Stundenprotokoll vom 27.02.2007 CHEM 1. Fragen zum Molekülorbitalmodell a. Den Schülern wurde die Möglichkeit gegeben, Fragen zum Molekülorbitalmodell zu stellen. Dabei wurden keine bemerkenswerten Fragen gestellt sodass die Hausaufgaben vorgestellt wurden. 2. Zusammenfassung der letzten Stunde durch vorherige Protokollantin Sandra Gollasch 3. Vorstellung der Hausaufgaben a. Aufgabe: Stellen Sie sowohl zwei Neon-Atome, wie auch ein Stickstoff-Molekül in Molekülorbitalschreibeweise dar: o Jannik Breiter stellt seine Hausaufgabe vor: 10𝑁𝑒 ↑↓ ↑↓ ↑↓ ↑↓ 2p 2s ↑↓ 1s = 1𝑠 2 2𝑠 2 2𝑝6 ∗ ↑↓ ↑↓ ↑↓ 𝜋2𝑝 ∗ ↑↓ 𝜎2𝑠 ↑↓ ↑↓ ↑↓ 𝜋2𝑝 ↑↓ 𝜎2𝑝 ∗ ↑↓ 𝜎1𝑠 ↑↓ 𝜎1𝑠 Bei der Besprechung sind wir zu folgenden Erkenntnissen gekommen: Das Molekülorbitalmodell ist NUR ein Überprüfungsmuster für mögliche Vorhersagungen der Verbindungsverhältnisse Das Molekülorbitalmodell (MO) sagt also aus, wie voraussichtliche Bindungen aussehen werden Dient als wahrscheinliche Voraussagung für die Strukturen, die man noch nicht kennt. ↑↓ ↑↓ ↑↓ ↑↓ 2p 2s ↑↓ 1s Xenon-Verbindungen: Xenon(II)-chlorid (Xenondichlorid) XeCl2 Xenon(IV)-chlorid (Xenontetrachlorid) XeCl4 Xenon(II)-fluorid (Xenondifluorid) XeF2 Xenon(IV)-fluorid (Xenontetrafluorid) XeF4 Xenon(VI)-fluorid (Xenonhexafluorid) XeF6 Xenonfluoridoxide RESULT: Martin T. fragte, ob alle Edelgase komplett unreaktiv seien dies stimmt nicht, da es beispielsweise XenonVerbindungen gibt (siehe rechts). Xenon(VI)-oxid (Xenontrioxid) XeO3 Xenon(VIII)-oxid (Xenontetroxid) XeO4 Natriumperxenat Na4XeO6 o Dennes stellt seine Hausaufgabe vor: 7𝑁 Verwendung: z.B. Autoscheinwerfer (gekennzeichnet durch helles, grelles, weißes Licht) = 1𝑠 2 2𝑠 2 2𝑝3 ∗ 𝜋2𝑝 ∗ 𝜎2𝑠 ↑ ↑ ↑ 2p ↑↓ 2s ↑↓ 1s ↑↓ ↑↓ ↑↓ ↑↓ 𝜋2𝑝 ↑↓ 𝜎2𝑝 ∗ ↑↓ 𝜎1𝑠 ↑↓ 𝜎1𝑠 ↑ ↑ ↑ 2p ↑↓ 2s ↑↓ 1s © Hendrik-Jörn Günther 1 Stundenprotokoll vom 27.02.2007 CHEM Das MO kann zwei Atome miteinander in Bezug setzen. Da es bei polyatomaren Verbindungen für den Chemieunterricht zu komplex würde, hat Herr Beckmann sich dazu entschlossen, es dabei zu belassen und sich wieder dem Thema Farben zu widmen. Übung und Anwendung der Farbenlehre mit Hilfe des Orbitalmodells Herr Beckmann hat 3 Versuche durchgeführt, die zur Verdeutlichung und als Einstiegsbeispiel in die Farbenlehre dienen soll. 1. Ein normales, handelsübliches Blatt Papier wird in einem nicht gänzlich abgedunkelten Raum untersucht: a. Ohne Licht: Das Blatt Papier sieht gräulich pal aus. b. Mit gelben Licht: Das Blatt Papier sieht gelblich aus c. Mit UV-Licht (Schwarzlicht): Das Blatt Papier hat einen sie dunkelblau aus. 2. So genanntes Leuchtpulver wird unter den selben Gegebenheiten betrachtet: a. Ohne Licht: Das Pulver sieht gräulich-gelb aus b. Mit gelben Licht: Das Pulver leuchtet nach, wenn es aus dem Lichtkegel genommen wird c. Mit UV-Licht: Das Pulver sieht schon in dem Licht „neon-grün“ aus und leuchtet in der selben Farbe mit nur langsam abnehmender Intensität ab 3. Eine Box, in der sich verschiedene, auf Licht reagierende Stäbchen befanden, wurden unter den selben Gegebenheiten betrachtet: a. Ohne Licht: Alle Stäbchen sahen gelblich-grau aus b. Mit gelben Licht: Die Stäbchen sahen alle Stäbchen gelb aus. Bei Entfernung des Lichtes leuchteten die Stäbchen in unterschiedlichen Farben nach (siehe Abb. 2) c. Mit UV-Licht: Die Stäbchen leuchteten sofort in ihrer eigentlichen Farbe sehr intensiv auf und behielten ihre Farbe lange bei. Abb.1 kein Licht Abb.2 gelbes Licht Abb. 3 UV-Licht © Hendrik-Jörn Günther 2 Stundenprotokoll vom 27.02.2007 CHEM Anschließend folgte eine Diskussion über die Emission von Licht. Dabei wurde unter Anderem kurz angeschnitten, was Licht ist und es kamen Stimmen auf, das Licht als unendlich kleiner Stoff zu behnadeln ist (Stichwort: Newtonsche Korpuskeltheorie). Als Resultat dieser kleinen Diskussion lässt sich sagen, dass das Licht, welches emittiert wird, nicht das Licht ist, mit dem der Stoff beleuchtet worden ist. Als weitere Zielfrage wollten wir den Unterschied zwischen Fluoreszenz und Phosphoreszenz erläutern und erklären. Absorption und Emission im Vergleich Folgendes ist sowohl Unterrichtsprotokoll wie auch Hausaufgabe. Dabei sind die Elemente der Hausaufgabe in kursiv gedruckt. Zunächst einmal muss der Unterschied zwischen Fluoreszenz und Phosphoreszenz erklärt werden. 1. Unter Phosphoreszenz versteht man eine Desaktivierung, also den Vorgang, bei der ein Molekül seine überschüssige Energie an die Umgebung abgibt. Dabei wandert ein Elektron aus einem erhobenen Zustand in ein Orbital von geringerer Energiedichte. Die Energiedifferenz wird in Form eines Photons emittiert. Diese emittierte Strahlung hat eine spezifische Wellenlänge. Wenn also nun ein Stoff mit Licht beleuchtet wird, so wird Energie hinzugefügt und die Elektronen innerhalb des Stoffes absorbieren diese Energie. Die Elektronen absolvieren einen Quantensprung in die nächst höhere Energiestufe (Orbital). Normalerweise können diese wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren, wenn das Molekül mit anderen Molekülen kollidiert und ihre Energie somit partiell verteilen. Sollte dies nicht vollständig gelingen, so wird die Energie als z.B. ein Photon wieder abgegeben. Allerdings kommt bei der Phosphoreszenz hinzu, dass nach einem Zeitraum von ca. 10−8 𝑠 das Elektron einen weiteren Quantensprung vornimmt und zwar in ein metastabiles Orbital. Dabei wird der Spin des Elektrons geändert, was wiederum intersys. crossing genannt wird. Das Molekül verweilt für einige Zeit in dieser Form und da eine Spinumkehr nicht wieder möglich ist, gibt das Molekül langsam seine Energie in Form von Strahlung ab, was das Nachleuchten entstehen lässt. 2. Unter Fluoreszenz versteht man die spontane Emission von Licht und endet innerhalb kürzester Zeit nach der Beleuchtung mit Licht. Wird ein fluoreszierender Stoff beleuchtet, dann absorbieren die Elektronen die Energie der Photonen.Die Elektronen absolvieren ähnlich wie bei der Phosphoreszenz einen Quantensprung. Allerdings wird hierbei keine Spinumkehrung absolviert, sodass nach dem Verweilen in dem angeregten Zustand das Elektron wieder in den höchsten, vorher erreichten Zustand zurückwechselt. Bei diesem Vorgang kann Strahlung emittiert werden, was zur Fluoreszenz führt. Dabei ist die Anregungsenergie gleich der Emittierten Energie, wobei nach der Stokesschen Regel gilt, dass die Wellenlänge des emittierten Photons nie kleiner sein kann, als die des absorbierten Photons. Sollte dies jedoch der Fall sein (emittierte = absorbierte), so spricht man von einer Resonanzfluoreszenz. Der Name Fluoreszenz kommt vom Mineral Fluorit (Flussspat) CaF2, da dieses fluoreszierend ist. © Hendrik-Jörn Günther 3 Stundenprotokoll vom 27.02.2007 CHEM Herr Beckmann hat einen Graphen skizziert, in dem er den Vorgang der Fluoreszenz darstellen wollte: Elektron Absorption Licht Niedrigstes, unbesetztes Orbital Emission Höchstes, noch besetztes Orbital Die Energie E einer elektromagnetischen Strahlung mit einer gegebenen Frequenz 𝜈 kann nur in bestimmten Portionen absorbiert und emittiert werden. Somit kann sich die Energie eines Feldes (in diesem Falle des Orbitalbereiches) nur folgendermaßen ändern: 𝐸 =ℎ∗𝜈 =ℎ∗𝑓 Dabei ist h das Plancksche Wirkungsquantum ( Naturkonstante 6,626006*10-34 Js; also Energie * Zeit = {Wirkung}). Aufgrund von anderen Theorien (Stichwort Gastheorie) hat Planck herausgefunden, dass Strahlung nur in Energiepaketen der obigen Größe absorbiert und emittiert werden können. Somit ist das Wirkungsquantum nur ein Proportionalitätsfaktor. Im obigen Diagramm absorbiert ein Elektron Licht (Photon) das in der Form von 𝐸 =ℎ∗𝜈 =ℎ∗𝑓 Auftreffen muss, damit das Elektron einen Quantensprung (Sprung in das nächste, unbesetzte Orbital) vollführt. Bei der Fluoreszenz (siehe Definitionen Seite 3) springt dieses Elektron wieder zurück in das Ursprungsorbital allerdings mit veränderter Wellenlänge. © Hendrik-Jörn Günther 4