Strawinsky hat uns niemals enttäuscht, aber ebenso selten

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»Strawinsky hat uns niemals
enttäuscht, aber ebenso selten hat
er uns eine solche ungewöhnlich
schöne Überraschung bereitet …
Ich grüße Sie, Jean-Sébastien
Strawinsky!«
Francis Poulenc nach der Uraufführung der „Psalmen-Sinfonie“
B5: Do, 06.01.2011, 20 Uhr | A5: So, 09.01.2011, 11 Uhr | Hamburg, Laeiszhalle
Ivor Bolton Dirigent | Kit Armstrong Klavier | Knabenchor Hannover | NDR Chor
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie C-Dur KV 338
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 488
Joseph Haydn Sinfonie D-Dur Nr. 96 „The Miracle“
Igor Strawinsky Psalmen-Sinfonie
DAS ORCHESTER DER ELBPHILHARMONIE
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NDR SiN f oN ieoRc he S t eR
Das Konzert am 09.01.2011 wird live
auf NDR Kultur gesendet
Donnerstag, 6. Januar 2011, 20 Uhr
Sonntag, 9. Januar 2011, 11 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
Solist:
Joseph Haydn
(1732 – 1809)
I.
II.
III.
IV.
Ivor Bolton
Kit Armstrong Klavier
Knabenchor Hannover
(Einstudierung: Jörg Breiding)
NDR Chor
Sinfonie D-Dur Nr. 96 Hob I:96 „The Miracle“
(1791)
Igor Strawinsky
(1882 – 1971)
Adagio. Allegro
Andante
Menuetto. Allegretto
Finale. Vivace assai
Symphonie de Psaumes („Psalmen-Sinfonie“)
(1930)
Gesangstexte auf S. 16
(Einstudierung: Robert Blank)
Wolfgang Amadeus Mozart
(1756 – 1791)
Sinfonie C-Dur KV 338
(1780)
I. Allegro vivace
II. Andante di molto, più tosto allegretto
III. Allegro vivace
Wolfgang Amadeus Mozart
I. Exaudi orationem meam, Domine – (attacca:)
II. Expectans expectavi Dominum – (attacca:)
III. Alleluia, laudate Dominum
Einführungsveranstaltung am 06.01.2011 um 19 Uhr
mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle.
Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 488
(1786)
I. Allegro
II. Adagio
III. Allegro assai
Pause
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NDR SiN f oN ieoRc he S t eR
ivor Bolton
Kit Armstrong
Dirigent
Klavier
Ivor Bolton ist seit 2004 Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg. Davor war er Music
Director der English Touring Opera (1991/92)
und der Glyndebourne Touring Opera (1992 – 97),
Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra
(1994 – 96) und Gründer des Lufthansa Festival
of Baroque Music sowie der St. James’s Baroque
Players in London. Seit seinem Debüt im Jahre
1994 steht Ivor Bolton außerdem in engem
Kontakt zur Bayerischen Staatsoper München,
wo er zahlreiche Neuproduktionen, u. a. einen
Monteverdi- und Händel-Zyklus, geleitet hat.
Im November 1998 wurde er mit dem renommierten Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet. In Großbritannien ist er regelmäßig an der
Covent Garden Opera, in Glyndebourne sowie
an der English National Opera, Welsh National
Opera und Opera North zu Gast. Nach seinem
Debüt bei den Salzburger Festspielen im Jahre
2000 kehrt er dorthin jährlich zurück und war
u. a. an dem großen Mozart-Opern-Projekt 2006
beteiligt. Auch in den Opernhäusern von Florenz,
Paris, Wien, Madrid, Amsterdam, Hamburg,
Dresden, Leipzig, San Francisco, Sydney und
Buenos Aires ist Bolton wiederholt aufgetreten.
Kit Armstrong begann im Alter von fünf Jahren
mit dem Kompositions- und Klavierstudium und
war mit sieben Jahren aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabungen in Mathematik,
Naturwissenschaften und Sprachen der jüngste
Student, der jemals an der Chapman University
of California aufgenommen wurde. Parallel zu
diesem Teilzeitstudium beendete er die Highschool. Zwei Jahre später nahm er das Studium
in Musik und Naturwissenschaften in Vollzeit
auf. Seit einigen Jahren erhält der heute 18-jährige Kit Armstrong regelmäßig Unterricht von
Alfred Brendel.
Als Konzertdirigent hat Ivor Bolton nicht nur mit
den führenden Orchestern Großbritanniens
zusammengearbeitet. Engagements der letzten
Spielzeiten führten ihn etwa auch nach Wien,
New York, Boston, zum Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, nach Paris, Rotterdam
und Rom, zum WDR Köln, zu den Hamburger
Philharmonikern, zum Tonhalle Orchester Zürich
sowie zum Concerto Köln, mit dem er Händels
„Athalia“ in New York, Paris und London auf4
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führte. Zu den Höhepunkten der aktuellen Spielzeit gehören „Billy Budd“ an der Nederlandse
Opera, „Mitridate“ in München, Monteverdis
„Orfeo“ am Theater an der Wien, Konzerte mit
den Bamberger Symphonikern, dem RAI Orchestra Turin und dem Dänischen RundfunkSinfonieorchester sowie Tourneen mit dem
Mozarteum Orchester.
Ivor Bolton kann auf eine reichhaltige Diskographie zurückblicken. Mit dem Mozarteum
Orchester Salzburg spielte er u. a. Bruckners
Sinfonien Nr. 3, 5, 7 und 9, Berlioz’ „L’enfance
du Christ“, Haydns Oratorien sowie zahlreiche
Werke Mozarts ein. Zu seinen weiteren Aufnahmen gehören Münchner Mitschnitte der Opern
„Xerxes“, „Ariodante“ und „L‘incoronazione
di Poppea“.
Seit seinem Konzertdebüt im Alter von acht
Jahren hat Kit Armstrong bereits zahlreiche
Recitals und Konzerte als Solist mit Orchester
gegeben. Im Sommer 2010 wurde ihm der
„Leonard Bernstein Award“ des SchleswigHolstein Musik Festivals verliehen. Im Rahmen
der Preisverleihung spielte er mit dem NDR
Sinfonieorchester unter der Leitung von
Manfred Honeck Beethovens 3. Klavierkonzert.
Ein weiterer Höhepunkt der aktuellen Saison
war im September eine Tournee mit dem
Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo
Chailly (Debüt im Wiener Musikerverein und
beim MiTo Festival). Außer mit dem NDR Sinfonieorchester konzertiert Armstrong in dieser
Spielzeit mit den Bamberger Symphonikern,
dem London Philharmonia Orchestra, Orchestre
de la Suisse Romande, Gulbenkian Orchestra,
Mozarteum Orchester Salzburg, Swedish
Chamber Orchestra und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Thomas Dausgaard, Jonathan Nott,
Marek Janowski und Christoph von Dohnányi
zusammen. Recitals führen Kit Armstrong u. a.
nach Wien, Paris, London, Verbier, Florenz,
Venedig, Baden-Baden, Dortmund, Leipzig,
Berlin, München und zum Klavierfestival von
La Roque d‘Anthéron.
Als Komponist hat sich Kit Armstrong bereits
mit den verschiedensten Gattungen auseinandergesetzt. In fünf aufeinander folgenden
Jahren wurde er mit dem Morton Gould Young
Composer Award ausgezeichnet. Im Alter von
sieben Jahren komponierte er eine Sinfonie
(„Celebration“), die vom Pacific Symphony
Orchestra uraufgeführt wurde. Für die kommenden Spielzeiten arbeitet Kit Armstrong an
Auftragswerken für den Verein Frankfurter
Bachkonzerte/Alte Oper Frankfurt, für das
Gewandhaus Leipzig, das Klavierfestival Ruhr
und das Musikkollegium Winterthur.
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NDR SiN f oN ieoRc he S t eR
Knabenchor hannover
NDR chor
Der Knabenchor Hannover wurde 1950 von
Prof. Heinz Hennig gegründet und bis Ende 2001
von ihm geleitet. Seit 2002 liegt die Leitung
in den Händen von Prof. Jörg Breiding. Das
umfangreiche Repertoire des Knabenchores
Hannover reicht von Werken der venezianischen
Mehrchörigkeit bis hin zu zeitgenössischen
Kompositionen. Schon früh setzte sich der Chor
mit historischer Aufführungspraxis auseinander
und fand zu einer Qualität der Interpretation,
die ihn weit über die Grenzen Deutschlands
hinaus bekannt werden ließ. Das Ensemble kann
dabei insbesondere auf eine lange Aufführungstradition von Vokalmusik des 17. Jahrhunderts
zurückblicken, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Kompositionen Heinrich Schütz’,
Michael Praetorius’, Dietrich Buxtehudes und
Johann Sebastian Bachs liegt, wie die zum Teil
preisgekrönten CD-Einspielungen (u. a. mit dem
Diapason d’Or und dem Deutschen Schallplattenpreis) eindrucksvoll belegen. Für die
Weltersteinspielung der geistlichen Vokalmusik
„Verleih uns Frieden“ von Andreas Hammerschmidt, unter der Leitung von Jörg Breiding,
wurde der Knabenchor in der Kategorie
„Chorwerk-Einspielung des Jahres“ mit dem
ECHO Klassik ausgezeichnet.
Der NDR chor wurde am 1. Mai 1946 gegründet.
Am 1. August 2008 übernahm Philipp Ahmann
die künstlerische Verantwortung für das Ensemble. Nach Max Thurn, Helmut Franz, Roland
Bader, Horst Neumann, Robin Gritton und
Hans-Christoph Rademann ist er der siebente
Chordirektor des NDR chores. In seiner zweiten
Saison startete Ahmann eine neue Initiative:
Zum ersten Mal in seiner über sechzigjährigen
Geschichte bot der Chor eine eigene Konzertund Abonnementreihe an, die auch in den
nächsten Spielzeiten fortgesetzt wird. Darüber
hinaus ist der Chor in der aktuellen Saison
auch an den NDR Familienkonzerten und der
Reihe NDR Podium der Jungen beteiligt.
Musiker wie Gustav Leonhardt, Ton Koopman
und Christoph Eschenbach haben mit dem
Chor zusammengearbeitet, ebenso bedeutende Orchester wie das Amsterdam Baroque
Orchestra, die Akademie für Alte Musik Berlin
sowie zahlreiche deutsche Rundfunkorchester.
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Konzertourneen führten den Chor bisher in fast
alle Länder Europas sowie u. a. nach Israel,
Japan, Russland, Süd- und Mittelamerika, in die
USA, Südafrika zuletzt im August 2007 nach
Chile und im März 2008 nach Kuba. Die Konzerte wurden vom Publikum und den Medien
begeistert aufgenommen. Daneben stehen für
den Knabenchor regelmäßig CD-Einspielungen
und Rundfunkaufnahmen auf dem Programm.
Außerdem ist der Chor immer wieder bei bedeutenden Festivals wie z. B. dem Leipziger
Bachfest, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem MDR Musiksommer, der Greifswalder
Bachwoche, den Dresdner Musikfestspielen
und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern
zu Gast.
In den ersten Jahren trat der NDR chor vor
allem als Partner des NDR Sinfonieorchesters
bei Konzerten und Rundfunkaufnahmen in
Erscheinung. Dabei übernahm der Chor auch
Pionieraufgaben: So wirkte er u. a. an der konzertanten Uraufführung von Arnold Schönbergs
Oper „Moses und Aron“ mit, deren Chorpartien
als nahezu unaufführbar galten. Seither wurden
viele zeitgenössische Werke u. a. von Hans
Werner Henze, Krzysztof Penderecki, György
Ligeti und Karlheinz Stockhausen vom NDR
chor aufgeführt. Im Laufe der Jahre verschoben
sich für den NDR chor die Schwerpunkte zugunsten von Live-Auftritten, wobei das Ensemble neben den prägenden Chefdirigenten immer wieder auch namhafte Gastdirigenten wie
Eric Ericson, Marcus Creed, Michael Gläser und
Rupert Huber gewinnen konnte. Heute ist der
NDR chor als der professionelle Konzertchor
des Nordens mit einer großen Programmviel-
falt im gesamten Sendegebiet des NDR präsent.
Regelmäßig wird er zum Schleswig-Holstein
Musik Festival, zum Festival Mecklenburg-Vorpommern, den Niedersächsischen Musiktagen,
den Hamburger Ostertönen und den Göttinger
Händel-Festspielen eingeladen. Zu seinen
Partnern zählen auch Ensembles, die sich der
historischen Aufführungspraxis widmen. Zudem
wird der Chor vom Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks, vom WDR und hr-Sinfonieorchester sowie vom Konzerthausorchester Berlin für gemeinsame Projekte angefragt.
Es gibt zahlreiche CD-Einspielungen des NDR
chores, von denen die mit A-cappella-Werken
von Johannes Brahms und Max Reger mit
dem Orphée d’Or und dem Preis der deutschen
Schallplattenkritik ausgezeichnet wurden.
Am 19. April 2010 wurde dem NDR chor
im Rahmen eines Festkonzerts die BrahmsMedaille der Stadt Hamburg verliehen.
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NDR SiNf o NieoRc he S t eR
Klassik und Neoklassik
Zu den Werken von Mozart, haydn und Strawinsky
Für Gustav Mahler war das Komponieren „wie
ein Spiel mit Bausteinen, wobei aus denselben
Steinen immer ein neues Gebäude entsteht“.
Ein solches Aufgreifen musikalischer „Bausteine“
ist auch für das Schaffen Igor Strawinskys charakteristisch, wobei Strawinsky ganz im Sinne
von Verdis berühmtem Ausspruch „Kehren wir
zum Alten zurück, und es wird ein Fortschritt
sein!“ die unterschiedlichsten Materialien mit
ihrer geschichtlichen Färbung für sich nutzbar
machte. Diese Vorgehensweise, die man mit
Begriffen wie Klassizismus, Neoklassizismus und
Neoklassik beschrieben hat, ist allerdings weit
von jenen restaurativen Tendenzen entfernt,
die etwa der italienische Komponist Alfredo
Casella in seinem 1929 im „Anbruch“ veröffentlichten Artikel „Scarlattiana“ beschrieben hatte:
„Wir befinden uns in einer Epoche des ‚zurück
zu …‘“. Auch lässt sich der „Klassizismus“
Strawinskys, wenn man es so nennen will, nicht
mit der Kopie eines bestimmten Stils vergleichen, wie sie etwa Sergei Prokofjew im Jahr
1917 mit seiner „im Stile Haydns“ komponierten „Symphonie Classique“ vorgelegt hatte.
Nein, Strawinsky war ausschließlich seinem
eigenen Tonfall verpflichtet, denn er fantasierte
nicht über sondern spielte mit seinen Vorlagen:
„Tout ce qu’il touche devient sien“ – „Alles,
was er berührt, macht er sich zu eigen“ (Jean
Cocteau). Seine Originalität, in der sich ein
wacher und intelligenter Umgang mit der Musikgeschichte widerspiegelt, ist kaum mit der
Mozarts oder Haydns vergleichbar – machte
doch gerade Haydn für seine unverwechselbare
Handschrift die Abgeschiedenheit auf Schloss
Eszterháza verantwortlich, da er hier, fern aller
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Salzburg (Bild von A. F. H. Naumann, spätes 18. Jahrhundert)
Igor Strawinsky und Jean Cocteau (Foto von 1952)
Einflüsse aus den musikalischen Metropolen,
sich ausprobieren und experimentieren konnte:
„Ich konnte als Chef eines Orchesters Versuche
machen, beobachten, was den Eindruck hervorbringt und was ihn schwächt, also verbessern,
zusetzen, wegschneiden, wagen; ich war von
der Welt abgesondert. Niemand in meiner Nähe
konnte mich an mir selbst irre machen und
quälen, und so musste ich original werden.“
Mit Pauken und Trompeten –
Mozarts Sinfonie C-Dur KV 338
KV 338 ist die letzte Sinfonie, die Mozart in
Salzburg komponiert hat. Das Werk, über
dessen nähere Entstehungsumstände und
Bestimmung nichts bekannt ist, hat einen
überaus festlichen Charakter, der u. a. durch
Wolfgang Amadeus Mozart (unvollendetes Ölgemälde
von Joseph Lange, 1789)
traditionelle Attribute wie die C-Dur-Tonart,
die Besetzung mit Pauken und Trompeten sowie eine flächige Anlage mit groß angelegten
Steigerungsabschnitten zum Tragen kommt.
Zudem ähneln die ersten Takte des einleitenden
Allegro vivace der „Idomeneo“-Ouvertüre, die
Mozart im selben Jahr komponiert hat: Beide
Stücke beginnen mit einer Art Eröffnungsfanfare in scharf punktierten Rhythmen, wobei
in der Sinfonie ein kurzes Marschmotiv in
Trompeten und Hörnern erklingt, das von den
Fagotten in fast szenisch anmutender Manier
„beantwortet“ wird. Der majestätische Tonfall
findet dann in dem sich anschließenden Marschrhythmus seine Fortsetzung, welcher sich durch
den gesamten Kopfsatz zieht. Zudem zeigt die
wenige Takte später unvermittelt einsetzende
Moll-Eintrübung, dass sich die Anlehnung an
die Gestaltung einer Opern-Ouvertüre nicht
auf die heroische Eröffnungsgeste beschränkt.
Denn dieser Mollwechsel ergibt sich nicht aus
der Folge einer harmonischen Entwicklung,
weshalb er wie ein Beleuchtungswechsel wirkt –
wie ein Spiel von Licht und Schatten, an dessen
Ende das Licht umso heller erstrahlen kann.
Obwohl es heute aus klanglichen Gründen
üblich ist, das folgende Andante di molto als
reinen Streichersatz auszuführen, legt die
Quellenlage nahe, dass zur Verstärkung der
Bassstimme auch Fagotte heranzuziehen sind.
Vor diesem nun an zweiter Stelle stehenden
Satz hatte Mozart ursprünglich ein Menuett
vorgesehen, das er – aus welchen Gründen auch
immer – ersatzlos gestrichen hat. Wirkte sich
im Kopfsatz die Wahl der Instrumente unmittelbar auf die Themenbildung aus, werden Pauken
und Trompeten im Finale nur noch zur Akzentsetzung eingesetzt. Prägenden Charakter er9
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aller Weitläufigkeit (dieses Allegro assai umfasst
nicht weniger als 524 Takte) wird der Charakter
des rasanten Stretto dank des raschen Wechsels der Bewegungs- und Satzarten durchgängig aufrechterhalten. Auf eine die Virtuosität
des Solisten in den Vordergrund stellende Solokadenz verzichtet Mozart hier erstmals ganz;
dessen ungeachtet endet das Konzert mit einer wahren Tour de force. Denn die teilweise
auf neuer Thematik basierende Coda entfaltet
ein buffoneskes Wechselspiel zwischen Solist
und Orchester, das einmal mehr an die Übertragung bühnenmusikalischer Techniken in
die Instrumentalmusik denken lässt.
hält vielmehr die rasante 6/8-Bewegung, die
diesen Schlusssatz vollständig durchzieht;
nur an zwei Stellen bremst der durchgehende
Puls ab – ganz so, als ob die Musik kurz Atem
holen müsste.
„Das Mozartsche Klavierkonzert in
Reinkultur“ – Zum Konzert A-Dur
KV 488
Sechs Jahre nach der Sinfonie C-Dur KV 338
entstand das Klavierkonzert A-Dur KV 488, das
Mozart wie alle seine Werke dieser Gattung aus
der späteren Wiener Zeit zum eigenen Vortrag
im Rahmen seiner Subskriptionskonzerte komponiert hat. Obgleich das Stück laut dem Musikwissenschaftler Marius Flothuis „sozusagen das
Mozartsche Klavierkonzert in Reinkultur“ darstellt (nicht umsonst ist es zu einem der populärsten Werke Mozarts avanciert), gibt es eine
Reihe von Merkmalen, die es von anderen
Werken jener Gattung unterscheidet: So steht
etwa der Mittelsatz in der selten verwendeten
(Parallel)-Tonart fis-moll, über die Christian
Friedrich Daniel Schubart in seiner 1806 posthum im Druck erschienen „Ästhetik der Tonkunst“ geschrieben hat: „Ein finsterer Ton; er
zerrt an der Leidenschaft wie ein bissiger Hund
am Gewande. Groll und Missvergnügen ist seine
Sprache. Es scheint ihm ordentlich in seiner
Lage nicht wohl zu sein, daher schmachtet er
immer nach der Ruhe in A-Dur oder nach der
triumphierenden Seligkeit von D-Dur hin.“
Tatsächlich weicht der Mittelteil des Satzes
nach A-Dur aus, wobei Reprise und Coda wieder
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„Nie hatten wir einen reicheren
musikalischen Genuss“ –
Haydns Sinfonie Nr. 96 „The Miracle“
Wolfgang Amadeus Mozart am Klavier (Radierung um 1815
von Giovanni Antonio Sasso nach G. B. Bosio 1787)
in die fis-moll-Abgründe zurückführen. Dass
sich Mozart auf die zeitgenössische Tonartencharakteristik bezog, zeigt die ungewöhnlich
langsame Tempowahl, mit der offenbar ein
schwerelos dahingleitendes 6/8-Siciliano vermieden werden sollte. Das Finalrondo, das
mit seinen fünf Themen jenen „Reichthum an
Erfindung“ aufweist, den bereits Ernst Ludwig
Gerber in seinem 1812/1814 erschienenen
„Neuen historisch-biographischen Lexikon der
Tonkünstler“ für Mozarts Musik veranschlagte,
führt mit virtuoser Spielfreude in die diesseitigheitere Stimmung des Kopfsatzes zurück. Trotz
Dass ausgerechnet Joseph Haydn, der im bürgerlichen Konzertsaal seine größten Erfolge
feierte, im aristokratischen Dienst weitestgehend seine Erfüllung gefunden hatte, wirkt
wie eine Ironie des Schicksals. Denn Schloss
Eszterháza wurde zum Experimentalstudio für
eine Musik, die ihre eigentliche Bestimmung
erst vor einem bürgerlichen Publikum fand,
in den Pariser „Concerts de la Loge Olympique“
oder in Salomons Londoner Konzerten. Dabei
erscheinen Haydns musikalische Innovationen
stets als Gegenentwürfe zum zeitgenössischen
Regelkanon, und es ist durchaus überraschend,
wie viele solcher Gegenentwürfe in seiner
Musik anzutreffen sind. Wer sich stets darum
bemüht, das „Publikum durch etwas Neues zu
Joseph Haydn (Gemälde um 1791 von Ludwig Guttenbrunn)
überraschen und auf eine brillante Art zu debütieren“ (so der Komponist gegenüber seinem
frühen Biographen Georg August Griesinger),
der verfolgt die Absicht, mit intellektuellem
Kalkül ästhetische Normen zu durchbrechen.
Schließlich ist die Kunst, so der Komponist,
„frei und soll durch keine Handwerksfesseln
beschränkt werden. Das Ohr, versteht sich ein
gebildetes, muss entscheiden, und ich halte
mich für befugt wie irgendeiner, hierin Gesetze
zu geben.“
Diese Originalität Haydns erstreckt sich auf
viele Gebiete seiner Musik, angefangen von der
Themenbildung über die Harmonik, formale Er11
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NDR SiN f oNieoRc he S t eR
findungen bis zur Behandlung von Klangfarben.
Anzuführen wären hier u. a. die seinerzeit
einzigartige Vorschrift im Adagio der Sinfonie
Hob I:67, die Saiten der Streichinstrumente
zur Erzeugung eines harten und spröden Klanges mit der Rückseite des Bogens zu streichen
(col legno), die Verwendung der Skordatur im
Orchestersatz (dem Umstimmen von Saiteninstrumenten zur Erzeugung untypischer Zusammenklänge und Klangfarben), die CembaloEpisode im Finale der Sinfonie Hob I:98, der
berühmte Paukenschlag im Andante der Sinfonie Hob I:94 („The Surprise“) sowie die für
das 18. Jahrhundert extreme Lösung, durch das
allmähliche Ausblenden der einzelnen Instru-
mente Form und Klangfarbe aufeinander zu
beziehen (Finale der Sinfonie Hob I:45, der
„Abschieds“-Sinfonie).
In wie hohem Maß Haydns kompositorisches
Denken die Tendenz beinhaltet, Konventionen
der musikalischen Praxis in Frage zu stellen und
mit innovativen Konzeptionen zu durchbrechen,
zeigt auch seine Sinfonie Hob I:96, bei der es
sich entgegen der üblichen Zählung um die
erste der 12 Londoner Sinfonien handelt. Ihre
Uraufführung fand im Rahmen des ersten
der von Salomon veranstalteten Konzerte am
11. März 1791 unter Haydns Leitung in den
Hanover Square Rooms statt – mit überwälti-
Die Hanover Square Rooms in London (Illustration zu einem Kostümball in den 1860ern)
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gendem Erfolg, wie der enthusiastische Bericht
im „Morning Chronicle“ belegt: „Nie vielleicht
hatten wir einen reicheren musikalischen Genuss.“ Den Beinamen „The Miracle“ trägt das
Werk im Übrigen zu Unrecht, denn dieser bezieht sich auf einen Vorfall, der sich bei einer
Aufführung der B-Dur-Sinfonie Nr. 102 im Jahre
1795 ereignet haben soll: Bei noch vollbesetztem Saal stürzte ein Kronleuchter von der
Decke, der jedoch wie durch ein Wunder niemanden verletzte, da die Zuhörer ihre Plätze
verlassen hatten, um Haydn zu feiern.
Wie fast alle „Londoner“ Sinfonien beginnt auch
die D-Dur-Sinfonie Nr. 96 mit einer langsamen
Einleitung, in der Haydn die Zeitgenossen allerdings insofern überraschte, als er die erste
Hälfte in D-Dur und die zweite in d-moll setzte,
wobei die affektstarke, ja fast verstörende
Mollwendung zusammen mit einem katastrophischen d-moll-Ausbruch kurz vor Ende des
Satzes eine strukturelle Klammer bildet. Im
folgenden Allegro wird der Vordersatz des
agilen Hauptthemas ungewöhnlicherweise im
Piano vorgetragen, um dann im Nachsatz von
einem mächtigen Tutti aufgefangen zu werden.
Weiterhin setzt nach der Durchführung zunächst
eine Scheinreprise in G-Dur ein, während die
eigentliche Reprise in nahezu vollständig neuer
Gestalt erklingt.
Im dreiteiligen G-Dur-Andante wiederum lässt
der anmutige Beginn nicht ahnen, zu welch
atemberaubenden kontrapunktischen Verflechtungen und Ballungen es im Mittelteil, einem
Minore in g-moll, kommen soll. Zu einem wei-
teren Überraschungseffekt kommt es am Ende
des Satzes, wo nach einem Haltepunkt das
musikalische Geschehen von Soloinstrumenten
fortgesetzt wird – ganz so, als würde man einem
Instrumentalkonzert und keiner Sinfonie beiwohnen. Diesen Effekt scheint Haydn speziell
auf das englische Publikum hin komponiert zu
haben, bei dem derzeit konzertante Sinfonien
hoch im Kurs standen. Überraschend ist dann
auch der Reichtum an Charakteren im folgenden Menuett, in dem Festliches, Tänzerisches
und Volkstümliches sublim zusammengeführt
werden, wobei im Trio erneut einem Soloinstrument, nun eine Oboe, viel Raum gegeben
wird. Die wohl größten Überraschungen aber
bietet das Finale, in dem auf das Kontretanzartige Rondothema eine hochdramatische,
rhythmisch geschärfte d-moll-Episode folgt,
die zugleich den ersten Durchführungsabschnitt
des Sonatenrondos bildet. In der Coda werden
signalhafte Motivfetzen des Themas und Erinnerungen an die Moll-Episode unvermittelt
gegenübergestellt, bevor der kontrastreiche
Satz mit der Rückleitung zum Hauptthema
schwungvoll endet.
„À la gloire de DIEU“ –
Strawinskys „Symphonie de Psaumes“
Im Jahr 1929 wandte sich der legendäre
Dirigent Sergei Kussewitzky mit der Bitte an
Igor Strawinsky, zum 50-jährigen Jubiläum
des Boston Symphony Orchestra eine Sinfonie
zu schreiben – eine Anfrage die zum rechten
Zeitpunkt kam: „Der Gedanke ein symphoni13
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der Komponist für das neue Werk ein höchst
ungewöhnliches Instrumentarium. Denn zum
einen ist laut einem Partiturvermerk der Chor
im Idealfall mit Knaben- statt mit Frauenstimmen zu besetzen; zum anderen ist die Wahl des
Orchesterapparates überaus unkonventionell,
da charakteristische Instrumente wie Violinen,
Bratschen oder Klarinetten fehlen, wohingegen
andere (Flöten, Oboen, Fagotte sowie die
Blechbläser) ungewöhnlich stark besetzt sind
und zudem zwei Klaviere verlangt werden.
Igor Strawinsky in seiner Pariser Wohnung am Flügel (Foto um 1934)
sches Werk größeren Umfangs zu schreiben“,
so Strawinsky in seinen „Erinnerungen“,
„beschäftigte mich bereits seit langem. Ich
stimmte daher dem Vorschlag, der meiner
Absicht entgegenkam, freudig zu. Man hatte
mir in der Wahl der Form völlige Freiheit gelassen und ebenso auch in der Wahl der Mittel
[…].“ Da Strawinsky in den „gebräuchlichen
Mustern“ der sinfonischen Form wenig fand,
was ihn „hätte reizen können“, er zugleich aber
die „Ordnung des Satzbaus“ nicht missen
wollte,, „durch den sich die Symphonie von der
Suite unterscheidet“, strebte er nach einem
Werk „mit großer kontrapunktischer Entwick14
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lung“, was eine Vergrößerung der klanglichen
Mittel zur Folge hatte: „Ich entschloss mich
[…], ein Ensemble zu wählen, das aus Chor und
Orchester zusammengesetzt ist und bei dem
keines der Elemente dem anderen übergeordnet, beide also völlig gleichwertig sind. Meine
Ansicht über die Beziehungen zwischen den
vokalen und instrumentalen Gruppen glich also
genau dem Verfahren, das die alten Meister
kontrapunktischer Musik anwandten. Auch sie
behandelten Chor und Orchester gleich und
beschränkten weder die Rolle des Chors auf
homophonen Gesang noch die Funktion des
Orchesters auf die Begleitung.“ Dabei wählte
Bei der Textwahl suchte Strawinsky „nach einer
Dichtung, die eigens für Gesang geschrieben
ist“. Er entschied sich schließlich für den Psalter
im lateinischen Wortlaut der Vulgata und vertonte Verse aus den Psalmen Nr. 38 und Nr. 39
(Nr. 39 und Nr. 40 nach der abweichenden
Zählung der Lutherbibel) sowie den berühmten
150. Psalm: „Welche Freude bereitet es, Musik
zu einer Sprache zu schreiben, die seit Jahrhunderten unverändert besteht, die fast rituell
wirkt und dadurch allein schon einen tiefen
Eindruck hervorruft. […] Die strenge Form dieser Sprache hat an sich schon so viel Ausdruckswert, dass es nicht nötig ist, ihn durch die
Musik noch zu verstärken. So wird der Text für
den Komponisten zu einem rein phonetischen
Material. Er kann ihn nach Belieben zerstückeln
und sich nur mit den einfachsten Elementen
beschäftigen, aus denen er besteht: mit den
Silben. Und haben nicht auch die alten Meister
des strengen Stils den Text auf diese Weise
behandelt? So hat sich auch die Kirche seit
Jahrhunderten davor bewahrt, sentimental zu
werden und dem Individualismus zu verfallen.“
Strawinsky komponierte seine „Symphonie de
Psaumes“ laut Widmung „zum höheren Ruhme
Gottes“. Der Textwahl entsprechend besteht
das Stück aus drei Teilen, die sich nahtlos aneinanderfügen. Zu Beginn des ersten Abschnitts
entsteht aus dem Wechsel von trockenen,
getupften Akkorden und spröde wirkenden
Basslinien ein motorisches Geflecht, über
das sich ein kontinuierlich sich steigernder
„Cantus firmus“ legt. Der Mittelsatz ist als
kunstvolle Doppelfuge angelegt, der ein instrumentales und ein vokales Thema zugrunde
liegt. Bezüglich der unverwechselbaren Alleluia-Rufe des Chores im Finale hat der Komponist Nicholas Nabokov (Cousin des Schriftstellers Vladimir Nabokov) folgende Anekdote
überliefert, die auf das für Strawinsky so typische Aufgreifen vorhandener musikalischer
Bausteine ein besonderes Licht wirft: Beide
Musiker hatten sich getroffen, um gemeinsam
Partituren von Bach und Händel am Klavier
durchzuspielen. In unmittelbarer Nachbarschaft
probte ein russischer Kirchenchor, wobei sich
an einer bestimmten Stelle immer derselbe
Fehler einschlich – eine falsche Stimmfortschreitung mit überraschendem klanglichen
Ergebnis. Nachdem Nabokov Strawinsky darauf
aufmerksam gemacht hatte, „grinste [er] von
Ohr zu Ohr und sagte […]: ‚Aber das ist ja schön!
Das ist genau, was ich brauche.‘ […] Die chromatische Passage des Halleluja war aus diesem
Fehler […] geboren worden.“
Harald Hodeige
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17.12.2010 15:41:17 Uhr
NDR SiN f oNieoRc he S t eR
igor Strawinsky: Psalmen-Sinfonie
Gesangstexte
i.
I.
iii.
III.
Exaudi orationem meam, Domine,
et deprecationem meam.
Auribus percipe lacrimas meas.
Ne sileas, ne sileas.
Quoniam advena ego sum
apud te et peregrinus,
sicut omnes patres mei.
Remitte mihi, ut refrigerer,
priusquam abeam et amplius non ero.
Höre mein Gebet, Herr,
und vernimm mein Schreien
und schweige nicht
über meinen Tränen;
denn ich bin dein Pilgrim
und dein Bürger
wie alle meine Väter.
Lass ab von mir, dass ich mich erquicke,
ehedem ich hinfahre und nicht mehr hier sei.
Alleluia, laudate Dominum
in sanctis Eius laudate Eum
in firmamento virtutis Eius.
Laudate Eum in virtutibus Eius,
laudate Dominum in sanctis Eius.
Laudate Eum secundum multitudinem
magnitudinis eius.
Laudate Eum in sono tubae.
Laudate Eum in timpano et choro,
laudate Eum in cordis et organo,
laudate Eum in cymbalis benesonantibus,
laudate Eum in cymbalis jubilationibus.
Omnis spiritus laudet Dominum.
Alleluia.
Halleluja! Lobet den Herrn
in seinem Heiligtum;
lobet ihn in der Feste seiner Macht!
Lobet ihn in seinen Taten;
lobet den Herrn in seinem Heiligtum.
lobet ihn in seiner
großen Herrlichkeit!
Lobet ihn mit Posaunen;
lobet ihn mit Pauken und Reigen;
lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!
Lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln;
lobet ihn mit hellen Zimbeln!
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
Halleluja!
Vulgata: Psalmus 38, 13-14
ii.
II.
Expectans expectavi Dominum
et intendit mihi.
Et exaudivit preces meas:
et eduxit me de lacu miseriae
et de luto faecis,
et statuit super petram pedes meos:
et direxit gressus meos.
Et immisit in os meum canticum novum,
carmen Deo nostro.
Videbunt multi, videbunt et timebunt:
et sperabunt, sperabunt in Domino.
Ich harrete des Herrn;
und er neigte sich zu mir
und hörte mein Schreien
und zog mich aus der grausamen Grube
und aus dem Schlamm
und stellte meine Füße auf einen Fels,
dass ich gewiss treten kann;
und hat mir ein neues Lied in meinen Mund
gegeben, zu loben unsern Gott.
Das werden viele sehen und den Herrn fürchten
und auf ihn hoffen.
Vulgata: Psalmus 150
Vulgata: Psalmus 39, 2-4
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NDR SiN f oNieoRc he S t eR
Konzertvorschau
NDR SiNfoNieoRcheSteR
c2 | Do, 13.01.2011 | 20 Uhr
D4 | fr, 14.01.2011 | 20 Uhr
hamburg, Laeiszhalle
herbert Blomstedt Dirigent
Julia fischer Violine
Wolfgang Amadeus Mozart
Violinkonzert G-Dur KV 216
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 3 d-moll
13.01.2011 | 19 Uhr
14.01.2011 | 19 Uhr
Einführungsveranstaltungen
B6 | Do, 27.01.2011 | 20 Uhr
A6 | So, 30.01.2011 | 11 Uhr
hamburg, Laeiszhalle
Philippe Jordan Dirigent
Martin Grubinger Percussion
John corigliano
„conjurer“
Konzert für Percussion und orchester
(Deutsche Erstaufführung)
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141
27.01.2011 | 19 Uhr: Einführungsveranstaltung
c3 | Do, 10.02.2011 | 20 Uhr
D5 | fr, 11.02.2011 | 20 Uhr
hamburg, Laeiszhalle
christoph eschenbach Dirigent
christiane Karg Sopran
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie D-Dur KV 385 „haffner“
Peter Ruzicka
einschreibung –
Sechs Stücke für großes orchester
(Uraufführung)
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
NDR SiNfoNieoRcheSteR
AUf KAMPNAGeL
10.02.2011 | 19 Uhr
11.02.2011 | 19 Uhr
Einführungsveranstaltungen
KA2 | Sa, 05.02.2011 | 20 Uhr
Kampnagel, Jarrestraße 20
BeRNSteiN NiGht
Kristjan Järvi Dirigent
christopher franzius Violoncello
Leonard Bernstein
„candide“-ouvertüre
three Dance episodes
aus „On the Town“
three Meditations
aus „Mass“
Symphonic Dances
aus „West Side Story“
Christiane Karg
Kristjan Järvi
Martin Grubinger
Julia Fischer
Infos zum Zyklus unter www.mahler-in-hamburg.de
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NDR SiN f oNieoRc he S t eR
KAMMeRKoNZeRt
NDR PoDiUM DeR JUNGeN
NDR DAS ALte WeRK
NDR choR
Di, 18.01.2011 | 20 Uhr
hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
i tUtti ceLLi
Die cellisten des
NDR Sinfonieorchesters
Werke für 3 – 8 Violoncelli von
Julius Klengel
Wilhelm fitzenhagen
heitor Villa-Lobos
u. a.
fr, 28.01.2011 | 20 Uhr
hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
SchLAG AUf SchLAG
NDR chor
Philipp Ahmann Dirigent
Daniel higler, Raphael Löffler Schlagzeug-Duo
Werke von
friedman, Wöhrlin, Wolpe, hosokawa,
Wenjing, Ginter
Abo-Konzert 4
Mo, 31.01.2011 | 20 Uhr
hamburg, Laeiszhalle
Al Ayre español
eduardo López Banzo Cembalo und Leitung
Georg friedrich händel
concerti grossi op. 6 Nr. 1, 5, 6, 8, 10 und 11
Abo-Konzert 3
So, 27.02.2011 | 20 Uhr
hamburg, St. Jacobi
VeSPeR
Stefan Parkman Dirigent
Ulrich Noethen Lesung
Sergej Rachmaninow
Vespers op. 37
Das große Abend- und Morgenlob
(Ganznächtliche Vigil)
NDR fAMiLieNKoNZeRt
Sa, 22.01.2011 | 14.30 + 16.30 Uhr
So, 23.01.2011 | 14.30 Uhr
hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
tARZAhN hAt KARieS
NDR Brass
Jörg Schade als Taridius Zahn
Dietmar Beese als Mr. Bloom
Judith Guntermann als Palmina
Musik von
Mozart, Rossini, Verdi,
Bruckner, fučík und Joplin
19 Uhr: Einführungsveranstaltung
im Kleinen Saal der Laeiszhalle
Das Programm wird auch in der Reihe
„Konzert statt Schule“ (ab Klasse 5) gegeben.
Termin:
Do, 27.01.2011 | 9.30 + 11.30 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
Karten im NDR ticketshop im Levantehaus,
Tel. 0180 – 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif,
maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz),
online unter www.ndrticketshop.de
Al Ayre Español
Raphael Löffler und Daniel Higler
Das Programm wird auch in der Reihe
„Konzert statt Schule“ (Klasse 1 – 4) gegeben.
Termine:
Do, 20.01.2011 | 9.30 + 11.30 Uhr
Fr, 21.01.2011 | 9.30 + 11.30 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
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NDR SiN f oN ieo Rc he S t eR
Das NDR Sinfonieorchester
impressum
Saison 2010 / 2011
Saison 2010 / 2011
1. VioLiNeN
KoNtRABASS
PoSAUNe
Roland Greutter**, Stefan Wagner**, Florin
Paul**, Gabriella Györbiro*, Ruxandra Klein*,
Marietta Kratz-Peschke*, Brigitte Lang*,
Lawrence Braunstein, Dagmar Ferle, Malte
Heutling, Sophie Arbenz-Braunstein, Radboud
Oomens, Katrin Scheitzbach, Alexandra Psareva,
Bettina Lenz, Razvan Aliman, Barbara
Gruszczynska, Motomi Ishikawa, Sono Tokuda,
N.N., N.N.
Ekkehard Beringer**, Michael Rieber**,
Katharina C. Bunners-Goll*, Jens Bomhardt*,
Karl-Helmut von Ahn, Eckardt Hemkemeier,
Peter Schmidt, Volker Donandt, Tino Steffen
Stefan Geiger**, Simone Candotto**,
Joachim Preu, Peter Dreßel, Uwe Leonbacher
(Bassposaune)
2. VioLiNeN
oBoe
PAUKe
Rodrigo Reichel**, Christine-Maria Miesen**,
Stefan Pintev*, N.N.*, Rainer Christiansen,
Regine Borchert, Felicitas Mathé-Mix,
Hans-Christoph Sauer, Theresa Micke, Boris
Bachmann, Juliane Laakmann, Frauke
Kuhlmann, Raluca Stancel, Yihua Jin,
Silvia Offen, N.N.
Paulus van der Merwe**, Kalev Kuljus**,
Malte Lammers, Beate Aanderud, Björn Vestre
(Englisch Horn)
Stephan Cürlis**, Johann Seuthe**
VioLA
Marius Nichiteanu**, Jan Larsen**, Jacob
Zeijl**, Gerhard Sibbing*, N.N.*, Klaus-Dieter
Dassow, Roswitha Lechtenbrink, Rainer
Lechtenbrink, Thomas Oepen, Ion-Petre
Teodorescu, Aline Saniter, Torsten Frank,
Anne Thormann, N.N.
VioLoNceLLo
Christopher Franzius**, N.N.**, Yuri-Charlotte
Christiansen**, Dieter Göltl*, Vytautas
Sondeckis*, Thomas Koch, Michael Katzenmaier,
Christof Groth, Bettina Barbara Bertsch,
Christoph Rocholl, Fabian Diederichs,
Katharina Kühl
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fLöte
Wolfgang Ritter**, Matthias Perl**,
Hans-Udo Heinzmann, Daniel Tomann,
Jürgen Franz (Piccolo)
tUBA
Markus Hötzel**
Ludmila Muster**
oRcheSteRWARte
fAGott
VoRStAND
Thomas Starke**, Audun Halvorsen**,
Sonja Bieselt, N.N., Björn Groth (Kontrafagott)
Boris Bachmann, Hans-Udo Heinzmann,
Jens Plücker
Wolfgang Preiß (Inspizient), Matthias Pachan,
Walter Finke, Johannes Oder
hoRN
tRoMPete
Jeroen Berwaerts**, Guillaume Couloumy**,
Bernhard Läubin, Stephan Graf, Constantin
Ribbentrop
Redaktion des Programmheftes:
Julius Heile
Der Einführungstext von Dr. Harald Hodeige ist
ein Originalbeitrag für den NDR.
SchLAGZeUG
Nothart Müller**, N.N.**, Walter Hermann,
N.N. (Es-Klarinette), Renate Rusche-Staudinger
(Bassklarinette)
Claudia Strenkert**, Jens Plücker**, Tobias
Heimann, Volker Schmitz, Dave Claessen*,
Marcel Sobol, N.N.
Redaktion Sinfonieorchester:
Achim Dobschall
hARfe
Thomas Schwarz, Jesús Porta Varela
KLARiNette
herausgegeben vom
NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK
PROGRAMMDIREKTION HÖRFUNK
BEREICH ORCHESTER UND CHOR
Leitung: Rolf Beck
**Konzertmeister und Stimmführer
*Stellvertreter
fotos:
Christian Schneider (S. 4); Jack Liebeck (S. 5);
Klaus Westermann | NDR (S. 7);
akg-images | AP (S. 8); akg-images (S. 9 links);
culture-images | Lebrecht (S. 9 rechts);
IAM | akg/World History Archive (S. 10);
akg-images | Erich Lessing (S. 11);
culture-images | Lebrecht (S. 12);
akg-images (S. 14); Julia Wesely (S. 18 links);
Bernd Noelle (S. 18 rechts);
Steven Haberland (S. 19 links);
Peter Rigaud (S. 19 rechts);
Stephan Higler (S. 20); Marco Borggreve (S. 21)
NDR | Markendesign
Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg
Litho: Otterbach Medien
Druck: Nehr & Co. GmbH
Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des NDR gestattet.
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Christoph Eschenbach | Erin Wall | Michaela Kaune | Simona Šaturova
Petra Lang | Mihoko Fujimura | Nikolai Schukoff | Michael Nagy | John Relyea
Tschechische Philharmonie Prag | NDR Sinfonieorchester | NDR Chor
Schleswig-Holstein Festival Chor Lübeck | Knabenchor Hannover
Prager Philharmonischer Chor | Tschechischer Knabenchor Boni Pueri
In Zusammenarbeit mit dem
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H 10 46 006/NDRH-0011 23.11.10 be Motiv: NDR_Sinfonie der Tausend Anzeige Format: 148 x 210 + 3 mm OffsetV2 4c Step 2
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