Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau

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Ein neues Museum auf der Berlin Spandau
Zitadelle Spandau
Nichtoffener Wettbewerb
Ausschreibung
Nichtoffener Wettbewerb
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau
Berlin Spandau
Ausschreibung
Berlin, März 2010
Herausgeber und Wettbewerbsdurchführung
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abteilung Städtebau und Projekte
Referat II D
Brückenstraße 6
10179 Berlin
Wettbewerbsausschreibung
Abteilung Städtebau und Projekte
Referat II D
Brückenstraße 6
10179 Berlin-Mitte
Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11
Ulrike Lickert, Architektin
Digitale Bearbeitung
Ulrike Lickert
Titelbild
Lienhard Schulz
Druck
G.R.I.M.M
Inhaltsverzeichnis
Anlass und Ziel ..............................................................................................7
Teil 1 Verfahren ..............................................................................................9
1.1
Auslober, Bauherr, Nutzer..................................................................9
1.2
Art des Verfahrens .............................................................................9
1.3
Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe ..................................10
1.4
Wettbewerbsteilnehmer ...................................................................10
1.5
Preisgericht und Vorprüfung ............................................................ 11
1.6
Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen..............................................14
1.7
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten ...................................................14
1.8
Ortsbesichtigung, Ausgabe der Unterlagen, Rückfragen.................15
1.9
Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen .........................................15
1.10
Geforderte Leistungen .....................................................................16
1.11
Beurteilungsverfahren und Vorprüfung ............................................18
1.12
Preise und Ankäufe..........................................................................18
1.13
Weitere Bearbeitung ........................................................................18
1.14
Eigentum und Urheberrecht.............................................................19
1.15
Verfassererklärung...........................................................................19
1.16
Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten ..............20
1.17
Haftung und Rückgabe ....................................................................20
1.18
Zusammenfassung der Termine ......................................................20
Teil 2 Situation und Planungsvorgaben ....................................................21
2.1
Städtebauliche Rahmenbedingungen..............................................21
2.2
Historische Entwicklung ...................................................................23
2.3
Der Festungsbau - Zitadelle Spandau .............................................25
2.4
Zukünftige Nutzungen auf der Zitadelle...........................................28
2.5
Der Wettbewerbsbereich .................................................................29
2.6
Technische Infrastruktur...................................................................36
2.7
Erschließung und Verkehr ...............................................................36
2.8
Planungsrecht und Bauordnungsrecht ............................................36
2.9
Denkmalschutz ................................................................................36
2.10
Naturschutz......................................................................................37 Teil 3
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
3.9
3.10
3.11
3.12
3.13
3.14
3.15
3.16
Wettbewerbsaufgabe.....................................................................39
Planungsziel ....................................................................................39
Architektonische Zielsetzung ...........................................................39
Ausstellungskonzeption ...................................................................40
Denkmalpflegerische Zielsetzungen ................................................42
Raumprogramm Haus 6 ..................................................................49
Funktionale Anforderungen – Haus 6 ..............................................50
Raumprogramm Haus 8 ..................................................................51
Funktionale Anforderungen – Haus 8 ..............................................52
Gebäudezonierungen ......................................................................52
Technische Gebäudeausrüstung .....................................................53
Eingänge / Erschließung / Wegeführung .........................................53
Nachhaltigkeit / Energieeffizienz / Ökologie ....................................53
Baukosten / Wirtschaftlichkeit ..........................................................55
Barrierefreies Bauen ........................................................................56
Baurechtliche Vorschriften, Normen, Richtlinien..............................57
Beurteilungskriterien des Preisgerichts ...........................................57
Teil 4
4.1
4.2
4.3
Anhang ...........................................................................................59
Digitale Anlagen auf DVD-ROM.......................................................59
Quellenangaben ..............................................................................62
Auszüge aus der Fotodokumentation ..............................................63
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Anlass und Ziel
Anlass und Ziel
Die Spandauer Zitadelle ist eine der bedeutendsten und besterhaltenen
Renaissancefestungen Europas. Angefangen mit den Relikten aus slawischer Zeit und den Gebäuden der mittelalterlichen Burg Spandow bis hin
zu den Bauten der Heeresgasschutzlaboratorien, die ab 1936 auf dem
Gelände errichtet worden sind, können die Besucher und Besucherinnen
neunhundert Jahre steingewordene Geschichte auf der Zitadelle Spandau erleben.
Gegenwärtig sind fünf unterschiedliche Geschichtsmuseen auf der Zitadelle untergebracht. Das Entwicklungs- und Nutzungskonzept sieht
u. a. vor, die von Wasser umgebene Festung zu einer einzigartigen Geschichtsinsel auszubauen.
Zwei denkmalgeschützte Gebäude des Innenhofes der Zitadelle, das
ehemalige Magazingebäude (Haus 8) und die ehemalige Kaserne (Haus
6), sollen einer Nutzung zugeführt und zu einem Museum umgestaltet
werden. Beide Gebäude sind prägender Bestandteil der Festungsanlage
der Zitadelle.
Während in Haus 8 die Aufstellung monumentaler Denkmäler als neue
Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ vorgesehen ist,
soll Haus 6 für Wechselausstellungen und durch ein Tagungs- und Veranstaltungszentrum genutzt werden.
Ziel ist es, die denkmalgeschützten Gebäude für die zukünftigen Nutzungen umzubauen und eine realisierbare Museums- und Ausstellungsgestaltung zu entwickeln, die die inhaltliche Ausstellungskonzeption des
Auslobers umsetzt.
Das Raumprogramm umfasst ca. 3.871 m² NF.
Der Kostenrahmen für die Kostengruppen 300 + 400 beträgt 6.920.000,€ einschließlich 10 % UV. Die Kosten für die Ausstellung betragen
2.795.000,- €. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 12.270.000,- €.
Die Maßnahme wird zu je 50 % durch die Deutsche Klassenlotterie
(DKLB) und den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
finanziert.
Geplant ist eine Fertigstellung bis 2013.
7
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
Teil 1 Verfahren
1.1
Auslober, Bauherr, Nutzer
Auslober, Bauherr, Nutzer
Land Berlin,
vertreten durch das Bezirksamt Spandau von Berlin,
Abteilung Bildung, Kultur und Sport - FB Kultur,
Kunstamt
Zitadelle
Am Juliusturm
13599 Berlin
Andrea Theissen
Tel: +49 (0)30 354 944 264
Fax: +49 (0)30 354 944 303
E-Mail: [email protected]
Wettbewerbsdurchführung
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abteilung Städtebau und Projekte
Referat II D
Brückenstraße 6
10179 Berlin
Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11
Tel.: +49 (0)30 9025 2039
Fax: +49 (0)30 9025 2535
E-Mail: [email protected]
mit
Dipl.-Ing. Ulrike Lickert
Knaackstraße 78
10435 Berlin
Tel.: +49 (0)30 473 78 230
Fax: +49 (0)30 473 78 229
E-Mail: [email protected]
1.2
Art des Verfahrens
Die Auslobung erfolgt als nichtoffener Wettbewerb für Architekten als Generalplaner bzw. Arbeitsgemeinschaften aus Architekten, Ausstellungsgestaltern und Ingenieuren der Fachrichtung Technische Ausrüstung, Thermische Bauphysik, Tragwerksplanung und Brandschutz. Das gesamte
Verfahren ist bis zum Abschluss anonym.
Kommunikation
Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt über E-Mail.
9
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
1.3
Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe
Dem Wettbewerb liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW
2008) sowie das Rundschreiben SenStadt VI A Nr. 06 / 2009 (Einführung
der RPW) zugrunde, soweit nachstehend nichts anderes ausgeführt ist.
Die Architektenkammer Berlin wirkt vor, während und nach dem Wettbewerb beratend mit. Der Wettbewerb ist bei der Architektenkammer unter
der Nummer B-2010-06 registriert. Mit der Registrierung wird bestätigt,
dass die vorliegenden Auslobungsbedingungen den Bestimmungen der
Richtlinie RPW 2008 entsprechen. Gemäß den besonderen Bestimmungen für öffentliche Auslober (RPW 2008, §9) sind die Vorschriften der
Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) anzuwenden.
Einverständnis
Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer und Gast erklärt sich durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren mit den
vorliegenden Teilnahmebedingungen und der Anwendung der RPW 2008
einverstanden. Verlautbarungen jeder Art über Inhalt und Ablauf vor und
während der Laufzeit des Wettbewerbsverfahrens, einschließlich der Veröffentlichung der Wettbewerbsergebnisse, dürfen nur über die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat II D, abgegeben werden.
Datenschutz
Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer, Gast und Auftragnehmer willigt durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren
ein, dass seine personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit o.g.
Wettbewerb bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Form einer
automatisierten Datei geführt werden. Diese Einwilligung ist auf der Verfasser- bzw. auf der Zustimmungserklärung zu bestätigen. Eingetragen
werden Name, Anschrift, Telefon, Beauftragung im Wettbewerb, Kammermitgliedschaft, Berufsbezeichnung. Nach Abschluss des Verfahrens
können auf Wunsch diese Daten gelöscht werden (durch Vermerk auf der
Verfassererklärung). Gemäß § 6 des novellierten Datenschutzgesetzes
ist die Einwilligung der Betroffenen notwendig, da eine spezielle Rechtsgrundlage für die Führung dieser Datei fehlt.
Vergabekammer
Öffentliche Aufträge, die gemäß den Vergabevorschriften der EU vergeben werden müssen, unterliegen einem Rechtsschutzverfahren. Für die
öffentlichen Auftraggeber des Landes Berlin wird dieses Verfahren vor der
Vergabekammer des Landes Berlin geführt.
Vergabekammer des Landes Berlin
Martin-Luther-Str. 105, 10825 Berlin
Tel. +49(030) 9013 8316, Fax. +49(030) 9013 7613
1.4
Wettbewerbsteilnehmer
Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden entsprechend der Ankündigung
im EU-Amtsblatt vom 05.01.2010 in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gemäß RPW und VOF) durch ein vom
Preisgericht unabhängiges Auswahlgremium 20 Architekten als Generalplaner bzw. Arbeitsgemeinschaften aus Architekten, Ausstellungsgestaltern und Ingenieuren der Fachrichtung Technische Ausrüstung, Thermische Bauphysik, Tragwerksplanung und Brandschutz ausgewählt.
10
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
1.5
Preisgericht und Vorprüfung
Fachpreisrichter
Roger Diener
Architekt, Basel/Berlin
Petra Kahlfeldt
Architektin, Berlin
Arno Brandlhuber
Architekt, Berlin
Dr. Werner Lorenz
Beratender Ingenieur, Berlin
Ulrich Schwarz
Ausstellungsgestalter, Berlin
Stellvertretende
Fachpreisrichter
Josè Gutierrez Marquez
Architekt, Berlin
Hella Rolfes
Architektin, Berlin
Jörg Schmidtsiefen
Ausstellungsgestalter, Berlin
Sachpreisrichter
Regula Lüscher
Senatsbaudirektorin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
André Schmitz
Staatssekretär
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
Andrea Theissen
Leiterin des Spandauer Kunstamtes und des
Stadtgeschichtlichen Museums Spandau,
Projektleiterin
Carsten-Michael Röding
Bezirksstadtrat für Bauen, Planen und
Umweltschutz
Bezirk Spandau von Berlin
Stellvertretende
Sachpreisrichter
Dr. Dagmar Tille
Leiterin der Werkstatt – Baukultur, Kommuni-
kation, Oberste Denkmalschutzbehörde
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Konrad Zander
Abteilungsleiter Ministerielle Angelegenheiten
des Bauwesens
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Manfred Kühne
Leiter der Abteilung Städtebau und Projekte
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
11
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
Carmen Mann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau,
Projektkoordinatorin
Peter Ostendorff
Referatsleiter Wettbewerbe und
Auswahlverfahren
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Katharina Behrens
Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz
Leiterin Facility Management
Bezirksamt Spandau von Berlin
Sachverständige
Prof. Dr. Bernhard Kroener
Historiker, Dekan der Philosophischen Fakultät an der Universität Potsdam, Mitglied des
wissenschaftlichen Beirats Dr. Andreas Nachama
Geschäftsführender Direktor der Stiftung
Topographie des Terrors, Mitglied des
wissenschaftlichen Beirats
Dr. Ferdinand Damaschun
Leiter der Abteilung Ausstellungen
und Öffentliche Bildung,
Museum für Naturkunde Berlin
Regina Preuß
Referat Grundsatzangelegenheiten
EU-Förderung
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
Dr. Thomas Schmidt
Landesdenkmalamt Berlin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Dr. Dieter Nellessen
Untere Denkmalschutzbehörde
Bezirksamt Spandau von Berlin
Uwe Dechène
Projektvorbereitung und – prüfung
Ministerielle Angelegenheiten des Bauwesens
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Martina Häusler
Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz,
Facility Management
Bezirksamt Spandau von Berlin
Thomas Heimann
Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz,
Facility Management
Bezirksamt Spandau von Berlin
12
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
Elke Hube
Leiterin des Naturschutz und
Grünflächenamtes
Bezirksamt Spandau von Berlin
Bernd Machatzi
Büro des Landesbeauftragten für Naturschutz
und Landschaftspflege
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Annette Thimm
Projektvorbereitung und – prüfung
Ministerielle Angelegenheiten des Bauwesens
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Nanna Sellin-Eysholdt
Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Ingeborg Stude
Barrierefreies Bauen
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Klaus Laufmann
Senioren- und Behindertenbeauftragter
Bezirksamt Spandau von Berlin
Volker Hübner
Architekt, Berlin
Vorprüfung
Ulrike Lickert
Architektin, Berlin
Juliane Zach
Architektin, Berlin
Norbert Giebels
Architekt, Berlin
Kostenprüfung
N.N
Gäste
Peter Kever
Architektenkammer Berlin
Johannes Stumpf
Landeswettbewerbsausschuss
Architektenkammer Berlin
Marion Pristel
Baukammer Berlin
Mitglieder der BVV Spandau
13
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
1.6
Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen
Die Wettbewerbsunterlagen werden im Rahmen der Ortsbesichtigung am
19.03.2010 an die Teilnehmer ausgegeben, siehe auch Punkt 1.8.
Der Ausschreibungstext wird den Teilnehmern zusätzlich am 17.03.2010
per E-mail zugesandt.
Teilnehmer, die die Ortsbesichtigung nicht wahrnehmen können, bekommen die Wettbewerbsunterlagen am gleichen Tag auf dem Postweg zugesandt.
1.7
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten
Die Arbeiten müssen bis zum 18.05.2010 von 14.00 Uhr – 17.00 Uhr in
der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren
Brückenstraße 6 - Jannowitzcenter
10179 Berlin
Raum Nr. 4.026
abgegeben oder am selben Tag oder davor liegend per Post- oder Kurierdienst eingereicht werden. Die Wettbewerbspläne sind in einer „eckigen“
Planrolle abzuliefern.
Die Wettbewerbsarbeiten sind zur Wahrung der Anonymität in verschlossenem Zustand ohne Absender oder sonstigen Hinweis auf den Verfasser,
aber mit der Kennzahl und dem Vermerk „Zitadelle Spandau“ einzureichen. Bei Zustellung durch Kurierdienst ist der Empfänger als Absender
anzugeben.
Bei der Einreichung durch Post- oder Kurierdienst (porto- und zustellungsfrei für den Empfänger) gilt die Einlieferungsfrist als erfüllt, wenn der Aufgabestempel das Datum des 18.05.2010 oder eines davor liegenden Tages
trägt. Der Verfasser selbst ist für die Lesbarkeit des Aufgabestempels auf
der Sendung verantwortlich. Verspätet eingegangene Arbeiten, deren Aufgabestempel/Aufgabebeleg fehlt, unleserlich oder unvollständig ist oder
dessen Richtigkeit angezweifelt wird, werden vorbehaltlich des späteren
Nachweises fristgemäßer Einlieferung, den der Teilnehmer zu erbringen
hat, mitbeurteilt. Bei Einreichung durch Post- oder Kurierdienst ist eine
Kopie des Aufgabebelegs in gleicher anonymisierter Weise wie die Arbeit
selbst, mit der Kennziffer versehen, an den Auslober nachzusenden.
Kennzeichnung der Arbeiten
Die Wettbewerbsarbeiten sind in allen Stücken nur durch eine gleichlautende Kennzahl zu bezeichnen. Sie ist aus sechs arabischen Ziffern zu
bilden und in einer Größe von 1 cm Höhe und 4 cm Breite auf jedem Blatt
und Schriftstück in der rechten oberen Ecke anzubringen.
Der Wettbewerbsverfasser hat die Verfassererklärung mit seiner Anschrift in einem verschlossenen und undurchsichtigen Umschlag mit
der gleichen Kennzahl abzugeben, mit der er seine Wettbewerbsarbeit
gekennzeichnet hat. Dieser Umschlag ist gleichzeitig mit der Wettbewerbsarbeit abzugeben.
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Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
1.8 Ortsbesichtigung, Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen, Rückfragen
Ortsbesichtigung
Die Ortsbesichtigung mit den Wettbewerbsteilnehmern findet am
19.03.2010 um 11.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Eingang zur Zitadelle
am Torhaus, Am Juliusturm 1, 13599 Berlin. Die Wettbewerbsunterlagen
werden zur Ortsbesichtigung ausgegeben, siehe auch 1.6 Ausgabe der
Wettbewerbsunterlagen.
Eine weitere Möglichkeit, die beiden Häuser zu besichtigen besteht am
24.03.2010 um 13.00 Uhr, Treffpunkt siehe oben.
Die Ortsbesichtigung durch das Preisgericht findet zu Beginn der Preisgerichtssitzung am 29.06.2010 statt.
Rückfragen
Rückfragen können schriftlich gestellt werden. Sie müssen bis Donnerstag, den 25.03.2010, 12.00 Uhr bei folgender E-Mail-Adresse eingegangen sein: [email protected] (s. 1.1).
Bei den Rückfragen sind jeweils die Teilziffern der Ausschreibung, auf die
sie sich beziehen, zu nennen.
Ein Rückfragenkolloquium mit den Teilnehmern findet nicht statt. Die Beantwortung der Rückfragen erfolgt in Abstimmung mit dem Preisgericht.
Die Zusammenstellung aller eingereichten Fragen und deren Beantwortung werden allen am Verfahren Beteiligten am 31.03.2010 per E-Mail zugesandt und ist Bestandteil der Ausschreibung.
1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen
Unterlagen des Wettbewerbs sind:
-
die vorliegende Ausschreibung
DVD-ROM mit digitalen Daten (s. Teil 4 Anhang),
u.a. die im Folgenden aufgeführten Planunterlagen und Dokumente:
- Übersichts- / Lageplan
- Grundrisse, Ansichten, Schnitte Haus 6 und Haus 8
- Luftbild
Die digitalen Bestandspläne der beiden Gebäude basieren auf historischen
Planunterlagen. Ein umfassendes Aufmaß soll im Rahmen der weiteren
Bearbeitung erfolgen.
Hinweis
Jeder Teilnehmer des Verfahrens verpflichtet sich, die vorliegenden digitalisierten Daten und Pläne nur für die Beteiligung am Verfahren zu nutzen.
Daten, die im Rahmen der Bearbeitung als Zwischenprodukte anfallen und
nicht an den Auslober abgegeben werden, sind nach Abschluss des Wettbewerbes zu löschen.
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Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
1.10
Geforderte Leistungen
Von den Teilnehmern werden folgende Leistungen erwartet:
Geforderte Leistungen in Papierform
1. Lageplan M 1:500 mit Darstellung der Gebäudegrundrisse EG und
der Außenbezüge
2. Grundrisse aller Geschosse Haus 6 und Haus 8, M 1:200
mit Eintragung der Raumbezeichnungen gem. Raumprogramm,
deutliche Kennzeichnung von Bestand und Neu
3. Ansichten, M 1:200, deutliche Kennzeichnung von Bestand und Neu,
4. Zum Verständnis des Entwurfs erforderliche Schnitte, M 1:200, deutliche Kennzeichnung von Bestand und Neu
5. 2 Systemschnitte (Haus 6 und Haus 8) zur Darstellung des Umgangs
mit dem Bestand und der technischen Infrastruktur, M 1:50
6. Max. zwei Perspektiven zur Darstellung der innenräumlichen und
gestalterischen Qualität
7. Beispielhafte Darstellung des Umgangs mit den verschiedenen
Zeitschichten
8. Beispielhafte Darstellung der Ausstellungskonzeption durch Skizzen,
Details, Fotos
9. Prüfpläne (gefaltet):
ein Satz der verlangten Grundrisse und Schnitte mit Eintragung
- der Raumbezeichnungen gem. Raumprogramm
- der für die Berechnung notwendigen Maße
- der Raum- bzw. Flächengrößen
- Kennzeichnung von Alt und Neu
10. Berechnungsergebnisse auf Formblättern (Formblatt NF_TF,
Formblatt Kostenkenndaten, s. digitale Anlage, 4.1.10 Formblätter)
Der Rechenweg ist nachvollziehbar auf den Prüfplänen darzustellen.
- Nutzflächen NF in der Aufschlüsselung gem. Raumprogramm
- Technische Funktionsflächen TF
- Brutto-Rauminhalt BRIa (Haus 6)
- DAF Dachfläche (Haus 6)
- IWF Innenwandflächen - Abriss / Neu
- Horizontale Trennflächen - Abriss / Neu
11. Erläuterungsbericht
(getrennt von den Plänen, max. 4 DIN A 4 Seiten):
- Erläuterung und Begründung des Entwurfskonzepts und der
Ausstellungsgestaltung
- Aussagen zu Konstruktion und Materialien
- Aussagen zur Wirtschaftlichkeit
- Angaben zu gebäudetechnischen Funktionen
12. Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 zu den KG 300 und 400
13. Beschreibung der Ausstellungsgestaltung zur Kostenermittlung
14. Verzeichnis der eingereichten Unterlagen
15. Verfassererklärung (s. Digitale Anlagen, 4.1.12 Formblätter)
Zusätzlich geforderte Leistungen in digitaler Form
Zusätzlich sind folgende Leistungen in digitaler Form auf CD-Rom zu
erbringen (für Vorprüfung, Ergebnisprotokoll und Veröffentlichung):
– die Präsentationspläne als Windows-kompatible .tif-Datei(en) in einer
Auflösung von bevorzugt 300 dpi (ggf. LZW-komprimiert)
16
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
– die Präsentationspläne als pdf-Datei(en) mit eingebundenen
Pixeldarstellungen in einer Auflösung von bevorzugt 300 dpi.
Als verbindliche Form der Arbeit gilt der Papierausdruck.
Hinweise zu den geforderten digitalen Leistungen
„Offene“ Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkExpress,
Illustrator etc.) können nicht berücksichtigt werden. Bildmaterial, das
nicht im genannten Windows-kompatiblen .tif-Format vorliegt, kann nicht
berücksichtigt werden.
Die CD-ROM selbst trägt als Titel nur die sechsstellige Kennzahl, mit der
auch die schriftlichen Pläne gekennzeichnet werden (z.B. 123456). Die
einzelnen Dateien auf der CD-ROM müssen wie folgt benannt werden:
Der erste Teil des Dateinamens ist die sechsstellige Kennzahl, danach
folgt ein Unterstrich und anschließend der eigentliche Dateititel, gefolgt
von der Formatangabe, z.B. „tif“.
Beispiele:
- Lageplan:
123456_lageplan.tif
- Grundrisszeichnung Erdgeschoss:
123456_grundriss_eg.pdf
- Ansichten:
123456_ansicht_01.pdf
In den Dateinamen dürfen keine Leer- und Sonderzeichen vorkommen.
Die CD-ROM ist für Windows-kompatiblen PC zu erstellen. MacintoshFormate können grundsätzlich nicht verwendet werden.
Allgemeine Hinweise
Jeder Teilnehmer darf nur eine Arbeit ohne Variante einreichen. Gemäß
RPW § 5 Abs. 2 werden Darstellungen, die über die in der Auslobung geforderten Leistungen hinausgehen oder gegen bindende Vorgaben des
Auslobers verstoßen, von der Vorprüfung ausgesondert. Farbige Darstellungen sowie erläuternde Skizzen sind zugelassen.
Für die Präsentation der Wettbewerbsarbeiten stehen pro Wettbewerbsteilnehmer max. drei 2 m hohe Rolltafeln mit einer Hängefläche von 1,96
m (Breite) x 1,46 m (Höhe) zur Verfügung.
Die vom Auslober zur Verfügung gestellten Planformate sind ein Angebot,
den Wettbewerbsbeitrag darzustellen, sie müssen nicht verwendet werden. Um die Arbeiten gegebenenfalls bei einer späteren Ausstellung in
Wechselrahmen präsentieren zu können, sollte kein größeres Blattformat
als 1,20 m x 0,90 m gewählt werden.
Ausschlusskriterien / Verstoß gegen bindende Vorgaben
Die für die Wettbewerbsaufgabe verbindlichen Vorgaben werden im Sinne
der Innovation und des Wettbewerbgedankens auf folgende grundsätzliche Anforderungen begrenzt:
Es werden keine bindenden Vorgaben im Sinne der RPW 2008 § 5
Absatz 1 und § 6 Absatz 2 formuliert.
17
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
Wettbewerbsbeiträge, die gegen bindende Vorgaben verstoßen, werden
von der Beurteilung ausgeschlossen.
Wettbewerbsbeiträge, die während der Laufzeit des Wettbewerbes veröffentlicht werden, verstoßen gegen die in § 1 Absatz 4 und § 6 Absatz
2 RPW 2008 geforderte Anonymität und sind von der Beurteilung auszuschließen.
1.11
Beurteilungsverfahren und Vorprüfung
Das Beurteilungsverfahren ist unter § 6 Absatz 2 der RPW 2008 dargestellt. Ergänzend gilt Folgendes: Die eingereichten Arbeiten werden mit
Hilfe eines Kriterienkataloges (siehe auch 3.16 Beurteilungskriterien des
Preigerichtes) vorgeprüft. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe können die
Sachverständigen zur Unterstützung der Vorprüfer hinzugezogen werden.
Dem Preisgericht werden die Ergebnisse der Vorprüfung als Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt, die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem
Preisgericht vorbehalten.
1.12
Preise und Anerkennungen
Die Wettbewerbssumme (RPW 2008 § 7 Absatz 2) ist auf der Basis des
§ 34 HOAI ermittelt. Für Preise und Anerkennungen stehen insgesamt
35.000 Euro zur Verfügung.
Vorgesehen ist folgende Aufteilung:
1. Preis
2. Preis
3. Preis
Anerkennung
Anerkennung
12.000,00 €
9.000,00 €
7.000,00 €
3.500,00 €
3.500,00 €
Über die Preise und Anerkennungen hinaus ist eine Kostenerstattung nicht
vorgesehen. Die Preise werden nach Entscheidung des Preisgerichts unter
Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt. Das Preisgericht kann einstimmig
eine andere Verteilung beschließen oder Preisgruppen bilden. Die Mehrwertsteuer von derzeit 19 % ist in den genannten Beträgen nicht enthalten
und wird den inländischen Teilnehmern zusätzlich ausgezahlt.
1.13
Weitere Bearbeitung
Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe.
Bei der Umsetzung des Projekts wird unter Würdigung der Empfehlungen
des Preisgerichts einer der Preisträger mindestens mit den Leistungsphasen 2 - 5 nach § 33, 49 und 53 HOAI beauftragt, sofern kein wichtiger Grund
einer Beauftragung entgegensteht (RPW 2008 § 8 Absatz 2). Voraussetzung ist, dass die Ausführung der ausgewählten Arbeit im Kostenrahmen
möglich ist. Die Kosten werden durch die Vorprüfung nach einheitlichen
Kostenkennwerten ermittelt.
18
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits
erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten Preises oder Anerkennung nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren
Bearbeitung zugrunde gelegt wird (RPW 2008 § 8 Absatz 2).
Wenn vom Auftraggeber in begründeten Einzelfällen vom Votum des Preisgerichts hinsichtlich der weiteren Beauftragung abgewichen wird, sind mit
allen Preisträgern Verhandlungen über die Auftragsvergabe durchzuführen.
Architekten, die nicht Mitglieder der Berliner Architektenkammer sind, werden gemäß § 6 Bau- und Architektenkammergesetz verpflichtet, sich bei
Auftragserteilung im Verzeichnis auswärtiger Architekten der Architektenkammer Berlin eintragen zu lassen. Bei Bedarf wird die Hinzuziehung eines Kontaktbüros empfohlen.
Kunst am Bau
Gemäß den Ausführungen in der Allgemeinen Anweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben Berlins (Anweisung Bau) ist
beabsichtigt, für diese Baumaßnahme Mittel für „Kunst am Bau“-Maßnahmen bereit zu stellen.
Die Ausschreibung dieser Leistung soll in einem gesonderten Verfahren
erfolgen.
1.14
Eigentum und Urheberrecht
Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen ausgezeichneten und angekauften Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum des Auslobers. Das Urheberrecht und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe bleiben dem
Verfasser erhalten (RPW 2008 § 8 Absatz 3).
Der Auslober ist berechtigt, die zu Beurteilung zugelassenen Arbeiten
nach Abschluss des Wettbewerbs ohne weitere Vergütung zu dokumentieren, auszustellen und (auch über Dritte) zu veröffentlichen. Die Namen der
Verfasser werden dabei genannt.
1.15
Verfassererklärung
Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklärung versichern die Wettbewerbsteilnehmer, dass sie die geistigen Urheber der Wettbewerbsarbeiten, gemäß den Wettbewerbsbedingungen teilnahmeberechtigt, mit einer
Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur fach- und
termingerechten Durchführung in der Lage sind.
Die Verfassererklärung befindet sich als Formblatt auf beiliegender DVDROM im Ordner: 4.1.10 Formblätter.
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Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren
1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung
der Arbeiten
Das Ergebnis des Wettbewerbs wird (unter Vorbehalt der Prüfung der Teilnahmeberechtigung) den Teilnehmern, deren Arbeit mit einem Preis oder
einer Anerkennung ausgezeichnet wird, unmittelbar nach der Entscheidung des Preisgerichts mitgeteilt, allen anderen durch Übersendung des
Preisgerichtsprotokolls mitgeteilt und der Öffentlichkeit über die Presse
bekannt gegeben sowie unter www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/ausstellungen angekündigt.
Die zur Beurteilung zugelassenen Wettbewerbsarbeiten werden mit den
Namen der Verfasser, der Mitarbeiter und Sonderfachleute, den Preisen
und Anerkennungen, der Aufnahme in die engere Wahl und dem Preisgerichtsprotokoll öffentlich ausgestellt. Eröffnung, Ort und Dauer der Ausstellung werden den Wettbewerbsteilnehmern und der Presse bekannt gegeben (RPW 2008 § 8 Absatz 1).
1.17 Haftung und Rückgabe
Für die Beschädigung oder den Verlust der eingereichten Arbeiten haftet
der Auslober nur im Fall nachweisbar schuldhaften Verhaltens. Die nicht
prämierten Arbeiten von in Berlin ansässigen Teilnehmern können zu einem Zeitpunkt, der ihnen rechtzeitig mitgeteilt wird, bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - II D - abgeholt werden. Sind diese Arbeiten,
trotz einer Erinnerung sechs Wochen nach dem genannten Termin nicht
abgeholt worden, so geht der Auslober davon aus, dass die betreffenden
Teilnehmer das Eigentum an ihren Arbeiten aufgegeben haben und wird
dann mit diesen Arbeiten nach seinem Belieben verfahren.
Im Übrigen erfolgt die Rücksendung der nicht prämierten Arbeiten von Teilnehmern, die nicht in Berlin ansässig sind, nur dann, wenn die Arbeiten
in transportgerechter und wieder verwendbarer Verpackung eingereicht
wurden.
1.18 Zusammenfassung der Termine
Versand der Ausschreibungsunterlagen
Ortsbesichtigung
Weitere Möglichkeit der Ortsbesichtigung
Rückfragen
Rückfragenbeantwortung
Abgabe der Arbeiten
Sitzung des Preisgerichts
Ausstellung
19.03.2010
19.03.2010 - 11.30 Uhr
24.03.2010 - 13.00 Uhr
bis 25.03.2010 - 12.00 Uhr
31.03.2010
bis 18.05 2010
29.06.2010 - 9.00 Uhr
vorraussichtlich August 2010
20
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
2.1
Städtebauliche Rahmenbedingungen
Lage im Stadtgebiet
Spandau, das im 13. Jahrhundert Stadtrecht erhielt, wurde am Zusammenfluss von Spree und Havel gegründet. Spandau ist der westlichste
Stadtbezirk von Berlin und grenzt ans Bundesland Brandenburg und die
Stadt Potsdam an. Der Bezirk wird in nord-südlicher Richtung von der Havel durchflossen, die über weite Strecken die natürliche östliche Grenze
zum übrigen Berliner Stadtgebiet bildet. Die Altstadt von Spandau auf der
ovalen sogenannten Altstadtinsel bildet das Zentrum des Bezirks.
Die Zitadelle Spandau befindet sich, von Wasser umgeben, nordöstlich der
Altstadt Spandau. Sie wird über die Hauptverkehrsstraße Nonnendamm /
Am Juliusturm über einen Erddamm von Süden erschlossen.
Auf den Flächen südlich der Zitadelle sind produzierende Gewerbe angesiedelt, die sich jedoch im Nutzungswandel befinden. Entsprechend den
Planungsleitlinien der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eignet sich
der Standort für hochwertigere, urbane Nutzungen, die eine Verbindung
zum Spandauer Zentrum herstellen. Voraussetzungen sind die Schaffung
neuer Zugangsmöglichkeiten von der Zitadelle zum Spreeufer, die Gestaltung der Spreemündung als öffentlichen Raum und die Herstellung von
Sichtbeziehungen zwischen Straßenraum, Spree und den historischen
Anlagen.
Ziel der Planungsleitlinien ist es, die Zitadelle zukünftig durch bessere
Uferwege und neue Brückenverbindungen wieder an das Zentrum an zu
schließen.
Abb. 1. Luftbild Spandau 2009.
21
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Abb. 2. Karte von Berlin 2008.
22
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
2.2
Historische Entwicklung
Die Entwicklung Berlins nahm ihren Ausgang von dem befestigten Ort
an der Mündung der Spree in die Havel, den seit dem Mittelalter die
Burg Spandau und seit der frühen Neuzeit die Renaissancefestung
Zitadelle Spandau einnimmt, die beide außergewöhnlich gut erhalten
sind. Von der Gründung der Mark Brandenburg im Zuge der Landnahme
der Askanier 1157 bis ins 19. Jahrhundert hing Berlins Entwicklung als
zentraler Ort staatlicher Macht, Repräsentation und Kultur maßgeblich
von diesem westlich gelegenen Verteidigungs- und Rückzugsort der
Landesherren ab. Die Zitadelle barg zuletzt den „Reichskriegsschatz“
des preußisch-deutschen Kaiserreiches und schließlich die militärische
Kampfgasforschung des „Dritten Reiches“.
Historisch und typologisch gesehen ist die Zitadelle somit der 300 Jahre
ältere Vorläufer des Berliner Schlosses und über weitere 400 Jahre
gewissermaßen dessen militärische „Zwillingsanlage“. Im Gegensatz zum
bis auf barocke Kellerreste verschwundenen Berliner Schloss, hat die
Zitadelle bedeutende Bauten aus der Zeit des Mittelalters, der Renaissance
und des 19. Jahrhunderts bewahrt, sie ist deshalb Berlins „Geschichtsinsel“
von internationalem Rang.
Bereits um 600 siedelten auf einer Talsandinsel, etwa 2 km südlich der
heutigen Altstadt Spandau slawische Bauern. Mitte des 12. Jahrhunderts
übernahmen die Askanier ihre Herrschaft in der Mark Brandenburg und
bauten Spandau aus. Sie errichteten an der Stelle der heutigen Zitadelle
eine Burg.
Der brandenburgische Kurfürst Joachim II. traf 1555 die Entscheidung, die
Burganlage zur Festung auszubauen.
Die Zitadelle war das Alterswerk des italienischen Festungsbaumeisters
Francesco Chiaramella de Gandino. Für die Durchführung der
Fundamentierungs- und wassertechnischen Anlagen ließ er ca. 200
Fachkräfte aus Italien kommen.
1578 übernahm Rochus Quirinus Graf zu Lynar die Bauleitung für die Zitadelle. Der aus Italien stammende Lynar war bis zu seinem Tod als bedeutender Militär-Baumeister in Brandenburg tätig. Unter seiner Leitung
entstanden Ende des 16. Jahrhunderts auch der Westflügel und Hofabschluss, sowie die nördlich anschließende Hofapotheke des Berliner
Stadtschlosses. Er starb 1596 in Spandau und liegt in der Nikolaikirche
begraben.
1580 erfolgte die erste Belegung der Zitadelle mit Mannschaften, 1594
wurde der Festungsbau vollendet.
1704 entstand der westlich der Zitadelle vorgelagerte Ravelin „Schweinekopf“.
1806 eroberte Napoléon die Zitadelle.
23
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Abb. 3. Lynarplan, vermutlich von 1578.
1813 wurde die Zitadelle bei der Befreiung durch preußische Soldaten und
ihre Verbündeten stark beschädigt und dabei vor allem der südliche Teil
mit Südkurtine, Juliusturm und der Bastion Königin schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wiederaufbauarbeiten der Bastion Königin fanden zwischen 1832 und 1842 statt.
1873, nach Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges (1870/1871),
wurde auf der Zitadelle Spandau im Juliusturm ein Teil des aus der französischen Kriegsentschädigung stammenden Reichskriegsschatzes gelagert. Er befand sich dort bis zur Rückgabe im Jahr 1919.
1903 wurde der Festungsstatus aufgehoben, die Zitadelle blieb aber – auch
auf Grund der Einlagerung des Reichskriegsschatzes- unversehrt.
Im Zweiten Weltkrieg nutzte die Wehrmacht die Zitadelle und richtete 1936
die Heeresgasschutzlaboratorien ein. Im Zuge dessen kam es zu erheblichen baulichen Veränderungen auf der Zitadelle.
Im April 1945 wurde die Zitadelle kampflos durch Verhandlungen an die
sowjetische Armee übergeben.
Zwischen 1945 und 1948 war die britische Verwaltung Hausherr in der
Zitadelle. Nach dem II. Weltkrieg hatte die Zitadelle sehr unterschiedliche
Nutzungen. Jedoch war hier nie, wie oft fälschlich behauptet, Rudolf Heß
bzw. Albert Speer inhaftiert.
24
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
25
1950 zog die Otto-Bartning-Schule (Berufsfachschule für das Baugewerbe) und später auch die Otto-Bartning-Oberschule als Fachoberschule für
das Bauwesen und die Vermessungstechnik auf die Zitadelle. Die Schule
war hier bis 1986 untergebracht.
1962 bis 1976 fanden erste umfangreiche Restaurierungsarbeiten in der
Zitadelle statt.
Heute wird die Festung ausschließlich kulturell genutzt. In den repräsentativen Räumen finden Konzerte und große Kunst- und Geschichtsausstellungen statt, im ehemaligen Zeughaus ist seit 1992 das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht. Der Zitadellenhof ist häufig Schauplatz großer
Festveranstaltungen und von Open Air Konzerten, auf der Bastion Kronprinz befinden sich Ausstellungsräume und eine Jugendkunstschule.
Von September bis April beherbergt die Festung annähernd 11.000 Fledermäuse, die in den Wehrgängen ihren Winterschlaf halten.
Die heutige Nutzungsverteilung ist in der beiliegenden Standortanalyse
zeichnerisch für alle Geschossebenen dargestellt, siehe digitale Anlagen,
Ordner: 4.1.2 Informationspläne, Standortanalyse Bestand.
2.3
Der Festungsbau - Zitadelle Spandau
1
2
3
4
5
Tor- / Kommandantenhaus
Palas
Juliusturm
Offiziantenhaus
Heeresgasschutzlaboratorium
6 Kaserne
7 Heeresgasschutzlaboratorium
8 Magazingebäude
9 Verwaltungsgebäude
10 Werkstattgebäude
11 Exerzierhalle
12 Zeughaus
… Wallrundgang
Abb. 4. Schaubild Zitadelle mit Gebäudenummern.
Die Spandauer Zitadelle gilt bis heute als eine der besterhaltenen Renaissancefestungen Europas. Mit ihren Relikten aus slawischer Zeit, den
Gebäuden der mittelalterlichen Burg Spandow bis hin zu den Bauten der
Heeresgasschutzlaboratorien weist die Zitadelle eine einzigartige architektonische und baugeschichtliche Vielschichtigkeit auf.
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Die Grundform der vollständig von Wasser umgebenen Festung ist ein
inneres Quadrat, gebildet aus den Kurtinen (Verbindungswälle zwischen
zwei Bastionen), denen die vier pfeilspitzenförmigen Bastionen mit den
Namen Kronprinz (NW), Brandenburg (NO), König (SW) und Königin (SO)
vorgelagert sind. Durch die zurückgezogenen Flanken konnten sich keine
toten Winkel bilden. Die Abstände von Bastionsspitze zu Bastionsspitze
betragen 316 m (O-W) bzw. 301,50 m (N-S). Das Kurtinen-Viereck besitzt
eine Kantenlänge von ca. 208 m x 195 m.
Der Zugang erfolgt im Süd-Westen über einen 1882 aufgeschütteten Erddamm. Über eine Zugbrücke gelangt man durch den Torbogen des Kommandantenhauses in die Festung.
Die Bastionen
Die vier Bastionen sind in mehrere Verteidigungsgalerien und ein ungedecktes Plateau mit Kanonenstellungen gegliedert. Die Plateaus der Bastionen liegen bis zu 8 m über dem Niveau des Zitadellenhofes. Kennzeichnend für die beiden Nordbastionen waren die sogenannten Kavaliere oder
Kanonentürme auf den Bastionsplattformen. Die Bastion Kronprinz und
die Bastion Königin wurden bei Explosionen 1691 bzw. 1813 zerstört und
1700 bzw. 1842 neu aufgebaut.
Am Verteidigungshof der Bastion Kronprinz befindet sich ein kleiner Bootshafen, der zur Flucht und Anlieferung über den Wasserweg diente.
Italienische Höfe
Im unteren Teil des Kavaliers der Bastion Brandenburg sind die Italienischen Höfe untergebracht, ein Gebäudeensemble aus fünf Tonnengewölben aus Ziegelstein, die an den Nordgiebel von Haus 8 anschließen. Die
Italienischen Höfe wurden früher zeitweilig als Zeughaus, später dann als
Gefängnis genutzt. Die fünf Räume mit ca. 750 m² Nutzfläche wurden in
den letzten Jahren als Veranstaltungsbereich für kulturelle Veranstaltungen, aber auch für Firmenpräsentationen oder große private Feiern umgebaut. Durch ihre unterschiedliche Größe sind Veranstaltungen mit Teilnehmerzahlen von 50 bis 600 Personen möglich, die auch auf die Vorhöfe
hinaus ausgedehnt werden können.
Die Kurtinen
Die Kurtinen sind die Verbindungswälle zwischen den Bastionen.
Die Nordkurtine ist die einzige Kurtine, die zur Sicherung der Hafenanlage im Vorfeld der Festung eine Verteidigungsgalerie besitzt. Es ist ein
Parallelgewölbe, das mit zehn Schießscharten versehen ist und im „Italienischen Hof“ der Bastion Brandenburg endet. In diesem Jahr wird es
möglich, auf den Wällen die gesamte Anlage zu umrunden, eine Strecke
von insgesamt 1,5 Kilometer.
Torhaus / Kommandantenhaus (1)
Das Torhaus ist in die Backsteinfront der Südkurtine eingeschnitten. Zur
besseren Verteidigung wurde es nicht mittig, sondern nach Westen hin angeordnet. Die heutige Südfassade des Torhauses wurde 1839 umgestaltet,
nachdem die Renaissancefassade des 16. Jahrhunderts beim Beschuss
der Zitadelle 1813 stark beschädigt wurde. Die Ziegelfassade aus rotem
Rathenower Ziegel ist nach klassizistischem Formenkanon gestaltet.
26
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Der Palas (2)
Das ehemals gotische Gebäude war ursprünglich ein Ziegelbau mit unregelmäßigem Mauerwerk, das als Wohnhaus auf der Burg den Landesherren diente, wenn sie in Spandau weilten. Als Bauwerk der mittelalterlichen
Burg aus dem 15. Jahrhundert wurde es von den Baumeistern Chiaramella und Lynar in den Bau der Renaissanceanlage mit einbezogen und
umgestaltet. Die größte Veränderung erfuhr der Palas, als er 1936 zum
Offizierskasino umgebaut wurde.
Der Bau wurde 1980 vollständig restauriert. Der Gebäudesockel besteht
aus Findlingen, die Ziegelfassade im Klosterformat ist wie ursprünglich,
unverputzt. Im Obergeschoss befindet sich das auf das Mittelalter zurückgehende Historische Archiv.
Juliusturm (3)
Der Juliusturm aus dem 13. Jahrhundert ist 30,73 m hoch und ist das
älteste profane Bauwerk Berlins. Der Turm war, wie der Palas auch, als
Bestandteil der mittelalterlichen Burg in die Renaissancefestung miteinbezogen worden. Die Mauerstärke beträgt im Sockelgeschoss 3,60 m,
der Turmdurchmesser 12,60 m. Zur Zeit der Erbauung war das Bauwerk
Wachturm und diente als letzter Zufluchtsort bei Gefahr. Gleichzeitig konnte er als Wohnturm genutzt werden. In seinem Kellergeschoss befand sich
das Verlies.
Den Zinnenkranz mit 24 Zinnen entwarf Karl Friedrich Schinkel im Jahre
1838. 1871-1919 war der Turm Lagerort für einen Teil des aus der französischen Kriegsentschädigung stammenden Reichskriegsschatzes.
An der Südseite des Palas und den Mauern seiner Umgebung kamen in
den 50er Jahren durch Abschlagen des Putzes jüdische Grabsteine zum
Vorschein. Diese wertvolle Fundgruppe besteht aus 75 Steinen. Sie stammen aus den Jahren 1244 bis 1474, ihre Inschriften machen die Steine zu
einer wichtigen Quelle für die Geschichte der Juden in der Region. Wie
und wann die Grabsteine auf das Gelände der Zitadelle gelangt sind, ist
nicht überliefert, wahrscheinlich jedoch in Gefolge der Vertreibung der Juden aus der Mark Brandenburg nach 1510. Sie sind heute im linken Teil
der Bastion Königin aufgestellt.
Offiziantenhaus (4)
Das Gebäude wurde 1886-1888 erbaut. Als reiner Zweckbau ist die Fassade im sparsamen Stil des preußischen Spätklassizismus durch Stuckrahmenfenster gegliedert. An der Nordseite schlossen sich ehemals die
Stallungen und die Schmiede an, die 1936 für den Bau der Heeresgasschutzlaboratorien abgerissen wurden. Heute befinden sich hier Büro- und
Verwaltungsräume.
Ehemalige Heeresgasschutzlaboratorien (5)
Der Zweckbau wurde 1935 für die Heeresgasschutzlaboratorien errichtet.
Das Haus wird heute von Künstlern, Kunsthandwerkern sowie einem Puppentheater genutzt. Im Keller befindet sich ein Fledermausschauraum, in
dem die Lebensweise dieser Tiere beobachtet werden kann.
Ehemalige Heeresgasschutzlaboratorien (7)
Auf der Bastion Brandenburg befindet sich ein L-förmiges Gebäude, das
1936 ebenfalls für die Heeresgasschutzlaboratorien errichtet wurde.
Geplant ist, das Gebäude zum Aussichts-Café mit großer Schankfläche
27
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
und weitem Blick auf die Stadt und Seenlandschaft der Oberhavel in kommerzieller Nutzung umzubauen.
Werkstattgebäude (10)
Das ehemalige Werkstattgebäude soll zur „Markthalle“ für Kunst-/Handwerk mit touristischer Ausrichtung in kommerzieller Nutzung umgebaut
werden.
Zeughaus (11)
Nord-östlich der Südkurtine wurde 1856-1858 nach dem Entwurf des
Schinkel-Schülers Carl Ferdinand Busse das „Neue Zeughaus“ errichtet.
Mit seiner klaren Symmetrie und feinen architektonischen Gliederung steht
der Bau in der Tradition der Nachfolge Schinkels. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist seit 1992 das Stadtgeschichtliche Museum Spandau
im Zeughaus untergebracht.
Exerzierhalle (12)
Der Fachwerkbau wurde um 1880 erbaut. Nach dem Auszug der OttoBartning-Oberschule ist heute eine Sammlung alter Kanonen und Schusswaffen in dem Gebäude untergebracht. Geplant ist die ganzjährige kommerzielle Nutzung als Gastronomie- und Veranstaltungssaal.
2.4
Zukünftige Nutzungen auf der Zitadelle
Baltic Fort Route
Die Zitadelle ist als Baudenkmal international im Rahmen des EU-Projekts
„Interreg III B – Baltic Fort Route – Culture and Tourism Route Fortresses“
(Baltische Kultur- und Tourismusroute Festungen) eingebunden. Dieses
europäische Projekt entwickelt Konzepte für die kulturelle und touristische
Nutzung von Festungen im Ostseeraum.
Seit 2007 verknüpft die Route 14 historisch bedeutende Festungen in
Deutschland, Polen und dem Baltikum. Im Kontext von Kultur und Tourismus werden im Rahmen des Projektes konzeptionell folgende Aspekte für
die Bedeutung von Festungen hervorgehoben:
- die Verdeutlichung der Geschichte Europas der letzten 500 Jahren
- interessante Architektur und vielfältige Naturanlagen
- multikulturelles Leben in ungewöhnlicher Atmosphäre
Die Zitadelle Spandau ist in diesem Projekt die kulturell und touristisch
mit Abstand am weitesten entwickelte Festung und dient international als
„Best-Practice-Beispiel“.
Marketingschwerpunkt
Neben den lokalen Themen steht das Angebot an kultur- und kunsthistorischen Ausstellungen mit überregionaler Bedeutung im Vordergrund. Hierbei soll auf das Tourismuskonzept des Landes Berlin mit dem Themenfeld
„Ausbau der Erlebbarkeit berlinspezifischer Geschichte und Politik“ aufgebaut und die Zitadelle zu einer Geschichtsinsel entwickelt werden.
Die bereits bestehenden bezirklichen Nutzungen in den verschiedenen
Häusern bleiben in ihrem Flächenbestand erhalten und werden weitergeführt.
28
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Der Anteil kommerziell nutzbarer Raumpotentiale soll in den nächsten Jahren von 4 % auf 22 % gesteigert werden. Hier bieten sich verschiedene
gastronomische Angebote, Veranstaltungen, Tagungen, Großevents unter
freiem Himmel sowie Handwerkermärkte o.ä. an. Bereits bestehende kommerziell genutzte Raumangebote bieten der Palas sowie die Italienischen
Höfe der Bastion Brandenburg.
Besucherentwicklung
Langfristig ist angestrebt, alle räumlichen Möglichkeiten auf dem Gelände
der Zitadelle einer Nutzung zuzuführen und den für Besucher zugänglichen Anteil auf 69 % zu erweitern.
Durch den Ausbau von Haus 6 und Haus 8 wird eine Erhöhung der Besucherzahlen von zur Zeit 85.000 Besucher auf 170.000 Besucher jährlich
erwartet.
2.5
Der Wettbewerbsbereich
Abb. 5. Ausschnitt aus dem ALK 2009.
2.5.1
Haus 6, ehemaliges Kasernengebäude
Das klassizistische Kasernengebäude mit einer Fassade aus gelben Ziegelsteinen entstand 1859 bis 1861 an der Nordseite des Festungshofes im
Schutze der Nordkurtine. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle im 17.
Jahrhundert ein Magazin, das bei einer Explosion der Bastion Kronprinz
stark beschädigt wurde. Das heutige Gebäude hat mit der Baukörperausweisung des Lynarplans lediglich den Standort gemein.
29
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Abb. 6. Südansicht Haus 6 vor 1914.
Abb. 7. Südansicht Haus 6, Januar 2010.
Das zweigeschossige Gebäude war ursprünglich mit einem Satteldach mit
einer Reihung von kleinen Dachgauben mit leicht gewölbter Dachform versehen. Die Länge des Daches wurde durch zwei Brandschotten über Dach
unterteilt und es waren eine Vielzahl von Schornsteinen vorhanden. Wie
auch in Haus 8 war in Haus 6 die oberste Geschossdecke als bombenfeste Decke mit Erdschüttung ausgebildet.
1936 wurde das Gebäude für die Nutzung der Heeresgasschutzlaboratorien umgebaut und die Fassaden des Hauses völlig überformt. Die Fenster
der Backsteinfassade wurden vergrößert und der gesamte Bau verputzt.
1944 trafen Brandbomben das Haus.
In den 50er Jahren erfolgte der Ausbau für die Nutzung der Otto-BartningSchule, die das Gebäude bis 1987 nutzte. Der Dachstuhl wurde wiederhergestellt und beidseitig, nach Süden und Norden, großvolumige Gauben
in Form von Fensterbändern eingebaut.
Die historischen, klassizistischen Süd- und die Giebelfassaden aus gelbem Ziegelstein aus den Baujahren 1859-1861, die für die Gestalt des
30
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Festungshofes von großer Bedeutung sind, wurden in den letzten Jahren
mit großem Aufwand zurück gewonnen. Der Putz an der Südfassade und
den Giebeln wurde entfernt und die gelben Ziegelsteine mit Rundbogenfries und Zinnenabschluss restauriert.
Die Nordfassade entlang der Kurtinenböschung zeigt noch als Putzfassade den Bestand der 30er bzw. 50er Jahre mit den zwei WC-Anbauten, die
dem Erdgeschoss und dem 1. OG dienten. Über dem westlichen Anbau
liegt eine Brückenverbindung vom Wallgang der Kurtine ins Dachgeschoss
in den Bereich des ehemaligen Vortragssaals. Die Holzfenster sind als
Einfachfenster ausgebildet. Die Fassadengliederung mit je einem Fenster
je Achse (Pfeilerfeld) entspricht vermutlich der historischen Anordnung.
Ein kleines Kellergeschoss, bestehend aus einem Raum (siehe Grundrisszeichnung im digitalen Anhang) befindet sich östlich der Pfeiler-Achse
11. Der Zugang erfolgt über eine Außentreppe an der Südfassade vom
Innenhof.
Im mittleren Bereich des Dachgeschosses wurde im Rahmen des Umbaus
zur Nutzung der Otto-Bartning Schule in den 50er Jahren ein Vortrags- und
Veranstaltungssaal für 300 Besucher eingebaut.
Markant für den Saal ist die stützenfreie Drei-Gelenkbinderkonstruktion mit
modellierenden Verkleidungen und Deckenvouten in der Formensprache
der 50er Jahre. Der Saal wird, wie die weiteren Dachbereiche, durch die
beidseitigen Gaubenbänder im Süden und Norden belichtet. Die Brüstungshöhe beträgt ca. 2,30 m und resultiert aus der ehemaligen Konstruktionshöhe der erwähnten bombensicheren Decke.
Abb. 8. Ehemaliger Vortragssaal im Dachgeschoss, Haus 6, Januar 2010.
Im Rahmen einer Sommernutzung für die Ausstellung „Berlin 1945“ der Topographie des Terrors im Rahmen des Themenjahres „Zwischen Krieg und
Frieden“ erfolgte 2005 eine rudimentäre Herrichtung des Erdgeschosses.
31
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
2.5.2
Haus 8, ehemaliges Magazingebäude
Abb. 9. West-Ansicht Haus 8, Januar 2010.
Das ehemalige Magazingebäude schließt den Zitadellenhof auf der gesamten Ostseite zwischen den Bastionen Brandenburg und Königin baulich ab.
Es wurde in der ersten Bauphase der Zitadelle 1559-1578 durch Francesco Chiaramella de Gandino begonnen und durch Graf zu Lynar 15781583 fertig gestellt. Es gehört damit zum frühen Ensemble der Festungsbebauung.
Das massive Gebäude diente der Lagerung von Korn und anderem Getreide zur Versorgung der Zitadelle und hatte drei Geschosse mit eingebauten
Lagerböden.
Weiterhin waren Amtsstuben für den Proviantverwalter untergebracht, deren Lage im Gebäude nicht rekonstruierbar ist.
Erwähnung finden in den Akten Gefängnisräume, ein Brunnen und eine
Festungsuhr mit Glocke aus der Moritzkirche.
Abb. 10. Luftbild 1908.
32
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
1691 wurde das Gebäude aufgrund einer Explosion der Bastion Kronprinz
teilweise zerstört.
1806 erhielt das Gebäude Fledermausgauben sowie einen Mittelrisalit und
Frontispiz.
Stark zerstört wurde das Magazin 1813 während der Befreiungskriege vor
allem in den Bereichen Dach, Außenmauern und Lagerböden.
Bauphasen des Wiederaufbaus 1815 - 1825
1814 bis 1817 wurde das Gebäude unter Leitung von Major von Rauch
unter Verwendung noch bestehender Bauteile aus dem 16. Jahrhundert
wiederaufgebaut. Das Gebäude wurde auf die heutige Länge von ca. 114
m verkürzt und hatte keine Anbindung mehr an das südliche, heute nicht
mehr vorhandene alte Zeughaus.
Es erfolgte der Einbau von Balkendecken als Bombendecke, deren
Konstruktion so hoch war, dass im Kriegsfall eine schützende Erdschüttung
aufgenommen werden konnte. Für die Ständer dieser Decke wurde eine
zusätzliche Gründung durch Pfahlroste vorgenommen.
1822 wurde die Kurtinenschüttung an der Ostseite bis zum Erdgeschoss
abgegraben und Fenster im 1. OG eingebrochen. Auch die Giebelwände
und inneren Scheidewände erhielten Fensteröffnungen. Diese Maßnahme
diente der Durchlüftung zur Verbesserung der Lagerung des Getreides.
1825 erhielt das Gebäude ein Doppeldach. Weiter Dachreparaturen folgten in den Jahren 1846/47.
Bauphase 1936 - 1945
1936 wurde das Gebäude vor allem im Inneren für die Einrichtung der
Heeresgasschutzlaboratorien baulich völlig verändert.
Sämtliche Holzständerwerke und Holzdecken der drei Lagergeschosse
wurden entfernt, eine Betondecke eingezogen und eine Treppe aus Stahlbeton eingefügt.
Die größeren Luken in den Kranachsen erhielten das gleiche Format wie
die Fenster. Sämtliche Dachgauben, die beiden Krangauben und die große Mittelgaube wurden entfernt und neue Dachgauben in veränderter
Anordnung ohne Bezug zu den Gebäudeachsen hergestellt. Das damit
neutralisierte Erscheinungsbild stand im Gegensatz zu dem durch historische Substanz nachgewiesenen tatsächlichen Baualter des Magazingebäudes.
Heutiger Zustand
Der lang gestreckte Bau zählt 34 Fenster-Achsen.
Das Satteldach zeigt an der Süd- und Nordseite Krüppelwalm.
Der südliche Giebel ist freigestellt, im Norden bindet der Giebel an die Bogenstellungen der Italienischen Höfe an.
Die Fenster sind durch flache Rahmungen und Schlusssteine betont.
Der große Abstand zwischen dem oberem Fensterschluss und Traufge-
sims resultiert aus der Lage der erwähnten bombensicheren Balkende-
cke. 33
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Abb. 11. Haus 8. Westfassade. Mittelrisalit, 2010.
Die Mitte des Gebäudes akzentuiert eine Nische mit Blendmauerwerk
(Maßwerk), die 1815-17 entstanden ist und in klaren geometrischen Formen gestaltet wurde. Über einem Rundbogenportal liegt ein Rechteckfeld
und darüber folgt ein Rundfeld in der Art der Fensterrosen gotischer Kathedralen. Eine sakrale Funktion von Räumen im Magazingebäude ist nicht
nachweisbar. Die Schmuckachse ist auf Grund der bereits bestehenden
Querwand in Achse 17 aus der Gebäudemittelachse um ca. 2,5 m nach
Süden verschoben.
1985-1988 erfolgten die Erneuerung des südlichen Dachbereiches und die
Wiedererrichtung einer Krangaube.
Am Südgiebel ist aus der Bauphase 1813-17 die mit Mauerwerk verblendete Fachwerkwand erhalten und ein Gespärre am Krüppelwalm, das in
die neue Dachkonstruktion integriert wurde.
2007 erhielten die nördlichen Dachflächen analog der südlichen Fläche
eine Doppeldeckung aus keramischen Biberschwanzziegeln. In Fortführung der 1985 begonnenen Rekonstruktion des Zustandes vor 1935 wurden eine Krangaube, die markante Fledermausgaube über der Blendarchitektur in Gebäudemitte und weitere kleine Dachgauben an den früheren
Einbauorten mit exaktem Bezug zu den Gebäudeachsen errichtet.
Gründung Haus 8
Nach einer Befundskizze einer Grabung von 1938 (A. Ludewig) ist ca. 2
m unter dem damaligen Fußboden eine Pfahlrostgründung eingezeichnet.
Die Pfahlgründung ist zu Teilen aus dem 16. Jahrhundert. Im Bereich der
Westfassade Achse 2-3 wurden im Mai 2007 eine Sondierung bis ca. 1,20
m tief unter OK Gelände geführt. Etwa 25 cm unter OK Gelände befindet
sich die frühere Oberkante des Sockels, eine Rollschicht, Ziegel h = 13
cm, darunter eine Lage Kalksteinbruchstein, h = 20-25 cm. Darunter folgt
nur noch Erdauffüllung mit Bauschutt. Die Oberkante Pfahlrost wird erst in
ca. 2,5 m Tiefe unter der heutigen Geländeoberkante vermutet.
(siehe hierzu auch fotografische Dokumentation in der digitalen Anlage,
Ordner: Denkmalpflegerisches Gutachten und Ordner: Statische Unterlagen).
34
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
Eigentum
Die Zitadelle Spandau ist im Eigentum des Landes Berlin und dem Fachvermögen des Bezirks Spandau von Berlin, Abteilung Bildung, Kultur und
Sport zugeordnet.
Topographie
Der Innenhof liegt mit 33,0 m ü. NHN im Wesentlichen auf einer Höhe.
Verortete Höhenordinaten enthält der Lageplan (Digitale Anlagen 4.1.4).
Durch Anhebung des gesamten Terrains, vermutlich in den 30er Jahren,
liegt das historische Niveau ca. 40-50 cm tiefer als der heutige Zustand.
Baugrund
Die gesamte Festungsanlage ruht auf einem Pfahlgitterrost mit tausenden
von Holzpfählen und Holzbohlen. Die Holzpfähle bestehen vor allem aus
Eichenholz, zum Teil auch aus Kiefernholz.
Tragfähiger Grund befindet sich unter torfigen Schichten in ca. 5 m-8m
Tiefe.
Geologische Situation
Die Zitadelle liegt im Talsandbereich des jungpleistozänen Warschau-Urstromtals. Der oberflächennahe Schichtaufbau besteht im Allgemeinen aus
mehreren Metern mächtigen glazifluviatilen Sanden. Es handelt sich hierbei meist um Fein- bis Mittelsande mit gelegentlichen grobsandigen bis kiesigen Einlagerungen. Über den Talsanden können organogene Sedimente
auftreten. Ein Schichtenverzeichnis als Anhaltspunkt über die Schichtenfolge des Untergrundes befindet sich im digitalen Anhang unter 4.1.4.
Grundwasser
Der zu erwartende höchste Grundwasserstand wird im Bereich des Grundstücks mit etwa NHN + 31,80 m angegeben.
Er ist definiert als der Grundwasserstand, der sich witterungsbedingt maximal einstellen kann.
Zugang / Zufahrt Zitadelle
Die Zufahrt in die Zitadelle erfolgt ausschließlich über eine Zugbrücke
durch die Tordurchfahrt des Torhauses. Die Brücke ist bis zu einem maximalen Gesamtgewicht von 16 Tonnen belastbar.
Die Torzufahrt besteht aus einem Rundbogen und hat eine lichte Breite
von 3,07 m und eine lichte Kämpferhöhe von 3,13 m, bzw. eine lichte Höhe
von 3,60 m in Tormitte. Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere
für Transportbeton, die Zufahrtsgröße für gängige Betontransporter nicht
ausreichend ist.
Freiflächen / Baumbestand
Die heutige Pflasterung des Innenhofes soll die historische Situation nachempfinden.
Im Innenhof befindet sich eine Winterlinde, die etwa 450 bis 500 Jahre alt
ist. Der Baum ist ein eingetragenes Naturdenkmal.
Ein weiteres Naturdenkmal - eine Baumgruppe bestehend aus 5 Kastanien steht auf der Bastion König.
Eine Reihe von Kastanienbäumen, die um 1900 gepflanzt wurden, flankiert die Freifläche des Innenhofes.
35
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
2.6
Technische Infrastruktur
Leitungen
Versorgungsleitungen für Trinkwasser- und Abwasser liegen an den Gebäuden an. Ein Leitungsplan des voraussichtlichen Bestandes befindet
sich im digitalen Anhang unter 4.2. Beabsichtigt ist es zukünftig, das Entwässerungsnetz im Bereich der Außenanlagen sukzessive zu erneuern.
Wärmeversorgung
Im Haus 9 befindet sich eine Heizzentrale mit einem Wärmeverteilungsnetz zur Versorgung der einzelnen Gebäude. An diese Wärmeverteilung
kann angebunden werden.
2.7
Erschließung und Verkehr
Übergeordnete Erschließung
Die Zitadelle Spandau liegt an der Hauptverkehrsstraße Am Juliusturm,
als Verlängerung der Nonnendammallee / Siemensallee, bzw. Falkenseer
Damm.
ÖPNV
In fußläufiger Entfernung (Fußweg 10 Minuten) befindet sich die U-BahnStation „Zitadelle Spandau“ der U-Bahnlinie U 7, die als stationsreiche Linie mehrere Hauptknotenpunkte Berlins anfährt.
Weitere Anbindungen bestehen über die S-Bahn-Linien S75+9 und Fernund Regionalbahn, Station “Spandau” mit der Buslinie X33 bis zur Zitadelle
Spandau.
Die Fahrtzeit in die Berliner Innenstadt beläuft sich mit dem öffentlichen
Nahverkehr als auch mit dem PKW auf ca. 30 Minuten.
Öffnungszeiten der Zitadelle
Die Zitadelle hat folgende Öffnungszeiten: Mo - So 10.00 bis 17.00 Uhr
(auch an allen Feiertagen).
2.8
Planungsrecht und Bauordnungsrecht
Bauordnungsrecht
Der Planung ist die Bauordnung des Landes Berlin BauOBln, (www.
stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml) in der
aktuellen Fassung zugrunde zu legen.
2.9
Denkmalschutz
Die Zitadelle Spandau ist ein eingetragenes Bodendenkmal und steht als
Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Sie ist in der Denkmalliste unter der
Nr: 09085439 wie folgt aufgeführt:
- Juliusturm, um 1230, Zinnenkranz 1838 von Karl Friedrich Schinkel
erneuert (D)
- Palas, 1521-23 (D);
- Zitadelle mit Bastionen, Kurtinen, Ravelin, Torbau (nach 1578 und
36
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben
-
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-
1839), Glacis mit Freiflächen, 1557-97 von C. Römer, F. Chiaramella da Gandino, Rochus Guerini Graf zu Lynar (D);
Magazin der Ostkurtine, 16.-17. Jahrhundert (D);
Kaserne der Nordkurtine, 1860-61, 1959 verändert (D);
Zeughaus der Südkurtine, 1857 von Carl Ferdinand Busse (D);
Offiziantenhaus, 1886-88;
Nordbau, 1860-61;
Exerzierschuppen, um 1890;
Denkmäler der Siegesallee, 1898 an der Siegesallee enthüllt, 1979
hier aufgestellt: Abrecht der Bär, Friedrich-Wilhelm IV, Büste von Lynar,
Büste von Diestelmeyer
Denkmal Kaiser Wilhelm I., 1897 von Ernst Wenck; Lynar-Büste, 1901
Abb. 12. Ausschnitt aus der Denkmalkarte (http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal).
2.10
Naturschutz
Das Glacis der Zitadelle einschließlich des Grabens und der Berme ist
als LSG ausgewiesen. Das Glacis ist zusätzlich als öffentliche Grünfläche gewidmet. Darüber hinaus sind Gebäudeteile der Zitadelle (Nordkurtine, Kurtinen der Bastion König und Königin als FFH-Gebiet gemeldet.
Der Baumbestand im Inneren der Zitadelle unterliegt der Baumschutzverordnung, bzw ist teilweise als ND ausgewiesen.
Naturdenkmäler
- Winterlinde, ca. 450 bis 500 Jahre alt
- 5 Kastanienbäume auf der Bastion Königin
37
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.1
Planungsumfang
Die beiden denkmalgeschützten und prägenden Gebäude des Innenhofes
der Zitadelle, das ehemalige Magazingebäude (Haus 8) und die ehemalige
Kaserne (Haus 6), sollen für eine künftige museale Nutzung saniert und
umgestaltet werden.
Bei beiden Gebäuden wurden in den letzten Jahren Maßnahmen durchgeführt, um den historischen Zustand der Gebäudehüllen zurück zu gewinnen. Dies waren bei Haus 6 die Restaurierung der Süd- und Giebelfassaden, bei Haus 8 vor allem Rückführungen im Dachbereich.
Zielsetzung ist es, den historischen Charakter der Gebäude und damit die
Wahrnehmung und besondere Atmosphäre der Gesamtanlage „Zitadelle“
zu stärken und die Gebäude unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange einer neuen Nutzung zuzuführen.
Die unterschiedlichen Zeitschichten sollen freigelegt und für die Besucher
und Besucherinnen erfahrbar werden.
Im Haus 8 wird die Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ eingerichtet. Die Figurengruppen der Siegesallee werden gemeinsam mit zahlreichen weiteren Denkmälern aus unterschiedlichen Epochen
deutsche Geschichte illustrieren.
Das Haus 6 ist auf Dauer im EG und OG für Wechselausstellungen zu
planen, im EG soll ein Museumsshop untergebracht werden.
Im 1. Jahr der musealen Nutzung ist das EG temporär als ergänzender
Vertiefungsbereich zur Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ vorzusehen.
Das Dachgeschoss soll zum separat nutz- und vermietbarenTagungs- und
Veranstaltungszentrum ausgebaut werden.
Die Gebäude und Ausstellungen sind konsequent barrierefrei zu gestalten.
3.2
Architektonische Zielsetzung
Gefordert wird eine Lösung, die mit hohem architektonischen und gestalterischen Anspruch und einer einheitlichen, sensiblen äußeren und inneren
Gestaltung unter Berücksichtigung der Ziele des Denkmalschutzes und
Sicherung der historischen Substanz, der besonderen Bedeutung der Gebäude und des einzigartigen Ortes gerecht wird.
Die architektonische und gestalterische Gesamtkonzeption hat einen großen Beitrag zur Steigerung der touristischen und kulturellen Anziehungskraft der Zitadelle und somit zum Ausbau eines überregional bedeutenden
Museumstandortes zu leisten.
Im Inneren wird eine Qualität erwartet, die zusammen mit den ausgestellten
Objekten den Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden lässt.
Gefragt sind kreative Lösungsansätze, die in subtilem Umgang mit den
Belangen der Denkmalpflege und der historischen Atmosphäre prägnante,
39
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
beeindruckende Innenraumsituationen entwickeln und gestalterisch deutliche, zeitgemäße Akzente setzen.
Die Sicherung der historischen Bausubstanz soll zusammen mit den neuen Nutzungsanforderungen und deren Ergänzungen zu einem überzeugenden Ganzen vervollständigt werden. Das Neue und die vorhandenen
historischen Schichtungen sollen dabei authentisch und erkenntlich sein
ohne miteinander in Konkurrenz zu treten.
Erwartet wird ein schlüssiges Gestaltungskonzept, das die Belange der
Ausstellungs- und Nutzungskonzeption erfüllt und als Ausgangspunkt für
die Weiterentwicklung der gesamten Zitadelle dienen kann. Die Konzeption der architektonischen Qualitäten, Raumatmosphären und Stimmungen
sind durch nachvollziehbare Gestaltungsaussagen zu Material, Struktur,
Oberfläche, Farbe, Belichtung/Beleuchtung der raumbestimmenden Elemente wie Decken, Fußboden, Wände bis hin zum Sonnenschutz, der
Integration technisch notwendiger Anlagen und Besucher-Möblierung zu
belegen.
Im Rahmen der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe ist unter ausgewogener Berücksichtigung der Vorgaben der Energieeinsparverordnung, den Anforderungen des Denkmalschutzes, der bauphysikalischen
Notwendigkeiten und der Innenraumgestaltung ein Konzept zur Minimierung des Energiebedarfs zu entwickeln.
3.3
Ausstellungskonzeption
Im Einklang mit der architektonischen Gestaltung ist eine realisierbare Museums- und Ausstellungsgestaltung zu entwickeln, die die inhaltliche und
didaktische Ausstellungskonzeption umsetzen kann.
Das Projekt ist hierbei nicht nur „in“ sondern „mit“ den Gebäuden zu entwickeln. Dabei sind die spezifischen Gegebenheiten des besonderen Ortes
zu nutzen.
Erwartet wird eine Gestaltung, die eine hohe Qualität und Ästhetik aufweist
und die Dauerhaftigkeit und Zweckmäßigkeit der Nutzung im Rahmen der
zur Verfügung stehenden Mittel gewährleistet.
Es ist ein grafisch typologisches Konzept hinsichtlich der Benutzeroberfläche und Informationsflächen zu entwickeln sowie Aussagen zum Material- und Farbkonzept als auch zur Umsetzung der Ausstellungsbauten,
der Inszenierung, Vermittlung, Medieninstallation und Vitrinenqualität zu
machen.
Zu folgenden Gestaltungskategorien sind im Rahmen eines schlüssigen
Entwurfskonzeptes nachvollziehbare Aussagen zu treffen:
Objektpräsentation
Inszenierung / Strukturierung
Informations- und Vermittlungskonzeption / Typografie und Grafik
Material- und Farbkonzept
Licht- und Beleuchtungskonzept
Konzept für die Barrierefreiheit
40
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Erwartet werden Aussagen, in welcher Form die Bedeutungen und Inhalte
kommuniziert werden und atmosphärische Stimmungen entstehen können.
Die Dramaturgie der Ausstellungen soll mit zeitgemäßen Lösungen einen
spannenden, abwechslungsreichen Besuch für Menschen unterschiedlichen Alters und Wissensstands gewährleisten .
Haus 6
Das Erdgeschoss ist auf Dauer für Wechselausstellungen zu planen, zunächst soll jedoch temporär die begleitende Ausstellung zu „Enthüllt. Berlin
und seine Denkmäler“ ergänzend zu Haus 8 mit Hintergrundinformationen,
Dokumenten und aktueller Diskussion eingerichtet werden.
Anhand von Skizzen, Plänen, Modellen und Aktenmaterial, Fotos und Filmen wird die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der unterschiedlichen
Denkmäler nachgezeichnet. Leihgaben der verschiedenen Sammlungen
und Museen sollen u.a. in Vitrinen präsentiert werden.
Das Raum- und Vitrinenklima sollte 55 % relative Luftfeuchte betragen.
Die Ausstellung in Haus 8 wird mit dem Jahr 1989 enden. Die Ausstellung
in Haus 6 beginnt mit der Präsentation der aktuellen Denkmaldiskussion
und verfolgt die Berliner Denkmaltopographie bis ins 18. Jahrhundert zurück.
Auch das 1. Obergeschoss ist für Wechselausstellungen zu planen. Beabsichtigt ist langfristig eine Dauerausstellung zur Festungs- und Militärgeschichte in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum. Eine
Konzeption liegt hierfür zum heutigen Zeitpunkt nicht vor.
Haus 8
Die Dauerausstellung in Haus 8 „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ will
anhand von Denkmälern, die einst das Berliner Stadtbild geprägt haben,
die deutsche Geschichte veranschaulichen.
Es geht dem Ausstellungsprojekt um politische Bildung anhand der Vermittlung der Denkmalkonzepte in den verschiedenen Phasen deutscher
Geschichte. Die Begegnung mit den Denkmälern soll die Atmosphäre der
jeweiligen Epochen lebendig werden lassen.
Besondere Schwerpunkte stellen dabei die Brüche in der deutschen Geschichte dar, die gleichzeitig Brüche der Denkmallandschaft sind.
Die Ausstellung spannt den Bogen von den Denkmälern des beginnenden
19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.
Das inhaltliche Konzept der Ausstellung ist chronologisch gegliedert, Themenschwerpunkte sind der Chronologie untergeordnet.
Folgende Epochen werden als Gliederung zu Grunde gelegt:
- vor der Reichsgründung 1871
- Kaiserzeit 1871 – 1918
41
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
- Weimarer Republik 1918 – 1933
- Nazizeit 1933 – 1945
- Ostberlin und Westberlin 1945 – 1989
Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Figuren und Denkmalgruppen, die
von 1898 bis 1938 die Siegesallee in Berlin säumten und im Mai 2009
von Kreuzberg in die Zitadelle gebracht wurden. Hier werden die 26 Figuren und 40 Büsten restauriert und können bereits jetzt im Rahmen einer
Führung besichtigt werden. Es ist geplant, eine der Figurengruppen zu
rekonstruieren.
Für die Ausstellung in Haus 8 ist eine klare räumliche Abfolge entsprechend der einzelnen Epochen angedacht. Sie soll mit der Epoche vor 1871
beginnen und mit dem Jahr 1989 enden.
Die Präsentation soll sich im Spannungsfeld zwischen Erlebnis, atmosphärischem Eindruck und Inhaltsvermittlung bewegen. Durch „Medieninstallationen“ soll dieses Anliegen unterstützt werden.
Die zum Teil monumentalen Denkmäler sollen durchaus Eindruck machen.
Nicht mehr vorhandene Sockel werden jedoch nicht rekonstruiert. Hierdurch kann in vielen Fällen eine Konfrontation mit den Figuren auf Augenhöhe geschaffen werden, es besteht die Möglichkeit sie zu berühren.
Dies ermöglicht auch Blinden und Schlechtsehenden, die als besondere
Zielgruppe des Museums vorgesehen sind, einen interessanten Ausstellungsbesuch.
Die Ausstellungsgestaltung wird in der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren erfolgen.
Das Ausstellungskonzept ist im digitalen Anhang unter 4.1.5 Ausstellungskonzeption mit tabellarischer Auflistung der Denkmäler mit Größe und Gewicht und einer Fotodokumentation dargestellt.
Für die einzelnen Epochen sind die im Raumprogramm angegeben Flächenbereiche 8.1 bis 8.5 vorzusehen (siehe 3.7 Raumprogramm).
3.4
Denkmalpflegerische Zielsetzungen
Die bisher durchgeführten Maßnahmen an den Gebäudehüllen erfolgten
auf der Grundlage der denkmalpflegerischen Zielsetzungen für die beiden
Häuser. Im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe ist zu prüfen, wie die denkmalpflegerischen Belange mit den architektonisch, gestalterisch und funktionalen Zielsetzungen der zukünftigen Nutzungen in einem schlüssigen
und überzeugenden Gesamtkonzept vereint werden können.
Für das Haus 8 liegt eine ausführliche bauhistorische Untersuchung einschließlich zeichnerischer Dokumentation vor (siehe digitale Anlage, Ordner: Denkmalpflegerisches Gutachten).
3.4.1
Haus 6
Südfassade
Ab 1987 wurde die Süd-Fassade als ziegelsichtige Verblendfassade wieder hergestellt. Die Fenster und Türen wurden der historischen Gliederung
42
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
angepasst. Die Maßnahme ist abgeschlossen. Weitere Eingriffe in diesen
Fassadenbereichen (mit Ausnahme des Dachbereiches) sind aussenseitig
nicht vorzusehen.
Giebelfassaden
Wie die Südfassade, wurde auch das Verblendmauerwerk der Giebelfassaden mit den historischen Öffnungen wieder hergestellt. Die Giebelfassaden weisen mehrere „Blindfenster“ auf, die aus Gründen des Denkmalschutzes beizubehalten sind, da historisch an dieser Stelle keine Fensteröffnungen waren. Es sind keine Eingriffe in diesen Fassadenbereichen
aussenseitig vorzusehen.
Nordfassade
Die Nordfassade entlang der Kurtinenböschung zeigt noch den Bestand
der 30er bzw. 50er Jahre. Die Holzfenster sind als Einfachfenster ausgebildet. Die Fensteranordnung je Achse (Pfeilerfeld) entspricht vermutlich
der historischen Anordnung.
Neben der Belichtung der Räume erfordert der Abriss der WC-Anbauten
eine Auseinandersetzung mit der Umgestaltung des Fassadenbildes im
Zusammenhang mit der Gestaltung im Bereich der nördlichen Dachfläche.
Eine Rückführung der historischen Situation ist nicht beabsichtigt, die Gestaltung hat sich aber auch an dieser Stelle ganz selbstverständlich in die
Gesamtkonzeption unter Berücksichtigung der genannten Zielsetzungen
und der besonderen Bedeutung des Ortes einzufügen.
Die bestehende Brückenverbindung vom Wallgang der Kurtine mit einem
Zugang ins Dachgeschoss ist weiterhin nachzuweisen.
Grundrissstruktur
Der Struktur der Normalgeschosse besteht aus vier Raumbereichen, die
entlang der südlichen Außenwand aufgereiht sind. Die Raumaufteilung ist
achsensymmetrisch mit zwei zentralen Großräumen mit je fünf Stützen
und an den Gebäudeenden je ein kleinerer, quadratischer Raum.
Die Räume werden durch drei gewölbte Treppenhäuser voneinander abgetrennt. Die Erschließung der Räume erfolgt im Norden über einen Längsflur entlang der Außenwand. Die Flurlängswand weist mehrere Öffnungen
mit Segmentstürzen auf. Die vorhandene Grundrissstruktur, die vertikale
Erschließung und die Gebäudeeingänge von Süden sind beizubehalten.
Die beiden zwei- bis dreigeschossigen WC-Anbauten an der nördlichen
Aussenwand sollen entfallen. Momentan dienen sie noch der Queraussteifung des Gebäudes, die durch die Decken im Bestand nicht gewährleistet
ist. Mit dem Abbruch der Anbauten sind im Lauf der weiteren Planung geeignete Maßnahmen zu Aussteifung des Gebäudes durchzuführen, siehe
hierzu auch digitale Anlage, Ordner 4.1.4 Statische Unterlagen.
Dach
In den 50er Jahren erfolgte der Ausbau für die Nutzung der Otto-BartningSchule und der Dachstuhl wurde wiederhergestellt. Die hofseitige Dachzone zeigt heute noch mit den großformatigen Gauben den Zustand der
50er Jahre. Entsprechend fotografischer Dokumentation aus dem Jahr
1886 waren hier historisch ursprünglich kleine Gauben gleichförmig über
die ganze Länge der südlichen Dachfläche verteilt.
43
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Die vorhandenen Dachgauben liegen im zukünftigen Veranstaltungsbereich in einer Brüstungshöhe von ca. 2,30 m und ermöglichen dem Nutzer
keinen Ausblick.
Da das Dach für Veranstaltungszwecke genutzt werden soll, ist die Ausbildung der Gauben auch für die innenräumliche Qualität und Belichtung
von Bedeutung.
Gesucht wird eine Lösung, die die Gesamtanlage der Zitadelle stärkt und
gleichzeitig der Forderung nach hoher Raum- und Nutzungsqualität für einen Veranstaltungsbereich gerecht wird.
Hier sind Eingriffe denkbar, die von der historischen Situation abweichen.
Sie sind im Einklang mit dem gestalterischen und architektonischen Zielsetzungen im Rahmen eines nachvollziehbaren Gebäudekonzeptes zu
entwickeln.
Weiterhin befindet sich im Dachgeschoss der ebenfalls in den 50er Jahren entstandene Vortrags- und Veranstaltungssaal mit einer stützenfreien
Drei-Gelenkbinderkonstruktion mit modellierenden Verkleidungen. Es ist
zu prüfen, ob und wie diese Konstruktion als typisches Produkt seiner Zeit
in eine innenräumliche Neugestaltung einbezogen werden kann.
Fußboden
Der historische Fußboden im EG besteht aus einer Ziegelstein-Rollschicht,
halbsteinig versetzt. Im Fußboden des Erdgeschosses sollen „Zeitfenster“
Einblicke in die Ergebnisse der bodenarchäologischen Untersuchungen
sowie der entstehungszeitlichen Konstruktion ermöglichen.
Der Fußboden muss geeignet sein für Hubwagen mit harter Rolle.
Decken / Gebäudeaussteifung
Der überwiegende Teil der vorhandenen Decken sind Holzbalkendecken.
In Teilbereichen finden sich Massivdecken, deren Lagen aus den statischen Unterlagen zu Haus 6, siehe digitale Anlagen, erkennbar sind.
Bei der Substanzuntersuchung wurde festgestellt, dass die Aussteifung
des Gebäudes unzureichend ausgebildet ist. Der Abstand der aussteifenden Querwände / Treppenhauswände beträgt bis zu 35 m. Bei den größtenteils aus Holzbalkendecken bestehenden Geschoßdecken fehlt insbesondere im Bereich der Decke über dem OG die Anbindung der Balken
an die Außenwände über Mauerwerksanker, die zwar oft noch vorhanden
sind, jedoch nach Veränderung der Balkenlage im Zuge der Umbaumaßnahmen in den 50er Jahren nicht wieder angeschlossen wurden.
Die Maßnahmen setzten sich aus folgenden Teilschritten zusammen:
1. Die Verbesserung der Aussteifung soll im Bereich der Decken durchgeführt werden, da die Hinzufügung aussteifender Querwände nicht
gewünscht wird. Die Holzbalken sind wieder an die vorhandenen Mauerwerksanker anzubinden. Entsprechende Anbindungsdetails liegen der
statischen Untersuchung, siehe digitaler Anhang, bei.
2. Die Holzbalkendecken sind mittels Verbänden aus aufgenagelten Windrispenbändern als horizontale Deckenscheiben auszubilden.
3. Die Deckenscheiben sind zur Ableitung der horizontalen Lasten über
Schubelemente mit den Querwänden zu verbinden.
44
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Gründung
Die Gründung von Haus 6 wurde in Teilbereichen saniert. Verbesserungen
sind entsprechend des heutigen Wissensstand und unter Annahme der
vorgesehenen Nutzung nicht notwendig.
3.4.2
Haus 8
Die im folgenden beschriebenen bauhistorischen Befunde sind im Rahmen
des denkmalpflegerischen Gutachtens von Hübner+Oehmig zeichnerisch
dargestellt und Bestandteil der Arbeitspläne des Wettbewerbs (siehe digitale Anlage, Ordner: Arbeitspläne und Denkmalpflegerisches Gutachten).
Das denkmalpflegerische Interesse richtet sich auf die prägenden Elemente der ehemaligen Lagerhausarchitektur und die Erhaltung der vorhandenen Bausubstanz aus den Bauphasen vor 1813, der Bauphase des Wiederaufbaus 1815-1817 und weiterer baulicher Veränderungen vor 1936.
Die bauhistorischen Befunde am Mauerwerk zeigen, dass Teile der Außenmauern vor allem im unteren Bereich und einigen Innenwänden noch
aus der Zeit Lynars stammen.
Der historische Grundriss ist unterteilt in fünf geschossübergreifende
Raumbereiche, die durch Querwände gebildet werden.
Denkmalpflegerisch nicht relevante Einbauten aus den Bauphasen 193639 und 1953 können entfernt werden.
Die Querwände sind beizubehalten, da hier wichtige und erhaltenswerte
Informationen enthalten sind. Zum Umgang der Raumaufteilung im Bereich der fehlenden Querwand im EG wird eine Aussage erwartet.
Der Charakter der früheren dreigeschossigen Einteilung des Speichergebäudes soll im Innenraum erfahrbar werden.
Die Öffnung der zugesetzten Segmentbögen in den Obergeschossen der
Querwände ist denkbar.
Die inneren Raumvolumen können innerhalb der Umsetzung des musealen
Konzeptes variabel gestaltet werden. Zur Wahrnehmung der historischen
Gebäudegliederung ist eine Besucher-Galerie denkbar. Zu berücksichtigen ist, dass die großen Figuren im Gebäude bewegt werden müssen.
Die Sichtbarmachung der Spuren der früheren Bauzustände und Mauerwerksbefunde sollen in geeigneter Weise im Zusammenhang und Einklang
mit der zukünftigen Nutzung erfolgen.
Westfassade
Seit der Veränderung der Öffnungsformate 1936-39 ist der ursprüngliche
Fassaden-Rhythmus des Gebäudes nicht mehr nachvollziehbar. Das neutralisierte Erscheinungsbild steht im Gegensatz zu dem durch historische
Substanz nachgewiesenen tatsächlichen Baualter des Magazingebäudes.
45
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Die lang gestreckte Fassade wurde durch insgesamt sechs vertikale Achsen bodentiefer Ladeluken unterbrochen und somit in einzelne Fassadenabschnitte untergliedert.
Die Rohbauöffnungen der historisch breiteren Fassadenöffnungen der
ehemaligen Ladeluken sind unter dem Putz noch vorhanden.
Die in den 30er Jahren eingefügten großformatigen Türöffnungen an der
Westfassade erscheinen nicht maßstäblich innerhalb der kleinteiligen Fassadenstruktur und sollten daher auf die ursprüngliche, durch Mauerwerksbefunde bekannte Öffnungen zurückgeführt werden.
Die gleichmäßige Reihung kleinformatiger Fensteröffnungen mit der Gliederung in drei niedrige Geschossebenen soll beibehalten werden.
Die Fenster sollen in ihrem Erscheinungsbild dem heutigen Bestand entsprechen. Schadhafte Putzflächen sollen ergänzt werden. Die sparsamen
gliedernden Elemente sollen sich auf das Traufgesims, ein Putzband unterhalb der Traufe, Putzrahmungen der Fenster mit aufgeputztem Schlussstein und die Blendarchitektur in der Gebäudemitte beschränken.
Neben den denkmalpflegerischen Zielsetzungen stehen die Forderungen
der neuen Nutzung hinsichtlich der notwendigen Gebäudezugänge und
Transportöffnungen (siehe Seite 46 f).
Es ist zu prüfen, wie der ursprüngliche Fassaden-Rythmus erfahrbar gemacht werden und die Zielsetzungen der Denkmalpflege mit den neuen
Nutzungsanforderungen und den architektonischen Zielsetzungen in einen überzeugenden Einklang gebracht werden können.
Blendwerk / Westfassade
Bei dem Blendwerk ist es belegt, dass die oberen drei Öffnungen der Arkade nicht mit Mauerwerk verschlossen waren. In der großen Rosette war
vermutlich die Festungsuhr angeordnet.
Das Maßwerk ist mit den Rosetten, die wieder als Öffnungen wahrnehmbar gemacht werden sollten, zu gestalten und in die Fassade und den
Innenraum zu integrieren.
Gebäudesockel Westfassade
Die Unterkante des historischen Gebäudesockels liegt mind. 50 cm unter der vorhandenen Geländeoberkante. Auch im Inneren wurden in den
Jahren 1936-39 Zementestrichbeläge auf die historischen Böden aufgebracht.
Um die Proportionen der Fassade und der Zugangsöffnungen und Ladeluken wieder herzustellen, soll der ursprüngliche Sockel als gliederndes
Fassadenelement freigelegt werden.
Dies bedeutet eine Absenkung des Geländes um ca. 50 cm entlang der
gesamten Westfassade und eine Tieferlegung des Fußbodens im Inneren
auf das historische Niveau.
Im Aussenbereich muss hierbei der Übergang der tiefer liegenden Bereiche zu den anschließenden Freiflächen, zum gegenüberliegenden Werkstattgebäude und zu den Giebelseiten gelöst werden. Hierbei sind die Barrierefreiheit und die notwendigen Transporte zu gewährleisten.
46
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Bereits freigelegte Befunde im Boden oder Befunde, die bei den Bodenarbeiten freigelegt werden, sollten, wenn möglich, für den Besucher als
bauhistorische Dokumente sichtbar gemacht werden. Dies gilt für den Innen- als auch den Außenraum.
Fußboden / Gründung
Die bestehenden Zementestrichbeläge von 1936-39 wurden als Auffüllungen über den historischen Fußböden aufgebracht. Der originale Fußboden
aus der Zeit um 1817 liegt etwa 40 cm unter dem jetzigen Niveau und
besteht aus einem Ziegelpflaster als Flachschicht und zum Teil als Rollschicht verlegt. Allerdings ist noch nicht bekannt, in welchem Umfang er
noch vorhanden ist. (siehe auch Fotodokumentation der digitalen Anlage,
Ordner: Denkmalpflegerisches Gutachten). Die Bedarfsplanungen gehen
von einer Erneuerung des Fußbodens mit ausreichender Tragfähigkeit für
die zukünftigen Exponate, die bis zu 7 t wiegen, aus.
Der Fußboden muss separat gegründet werden, da die vorhandene Gründung nicht zusätzlich belastet werden kann. Es wird hierbei zum heutigen
Zeitpunkt von einer neuen Beton-Substruktion mit Pfahlgründung ausgegangen. Dabei könnte der bestehende Fußboden aus einer Ziegelflachschicht aufgenommen, gereinigt und neu verlegt werden. Im Rahmen der
Wettbewerbsaufgabe werden hierzu Aussagen erwartet.
Die bestehenden Öffnungen der Untersuchungsgrabungen an den alten
Fundamenten sollen z.B. glasbedeckt einen Einblick in die Gründungsbauwerke ermöglichen.
Der Fußboden muss geeignet sein für den Transport und die Aufstellung
der schweren Objekte.
Haupteingang / Besucherzugang / Nebeneingänge
Der historische Haupteingang liegt in der Mitte des Gebäudes in Achse 17.
Er wurde nach 1935 auf Grund der unzureichenden Durchgangshöhe mit
Mauerwerk verschlossen und sollte innerhalb der Westfassade wieder in
seiner Proportion hergestellt werden. Da ein Zugang in der Gebäudemitte
jedoch der chronologischen Gliederung der Ausstellung widerspricht, ist
die Anordnung des Besucherzugangs im Südgiebel denkbar. Er könnte
auch gleichzeitig als eine der geforderten Transportöffnungen für die Exponate dienen.
Im Ablauf der Besucherlenkung ist es denkbar, den nördlich gelegenen Zugang am Ende des Gebäudes anzuordnen. Eine neuer Ausgang im Nordgiebel ist aufgrund der historischen Bausubstanz nicht denkbar.
Durch die Absenkung der Geländehöhe um ca. 50 cm auf der gesamten
Länge der Westfassade, kann eine ausreichende Durchgangshöhe erreicht werden.
Transportöffnungen
Um die großen Exponate in das Haus 8 bringen zu können, sind Transportöffnungen mit einer Größe von mind. 3.50 m Höhe und 3.00 m Breite
nachzuweisen. Die Anzahl der Öffnungen ist von der Durchlässigkeit der
inneren Struktur abhängig. Jede Raumzone muss für die geforderte Transportgröße zugänglich sein.
47
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Ostfassade
Die östliche Außenwand war als Fassade lange Zeit nur im 2. OG sichtbar. Bis zu dieser Höhe war das Erdreich der Kurtine angeschüttet, das
1822 zur Entlastung und Trockenlegung der Mauer entfernt wurde. In die
ehemals erdberührten Außenwände aus Kalksteinbruchstein brach man
im 1. OG Fenster ein. In der Funktion als Stützmauer hatte die Außenwand
im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss eine größere Wandstärke. An der
Ostfassade entstanden 1813 geringere Schäden als an der freiliegenden
Westfassade. Vor allem im südlichen Teil ist Bausubstanz aus den frühen Bauphasen vor 1813 erhalten geblieben. Die östliche Außenwand von
Achse 1 bis 17 kann als ein relativ unveränderter überkommener Rest der
alten Fassade aus der Zeit vor dem Umbau 1813-17 mit der früheren Anordnung der Fensterachsen angesehen werden.
Aufgrund ihrer untergeordneten Rolle für das Erscheinungsbild der Zitadelle wurde die östliche Außenwand weniger grundlegend überformt als
die Schauseite am Zitadellenhof. Die verbliebenen Unregelmäßigkeiten
und Verformungen sowie die wertvollen Baubefunde am Mauerwerk vor
allem zwischen Achse 1 bis 17 sollen erhalten bleiben und zum Teil als
sichtbare Baubefunde erlebbar gemacht werden. Die Putzoberfläche der
Ostfassade ist in Anlehnung an die Westfassade zu gestalten.
Südgiebel
Da der Wiederaufbau des Gebäudes in verkürzter Form erfolgte, ist der
südliche Gebäudeabschluss aus dem Jahr 1817 (Mauerwerk Typ 3).
Nordgiebel
Das Mauerwerk des Nordgiebels ist bis zur Trauflinie überwiegend Substanz aus den frühen Bauphasen vor 1813. Die Giebelaufmauerung erfolgte 1936-39 bei der Erneuerung der Dachkonstruktion. Die Brückenverbindung von der Bastion Brandenburg auf den Spitzboden soll erhalten
bleiben.
Dach
Das Dach bleibt als Spitzboden ohne Nutzung. Die innenliegende Treppenanlage soll entfallen. Der Zugang zum Dachboden wird ausschließlich
über die bestehende Brückenverbindung am Nordgiebel erfolgen.
48
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.5
49
Raumprogramm Haus 6
Raumprogramm Haus 6 – Nutzfläche
Raumnr.
Flächenart
Fläche
[m²]
Anzahl
Gesamtfläche
[m²]
Ausstellungsbereiche - HNF
6.1
Ausstellung EG
382
1
382,0
6.2
Ausstellung EG
418
1
418,0
6.3
Ausstellung OG
78
1
78,0
6.4
Ausstellung OG
269
1
269,0
6.5
Ausstellung OG
326
1
326,0
6.6
Ausstellung OG
106
1
106,0
6.7
Museumsshop EG
121
1
121,0
6.8
Aufenthalt EG
74
1
74,0
Veranstaltungszentrum - HNF
6.9
Veranstaltungssaal DG
445
1
445,0
6.10
Foyer, Pausenhalle DG
396
1
396,0
6.11
Konferenzraum DG
74
1
74,0
6.12
Vorbereitung Vortrag DG
71
1
71,0
Nebennutzflächen - NNF
6.13
Möbellager DG
75
1
75,0
6.14
Abstellraum / Putzmittel
3,5
1
3,5
6.15
Behinderten-WC
6,5
3
19,5
6.16
WC–Damen (3 WC, HWB)
6,5
6
39,0
6.17
WC–Herren (1WC, 2PP, HWB)
6,5
6
39,0
6.18
Technik* - FF
6.19
Aufzug - FF
Summe NF – Haus 6
1
2.936
* Keine Flächenvorgaben für Technik. Anordnung und Flächenbedarf
sind entwurfsabhängig zu lösen.
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.6
Funktionale Anforderungen – Haus 6
6. 1 – 6.6 Ausstellungsbereich Haus 6
Die Ausstellungsbereiche im Haus 6 sind für temporäre Ausstellungen so
zu gestalten, dass wechselnde Nutzungsvarianten mit geringem baulichem
Aufwand zu realisieren sind. Hierbei ist die Möglichkeit der Unterteilung
von großen Räumen in differenzierte Raumeinheiten zu gewährleisten.
6.7 Museumsshop
Im Museumsshop ist der Verkauf von Katalogen, Postern und Postkarten
vorgesehen. Der Bereich ist mit einem Verkaufstresen mit EDV, Regalen,
Vitrinen und Auslagetischen auszustatten. Gewünscht ist eine Anordnung
im EG im Bereich des Gebäudeausgangs.
6.8 Aufenthalt
Der Aufenthaltsraum dient den Mitarbeitern und weiterem Personal und ist
mit einem Schreibtisch mit EDV, Sitzgruppe, Umkleideschränken und einer
Teeküche auszustatten.
6.9 – 6.12 Veranstaltungszentrum im DG, Haus 6
Der Bereich soll multi-funktional für unterschiedliche Veranstaltungen nutz-
bar sein.
Eine flexible Teilbarkeit des Veranstaltungsraumes ist vorzusehen. Die Bestuhlung mit 300 Sitzplätzen soll variabel sein. Der Raum ist mit einer Leinwand auszustatten.
Das Foyer soll auch als Pausenbereich mit variabler Nutzung dienen.
Der Konferenzraum ist mit Tischen, Stühlen und einer Leinwand auszu-
statten.
Der Vorbereitungsbereich ist als Büro- und Aufenthaltsfläche für die Ver-
anstalter und als Lagerfläche für das Equipment mit Regalen/Schränken, Schreibtischen und Sitzgruppen auszustatten.
Das Veranstaltungszentrum ist so anzuordnen und zu erschließen, dass eine separate Nutz- und Vermietbarkeit gewährleistet ist.
6.13 Möbellager
Das Möbellager soll in direktem Zusammenhang mit dem Veranstaltungsflächen angeordnet werden.
6.15 – 6.17 WC
Es ist je Geschoss ein Behinderten-WC anzuordnen. Die erforderlichen WCs für Damen und Herren sind auf die Geschosse zu verteilen.
6.18 Technik
Technikflächen für Hausanschluss und Betriebstechnik sind in einer ausreichenden Dimensionierung und funktionsgerechter Anordnung zu berücksichtigen.
6.19 Aufzug
Es ist ein Aufzug für 13 Personen / 1000 KG (behindertengerecht) von EGDG nachzuweisen. Er ist so anzuordnen, dass die Veranstaltungsräume
ohne Störung der Ausstellungsflächen erreicht werden können.
50
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.7
51
Raumprogramm Haus 8
Raumprogramm Haus 8 – Nutzfläche
Raumnr.
Flächenart
Fläche
[m²]
Anzahl
Gesamtfläche
[m²]
Ausstellungsbereiche - HNF
8.1
Ausstellung
164.5
1
164,5
8.2
Ausstellung
243,0
1
243,0
8.3
Ausstellung
118,0
1
118,0
8.4
Ausstellung
118,0
1
118,0
8.5
Ausstellung
209,0
1
209,0
8.6
Infozone / Aufsicht
46,0
1
46,0
8.7
Galerie*
17*
1
17*
Nebennutzfläche
8.8
Behinderten-WC
6,5
1
6,5
8.9
WC-Damen (2 WC, 2 HWB)
6,5
1
6,5
8.10
WC-Herren (1WC,1PP,1HWB)
6,5
1
6,5
Funktionsfläche
8.11
Technik* - FF
8.12
Aufzug - FF
1
8.13
Treppenanlage Galerie VF
1
Summe NF – Haus 8
* Anordnung und Flächenbedarf sind entwurfsabhängig zu lösen.
935
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.8
Funktionale Anforderungen – Haus 8
8.1 – 8.5 Ausstellungsbereich
Die Ausstellung in Haus 8 ist als Dauerausstellung vorgesehen.
Die Räumlichkeiten sind trotzdem so zu entwickeln, dass auch mittelfristige Nutzungsalternativen in Richtung wechselnder Ausstellungen realisiert
werden können.
Die Flächenaufteilung der Ausstellungsbereiche entspricht den 5 Denkmalepochen der Ausstellungskonzeption, siehe 3.3.
8.6 Infozone / Aufsicht
Der Bereich soll als Entrée, Infostand mit Tresen und Garderobe dienen.
8.8 – 8.10 WC
Es ist ein Behinderten-WC im Eingangsbereich anzuordnen. Die erforderlichen WCs für Damen und Herren sind entwurfsabhängig nachzuweisen.
8.12 Aufzug
Für die Erschließung einer Galerieebene ist ein Aufzug (behindertengerecht) für eine Traglast von ca. 630 kg vorzusehen.
3.9
Gebäudezonierungen
Die Nutzflächen gemäß Raumprogramm können in unterschiedliche Zonen hinsichtlich der Klima- und Lichtausstattung gegliedert werden:
Zone 1
Licht:
Klima
Museumsshop, WCs
Kunstlicht möglich
Raumtemperatur 20°C. Lüftung, wenn innenliegend.
Zone 2 Licht: Ausstellungsbereich Haus 8
Tageslicht über vorhandene Fassadenöffnungen,
Durchblicke, Aus- und Einblicke, Sonnenschutz.
Durchgehend indirektes , dimmbares Kunstlicht,
flexibles Beleuchtungskonzept von Objekt- bis Galeriebeleuchtung.
Die hohen Räume und Objektleihgaben können
zur Folge haben, dass eine Vollklimatisierung notwendig wird, um den Klimaanforderungen gerecht
zu werden. Aufgrund der Raumatmosphäre und
der Denkmäler in den hohen Räumen, ist von einer
Raumtemperatur von 18°C auszugehen.
Klima: Zone 3
Licht:
Klima:
Ausstellungsbereich Haus 6
wie Zone 2
Objektleihgaben können zur Folge haben, dass
eine Vollklimatisierung notwendig wird, um den Klimaanforderungen gerecht zu werden. Das Raumund Vitrinenklima sollte 55 % relative Luftfeuchte
betragen.
Raumtemperatur 20°C.
52
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Zone 4
Licht:
Klima:
Zone 5
Licht:
Aufenthalt, Vorbereitung
Tageslichtnutzung, in Arbeitsplatzbereichen mit Verschattung
natürliche Belüftung, innenliegende WCs mit Lüftung, Raumtemperatur 20°C.
Klima:
Veranstaltungssaal
Tageslichtnutzung, Sonnenschutz, Verdunkelung
Indirektes dimmbares Kunstlicht
Vollklimatisierung, Raumtemperatur 20°C.
Zone 6
Licht:
Klima:
Lagerflächen
Kunstlicht, einfache Ausstattung
Raumtemperatur 18°C.
3.10
Technische Gebäudeausrüstung
Die heutigen Anforderungen an eine museale Nutzung erfordern eine Klimatisierung aller Ausstellungsbereiche sowie eine Vielzahl an elektro- und
sicherheitstechnischen Anlagen und Komponenten. Hierbei müssen die
wesentlichen Funktionen, die Aufzüge, Technikräume, Unterverteilungen
und die Mehrzahl der vertikalen TA-Schächte durch Neubauteile aufgenommen werden.
Lüftungs- und Raumlufttechnische Anlagen
Die Bereiche der Ausstellungsflächen beider Häuser und der zu planende
Veranstaltungsraum in Haus 6 sind mit einer raumlufttechnischen Anlage
zu versehen, siehe hierzu auch die vorgenannten Zonierungen.
Alle anderen Räume, sofern sie an der Außenfassade liegen, sollen über
öffenbare Fenster natürlich be- und entlüftet werden.
Sonnenschutz
Es ist in allen Bereichen im Rahmen der Gesamtkonzeption ein geeigneter
Sonneschutz, im Veranstaltungssaal zusätzlich eine Verdunkelung nachzuweisen.
Heizung
Eine objektgebundene Wärmeerzeugungsanlage ist nicht geplant. Die notwendige Wärme für die Versorgung der Heizflächen ist über den bestehenden Anschluss an die Heizzentrale im Haus 9 sichergestellt. Hierfür sind
Versorgungsleitungen bis in die Technikräume der jeweiligen Gebäude zu
führen. Weiterhin ist eine Aussage über die Ausbildung, Lage und Integration der Heizflächen in die Innenraumgestaltung zu treffen.
Der Gesamtwärmebedarf ist bei beiden Häusern so weit wie möglich zu
reduzieren.
Warmwaserversorgung
Die Kleinmengen an Warmwasserbedarf sind dezentral mittels Kochendwasserbereiter (Teeküchen) bzw. 5-Liter-Speicher (Putzräume) zu erzeugen. Behinderten-WC-Anlagen sind dezentral mit Warmwasser zu versorgen und erhalten einen Bodenablauf.
53
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Trinkwasser- und Abwasserversorgung
Die Abwasserentsorgung und die Trinkwasserversorgung können an die
vorhandenen Leitungsnetze angeschlossen werden, siehe hierzu den Leitungsplan in den digitalen Anlagen.
Beleuchtungskonzept / Sicherheitsbeleuchtung
Das Beleuchtungskonzept für die Innenräume mit dem Schwerpunkt der
Ausstellungsbereiche ist nach neuesten gestalterischen, lichttechnischen
und energie-ökonomischen Erkenntnissen zu entwickeln.
Die museale Nutzung macht für beide Gebäude die Errichtung einer Sicherheitsbeleuchtungsanlage entsprechend der DIN VDE 0108 (Museums- und Ausstellungsfläche) notwendig. Sämtliche Ausstellungsbereiche,
Technikflächen sowie Flucht- und Rettungswege sind im Laufe der weiteren Planung mit Sicherheitsbeleuchtung und Rettungszeichenleuchten
auszustatten.
Brandschutz
Die Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes entsprechend der
Bauordnung von Berlin sind zwingend einzuhalten. Im Laufe der weiteren
Planung ist im Rahmen eines Brandschutzgutachtens ein Brandschutzkonzept für beide Häuser zu erstellen.
Die brandschutztechnischen Anforderungen an Leitungsanlagen sind der
beiliegenden Muster-Richtlinie in der Fassung vom März 2000 zu entnehmen, siehe digitale Anlagen.
Sicherheitstechnik
Die Gebäude sind flächendeckend mit Sicherheitstechnik auszustatten.
3.11
Eingänge / Erschließung / Wegeführung
Die Anordnung, Zuordnung und visuelle Verbindung der Zugänge und Ausgänge ist in Zusammenhang mit dem Gebäude- und Ausstellungskonzept
zu lösen.
Für das Einbringen der Exponate sind entsprechende Transportöffnungen
vorzusehen, siehe 3.4.2 Haupteingang. Für Haus 6 sind die vorhandenen
Eingangstüren beizubehalten.
Des Weiteren ist die Absenkung des Geländes um ca. 50 cm entlang der
gesamten Westfassade von Haus 8 und die Gewährleistung der Barrierefreiheit und der notwendigen Anlieferungen zu berücksichtigen.
3.12
Nachhaltigkeit / Energieeffizienz / Ökologie
Bei der Planung sind die Kriterien und Anforderungen der EnEV zu berücksichtigen und der Nachweis über die Einhaltung der Primärenergieanforderungen in der weiteren Planung zu erbringen bzw. Ausnahmeregelungen zu belegen.
Planungsziel für die weitere Bearbeitung des Projektes ist die Reduktion
54
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
des Transmissionswärmebedarfs der wärmeübertragenden Hüllflächen,
die im Rahmen der Sanierung erneuert oder ergänzt werden.
Zu den ökologischen Anforderungen gehören auch eine lärmarme Bauweise und möglicherweise zu berücksichtigende Bauzeiteinschränkungen
aufgrund des Fledermausschutzes.
Bei der Entwurfsbearbeitung sind die Planungsprinzipien der Nachhaltigkeit anzuwenden, die eine ausgewogene Beachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte erfordern. Folgende Ziele hinsichtlich der
Nachhaltigkeit sind zu berücksichtigen:
- Sicherstellung eines geringen Energiebedarfs (Gebäude, Anlagentechnik)
- Optimierung der Tageslichtnutzung
- Sehr gute akustische Raumeigenschaften und Sprachverständlichkeit
- Langfristige und flexible Nutzungsqualität
- Kosteneffizienz bei Baukosten
- Minimierung der Betriebskosten
- Bedarfsgerechte natürliche Lüftung, wo möglich
- Reduktion von Immissionen und Emissionen
- Klimatische Zonierung der Nutzungsbereiche
- Gute thermische Qualität, Fugendichtheit und wärmebrückenfreie Konstruktionen der Gebäudehülle
- Einsatz von Steuerungs- und Regelungsstrategien
- Anbringung von Nisthilfen für Gebäudebrüter
- Schaffung von Ansiedlungsmöglichkeiten für die Mauerraute
Ökologische Planungskriterien
Prinzipien des ökologischen Bauens sind in den „Ökologischen Kriterien
für Bauwettbewerbe“ beschrieben (Stand Juli 2007, s. Wettbewerbsunterlagen Teil 4 Anhang 4.1.14).
Für die Konstruktion und Bauausführung sollen danach nur Materialien
und Bauteile zur Anwendung kommen, die hinsichtlich Gewinnung, Transport, Verarbeitung, Funktion und Beseitigung eine hohe Gesundheits- und
Umweltverträglichkeit sowie eine hohe Lebensdauer aufweisen.
Die umweltgerechte und nachhaltige Ausbildung des Baukörpers ist eine
wesentliche Voraussetzung für den Entwurfsbeitrag.
3.13
Baukosten / Wirtschaftlichkeit
Nach der Landeshaushaltsordnung ist der Bauherr verpflichtet, seine Mittel sparsam und wirtschaftlich zu verwenden. Die Wirtschaftlichkeit des
Entwurfes ist daher ein entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der
Wettbewerbsarbeiten. Dies bezieht sich auf:
– Baukosten
– Instandhaltungskosten
– Kosten des laufenden Betriebs
Es wird vorausgesetzt, dass bei der Planung umweltfreundliche Baustoffe verwendet und technische Systeme auf ein Minimum reduziert werden
(die Verwendungsverbote und -beschränkungen der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung sind zu beachten, s. Anhang).
55
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Die Planung hat sich am Prinzip des kostensparenden Bauens zu orientieren. Hierzu sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
-
-
-
-
-
Kompakte, klare und funktionale Grundrissorganisation, Reduzierung
der Verkehrsfläche auf ein notwendiges Maß
Natürliche Belichtung der Räume
Natürliche Belüftung der Räume (wo möglich)
Verzicht auf aufwendige Konstruktionen
Reduktion der Materialwahl, Instandsetzungsfähigkeit, Alterungsfähigkeit des Materials
Zur Bewertung der Kosten soll im Rahmen des Erläuterungsberichtes die
baukonstruktive und gebäudetechnische Grundkonzeption beschrieben
werden. Es sind Aussagen zu folgenden Bauteilen zu machen:
-
-
-
Konstruktion, Tragsystem, Ausbau, Gründung
Gebäudehülle (Fassade, Dach)
Technische Gebäudeausrüstung (Tageslichtnutzung, Beleuchtung)
Der Kostenrahmen für die Kostengruppen 300 + 400 beträgt
6.920.000,- € einschließlich 10 % UV. Die Kosten für die Ausstellung
betragen 2.795.000,- €. Die Gesamtbaukosten betragen 12.270.000,- €.
Aufstellung der Gesamtbaukosten
Kostengruppen
Haus 6
Haus 8
KG 200
46.450,00 €
48.860,00 €
KG 300
2.639.226,72 €
2.611.697,50 €
KG 400
755.893,00 €
285.645,00 €
KG 500
69.600,00 €
233.200,00 €
KG 600
166.910,00 €
64.260,00 €
KG 700
865.000,00 €
827.000,00 €
4.543.079,72 €
4.070.662,50 €
454.307,97 €
407.066,25 €
4.997.387,69 €
4.477.728.75 €
Summe
KG 200 - 700
+ 10 % UV
Summe
Summe Haus 6 und Haus 8 KG 200 - 700
9.475.000,00 €
Kosten der Ausstellung
2.795.000,00 €
Gesamtbaukosten
12.270.000,00 €
Dieser Kostenrahmen ist im weiteren Verfahren zwingend einzuhalten.
3.14
Barrierefreies Bauen
Barrierefreies Bauen ist als selbstverständliche Qualitätsanforderung gemäß den Grundsätzen des Handbuches „Barrierefreies Planen und Bauen
in Berlin“ www.senstadt.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/handbuch im Wettbewerb umzusetzen.
56
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Die Ausstellungskonzeption beabsichtigt auch Blinden und Schlechtsehenden, die als besondere Zielgruppe des Museums vorgesehen sind, einen
interessanten Ausstellungsbesuch zu ermöglichen.
Die unterschiedlichen Nutzeranforderungen sollen hinsichtlich motorischer,
sensorischer oder kognitiver Art Berücksichtigung finden.
Den Funktionsbereichen
-
-
-
-
-
-
Erschließung
Orientierung
Ausstellungsräume
Ausstellungsgestaltung
Sanitärräume
Veranstaltungsräume
ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Auch auf dem Grundstück sind die Prinzipien des barrierefreien Bauens konsequent anzuwenden.
3.15
Baurechtliche Vorschriften, Normen, Richtlinien
Der Planung sind insbesondere zugrunde zu legen:
- Bauordnung Berlin und ergänzende Vorschriften BauOBerlin
Die im Anhang aufgeführten Richtlinien sind zu beachten.
3.16
Beurteilungskriterien des Preisgerichts
Gestaltung
- Konzeptionelle Schlüssigkeit in Bezug auf die verschiedenen Belange
- Gestaltungskonzept Außen / Innen
- Denkmalrelevanter Umgang / Gestaltung
- Räumliche / architektonische Qualität des Innenraums
- Ausstellungsgestaltung
Ästhetik, Vermittlungskonzept, Ausstellungskonzept
- Materialwahl / Oberflächengestaltung
Funktion
- Erschließung
- Funktionale Zuordnung
- Raumzuschnitte, Belichtung, Belüftung
- Umsetzung der Ausstellungskonzeption
Realisierbarkeit
- Programmerfüllung
- Barrierefreiheit
- Genehmigungsfähigkeit
- Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
- Wirtschaftlichkeit von Bau und Betrieb
Die Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar.
57
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
Teil 4 Anhang
4.1
Digitale Anlagen auf DVD-ROM
4.1.0
Ausschreibung
Vorliegende Ausschreibung als .pdf-Datei
00_ausschreibung_ZS.pdf
4.1.1
Arbeitspläne
CAD-Dateien
Lageplan
01_ZS_Lageplan_500.pdf
02_ZS_Lageplan.dxf
03_ZS_Lageplan.dwg
Haus 8
04_ZS_H8_Grundriss_Ebene_1.dxf / dwg
05_ZS_H8_Grundriss_Ebene_3.dxf / dwg
06_ZS_H8_Ansicht_West.dxf / dwg
07_ZS_H8_Ansicht_Ost.dxf / dwg
08_ZS_H8_Ansicht_Nord_Sued.dxf / dwg
09_ZS_H8_Laengsschnitt.dxf / dwg
10_ZS_H8_Querschnitt.dxf / dwg
11_ZS_H8_Legende_Baubefunde.pdf
Ordner Pläne Haus 8 als pdf Haus 6
12_ZS_H6_Grundriss_EG.dxf / dwg
13_ZS_H6_Grundriss_1.OG.dxf / dwg
14_ZS_H6_Grundriss_DG.dxf / dwg
15_ZS_H6_Ansichten.dxf / dwg
16_ZS_H6_Schnitte.dxf / dwg
17_ZS_H6_Kellerraum.dwg
Ordner Pläne Haus 6 als pdf
4.1.2
Informationspläne
Bauforschung Haus 6
01_ZS_H6_Längsschnitt_Bestand.pdf
02_ZS_H6_Schnitt_TH_Bestand.pdf
03_ZS_H6_Querschnitt_Bestand.pdf
04_ZS_H6_Querschnitt_Bestand_Reko.pdf
Leitungsplan
05_ZS_Leitungsplan.pdf
06_ZS_Leitungsplan_Legende.pdf
Standortanalyse Bestand
07_ZS_Standortanalyse_EG.pdf
08_ZS_Standortanalyse_1_OG.pdf
09_ZS_Standortanalyse_2_OG.pdf
10_ZS_Standortanalyse_3_OG.pdf
11_ZS_Standortanalyse_Souterrain.pdf
59
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
Luftbilder
12_ZS_Luftbild_2009.jpg
13_ZS_Luftbild_1930.jpg
14_ZS_Luftbild_um1930.jpg
15_ZS_Luftbild_1908.jpg
4.1.3
Denkmalpflegerisches Gutachten, Haus 8
01_ZS_H8_ Doku_Befunde.pdf
02_ZS_H8_BP-GR_LS.pdf
03_ZS_H8_BP-AN_QS.pdf
04_ZS_H8_Fotografien-1949_1.jpg
05_ZS_H8_Fotografien-1949_2.jpg
06_ZS_H8_Bilddateien
07_ZS_H8_Bilddateien_Maßwerk
08_ZS_H8_Bilddateien_Innenraum
4.1.4
Statische Unterlagen
Statische Unterlagen Haus 6
01_ZS_H6_Gebäudeaussteifung_Plan.pdf
02_ZS_H6_Gutachten2004_Plan.pdf
03_ZS_H6_Ostgiebel_Plan.pdf
04_ZS_H6_Gebäudeaussteifung.pdf
05_ZS_H6_Gebäudeaussteifung_DINA3.pdf
Statische Unterlagen Haus 8
06_ZS_H8_gut020909.pdf
4.1.5
Ausstellungskonzeption
01_ZS_Ausstellungskonzept.pdf
02_ZS_Objektliste.pdf
03_ZS_Objektliste_Fotodokumentation.pdf
4.1.6
Weitere Planungsunterlagen
01_ZS_Baugrund_Grundwasser.pdf
4.1.7
Vorschriften Internet
Bauordnung Berlin und ergänzende Vorschriften BauOBerlin (BauOBln) v. 29. September 2005), in Kraft getreten am 1.Februar 2006, zuletzt geändert am 7. Juni 2007
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml
Verordnung über Bauvorlagen, bautechnische Nachweise und das Verfahren im Einzelnen (Bauverfahrensverordnung - BauVerfVO) vom 19. Oktober 2006
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml
Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin (Denkmalschutzgesetz Berlin – DSchG Bln) vom 24. April 1995, zuletzt geändert am 14.12.2005
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/denkmal.shtml
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) v. 12. August 2004, zul. geändert am 20. Juli 2007
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/arbst_ttv_2004/gesamt.pdf
60
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) v. 07. August 2008
4.1.8
Richtlinien Internet
Rundschreiben im Bereich Bauen, Verwendungsverbote und –
beschränkungen im Bereich von Baustoffen; Schadstoffen
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/rundschreiben/de/schadstoffe.shtm
Grundlagen für Wettbewerbe, ökologisches Bauen
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/grundlagen
Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin – öffentlich zugängliche Gebäude, Grundlagen und Beispiele, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – Kommunikation, Juni 2007
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/handbuch.
shtml
4.1.9
Richtlinien als pdf_Dateien
Wirtschaftliche Standards des öffentlichen Bauens,
Rundschreiben SenBauWohn 1/2002 01_WiSt_rundschreiben.pdf
02_WiSt_allgemein.pdf
03a_WiSt_hochbau.pdf
03b_WiSt_hochbau_matrix.pdf
04_WiSt_techn_geb_ausr.pdf
05_WiST_literaturhinweise.pdf
Ökologische Kriterien für Bauwettbewerbe, Arbeitspapier SenStadt 2007
06_Oekolog_Planungskriterien.pdf
Grundsätze für die Betriebswassernutzung, Rundschreiben SenStadt VI C Nr. 1/2003
07_grundsaetze_betriebswassernutzung.pdf
Richtlinie über die Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken
08_richtlinie_ffwg_bbg.pdf
Ökologisches Bauen, Anforderungen an Baumaßnahmen, Leitfaden SenStadt 2007
09_oekoLeitfadenBlnE_bf_2007.pdf
Planungshilfe für energiesparendes Bauen, Landesinstitut für Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen, Aachen 2003
10_planungshilfe_energiesparendes_bauen.pdf
4.1.10 Formblätter
000000_A_Formbl_Flächen_ZS.xls
000000_B_Formblatt_Kostenkenndaten_ZS.xls (wird zum Rückfragenprotokoll nachgereicht)
000000_ZS_Verfassererklaerung.pdf (pdf-Formular, d.h. Text kann direkt in das Formblatt eingeben und danach ausgedruckt werden. Das .pdf-Formular kann mit dem Acrobat-Reader aber nicht gespeichert werden)
61
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
4.1.11 Bilddokumentation
Ordner Zitadelle Spandau
Ordner Haus 6
Ordner Haus 8
4.2
Quellenangaben
Literatur (Auswahl)
Die Spandauer Zitadelle. Jürgen Grothe. Berlin Edition 2002
Zitadelle Spandau. Andrea Theissen. Der historische Ort, Nummer 148. Kai Homilius Verlag, 2. Auflage 2002
Bauhistorisches Gutachten. Hübner + Oehmig, Büro für Architektur und Denkmalpflege. Berlin 2007
Bauforschung Haus 6 – ehemalige Kaserne an der Nordkurtine. Burckhardt Fischer, Architekt. Berlin, 1987
http://www.zitadelle-spandau.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Siegesallee
Abbildungsnachweis
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: Abb. 1, Abb. 5, Abb.10, Abb.
12 (bearbeitet)
777 Jahre Spandau, Karte von Berlin 2008: Abb. 2
Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Stadt und Bezirk Spandau, Gebr. Mann Verlag. Berlin 1971: Abb. 3, Abb. 6
Informations-Flyer Zitadelle Spandau: Abb. 4 (bearbeitet)
Ulrike Lickert: Abb. 7, Abb. 8, Abb. 9, Abb. 11, Fotodokumentation
Lienhard Schulz: Titelbild
62
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
4.3
63
Auszüge aus der Fotodokumentation
(siehe die digitale Anlage)
Haus 6
F1
Haus 6, Ansicht Süd-Ost
F2
Haus 6, Ansicht Süd
F3
Haus 6, Giebel West
F4
Haus 6, Giebel Ost
F5
Haus 6, Ansicht Nord
F6
Haus 6, Ansicht Nord, WC-Anbau
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
64
F7
Haus 6, Ansicht Nord, Brücke von Kurtine ins DG
F8
Haus 6, Ansicht Nord, Brückenverbindung ins DG
F9
Haus 6, Innenraum Erdgeschoss
F 10
Haus 6, Innenraum Erdgeschoss
F 11
Haus 6, Innenraum 1. Obergeschoss
F 12
Haus 6, Innenraum Dachgeschoss
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
65
Haus 8
F 13
Haus 8, Ansicht West
F 14
Haus 8, Ansicht Giebel Westen
F 15
Haus 8, Ansicht Giebel Westen, Brückenverbindung
ins Dach
F 16
Haus 8, Ansicht Giebel Osten
F 17
Haus 8, Ansicht Osten
F 18
Haus 8, Ansicht Westen, Mittelrisalit
Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang
66
F
F 19
Haus 8, Ansicht West, Mittelrisalit
F 20
Haus 8, Ansicht West, Achse Krangauben
F 21
Haus 8, Innenraum, Blick nach Osten
F 22
Haus 8, Innenraum, Blick nach Süden
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