Titel einzeilig (max - Donau

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Wohin geht die Reise? Zukunftsfrage Migration
Diskussionsrunde über Immigration und Integration im Rahmen der Blue Hour
des Alumni-Clubs der Donau-Universität Krems
Krems (kpr). Kann Zuwanderung gesteuert werden? Sind Einwanderer immer
die Bösen? Ist Österreichs Migrationspolitik gescheitert und hat sie überhaupt
stattgefunden? Die DiskutantInnen bei der Blue Hour Podiumsdiskussion am
10. März im Leopoldmuseum in Wien stellten sich komplexen Fragen und
lieferten historisch, rechtlich und politisch erhellende Antworten und Einblicke.
„Das wünscht sich jedes Land, aber funktionieren tut es nirgendwo so“, erteilt Univ.Prof. Mag. Dr. habil. Gudrun Biffl der gesteuerten Zuwanderung gleich zu Beginn eine
Abfuhr. Als Leiterin des Departments für Migration und Globalisierung an der DonauUniversität Krems wird sie als Expertin im Laufe des Abends noch mehrfach mit
historischen Exkursen aufzeigen, wie die aktuelle Situation in Österreich entstanden
ist, wann welche Zuwanderungsströme passiert sind und wie teilweise versäumt
wurde, darauf zu reagieren.
„Es ist kaum möglich, Migration sachlich zu diskutieren, das Thema ist emotional.“
Sektionschef Dr. Mathias Vogl, Leiter der Rechtssektion im Innenministerium, gelingt
mit diesem Satz das Kunststück, Recht zu haben und sich dennoch selbst zu
widerlegen: Sehr sachlich stellt er unter anderem dar, dass Österreich sich nicht als
Einzelkämpfer sehen darf, sondern Migrationspolitik nur im europäischen Rahmen
verstanden werden kann.
Wer sind die anderen?
Mag. Emel Yahsi hatte viele Stolpersteine zu überwinden. Als Kind türkischer
Gastarbeiter kämpfte sie sowohl mit Vorurteilen innerhalb ihrer Familie als auch
gegen die Chancenungleichheit. Die Qualitätsmanagerin geht heute in Schulen und
versucht dort gegenseitiges Verständnis unterschiedlicher Gruppen zu entwickeln:
„Das größte Problem ist es, dass es kein Interesse, kein Nachfragen bei den jeweils
anderen gibt.“
Vorbild Unternehmen
Mag. David Sperl löst gewissermaßen täglich Migrationsprobleme – als Human
Resource Manager von Western Union ist es unter anderem sein Job, Menschen in
einer fremden Gesellschaft auf gewisse Zeit zu integrieren. „Wir bereiten die Leute
auf die Aufgabe im Ausland vor, begleiten sie vor Ort und nutzen die
Integrationsmöglichkeiten, die das Gastland uns bietet. Vorbereiten, begleiten und
kooperieren wäre eventuell auch aus staatlicher Sicht ein Modell für
Migrationspolitik.“
Doppelt provokanter Abschluss
Moderator Dr. Michael Prüller, stellvertretender Chefredakteur „Die Presse“, befeuert
die Diskussion gegen Ende einerseits mit der Frage, ob die Versäumnisse überhaupt
noch aufzuholen seien und andererseits mit der Frage: „Wie hätten Sie im Fall Zogaj
entschieden?“
Die letzte Frage bleibt unbeantwortet, bezüglich Versäumnissen ist aber klar, dass
„wir immer den Ansatz nehmen müssen: Was können wir tun? Es ist nie zu spät und
je besser Integration funktioniert, um so größer ist der soziale Friede“, bringt es
Mathias Vogl auf den Punkt.
Österreich steht bei der Integrationsfrage noch ganz am Anfang, darin sind sich alle
am Podium einig; ebenso ist es klar, dass es gelungene Integration nicht zum Nulltarif
geben wird und Forschung als Grundlage politischer Entscheidungen notwendig sein
wird.
Alumni-Club der Donau-Universität Krems
Im Rahmen der „Blue Hour“, einer Veranstaltungsreihe des Alumni-Clubs der DonauUniversität Krems, finden regelmäßig Gespräche und Diskussionen mit prominenten
Persönlichkeiten in angenehmer Atmosphäre statt. Die „Blue Hour“ bietet damit den
AbsolventInnen der Donau-Universität Krems die Möglichkeit, aktuelle Themen zu
diskutieren, neue ExpertInnen kennen zu lernen und Erfahrungen mit den
ehemaligen StudienkollegInnen auszutauschen. Die Diskussionsreihe findet in
Kooperation mit der Tageszeitung „Die Presse“ statt.
Nähere Informationen unter www.donau-uni.ac.at/alumni (14.05.16)
Nächste Blue Hour: 28. April 2010
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Bild:
v.l.: Mag. David Sperl, Univ.-Prof. Mag. Dr. habil. Gudrun Biffl, Dr. Michael Prüller,
Mag. Emel Yahsi, Sektionschef Dr. Mathias Vogl
(Foto: Donau-Universität Krems/Skokanitsch)
Das Bild darf ausschließlich in redaktionellen Medienberichten über die Donau-Universität Krems
verwendet werden. Die Veröffentlichung ist unter Angabe des Fotonachweises honorarfrei.
Rückfragen
Dr. Judith Bauer
Leiterin Events und Alumni-Club
Tel. +43 (0)2732 893-2230
[email protected]
www.donau-uni.ac.at
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