ECONUM begleitet Aufbau des Tsunamifrühwarnsystems 24-01-08 Rubrik: Öffentliche Hand, ECONUM Im Dezember 2004 überraschte ein verheerender Tsunami die Anrainerstaaten des indischen Ozeans. Die deutsche Regierung bot unmittelbar Hilfe beim Wiederaufbau an und finanziert unter anderem die deutsch-indonesische Kooperation zum Aufbau eines Tsunamifrühwarnsystems (GITEWS). Von wissenschaftlicher und technischer Seite wird das Projekt durch namhafte, deutsche Forschungseinrichtungen, unter anderem die Helmholtz-Gemeinschaft begleitet. Die ECONUM Unternehmensberatung nimmt gemeinsam mit der Ernst & Young AG im Auftrag des BMBF die Funktion der externen Projektbegleitung war. Aufgabe ist es, als unabhängiger Berater/ Projektcontroller den Mittelgeber bei der Steuerung dieses komplexen Vorhabens zu unterstützen. Die ECONUM Unternehmensberatung nimmt gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft Ernst & Young im Auftrag des Bundesforschungsministeriums (BMBF) die Aufgabe der Projektbegleitung wahr. Die Beantwortung spezieller technischer und rechtlichen Fragestellungen erfolgt durch spezialisierte Firmen aus dem Netzwerk von ECONUM. Die Projektbegleitung bedeutet im GITEWS-Projekt vor allem zweierlei: Die Projektbegeleitung berichtet direkt an das Bundesforschungsministerium (BMBF) über den organisatorischen, finanziellen und technischen Projektfortschritt und die Entwicklung des Projekts. Diese Statusberichte enthalten Risikoeinschätzungen, Projektstatusbeurteilungen sowie Prognosebetrachtungen. Die Projektbegleitung steht dem Projektmanagement, das aus dem Konsortium der Forschungseinrichtungen gestellt wird, sowie allen übrigen Konsortialpartnern, bei Bedarf beratend zur Seite. Im GITEWS-Projekt kommen neben den klassischen Projektmanagementwerkzeugen die Schlüsselkompetenzen von ECONUM wie beispielsweise unser interdisziplinärer Beratungsansatz sowie projektbezogene Lösungsansätze zum Tragen, die die Komplexität und Heterogenität des Projekts berücksichtigen: Neben der getrennten Betrachtung von Budget und Meilensteinen erfolgt anhand der ECONUM-Methodik Kosten-/Leistungsmonitoring eine systematische Verknüpfung der Ressourcen Budget und Zeit , das auf gewichteten Meilensteinen und Statusfeststellungen aufbaut. Diese betriebswirtschaftliche Auswertung stellt die Grundlage für ein frühzeitiges Eingreifen und Steuern des Projektes dar. Für die Leitungsebene kann auf diese Weise eine hoch aggregierte Information über den Projektstatus zur Verfügung gestellt werden. Das Tsunamifrühwarnsystem Das deutsche Konzept zur Einrichtung eines Tsunami-Frühwarnzentrums für die Region des Indischen Ozeans baut auf verschiedenen Arten von Messinstrumenten (Sensoren) auf. In etwa 90% alle Fälle wird der Tsunami durch ein Erdbeben, ansonsten durch Vulkanausbrüche und Erdrutsche, ausgelöst. Ziel ist es, durch die Auswertung verschiedener Messgrößen möglichst frühzeitig Hinweise auf einen Tsunami und deren Ausmaß zu erhalten. Eine Tsunamiwelle breitet sich im offenen Meer mit bis zu 700 km/h aus. Für die beschriebene Region vergehen von der Entstehung eines Tsunamis bis zum ersten Aufrollen der Welle auf die Festlandküsten von Indonesien etwa 20 Minuten. In dieser Zeit können verschiedene Sensoren, die an unterschiedlichen Standorten im Ausbreitungsbereich der Welle aufgebaut werden, frühzeitig Abweichungen vom Normalzustand (Anomalien) erfassen. Zu den Sensoren des Tsunami-Frühwarnsystems zählen neben Erdbebenmessstationen, Positionsbestimmungs-Messstationen, Küstenpegeln und Ozeanbojen auch auf dem Meeresboden abgelassene Druckmesser. In einem Warnzentrum in Indonesien werden außergewöhnliche Messdaten sofort mit einer Vielzahl von zuvor berechneter Tsunami-Simulationen abgeglichen, um zuverlässige Tsunami-Warnungen oder Entwarnungen herausgeben zu können. Durch die Einbindung lokaler Wissenschaftler und Techniker im Rahmen des Capacity Building -Programms, sowie über gezielte Maßnahmen zur Entwicklung eines Gefahrenbewußtseins wird eine langfristige Strategie zur Vermeidung von katastrophalen Ausmaßen angestrebt. GITEWS ist ein Projekt der deutschen Bundesregierung im Rahmen des Wiederaufbaus der vom Tsunami betroffenen GITEWS ist ein Projekt der deutschen Bundesregierung im Rahmen des Wiederaufbaus der vom Tsunami betroffenen Region am Indischen Ozean. Es wird durch ein Konsortium aus neun Einrichtungen in Deutschland getragen: GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ), Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), GKSS Forschungszentrum Geesthacht, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM), Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), United Nations University Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS).[1] Weitere Information und Erläuterungen zu den Teilsystemen des Tsunamifrühwarnsystems sind der Webseite www.gitews.de zu entnehmen. Die externe Projektbegleitung Die Arbeiten der Projektbegleitung werden durch ein vielschichtiges Aufgabenfeld und deren Anforderungen bestimmt. Die Vorgehensweisen im Bereich der Forschung unterscheiden sich teils erheblich von den Standards im industriellen Bereich, wenngleich dieses Projekt aufgrund der Anforderungen, als Ergebnis ein operationelles System abzuliefern, an industrieähnlichen Maßstäben gemessen wird. Zudem sind Abstimmungsprozesse mit einer Vielzahl von teilweise internationalen Akteuren durchzuführen. Infolgedessen ergeben sich für die Projektsteuerung komplexe Herausforderungen: Es handelt sich um ein Forschungsprojekt, dass ähnlichen Maßstäben wie ein Industrieprojekt zu entsprechen hat. Am Projekt ist eine große Anzahl an deutschen und indonesischen Instituten mit unterschiedlichen Standorten beteiligt, was zu vielen organisatorischen Schnittstellen führt und Auswirkungen auf die Kommunikation im Projekt hat. Es bestehen viele technische Schnittstellen, die in den zahlreichen Einzelsystemen/Sensoren sowie der Prozessierung innerhalb des für die Steuerung zuständigen Warnzentrums begründet liegen. Die Projektvorlaufzeit von nur wenigen Monaten zur Erstellung von umfassenden Projektplänen und Finanzierungsanträgen war sehr gering. Für den geplanten Leistungsumfang und den internationalen Verknüpfungen steht nur eine vergleichsweise knappe Projektlaufzeit bis zur Fertigstellung eines operativen Systems zur Verfügung. Dennoch handelt es sich um ein mehrjähriges Projekt mit anschließender, gemeinsamer Betriebsphase. GITEWS ist ein internationales Projekt mit Projektpartnern aus Indonesien und Deutschland. Zudem sind zusätzliche Abstimmungen im internationalen Kontext, z.B. UNESCO-IOC notwendig. Durch die internationale sowie interkulturelle Zusammenarbeit besteht die Notwendigkeit zu beständigen Abstimmungsprozessen mit entsprechendem zeitlichem Aufwand. Es soll ein Projekt deutscher und indonesischer Projektbeteiligter sein. Dieses ist erforderlich, um den dauerhaften Betrieb des Systems auf indonesischer Seite sicher zu stellen. Verknüpfung zu themenbezogenen Internetseiten: GITEWS BMBF UNESCO [1] Quelle: www.gitews.de In Verbindung stehende Nachrichten: Parlamentarischer Staatssekretär hat gemeinsam mit Indonesiens Präsident Yudhoyono in Jakarta die Zentrale für das Tsunami-Frühwarnsystem eingeweiht - 11-11-08 18:37