Ein neues Museum auf der Berlin Spandau Zitadelle Spandau Nichtoffener Wettbewerb Ausschreibung Nichtoffener Wettbewerb Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau Berlin Spandau Ausschreibung Berlin, März 2010 Herausgeber und Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin Wettbewerbsausschreibung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin-Mitte Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11 Ulrike Lickert, Architektin Digitale Bearbeitung Ulrike Lickert Titelbild Lienhard Schulz Druck G.R.I.M.M Inhaltsverzeichnis Anlass und Ziel ..............................................................................................7 Teil 1 Verfahren ..............................................................................................9 1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer..................................................................9 1.2 Art des Verfahrens .............................................................................9 1.3 Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe ..................................10 1.4 Wettbewerbsteilnehmer ...................................................................10 1.5 Preisgericht und Vorprüfung ............................................................ 11 1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen..............................................14 1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten ...................................................14 1.8 Ortsbesichtigung, Ausgabe der Unterlagen, Rückfragen.................15 1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen .........................................15 1.10 Geforderte Leistungen .....................................................................16 1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung ............................................18 1.12 Preise und Ankäufe..........................................................................18 1.13 Weitere Bearbeitung ........................................................................18 1.14 Eigentum und Urheberrecht.............................................................19 1.15 Verfassererklärung...........................................................................19 1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten ..............20 1.17 Haftung und Rückgabe ....................................................................20 1.18 Zusammenfassung der Termine ......................................................20 Teil 2 Situation und Planungsvorgaben ....................................................21 2.1 Städtebauliche Rahmenbedingungen..............................................21 2.2 Historische Entwicklung ...................................................................23 2.3 Der Festungsbau - Zitadelle Spandau .............................................25 2.4 Zukünftige Nutzungen auf der Zitadelle...........................................28 2.5 Der Wettbewerbsbereich .................................................................29 2.6 Technische Infrastruktur...................................................................36 2.7 Erschließung und Verkehr ...............................................................36 2.8 Planungsrecht und Bauordnungsrecht ............................................36 2.9 Denkmalschutz ................................................................................36 2.10 Naturschutz......................................................................................37 Teil 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 3.14 3.15 3.16 Wettbewerbsaufgabe.....................................................................39 Planungsziel ....................................................................................39 Architektonische Zielsetzung ...........................................................39 Ausstellungskonzeption ...................................................................40 Denkmalpflegerische Zielsetzungen ................................................42 Raumprogramm Haus 6 ..................................................................49 Funktionale Anforderungen – Haus 6 ..............................................50 Raumprogramm Haus 8 ..................................................................51 Funktionale Anforderungen – Haus 8 ..............................................52 Gebäudezonierungen ......................................................................52 Technische Gebäudeausrüstung .....................................................53 Eingänge / Erschließung / Wegeführung .........................................53 Nachhaltigkeit / Energieeffizienz / Ökologie ....................................53 Baukosten / Wirtschaftlichkeit ..........................................................55 Barrierefreies Bauen ........................................................................56 Baurechtliche Vorschriften, Normen, Richtlinien..............................57 Beurteilungskriterien des Preisgerichts ...........................................57 Teil 4 4.1 4.2 4.3 Anhang ...........................................................................................59 Digitale Anlagen auf DVD-ROM.......................................................59 Quellenangaben ..............................................................................62 Auszüge aus der Fotodokumentation ..............................................63 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Anlass und Ziel Anlass und Ziel Die Spandauer Zitadelle ist eine der bedeutendsten und besterhaltenen Renaissancefestungen Europas. Angefangen mit den Relikten aus slawischer Zeit und den Gebäuden der mittelalterlichen Burg Spandow bis hin zu den Bauten der Heeresgasschutzlaboratorien, die ab 1936 auf dem Gelände errichtet worden sind, können die Besucher und Besucherinnen neunhundert Jahre steingewordene Geschichte auf der Zitadelle Spandau erleben. Gegenwärtig sind fünf unterschiedliche Geschichtsmuseen auf der Zitadelle untergebracht. Das Entwicklungs- und Nutzungskonzept sieht u. a. vor, die von Wasser umgebene Festung zu einer einzigartigen Geschichtsinsel auszubauen. Zwei denkmalgeschützte Gebäude des Innenhofes der Zitadelle, das ehemalige Magazingebäude (Haus 8) und die ehemalige Kaserne (Haus 6), sollen einer Nutzung zugeführt und zu einem Museum umgestaltet werden. Beide Gebäude sind prägender Bestandteil der Festungsanlage der Zitadelle. Während in Haus 8 die Aufstellung monumentaler Denkmäler als neue Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ vorgesehen ist, soll Haus 6 für Wechselausstellungen und durch ein Tagungs- und Veranstaltungszentrum genutzt werden. Ziel ist es, die denkmalgeschützten Gebäude für die zukünftigen Nutzungen umzubauen und eine realisierbare Museums- und Ausstellungsgestaltung zu entwickeln, die die inhaltliche Ausstellungskonzeption des Auslobers umsetzt. Das Raumprogramm umfasst ca. 3.871 m² NF. Der Kostenrahmen für die Kostengruppen 300 + 400 beträgt 6.920.000,€ einschließlich 10 % UV. Die Kosten für die Ausstellung betragen 2.795.000,- €. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 12.270.000,- €. Die Maßnahme wird zu je 50 % durch die Deutsche Klassenlotterie (DKLB) und den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Geplant ist eine Fertigstellung bis 2013. 7 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren Teil 1 Verfahren 1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer Auslober, Bauherr, Nutzer Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Spandau von Berlin, Abteilung Bildung, Kultur und Sport - FB Kultur, Kunstamt Zitadelle Am Juliusturm 13599 Berlin Andrea Theissen Tel: +49 (0)30 354 944 264 Fax: +49 (0)30 354 944 303 E-Mail: [email protected] Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11 Tel.: +49 (0)30 9025 2039 Fax: +49 (0)30 9025 2535 E-Mail: [email protected] mit Dipl.-Ing. Ulrike Lickert Knaackstraße 78 10435 Berlin Tel.: +49 (0)30 473 78 230 Fax: +49 (0)30 473 78 229 E-Mail: [email protected] 1.2 Art des Verfahrens Die Auslobung erfolgt als nichtoffener Wettbewerb für Architekten als Generalplaner bzw. Arbeitsgemeinschaften aus Architekten, Ausstellungsgestaltern und Ingenieuren der Fachrichtung Technische Ausrüstung, Thermische Bauphysik, Tragwerksplanung und Brandschutz. Das gesamte Verfahren ist bis zum Abschluss anonym. Kommunikation Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt über E-Mail. 9 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren 1.3 Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe Dem Wettbewerb liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2008) sowie das Rundschreiben SenStadt VI A Nr. 06 / 2009 (Einführung der RPW) zugrunde, soweit nachstehend nichts anderes ausgeführt ist. Die Architektenkammer Berlin wirkt vor, während und nach dem Wettbewerb beratend mit. Der Wettbewerb ist bei der Architektenkammer unter der Nummer B-2010-06 registriert. Mit der Registrierung wird bestätigt, dass die vorliegenden Auslobungsbedingungen den Bestimmungen der Richtlinie RPW 2008 entsprechen. Gemäß den besonderen Bestimmungen für öffentliche Auslober (RPW 2008, §9) sind die Vorschriften der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) anzuwenden. Einverständnis Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer und Gast erklärt sich durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren mit den vorliegenden Teilnahmebedingungen und der Anwendung der RPW 2008 einverstanden. Verlautbarungen jeder Art über Inhalt und Ablauf vor und während der Laufzeit des Wettbewerbsverfahrens, einschließlich der Veröffentlichung der Wettbewerbsergebnisse, dürfen nur über die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat II D, abgegeben werden. Datenschutz Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer, Gast und Auftragnehmer willigt durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren ein, dass seine personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit o.g. Wettbewerb bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Form einer automatisierten Datei geführt werden. Diese Einwilligung ist auf der Verfasser- bzw. auf der Zustimmungserklärung zu bestätigen. Eingetragen werden Name, Anschrift, Telefon, Beauftragung im Wettbewerb, Kammermitgliedschaft, Berufsbezeichnung. Nach Abschluss des Verfahrens können auf Wunsch diese Daten gelöscht werden (durch Vermerk auf der Verfassererklärung). Gemäß § 6 des novellierten Datenschutzgesetzes ist die Einwilligung der Betroffenen notwendig, da eine spezielle Rechtsgrundlage für die Führung dieser Datei fehlt. Vergabekammer Öffentliche Aufträge, die gemäß den Vergabevorschriften der EU vergeben werden müssen, unterliegen einem Rechtsschutzverfahren. Für die öffentlichen Auftraggeber des Landes Berlin wird dieses Verfahren vor der Vergabekammer des Landes Berlin geführt. Vergabekammer des Landes Berlin Martin-Luther-Str. 105, 10825 Berlin Tel. +49(030) 9013 8316, Fax. +49(030) 9013 7613 1.4 Wettbewerbsteilnehmer Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden entsprechend der Ankündigung im EU-Amtsblatt vom 05.01.2010 in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gemäß RPW und VOF) durch ein vom Preisgericht unabhängiges Auswahlgremium 20 Architekten als Generalplaner bzw. Arbeitsgemeinschaften aus Architekten, Ausstellungsgestaltern und Ingenieuren der Fachrichtung Technische Ausrüstung, Thermische Bauphysik, Tragwerksplanung und Brandschutz ausgewählt. 10 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren 1.5 Preisgericht und Vorprüfung Fachpreisrichter Roger Diener Architekt, Basel/Berlin Petra Kahlfeldt Architektin, Berlin Arno Brandlhuber Architekt, Berlin Dr. Werner Lorenz Beratender Ingenieur, Berlin Ulrich Schwarz Ausstellungsgestalter, Berlin Stellvertretende Fachpreisrichter Josè Gutierrez Marquez Architekt, Berlin Hella Rolfes Architektin, Berlin Jörg Schmidtsiefen Ausstellungsgestalter, Berlin Sachpreisrichter Regula Lüscher Senatsbaudirektorin Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin André Schmitz Staatssekretär Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten Andrea Theissen Leiterin des Spandauer Kunstamtes und des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau, Projektleiterin Carsten-Michael Röding Bezirksstadtrat für Bauen, Planen und Umweltschutz Bezirk Spandau von Berlin Stellvertretende Sachpreisrichter Dr. Dagmar Tille Leiterin der Werkstatt – Baukultur, Kommuni- kation, Oberste Denkmalschutzbehörde Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Konrad Zander Abteilungsleiter Ministerielle Angelegenheiten des Bauwesens Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Manfred Kühne Leiter der Abteilung Städtebau und Projekte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 11 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren Carmen Mann Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau, Projektkoordinatorin Peter Ostendorff Referatsleiter Wettbewerbe und Auswahlverfahren Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Katharina Behrens Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz Leiterin Facility Management Bezirksamt Spandau von Berlin Sachverständige Prof. Dr. Bernhard Kroener Historiker, Dekan der Philosophischen Fakultät an der Universität Potsdam, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Dr. Andreas Nachama Geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Dr. Ferdinand Damaschun Leiter der Abteilung Ausstellungen und Öffentliche Bildung, Museum für Naturkunde Berlin Regina Preuß Referat Grundsatzangelegenheiten EU-Förderung Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten Dr. Thomas Schmidt Landesdenkmalamt Berlin Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Dr. Dieter Nellessen Untere Denkmalschutzbehörde Bezirksamt Spandau von Berlin Uwe Dechène Projektvorbereitung und – prüfung Ministerielle Angelegenheiten des Bauwesens Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Martina Häusler Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz, Facility Management Bezirksamt Spandau von Berlin Thomas Heimann Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz, Facility Management Bezirksamt Spandau von Berlin 12 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren Elke Hube Leiterin des Naturschutz und Grünflächenamtes Bezirksamt Spandau von Berlin Bernd Machatzi Büro des Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Annette Thimm Projektvorbereitung und – prüfung Ministerielle Angelegenheiten des Bauwesens Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Nanna Sellin-Eysholdt Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Ingeborg Stude Barrierefreies Bauen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Klaus Laufmann Senioren- und Behindertenbeauftragter Bezirksamt Spandau von Berlin Volker Hübner Architekt, Berlin Vorprüfung Ulrike Lickert Architektin, Berlin Juliane Zach Architektin, Berlin Norbert Giebels Architekt, Berlin Kostenprüfung N.N Gäste Peter Kever Architektenkammer Berlin Johannes Stumpf Landeswettbewerbsausschuss Architektenkammer Berlin Marion Pristel Baukammer Berlin Mitglieder der BVV Spandau 13 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren 1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen Die Wettbewerbsunterlagen werden im Rahmen der Ortsbesichtigung am 19.03.2010 an die Teilnehmer ausgegeben, siehe auch Punkt 1.8. Der Ausschreibungstext wird den Teilnehmern zusätzlich am 17.03.2010 per E-mail zugesandt. Teilnehmer, die die Ortsbesichtigung nicht wahrnehmen können, bekommen die Wettbewerbsunterlagen am gleichen Tag auf dem Postweg zugesandt. 1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten Die Arbeiten müssen bis zum 18.05.2010 von 14.00 Uhr – 17.00 Uhr in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Brückenstraße 6 - Jannowitzcenter 10179 Berlin Raum Nr. 4.026 abgegeben oder am selben Tag oder davor liegend per Post- oder Kurierdienst eingereicht werden. Die Wettbewerbspläne sind in einer „eckigen“ Planrolle abzuliefern. Die Wettbewerbsarbeiten sind zur Wahrung der Anonymität in verschlossenem Zustand ohne Absender oder sonstigen Hinweis auf den Verfasser, aber mit der Kennzahl und dem Vermerk „Zitadelle Spandau“ einzureichen. Bei Zustellung durch Kurierdienst ist der Empfänger als Absender anzugeben. Bei der Einreichung durch Post- oder Kurierdienst (porto- und zustellungsfrei für den Empfänger) gilt die Einlieferungsfrist als erfüllt, wenn der Aufgabestempel das Datum des 18.05.2010 oder eines davor liegenden Tages trägt. Der Verfasser selbst ist für die Lesbarkeit des Aufgabestempels auf der Sendung verantwortlich. Verspätet eingegangene Arbeiten, deren Aufgabestempel/Aufgabebeleg fehlt, unleserlich oder unvollständig ist oder dessen Richtigkeit angezweifelt wird, werden vorbehaltlich des späteren Nachweises fristgemäßer Einlieferung, den der Teilnehmer zu erbringen hat, mitbeurteilt. Bei Einreichung durch Post- oder Kurierdienst ist eine Kopie des Aufgabebelegs in gleicher anonymisierter Weise wie die Arbeit selbst, mit der Kennziffer versehen, an den Auslober nachzusenden. Kennzeichnung der Arbeiten Die Wettbewerbsarbeiten sind in allen Stücken nur durch eine gleichlautende Kennzahl zu bezeichnen. Sie ist aus sechs arabischen Ziffern zu bilden und in einer Größe von 1 cm Höhe und 4 cm Breite auf jedem Blatt und Schriftstück in der rechten oberen Ecke anzubringen. Der Wettbewerbsverfasser hat die Verfassererklärung mit seiner Anschrift in einem verschlossenen und undurchsichtigen Umschlag mit der gleichen Kennzahl abzugeben, mit der er seine Wettbewerbsarbeit gekennzeichnet hat. Dieser Umschlag ist gleichzeitig mit der Wettbewerbsarbeit abzugeben. 14 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren 1.8 Ortsbesichtigung, Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen, Rückfragen Ortsbesichtigung Die Ortsbesichtigung mit den Wettbewerbsteilnehmern findet am 19.03.2010 um 11.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Eingang zur Zitadelle am Torhaus, Am Juliusturm 1, 13599 Berlin. Die Wettbewerbsunterlagen werden zur Ortsbesichtigung ausgegeben, siehe auch 1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen. Eine weitere Möglichkeit, die beiden Häuser zu besichtigen besteht am 24.03.2010 um 13.00 Uhr, Treffpunkt siehe oben. Die Ortsbesichtigung durch das Preisgericht findet zu Beginn der Preisgerichtssitzung am 29.06.2010 statt. Rückfragen Rückfragen können schriftlich gestellt werden. Sie müssen bis Donnerstag, den 25.03.2010, 12.00 Uhr bei folgender E-Mail-Adresse eingegangen sein: [email protected] (s. 1.1). Bei den Rückfragen sind jeweils die Teilziffern der Ausschreibung, auf die sie sich beziehen, zu nennen. Ein Rückfragenkolloquium mit den Teilnehmern findet nicht statt. Die Beantwortung der Rückfragen erfolgt in Abstimmung mit dem Preisgericht. Die Zusammenstellung aller eingereichten Fragen und deren Beantwortung werden allen am Verfahren Beteiligten am 31.03.2010 per E-Mail zugesandt und ist Bestandteil der Ausschreibung. 1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen Unterlagen des Wettbewerbs sind: - die vorliegende Ausschreibung DVD-ROM mit digitalen Daten (s. Teil 4 Anhang), u.a. die im Folgenden aufgeführten Planunterlagen und Dokumente: - Übersichts- / Lageplan - Grundrisse, Ansichten, Schnitte Haus 6 und Haus 8 - Luftbild Die digitalen Bestandspläne der beiden Gebäude basieren auf historischen Planunterlagen. Ein umfassendes Aufmaß soll im Rahmen der weiteren Bearbeitung erfolgen. Hinweis Jeder Teilnehmer des Verfahrens verpflichtet sich, die vorliegenden digitalisierten Daten und Pläne nur für die Beteiligung am Verfahren zu nutzen. Daten, die im Rahmen der Bearbeitung als Zwischenprodukte anfallen und nicht an den Auslober abgegeben werden, sind nach Abschluss des Wettbewerbes zu löschen. 15 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren 1.10 Geforderte Leistungen Von den Teilnehmern werden folgende Leistungen erwartet: Geforderte Leistungen in Papierform 1. Lageplan M 1:500 mit Darstellung der Gebäudegrundrisse EG und der Außenbezüge 2. Grundrisse aller Geschosse Haus 6 und Haus 8, M 1:200 mit Eintragung der Raumbezeichnungen gem. Raumprogramm, deutliche Kennzeichnung von Bestand und Neu 3. Ansichten, M 1:200, deutliche Kennzeichnung von Bestand und Neu, 4. Zum Verständnis des Entwurfs erforderliche Schnitte, M 1:200, deutliche Kennzeichnung von Bestand und Neu 5. 2 Systemschnitte (Haus 6 und Haus 8) zur Darstellung des Umgangs mit dem Bestand und der technischen Infrastruktur, M 1:50 6. Max. zwei Perspektiven zur Darstellung der innenräumlichen und gestalterischen Qualität 7. Beispielhafte Darstellung des Umgangs mit den verschiedenen Zeitschichten 8. Beispielhafte Darstellung der Ausstellungskonzeption durch Skizzen, Details, Fotos 9. Prüfpläne (gefaltet): ein Satz der verlangten Grundrisse und Schnitte mit Eintragung - der Raumbezeichnungen gem. Raumprogramm - der für die Berechnung notwendigen Maße - der Raum- bzw. Flächengrößen - Kennzeichnung von Alt und Neu 10. Berechnungsergebnisse auf Formblättern (Formblatt NF_TF, Formblatt Kostenkenndaten, s. digitale Anlage, 4.1.10 Formblätter) Der Rechenweg ist nachvollziehbar auf den Prüfplänen darzustellen. - Nutzflächen NF in der Aufschlüsselung gem. Raumprogramm - Technische Funktionsflächen TF - Brutto-Rauminhalt BRIa (Haus 6) - DAF Dachfläche (Haus 6) - IWF Innenwandflächen - Abriss / Neu - Horizontale Trennflächen - Abriss / Neu 11. Erläuterungsbericht (getrennt von den Plänen, max. 4 DIN A 4 Seiten): - Erläuterung und Begründung des Entwurfskonzepts und der Ausstellungsgestaltung - Aussagen zu Konstruktion und Materialien - Aussagen zur Wirtschaftlichkeit - Angaben zu gebäudetechnischen Funktionen 12. Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 zu den KG 300 und 400 13. Beschreibung der Ausstellungsgestaltung zur Kostenermittlung 14. Verzeichnis der eingereichten Unterlagen 15. Verfassererklärung (s. Digitale Anlagen, 4.1.12 Formblätter) Zusätzlich geforderte Leistungen in digitaler Form Zusätzlich sind folgende Leistungen in digitaler Form auf CD-Rom zu erbringen (für Vorprüfung, Ergebnisprotokoll und Veröffentlichung): – die Präsentationspläne als Windows-kompatible .tif-Datei(en) in einer Auflösung von bevorzugt 300 dpi (ggf. LZW-komprimiert) 16 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren – die Präsentationspläne als pdf-Datei(en) mit eingebundenen Pixeldarstellungen in einer Auflösung von bevorzugt 300 dpi. Als verbindliche Form der Arbeit gilt der Papierausdruck. Hinweise zu den geforderten digitalen Leistungen „Offene“ Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkExpress, Illustrator etc.) können nicht berücksichtigt werden. Bildmaterial, das nicht im genannten Windows-kompatiblen .tif-Format vorliegt, kann nicht berücksichtigt werden. Die CD-ROM selbst trägt als Titel nur die sechsstellige Kennzahl, mit der auch die schriftlichen Pläne gekennzeichnet werden (z.B. 123456). Die einzelnen Dateien auf der CD-ROM müssen wie folgt benannt werden: Der erste Teil des Dateinamens ist die sechsstellige Kennzahl, danach folgt ein Unterstrich und anschließend der eigentliche Dateititel, gefolgt von der Formatangabe, z.B. „tif“. Beispiele: - Lageplan: 123456_lageplan.tif - Grundrisszeichnung Erdgeschoss: 123456_grundriss_eg.pdf - Ansichten: 123456_ansicht_01.pdf In den Dateinamen dürfen keine Leer- und Sonderzeichen vorkommen. Die CD-ROM ist für Windows-kompatiblen PC zu erstellen. MacintoshFormate können grundsätzlich nicht verwendet werden. Allgemeine Hinweise Jeder Teilnehmer darf nur eine Arbeit ohne Variante einreichen. Gemäß RPW § 5 Abs. 2 werden Darstellungen, die über die in der Auslobung geforderten Leistungen hinausgehen oder gegen bindende Vorgaben des Auslobers verstoßen, von der Vorprüfung ausgesondert. Farbige Darstellungen sowie erläuternde Skizzen sind zugelassen. Für die Präsentation der Wettbewerbsarbeiten stehen pro Wettbewerbsteilnehmer max. drei 2 m hohe Rolltafeln mit einer Hängefläche von 1,96 m (Breite) x 1,46 m (Höhe) zur Verfügung. Die vom Auslober zur Verfügung gestellten Planformate sind ein Angebot, den Wettbewerbsbeitrag darzustellen, sie müssen nicht verwendet werden. Um die Arbeiten gegebenenfalls bei einer späteren Ausstellung in Wechselrahmen präsentieren zu können, sollte kein größeres Blattformat als 1,20 m x 0,90 m gewählt werden. Ausschlusskriterien / Verstoß gegen bindende Vorgaben Die für die Wettbewerbsaufgabe verbindlichen Vorgaben werden im Sinne der Innovation und des Wettbewerbgedankens auf folgende grundsätzliche Anforderungen begrenzt: Es werden keine bindenden Vorgaben im Sinne der RPW 2008 § 5 Absatz 1 und § 6 Absatz 2 formuliert. 17 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren Wettbewerbsbeiträge, die gegen bindende Vorgaben verstoßen, werden von der Beurteilung ausgeschlossen. Wettbewerbsbeiträge, die während der Laufzeit des Wettbewerbes veröffentlicht werden, verstoßen gegen die in § 1 Absatz 4 und § 6 Absatz 2 RPW 2008 geforderte Anonymität und sind von der Beurteilung auszuschließen. 1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung Das Beurteilungsverfahren ist unter § 6 Absatz 2 der RPW 2008 dargestellt. Ergänzend gilt Folgendes: Die eingereichten Arbeiten werden mit Hilfe eines Kriterienkataloges (siehe auch 3.16 Beurteilungskriterien des Preigerichtes) vorgeprüft. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe können die Sachverständigen zur Unterstützung der Vorprüfer hinzugezogen werden. Dem Preisgericht werden die Ergebnisse der Vorprüfung als Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt, die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem Preisgericht vorbehalten. 1.12 Preise und Anerkennungen Die Wettbewerbssumme (RPW 2008 § 7 Absatz 2) ist auf der Basis des § 34 HOAI ermittelt. Für Preise und Anerkennungen stehen insgesamt 35.000 Euro zur Verfügung. Vorgesehen ist folgende Aufteilung: 1. Preis 2. Preis 3. Preis Anerkennung Anerkennung 12.000,00 € 9.000,00 € 7.000,00 € 3.500,00 € 3.500,00 € Über die Preise und Anerkennungen hinaus ist eine Kostenerstattung nicht vorgesehen. Die Preise werden nach Entscheidung des Preisgerichts unter Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt. Das Preisgericht kann einstimmig eine andere Verteilung beschließen oder Preisgruppen bilden. Die Mehrwertsteuer von derzeit 19 % ist in den genannten Beträgen nicht enthalten und wird den inländischen Teilnehmern zusätzlich ausgezahlt. 1.13 Weitere Bearbeitung Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe. Bei der Umsetzung des Projekts wird unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einer der Preisträger mindestens mit den Leistungsphasen 2 - 5 nach § 33, 49 und 53 HOAI beauftragt, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht (RPW 2008 § 8 Absatz 2). Voraussetzung ist, dass die Ausführung der ausgewählten Arbeit im Kostenrahmen möglich ist. Die Kosten werden durch die Vorprüfung nach einheitlichen Kostenkennwerten ermittelt. 18 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten Preises oder Anerkennung nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird (RPW 2008 § 8 Absatz 2). Wenn vom Auftraggeber in begründeten Einzelfällen vom Votum des Preisgerichts hinsichtlich der weiteren Beauftragung abgewichen wird, sind mit allen Preisträgern Verhandlungen über die Auftragsvergabe durchzuführen. Architekten, die nicht Mitglieder der Berliner Architektenkammer sind, werden gemäß § 6 Bau- und Architektenkammergesetz verpflichtet, sich bei Auftragserteilung im Verzeichnis auswärtiger Architekten der Architektenkammer Berlin eintragen zu lassen. Bei Bedarf wird die Hinzuziehung eines Kontaktbüros empfohlen. Kunst am Bau Gemäß den Ausführungen in der Allgemeinen Anweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben Berlins (Anweisung Bau) ist beabsichtigt, für diese Baumaßnahme Mittel für „Kunst am Bau“-Maßnahmen bereit zu stellen. Die Ausschreibung dieser Leistung soll in einem gesonderten Verfahren erfolgen. 1.14 Eigentum und Urheberrecht Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen ausgezeichneten und angekauften Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum des Auslobers. Das Urheberrecht und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe bleiben dem Verfasser erhalten (RPW 2008 § 8 Absatz 3). Der Auslober ist berechtigt, die zu Beurteilung zugelassenen Arbeiten nach Abschluss des Wettbewerbs ohne weitere Vergütung zu dokumentieren, auszustellen und (auch über Dritte) zu veröffentlichen. Die Namen der Verfasser werden dabei genannt. 1.15 Verfassererklärung Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklärung versichern die Wettbewerbsteilnehmer, dass sie die geistigen Urheber der Wettbewerbsarbeiten, gemäß den Wettbewerbsbedingungen teilnahmeberechtigt, mit einer Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur fach- und termingerechten Durchführung in der Lage sind. Die Verfassererklärung befindet sich als Formblatt auf beiliegender DVDROM im Ordner: 4.1.10 Formblätter. 19 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 1 Verfahren 1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten Das Ergebnis des Wettbewerbs wird (unter Vorbehalt der Prüfung der Teilnahmeberechtigung) den Teilnehmern, deren Arbeit mit einem Preis oder einer Anerkennung ausgezeichnet wird, unmittelbar nach der Entscheidung des Preisgerichts mitgeteilt, allen anderen durch Übersendung des Preisgerichtsprotokolls mitgeteilt und der Öffentlichkeit über die Presse bekannt gegeben sowie unter www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/ausstellungen angekündigt. Die zur Beurteilung zugelassenen Wettbewerbsarbeiten werden mit den Namen der Verfasser, der Mitarbeiter und Sonderfachleute, den Preisen und Anerkennungen, der Aufnahme in die engere Wahl und dem Preisgerichtsprotokoll öffentlich ausgestellt. Eröffnung, Ort und Dauer der Ausstellung werden den Wettbewerbsteilnehmern und der Presse bekannt gegeben (RPW 2008 § 8 Absatz 1). 1.17 Haftung und Rückgabe Für die Beschädigung oder den Verlust der eingereichten Arbeiten haftet der Auslober nur im Fall nachweisbar schuldhaften Verhaltens. Die nicht prämierten Arbeiten von in Berlin ansässigen Teilnehmern können zu einem Zeitpunkt, der ihnen rechtzeitig mitgeteilt wird, bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - II D - abgeholt werden. Sind diese Arbeiten, trotz einer Erinnerung sechs Wochen nach dem genannten Termin nicht abgeholt worden, so geht der Auslober davon aus, dass die betreffenden Teilnehmer das Eigentum an ihren Arbeiten aufgegeben haben und wird dann mit diesen Arbeiten nach seinem Belieben verfahren. Im Übrigen erfolgt die Rücksendung der nicht prämierten Arbeiten von Teilnehmern, die nicht in Berlin ansässig sind, nur dann, wenn die Arbeiten in transportgerechter und wieder verwendbarer Verpackung eingereicht wurden. 1.18 Zusammenfassung der Termine Versand der Ausschreibungsunterlagen Ortsbesichtigung Weitere Möglichkeit der Ortsbesichtigung Rückfragen Rückfragenbeantwortung Abgabe der Arbeiten Sitzung des Preisgerichts Ausstellung 19.03.2010 19.03.2010 - 11.30 Uhr 24.03.2010 - 13.00 Uhr bis 25.03.2010 - 12.00 Uhr 31.03.2010 bis 18.05 2010 29.06.2010 - 9.00 Uhr vorraussichtlich August 2010 20 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 2.1 Städtebauliche Rahmenbedingungen Lage im Stadtgebiet Spandau, das im 13. Jahrhundert Stadtrecht erhielt, wurde am Zusammenfluss von Spree und Havel gegründet. Spandau ist der westlichste Stadtbezirk von Berlin und grenzt ans Bundesland Brandenburg und die Stadt Potsdam an. Der Bezirk wird in nord-südlicher Richtung von der Havel durchflossen, die über weite Strecken die natürliche östliche Grenze zum übrigen Berliner Stadtgebiet bildet. Die Altstadt von Spandau auf der ovalen sogenannten Altstadtinsel bildet das Zentrum des Bezirks. Die Zitadelle Spandau befindet sich, von Wasser umgeben, nordöstlich der Altstadt Spandau. Sie wird über die Hauptverkehrsstraße Nonnendamm / Am Juliusturm über einen Erddamm von Süden erschlossen. Auf den Flächen südlich der Zitadelle sind produzierende Gewerbe angesiedelt, die sich jedoch im Nutzungswandel befinden. Entsprechend den Planungsleitlinien der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eignet sich der Standort für hochwertigere, urbane Nutzungen, die eine Verbindung zum Spandauer Zentrum herstellen. Voraussetzungen sind die Schaffung neuer Zugangsmöglichkeiten von der Zitadelle zum Spreeufer, die Gestaltung der Spreemündung als öffentlichen Raum und die Herstellung von Sichtbeziehungen zwischen Straßenraum, Spree und den historischen Anlagen. Ziel der Planungsleitlinien ist es, die Zitadelle zukünftig durch bessere Uferwege und neue Brückenverbindungen wieder an das Zentrum an zu schließen. Abb. 1. Luftbild Spandau 2009. 21 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Abb. 2. Karte von Berlin 2008. 22 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 2.2 Historische Entwicklung Die Entwicklung Berlins nahm ihren Ausgang von dem befestigten Ort an der Mündung der Spree in die Havel, den seit dem Mittelalter die Burg Spandau und seit der frühen Neuzeit die Renaissancefestung Zitadelle Spandau einnimmt, die beide außergewöhnlich gut erhalten sind. Von der Gründung der Mark Brandenburg im Zuge der Landnahme der Askanier 1157 bis ins 19. Jahrhundert hing Berlins Entwicklung als zentraler Ort staatlicher Macht, Repräsentation und Kultur maßgeblich von diesem westlich gelegenen Verteidigungs- und Rückzugsort der Landesherren ab. Die Zitadelle barg zuletzt den „Reichskriegsschatz“ des preußisch-deutschen Kaiserreiches und schließlich die militärische Kampfgasforschung des „Dritten Reiches“. Historisch und typologisch gesehen ist die Zitadelle somit der 300 Jahre ältere Vorläufer des Berliner Schlosses und über weitere 400 Jahre gewissermaßen dessen militärische „Zwillingsanlage“. Im Gegensatz zum bis auf barocke Kellerreste verschwundenen Berliner Schloss, hat die Zitadelle bedeutende Bauten aus der Zeit des Mittelalters, der Renaissance und des 19. Jahrhunderts bewahrt, sie ist deshalb Berlins „Geschichtsinsel“ von internationalem Rang. Bereits um 600 siedelten auf einer Talsandinsel, etwa 2 km südlich der heutigen Altstadt Spandau slawische Bauern. Mitte des 12. Jahrhunderts übernahmen die Askanier ihre Herrschaft in der Mark Brandenburg und bauten Spandau aus. Sie errichteten an der Stelle der heutigen Zitadelle eine Burg. Der brandenburgische Kurfürst Joachim II. traf 1555 die Entscheidung, die Burganlage zur Festung auszubauen. Die Zitadelle war das Alterswerk des italienischen Festungsbaumeisters Francesco Chiaramella de Gandino. Für die Durchführung der Fundamentierungs- und wassertechnischen Anlagen ließ er ca. 200 Fachkräfte aus Italien kommen. 1578 übernahm Rochus Quirinus Graf zu Lynar die Bauleitung für die Zitadelle. Der aus Italien stammende Lynar war bis zu seinem Tod als bedeutender Militär-Baumeister in Brandenburg tätig. Unter seiner Leitung entstanden Ende des 16. Jahrhunderts auch der Westflügel und Hofabschluss, sowie die nördlich anschließende Hofapotheke des Berliner Stadtschlosses. Er starb 1596 in Spandau und liegt in der Nikolaikirche begraben. 1580 erfolgte die erste Belegung der Zitadelle mit Mannschaften, 1594 wurde der Festungsbau vollendet. 1704 entstand der westlich der Zitadelle vorgelagerte Ravelin „Schweinekopf“. 1806 eroberte Napoléon die Zitadelle. 23 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Abb. 3. Lynarplan, vermutlich von 1578. 1813 wurde die Zitadelle bei der Befreiung durch preußische Soldaten und ihre Verbündeten stark beschädigt und dabei vor allem der südliche Teil mit Südkurtine, Juliusturm und der Bastion Königin schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wiederaufbauarbeiten der Bastion Königin fanden zwischen 1832 und 1842 statt. 1873, nach Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges (1870/1871), wurde auf der Zitadelle Spandau im Juliusturm ein Teil des aus der französischen Kriegsentschädigung stammenden Reichskriegsschatzes gelagert. Er befand sich dort bis zur Rückgabe im Jahr 1919. 1903 wurde der Festungsstatus aufgehoben, die Zitadelle blieb aber – auch auf Grund der Einlagerung des Reichskriegsschatzes- unversehrt. Im Zweiten Weltkrieg nutzte die Wehrmacht die Zitadelle und richtete 1936 die Heeresgasschutzlaboratorien ein. Im Zuge dessen kam es zu erheblichen baulichen Veränderungen auf der Zitadelle. Im April 1945 wurde die Zitadelle kampflos durch Verhandlungen an die sowjetische Armee übergeben. Zwischen 1945 und 1948 war die britische Verwaltung Hausherr in der Zitadelle. Nach dem II. Weltkrieg hatte die Zitadelle sehr unterschiedliche Nutzungen. Jedoch war hier nie, wie oft fälschlich behauptet, Rudolf Heß bzw. Albert Speer inhaftiert. 24 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 25 1950 zog die Otto-Bartning-Schule (Berufsfachschule für das Baugewerbe) und später auch die Otto-Bartning-Oberschule als Fachoberschule für das Bauwesen und die Vermessungstechnik auf die Zitadelle. Die Schule war hier bis 1986 untergebracht. 1962 bis 1976 fanden erste umfangreiche Restaurierungsarbeiten in der Zitadelle statt. Heute wird die Festung ausschließlich kulturell genutzt. In den repräsentativen Räumen finden Konzerte und große Kunst- und Geschichtsausstellungen statt, im ehemaligen Zeughaus ist seit 1992 das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht. Der Zitadellenhof ist häufig Schauplatz großer Festveranstaltungen und von Open Air Konzerten, auf der Bastion Kronprinz befinden sich Ausstellungsräume und eine Jugendkunstschule. Von September bis April beherbergt die Festung annähernd 11.000 Fledermäuse, die in den Wehrgängen ihren Winterschlaf halten. Die heutige Nutzungsverteilung ist in der beiliegenden Standortanalyse zeichnerisch für alle Geschossebenen dargestellt, siehe digitale Anlagen, Ordner: 4.1.2 Informationspläne, Standortanalyse Bestand. 2.3 Der Festungsbau - Zitadelle Spandau 1 2 3 4 5 Tor- / Kommandantenhaus Palas Juliusturm Offiziantenhaus Heeresgasschutzlaboratorium 6 Kaserne 7 Heeresgasschutzlaboratorium 8 Magazingebäude 9 Verwaltungsgebäude 10 Werkstattgebäude 11 Exerzierhalle 12 Zeughaus … Wallrundgang Abb. 4. Schaubild Zitadelle mit Gebäudenummern. Die Spandauer Zitadelle gilt bis heute als eine der besterhaltenen Renaissancefestungen Europas. Mit ihren Relikten aus slawischer Zeit, den Gebäuden der mittelalterlichen Burg Spandow bis hin zu den Bauten der Heeresgasschutzlaboratorien weist die Zitadelle eine einzigartige architektonische und baugeschichtliche Vielschichtigkeit auf. Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Die Grundform der vollständig von Wasser umgebenen Festung ist ein inneres Quadrat, gebildet aus den Kurtinen (Verbindungswälle zwischen zwei Bastionen), denen die vier pfeilspitzenförmigen Bastionen mit den Namen Kronprinz (NW), Brandenburg (NO), König (SW) und Königin (SO) vorgelagert sind. Durch die zurückgezogenen Flanken konnten sich keine toten Winkel bilden. Die Abstände von Bastionsspitze zu Bastionsspitze betragen 316 m (O-W) bzw. 301,50 m (N-S). Das Kurtinen-Viereck besitzt eine Kantenlänge von ca. 208 m x 195 m. Der Zugang erfolgt im Süd-Westen über einen 1882 aufgeschütteten Erddamm. Über eine Zugbrücke gelangt man durch den Torbogen des Kommandantenhauses in die Festung. Die Bastionen Die vier Bastionen sind in mehrere Verteidigungsgalerien und ein ungedecktes Plateau mit Kanonenstellungen gegliedert. Die Plateaus der Bastionen liegen bis zu 8 m über dem Niveau des Zitadellenhofes. Kennzeichnend für die beiden Nordbastionen waren die sogenannten Kavaliere oder Kanonentürme auf den Bastionsplattformen. Die Bastion Kronprinz und die Bastion Königin wurden bei Explosionen 1691 bzw. 1813 zerstört und 1700 bzw. 1842 neu aufgebaut. Am Verteidigungshof der Bastion Kronprinz befindet sich ein kleiner Bootshafen, der zur Flucht und Anlieferung über den Wasserweg diente. Italienische Höfe Im unteren Teil des Kavaliers der Bastion Brandenburg sind die Italienischen Höfe untergebracht, ein Gebäudeensemble aus fünf Tonnengewölben aus Ziegelstein, die an den Nordgiebel von Haus 8 anschließen. Die Italienischen Höfe wurden früher zeitweilig als Zeughaus, später dann als Gefängnis genutzt. Die fünf Räume mit ca. 750 m² Nutzfläche wurden in den letzten Jahren als Veranstaltungsbereich für kulturelle Veranstaltungen, aber auch für Firmenpräsentationen oder große private Feiern umgebaut. Durch ihre unterschiedliche Größe sind Veranstaltungen mit Teilnehmerzahlen von 50 bis 600 Personen möglich, die auch auf die Vorhöfe hinaus ausgedehnt werden können. Die Kurtinen Die Kurtinen sind die Verbindungswälle zwischen den Bastionen. Die Nordkurtine ist die einzige Kurtine, die zur Sicherung der Hafenanlage im Vorfeld der Festung eine Verteidigungsgalerie besitzt. Es ist ein Parallelgewölbe, das mit zehn Schießscharten versehen ist und im „Italienischen Hof“ der Bastion Brandenburg endet. In diesem Jahr wird es möglich, auf den Wällen die gesamte Anlage zu umrunden, eine Strecke von insgesamt 1,5 Kilometer. Torhaus / Kommandantenhaus (1) Das Torhaus ist in die Backsteinfront der Südkurtine eingeschnitten. Zur besseren Verteidigung wurde es nicht mittig, sondern nach Westen hin angeordnet. Die heutige Südfassade des Torhauses wurde 1839 umgestaltet, nachdem die Renaissancefassade des 16. Jahrhunderts beim Beschuss der Zitadelle 1813 stark beschädigt wurde. Die Ziegelfassade aus rotem Rathenower Ziegel ist nach klassizistischem Formenkanon gestaltet. 26 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Der Palas (2) Das ehemals gotische Gebäude war ursprünglich ein Ziegelbau mit unregelmäßigem Mauerwerk, das als Wohnhaus auf der Burg den Landesherren diente, wenn sie in Spandau weilten. Als Bauwerk der mittelalterlichen Burg aus dem 15. Jahrhundert wurde es von den Baumeistern Chiaramella und Lynar in den Bau der Renaissanceanlage mit einbezogen und umgestaltet. Die größte Veränderung erfuhr der Palas, als er 1936 zum Offizierskasino umgebaut wurde. Der Bau wurde 1980 vollständig restauriert. Der Gebäudesockel besteht aus Findlingen, die Ziegelfassade im Klosterformat ist wie ursprünglich, unverputzt. Im Obergeschoss befindet sich das auf das Mittelalter zurückgehende Historische Archiv. Juliusturm (3) Der Juliusturm aus dem 13. Jahrhundert ist 30,73 m hoch und ist das älteste profane Bauwerk Berlins. Der Turm war, wie der Palas auch, als Bestandteil der mittelalterlichen Burg in die Renaissancefestung miteinbezogen worden. Die Mauerstärke beträgt im Sockelgeschoss 3,60 m, der Turmdurchmesser 12,60 m. Zur Zeit der Erbauung war das Bauwerk Wachturm und diente als letzter Zufluchtsort bei Gefahr. Gleichzeitig konnte er als Wohnturm genutzt werden. In seinem Kellergeschoss befand sich das Verlies. Den Zinnenkranz mit 24 Zinnen entwarf Karl Friedrich Schinkel im Jahre 1838. 1871-1919 war der Turm Lagerort für einen Teil des aus der französischen Kriegsentschädigung stammenden Reichskriegsschatzes. An der Südseite des Palas und den Mauern seiner Umgebung kamen in den 50er Jahren durch Abschlagen des Putzes jüdische Grabsteine zum Vorschein. Diese wertvolle Fundgruppe besteht aus 75 Steinen. Sie stammen aus den Jahren 1244 bis 1474, ihre Inschriften machen die Steine zu einer wichtigen Quelle für die Geschichte der Juden in der Region. Wie und wann die Grabsteine auf das Gelände der Zitadelle gelangt sind, ist nicht überliefert, wahrscheinlich jedoch in Gefolge der Vertreibung der Juden aus der Mark Brandenburg nach 1510. Sie sind heute im linken Teil der Bastion Königin aufgestellt. Offiziantenhaus (4) Das Gebäude wurde 1886-1888 erbaut. Als reiner Zweckbau ist die Fassade im sparsamen Stil des preußischen Spätklassizismus durch Stuckrahmenfenster gegliedert. An der Nordseite schlossen sich ehemals die Stallungen und die Schmiede an, die 1936 für den Bau der Heeresgasschutzlaboratorien abgerissen wurden. Heute befinden sich hier Büro- und Verwaltungsräume. Ehemalige Heeresgasschutzlaboratorien (5) Der Zweckbau wurde 1935 für die Heeresgasschutzlaboratorien errichtet. Das Haus wird heute von Künstlern, Kunsthandwerkern sowie einem Puppentheater genutzt. Im Keller befindet sich ein Fledermausschauraum, in dem die Lebensweise dieser Tiere beobachtet werden kann. Ehemalige Heeresgasschutzlaboratorien (7) Auf der Bastion Brandenburg befindet sich ein L-förmiges Gebäude, das 1936 ebenfalls für die Heeresgasschutzlaboratorien errichtet wurde. Geplant ist, das Gebäude zum Aussichts-Café mit großer Schankfläche 27 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben und weitem Blick auf die Stadt und Seenlandschaft der Oberhavel in kommerzieller Nutzung umzubauen. Werkstattgebäude (10) Das ehemalige Werkstattgebäude soll zur „Markthalle“ für Kunst-/Handwerk mit touristischer Ausrichtung in kommerzieller Nutzung umgebaut werden. Zeughaus (11) Nord-östlich der Südkurtine wurde 1856-1858 nach dem Entwurf des Schinkel-Schülers Carl Ferdinand Busse das „Neue Zeughaus“ errichtet. Mit seiner klaren Symmetrie und feinen architektonischen Gliederung steht der Bau in der Tradition der Nachfolge Schinkels. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist seit 1992 das Stadtgeschichtliche Museum Spandau im Zeughaus untergebracht. Exerzierhalle (12) Der Fachwerkbau wurde um 1880 erbaut. Nach dem Auszug der OttoBartning-Oberschule ist heute eine Sammlung alter Kanonen und Schusswaffen in dem Gebäude untergebracht. Geplant ist die ganzjährige kommerzielle Nutzung als Gastronomie- und Veranstaltungssaal. 2.4 Zukünftige Nutzungen auf der Zitadelle Baltic Fort Route Die Zitadelle ist als Baudenkmal international im Rahmen des EU-Projekts „Interreg III B – Baltic Fort Route – Culture and Tourism Route Fortresses“ (Baltische Kultur- und Tourismusroute Festungen) eingebunden. Dieses europäische Projekt entwickelt Konzepte für die kulturelle und touristische Nutzung von Festungen im Ostseeraum. Seit 2007 verknüpft die Route 14 historisch bedeutende Festungen in Deutschland, Polen und dem Baltikum. Im Kontext von Kultur und Tourismus werden im Rahmen des Projektes konzeptionell folgende Aspekte für die Bedeutung von Festungen hervorgehoben: - die Verdeutlichung der Geschichte Europas der letzten 500 Jahren - interessante Architektur und vielfältige Naturanlagen - multikulturelles Leben in ungewöhnlicher Atmosphäre Die Zitadelle Spandau ist in diesem Projekt die kulturell und touristisch mit Abstand am weitesten entwickelte Festung und dient international als „Best-Practice-Beispiel“. Marketingschwerpunkt Neben den lokalen Themen steht das Angebot an kultur- und kunsthistorischen Ausstellungen mit überregionaler Bedeutung im Vordergrund. Hierbei soll auf das Tourismuskonzept des Landes Berlin mit dem Themenfeld „Ausbau der Erlebbarkeit berlinspezifischer Geschichte und Politik“ aufgebaut und die Zitadelle zu einer Geschichtsinsel entwickelt werden. Die bereits bestehenden bezirklichen Nutzungen in den verschiedenen Häusern bleiben in ihrem Flächenbestand erhalten und werden weitergeführt. 28 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Der Anteil kommerziell nutzbarer Raumpotentiale soll in den nächsten Jahren von 4 % auf 22 % gesteigert werden. Hier bieten sich verschiedene gastronomische Angebote, Veranstaltungen, Tagungen, Großevents unter freiem Himmel sowie Handwerkermärkte o.ä. an. Bereits bestehende kommerziell genutzte Raumangebote bieten der Palas sowie die Italienischen Höfe der Bastion Brandenburg. Besucherentwicklung Langfristig ist angestrebt, alle räumlichen Möglichkeiten auf dem Gelände der Zitadelle einer Nutzung zuzuführen und den für Besucher zugänglichen Anteil auf 69 % zu erweitern. Durch den Ausbau von Haus 6 und Haus 8 wird eine Erhöhung der Besucherzahlen von zur Zeit 85.000 Besucher auf 170.000 Besucher jährlich erwartet. 2.5 Der Wettbewerbsbereich Abb. 5. Ausschnitt aus dem ALK 2009. 2.5.1 Haus 6, ehemaliges Kasernengebäude Das klassizistische Kasernengebäude mit einer Fassade aus gelben Ziegelsteinen entstand 1859 bis 1861 an der Nordseite des Festungshofes im Schutze der Nordkurtine. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle im 17. Jahrhundert ein Magazin, das bei einer Explosion der Bastion Kronprinz stark beschädigt wurde. Das heutige Gebäude hat mit der Baukörperausweisung des Lynarplans lediglich den Standort gemein. 29 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Abb. 6. Südansicht Haus 6 vor 1914. Abb. 7. Südansicht Haus 6, Januar 2010. Das zweigeschossige Gebäude war ursprünglich mit einem Satteldach mit einer Reihung von kleinen Dachgauben mit leicht gewölbter Dachform versehen. Die Länge des Daches wurde durch zwei Brandschotten über Dach unterteilt und es waren eine Vielzahl von Schornsteinen vorhanden. Wie auch in Haus 8 war in Haus 6 die oberste Geschossdecke als bombenfeste Decke mit Erdschüttung ausgebildet. 1936 wurde das Gebäude für die Nutzung der Heeresgasschutzlaboratorien umgebaut und die Fassaden des Hauses völlig überformt. Die Fenster der Backsteinfassade wurden vergrößert und der gesamte Bau verputzt. 1944 trafen Brandbomben das Haus. In den 50er Jahren erfolgte der Ausbau für die Nutzung der Otto-BartningSchule, die das Gebäude bis 1987 nutzte. Der Dachstuhl wurde wiederhergestellt und beidseitig, nach Süden und Norden, großvolumige Gauben in Form von Fensterbändern eingebaut. Die historischen, klassizistischen Süd- und die Giebelfassaden aus gelbem Ziegelstein aus den Baujahren 1859-1861, die für die Gestalt des 30 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Festungshofes von großer Bedeutung sind, wurden in den letzten Jahren mit großem Aufwand zurück gewonnen. Der Putz an der Südfassade und den Giebeln wurde entfernt und die gelben Ziegelsteine mit Rundbogenfries und Zinnenabschluss restauriert. Die Nordfassade entlang der Kurtinenböschung zeigt noch als Putzfassade den Bestand der 30er bzw. 50er Jahre mit den zwei WC-Anbauten, die dem Erdgeschoss und dem 1. OG dienten. Über dem westlichen Anbau liegt eine Brückenverbindung vom Wallgang der Kurtine ins Dachgeschoss in den Bereich des ehemaligen Vortragssaals. Die Holzfenster sind als Einfachfenster ausgebildet. Die Fassadengliederung mit je einem Fenster je Achse (Pfeilerfeld) entspricht vermutlich der historischen Anordnung. Ein kleines Kellergeschoss, bestehend aus einem Raum (siehe Grundrisszeichnung im digitalen Anhang) befindet sich östlich der Pfeiler-Achse 11. Der Zugang erfolgt über eine Außentreppe an der Südfassade vom Innenhof. Im mittleren Bereich des Dachgeschosses wurde im Rahmen des Umbaus zur Nutzung der Otto-Bartning Schule in den 50er Jahren ein Vortrags- und Veranstaltungssaal für 300 Besucher eingebaut. Markant für den Saal ist die stützenfreie Drei-Gelenkbinderkonstruktion mit modellierenden Verkleidungen und Deckenvouten in der Formensprache der 50er Jahre. Der Saal wird, wie die weiteren Dachbereiche, durch die beidseitigen Gaubenbänder im Süden und Norden belichtet. Die Brüstungshöhe beträgt ca. 2,30 m und resultiert aus der ehemaligen Konstruktionshöhe der erwähnten bombensicheren Decke. Abb. 8. Ehemaliger Vortragssaal im Dachgeschoss, Haus 6, Januar 2010. Im Rahmen einer Sommernutzung für die Ausstellung „Berlin 1945“ der Topographie des Terrors im Rahmen des Themenjahres „Zwischen Krieg und Frieden“ erfolgte 2005 eine rudimentäre Herrichtung des Erdgeschosses. 31 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 2.5.2 Haus 8, ehemaliges Magazingebäude Abb. 9. West-Ansicht Haus 8, Januar 2010. Das ehemalige Magazingebäude schließt den Zitadellenhof auf der gesamten Ostseite zwischen den Bastionen Brandenburg und Königin baulich ab. Es wurde in der ersten Bauphase der Zitadelle 1559-1578 durch Francesco Chiaramella de Gandino begonnen und durch Graf zu Lynar 15781583 fertig gestellt. Es gehört damit zum frühen Ensemble der Festungsbebauung. Das massive Gebäude diente der Lagerung von Korn und anderem Getreide zur Versorgung der Zitadelle und hatte drei Geschosse mit eingebauten Lagerböden. Weiterhin waren Amtsstuben für den Proviantverwalter untergebracht, deren Lage im Gebäude nicht rekonstruierbar ist. Erwähnung finden in den Akten Gefängnisräume, ein Brunnen und eine Festungsuhr mit Glocke aus der Moritzkirche. Abb. 10. Luftbild 1908. 32 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 1691 wurde das Gebäude aufgrund einer Explosion der Bastion Kronprinz teilweise zerstört. 1806 erhielt das Gebäude Fledermausgauben sowie einen Mittelrisalit und Frontispiz. Stark zerstört wurde das Magazin 1813 während der Befreiungskriege vor allem in den Bereichen Dach, Außenmauern und Lagerböden. Bauphasen des Wiederaufbaus 1815 - 1825 1814 bis 1817 wurde das Gebäude unter Leitung von Major von Rauch unter Verwendung noch bestehender Bauteile aus dem 16. Jahrhundert wiederaufgebaut. Das Gebäude wurde auf die heutige Länge von ca. 114 m verkürzt und hatte keine Anbindung mehr an das südliche, heute nicht mehr vorhandene alte Zeughaus. Es erfolgte der Einbau von Balkendecken als Bombendecke, deren Konstruktion so hoch war, dass im Kriegsfall eine schützende Erdschüttung aufgenommen werden konnte. Für die Ständer dieser Decke wurde eine zusätzliche Gründung durch Pfahlroste vorgenommen. 1822 wurde die Kurtinenschüttung an der Ostseite bis zum Erdgeschoss abgegraben und Fenster im 1. OG eingebrochen. Auch die Giebelwände und inneren Scheidewände erhielten Fensteröffnungen. Diese Maßnahme diente der Durchlüftung zur Verbesserung der Lagerung des Getreides. 1825 erhielt das Gebäude ein Doppeldach. Weiter Dachreparaturen folgten in den Jahren 1846/47. Bauphase 1936 - 1945 1936 wurde das Gebäude vor allem im Inneren für die Einrichtung der Heeresgasschutzlaboratorien baulich völlig verändert. Sämtliche Holzständerwerke und Holzdecken der drei Lagergeschosse wurden entfernt, eine Betondecke eingezogen und eine Treppe aus Stahlbeton eingefügt. Die größeren Luken in den Kranachsen erhielten das gleiche Format wie die Fenster. Sämtliche Dachgauben, die beiden Krangauben und die große Mittelgaube wurden entfernt und neue Dachgauben in veränderter Anordnung ohne Bezug zu den Gebäudeachsen hergestellt. Das damit neutralisierte Erscheinungsbild stand im Gegensatz zu dem durch historische Substanz nachgewiesenen tatsächlichen Baualter des Magazingebäudes. Heutiger Zustand Der lang gestreckte Bau zählt 34 Fenster-Achsen. Das Satteldach zeigt an der Süd- und Nordseite Krüppelwalm. Der südliche Giebel ist freigestellt, im Norden bindet der Giebel an die Bogenstellungen der Italienischen Höfe an. Die Fenster sind durch flache Rahmungen und Schlusssteine betont. Der große Abstand zwischen dem oberem Fensterschluss und Traufge- sims resultiert aus der Lage der erwähnten bombensicheren Balkende- cke. 33 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Abb. 11. Haus 8. Westfassade. Mittelrisalit, 2010. Die Mitte des Gebäudes akzentuiert eine Nische mit Blendmauerwerk (Maßwerk), die 1815-17 entstanden ist und in klaren geometrischen Formen gestaltet wurde. Über einem Rundbogenportal liegt ein Rechteckfeld und darüber folgt ein Rundfeld in der Art der Fensterrosen gotischer Kathedralen. Eine sakrale Funktion von Räumen im Magazingebäude ist nicht nachweisbar. Die Schmuckachse ist auf Grund der bereits bestehenden Querwand in Achse 17 aus der Gebäudemittelachse um ca. 2,5 m nach Süden verschoben. 1985-1988 erfolgten die Erneuerung des südlichen Dachbereiches und die Wiedererrichtung einer Krangaube. Am Südgiebel ist aus der Bauphase 1813-17 die mit Mauerwerk verblendete Fachwerkwand erhalten und ein Gespärre am Krüppelwalm, das in die neue Dachkonstruktion integriert wurde. 2007 erhielten die nördlichen Dachflächen analog der südlichen Fläche eine Doppeldeckung aus keramischen Biberschwanzziegeln. In Fortführung der 1985 begonnenen Rekonstruktion des Zustandes vor 1935 wurden eine Krangaube, die markante Fledermausgaube über der Blendarchitektur in Gebäudemitte und weitere kleine Dachgauben an den früheren Einbauorten mit exaktem Bezug zu den Gebäudeachsen errichtet. Gründung Haus 8 Nach einer Befundskizze einer Grabung von 1938 (A. Ludewig) ist ca. 2 m unter dem damaligen Fußboden eine Pfahlrostgründung eingezeichnet. Die Pfahlgründung ist zu Teilen aus dem 16. Jahrhundert. Im Bereich der Westfassade Achse 2-3 wurden im Mai 2007 eine Sondierung bis ca. 1,20 m tief unter OK Gelände geführt. Etwa 25 cm unter OK Gelände befindet sich die frühere Oberkante des Sockels, eine Rollschicht, Ziegel h = 13 cm, darunter eine Lage Kalksteinbruchstein, h = 20-25 cm. Darunter folgt nur noch Erdauffüllung mit Bauschutt. Die Oberkante Pfahlrost wird erst in ca. 2,5 m Tiefe unter der heutigen Geländeoberkante vermutet. (siehe hierzu auch fotografische Dokumentation in der digitalen Anlage, Ordner: Denkmalpflegerisches Gutachten und Ordner: Statische Unterlagen). 34 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben Eigentum Die Zitadelle Spandau ist im Eigentum des Landes Berlin und dem Fachvermögen des Bezirks Spandau von Berlin, Abteilung Bildung, Kultur und Sport zugeordnet. Topographie Der Innenhof liegt mit 33,0 m ü. NHN im Wesentlichen auf einer Höhe. Verortete Höhenordinaten enthält der Lageplan (Digitale Anlagen 4.1.4). Durch Anhebung des gesamten Terrains, vermutlich in den 30er Jahren, liegt das historische Niveau ca. 40-50 cm tiefer als der heutige Zustand. Baugrund Die gesamte Festungsanlage ruht auf einem Pfahlgitterrost mit tausenden von Holzpfählen und Holzbohlen. Die Holzpfähle bestehen vor allem aus Eichenholz, zum Teil auch aus Kiefernholz. Tragfähiger Grund befindet sich unter torfigen Schichten in ca. 5 m-8m Tiefe. Geologische Situation Die Zitadelle liegt im Talsandbereich des jungpleistozänen Warschau-Urstromtals. Der oberflächennahe Schichtaufbau besteht im Allgemeinen aus mehreren Metern mächtigen glazifluviatilen Sanden. Es handelt sich hierbei meist um Fein- bis Mittelsande mit gelegentlichen grobsandigen bis kiesigen Einlagerungen. Über den Talsanden können organogene Sedimente auftreten. Ein Schichtenverzeichnis als Anhaltspunkt über die Schichtenfolge des Untergrundes befindet sich im digitalen Anhang unter 4.1.4. Grundwasser Der zu erwartende höchste Grundwasserstand wird im Bereich des Grundstücks mit etwa NHN + 31,80 m angegeben. Er ist definiert als der Grundwasserstand, der sich witterungsbedingt maximal einstellen kann. Zugang / Zufahrt Zitadelle Die Zufahrt in die Zitadelle erfolgt ausschließlich über eine Zugbrücke durch die Tordurchfahrt des Torhauses. Die Brücke ist bis zu einem maximalen Gesamtgewicht von 16 Tonnen belastbar. Die Torzufahrt besteht aus einem Rundbogen und hat eine lichte Breite von 3,07 m und eine lichte Kämpferhöhe von 3,13 m, bzw. eine lichte Höhe von 3,60 m in Tormitte. Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere für Transportbeton, die Zufahrtsgröße für gängige Betontransporter nicht ausreichend ist. Freiflächen / Baumbestand Die heutige Pflasterung des Innenhofes soll die historische Situation nachempfinden. Im Innenhof befindet sich eine Winterlinde, die etwa 450 bis 500 Jahre alt ist. Der Baum ist ein eingetragenes Naturdenkmal. Ein weiteres Naturdenkmal - eine Baumgruppe bestehend aus 5 Kastanien steht auf der Bastion König. Eine Reihe von Kastanienbäumen, die um 1900 gepflanzt wurden, flankiert die Freifläche des Innenhofes. 35 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 2.6 Technische Infrastruktur Leitungen Versorgungsleitungen für Trinkwasser- und Abwasser liegen an den Gebäuden an. Ein Leitungsplan des voraussichtlichen Bestandes befindet sich im digitalen Anhang unter 4.2. Beabsichtigt ist es zukünftig, das Entwässerungsnetz im Bereich der Außenanlagen sukzessive zu erneuern. Wärmeversorgung Im Haus 9 befindet sich eine Heizzentrale mit einem Wärmeverteilungsnetz zur Versorgung der einzelnen Gebäude. An diese Wärmeverteilung kann angebunden werden. 2.7 Erschließung und Verkehr Übergeordnete Erschließung Die Zitadelle Spandau liegt an der Hauptverkehrsstraße Am Juliusturm, als Verlängerung der Nonnendammallee / Siemensallee, bzw. Falkenseer Damm. ÖPNV In fußläufiger Entfernung (Fußweg 10 Minuten) befindet sich die U-BahnStation „Zitadelle Spandau“ der U-Bahnlinie U 7, die als stationsreiche Linie mehrere Hauptknotenpunkte Berlins anfährt. Weitere Anbindungen bestehen über die S-Bahn-Linien S75+9 und Fernund Regionalbahn, Station “Spandau” mit der Buslinie X33 bis zur Zitadelle Spandau. Die Fahrtzeit in die Berliner Innenstadt beläuft sich mit dem öffentlichen Nahverkehr als auch mit dem PKW auf ca. 30 Minuten. Öffnungszeiten der Zitadelle Die Zitadelle hat folgende Öffnungszeiten: Mo - So 10.00 bis 17.00 Uhr (auch an allen Feiertagen). 2.8 Planungsrecht und Bauordnungsrecht Bauordnungsrecht Der Planung ist die Bauordnung des Landes Berlin BauOBln, (www. stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml) in der aktuellen Fassung zugrunde zu legen. 2.9 Denkmalschutz Die Zitadelle Spandau ist ein eingetragenes Bodendenkmal und steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Sie ist in der Denkmalliste unter der Nr: 09085439 wie folgt aufgeführt: - Juliusturm, um 1230, Zinnenkranz 1838 von Karl Friedrich Schinkel erneuert (D) - Palas, 1521-23 (D); - Zitadelle mit Bastionen, Kurtinen, Ravelin, Torbau (nach 1578 und 36 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben - - - - - - - - 1839), Glacis mit Freiflächen, 1557-97 von C. Römer, F. Chiaramella da Gandino, Rochus Guerini Graf zu Lynar (D); Magazin der Ostkurtine, 16.-17. Jahrhundert (D); Kaserne der Nordkurtine, 1860-61, 1959 verändert (D); Zeughaus der Südkurtine, 1857 von Carl Ferdinand Busse (D); Offiziantenhaus, 1886-88; Nordbau, 1860-61; Exerzierschuppen, um 1890; Denkmäler der Siegesallee, 1898 an der Siegesallee enthüllt, 1979 hier aufgestellt: Abrecht der Bär, Friedrich-Wilhelm IV, Büste von Lynar, Büste von Diestelmeyer Denkmal Kaiser Wilhelm I., 1897 von Ernst Wenck; Lynar-Büste, 1901 Abb. 12. Ausschnitt aus der Denkmalkarte (http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal). 2.10 Naturschutz Das Glacis der Zitadelle einschließlich des Grabens und der Berme ist als LSG ausgewiesen. Das Glacis ist zusätzlich als öffentliche Grünfläche gewidmet. Darüber hinaus sind Gebäudeteile der Zitadelle (Nordkurtine, Kurtinen der Bastion König und Königin als FFH-Gebiet gemeldet. Der Baumbestand im Inneren der Zitadelle unterliegt der Baumschutzverordnung, bzw ist teilweise als ND ausgewiesen. Naturdenkmäler - Winterlinde, ca. 450 bis 500 Jahre alt - 5 Kastanienbäume auf der Bastion Königin 37 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Teil 3 Wettbewerbsaufgabe 3.1 Planungsumfang Die beiden denkmalgeschützten und prägenden Gebäude des Innenhofes der Zitadelle, das ehemalige Magazingebäude (Haus 8) und die ehemalige Kaserne (Haus 6), sollen für eine künftige museale Nutzung saniert und umgestaltet werden. Bei beiden Gebäuden wurden in den letzten Jahren Maßnahmen durchgeführt, um den historischen Zustand der Gebäudehüllen zurück zu gewinnen. Dies waren bei Haus 6 die Restaurierung der Süd- und Giebelfassaden, bei Haus 8 vor allem Rückführungen im Dachbereich. Zielsetzung ist es, den historischen Charakter der Gebäude und damit die Wahrnehmung und besondere Atmosphäre der Gesamtanlage „Zitadelle“ zu stärken und die Gebäude unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange einer neuen Nutzung zuzuführen. Die unterschiedlichen Zeitschichten sollen freigelegt und für die Besucher und Besucherinnen erfahrbar werden. Im Haus 8 wird die Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ eingerichtet. Die Figurengruppen der Siegesallee werden gemeinsam mit zahlreichen weiteren Denkmälern aus unterschiedlichen Epochen deutsche Geschichte illustrieren. Das Haus 6 ist auf Dauer im EG und OG für Wechselausstellungen zu planen, im EG soll ein Museumsshop untergebracht werden. Im 1. Jahr der musealen Nutzung ist das EG temporär als ergänzender Vertiefungsbereich zur Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ vorzusehen. Das Dachgeschoss soll zum separat nutz- und vermietbarenTagungs- und Veranstaltungszentrum ausgebaut werden. Die Gebäude und Ausstellungen sind konsequent barrierefrei zu gestalten. 3.2 Architektonische Zielsetzung Gefordert wird eine Lösung, die mit hohem architektonischen und gestalterischen Anspruch und einer einheitlichen, sensiblen äußeren und inneren Gestaltung unter Berücksichtigung der Ziele des Denkmalschutzes und Sicherung der historischen Substanz, der besonderen Bedeutung der Gebäude und des einzigartigen Ortes gerecht wird. Die architektonische und gestalterische Gesamtkonzeption hat einen großen Beitrag zur Steigerung der touristischen und kulturellen Anziehungskraft der Zitadelle und somit zum Ausbau eines überregional bedeutenden Museumstandortes zu leisten. Im Inneren wird eine Qualität erwartet, die zusammen mit den ausgestellten Objekten den Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden lässt. Gefragt sind kreative Lösungsansätze, die in subtilem Umgang mit den Belangen der Denkmalpflege und der historischen Atmosphäre prägnante, 39 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe beeindruckende Innenraumsituationen entwickeln und gestalterisch deutliche, zeitgemäße Akzente setzen. Die Sicherung der historischen Bausubstanz soll zusammen mit den neuen Nutzungsanforderungen und deren Ergänzungen zu einem überzeugenden Ganzen vervollständigt werden. Das Neue und die vorhandenen historischen Schichtungen sollen dabei authentisch und erkenntlich sein ohne miteinander in Konkurrenz zu treten. Erwartet wird ein schlüssiges Gestaltungskonzept, das die Belange der Ausstellungs- und Nutzungskonzeption erfüllt und als Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der gesamten Zitadelle dienen kann. Die Konzeption der architektonischen Qualitäten, Raumatmosphären und Stimmungen sind durch nachvollziehbare Gestaltungsaussagen zu Material, Struktur, Oberfläche, Farbe, Belichtung/Beleuchtung der raumbestimmenden Elemente wie Decken, Fußboden, Wände bis hin zum Sonnenschutz, der Integration technisch notwendiger Anlagen und Besucher-Möblierung zu belegen. Im Rahmen der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe ist unter ausgewogener Berücksichtigung der Vorgaben der Energieeinsparverordnung, den Anforderungen des Denkmalschutzes, der bauphysikalischen Notwendigkeiten und der Innenraumgestaltung ein Konzept zur Minimierung des Energiebedarfs zu entwickeln. 3.3 Ausstellungskonzeption Im Einklang mit der architektonischen Gestaltung ist eine realisierbare Museums- und Ausstellungsgestaltung zu entwickeln, die die inhaltliche und didaktische Ausstellungskonzeption umsetzen kann. Das Projekt ist hierbei nicht nur „in“ sondern „mit“ den Gebäuden zu entwickeln. Dabei sind die spezifischen Gegebenheiten des besonderen Ortes zu nutzen. Erwartet wird eine Gestaltung, die eine hohe Qualität und Ästhetik aufweist und die Dauerhaftigkeit und Zweckmäßigkeit der Nutzung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel gewährleistet. Es ist ein grafisch typologisches Konzept hinsichtlich der Benutzeroberfläche und Informationsflächen zu entwickeln sowie Aussagen zum Material- und Farbkonzept als auch zur Umsetzung der Ausstellungsbauten, der Inszenierung, Vermittlung, Medieninstallation und Vitrinenqualität zu machen. Zu folgenden Gestaltungskategorien sind im Rahmen eines schlüssigen Entwurfskonzeptes nachvollziehbare Aussagen zu treffen: Objektpräsentation Inszenierung / Strukturierung Informations- und Vermittlungskonzeption / Typografie und Grafik Material- und Farbkonzept Licht- und Beleuchtungskonzept Konzept für die Barrierefreiheit 40 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Erwartet werden Aussagen, in welcher Form die Bedeutungen und Inhalte kommuniziert werden und atmosphärische Stimmungen entstehen können. Die Dramaturgie der Ausstellungen soll mit zeitgemäßen Lösungen einen spannenden, abwechslungsreichen Besuch für Menschen unterschiedlichen Alters und Wissensstands gewährleisten . Haus 6 Das Erdgeschoss ist auf Dauer für Wechselausstellungen zu planen, zunächst soll jedoch temporär die begleitende Ausstellung zu „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ ergänzend zu Haus 8 mit Hintergrundinformationen, Dokumenten und aktueller Diskussion eingerichtet werden. Anhand von Skizzen, Plänen, Modellen und Aktenmaterial, Fotos und Filmen wird die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der unterschiedlichen Denkmäler nachgezeichnet. Leihgaben der verschiedenen Sammlungen und Museen sollen u.a. in Vitrinen präsentiert werden. Das Raum- und Vitrinenklima sollte 55 % relative Luftfeuchte betragen. Die Ausstellung in Haus 8 wird mit dem Jahr 1989 enden. Die Ausstellung in Haus 6 beginnt mit der Präsentation der aktuellen Denkmaldiskussion und verfolgt die Berliner Denkmaltopographie bis ins 18. Jahrhundert zurück. Auch das 1. Obergeschoss ist für Wechselausstellungen zu planen. Beabsichtigt ist langfristig eine Dauerausstellung zur Festungs- und Militärgeschichte in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum. Eine Konzeption liegt hierfür zum heutigen Zeitpunkt nicht vor. Haus 8 Die Dauerausstellung in Haus 8 „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ will anhand von Denkmälern, die einst das Berliner Stadtbild geprägt haben, die deutsche Geschichte veranschaulichen. Es geht dem Ausstellungsprojekt um politische Bildung anhand der Vermittlung der Denkmalkonzepte in den verschiedenen Phasen deutscher Geschichte. Die Begegnung mit den Denkmälern soll die Atmosphäre der jeweiligen Epochen lebendig werden lassen. Besondere Schwerpunkte stellen dabei die Brüche in der deutschen Geschichte dar, die gleichzeitig Brüche der Denkmallandschaft sind. Die Ausstellung spannt den Bogen von den Denkmälern des beginnenden 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Das inhaltliche Konzept der Ausstellung ist chronologisch gegliedert, Themenschwerpunkte sind der Chronologie untergeordnet. Folgende Epochen werden als Gliederung zu Grunde gelegt: - vor der Reichsgründung 1871 - Kaiserzeit 1871 – 1918 41 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe - Weimarer Republik 1918 – 1933 - Nazizeit 1933 – 1945 - Ostberlin und Westberlin 1945 – 1989 Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Figuren und Denkmalgruppen, die von 1898 bis 1938 die Siegesallee in Berlin säumten und im Mai 2009 von Kreuzberg in die Zitadelle gebracht wurden. Hier werden die 26 Figuren und 40 Büsten restauriert und können bereits jetzt im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Es ist geplant, eine der Figurengruppen zu rekonstruieren. Für die Ausstellung in Haus 8 ist eine klare räumliche Abfolge entsprechend der einzelnen Epochen angedacht. Sie soll mit der Epoche vor 1871 beginnen und mit dem Jahr 1989 enden. Die Präsentation soll sich im Spannungsfeld zwischen Erlebnis, atmosphärischem Eindruck und Inhaltsvermittlung bewegen. Durch „Medieninstallationen“ soll dieses Anliegen unterstützt werden. Die zum Teil monumentalen Denkmäler sollen durchaus Eindruck machen. Nicht mehr vorhandene Sockel werden jedoch nicht rekonstruiert. Hierdurch kann in vielen Fällen eine Konfrontation mit den Figuren auf Augenhöhe geschaffen werden, es besteht die Möglichkeit sie zu berühren. Dies ermöglicht auch Blinden und Schlechtsehenden, die als besondere Zielgruppe des Museums vorgesehen sind, einen interessanten Ausstellungsbesuch. Die Ausstellungsgestaltung wird in der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren erfolgen. Das Ausstellungskonzept ist im digitalen Anhang unter 4.1.5 Ausstellungskonzeption mit tabellarischer Auflistung der Denkmäler mit Größe und Gewicht und einer Fotodokumentation dargestellt. Für die einzelnen Epochen sind die im Raumprogramm angegeben Flächenbereiche 8.1 bis 8.5 vorzusehen (siehe 3.7 Raumprogramm). 3.4 Denkmalpflegerische Zielsetzungen Die bisher durchgeführten Maßnahmen an den Gebäudehüllen erfolgten auf der Grundlage der denkmalpflegerischen Zielsetzungen für die beiden Häuser. Im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe ist zu prüfen, wie die denkmalpflegerischen Belange mit den architektonisch, gestalterisch und funktionalen Zielsetzungen der zukünftigen Nutzungen in einem schlüssigen und überzeugenden Gesamtkonzept vereint werden können. Für das Haus 8 liegt eine ausführliche bauhistorische Untersuchung einschließlich zeichnerischer Dokumentation vor (siehe digitale Anlage, Ordner: Denkmalpflegerisches Gutachten). 3.4.1 Haus 6 Südfassade Ab 1987 wurde die Süd-Fassade als ziegelsichtige Verblendfassade wieder hergestellt. Die Fenster und Türen wurden der historischen Gliederung 42 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe angepasst. Die Maßnahme ist abgeschlossen. Weitere Eingriffe in diesen Fassadenbereichen (mit Ausnahme des Dachbereiches) sind aussenseitig nicht vorzusehen. Giebelfassaden Wie die Südfassade, wurde auch das Verblendmauerwerk der Giebelfassaden mit den historischen Öffnungen wieder hergestellt. Die Giebelfassaden weisen mehrere „Blindfenster“ auf, die aus Gründen des Denkmalschutzes beizubehalten sind, da historisch an dieser Stelle keine Fensteröffnungen waren. Es sind keine Eingriffe in diesen Fassadenbereichen aussenseitig vorzusehen. Nordfassade Die Nordfassade entlang der Kurtinenböschung zeigt noch den Bestand der 30er bzw. 50er Jahre. Die Holzfenster sind als Einfachfenster ausgebildet. Die Fensteranordnung je Achse (Pfeilerfeld) entspricht vermutlich der historischen Anordnung. Neben der Belichtung der Räume erfordert der Abriss der WC-Anbauten eine Auseinandersetzung mit der Umgestaltung des Fassadenbildes im Zusammenhang mit der Gestaltung im Bereich der nördlichen Dachfläche. Eine Rückführung der historischen Situation ist nicht beabsichtigt, die Gestaltung hat sich aber auch an dieser Stelle ganz selbstverständlich in die Gesamtkonzeption unter Berücksichtigung der genannten Zielsetzungen und der besonderen Bedeutung des Ortes einzufügen. Die bestehende Brückenverbindung vom Wallgang der Kurtine mit einem Zugang ins Dachgeschoss ist weiterhin nachzuweisen. Grundrissstruktur Der Struktur der Normalgeschosse besteht aus vier Raumbereichen, die entlang der südlichen Außenwand aufgereiht sind. Die Raumaufteilung ist achsensymmetrisch mit zwei zentralen Großräumen mit je fünf Stützen und an den Gebäudeenden je ein kleinerer, quadratischer Raum. Die Räume werden durch drei gewölbte Treppenhäuser voneinander abgetrennt. Die Erschließung der Räume erfolgt im Norden über einen Längsflur entlang der Außenwand. Die Flurlängswand weist mehrere Öffnungen mit Segmentstürzen auf. Die vorhandene Grundrissstruktur, die vertikale Erschließung und die Gebäudeeingänge von Süden sind beizubehalten. Die beiden zwei- bis dreigeschossigen WC-Anbauten an der nördlichen Aussenwand sollen entfallen. Momentan dienen sie noch der Queraussteifung des Gebäudes, die durch die Decken im Bestand nicht gewährleistet ist. Mit dem Abbruch der Anbauten sind im Lauf der weiteren Planung geeignete Maßnahmen zu Aussteifung des Gebäudes durchzuführen, siehe hierzu auch digitale Anlage, Ordner 4.1.4 Statische Unterlagen. Dach In den 50er Jahren erfolgte der Ausbau für die Nutzung der Otto-BartningSchule und der Dachstuhl wurde wiederhergestellt. Die hofseitige Dachzone zeigt heute noch mit den großformatigen Gauben den Zustand der 50er Jahre. Entsprechend fotografischer Dokumentation aus dem Jahr 1886 waren hier historisch ursprünglich kleine Gauben gleichförmig über die ganze Länge der südlichen Dachfläche verteilt. 43 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Die vorhandenen Dachgauben liegen im zukünftigen Veranstaltungsbereich in einer Brüstungshöhe von ca. 2,30 m und ermöglichen dem Nutzer keinen Ausblick. Da das Dach für Veranstaltungszwecke genutzt werden soll, ist die Ausbildung der Gauben auch für die innenräumliche Qualität und Belichtung von Bedeutung. Gesucht wird eine Lösung, die die Gesamtanlage der Zitadelle stärkt und gleichzeitig der Forderung nach hoher Raum- und Nutzungsqualität für einen Veranstaltungsbereich gerecht wird. Hier sind Eingriffe denkbar, die von der historischen Situation abweichen. Sie sind im Einklang mit dem gestalterischen und architektonischen Zielsetzungen im Rahmen eines nachvollziehbaren Gebäudekonzeptes zu entwickeln. Weiterhin befindet sich im Dachgeschoss der ebenfalls in den 50er Jahren entstandene Vortrags- und Veranstaltungssaal mit einer stützenfreien Drei-Gelenkbinderkonstruktion mit modellierenden Verkleidungen. Es ist zu prüfen, ob und wie diese Konstruktion als typisches Produkt seiner Zeit in eine innenräumliche Neugestaltung einbezogen werden kann. Fußboden Der historische Fußboden im EG besteht aus einer Ziegelstein-Rollschicht, halbsteinig versetzt. Im Fußboden des Erdgeschosses sollen „Zeitfenster“ Einblicke in die Ergebnisse der bodenarchäologischen Untersuchungen sowie der entstehungszeitlichen Konstruktion ermöglichen. Der Fußboden muss geeignet sein für Hubwagen mit harter Rolle. Decken / Gebäudeaussteifung Der überwiegende Teil der vorhandenen Decken sind Holzbalkendecken. In Teilbereichen finden sich Massivdecken, deren Lagen aus den statischen Unterlagen zu Haus 6, siehe digitale Anlagen, erkennbar sind. Bei der Substanzuntersuchung wurde festgestellt, dass die Aussteifung des Gebäudes unzureichend ausgebildet ist. Der Abstand der aussteifenden Querwände / Treppenhauswände beträgt bis zu 35 m. Bei den größtenteils aus Holzbalkendecken bestehenden Geschoßdecken fehlt insbesondere im Bereich der Decke über dem OG die Anbindung der Balken an die Außenwände über Mauerwerksanker, die zwar oft noch vorhanden sind, jedoch nach Veränderung der Balkenlage im Zuge der Umbaumaßnahmen in den 50er Jahren nicht wieder angeschlossen wurden. Die Maßnahmen setzten sich aus folgenden Teilschritten zusammen: 1. Die Verbesserung der Aussteifung soll im Bereich der Decken durchgeführt werden, da die Hinzufügung aussteifender Querwände nicht gewünscht wird. Die Holzbalken sind wieder an die vorhandenen Mauerwerksanker anzubinden. Entsprechende Anbindungsdetails liegen der statischen Untersuchung, siehe digitaler Anhang, bei. 2. Die Holzbalkendecken sind mittels Verbänden aus aufgenagelten Windrispenbändern als horizontale Deckenscheiben auszubilden. 3. Die Deckenscheiben sind zur Ableitung der horizontalen Lasten über Schubelemente mit den Querwänden zu verbinden. 44 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Gründung Die Gründung von Haus 6 wurde in Teilbereichen saniert. Verbesserungen sind entsprechend des heutigen Wissensstand und unter Annahme der vorgesehenen Nutzung nicht notwendig. 3.4.2 Haus 8 Die im folgenden beschriebenen bauhistorischen Befunde sind im Rahmen des denkmalpflegerischen Gutachtens von Hübner+Oehmig zeichnerisch dargestellt und Bestandteil der Arbeitspläne des Wettbewerbs (siehe digitale Anlage, Ordner: Arbeitspläne und Denkmalpflegerisches Gutachten). Das denkmalpflegerische Interesse richtet sich auf die prägenden Elemente der ehemaligen Lagerhausarchitektur und die Erhaltung der vorhandenen Bausubstanz aus den Bauphasen vor 1813, der Bauphase des Wiederaufbaus 1815-1817 und weiterer baulicher Veränderungen vor 1936. Die bauhistorischen Befunde am Mauerwerk zeigen, dass Teile der Außenmauern vor allem im unteren Bereich und einigen Innenwänden noch aus der Zeit Lynars stammen. Der historische Grundriss ist unterteilt in fünf geschossübergreifende Raumbereiche, die durch Querwände gebildet werden. Denkmalpflegerisch nicht relevante Einbauten aus den Bauphasen 193639 und 1953 können entfernt werden. Die Querwände sind beizubehalten, da hier wichtige und erhaltenswerte Informationen enthalten sind. Zum Umgang der Raumaufteilung im Bereich der fehlenden Querwand im EG wird eine Aussage erwartet. Der Charakter der früheren dreigeschossigen Einteilung des Speichergebäudes soll im Innenraum erfahrbar werden. Die Öffnung der zugesetzten Segmentbögen in den Obergeschossen der Querwände ist denkbar. Die inneren Raumvolumen können innerhalb der Umsetzung des musealen Konzeptes variabel gestaltet werden. Zur Wahrnehmung der historischen Gebäudegliederung ist eine Besucher-Galerie denkbar. Zu berücksichtigen ist, dass die großen Figuren im Gebäude bewegt werden müssen. Die Sichtbarmachung der Spuren der früheren Bauzustände und Mauerwerksbefunde sollen in geeigneter Weise im Zusammenhang und Einklang mit der zukünftigen Nutzung erfolgen. Westfassade Seit der Veränderung der Öffnungsformate 1936-39 ist der ursprüngliche Fassaden-Rhythmus des Gebäudes nicht mehr nachvollziehbar. Das neutralisierte Erscheinungsbild steht im Gegensatz zu dem durch historische Substanz nachgewiesenen tatsächlichen Baualter des Magazingebäudes. 45 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Die lang gestreckte Fassade wurde durch insgesamt sechs vertikale Achsen bodentiefer Ladeluken unterbrochen und somit in einzelne Fassadenabschnitte untergliedert. Die Rohbauöffnungen der historisch breiteren Fassadenöffnungen der ehemaligen Ladeluken sind unter dem Putz noch vorhanden. Die in den 30er Jahren eingefügten großformatigen Türöffnungen an der Westfassade erscheinen nicht maßstäblich innerhalb der kleinteiligen Fassadenstruktur und sollten daher auf die ursprüngliche, durch Mauerwerksbefunde bekannte Öffnungen zurückgeführt werden. Die gleichmäßige Reihung kleinformatiger Fensteröffnungen mit der Gliederung in drei niedrige Geschossebenen soll beibehalten werden. Die Fenster sollen in ihrem Erscheinungsbild dem heutigen Bestand entsprechen. Schadhafte Putzflächen sollen ergänzt werden. Die sparsamen gliedernden Elemente sollen sich auf das Traufgesims, ein Putzband unterhalb der Traufe, Putzrahmungen der Fenster mit aufgeputztem Schlussstein und die Blendarchitektur in der Gebäudemitte beschränken. Neben den denkmalpflegerischen Zielsetzungen stehen die Forderungen der neuen Nutzung hinsichtlich der notwendigen Gebäudezugänge und Transportöffnungen (siehe Seite 46 f). Es ist zu prüfen, wie der ursprüngliche Fassaden-Rythmus erfahrbar gemacht werden und die Zielsetzungen der Denkmalpflege mit den neuen Nutzungsanforderungen und den architektonischen Zielsetzungen in einen überzeugenden Einklang gebracht werden können. Blendwerk / Westfassade Bei dem Blendwerk ist es belegt, dass die oberen drei Öffnungen der Arkade nicht mit Mauerwerk verschlossen waren. In der großen Rosette war vermutlich die Festungsuhr angeordnet. Das Maßwerk ist mit den Rosetten, die wieder als Öffnungen wahrnehmbar gemacht werden sollten, zu gestalten und in die Fassade und den Innenraum zu integrieren. Gebäudesockel Westfassade Die Unterkante des historischen Gebäudesockels liegt mind. 50 cm unter der vorhandenen Geländeoberkante. Auch im Inneren wurden in den Jahren 1936-39 Zementestrichbeläge auf die historischen Böden aufgebracht. Um die Proportionen der Fassade und der Zugangsöffnungen und Ladeluken wieder herzustellen, soll der ursprüngliche Sockel als gliederndes Fassadenelement freigelegt werden. Dies bedeutet eine Absenkung des Geländes um ca. 50 cm entlang der gesamten Westfassade und eine Tieferlegung des Fußbodens im Inneren auf das historische Niveau. Im Aussenbereich muss hierbei der Übergang der tiefer liegenden Bereiche zu den anschließenden Freiflächen, zum gegenüberliegenden Werkstattgebäude und zu den Giebelseiten gelöst werden. Hierbei sind die Barrierefreiheit und die notwendigen Transporte zu gewährleisten. 46 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Bereits freigelegte Befunde im Boden oder Befunde, die bei den Bodenarbeiten freigelegt werden, sollten, wenn möglich, für den Besucher als bauhistorische Dokumente sichtbar gemacht werden. Dies gilt für den Innen- als auch den Außenraum. Fußboden / Gründung Die bestehenden Zementestrichbeläge von 1936-39 wurden als Auffüllungen über den historischen Fußböden aufgebracht. Der originale Fußboden aus der Zeit um 1817 liegt etwa 40 cm unter dem jetzigen Niveau und besteht aus einem Ziegelpflaster als Flachschicht und zum Teil als Rollschicht verlegt. Allerdings ist noch nicht bekannt, in welchem Umfang er noch vorhanden ist. (siehe auch Fotodokumentation der digitalen Anlage, Ordner: Denkmalpflegerisches Gutachten). Die Bedarfsplanungen gehen von einer Erneuerung des Fußbodens mit ausreichender Tragfähigkeit für die zukünftigen Exponate, die bis zu 7 t wiegen, aus. Der Fußboden muss separat gegründet werden, da die vorhandene Gründung nicht zusätzlich belastet werden kann. Es wird hierbei zum heutigen Zeitpunkt von einer neuen Beton-Substruktion mit Pfahlgründung ausgegangen. Dabei könnte der bestehende Fußboden aus einer Ziegelflachschicht aufgenommen, gereinigt und neu verlegt werden. Im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe werden hierzu Aussagen erwartet. Die bestehenden Öffnungen der Untersuchungsgrabungen an den alten Fundamenten sollen z.B. glasbedeckt einen Einblick in die Gründungsbauwerke ermöglichen. Der Fußboden muss geeignet sein für den Transport und die Aufstellung der schweren Objekte. Haupteingang / Besucherzugang / Nebeneingänge Der historische Haupteingang liegt in der Mitte des Gebäudes in Achse 17. Er wurde nach 1935 auf Grund der unzureichenden Durchgangshöhe mit Mauerwerk verschlossen und sollte innerhalb der Westfassade wieder in seiner Proportion hergestellt werden. Da ein Zugang in der Gebäudemitte jedoch der chronologischen Gliederung der Ausstellung widerspricht, ist die Anordnung des Besucherzugangs im Südgiebel denkbar. Er könnte auch gleichzeitig als eine der geforderten Transportöffnungen für die Exponate dienen. Im Ablauf der Besucherlenkung ist es denkbar, den nördlich gelegenen Zugang am Ende des Gebäudes anzuordnen. Eine neuer Ausgang im Nordgiebel ist aufgrund der historischen Bausubstanz nicht denkbar. Durch die Absenkung der Geländehöhe um ca. 50 cm auf der gesamten Länge der Westfassade, kann eine ausreichende Durchgangshöhe erreicht werden. Transportöffnungen Um die großen Exponate in das Haus 8 bringen zu können, sind Transportöffnungen mit einer Größe von mind. 3.50 m Höhe und 3.00 m Breite nachzuweisen. Die Anzahl der Öffnungen ist von der Durchlässigkeit der inneren Struktur abhängig. Jede Raumzone muss für die geforderte Transportgröße zugänglich sein. 47 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Ostfassade Die östliche Außenwand war als Fassade lange Zeit nur im 2. OG sichtbar. Bis zu dieser Höhe war das Erdreich der Kurtine angeschüttet, das 1822 zur Entlastung und Trockenlegung der Mauer entfernt wurde. In die ehemals erdberührten Außenwände aus Kalksteinbruchstein brach man im 1. OG Fenster ein. In der Funktion als Stützmauer hatte die Außenwand im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss eine größere Wandstärke. An der Ostfassade entstanden 1813 geringere Schäden als an der freiliegenden Westfassade. Vor allem im südlichen Teil ist Bausubstanz aus den frühen Bauphasen vor 1813 erhalten geblieben. Die östliche Außenwand von Achse 1 bis 17 kann als ein relativ unveränderter überkommener Rest der alten Fassade aus der Zeit vor dem Umbau 1813-17 mit der früheren Anordnung der Fensterachsen angesehen werden. Aufgrund ihrer untergeordneten Rolle für das Erscheinungsbild der Zitadelle wurde die östliche Außenwand weniger grundlegend überformt als die Schauseite am Zitadellenhof. Die verbliebenen Unregelmäßigkeiten und Verformungen sowie die wertvollen Baubefunde am Mauerwerk vor allem zwischen Achse 1 bis 17 sollen erhalten bleiben und zum Teil als sichtbare Baubefunde erlebbar gemacht werden. Die Putzoberfläche der Ostfassade ist in Anlehnung an die Westfassade zu gestalten. Südgiebel Da der Wiederaufbau des Gebäudes in verkürzter Form erfolgte, ist der südliche Gebäudeabschluss aus dem Jahr 1817 (Mauerwerk Typ 3). Nordgiebel Das Mauerwerk des Nordgiebels ist bis zur Trauflinie überwiegend Substanz aus den frühen Bauphasen vor 1813. Die Giebelaufmauerung erfolgte 1936-39 bei der Erneuerung der Dachkonstruktion. Die Brückenverbindung von der Bastion Brandenburg auf den Spitzboden soll erhalten bleiben. Dach Das Dach bleibt als Spitzboden ohne Nutzung. Die innenliegende Treppenanlage soll entfallen. Der Zugang zum Dachboden wird ausschließlich über die bestehende Brückenverbindung am Nordgiebel erfolgen. 48 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe 3.5 49 Raumprogramm Haus 6 Raumprogramm Haus 6 – Nutzfläche Raumnr. Flächenart Fläche [m²] Anzahl Gesamtfläche [m²] Ausstellungsbereiche - HNF 6.1 Ausstellung EG 382 1 382,0 6.2 Ausstellung EG 418 1 418,0 6.3 Ausstellung OG 78 1 78,0 6.4 Ausstellung OG 269 1 269,0 6.5 Ausstellung OG 326 1 326,0 6.6 Ausstellung OG 106 1 106,0 6.7 Museumsshop EG 121 1 121,0 6.8 Aufenthalt EG 74 1 74,0 Veranstaltungszentrum - HNF 6.9 Veranstaltungssaal DG 445 1 445,0 6.10 Foyer, Pausenhalle DG 396 1 396,0 6.11 Konferenzraum DG 74 1 74,0 6.12 Vorbereitung Vortrag DG 71 1 71,0 Nebennutzflächen - NNF 6.13 Möbellager DG 75 1 75,0 6.14 Abstellraum / Putzmittel 3,5 1 3,5 6.15 Behinderten-WC 6,5 3 19,5 6.16 WC–Damen (3 WC, HWB) 6,5 6 39,0 6.17 WC–Herren (1WC, 2PP, HWB) 6,5 6 39,0 6.18 Technik* - FF 6.19 Aufzug - FF Summe NF – Haus 6 1 2.936 * Keine Flächenvorgaben für Technik. Anordnung und Flächenbedarf sind entwurfsabhängig zu lösen. Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe 3.6 Funktionale Anforderungen – Haus 6 6. 1 – 6.6 Ausstellungsbereich Haus 6 Die Ausstellungsbereiche im Haus 6 sind für temporäre Ausstellungen so zu gestalten, dass wechselnde Nutzungsvarianten mit geringem baulichem Aufwand zu realisieren sind. Hierbei ist die Möglichkeit der Unterteilung von großen Räumen in differenzierte Raumeinheiten zu gewährleisten. 6.7 Museumsshop Im Museumsshop ist der Verkauf von Katalogen, Postern und Postkarten vorgesehen. Der Bereich ist mit einem Verkaufstresen mit EDV, Regalen, Vitrinen und Auslagetischen auszustatten. Gewünscht ist eine Anordnung im EG im Bereich des Gebäudeausgangs. 6.8 Aufenthalt Der Aufenthaltsraum dient den Mitarbeitern und weiterem Personal und ist mit einem Schreibtisch mit EDV, Sitzgruppe, Umkleideschränken und einer Teeküche auszustatten. 6.9 – 6.12 Veranstaltungszentrum im DG, Haus 6 Der Bereich soll multi-funktional für unterschiedliche Veranstaltungen nutz- bar sein. Eine flexible Teilbarkeit des Veranstaltungsraumes ist vorzusehen. Die Bestuhlung mit 300 Sitzplätzen soll variabel sein. Der Raum ist mit einer Leinwand auszustatten. Das Foyer soll auch als Pausenbereich mit variabler Nutzung dienen. Der Konferenzraum ist mit Tischen, Stühlen und einer Leinwand auszu- statten. Der Vorbereitungsbereich ist als Büro- und Aufenthaltsfläche für die Ver- anstalter und als Lagerfläche für das Equipment mit Regalen/Schränken, Schreibtischen und Sitzgruppen auszustatten. Das Veranstaltungszentrum ist so anzuordnen und zu erschließen, dass eine separate Nutz- und Vermietbarkeit gewährleistet ist. 6.13 Möbellager Das Möbellager soll in direktem Zusammenhang mit dem Veranstaltungsflächen angeordnet werden. 6.15 – 6.17 WC Es ist je Geschoss ein Behinderten-WC anzuordnen. Die erforderlichen WCs für Damen und Herren sind auf die Geschosse zu verteilen. 6.18 Technik Technikflächen für Hausanschluss und Betriebstechnik sind in einer ausreichenden Dimensionierung und funktionsgerechter Anordnung zu berücksichtigen. 6.19 Aufzug Es ist ein Aufzug für 13 Personen / 1000 KG (behindertengerecht) von EGDG nachzuweisen. Er ist so anzuordnen, dass die Veranstaltungsräume ohne Störung der Ausstellungsflächen erreicht werden können. 50 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe 3.7 51 Raumprogramm Haus 8 Raumprogramm Haus 8 – Nutzfläche Raumnr. Flächenart Fläche [m²] Anzahl Gesamtfläche [m²] Ausstellungsbereiche - HNF 8.1 Ausstellung 164.5 1 164,5 8.2 Ausstellung 243,0 1 243,0 8.3 Ausstellung 118,0 1 118,0 8.4 Ausstellung 118,0 1 118,0 8.5 Ausstellung 209,0 1 209,0 8.6 Infozone / Aufsicht 46,0 1 46,0 8.7 Galerie* 17* 1 17* Nebennutzfläche 8.8 Behinderten-WC 6,5 1 6,5 8.9 WC-Damen (2 WC, 2 HWB) 6,5 1 6,5 8.10 WC-Herren (1WC,1PP,1HWB) 6,5 1 6,5 Funktionsfläche 8.11 Technik* - FF 8.12 Aufzug - FF 1 8.13 Treppenanlage Galerie VF 1 Summe NF – Haus 8 * Anordnung und Flächenbedarf sind entwurfsabhängig zu lösen. 935 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe 3.8 Funktionale Anforderungen – Haus 8 8.1 – 8.5 Ausstellungsbereich Die Ausstellung in Haus 8 ist als Dauerausstellung vorgesehen. Die Räumlichkeiten sind trotzdem so zu entwickeln, dass auch mittelfristige Nutzungsalternativen in Richtung wechselnder Ausstellungen realisiert werden können. Die Flächenaufteilung der Ausstellungsbereiche entspricht den 5 Denkmalepochen der Ausstellungskonzeption, siehe 3.3. 8.6 Infozone / Aufsicht Der Bereich soll als Entrée, Infostand mit Tresen und Garderobe dienen. 8.8 – 8.10 WC Es ist ein Behinderten-WC im Eingangsbereich anzuordnen. Die erforderlichen WCs für Damen und Herren sind entwurfsabhängig nachzuweisen. 8.12 Aufzug Für die Erschließung einer Galerieebene ist ein Aufzug (behindertengerecht) für eine Traglast von ca. 630 kg vorzusehen. 3.9 Gebäudezonierungen Die Nutzflächen gemäß Raumprogramm können in unterschiedliche Zonen hinsichtlich der Klima- und Lichtausstattung gegliedert werden: Zone 1 Licht: Klima Museumsshop, WCs Kunstlicht möglich Raumtemperatur 20°C. Lüftung, wenn innenliegend. Zone 2 Licht: Ausstellungsbereich Haus 8 Tageslicht über vorhandene Fassadenöffnungen, Durchblicke, Aus- und Einblicke, Sonnenschutz. Durchgehend indirektes , dimmbares Kunstlicht, flexibles Beleuchtungskonzept von Objekt- bis Galeriebeleuchtung. Die hohen Räume und Objektleihgaben können zur Folge haben, dass eine Vollklimatisierung notwendig wird, um den Klimaanforderungen gerecht zu werden. Aufgrund der Raumatmosphäre und der Denkmäler in den hohen Räumen, ist von einer Raumtemperatur von 18°C auszugehen. Klima: Zone 3 Licht: Klima: Ausstellungsbereich Haus 6 wie Zone 2 Objektleihgaben können zur Folge haben, dass eine Vollklimatisierung notwendig wird, um den Klimaanforderungen gerecht zu werden. Das Raumund Vitrinenklima sollte 55 % relative Luftfeuchte betragen. Raumtemperatur 20°C. 52 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Zone 4 Licht: Klima: Zone 5 Licht: Aufenthalt, Vorbereitung Tageslichtnutzung, in Arbeitsplatzbereichen mit Verschattung natürliche Belüftung, innenliegende WCs mit Lüftung, Raumtemperatur 20°C. Klima: Veranstaltungssaal Tageslichtnutzung, Sonnenschutz, Verdunkelung Indirektes dimmbares Kunstlicht Vollklimatisierung, Raumtemperatur 20°C. Zone 6 Licht: Klima: Lagerflächen Kunstlicht, einfache Ausstattung Raumtemperatur 18°C. 3.10 Technische Gebäudeausrüstung Die heutigen Anforderungen an eine museale Nutzung erfordern eine Klimatisierung aller Ausstellungsbereiche sowie eine Vielzahl an elektro- und sicherheitstechnischen Anlagen und Komponenten. Hierbei müssen die wesentlichen Funktionen, die Aufzüge, Technikräume, Unterverteilungen und die Mehrzahl der vertikalen TA-Schächte durch Neubauteile aufgenommen werden. Lüftungs- und Raumlufttechnische Anlagen Die Bereiche der Ausstellungsflächen beider Häuser und der zu planende Veranstaltungsraum in Haus 6 sind mit einer raumlufttechnischen Anlage zu versehen, siehe hierzu auch die vorgenannten Zonierungen. Alle anderen Räume, sofern sie an der Außenfassade liegen, sollen über öffenbare Fenster natürlich be- und entlüftet werden. Sonnenschutz Es ist in allen Bereichen im Rahmen der Gesamtkonzeption ein geeigneter Sonneschutz, im Veranstaltungssaal zusätzlich eine Verdunkelung nachzuweisen. Heizung Eine objektgebundene Wärmeerzeugungsanlage ist nicht geplant. Die notwendige Wärme für die Versorgung der Heizflächen ist über den bestehenden Anschluss an die Heizzentrale im Haus 9 sichergestellt. Hierfür sind Versorgungsleitungen bis in die Technikräume der jeweiligen Gebäude zu führen. Weiterhin ist eine Aussage über die Ausbildung, Lage und Integration der Heizflächen in die Innenraumgestaltung zu treffen. Der Gesamtwärmebedarf ist bei beiden Häusern so weit wie möglich zu reduzieren. Warmwaserversorgung Die Kleinmengen an Warmwasserbedarf sind dezentral mittels Kochendwasserbereiter (Teeküchen) bzw. 5-Liter-Speicher (Putzräume) zu erzeugen. Behinderten-WC-Anlagen sind dezentral mit Warmwasser zu versorgen und erhalten einen Bodenablauf. 53 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Trinkwasser- und Abwasserversorgung Die Abwasserentsorgung und die Trinkwasserversorgung können an die vorhandenen Leitungsnetze angeschlossen werden, siehe hierzu den Leitungsplan in den digitalen Anlagen. Beleuchtungskonzept / Sicherheitsbeleuchtung Das Beleuchtungskonzept für die Innenräume mit dem Schwerpunkt der Ausstellungsbereiche ist nach neuesten gestalterischen, lichttechnischen und energie-ökonomischen Erkenntnissen zu entwickeln. Die museale Nutzung macht für beide Gebäude die Errichtung einer Sicherheitsbeleuchtungsanlage entsprechend der DIN VDE 0108 (Museums- und Ausstellungsfläche) notwendig. Sämtliche Ausstellungsbereiche, Technikflächen sowie Flucht- und Rettungswege sind im Laufe der weiteren Planung mit Sicherheitsbeleuchtung und Rettungszeichenleuchten auszustatten. Brandschutz Die Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes entsprechend der Bauordnung von Berlin sind zwingend einzuhalten. Im Laufe der weiteren Planung ist im Rahmen eines Brandschutzgutachtens ein Brandschutzkonzept für beide Häuser zu erstellen. Die brandschutztechnischen Anforderungen an Leitungsanlagen sind der beiliegenden Muster-Richtlinie in der Fassung vom März 2000 zu entnehmen, siehe digitale Anlagen. Sicherheitstechnik Die Gebäude sind flächendeckend mit Sicherheitstechnik auszustatten. 3.11 Eingänge / Erschließung / Wegeführung Die Anordnung, Zuordnung und visuelle Verbindung der Zugänge und Ausgänge ist in Zusammenhang mit dem Gebäude- und Ausstellungskonzept zu lösen. Für das Einbringen der Exponate sind entsprechende Transportöffnungen vorzusehen, siehe 3.4.2 Haupteingang. Für Haus 6 sind die vorhandenen Eingangstüren beizubehalten. Des Weiteren ist die Absenkung des Geländes um ca. 50 cm entlang der gesamten Westfassade von Haus 8 und die Gewährleistung der Barrierefreiheit und der notwendigen Anlieferungen zu berücksichtigen. 3.12 Nachhaltigkeit / Energieeffizienz / Ökologie Bei der Planung sind die Kriterien und Anforderungen der EnEV zu berücksichtigen und der Nachweis über die Einhaltung der Primärenergieanforderungen in der weiteren Planung zu erbringen bzw. Ausnahmeregelungen zu belegen. Planungsziel für die weitere Bearbeitung des Projektes ist die Reduktion 54 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe des Transmissionswärmebedarfs der wärmeübertragenden Hüllflächen, die im Rahmen der Sanierung erneuert oder ergänzt werden. Zu den ökologischen Anforderungen gehören auch eine lärmarme Bauweise und möglicherweise zu berücksichtigende Bauzeiteinschränkungen aufgrund des Fledermausschutzes. Bei der Entwurfsbearbeitung sind die Planungsprinzipien der Nachhaltigkeit anzuwenden, die eine ausgewogene Beachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte erfordern. Folgende Ziele hinsichtlich der Nachhaltigkeit sind zu berücksichtigen: - Sicherstellung eines geringen Energiebedarfs (Gebäude, Anlagentechnik) - Optimierung der Tageslichtnutzung - Sehr gute akustische Raumeigenschaften und Sprachverständlichkeit - Langfristige und flexible Nutzungsqualität - Kosteneffizienz bei Baukosten - Minimierung der Betriebskosten - Bedarfsgerechte natürliche Lüftung, wo möglich - Reduktion von Immissionen und Emissionen - Klimatische Zonierung der Nutzungsbereiche - Gute thermische Qualität, Fugendichtheit und wärmebrückenfreie Konstruktionen der Gebäudehülle - Einsatz von Steuerungs- und Regelungsstrategien - Anbringung von Nisthilfen für Gebäudebrüter - Schaffung von Ansiedlungsmöglichkeiten für die Mauerraute Ökologische Planungskriterien Prinzipien des ökologischen Bauens sind in den „Ökologischen Kriterien für Bauwettbewerbe“ beschrieben (Stand Juli 2007, s. Wettbewerbsunterlagen Teil 4 Anhang 4.1.14). Für die Konstruktion und Bauausführung sollen danach nur Materialien und Bauteile zur Anwendung kommen, die hinsichtlich Gewinnung, Transport, Verarbeitung, Funktion und Beseitigung eine hohe Gesundheits- und Umweltverträglichkeit sowie eine hohe Lebensdauer aufweisen. Die umweltgerechte und nachhaltige Ausbildung des Baukörpers ist eine wesentliche Voraussetzung für den Entwurfsbeitrag. 3.13 Baukosten / Wirtschaftlichkeit Nach der Landeshaushaltsordnung ist der Bauherr verpflichtet, seine Mittel sparsam und wirtschaftlich zu verwenden. Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfes ist daher ein entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten. Dies bezieht sich auf: – Baukosten – Instandhaltungskosten – Kosten des laufenden Betriebs Es wird vorausgesetzt, dass bei der Planung umweltfreundliche Baustoffe verwendet und technische Systeme auf ein Minimum reduziert werden (die Verwendungsverbote und -beschränkungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sind zu beachten, s. Anhang). 55 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Die Planung hat sich am Prinzip des kostensparenden Bauens zu orientieren. Hierzu sind folgende Kriterien zu berücksichtigen: - - - - - Kompakte, klare und funktionale Grundrissorganisation, Reduzierung der Verkehrsfläche auf ein notwendiges Maß Natürliche Belichtung der Räume Natürliche Belüftung der Räume (wo möglich) Verzicht auf aufwendige Konstruktionen Reduktion der Materialwahl, Instandsetzungsfähigkeit, Alterungsfähigkeit des Materials Zur Bewertung der Kosten soll im Rahmen des Erläuterungsberichtes die baukonstruktive und gebäudetechnische Grundkonzeption beschrieben werden. Es sind Aussagen zu folgenden Bauteilen zu machen: - - - Konstruktion, Tragsystem, Ausbau, Gründung Gebäudehülle (Fassade, Dach) Technische Gebäudeausrüstung (Tageslichtnutzung, Beleuchtung) Der Kostenrahmen für die Kostengruppen 300 + 400 beträgt 6.920.000,- € einschließlich 10 % UV. Die Kosten für die Ausstellung betragen 2.795.000,- €. Die Gesamtbaukosten betragen 12.270.000,- €. Aufstellung der Gesamtbaukosten Kostengruppen Haus 6 Haus 8 KG 200 46.450,00 € 48.860,00 € KG 300 2.639.226,72 € 2.611.697,50 € KG 400 755.893,00 € 285.645,00 € KG 500 69.600,00 € 233.200,00 € KG 600 166.910,00 € 64.260,00 € KG 700 865.000,00 € 827.000,00 € 4.543.079,72 € 4.070.662,50 € 454.307,97 € 407.066,25 € 4.997.387,69 € 4.477.728.75 € Summe KG 200 - 700 + 10 % UV Summe Summe Haus 6 und Haus 8 KG 200 - 700 9.475.000,00 € Kosten der Ausstellung 2.795.000,00 € Gesamtbaukosten 12.270.000,00 € Dieser Kostenrahmen ist im weiteren Verfahren zwingend einzuhalten. 3.14 Barrierefreies Bauen Barrierefreies Bauen ist als selbstverständliche Qualitätsanforderung gemäß den Grundsätzen des Handbuches „Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin“ www.senstadt.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/handbuch im Wettbewerb umzusetzen. 56 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe Die Ausstellungskonzeption beabsichtigt auch Blinden und Schlechtsehenden, die als besondere Zielgruppe des Museums vorgesehen sind, einen interessanten Ausstellungsbesuch zu ermöglichen. Die unterschiedlichen Nutzeranforderungen sollen hinsichtlich motorischer, sensorischer oder kognitiver Art Berücksichtigung finden. Den Funktionsbereichen - - - - - - Erschließung Orientierung Ausstellungsräume Ausstellungsgestaltung Sanitärräume Veranstaltungsräume ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Auch auf dem Grundstück sind die Prinzipien des barrierefreien Bauens konsequent anzuwenden. 3.15 Baurechtliche Vorschriften, Normen, Richtlinien Der Planung sind insbesondere zugrunde zu legen: - Bauordnung Berlin und ergänzende Vorschriften BauOBerlin Die im Anhang aufgeführten Richtlinien sind zu beachten. 3.16 Beurteilungskriterien des Preisgerichts Gestaltung - Konzeptionelle Schlüssigkeit in Bezug auf die verschiedenen Belange - Gestaltungskonzept Außen / Innen - Denkmalrelevanter Umgang / Gestaltung - Räumliche / architektonische Qualität des Innenraums - Ausstellungsgestaltung Ästhetik, Vermittlungskonzept, Ausstellungskonzept - Materialwahl / Oberflächengestaltung Funktion - Erschließung - Funktionale Zuordnung - Raumzuschnitte, Belichtung, Belüftung - Umsetzung der Ausstellungskonzeption Realisierbarkeit - Programmerfüllung - Barrierefreiheit - Genehmigungsfähigkeit - Nachhaltigkeit und Energieeffizienz - Wirtschaftlichkeit von Bau und Betrieb Die Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar. 57 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang Teil 4 Anhang 4.1 Digitale Anlagen auf DVD-ROM 4.1.0 Ausschreibung Vorliegende Ausschreibung als .pdf-Datei 00_ausschreibung_ZS.pdf 4.1.1 Arbeitspläne CAD-Dateien Lageplan 01_ZS_Lageplan_500.pdf 02_ZS_Lageplan.dxf 03_ZS_Lageplan.dwg Haus 8 04_ZS_H8_Grundriss_Ebene_1.dxf / dwg 05_ZS_H8_Grundriss_Ebene_3.dxf / dwg 06_ZS_H8_Ansicht_West.dxf / dwg 07_ZS_H8_Ansicht_Ost.dxf / dwg 08_ZS_H8_Ansicht_Nord_Sued.dxf / dwg 09_ZS_H8_Laengsschnitt.dxf / dwg 10_ZS_H8_Querschnitt.dxf / dwg 11_ZS_H8_Legende_Baubefunde.pdf Ordner Pläne Haus 8 als pdf Haus 6 12_ZS_H6_Grundriss_EG.dxf / dwg 13_ZS_H6_Grundriss_1.OG.dxf / dwg 14_ZS_H6_Grundriss_DG.dxf / dwg 15_ZS_H6_Ansichten.dxf / dwg 16_ZS_H6_Schnitte.dxf / dwg 17_ZS_H6_Kellerraum.dwg Ordner Pläne Haus 6 als pdf 4.1.2 Informationspläne Bauforschung Haus 6 01_ZS_H6_Längsschnitt_Bestand.pdf 02_ZS_H6_Schnitt_TH_Bestand.pdf 03_ZS_H6_Querschnitt_Bestand.pdf 04_ZS_H6_Querschnitt_Bestand_Reko.pdf Leitungsplan 05_ZS_Leitungsplan.pdf 06_ZS_Leitungsplan_Legende.pdf Standortanalyse Bestand 07_ZS_Standortanalyse_EG.pdf 08_ZS_Standortanalyse_1_OG.pdf 09_ZS_Standortanalyse_2_OG.pdf 10_ZS_Standortanalyse_3_OG.pdf 11_ZS_Standortanalyse_Souterrain.pdf 59 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang Luftbilder 12_ZS_Luftbild_2009.jpg 13_ZS_Luftbild_1930.jpg 14_ZS_Luftbild_um1930.jpg 15_ZS_Luftbild_1908.jpg 4.1.3 Denkmalpflegerisches Gutachten, Haus 8 01_ZS_H8_ Doku_Befunde.pdf 02_ZS_H8_BP-GR_LS.pdf 03_ZS_H8_BP-AN_QS.pdf 04_ZS_H8_Fotografien-1949_1.jpg 05_ZS_H8_Fotografien-1949_2.jpg 06_ZS_H8_Bilddateien 07_ZS_H8_Bilddateien_Maßwerk 08_ZS_H8_Bilddateien_Innenraum 4.1.4 Statische Unterlagen Statische Unterlagen Haus 6 01_ZS_H6_Gebäudeaussteifung_Plan.pdf 02_ZS_H6_Gutachten2004_Plan.pdf 03_ZS_H6_Ostgiebel_Plan.pdf 04_ZS_H6_Gebäudeaussteifung.pdf 05_ZS_H6_Gebäudeaussteifung_DINA3.pdf Statische Unterlagen Haus 8 06_ZS_H8_gut020909.pdf 4.1.5 Ausstellungskonzeption 01_ZS_Ausstellungskonzept.pdf 02_ZS_Objektliste.pdf 03_ZS_Objektliste_Fotodokumentation.pdf 4.1.6 Weitere Planungsunterlagen 01_ZS_Baugrund_Grundwasser.pdf 4.1.7 Vorschriften Internet Bauordnung Berlin und ergänzende Vorschriften BauOBerlin (BauOBln) v. 29. September 2005), in Kraft getreten am 1.Februar 2006, zuletzt geändert am 7. Juni 2007 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml Verordnung über Bauvorlagen, bautechnische Nachweise und das Verfahren im Einzelnen (Bauverfahrensverordnung - BauVerfVO) vom 19. Oktober 2006 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin (Denkmalschutzgesetz Berlin – DSchG Bln) vom 24. April 1995, zuletzt geändert am 14.12.2005 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/denkmal.shtml Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) v. 12. August 2004, zul. geändert am 20. Juli 2007 http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/arbst_ttv_2004/gesamt.pdf 60 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) v. 07. August 2008 4.1.8 Richtlinien Internet Rundschreiben im Bereich Bauen, Verwendungsverbote und – beschränkungen im Bereich von Baustoffen; Schadstoffen http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/rundschreiben/de/schadstoffe.shtm Grundlagen für Wettbewerbe, ökologisches Bauen http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/grundlagen Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin – öffentlich zugängliche Gebäude, Grundlagen und Beispiele, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – Kommunikation, Juni 2007 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/handbuch. shtml 4.1.9 Richtlinien als pdf_Dateien Wirtschaftliche Standards des öffentlichen Bauens, Rundschreiben SenBauWohn 1/2002 01_WiSt_rundschreiben.pdf 02_WiSt_allgemein.pdf 03a_WiSt_hochbau.pdf 03b_WiSt_hochbau_matrix.pdf 04_WiSt_techn_geb_ausr.pdf 05_WiST_literaturhinweise.pdf Ökologische Kriterien für Bauwettbewerbe, Arbeitspapier SenStadt 2007 06_Oekolog_Planungskriterien.pdf Grundsätze für die Betriebswassernutzung, Rundschreiben SenStadt VI C Nr. 1/2003 07_grundsaetze_betriebswassernutzung.pdf Richtlinie über die Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken 08_richtlinie_ffwg_bbg.pdf Ökologisches Bauen, Anforderungen an Baumaßnahmen, Leitfaden SenStadt 2007 09_oekoLeitfadenBlnE_bf_2007.pdf Planungshilfe für energiesparendes Bauen, Landesinstitut für Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen, Aachen 2003 10_planungshilfe_energiesparendes_bauen.pdf 4.1.10 Formblätter 000000_A_Formbl_Flächen_ZS.xls 000000_B_Formblatt_Kostenkenndaten_ZS.xls (wird zum Rückfragenprotokoll nachgereicht) 000000_ZS_Verfassererklaerung.pdf (pdf-Formular, d.h. Text kann direkt in das Formblatt eingeben und danach ausgedruckt werden. Das .pdf-Formular kann mit dem Acrobat-Reader aber nicht gespeichert werden) 61 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang 4.1.11 Bilddokumentation Ordner Zitadelle Spandau Ordner Haus 6 Ordner Haus 8 4.2 Quellenangaben Literatur (Auswahl) Die Spandauer Zitadelle. Jürgen Grothe. Berlin Edition 2002 Zitadelle Spandau. Andrea Theissen. Der historische Ort, Nummer 148. Kai Homilius Verlag, 2. Auflage 2002 Bauhistorisches Gutachten. Hübner + Oehmig, Büro für Architektur und Denkmalpflege. Berlin 2007 Bauforschung Haus 6 – ehemalige Kaserne an der Nordkurtine. Burckhardt Fischer, Architekt. Berlin, 1987 http://www.zitadelle-spandau.de http://de.wikipedia.org/wiki/Siegesallee Abbildungsnachweis Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: Abb. 1, Abb. 5, Abb.10, Abb. 12 (bearbeitet) 777 Jahre Spandau, Karte von Berlin 2008: Abb. 2 Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Stadt und Bezirk Spandau, Gebr. Mann Verlag. Berlin 1971: Abb. 3, Abb. 6 Informations-Flyer Zitadelle Spandau: Abb. 4 (bearbeitet) Ulrike Lickert: Abb. 7, Abb. 8, Abb. 9, Abb. 11, Fotodokumentation Lienhard Schulz: Titelbild 62 Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang 4.3 63 Auszüge aus der Fotodokumentation (siehe die digitale Anlage) Haus 6 F1 Haus 6, Ansicht Süd-Ost F2 Haus 6, Ansicht Süd F3 Haus 6, Giebel West F4 Haus 6, Giebel Ost F5 Haus 6, Ansicht Nord F6 Haus 6, Ansicht Nord, WC-Anbau Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang 64 F7 Haus 6, Ansicht Nord, Brücke von Kurtine ins DG F8 Haus 6, Ansicht Nord, Brückenverbindung ins DG F9 Haus 6, Innenraum Erdgeschoss F 10 Haus 6, Innenraum Erdgeschoss F 11 Haus 6, Innenraum 1. Obergeschoss F 12 Haus 6, Innenraum Dachgeschoss Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang 65 Haus 8 F 13 Haus 8, Ansicht West F 14 Haus 8, Ansicht Giebel Westen F 15 Haus 8, Ansicht Giebel Westen, Brückenverbindung ins Dach F 16 Haus 8, Ansicht Giebel Osten F 17 Haus 8, Ansicht Osten F 18 Haus 8, Ansicht Westen, Mittelrisalit Ein neues Museum auf der Zitadelle Spandau / Teil 4 Anhang 66 F F 19 Haus 8, Ansicht West, Mittelrisalit F 20 Haus 8, Ansicht West, Achse Krangauben F 21 Haus 8, Innenraum, Blick nach Osten F 22 Haus 8, Innenraum, Blick nach Süden