Innovative Medienformen in Lehre und Forschung integrieren Donau-Universität Krems eröffnete Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Krems (kpr). Die Donau-Universität Krems feierte vorgestern, Mittwoch, die Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums für E-Learning und Neue Medien. Die beiden Lehrstuhlinhaber des Departments für Interaktive Medien und Bildungstechnologien, Univ.-Prof. Dr. Peter Baumgartner und Univ.-Prof. Dr. Michael Wagner, betonten die wachsende Bedeutung von Medienkompetenz in der Aus- und Weiterbildung. Mit den internationalen Forschungsprojekten leistet das Department einen wesentlichen Beitrag zur Untersuchung der Zusammenhänge von Bildung, Medien und Gesellschaft. Kinder lernen Geschichte per Mobiltelefon; anhand von interaktiven Computerspielen, an denen weltweit Tausende Teilnehmer beteiligt sind, lassen sich Migrationsbewegungen beobachten –, das ist heute schon Realität. Doch was wird in 20 bis 30 Jahren sein, wenn virtuelle und reale Welt noch mehr zusammenwachsen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Diese Fragen würden im Vordergrund seiner Arbeit stehen, betonte Univ.-Prof. Dr. Michael Wagner anlässlich der Eröffnung des Departments für Interaktive Medien und Bildungstechnologien. „Um herauszufinden, wo jene Entwicklungen sind, die heute vielleicht noch belächelt werden, aber in wenigen Jahren die Bedeutung von Weblogs haben könnten, müssen wir die digitale Jugendkultur untersuchen“, erklärt der Experte für Computer Game Studies. Zur Nachhaltigkeit der Ausbildung sei es notwendig, die Untersuchung innovativer Mediennutzung in Lehre und Forschung zu integrieren. Chancen und Trends innovativer Bildungstechnologien Den Nutzen von lebenslangem Lernen betonte Univ.-Prof. Dr. Peter Baumgartner und erklärte am Beispiel des „E-Hospital Projekts“, welche Möglichkeiten und Chancen innovative E-Learning Methoden dabei bieten. Das EU-Projekt, an dem auch die Donau-Universität Krems beteiligt ist, läuft seit 2005. „E-Hospital“ ermöglicht, dass PatientInnen, die aufgrund schwerer oder chronischer Erkrankungen lange Krankenhausaufenthalte haben, Lernangebote in Anspruch nehmen und sich so fortbilden und in das Alltagsleben reintegrieren können. „Ein weiterer Forschungsschwerpunkt des Departments sind Weblogs und EPortfolios“, so Baumgartner zur inhaltlichen Ausrichtung des neuen Departments. „Privater und öffentlicher Diskurs“ vermischen sich hier zunehmend.“ E-Portfolios sind elektronische Kompetenz- und Erfahrungsprofile, die nach Vorgabe der Europäischen Kommission bis 2010 flächendeckend von den Bürgern selbstgesteuert verwaltet werden sollen. Konkret handelt es sich dabei um Sammelmappen von persönlichen Lernprodukten, die zeigen, welche Fortschritte Lernende sowohl bei Wissensaneignung als auch Wissensumsetzung machen. Entscheidend dabei ist, dass der Auswahlprozess für die Inhalte der Sammelmappen durch die Lernenden selbst erfolgt. Im Spannungsfeld von Mensch und Technologie Dass lernen und Alltag, das heißt lernen und arbeiten immer mehr zusammenwachsen, davon zeigte sich auch Festrednerin Mag. Monika Kircher-Kohl von Infineon Technologies Austria überzeugt. „Weiterbildung ist die einzige Job- und Standortgarantie. Wissen erzeugt nachhaltig Wirtschaftswachstum.“ Die Herausforderung bestehe darin, ergänzt Dr. Michael Broßmann, Leiter des Bereiches Global Training bei Daimler Chrysler, Wissen rasch und klug zu verteilen. Es gelte den Fokus auf das Spannungsfeld von Mensch und Technologie zu richten. Medienkompetenz fördern Sektionschefin Mag. Heidrun Strohmeyer vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur belegt den Wert der Medienkompetenz mit Zahlen. „Die Haltung zu Informationstechnologien in der Bevölkerung hat sich wesentlich geändert.“ Heute würden 80 Prozent der Eltern Vermittlung von Medienkompetenz als wichtig erachten, so Strohmeyer, die die Sektion „Allgemeine pädagogische und IT-Angelegenheiten, Erwachsenenbildung“ im Ministerium leitet. Informations- und Kommunikationstechnologien müssten nachhaltig im Bildungssystem verankert werden. Den LehrerInnen komme damit eine hohe Verantwortung zu und eine entsprechende Ausbildung sei wesentlich. Weitere Informationen zum Department, Lehrangebot und den Forschungsprojekten unter: www.donau-uni.ac.at/imb (13.10.06) 4.188 Zeichen Rückfragen Mag. Edith Blaschitz Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Donau-Universität Krems Tel. +43 (0)2732 893-2343 [email protected] www.donau-uni.ac.at