ärz 2012 S. . . 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .B. . e. . .r. l. .i. n. . .e. .r. . .Z. . e. . .i.t. .u. .n. . g. . . .·. . .N. . u. . .m. . .m. . .e. .r. . .5. .4. . . .· . . 3. . .. ./. .4. ... . M .............................................................................................................................. Bildungsmarkt Weiterbildung T e r m i n e ❖ Vertrieb: Grundlagenwissen ist in der Vertriebsbranche unerlässlich. Die Salesart Akademie bietet jetzt Kurse für dieses Tätigkeitsfeld. Auf dem Plan stehen ab März Kompaktund Intensivmodule, die sich mit dem ABC des Vertriebes branchenübergreifend beschäftigen. Geschult werden Grundlagen der Kommunikation, die Vorbereitung und der Aufbau von Verkaufsgesprächen sowie Verkaufstechniken. Für Unternehmen, die ihre Vertriebsmitarbeiter inhouse schulen wollen, werden maßgeschneiderte Konzepte entwickelt. Darüber hinaus bietet die Fortbildungseinrichtung Bewerbertrainings mit Stilberatung an. (rfd.) Salesart GmbH, Elberfelder Straße 13, Tiergarten, Tel. 39 47 90 90. Weitere Informationen und Termine im Internet. www.salesart.de Musikgeragogik: Musik und Singen tun dem Menschen gut. In Anbetracht dieser Erkenntnisse behandelt der berufsbegleitende Lehrgang „Musikgeragogik“, der ab März an der Landesmusikakademie Berlin in Kooperation mit der Fachhochschule Münster stattfindet, die fördernde musikalische Arbeit mit älteren Menschen in sozialen Berufen. Die Themen des Lehrgangs sind u. a. Musikgeragogik im Überblick, Musikpsychologie, Biografiearbeit, Musik und Bewegung, Stimme und Gehör, Musik und Demenz/ Validation sowie Musikpraxis. Teilnahmevoraussetzung ist eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung mit Berufserfahrung. Anmeldeschluss: 8. März. (rfd.) Landesmusikakademie Berlin, Tel. 53 07 12 03. Anmeldung schriftlich oder per E-Mail, Termine und weitere Infos im Internet. www.landesmusikakademie-berlin.de Pflege: Um die Rechte der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen zu stärken, wird das Pflege­versicherungsgesetz 2013 neu ausgerichtet. Zwei berufsbegleitende Weiterbildungen der Tüv Rheinland Akademie, die am 12. März in Berlin-Spandau starten, bereiten Pflegende auf neue Aufgaben vor. Die Weiterbildung zum Gesundheits- und Pflegeberater schult die Teilnehmer in der Beratung und organisatorischen Unterstützung von Pflegebedürftigen beziehungsweise deren Angehörigen. Wer lernen will, wie Pflegeprozesse korrekt gestaltet und eine sachgerechte Pflegeeinstufung erreicht werden kann, bildet sich zum Pflegesach­verständigen (Tüv) weiter. Alle Qualifizierungen richten sich an Pflegefachkräfte. (rfd.) Weitere Informationen bei Thomas Metzner, Geschäftsbereich Bildung und Consulting der Tüv Rheinland Group, Tel. 75 62 22 21 www.tuev-akademie.de Ohne Fleisch, Milch und Eier Vegane Restaurants werden salonfähig, Köche müssen sich ihr Handwerkszeug aber in der Praxis holen teletten, der seine Dreadlocks auf dem Kopf mit einem breiten schwarzen Stirntuch zurückhält, nicht eher ins alternative Friedrichshain als nach Mitte? Moschinski lacht, wenn man ihn fragt, was ihn denn in die als snobistisch verschriene Ecke Berlins geführt hat: „Ich will auch Fleischessern zeigen, dass vegane Gerichte mehr sein können als Tofu, Sojamilch und Brotaufstrich“, sagt Moschinski – und trifft damit offensichtlich den Nerv der Zeit: Die Tische im Kopps sind an allen Öffnungstagen durchgehend belegt. Selbst wer reserviert hat, wird von einem Kellner in dem kleinen Vorzimmer platziert und muss ein wenig Wartezeit in Kauf nehmen. „Wir sind selbst überrascht, wie gut die Resonanz ist und müssen noch etwas an unseren Abläufen feilen“, sagt Moschinski und verschwindet schon wieder hinter der Schwingtür in Richtung Küche. Gelernter Koch ist Moschinski übrigens nicht: „Durch den Veganismus habe ich mich zwangsläufig viel mit Essen beschäftigt, in einer offiziellen Kochausbildung hätte ich aber mit Fleisch arbeiten müssen und das ist gegen meine Überzeugung“, sagt er. Stattdessen brachte Moschinski sich als Koch und späterer Souschef in dem veganen Münchner Edelrestaurant Zerwirk die nötigen Kenntnisse selbst bei. Mit einem eigenen veganen Catering-Service kam dann die Verantwortung als Geschäftsführer dazu. Von Cosima M. Grohmann D as Licht aus den schlichten weißen Ikea-Lampen ist gedimmt, die Wände sind in pastellfarbenem blau getüncht. Die Gäste des im September eröffneten Restaurants „Kopps“ in Berlin Mitte sitzen an langen gebeizten Holztischen. Eine der Gegenden mit hoher Dichte an schicken Restaurants, Edel-Galerien und Designerläden. Tobias Kleine macht sich gerade über eine Roulade mit Rotkohl her und nickt anerkennend. „Schmeckt fast wie eine echte Roulade – soweit ich mich erinnere.“ Dass Kleine eine „echte“ Roulade, sprich eine Roulade aus Rindfleisch gegessen hat, ist lange her: Seit mehr als fünfzehn Jahren ist er Veganer. Im Laufe der Zeit hat er viele Restaurants ausprobiert, in denen Essen serviert wird, das komplett ohne tierische Lebensmittel auskommt. „Als DJ reise ich viel und schaue in anderen Städten immer als Erstes, ob es auch vegane Restaurants gibt“, sagt er. „Meistens werden Hamburger mit Grünkernfrikadellen, Tofu-Schnitzel oder thailändische Gerichte serviert.“ Für einen nachhaltigen Lebensstil Das Kopps hingegen hat es sich zum Ziel gesetzt, veganes Essen als kulinarische Herausforderung zu präsentieren. Auf der Speisekarte steht feine deutsche Hausmannskost: Pilzragout mit Semmelknödel, Rouladen mit Rotkohl und Kartoffelbrei oder Nussbraten mit dunkler Soße. Einen Verweis auf die Inhaltsstoffe, der nachgeahmten Fleischgerichte sucht man allerdings vergebens. Nur eine kleine Texttafel im Eingangsbereich erläutert das Konzept des Restaurants: Veganes Essen, um sich gesund zu ernähren, einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern und die Tierrechte zu achten. „Dass vegan sein immer auch eine ganzheitliche politische Entscheidung ist, wird in so einem bürgerlichen Ambiente natürlich in den Hintergrund gerückt“, bedauert der überzeugte Veganer Kleine, bevor er sich wieder seiner Roulade widmet. Doch spätestens, als der Chefkoch und Restaurantbesitzer Björn Moschinski aus der Schwingtür von der Küche ins Restaurant tritt und einen schnellen Blick durch den Raum wirft, sieht man, dass die betonte Zurückhaltung einer politischen Botschaft Teil des Geschäftskonzepts sein muss: Passt der Mittdreißiger mit den langen Ko­ Vegane Küche – ein Großstadtphänomen F o t o lia / dieg o cerv o Vegane Küche ist auf dem Vormarsch – Köche brauchen Weiterbildungen. Gut zu wissen Schulungen Vegan Head Chef – unter diesem Label bietet Björn Moschinski Kurse in veganem Kochen für Mensen, Großküchen und Restaurants an. www.veganheadchef.com Der Koch Attila Hildmann bietet ebenfalls vegane Kochkurse für Profiköche von Restaurants und Großküchen im Großraum Berlin an. Auch Privatpersonen willkommen. www.attilahildmann.com Verband Die Vegane Gesellschaft Deutschland e. V. bietet auf ihrer Webseite einen Einkaufsführer für eine fleisch-, milch- und eierlose Küche. www.vegane-gesellschaft.de „Einen anderen Weg zum veganen Koch gibt es nicht“, sagt auch Michael Faulhaber, Mitglied im Fachausschuss für Ernährung und Gesundheit des Verbandes der Köche Deutschlands e. V. „Dabei ist die Nachfrage nach einer veganen oder vegetarischen Küche momentan groß – zumindest zwei bis drei alternative Gerichte auf einer ansonsten gemischten Speisekarte“, sagt der Koch. Dass Restaurants allerdings ausschließlich veganes Essen anbieten, sei dann doch eher ein Großstadtphänomen: „Für viele Köche ist die vegane Küche derzeit noch uninte­ressant. Die denken immer noch, mehr als Tofu und Salat gibt es da nicht“, sagt er. Während die Kellner im Kopps eifrig eine Familie inklusive zwei kleinen Kindern und Großeltern bewirten, studiert Kleine bereits wieder die Speisekarte: „Jetzt noch eine Mousse au Chocolat“, sagt er und lächelt wie jemand, der dabei ist, sich richtig satt zu essen.