Mobbing im Kollegium

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Ingo Hertzstell
+ Agnes Böhme-Höring
Mobbing im Kollegium
Bundeskongress für Schulpsychologie
Stuttgart 2008
Einführung
Definition
„Unter Mobbing ist zu
verstehen, dass jemand am
Arbeitsplatz häufig über einen
längeren Zeitraum schikaniert,
drangsaliert oder benachteiligt
und ausgegrenzt wird.“
(Meschkutat u. a.: Der Mobbing-Report, S. 19)
Entstehung von Mobbing
Störung
↓
Problem
↓
Konflikt
↓
Mobbing
Teufelskreis
Ablehnung
durch Mitmenschen
Opfer entwickelt
Angst, liefert
sich mehr und
mehr aus
Wegschauen der
Mitmenschen
Anerkennung durch
Mitmenschen
Täter
erkennt
Opfer
Täter
macht
weiter
Täter sieht
sich bestärkt
→ weitere
Mobbingattacken
Opfer kann sich
nicht wehren, reagiert unangemessen (hilflos)
Formen von Mobbing
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•
kränkende Bemerkungen
Schweigen, Ignorieren
ungerechtfertigte, destruktive Kritik
Bloßstellen
unsachliche Beurteilungen
Vorenthalten von Informationen
Schädigungen
Verbreiten von Gerüchten
Die Beteiligten
• Wer mobbt?
– Motive: Macht, Kompensation von Schwächen,
Konkurrenz, Leistungsdruck, Rache
– Persönlichkeit: beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeit,
fehlende Empathie
• Wer wird gemobbt?
– Auslöser: Unsicherheit / geringes Selbstbewusstsein,
geringe Frustrationstoleranz, Anderssein
Folgen von Mobbing
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•
Frustration, Ärger, Scham
Schädigung des Selbstwertgefühls
Gefühl des Ausgeliefertseins, Angst
Psychosomatische Reaktionen:
Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Essstörungen,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma
• Eingeschränkte Arbeitsfähigkeit, Fehlzeiten
• Depression
• Suizid
Auswirkungen in der Schule
Schule
Ungünstiges
Arbeitsklima
Ungünstiges
Lernklima
„Atmosphäre
der Gewalt“
Bildung und
Sozialisation:
Gewalt als
alltägliche
„Normalität“
Betroffenheit
LoyalitätsKonflikte
Kollegium
Psychosomatische
Reaktionen
Mobbing-Opfer
vermehrter
Stress
Arbeitsverdichtung
Konkurrenz Eingeschränkte
„Atmosphäre
statt
Arbeitsfähigkeit der Gewalt“
Kooperation und Leistung
Gesellschaft
Einbußen bei
Qualität und
Verlässlichkeit
der Arbeit
Einbußen bei
Kreativität und
Engagement
Verminderte
Wirtschaftlichkeit und
Wettbewerbsfähigkeit
Handlungsmöglichkeiten
Handlungsmöglichkeiten für
Betroffene
• Selbstklärung: Ist es wirklich Mobbing?
• Nicht angesprochen fühlen, evtl. aus der
Situation gehen
• Gelassen und humorvoll reagieren
• Mobbing als solches bezeichnen
• Sofort entschieden Grenzen setzen:
Anschreien, Diffamierungen ruhig und sachlich
zurückweisen
• „Mobbing-Tagebuch“
• Unterstützung suchen
Handlungsmöglichkeiten für
Betroffene
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•
angemessenes Verhalten trainieren
Supervision / Coaching in Anspruch nehmen
Auszeit nehmen
Aussprache mit Mobber(n)
Vorgesetzte / Arbeitgeber informieren
konstruktive Konfliktlösung mit interner Hilfe
(Personalrat / Vorgesetzte) oder externer
Hilfe (Mediator)
• Rechtsberatung
Handlungsmöglichkeiten für
Beobachter
• nicht den Mobber unterstützen durch
Wegschauen oder durch Nichtstun
• den Betroffenen stützen
• den Mobber ansprechen
• Forderung nach fairem Miteinander
• Kollegen, Personalrat oder Vorgesetzte
informieren
Handlungsmöglichkeiten für
Vorgesetzte
- Probleme offen ansprechen
- Einzelgespräche mit den Beteiligten
- gemeinsames Gespräch mit
Lösungssuche
- Lösung mit Hilfe eines Mediators
- dienstrechtliche Schritte
Prävention
Prävention: Was kann die
Schulleitung tun?
• Führungsqualitäten entwickeln (Kommunikation,
Konfliktmanagement)
• Für ein positives Klima sorgen: fairen, wertschätzenden, achtsamen und verantwortungsvollen
Umgang miteinander fordern und fördern
• Kooperation fördern
• Für eine konstruktive Kommunikations- und
Konfliktkultur Sorge tragen
• Konflikte im Kollegium wahrnehmen,
ansprechen, lösen
• Supervision für das Kollegium
Prävention: Was kann die
Schulleitung tun?
• Werte-Diskussion führen > Leitbild
• Einstieg für neue Kollegiumsmitglieder
erleichtern: Begrüßung, einführendes
Gespräch, Vorstellung im Kollegium, Mentor,
rechtzeitiges Feedback
• Auf Mobbing-Tendenzen achten
• Warnsignale wahrnehmen
• Lehrerfortbildung zum Thema Mobbing
• AK „Fairer Umgang miteinander in unserer
Schule“ einrichten
• Schulberatung einbeziehen
Prävention: Was können
Kolleginnen und Kollegen tun?
• Achtsam und wertschätzend miteinander
umgehen
• Integrationsangebote, Hilfsangebote,
Teamarbeit
• Konstruktive Kritik
• Konflikte kommunikativ lösen
• Hilfe (Vermittlung) bei Konflikten anbieten
• Auf eigene Mobbing-Tendenzen achten
• Auf Mobbing-Tendenzen achten
Prävention: Was kann die
einzelne Lehrkraft tun?
• Aktiv Kontakt suchen
• Wertschätzung zeigen
• Um Hilfe bitten / Hilfsangebote
annehmen
• Sich für Anregungen und Kritik öffnen /
Lernbereitschaft signalisieren
• Kooperation statt Konfrontation
Prävention: Was können
Außenstehende tun?
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•
Informationen zur Verfügung stellen
Gesprächsangebote
Fortbildungsangebote
Supervision / Coaching anbieten
Mediation anbieten
Kontakt
Ingo Hertzstell
Agnes Böhme-Höring
Schulpsychologie für Nürnberg
Fürther Str. 80a
90429 Nürnberg
Tel.: 0911 / 231-90 51
E-Mail: [email protected]
Internet: www.schulpsychologie.nuernberg.de
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