS II
Thalamusschmerz
(Kausalgie)
Plexusneuropathie
12
Polyneuropathien
Deafferenzierungsschmerz
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Neuropathische Schmerzen Charakteristika
Symptome
Lokalisation
ƒ Im Versorgungsgebiet der
betroffenen nervalen
Strukturen
ƒ Anfallsartig, einschießende Schmerzen
ƒ Brennende / stechende /
drückende Schmerzen
ƒ Neurologische Begleitsymptome, z.B.
¾
Hyp-/Hyperästhesie
¾
Parästhesie
¾
Hyperalgesie
¾
Allodynie
ƒ Evtl. autonome Begleitsymptome
13
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Definitionen
ƒ Hyp-/Hyperästhesie
Herabgesetzte/gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber taktilen Reizen
ƒ Parästhesie
Eine Missempfindung, z.B. Kribbeln oder taubes Gefühl in Händen
oder Beinen
ƒ Dysästhesie
Abnorme Sensationen mit unangenehmem Charakter
ƒ Hyperalgesie
Gesteigerte Schmerzempfindlichkeit auf einen schmerzhaften Reiz
ƒ Allodynie
Schmerzempfindung schon bei leichter, normalerweise nicht
schmerzhafter Berührung, Wärme- oder Kälteapplikation
14
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Von der Anamnese zur Therapie
Vorgehen
ƒ Exakte Schmerzanamnese
ƒ Erfassung und Analyse der individuellen
Pathomechanismen (Neurologe?)
ƒ Therapiekonzepte unter Berücksichtigung der individuellen
Pathomechanismen
15
¾
Kausale Therapie – wenn möglich
¾
Symptomatische Schmerztherapie
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Leitfaden für die klinische Untersuchung bei
Verdacht auf neuropathische Schmerzen
SchmerzAnamnese
Körperliche
Untersuchung
SpezialUntersuchung
16
Gilron, Watson, Moulin et al. 2006
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Leitfaden für die klinische Untersuchung bei
Verdacht auf neuropathische Schmerzen Animiert!
ƒ Schmerzstärke
SchmerzAnamnese
ƒ Schmerzbeschreibungen
(brennend / stechend, einschießend, allodynisch,…)
ƒ Nicht schmerzhafte Empfindungen
Körperliche
Untersuchung
(Jucken, Kribbeln, …)
ƒ Zeitliche Variation
ƒ Funktionelle Beeinträchtigungen
SpezialUntersuchung
(Schlaf, Selbstversorgung, Sexualität, ..)
ƒ Bisherige Behandlungsversuche
(Medikamente, Dosierungen, usw.)
ƒ Substanzmissbrauch (Alkohol/Medikamente etc.)
17
Gilron, Watson, Moulin et al. 2006
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Leitfaden für die klinische Untersuchung bei
Verdacht auf neuropathische Schmerzen Animiert!
ƒ Untersuchung der Motorik
SchmerzAnamnese
Körperliche
Untersuchung
SpezialUntersuchung
18
¾ echte Muskelschwäche, Schwäche aufgrund von Schmerzen
ƒ Muskelreflexe
ƒ Untersuchung der Sensorik / QST
¾
¾
¾
¾
¾
Leichte Berührung, Pin-Prick, Vibration, Propriozeption, ….
Dynamische / Thermische Allodynie
Pin-Prick-Hyperalgesie
Nervendehnungsschmerz
Suche nach myofaszialen Triggerpunkten
(pseudoradikulärer Schmerz?)
ƒ Untersuchung der Haut
¾ Temperatur, Farbe, Schwitzverhalten, Haarwachstum
¾ Inspektion und Suche nach Narben bzw. abgeheilten
Effloreszenzen (Zoster)
¾ Ulzerationen / Durchblutungsstörungen Gilron, Watson, Moulin et al. 2006
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Leitfaden für die klinische Untersuchung bei
Verdacht auf neuropathische Schmerzen Animiert!
SchmerzAnamnese
ƒ Bildgebende Verfahren: CT / MRT
(z.B. Diagnose bei BSV, Tumorinfiltration,…)
ƒ EMG (Elektromyographie) u. NLG (Nervenleitgeschwindigkeit)
Körperliche
Untersuchung
ƒ Drei Phasen Skelettszintigramm
(z.B. bei Verdacht CRPS)
ƒ Laboruntersuchungen/Tests:
SpezialUntersuchung
¾ Diabetes-Screening, evtl. Glukosetoleranztest
¾ Schilddrüsenfunktion
¾ Vitamin B-Spiegel
¾ CD4-T-Lymphozytenzählung, Anti-Borrelien-Titer
19
Gilron, Watson, Moulin et al. 2006
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche der folgenden Aussagen treffen n i c h t zu?
Mehrfachantworten möglich!
1) Dermale Effloreszenzen bei akutem Herpes Zoster treten im
Thorax- und Abdomnialbereich streng segmental auf
2) Akuter Herpes Zoster kommt nicht im Gesicht vor
3) Akuter Herpes Zoster tritt gewöhnlich bei älteren und
immungeschwächten Patienten auf
4) Ein akuter Herpes Zoster kommt bei Kindern unter 6 Jahren
nicht vor
5) Eine Post-Zoster-Neuralgie tritt gewöhnlich bei älteren
Patienten auf
20
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche der folgenden Aussagen treffen n i c h t
zu? Mehrfachantworten möglich!
1) Dermale Effloreszenzen bei akutem Herpes
Zoster treten im Thorax- und Abdomnialbereich 0%
streng segmental auf
2) Akuter Herpes Zoster kommt nicht im Gesicht
0%
vor
3) Akuter Herpes Zoster tritt gewöhnlich bei
0%
älteren und immungeschwächten Patienten auf
4) Ein akuter Herpes Zoster kommt bei Kindern
0%
unter 6 Jahren nicht vor
5) Eine Post-Zoster-Neuralgie tritt gewöhnlich
0%
bei älteren Patienten auf
21
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
0
Welche der Folgenden Aussagen treffen zu?
Mehrfachantworten möglich!
1) Eine frühe antivirale Therapie kann die Häufigkeit der PostZoster-Neuralgie senken
2) Opioide sind bei Post-Zoster-Neuralgie nicht wirksam
3) Die topische Applikation von Lokalanästhetika ist zur
Behandlung der Allodynie bei Post-Zosta-Neuralgie indiziert
4) TENS ist bei Post-Zoster-Neuralgie aufgrund der bestehenden
Allodynie kontraindiziert
22
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche der Folgenden Aussagen treffen zu?
Mehrfachantworten möglich!
1) Eine frühe antivirale Therapie kann die
0%
Häufigkeit der Post-Zoster-Neuralgie senken
2) Opioide sind bei Post-Zoster-Neuralgie nicht
0%
wirksam
3) Die topische Applikation von Lokalanästhetika
ist zur Behandlung der Allodynie bei Post-Zosta- 0%
Neuralgie indiziert
4) TENS ist bei Post-Zoster-Neuralgie aufgrund
0%
der bestehenden Allodynie kontraindiziert
23
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 1: Frau E.
ƒ 78 Jahre, 172 cm, 70 kg, verheiratet
ƒ Sorge um den Gesundheitszustand ihres Mannes:
¾
84 Jahre, insulinpflichtiger Diabetes mell. mit Retinopathie
und zunehmender Erblindung / Herzinfarkt
ƒ Z.n. Hüft-TEP rechts 2002, links 02/2003
ƒ Herz-Rhythmusstörungen (gelegentliche Extra-Systolen)
ƒ Medikation:
24
¾
ASS 100 mg
¾
Multi-Vitaminpräparat
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 2: Frau E.
ƒ Aktuelle Situation 01-2006:
¾
Seit 3 Tagen stärkste Schmerzen TH 4/5 (NRS 7, gelegentlich 9)
¾
Frau E. beschreibt Schmerzen „als heiß und beißend unter
der Haut“
¾
Seit einem Tag zusätzlich Effloreszenzen im Schmerzgebiet
¾
Subjektives Krankheitsgefühl
¾
Allgemeine Schwäche
ƒ Diagnose: Akuter Herpes Zoster
25
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
GruppenArbeit
26
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Eine
mögliche
Auswertung
27
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welches Virustatikum setzen Sie bevorzugt ein?
Mehrfachantworten möglich!
1) Brivudin 125 mg - 1 x / d für 7 Tage
2) Aciclovir 5 x 800 mg für 7 Tage
3) Famciclovir 3 x 250 mg für 7 Tage
4) Valaciclovir 3 x 1000 mg für 7 Tage
5) Aciclovir v. 3 x 5 - 10 mg / kg für 7 Tage
28
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welches Virustatikum setzen Sie bevorzugt ein?
Mehrfachantworten möglich!
1) Brivudin 125 mg - 1
0%
x / d für 7 Tage
2) Aciclovir 5 x 800 mg
0%
für 7 Tage
3) Famciclovir 3 x 250
0%
mg für 7 Tage
4) Valaciclovir 3 x 1000
0%
mg für 7 Tage
5) Aciclovir v. 3 x 5 0%
10 mg / kg für 7 Tage
29
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
GruppenArbeit
30
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Eine
mögliche
Auswertung
31
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welches Analgetikum setzen Sie in diesem Fall ein?
Mehrfachantworten möglich!
1) Ibuprofen 600 mg bei Bedarf
2) Tramadol 50 mg bei Bedarf
3) Tramadol ret. 3 x 100 mg
4) Amitriptylin 3 x 25 mg
5) Gabapentin 3 x 300 mg
6) Pregabalin 3 x 25 mg
7) Starkes Opioid
8) Sonstiges
32
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welches Analgetikum setzen Sie in diesem Fall
ein? Mehrfachantworten möglich!
1) Ibuprofen 600 mg bei Bedarf 0%
2) Tramadol 50 mg bei Bedarf 0%
3) Tramadol ret. 3 x 100 mg 0%
4) Amitriptylin 3 x 25 mg 0%
5) Gabapentin 3 x 300 mg 0%
6) Pregabalin 3 x 25 mg 0%
7) Starkes Opioid 0%
8) Sonstiges 0%
33
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Herpes Zoster –
Neurodermale Infektionskrankheit
DNA-Virus:
Herpes virus varicellae
Erstinfektion:
Windpocken
Latenz in Ganglienzellen
Reaktivierung
Hauteffloreszenzen
34
Schmerz
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Herpes Zoster –
Segmentale Verteilung
Diffus
Zervikal
Lumbosakral
Kranial
Thorakal
35
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Akuter Herpes Zoster –
Therapieziele
ƒ Beschleunigte Abheilung der Hauteffloreszenzen
ƒ Verhinderung von Komplikationen
ƒ Gute Schmerzlinderung
ƒ Prävention der Postzoster-Neuralgie
36
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Akuter Herpes Zoster –
Therapieschema
1. Frühestmöglicher Einsatz von Virustatika
Aciclovir
Aciclovir i.v.
Famciclovir
Valaciclovir
Brivudin*
5 x 800 mg
3 x 5-10 mg/kg
3 x 250 mg
3 x 1000 mg
1 x 125 mg
für 7 Tage
für 7 Tage
für 7 Tage
für 7 Tage
für 7 Tage
2. Lokale Therapie: Pasta zinci, Lokalanästhetika, Kühlung, …
3. Analgetika nach Stufenschema (einschl. Opioide)
4. Antidepressiva (Amitriptylin)
5. Nerven- oder Sympatikusblockaden mit Lokalanästhetika
37
* - nicht in Verbindung mit 5 - FU
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 3: Frau E.
ƒ Therapie des Hausarztes:
¾
Aciclovir 5 x 800 mg über 7 Tage
¾
Tramadol ret. 2 x 100 mg
¾
bei Bedarf Metamizol 20 Tropfen
¾
Anaesthesulf® lokal
¾
3 Interkostalblockaden mit LA
ƒ Aktuelle Schmerzwerte: NRS 3, gelegentlich 5
38
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie
Definition:
Persistierende bzw. wieder auftretende Schmerzen nach
Abheilung der Effloreszenzen
Symptome, z.B.:
ƒ Dauerschmerzen
ƒ Einschießende Schmerzen
ƒ Dynamisch mechanische Allodynie (bei ca. 70%)
ƒ Hitzeüberempfindlichkeit
39
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie –
Risikofaktoren
ƒ Alter Ï
ƒ Schmerzintensität bei akutem Herpes Zoster Ï
ƒ Kutane Effloreszenzen Ï
ƒ Sensorische Dysfunktion während akutem
Herpes Zoster Ï
ƒ Schmerzhaftes Prodromalstadium
ƒ Fieber > 38°C
ƒ Psychosoziale Faktoren
40
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie –
Präventionsstudie
ƒ Impfung von 38.546 Personen, älter als 60 Jahre mit VZVImpfstoff
ƒ Doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Studie
ƒ Beobachtungsdauer im Mittel 3,5 Jahre
ƒ Primärer Endpunkt: Beeinträchtigung durch Herpes Zoster
¾
Inzidenz, Schwere und Dauer der akuten Erkrankung
ƒ Sekundärer Endpunkt: Inzidenz der Postzoster-Neuralgie
41
Oxman et al: NEJM 2005 (22) 352:2271-2284
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Was schätzen Sie? Um wieviel % kann die Inzidenz
einer PZN durch die Impfung reduziert werden?
A) 0%
B) 10%
C) 20%
D) 30%
E) 40%
F) 50%
G) 60%
H) 70%
I) 80%
J) 90%
K) 100%
42
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Was schätzen Sie? Um wieviel % kann die
Inzidenz einer PZN durch die Impfung reduziert
werden?
A) 0% 0%
B) 10% 0%
C) 20% 0%
D) 30% 0%
E) 40% 0%
F) 50% 0%
G) 60% 0%
H) 70% 0%
I) 80% 0%
J) 90% 0%
K) 100% 0%
43
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie –
Präventionsstudie
38.546
Personen
Verum-Gruppe
Placebo-Gruppe
315
957
Erkrankungen mit
Herpes Zoster
642
27
107
Patienten mit PZN
80
Î Reduktion der Inzidenz von Herpes Zoster um 51,3%
Î Reduktion der Inzidenz der Postzoster-Neuralgie um 66,5%
44
Oxman et al: NEJM 2005 (22) 352:2271-2284
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Impfung in Deutschland?
ƒ In Deutschland ist mit dem Impfstoff (Zostavax®)
im Laufe des Jahres 2008 zu rechnen
ƒ Voraussichtliche Zulassung: in erster Linie für
Menschen ab 60 Jahre
ƒ Preis in USA: 152,50 Dollar
45
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie – Prävention
Es gibt kein Medikament / Verfahren,
das eine Postzoster-Neuralgie sicher verhindert.
Eine optimale Akutschmerztherapie ist immer
indiziert!
46
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 4: Frau E.
ƒ Aktuelle Situation – 04-2006:
¾
Patientin hat Schmerzmedikation nach Abklingen der akuten
Beschwerden (02/2006) abgesetzt, trotz Schmerzwert NRS 2/5
¾
Nun Schmerzverstärkung – rechts thorakal
- Dauerschmerzen an der vorderen Thoraxwand bis fast zum
Rippenbogen reichend, etwa eine Handtellerfläche groß
- Brennender Schmerzcharakter mit Allodynie
- Schmerzintensität: NRS durchschnittlich 4, max. 7
- Wärmebehandlung führt zur Schmerzverstärkung
- Der Schlaf sei nicht gestört, der Schmerz träte allerdings
sofort nach dem Aufstehen auf
¾
47
Röntgen und EKG ohne Befund
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wie hätten Sie diese Patientin mit vermuteter PZN
2006 nicht medikamentös bzw. lokal behandelt?
1) Nadel-Akupunktur
2) Laser-Akupunktur
3) TENS-Behandlung
4) Kompressionsverband
5) Capsaicin-Salbe
6) Lokale Infiltrationen mit LA
7) Sonstiges
48
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wie hätten Sie diese Patientin mit vermuteter
PZN 2006 nicht medikamentös bzw. lokal
behandelt?
1) Nadel-Akupunktur 0%
2) Laser-Akupunktur 0%
3) TENS-Behandlung 0%
4)
0%
Kompressionsverband
5) Capsaicin-Salbe 0%
6) Lokale Infiltrationen
0%
mit LA
7) Sonstiges 0%
49
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welches Antidepressivum oder
Antikonvulsivum würden Sie heute für
diese Patientin als erstes einsetzen?
Eine Antwort möglich!
1) Amitriptylin
2) Carbamazepin
3) Duloxetin
4) Gabapentin
5) Mirtazapin
6) Nortriptylin
7) Pregabalin
8) Sonstiges
50
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welches Antidepressivum oder Antikonvulsivum
würden Sie heute für diese Patientin als erstes
einsetzen? Eine Antwort möglich!
1) Amitriptylin
0%
2) Carbamazepin
0%
3) Duloxetin
0%
4) Gabapentin
0%
5) Mirtazapin
0%
6) Nortriptylin
0%
7) Pregabalin
0%
8) Sonstiges
0%
51
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 5: Frau E.
ƒ Nicht medikamentöse Therapie zwischen
04/2006 und 08/2006:
¾
10 x Akupunktur
¾
Lokale Lasertherapie
¾
TENS-Behandlung kontralateral
¾
Capsaicin-Salbe - nicht toleriert
¾
Lokale Behandlung mit Heublumenkissen
Î Alles ohne länger anhaltenden Erfolg, z.T. schmerzverstärkend!
52
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 6: Frau E.
ƒ Medikamentöse Therapie zwischen
04/2006 und 08/2006:
¾
Amitriptylin 50 mg – für 4 Wochen, dann wegen
Nebenwirkungen abgesetzt (vermehrt Herzrhythmus-Störungen)
¾
Carbamazepin 600 mg – für 8 Wochen - ohne Erfolg
ƒ Danach:
53
¾
Mirtazapin 15 mg - nicht weiter gesteigert
¾
Gabapentin 3 x 300 mg – bei höherer Dosis starke Sedierung
¾
Metamizol 2-3 mal 1g pro Tag
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Antidepressiva
in der Schmerztherapie (Stand 2008)
Substanz
Handelsname
Klassifikation
(Beispiel®)
54
Amitriptylin
Saroten®
TZA
Clomipramin
Anafranil®
TZA
Doxepin
Aponal®
TZA
Duloxetin
Cymbalta®
SNRI
Imipramin
Tofranil®
TZA
Mirtazapin
Remergil®
Venlafaxin
Trevilor®
Zulassung
zur Schmerztherapie
9
9
Dosierung
(AD = Anfangsdosierung)
50-150 mg - AD: 1x10 mg
32,5-150 mg - AD: 1x10 mg
25-150 mg - AD: 1x25 mg
9
9
60 mg - AD: 1x60 mg
25-150 mg - AD: 1x25 mg
NaSSA
15-45 mg - AD: 1x15 mg
SNRI
75-150 mg - AD: 1x75 mg
TZA = Trizyklisches Antidepessivum
SNRI = Selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
NaSSA = Noradrenerges und spezifisch serotonerges Antidepressivum
NARI = Selektiver Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer
mod. nach Sarholz M, Assion HJ.
(2005) Arzneimitteltherapie 23 (7): 213-217
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Trizyklische Antidepressiva
ƒ Nicht-selektive NA- und
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
Amitriptylin
ƒ Spezifische Wirkmechanismen von TZA‘s
55
¾
Anticholinerge Effekte
¾
Blockade α-adrenerger Rezeptoren
¾
Antihistaminerge Effekte
¾
Wiederaufnahme-Hemmung von Dopamin
¾
Effekte auf GABA-B und Adenosin
¾
Blockade von K+-, Ca2+-, Na+-Kanälen und
NMDA-Rezeptoren
Nortriptylin
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Trizyklische Antidepressiva
ƒ Nicht-selektive NA- und Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
ƒ Nebenwirkungen von TZA‘s
¾
Amitriptylin
Anticholinerge Effekte (Amitriptylin > Nortriptylin)
- Mundtrockenheit, Obstipation, Akkomodationsstörungen,
Mydriasis (Glaukomanfall!), Miktionsstörungen, Tachykardie
¾
Alpha-1-adrenerge Effekte
- Orthostatische Dysregulation, Hypotension, Synkopen
56
¾
Sedierung, Schläfrigkeit (H1-Rezeptorblockade!)
¾
AV-Überleitungsstörung, Arrhythmien, QT-Verlängerung
¾
Gewichtszunahme (5-HT2A-Rezeptoren)
¾
Sexuelle Störungen
Nortriptylin
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
SNRI‘s
z.B.
Duloxetin
ƒ Nebenwirkungen von SNRI‘s
¾
Gastrointestinale Störungen: Übelkeit, Diarrhoe
- erhöhte gastrointestinale Serotonin-Konzentration!
57
¾
Kopfschmerzen
¾
Sexualstörungen
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
SSRI‘s
z.B.
Citalopram
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
sind schmerztherapeutisch weniger effektiv als
Serotonin-Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer
z.B.
Duloxetin
58
R. Kishore-Kumar et al., Pain 37 (1989) 223-227
C.P.N. Watson et al., Pain 23 (1985) 387-394
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 7: Frau E.
ƒ Patientin hat unter der bisherigen Therapie
¾
Mirtazapin 15 mg
¾
Gabapentin 3 x 300 mg
¾
Metamizol 2 -3 mal 1 g pro Tag
erneut starke Schmerzen – NRS 5, max. 9
ƒ Weiterhin Berührungsempfindlichkeit im betroffenen
Dermatom
ƒ Hausarzt empfiehlt Vorstellung beim Schmerztherapeut
59
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 8: Frau E.
Psychometrische Befunde beim Schmerztherapeuten:
ƒ Depressivität (ADS): überdurchschnittlich
ƒ Subjektive schmerzbezogene Beeinträchtigung (PDI):
durchschnittlich
ƒ Gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit (SF-36):
¾
60
körperliche u. psychische Summenskala unterdurchschnittlich
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 9: Frau E.
ƒ QST (Quantitativ sensorische Testung):
¾
Stark erhöhte taktile
Detektionsschwelle
sowie Allodynie auf
der betroffenen
Seite im Vergleich
zur Kontrollseite.
61
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
QST –
Quantitative sensorische Testung
ƒ Bestimmung der Wahrnehmung von
¾
Temperaturänderungen: Kälte / Wärme
¾
Schmerzschwellen
- Kälte- und Hitzeschmerz
- Druckempfindlichkeit
¾
Schmerzintensität nach
- Einzelreiz und
- Reizserien
(10 Reize/min, 3°> Hitzeschmerzschwelle)
62
Video: QST-quantitativ-sensorische Testung.avi
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
QST –
Quantitative sensorische Testung
Ausgangswert 32°C
Kälte- und WärmeSchwellen
63
Kälte- und HitzeSchmerzschwellen
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Tipps für den Hausarzt
ƒ Bestimmung von
¾
Temperaturempfinden
ƒ Einfache Untersuchungshilfen:
¾
Reagenzglas mit kaltem /
warmen Wasser
- Kälte / Wärme
¾
Pin-Prick-Hyperalgesie
¾
Zahnstocher
¾
Allodynie
¾
Wattebausch / Q-Tip
¾
Filzstift
(Abgrenzung des Allodynie /
Hyperalgesiefläche)
¾
64
Vibrationsempfinden
¾
Stimmgabel
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Klinische Symptome und
mögliche pathophysiologische Veränderungen bei
Post-Zoster-Neuralgie
Klinische
Symptome
ƒ Einseitiger Schmerz
Mögliche pathophysiologische
Veränderungen
ƒ Sensibilisierung von unmyelinisierten Nozizeptoren
(irritable Nozizeptoren)
ƒ Sensibilitätsverlust oder Allodynie im Areal des
vorherigen akuten Zosters
ƒ Demyelinisierung und Axonverlust
ƒ Atrophie im Hinterhornbereich mit Degeneration von
Schmerzhemmsystemen
ƒ Fibrosierung
ƒ Small und large fiber Deafferenzierung mit Verlust der
Sensorik, Schmerz und Allodynie
65
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Pathogenese des Postzoster-Schmerzes
Animiert!
Eine mögliche Schmerzursache:
Nozizeptorsensibilisierung („Irritabler Nozizeptor“)
Periphere
Sensibilisierung
Berührung
Schmerz
C-Faser
zentral
Aβ-Faser
66
peripher
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Pathogenese des Postzoster-Schmerzes
Animiert!
Eine mögliche Schmerzursache:
C-Faserdegeneration Æ Zentrale Sensibilisierung:
Berührung Æ Schmerz
Berührung
Schmerz
C-Faserdegeneration
C-Faser
A-β-Faser
WDR-Neuron („wide dynamic range neuron“)
67
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Pathophysiologie: Zentrale Sensibilisierung
Schmerz
Î Verstärkter Schmerz
Berührung Î Schmerz
(Hyperalgesie)
(Allodynie)
C-Faser
Berührung
Schmerz
A-β-Faser
WDR-Neuron („wide dynamic range neuron“)
68
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 10: Frau E.
Zur Erinnerung:
ƒ Medikamentöse Therapie bei Überweisung zum
Schmerztherapeuten:
¾
Mirtazapin 15 mg
¾
Gabapentin 3 x 300 mg –
- bei höherer Dosis starke Sedierung
¾
69
Metamizol 2-3 mal 1 g pro Tag
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
0
Wie würden Sie die systematische
Medikation verändern?
Mehrfachantworten möglich!
1) Erhöhung von Mirtazapin bis auf 45 mg
2) Gabapentin absetzen und Umstellung auf Pregabalin auf 2 x 75 mg
3) Gabapentin absetzen und Umstellung auf Pregabalin auf 2 x 150 mg
4) Gabapentin absetzen und Einstellung auf ein Opioid
5) Sonstiges
70
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wie würden Sie die systematische Medikation
verändern? Mehrfachantworten möglich!
1) Erhöhung von Mirtazapin bis auf 45 mg 0%
2) Gabapentin absetzen und Umstellung auf
0%
Pregabalin auf 2 x 75 mg
3) Gabapentin absetzen und Umstellung auf
0%
Pregabalin auf 2 x 150 mg
4) Gabapentin absetzen und Einstellung auf ein
0%
Opioid
5) Sonstiges 0%
71
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Antikonvulsiva
ƒ Carbamazepin / Oxcarbazepin
ƒ Gabapentin / Pregabalin
ƒ Valproinsäure
ƒ Topiramat
ƒ Lamotrigin
72
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Antikonvulsiva
Gabapentin
Wirkung:
ƒ Ligand der Ca2+-Kanal α2δ Untereinheit
ƒ Freisetzung exzitatorischer
Neurotransmitter ↓
Nebenwirkungen:
Pregabalin
73
ƒ Benommenheit, Müdigkeit
ƒ Gewichtszunahme (Appetitsteigerung)
ƒ Kumulation bei Niereninsuffizienz
ƒ Tremor, Ataxie
ƒ Doppelbilder, Kopfschmerzen
ƒ Obstipation
ƒ Ödeme
ƒ Leukozytopenie
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Antikonvulsiva
Wirkung:
Carbamazepin
ƒ exzitatorische Neurotransmission
durch Blockade von Ca2+- und Na+Kanälen ↓
ƒ inhibitorische Neurotransmission ↑
Nebenwirkungen:
ƒ Benommenheit, Müdigkeit
ƒ Übelkeit, Erbrechen
ƒ Rhythmusstörungen
ƒ Doppelbilder
ƒ Pruritus
ƒ Blutbildveränderungen
(Leukopenie/-zytose, Agranulozytose, Thrombozytopenie)
ƒ Enzyminduktion in der Leber
74
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Dosierungen
Carbamazepin
ƒ Initialdosis 100 - 200 mg
ƒ Dosistitration 100 - 200 mg
Gabapentin
ƒ Initialdosis 300 mg/Tag
ƒ Maximaldosis 2400 – 3600 mg/Tag
ƒ Individuelle Dosistitration!
Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz
ƒ Maximaldosis 800 – 1200 mg
Enzyminduktor von CYP3A4
Î Interaktion mit Hormonen,
Steroiden, Theophyllinen
Pregabalin
ƒ Initialdosis 150 mg/Tag
ƒ Maximaldosis 600 mg/Tag
ƒ Individuelle Dosistitration!
Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz
75
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie –
Topische Therapie
ƒ Lidocain-Hydrogelpflaster
ƒ Capsaicin topisch ?
ƒ Lokaler Schutz (z.B. Tegaderm®)
ƒ TENS (kontralateral)
76
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Was spricht für den Einsatz eines
Lidocain-Hydrogelpflasters?
1) Gute Wirkung auf neuropathische Schmerzen
2) Wird in Leitlinien empfohlen
3) Patientin leidet an Allodynie
4) Keine systemischen Nebenwirkungen
5) Keinen Einfluß auf Herzrhythmus-Störungen
6) Kühlender Effekt bei Brenn-Schmerzen
7) Gute Schutzfunktion für das berührungsempfindliche (allodynische)
Areal
8) Bisher keine eigenen Erfahrungen
9) Sonstiges
77
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Was spricht für den Einsatz eines LidocainHydrogelpflasters?
1) Gute Wirkung auf neuropathische Schmerzen 0%
2) Wird in Leitlinien empfohlen 0%
3) Patientin leidet an Allodynie 0%
4) Keine systemischen Nebenwirkungen 0%
5) Keinen Einfluß auf Herzrhythmus-Störungen 0%
6) Kühlender Effekt bei Brenn-Schmerzen 0%
7) Gute Schutzfunktion für das
0%
berührungsempfindliche (allodynische) Areal
8) Bisher keine eigenen Erfahrungen 0%
9) Sonstiges 0%
78
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 11: Frau E.
Therapie des Schmerztherapeuten zwischen
09/2006 und 10/2006:
ƒ Gabapentin abgesetzt
ƒ Umstellung auf Pregabalin 2 x 150 mg
¾
höhere Dosierung nicht toleriert
ƒ Mirtazapin 15 mg - beibehalten
ƒ Metamizol Tropfen 1 g – bei Bedarf
79
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 12: Frau E.
ƒ Damit leichte Reduktion des Dauerschmerzes –
Allodynie weiterhin sehr belastend
ƒ Daraufhin Einsatz vom Lidocain-Hydrogelpflaster
ƒ Dieses war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugelassen,
deswegen …
80
¾
bezogen über Auslandsapotheke
¾
mit Ausnahmegenehmigung der Krankenkasse.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
LidocainHydrogelpflaster (5%)
ƒ Versatis® ist seit 02/2008 in Deutschland für die
Linderung der Symptome von neuropathischen
Schmerzen nach Herpes-Zoster-Infektion (PZN)
zugelassen
ƒ Das 10x14 cm große Pflaster enthält 700 mg Lidocain
ƒ Resorption von 3±2% des Lidocains
ƒ Anwendungsempfehlung:
1 x täglich - 12 Stunden – bis zu 3 Pflaster
81
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirkmechanismus des
Lidocain-Hydrogelpflasters
ƒ
ƒ
ƒ
Vlies als mechanischer Schutz der überempfindlichen Haut
Hydrogel mit kühlendem Effekt
Lidocain mit schmerzlindernder Wirkung
¾
Mechanismus:
-
ƒ
Blockade der spannungsabhängigen Natriumkanäle der
Nervenfasen in den unteren Hautschichten
Analgesie – kein Taubheitsgefühl
Erklärungsmodelle:
Differenzialblockade der schmerzleitenden Aδ- und C-Fasern
ohne Blockade der dicken Nervenfasern (Aα, Aβ-Fasern)
¾ Verminderung der zentralen Sensibilisierung
¾
82
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Veränderung auf der VAS (mm)
Lidocain-Hydrogelpflaster:
Wirkeintritt
Animiert!
5
Placebo-Pflaster
Versatis®
0
* p <0,001 bis
p=0,038 vs.
Placebo-Pflaster
-5
-10
*
** **
**
2
-15
0 0,5
*
**
*
**
*
**
**
4
6
9
12
** p=0,0001 bis
p=0,021 vs.
Beobachtung
N=35
Zeit nach Applikation (Stunden)
Schnelle Schmerzlinderung (Abb. nach [1])
83
83
[1] Rowbotham MC et al. Pain. 1996;65:39-44.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Lidocain-Hydrogelpflaster:
Wirkung im Zeitverlauf
VAS-Messung
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Beginn 12
N=48 N=48
26
N=46
42
N=47
52 Wochen
N=45
Patienten, die eine 12-monatige Behandlung abgeschlossen haben und
an mindestens einer Sicherheitsuntersuchung teilgenommen haben.
84
[1] Baron R et al.: Long-term efficacy, safety and quality of life with lidocaine 5% medicated
84
plaster in post-herpetic neuralgia. Publiziert als Poster Nr. 787 beim EFIC 2006.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Lidocainplasmakonzentrationen (LPK)
bei Verwendung mehrerer Pflaster
ƒ Die therapeutische LPK für die Behandlung von
Herzrhythmusstörungen beträgt 2 - 4 µg/ml
¾ Laurikainen E et al. Int J Clin Pharmacol Ther Toxicol. 1985
ƒ 3 Pflaster 12 h/d über mehrere Wochen – LPK= 0,13 µg/ml
¾ Lidoderm® (lidocaine patch 5%) prescribing information.
Chadds Ford (PA): Endo Pharmaceuticals Inc. 2000
ƒ 4 Pflaster jeweils 18 h/d über 3 Tage
höchste gemessene LPK unter Lidoderm® - Therapie = 0,287 µg/ml
¾ Gammaitoni AR et al. Ann Pharmacother. 2002
ƒ A) 4 Pflaster über 3 Tage–Pflasterwechsel alle 24h; LPK = 0,186 µg/ml
B) 4 Pflaster über 3 Tage–Pflasterwechsel alle 12h; LPK = 0,225 µg/ml
¾ Gammaitoni AR et al. Am J Health Syst Pharm. 2001
85
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Lidocainplasmakonzentrationen
(LPK) bei Hochdosistherapie
ƒ Patientin 24 Jahre
ƒ Osteosarkom Grad III mit Destruktion des Os sacrum und Invasion
in den Spinalkanal und der Neuroforamina und multiple Metastasen
in Femur, Niere, Ovar und Lunge
ƒ Extreme Allodynie im Becken- und Fussbereich
ƒ Betreuung über 23 Monate mit 2 - 10 Lidoderm®-Pflastern
Nach 2 Monaten mit 10 Lidoderm®-Pflaster 24h/d
LPK=0,44 µg/ml
Nach 4 Monaten mit 10 Lidoderm®-Pflaster 24h/d
LPK=0,47 µg/ml
ƒ Nebenwirkungen: lokale leichte Hautrötungen, keine systemischen NW
86
Wilhelm IR et al J Pain Symptom Manage 30 (3): 203-204
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 13: Frau E.
ƒ Beginn der Lidocain-Hydrogelpflaster-Therapie: 10/2006
ƒ Berührungsschmerz (Allodynie):
¾
vor Therapie: belastend - ausgeprägt
¾
mit Lidocain-Hydrogelpflaster: deutlich reduziert
ƒ Weiterhin Dauerschmerzen mit einschießenden Attacken –
NRS: durchschnittlich 3, max. 6
ƒ Seit Pregabalin-Therapie starke Gewichtszunahme –
Patientin wünscht Therapieumstellung
87
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wie würden Sie die Medikation verändern?
Mehrfachantworten möglich!
1) Pregabalin absetzen und Umstellung auf ein Opioid
2) Pregabalin reduzieren und Umstellung auf ein Opioid
3) Pregabalin absetzen und erneute Einstellung auf Gabapentin und
zusätzlich Opioid
4) Erhöhung von Mirtazapin bis auf 45 mg
5) Einsatz eines invasiven Therapieverfahrens
6) Sonstiges
88
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wie würden Sie die Medikation verändern?
Mehrfachantworten möglich!
1) Pregabalin absetzen und Umstellung auf ein
0%
Opioid
2) Pregabalin reduzieren und Umstellung auf ein
0%
Opioid
3) Pregabalin absetzen und erneute Einstellung
0%
auf Gabapentin und zusätzlich Opioid
4) Erhöhung von Mirtazapin bis auf 45 mg 0%
5) Einsatz eines invasiven Therapieverfahrens 0%
6) Sonstiges 0%
89
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 14: Frau E.
Aktuelle Medikation (01/2008):
ƒ Lidocain-Hydrogelpflaster – 12 bis 16 h/d
ƒ Pregabalin 2 x 75 mg/d
ƒ Hydromorphon ret. 2 x 4 mg/d
¾
90
Bei Bedarf Laxantieneinnahme
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 15: Frau E.
Aktuelle Schmerzsituation (01/2008) unter
dieser Therapie:
ƒ Allodynie unproblematisch
ƒ Dauerschmerz NRS 2
ƒ Gelegentlich bei Aufregung Schmerzattacken NRS 6,
die sie in Zusammenhang mit ihren psychosozialen
Belastungen (zunehmende Erblindung des Ehemanns) sieht.
ƒ Sie wünscht derzeit keine Änderung der medikamentösen
Therapie.
91
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Schmerz
Jeder Schmerz ist ein Mosaik,
in dem sich
ƒ Mechanismus
ƒ Stärke, Lokalisation
ƒ zeitliche Besonderheiten
ƒ emotionale Beeinträchtigung
ƒ psychosoziale Situation
zu einem individuellen Bild zusammenfügen.
Æ Die Therapie muss maßgeschneidert sein!
92
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirksamkeit verschiedener Substanzen
bei peripheren Neuropathien
Number Needed to Treat to achieve Pain Relief > 50%
397
Trizyklische Antidepressiva
Carbamazepin / Lamotrigin / Phenytoin
109
149
150
Opioide
Tramadol
1057
Gabapentin / Pregabalin
SNRI
193
389
Capsaicin
81
SSRI
Lidocain Hydrogelpflaster
(PZN [2, 3]; FNP [4];
Combined NNT)
64
0
93
FNP: Fokale neuropathische Schmerzen
[1, 2, 3, 4]
2
40
4
6
NNT
8
10
12
[1] Adapted from Finnerup NB et al. Pain. 2005;118:289-305.; [2] Dubinsky 2004.;
[3] Hempenstall, Nurmikko et al. 2005.; [4] Meier T et al. Pain. 2003; 118:151-8.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Dworkin et al. 2003
Finnerup et al. 2005
Neuropathische Schmerzen:
Internationale Empfehlungen
Attal et al. 2006
Dworkin et al. 2007
Konsensus Empfehlung
der IASP / NeuPSIG
94
94
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
95
Diese Behandlungsempfehlungen entstanden 2007 unter
Schirmherrschaft der NeuPSIG der IASP inkl. deutscher Experten
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerzen
«first-line»-Medikamente
ƒ Antidepressiva (TZA; SSNRI)
ƒ Calcium-Kanal-Blocker
(Gabapentin; Pregabalin)
ƒ Topisches Lidocain
(5%-Lidocain-Hydrogelpflaster)
96
[1] Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerzen
«second-line»-Medikamente
ƒ Schwache Opioide
ƒ Starke Opioide
ƒ Indikation:
¾
Inadäquate Schmerzlinderung durch alleinige oder
kombinierte Gabe von «first-line»-Medikamenten
97
[1] Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Ausnahme:
Opioide - «first-line»-Medikamente
… gemäß internat. Leitlinie* bei folgenden
Indikationen:
ƒ Perioden extremer Schmerzverstärkung
ƒ Akute Nervenschmerzen
ƒ Kurzfristig, zur zusätzlichen Schmerzlinderung in
der Einstellungsphase der „first-line“-Medikation
ƒ Neuropathische Tumorschmerzen
98
[1] *) Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerzen
«third-line»-Medikamente
ƒ Antiepileptika
(Carbamazepin, Lamotrigin, Oxcarbazepin)
ƒ Antidepressiva
(Citalopram, Bupropion)
ƒ Capsaicin
ƒ Dextromethorphan
ƒ Mexiletin
99
[1] Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Postzoster-Neuralgie
Zusammenfassung
100
Therapie lokal
Therapie systemisch
ƒ Lidocain-Hydrogelpflaster
ƒ Antidepressiva
ƒ Capsaicin topisch?
ƒ Antikonvulsiva
ƒ TENS (kontralateral)
ƒ Opioide
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Zusammenfassung:
Animiert!
Mechanismenorientierte Therapie
Kortikosteroide
NSAIDS
Lidocain lokal
Lidocain i.v.
Carbamazepin
Gabapentin
Postoperativ
e
Neuralgie
Sympathikusblockaden
101
101
Opioide
Antidepressiva
NMDA-Antag.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Therapie neuropathischer Schmerzen –
Animiert!
Schrittweises Vorgehen
Kausale Therapie
Lokale Therapie
Antidepressiva
Antikonvulsiva
Opioide
Bei unzureichender Wirkung: Vorstellung beim Schmerzspezialisten
(z.B. neuromodulative Verfahren, Sympathikusblockaden)
102
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Schmerzhafte diabetische
Neuropathie
103
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Klinische Symptome und
mögliche pathophysiologische Veränderungen bei
Diabetischer Polyneuropathie
Klinische
Symptome
ƒ Symmetrischer Verlust der Sensibilität und brennende
Schmerzen in den Füßen
ƒ Parästhesien / Dysästhesien
Mögliche pathophysiologische
Veränderungen
ƒ Hyperglykämie führt zu oxidativem Stress
ƒ Demyelinisierung und Axonverlust
ƒ…
104
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Schmerzhafte Polyneuropathien
Ätiologie
ƒ Metabolisch
¾ Diabetes mellitus, Mangelernährung
ƒ Toxisch
¾ Alkohol, Medikamente
ƒ Entzündlich/immunologisch
ƒ Paraneoplastisch
ƒ Hereditär
ƒ Unklare Genese
105
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Häufige Polyneuropathien
Diabetische Polyneuropathie
ƒ Häufigste Neuropathie
¾
In Deutschland: 6 – 8 Mio. Diabetiker
¾
Prävalenz: 13% - 54%
ƒ Häufig Komorbidität – Differenzialdiagnose
¾
pAVK: 50% nach 25-jähriger Krankheitsdauer
¾
6 – 10% Neuropathien anderer Genese
ƒ Basismaßnahme: Optimierung der Stoffwechseleinstellung
106
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 1: Herr B.
66 Jahre, 75 kg, 168 cm, diab. Polyneuropathie
ƒ Anamnese:
¾
Diabetes mellitus Typ 2 seit 15 Jahren,
seit 4 Jahren insulinpflichtig (HbA1c 7,5%)
¾
Seit mehreren Jahren zunehmende, brennende Schmerzen,
in beiden Händen und Füßen; häufig v.a. nachts in
Verbindung mit unangenehmem „Kribbeln“ (NRS: 5-7)
¾
Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention
(Kreatininclearence: 45 ml/min)
¾
107
Retinopathia diabetica
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 2: Herr B.
66 Jahre, 75 kg, 168 cm, diab. Polyneuropathie
ƒ Vortherapie:
¾
NSAR bedarfsweise
- allenfalls leichte Linderung
¾
Amitriptylin bis 75 mg
- wegen Harnretention bei Prostatahypertrophie abgesetzt
108
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Medikamente würden Sie in
dieser Situation empfehlen?
Mehrfachantworten möglich!
1) Tramadol
2) Niedrig dosiertes starkes Opioid
3) Pregabalin
4) Gabapentin
5) Duloxetin
6) Venlafaxin
7) Lidocain-Hydrogelpflaster
8) Sonstiges
109
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Medikamente würden Sie in dieser
Situation empfehlen? Mehrfachantworten
möglich!
1) Tramadol 0%
2) Niedrig dosiertes starkes Opioid 0%
3) Pregabalin 0%
4) Gabapentin 0%
5) Duloxetin 0%
6) Venlafaxin 0%
7) Lidocain-Hydrogelpflaster 0%
8) Sonstiges 0%
110
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 3: Herr B.
66 Jahre, 75 kg, 168 cm, diab. Polyneuropathie
ƒ Schmerztherapie:
111
¾
Duloxetin 60 mg/d
¾
Buprenorphin transdermal 5 µg/h
¾
TENS
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Studie: Lidocain-Hydrogelpflaster
bei diabetischer Polyneuropathie
ƒ
Ziel
¾
ƒ
Design
¾
ƒ
Offene Pilotstudie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit des
Lidocain-Hydrogelpflasters bei schmerzhafter diabetischer Neuropathie nach 3
Wochen täglicher Behandlung
3-wöchige, prospektive, offene Studie
Patientenpopulation
¾
Diabetiker mit schmerzhafter distaler sensomotorischer Polyneuropathie (≥ 3 Mon.)
¾
und dynamischer Allodynie der unteren Extremitäten (Gruppe 1)
¾
ohne Allodynie (Gruppe 2)
¾
Durchschnittliches tägliches Schmerzrating ≥4 auf einer numerischen Skala und ≥ 2
h/Tag mäßige bis schwere polyneuropathische Schmerzen in den 3 vorherigen Mon.
¾
N=30
112
112
Hart-Gouleau S et al. World Congress on Pain, 2002.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Studie: Lidocain-Hydrogelpflaster
bei diabetischer Polyneuropathie: Animiert!
Schmerzintensität & Schmerzlinderung
10
Studienbeginn
Mittlere Punktzahl
9
8
7
Woche 3
*
*
*
6
p < 0,0001
**
** p = 0,0001
5
N=30
4
3
2
1
0
Stärkster Durchschnittlicher
Schmerz
Schmerz
Schmerzlinderung †
Schmerztyp
113
[1] Hart-Gouleau S et al. World Congress on Pain, 2002.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Dworkin et al. 2003
Finnerup et al. 2005
Neuropathische Schmerzen:
Internationale Empfehlungen
Attal et al. 2006
Dworkin et al. 2007
Konsensus Empfehlung
der IASP / NeuPSIG
114
114
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
115
Diese Behandlungsempfehlungen entstanden 2007 unter
Schirmherrschaft der NeuPSIG der IASP incl. deutscher Experten
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerzen
«first-line»-Medikamente
ƒ Antidepressiva (TZA; SSNRI)
ƒ Calcium-Kanal-Blocker
(Gabapentin; Pregabalin)
ƒ Topisches Lidocain
(5%-Lidocain-Hydrogelpflaster)
116
[1] Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerzen
«second-line»-Medikamente
ƒ Schwache Opioide
ƒ Starke Opioide
ƒ Indikation:
¾
Inadäquate Schmerzlinderung durch alleinige oder
kombinierte Gabe von «first-line»-Medikamenten
117
[1] Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Ausnahme:
Opioide - «first-line»-Medikamente
… gemäß internat. Leitlinie* bei folgenden
Indikationen:
ƒ Perioden extremer Schmerzverstärkung
ƒ Akute Nervenschmerzen
ƒ Kurzfristig, zur zusätzlichen Schmerzlinderung in
der Einstellungsphase der „first-line“-Medikation
ƒ Neuropathische Tumorschmerzen
118
[1] *) Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerzen
«third-line»-Medikamente
ƒ Antiepileptika
(Carbamazepin, Lamotrigin, Oxcarbazepin)
ƒ Antidepressiva
(Citalopram, Bupropion)
ƒ Capsaicin
ƒ Dextromethorphan
ƒ Mexiletin
119
[1] Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Complexes Regionales
Schmerzsyndrom (CRPS)
(vormals: Sympathische Reflexdystrophie, M. Sudeck)
120
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Klinische Symptome und
möglichepathophysiologische Veränderungen bei
Akutem CRPS I
Klinische
Symptome
ƒ Schmerz
ƒ Temperatur
ƒ Allodynie / Hyperalgesie
ƒ Schwellung
ƒ Bewegungsstörung
ƒ Ödem
ƒ Verändertes Schwitzverhalten
ƒ Verändertes Hautkolorit
Mögliche pathophysiologische
Veränderungen
ƒ Freisetzung von Entzündungsmediatoren (CGRP)
ƒ Dysfunktion des autonomen Nervensystems
ƒ Zentrale Veränderungen im Kortex
ƒ Periphere und zentrale Sensibilisierung
121
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Complexes Regionales
Schmerzsyndrom (CRPS)
Klinische Definition:
Unter CRPS wird eine Schmerzkrankheit verstanden,
die durch das Auftreten von
ƒ Spontanschmerzen
ƒ Berührungs-/Belastungsschmerzen der Haut und der Gelenke
ƒ Autonomen Störungen und
ƒ Beeinträchtigungen der Motorik charakterisiert ist
Die Erkrankung manifestiert sich meist in der
distalen Extremität
122
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Complexes Regionales
Schmerzsyndrom (CRPS)
Diagnostik:
ƒ Anamnese
ƒ Klinische Kriterien!
Nur in Ausnahmefällen und wenn indiziert technische
Zusatzuntersuchungen
ƒ 3-Phasen- Skelettszintigraphie
ƒ Röntgen
ƒ MRT
123
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Complexes Regionales
Schmerzsyndrom (CRPS)
Diagnosekriterien
Von einem CRPS I kann man ausgehen, wenn folgende Punkte zutreffen:
Auftreten nach Trauma: Unfall, OP, viszerales Trauma, selten spontan
Spontanschmerz und / oder Allodynie / Hyperalgesie
und
nicht auf das Versorgungsgebiet von einzelnen Nerven beschränkt
und
für den Auslöser unverhältnismäßig stark
Ödem
und/oder
Veränderungen von Hauttemperatur / Hautfarbe
und/oder
abnormales Schwitzen
Kraftminderung (z.T. schmerzbedingt)
und/oder
eingeschränkte Beweglichkeit
und/oder
Tremor
und/oder
gesteigerte Reflexe an der schmerzhaften Extremität
Keine anderen Ursachen, die Schmerz und Dysfunktion erklären können
124
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Complexes Regionales
Schmerzsyndrom (CRPS)
Animiert!
Diagnosekriterien
Von einem CRPS II kann man ausgehen, wenn die gleichen
Symptome wie bei CRPS I vorliegen und eindeutig mit einer
Nervenverletzung assoziiert sind.
Differenzialdiagnosen zum CRPS:
ƒ Verzögerte Wund- und
Knochenheilung
ƒ Funktionsdefizit bei Immobilisation
ƒ Nervenengpasssyndrom
ƒ Gefäßerkrankungen
125
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Pathogenese des sympathischunterhaltenen Schmerzes
Sympathisch nozizeptive Kopplung
Noradrenalin
Symp.-Faser
Schmerz
präganglionär
126
NA
NA
NA
postganglionär
NA
C-Faser
NA
NA
C-Faser
NA
NA
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 1: Frau R.
ƒ 44 Jahre, Arbeiterin
ƒ Familienanamnese:
¾
alleinstehend – lebte bis vor kurzem bei den Eltern
¾
Vater und Mutter vor kurzem nach einem Verkehrsunfall
verstorben
ƒ Weitere Schmerzerkrankung: Migräne seit Kindheit
ƒ 4/2005: Radiusfraktur rechte Hand
¾
Rezidivierende Schmerzen (NRS 3/6) trotz Gipsverband
und Analgetikagabe (NSAR)
ƒ 5/2005: Röntgenkontrolle
127
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 2: Frau R.
ƒ Symptome nach erneuter Reposition 5/2005:
¾
Schmerzzunahme (NRS 8/10)
- ziehend, gelegentlich einschießend
¾
Schwellung der Hand / leichte Glanzhaut
¾
Beugehemmung
(Faustschluss aktiv nicht möglich)
¾
Pseudo-Neglect-Syndrom
(„Die Hand gehört mir nicht!“)
¾
Temperaturunterschied re > li 2° C
ƒ Diagnose: CRPS I
128
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 3: Frau R.
ƒ Therapie in der Schmerzambulanz:
¾
Kortisontherapie in absteigender Dosierung über 14 Tage
- Startdosis: 80 mg Methylprednisolon
129
¾
10 Sympathikusblockaden mit Guanethidin
¾
Paracetamol 3 g/d (bei Opioid-Unverträglichkeit)
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 4: Frau R.
ƒ Effekt:
130
¾
Beschwerdebesserung laut Patientin 50% (NRS 3/6)
¾
Schwellung deutlich gebessert
¾
Weiterhin Allodynie
¾
Einschränkung der Fingerbeugung
¾
Nicht arbeitsfähig
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Medikamente würden Sie neben
den physiotherapeutischen Maßnahmen
in dieser Situation empfehlen?
Mehrfachantworten möglich!
1) Paracetamol absetzen
2) Cox-2-Hemmer
3) Niedrig dosiertes starkes Opioid
4) Amitriptylin
5) Gabapentin
6) Pregabalin
7) TENS
8) Lidocain-Hydrogelpflaster
9) Sonstiges
131
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Medikamente würden Sie neben den
physiotherapeutischen Maßnahmen in dieser
Situation empfehlen? Mehrfachantworten
möglich!
1) Paracetamol absetzen 0%
2) Cox-2-Hemmer 0%
3) Niedrig dosiertes starkes Opioid 0%
4) Amitriptylin 0%
5) Gabapentin 0%
6) Pregabalin 0%
7) TENS 0%
8) Lidocain-Hydrogelpflaster 0%
9) Sonstiges 0%
132
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 5: Frau R.
ƒ Therapie im Schmerzzentrum:
¾
Pregabalin 300 mg/d
¾
(Lidocain-Hydrogelpflaster war zu diesem Zeitpunkt nicht
verfügbar)
¾
Paracetamol abgesetzt – Etoricoxib 90 mg/d
¾
Teilnahme an einem multimodalen Therapieprogramm
- Intensive Ergotherapie
- Schmerzbewältigungsprogramm
- Psychologische Schmerztherapie
133
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 5: Frau R.
ƒ Effekt:
134
¾
Faustschluss möglich
¾
Schmerzen ohne Belastung erträglich (NRS 1/5)
¾
Schwellung bei hydrostatischer Belastung
¾
Angst vor Wiedereingliederung in Arbeitsprozess
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Complexes Regionales
Schmerzsyndrom (CRPS)
Therapie - Möglichkeiten:
lokal-regional:
Sympathikusblockaden, Lidocain-Hydrogelpflaster bei
Allodynie
medikamentös:
Kortikosteroide (z.B. Methylprednisolon, Startdosis:
80 mg/d, ausschleichend über 3 Wochen)
Opioide
Antidepressiva, z.B. Amitriptylin, Duloxetin
Antikonvulsiva, z.B. Gabapentin, Pregabalin
Antioxidantien: Vitamin C 1-2 g/d, DMSO-Salbe*)
physiotherapeutisch:
Lymphdrainage, Bewegungsübungen, Ergotherapie, usw.
stimulativ:
TENS
psychologisch:
Erlernen von Schmerzbewältigungsstrategien
135
*) DMSO = Dimethylsulfoxid (Radikalenfänger)
nach Maihöfner 2007
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Posttraumatische Neuralgie
136
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Klinische Symptome und
möglichepathophysiologische Veränderungen bei
Post-traumatischer Neuralgie
Klinische
Symptome
ƒ Schmerz im Versorgungsgebiet einer nervalen Struktur
(im Zusammenhang mit früherer Verletzung/OP)
ƒ Allodynie und Hyperalgesie
ƒ Parästhesien
ƒ Dysästhesien
Mögliche pathophysiologische
Veränderungen
ƒ Freisetzung von Entzündungsmediatoren im
Verletzungsgebiet – Transport über Axone nach
peripher und zentral
ƒ Bildung von neuen Na-Kanälen und neuen Rezeptoren
ƒ Periphere und zentrale Sensibilisierung
137
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 1: Herr B.
ƒ Diagnose: zentral lokalisiertes Plattenepithel-CA der Lunge
ƒ 2 Wochen später stationäre Aufnahme zur Pneumonektomie
(laterale Thorakotomie links Th 6/7)
ƒ Vortherapie der Thoraxschmerzen:
¾
Tramadol retardiert 3 x 100 mg
¾
Tramadol Tropfen 40 gtt bei Bedarf
¾
MCP konnte nach 7 Tagen abgesetzt werden
ƒ Nebendiagnose: allergisches Asthma bronchiale
138
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 2: Herr B.
ƒ Postoperative Schmerztherapie:
¾
Patienten-kontrollierte epidurale Analgesie (PCEA) mit
Ropivacain 0.2% + Sufentanil 1 µg/ml
(4-6 ml/h; Bolus: 3 ml; Ausschlusszeit 30 min)
139
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 3: Herr B.
ƒ 5. Post-OP Tag: Entfernung des Epiduralkatheters
ƒ Umstellung auf orale Therapie:
140
¾
Tramadol retard 3 x 100 mg
¾
MCP 3 x 30 gtt (für 1-2 Wochen)
¾
zunehmend Schmerzen im Interkostalbereich Th 6/7 links
¾
zum Teil einschießende Schmerzen
¾
Berührungsempfindlichkeit im Versorgungsgebiet des
Interkostal-Nerven 6/7
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Pathophysiologie des Schmerzes
Animiert!
Nervenbahnen sind keine Einbahnstraßen!
NGF, TNFα
CGRP, COX2
Na-Kanal
BK1-R
141
Bei Nervenverletzungen kommt es zur Bildung und Freisetzung
verschiedener Mediatoren und Rezeptoren.
Diese werden über den axonalen Transport sowohl nach zentral
als auch nach peripher geleitet.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Therapiemaßnahmen würden Sie zur
Behandlung der Interkostalneuralgie bzw. der
Berührungsempfindlichkeit empfehlen?
Mehrfachantworten möglich!
1) Interkostalblockade mit LA
2) Amitriptylin 25 mg/d
3) Duloxetin 30 mg/d
4) Gabapentin 300 mg/d steigern nach Wirkung
5) Pregabalin 3 x 75 mg/d steigern nach Wirkung
6) Tramadol erhöhen
7) TENS
8) Lidocain-Hydrogelpflaster
9) Sonstiges
142
0
P.A.I.N.
0
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Therapiemaßnahmen würden Sie zur
Behandlung der Interkostalneuralgie bzw. der
Berührungsempfindlichkeit empfehlen?
Mehrfachantworten möglich!
1) Interkostalblockade mit LA 0%
2) Amitriptylin 25 mg/d 0%
3) Duloxetin 30 mg/d 0%
4) Gabapentin 300 mg/d steigern nach Wirkung 0%
5) Pregabalin 3 x 75 mg/d steigern nach Wirkung 0%
6) Tramadol erhöhen 0%
7) TENS 0%
8) Lidocain-Hydrogelpflaster 0%
9) Sonstiges 0%
143
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 4: Herr B.
ƒ Schmerztherapie bei Entlassung aus der Klinik:
¾
Gabapentin 3 x 600 mg
¾
Tramadol retard 3 x 100 mg
¾
Lidocain-Hydrogelpflaster im betroffenen Segment
ƒ Schmerzwerte:
¾
144
Dauerschmerz 2-3; Berührungsempfindlichkeit 1-2
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Transkutane elektrische
Nervenstimulation (TENS)
Wirkweise
ƒ Aktivierung körpereigener Schmerzhemmsysteme
Spinale Ebene (hochfrequente TENS)
¾ Supraspinale Ebene (niederfrequente TENS)
¾
ƒ Beteiligte Neurotransmitter
Endogene Opioide
¾ Serotonin
¾ Noradrenalin
¾
145
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Transkutane elektrische
Nervenstimulation (TENS)
ƒ Vorteile
Nebenwirkungsarm
¾ Medikamenteneinsparung möglich
¾ Aktive Mitarbeit des Patienten
¾
ƒ Nachteile
Regelmäßige Anwendung erforderlich
¾ Gewöhnungseffekt
¾ Hautirritationen möglich
¾ Bei älteren Patienten evtl. Hilfsperson notwendig
¾
146
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Transkutane elektrische
Nervenstimulation (TENS)
Effektivität
ƒ Wirksamkeit in Studien belegt
ƒ Individuell unterschiedliches Ansprechen
ƒ Effektivität immer im Einzelfall ermitteln
147
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Faustregeln zu TENS
Frequenzempfehlung
ƒ Akuter Schmerz, primäre Hyperalgesie: eher hochfrequent
ƒ Chronischer Schmerz, sek. Hyperalgesie: eher niederfrequent
ƒ Ideal für fast alle Schmerzindikationen: Frequenzkombination nach Han
(hochfrequent in niedrigfrequenten Impulsblöcken)
Intensitätswahl
ƒ Leichte bis mittelstarke Schmerzen: nicht schmerzhaftes TENS
ƒ Starke oder therapierefraktäre Schmerzen:
leicht schmerzhaftes TENS, v.a. Niederfrequenz
Elektrodenplatzierung
ƒ Anode auf den Hauptschmerzpunkt, Kathode in die Schmerzausstrahlung
148
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Relative Kontraindikationen
der Elektrostimulation
ƒ Patienten mit Demand-Herzschrittmachern (ggfs.
Monitorkontrolle) und anderen elektronischen Implantaten
ƒ Hautirritationen, Wunden
ƒ Graviditas, v.a. Mens I-III
ƒ Epilepsie
ƒ Metallimplantate in der Regel
keine KI bei biphasischen
Impulsen mit automatischer Kurzschlussschaltung (AKS)
149
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Unspezifische
Rückenschmerzen
(Mixed Pain)
150
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 1: Frau I.
ƒ 41-jährige Frau, Verkäuferin, keine relevanten
Vorerkrankungen
ƒ Mediolateraler Discusprolaps auf Höhe L5/S1
ƒ Kompression der Nervenwurzel S1 rechts
ƒ kleiner Sequester
ƒ Operation:
151
¾
Nukleotomie L5/S1
¾
Dekompression der Nervenwurzel
¾
Ausräumung des Sequesters
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 2: Frau I.
Postoperativer Status:
ƒ völlige Erholung der motorischen und sensiblen Ausfälle
ƒ weiterhin drückende lumbale Rückenschmerzen mit lokaler
Hyperalgesie
ƒ schmerzbedingt kaum aktive Bewegungsübungen
Derzeitige Schmerztherapie:
ƒ Ibuprofen 2-3 x 600 mg/d
ƒ Tilidin/Naloxon 2 x 100 mg/d
ƒ Flupirtin ret. 400 mg/d
152
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Pathophysiologie: Zentrale Sensibilisierung
Schmerz
Î Verstärkter Schmerz
Berührung Î Schmerz
(Hyperalgesie)
(Allodynie)
C-Faser
Berührung
Schmerz
A-β-Faser
WDR-Neuron („wide dynamic range neuron“)
153
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 3: Frau I.
Diagnostik:
ƒ Rückenschmerzen mit pseudoradikulärer Ausstrahlung in
das rechte Bein
ƒ Bildgebung ohne pathol. Befunde außer Narbenbildung
ƒ Klinisch kein Hinweis auf Facetten-Gelenkschmerz
ƒ Laut Neurochirurg derzeit keine Indikation zur
SCS-Implantation bzw. OP
ƒ Psychometrischer Befund:
¾
Depressivität (ADS): überdurchschnittlich
- (Rohwert 27, T-Wert 60)
154
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Medikamente würden Sie in
dieser Situation empfehlen?
Mehrfachantworten möglich!
1) Tilidin/Naloxon erhöhen
2) Amitriptylin 25 mg/d
3) Tolperison 3 x 50 mg
4) Gabapentin 300 mg/d steigern nach Wirkung
5) Lidocain-Hydrogelpflaster
6) TENS
7) Lokale Infiltration
8) Sonstiges
155
0
0
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Welche Medikamente würden Sie in dieser
Situation empfehlen? Mehrfachantworten
möglich!
1) Tilidin/Naloxon erhöhen 0%
2) Amitriptylin 25 mg/d 0%
3) Tolperison 3 x 50 mg 0%
4) Gabapentin 300 mg/d steigern nach Wirkung 0%
5) Lidocain-Hydrogelpflaster 0%
6) TENS 0%
7) Lokale Infiltration 0%
8) Sonstiges 0%
156
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Fallinfo 4: Frau I.
ƒ Buprenorphin transdermal 35 µg/h
ƒ Ibuprofen bei Bedarf
ƒ Amitriptylin 50 mg abends
ƒ Therapieversuch mit Lidocain-Hydrogelpflaster
ƒ Teilnahme an einem multimodalen Therapieprogramm
geplant –
nach Abschluss des eingeleiteten Rentenverfahrens auf Zeit
157
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Neuropathischer Schmerz
und Opioide
„Neuropathische Schmerzen
können auch mit Opioiden
behandelt werden“
Morphin
Tramadol
158
Rowbotham MC et al., N Engl J Med. 2003; 348(13):1223-32
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirkung von Opioiden spinal Animiert!
159
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirkung von Opioiden spinal Animiert!
160
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirkung von Opioiden spinal Animiert!
161
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirkung von Opioiden spinal Animiert!
162
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Nervenschmerz
Unterschiedliche Verfügbarkeit von Opioidrezeptoren
peripher
zentral
(Plexus brachialis-Infiltration)
C11- Diprenorphinebindungspotential
sign.reduziert bei zentralen Schmerzen
163
Periphere Neuropathie:
30 - 71% Opioidresponder
Zentrale Neuropathie:
16 - 37% Opioidresponder
Maarrawi J et al.: Brain opioid receptor availability divers in central and peripheral
neuropathic pain: Proceedings of the 11th World Congress on Pain (2006) 207-214
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Ausnahme:
Opioide - «first-line»-Medikamente
… gemäß internat. Leitlinie* bei folgenden
Indikationen:
ƒ Perioden extremer Schmerzverstärkung
ƒ Akute Nervenschmerzen
ƒ Kurzfristig, zur zusätzlichen Schmerzlinderung in
der Einstellungsphase der „first-line“-Medikation
ƒ Neuropathische Tumorschmerzen
164
[1] *) Dworkin RH et al. Pain 2007; 132: 237-251.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Opioide / Antidepressiva
Postzoster - Neuralgie
ƒ Responder (> 33% Schmerzreduktion)
Opioide
Antidepressiva
Placebo
52%
34% (p = 0,06)
17% (p < 0,001 bzw. < 0,05)
ƒ Patientenpräferenz (alle 3 Studienphasen beendet)
Opioide 54% vs. AD 30% (p= 0,02)
165
Raja SN et al. Neurology 2002, 59 (7): 1015-21
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Buprenorphin:
Neubewertung
Editorial
Opioids: From analgesia to anti-hyperalgesia?
Animiert!
Simonnet G. Pain. 118 (2005) 8-9
Buprenorphin zeigt im humanen Schmerzmodell einen
langanhaltenden anti-hyperalgetischen analgetischen Effekt
(Koppert et.al, Pain. 118 (2005) 15-22)
Reine μ-Opioidrezeptor-Agonisten können einen lang
anhaltenden hyperalgetischen Effekt zeigen
(Tiermodell und klinische Studien) (Simonnet G. Pain. 118 (2005) 8-9)
.... unsere bisherigen pharmakologischen Konzepte zum
optimalen Einsatz der Opioide sollten neu bewertet werden ....
(nach: Simonnet G. Pain. 118 (2005) 8-9)
166
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Analgetische und antihyperalgetische
Effekte von Opioiden und S-Ketamin
Elektrisches
Schmerz-Modell
Antihyperalgesie
Ratio
Buprenorphin i.v.
2.6 (0.8 – 3.8)
Buprenorphin s.l.
1.9 (-0.1 – 8.1)
Fentanyl i.v.
0.6 (-0.3 – 2.2)
Alfentanil i.v.
0.3 (-0.3 – 0.5)
S-Ketamin i.v.
5.5 (3.1 – 6.1)
100
167
Analgesie
75
50
25
0
Effekt (%)
25
50
Koppert et.al, Pain. 118 (2005) 15-22
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirksamkeit von Buprenorphin bei
neuropathischen Schmerzen
ƒ 237 Patienten mit neuropathischen Schmerzsyndromen
ƒ 8 Wochen Beobachtungszeit
ƒ Studienmedikation Buprenorphin
ƒ Titration nach Wirkung
ƒ Ergebnisse: Bei Respondern signifikante Verbesserung
¾ des allgemeinen Schmerzscores und
¾ spezifischer neuropathischer Schmerzsymptome
(z.B. Brennschmerz, Allodynie, ..)
168
Transdermal buprenorphine in neuropathic pain
Rodriguez MJ,et.al Rev Soc Esp Dolor Suppl 5 11-21, 2004)
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Wirksamkeit von Buprenorphin bei
neuropathischen Schmerzen
(Tierexperimentelle Studien – Fallberichte – Klinische Studien)
Broad analgesic profile of buprenorphine in rodent models of acute and
chronic pain
Thomas Christoph, Babette Kögel, Klaus Schiene, Murielle Méen, Jean De Vry and Elmar
Friderichs European Journal of Pharmacology Vol.507 Issues1-3, Jan. 2005,87-98
Transdermal buprenorphine for treating nociceptive and neuropathic pain:
four case studies
Anesth Analg 2005;100:781-785 Rudolf Likar, MD*, and Reinhard Sittl, MD, PhD
Transdermal buprenorphine in neuropathic pain
Rodriguez MJ,et.al Rev Soc Esp Dolor Suppl 5 11-21, 2004)
Quantification of analgesic and antihyperalgesic effects of buprenorphine
and fentanyl in healthy volunteers
Tröster, Sittl, Singler, Schüttler, Koppert: 9th Congress of the European Association for
Palliative Care (EAPC); 8-10 April 2005; Aachen. 2005. p. 1.
169
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Opioide bei Niereninsuffizienz
ƒ Kumulation aktiver Metabolite von Morphin
(Morphin-6-Glucuronid) und Tramadol(1)
ƒ Hydromorphon - keine analgetisch aktiven Metabolite
ƒ Verlängerte HWZ von Oxycodon, Tramadol(1)
ƒ Fentanyl-Akkumulation bei kontinuierlicher Gabe(2)
ƒ Da sich die Pharmakokinetik von Buprenorphin bei
Nierenversagen nicht ändert, ist die Anwendung bei
Niereninsuffizienz ohne Dosisreduktion möglich(3)
170
Nach (1) Tegeder, I. et al: Der Schmerz, 1999.13:183-195
(2) Höhne et al: Der Anaesthesist, 2004.3:291-303
(3) Filitz Eur J Pain 10 (2006) 743-748
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Opioide bei Leberinsuffizienz
ƒ Orale Bioverfügbarkeit von Morphin erhöht
ƒ HWZ von Tramadol verdoppelt
ƒ Aktivierung von Prodrugs (Tilidin, Codein) vermindert
ƒ Naloxonmetabolisierung erniedrigt (cave: Tilidin/Naloxon)
171
Tegeder, I. et al: Der Schmerz, 1999.13:183-195
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Therapeutische Ansätze bei
Nebenwirkungen unter Opioidtherapie
172
Nebenwirkungen
Häufigkeit
Toleranz
1. Schritt
2. Schritt
Obstipation
Ca. 95%
-
Laxantien
Wechsel des
Applikationsweges
Übelkeit/
Erbrechen
Ca. 30%
9
Antiemetika
Sedierung
Ca. 20%
9
Opioidrotation
Rückenmarksnahe
Applikation
Juckreiz
Ca. 2%
-
Opioidrotation
Antihistaminika,
Opioidantagonisten
Halluzinationen
Ca. 1%
-
Opioidrotation
Haloperidol
Opioidrotation
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Opioidumrechnung für orale und
transdermale* Applikationen Animiert!
Buprenorphin*
1:5
100:1
Oxycodon
1:2
Morphin
Tramadol
100:1
Fentanyl*
7,5:1
Hydromorphon
ƒ Besonderheiten
¾ Hohe Ausgangsdosierung erfordert individuelle Titration
¾ Dosisreduktion (30-50%) bei Umstellung wegen Nebenwirkungen
¾ Geeignet für Dosierung zwischen 60 und 250 mg Morphinäquivalent
173
Sittl R, Likar R, Nautrup PB: Equipotent doses of transdermal fentanyl and transdermal buprenorphine in patients with
cancer and noncancer pain: results of a retrospective cohort study. Clin Ther. 2005 Feb;27(2):225-37.
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Buprenorphin: Wirkstärke und Kombinierbarkeit
Einzelgabe von Fentanyl oder Buprenorphin (1.5 µg/kg) und ihre Kombination
(0.75 µg/kg von jedem) bei Freiwilligen im elektrischen Schmerzmodell n = 14
Schmerzwert (NRS)
(randomisiert, placebokontrolliert, cross over, doppelblind)
Control
Fenta
Bup
Fenta + Bup
6
Animiert!
5
4
3
2
0
174
30
60
90
Zeit (min.)
120
150
Tröster, Sittl, Singler, Schüttler, Koppert: Quantification of Analgesic And Antihyperalgesic Effects of Buprenorphine And
Fentanyl In Healthy Volunteers. Book of Abstracts 3rd World Congress World Institute Of Pain. Barcelona 2004 74
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Rückenschmerz-Therapiemöglichkeiten
Zusammenfassung
Chronischer Rückenschmerz
Physio- und sporttherapeutisch
ƒ
ƒ
Aktivierende Physiotherapie
Medizinische Trainingstherapie
Medikamentös
ƒ
ƒ
Analgetika
Koanalgetika
Stimulativ
175
ƒ
ƒ
ƒ
TENS, Akupunktur
Spinal cord stimulation
Alternative Verfahren
Psychologisch
ƒ
Entspannungstechnik,
Schmerzbewältigungsverfahren
Multimodale Schmerztherapie
– “Gruppenprogramme“
ƒ
Dauer 4-5 Wochen, ~ 160 h
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Neuropathische Schmerzen,
bei denen Lidocain-Hydrogelpflaster
untersucht wurden
ƒ Post-Zoster-Neuralgie
ƒ Diabetische Polyneuropathie
ƒ Idiopathische Neuropathie
ƒ Stumpfschmerzen
ƒ Narbenschmerzen
ƒ CRPS
ƒ Neuropathischer Rückenschmerz (Mixed Pain)
ƒ …
176
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Neuropathische Schmerzen –
Therapie - Zusammenfassung
Kausale Therapie
Animiert!
Lokale Therapie
Antidepressiva
Antikonvulsiva
Opioide
Bei unzureichender Wirkung: Vorstellung beim Schmerzspezialisten
(z.B. neuromodulative Verfahren, Sympathikusblockaden)
177
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
P.A.I.N. –
Interaktive Fortbildungsworkshops
- Autoren und deutsches Advisory Board ƒ Autor: R. Sittl
ƒ Co-Autoren: N. Griessinger, R. Likar, C. Schiessl, E. Winter
ƒ Deutsches Advisory Board:
R. Angster, K. Böhme, C. Dierke-Dzierzon, K.-H. Hammer, H.
Kayser, T. Lange, J. Leifeld, E. A. Lux, R. Mansfeld-Nies, K.
Reckinger, A. Schmitz, U. Schutter, G. Stüben, D. Sturm, R.
Waldmann
178
P.A.I.N.
Interaktive Fortbildungs-Workshops
Vielen Dank für die
intensive Diskussion!
179
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