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Ethische Bildung junger Menschen
DVR: 3002609
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Ist Ethik lern- und lehrbar?
Forschung und Vision zur Werteerziehung in der Schule
Are Ethics learn- and teachable?
Research and Vision for Values-education in Schools
O. Univ.-Prof. Dr. Anton A. Bucher,
Theologische Fakultät der Universität Salzburg
Die österreichische Schule hat nicht nur die Aufgabe, Kinder und Jugendliche in die
Kulturtechniken einzuführen und sie zu tüchtigen StaatsbürgerInnen heranzuziehen, sondern auch
in sittlicher, religiöser Hinsicht zu bilden. Zum Einen leisten dies Religions- und gegebenenfalls
Ethikunterricht, zum Anderen auch jene vorzüglichen LehrerInnen, die es verstehen, ihrem Fach –
etwa Biologie, Geschichte etc. – auch ethische Gesichtspunkte abzugewinnen und diese zur
Sprache zu bringen. Im Vortrag wird für genau dies plädiert und dies an konkreten Beispielen
verdeutlicht. Erörtert wird aber auch die empirisch untersuchte Effizienz von ethischen
Erziehungsmitteln und insbesondere das Salzburger Modell: VAKE: Value and Knowledge
Education.
Austrian schools do not just have the task of introducing children and young people to cultural
technologies and raising them to be capable citizens, but also forming them in regards to morality
and religiosity. On one hand this provides opportunity for the teaching of religion and possibly
ethics. On the other hand, it provides the chance for excellent teachers who understand the
concept to appreciate the ethical aspects of their respective fields—be it biology, history, etc.—and
to bring those aspects to light. In the lecture this idea will be advocated and concrete examples will
be illustrated. In addition, the empirical efficiency of studies of ethical means of education and
especially the Salzburg Model: VAKE: Value and Knowledge Education will be discussed.
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Werte in der Schule leb- und erlebbar machen
Sozialethische Dimension von Bildung
Sekchef Kurt Nekula, M.A., Bundesminsterium für Bildung
Die sozialethische Bildung orientiert sich an der Förderung des sozialen Miteinanders von
Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen. Sie will ihre individuelle
politische Kommunikationsfähigkeit stärken und zum gesellschaftlichen Engagement motivieren.
Wesentlich ist die Erziehung zum kritischen Denken. In einer Gesellschaft wachsender sozialer,
religiöser und kultureller Diversität stellt die Wertevermittlung eine besondere Herausforderung dar.
Die didaktische Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern, unterstützende Lehr- und
Lernmaterialien, und die Professionalisierung der PädagogInnen sind dabei von zentraler
Bedeutung.
Die Ausführungen fokussieren auf Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen aber auch
gesamtgesellschaftliche Aspekte, die nicht zuletzt durch die derzeit verstärkte Öffnung in Richtung
Vereinslandschaft, Zivilgesellschaft und regionales Umfeld auch in den Bildungseinrichtungen
relevanter werden:
Überfachliche Kompetenzen
 Unterricht ist Vermittlung von Wissen, Entwicklung von Kompetenzen und Beziehungsarbeit
 Sozialkompetenzen als integrativer Teil des Schullebens, der Arbeitswelt, des Lebens
 Sozialkompetenz (ich und mein Umfeld) im ausgewogenen Verhältnis zur
Selbstkompetenz (ich und mein Wertesystem)
UN-Konvention über die Rechte von Kindern
 Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
 Schutz vor Gewalt und Ausbeutung
 Förderung zur Sicherstellung von Chancengerechtigkeit
UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
 Nationaler Aktionsplan für Österreich
 Der Weg zur inklusiven Bildung
 Inklusive Modellregionen
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Commitment?
Philosophizing with Children
Association Petit Philosophie Zadar,
HR Bruno Ćurko, PhD,
Philosophy with children is a young philosophical discipline, which is strongly connected with
philosophy of education, but also with philosophical practice. The basic aim is to teach children
“quality thinking”. The main target of Philosophy with Children is to develop children’s own thinking.
It is very often a rich source of many original philosophical questions since children are those, who
always wonder about something and have no hold backs when they want to ask or know
something. These simple questions as well as authentic or simulated life situations are used as a
stimulus to get children involved in a reflective discussion through which they are encouraged to
think in a more complex way. Children's curiosity and persistence combined with logical
argumentation (debate), refutation and proving their beliefs and attitudes make children think.
Considering a specific given topic from all its aspects, through all arguments and counterarguments of certain thesis develops children's skills to observe the focal points and distinguish
what matters discarding the irrelevant. What is more, it improves their logical thinking referring to
their ability to see the link between facts and arguments.
Workshop with main topic about commitment will be demonstration of one way of using philosophy
with children technique. In this workshop, I will use Socratic dialogue to discuss about commitment.
Socratic dialogue is one of most used methodology in philosophy with children. The Socratic
method is a means of evaluating beliefs by examining contradictions among their implications or in
other words: learn to make room in our minds for different ideas and perspectives no matter how
much they challenge our current beliefs. Main aim of workshop is to encourage participant to think
about commitment. Main questions about commitment about we will discuss in this workshop will
be:
-
What is commitment?
How commitment can affect on our life?
Is it good to be committed?
To whom we need to be committed? Why?
Commitment is characteristic of human relationships?
How life can look like without commitment?
What is basic characteristic of commitment?
Etc.
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„Wie siehst du die Welt?“
Philosophieren mit Kindern als Methode ethischen Lernens
Kinder gehen mit
philosophischen Fragen
unbefangener und
spielerischer um als
Erwachsene und stellen
dadurch unsere Sichtweise
auf die Welt und das Leben
immer wieder auf den Kopf.
Irene Pack; BEd Dipl.Päd.
Unsere Gesellschaft erlebt derzeit schnelle und tiefgreifende Veränderungen aufgrund von
Globalisierungsprozessen, sozialen Innovationen und Migrationsbewegungen. Hinzu kommt die
Relativierung von Werten, die oftmals ein Ausdruck des abnehmenden Vertrauens in die
Gesellschaft und des Verlustes von existentieller Sicherheit ist. Diese Umwälzungen stellen den
Bildungssektor vor neue Herausforderungen und weisen dem Lern- und Lehrbereich „Ethik“ eine
wesentliche Rolle zu. Ethische Bildung ist eng mit einem Dialog verbunden, der sich auf Offenheit
und Toleranz stützt und auf den Prozess des Wachsens und Lernens ausgerichtet ist.
Hauptanliegen ist dabei, eine dialogbereite und empathische Haltung zu stärken sowie das eigene
ethische Handeln vor sich und anderen verantworten zu können. Es geht also um ein Lernen, das
sowohl auf die einzelne Person als auch auf die Gesellschaft gerichtet ist.
Eine zentrale Methode, ethische Lernprozesse zu fördern, ist das Philosophieren mit Kindern und
Jugendlichen. Dieses wird zunächst als pädagogische Haltung verstanden, die Kinder in ihren
Fragen und Erkenntnisbemühungen ernst nimmt und sie mit ihren Ansichten und Meinungen als
gleichwertig akzeptiert. Beim Philosophieren werden auf Basis des sokratischen Gesprächs
Gedanken bzw. Begriffe geklärt sowie Argumentationsfähigkeit und Sprachkompetenz gefördert.
Darüber hinaus können Kinder und Jugendliche in philosophischen Gesprächsprozessen
Dialogfähigkeit und kritisch-kreatives Denken entwickeln. Das erfordert ein methodisch
angeleitetes Miteinander, das selbstständiges Denken fördert, unreflektierte Vorstellungen klärt
und das Einfühlungsvermögen in die Positionen anderer stärkt. Im gemeinsamen Dialog kann so
eine kleine „Forschungsgemeinschaft“ entstehen, die unterwegs auf der Suche nach neuen
Erkenntnissen ist. Diese Suche traut jungen Menschen viel zu und macht Mut, eigene Wege zu
entdecken. Im Workshop werden Grundlagen für philosophische Gespräche mit Kindern erarbeitet
sowie Materialien aus der schulischen Praxis vorgestellt, die kreative Impulse zu ethischen
Diskussionen bieten (z. B. Bilderbücher, Geschichten, Spiele, Gedankenexperimente, Materialien
des Projekts ETHIKA). Gemeinsam wollen wir uns folgenden Fragen nähern: Was brauche ich
zum Leben? Was ist wertvoll und warum? Wer bestimmt, was wir dürfen oder was wir tun sollen?
Woher weiß ich überhaupt, was richtig und was falsch ist? …
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Migration und Wertebildung
Mag. Ingeborg und Dr. Anton Schrettle, em. Prof. der KPH Graz
In diesem Workshop geht es um ein konkretes Beispiel von Migration: In Lieboch – einem Ort ca.
20 km im SW von Graz – sind ca. 80 Migranten untergebracht. Schon die Ankündigung hat bei
sehr vielen GemeindebewohnerInnen heftige Reaktionen hervorgerufen: Abwehr, Ängste,
Aggressionen – die vorhandenen Wertmuster der einheimischen Gesellschaft zeigen sich sehr
deutlich. Es bildete sich sehr bald eine HelferInnengruppe und es wurden Sprachkurse
eingerichtet, Betreuung, Sport, Wanderungen etc. organisiert.
Ausgehend von diesen Erfahrungen soll nun reflektiert werden:
1. Was bedeutet das für uns – die westliche – christliche Gesellschaft? Wie zeigen sich
unsere faktischen Wertsysteme? Wie viel Zeit schenken wir? Wie viele Kontakte pflegen wir?
Was verunsichert uns? Welche Vor-Urteile haben wir oder bemerken wir in unserem Dorf?
2. Wo erleben wir ein Gefälle von Werten, die uns nicht unbeteiligt lassen: Wie steht es mit
den Frauenrechten, welchen Stellenwert haben die Kinder? Wie gehen die einzelnen
Nationen miteinander um? Wir stellen fest, dass es eine deutliche Wertung der einzelnen
Mitglieder hinsichtlich ihrer Herkunftsländer gibt: Irak – Syrien – Afghanistan ...
3. Wie sollen wir unsere Werte hinüberbringen? Welche Rollen sind gefragt? Bürgermeister,
Pfarrer, Polizei…?
4. Wie kann man deutlich machen, dass gewisse Normen erfüllt werden müssen, wenn man
eine Integration in unsere Gesellschaft anstrebt: Umgang mit Frauen und Kindern;
Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Lernen der Sprache?
5. Welche Werte? Unterschied zwischen Normen und Werten
6. Otfried Höffe nennt drei Stufen von Werten: „Die unterste umfasst instrumentale und
funktionale Werte wie Sparsamkeit, Konzentration, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Fleiß.
Auf der zweiten Ebene liegen pragmatische Normen und Werte. Dazu gehören Glück,
Wohlergehen, Gesundheit. Auf der dritten übergeordneten Stufe folgen unbedingte
sittliche Werte und Normen wie Schutz fremden Lebens, Sorge für die Schwächeren,
Toleranz gegenüber Andersdenkenden, Gerechtigkeit in Situationen des Tauschs und der
Konfliktregelung. Es besteht nun eine „Verschiebungsgefahr“
7. Romano Guardini spricht vom Wert als dem „Kostbarkeitscharakter der Dinge, auf ihn hin
antwortet die Werterfahrung; jenes spezifische, nicht weiter rückführbare Berührtsein und in
Schwingung-Kommen des Geistes ...“
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Umweltethik in der Schule
Philosophische und didaktische Zugänge
VAss. Dr. Monika
Prettenthaler
Institut für Katechetik und
Religionspädagogik
Universitätszentrum Theologie
Heinrichstraße 78 B
A-8010 Graz
[email protected]
Ass.-Prof. Dr. Hans-Walter
Ruckenbauer
Institut für Philosophie an der
Kath.-Theol. Fakultät
Universitätszentrum Theologie
8010 Graz, Heinrichstraße 78 B
[email protected]
Die Intention des Workshops besteht darin, Modelle der ethischen Bildung zu erschließen und
ihren Einsatz im Ethikunterricht der Sekundarstufe II zu reflektieren. Die unterschiedlichen
Zugänge werden anhand konkreter ethisch relevanter Fragestellungen aus den Bereichen
Nahrungsmittelproduktion, Tourismus (von der Fernreise bis zur Schneekanone) und e-Mobilität /
Ökostrom verdeutlicht, erprobt und deren Beitrag zur Förderung der ethischen Urteils- und
Handlungsfähigkeit diskutiert.
Aus der Perspektive eines kompetenzorientierten Ethikunterrichts werden vier Konzepte des
Lernens von Werthaltungen (vgl. Pfeifer, 2009; Ziebertz, 2005) problematisiert:
 Wertübertragung/Wertübermittlung
SchülerInnen sollen Werte übernehmen, die in intentionalen Lernprozessen seitens der
LehrerInnen aus einer Reihe möglicher Alternativen ausgewählt und für wichtig befunden
(bzw. im Lehrplan festgelegt) werden, damit sie daraus eine Werthaltung ausbilden und ihr
Handeln danach ausrichten.
 Werterhellung/Wertklärung
Die SchülerInnen machen sich jene Werte und Normen reflexiv bewusst, die sie
internalisiert haben. In diesem Auseinandersetzungsprozess nehmen sie auch Gefühle,
Übereinstimmungen sowie Inkonsistenzen wahr und bearbeiten diese mit dem Ziel, durch
die Herstellung einer Einheit von Denken, Fühlen und Handeln ihre persönliche Identität zu
finden und zu stabilisieren.
 Förderung der moralischen Urteilsfähigkeit – Wertentwicklung
SchülerInnen sollen – entsprechend ihrer kognitiven Entwicklung – die moralische
Urteilsfähigkeit stufenweise erweitern und beispielsweise über die Arbeit an Dilemmata zu
einem prinzipiengeleiteten moralischen Urteil fähig werden.
 Wertkommunikation
SchülerInnen kommunizieren über Werte und Normen; mittels argumentativer und
analytischer Verfahren entwickeln sie eine Urteilskompetenz und lernen „problematisch
gewordene Selbstverständlichkeiten“ nach Inhalt und Begründung zu rekonstruieren, um
von einer ethischen Perspektive aus zu klären, welche Werte und Normen als
Leitorientierung für das konkrete Handeln Geltung beanspruchen können.
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Empathy as the Way to Dialogue –
Dialogue as the Way to Empathy
DDr. Stanko Gerjolj,
TEOF Fakultät der Uni Ljubljana, SLO
Im Sport spielen die Zuschauer eine tragende Rolle und werden oft als
zusätzlicher Spieler mitgezählt. So empfinden es auch die Zuschauer selbst. „Wir haben
gewonnen“, hört man oft von den Zuschauern, obwohl sie nicht direkt mitspielten. Sie haben
allerdings empathisch mit der Mannschaft mitgefühlt, mitgezittert und sich mitgefreut. Durch ihre
emotionale Unterstützung haben sie mit „ihrem“ Verein und „ihren“ Spielern ständig dialogisiert; so
können sie nach einem Sieg auch gemeinsam feiern. Ohne empathische Unterstützung ist eine
Zuschauerkulisse „langweilig“.
Empathie als die Fähigkeit mit dem Mitmenschen in seiner Situation mitzufühlen sind die
Grundvoraus-setzung und der Eckstein für jeglichen Dialog. Sie ist auch die treibende Kraft des
Dialogisierens. Allerdings sind Empathie und Dialog nicht nur im „Erfolg“, sondern ebenso und
noch viel mehr in „Misserfolgen“ und in schmerzlichen Situationen gefragt. Obwohl Empathie am
Anfang jeglichen Dialogisierens steht, gehört darauf hingewiesen, dass echter Dialog auch
Empathie unterstützt und kräftigt.
Dialogfähigkeit lernt man in erster Linie auf persönlicher Ebene. Da erfährt man, was es heißt, sich
selbst und den/die DialogpartnerIn ernst zu nehmen. Dazu verhelfen uns die Methoden des
ganzheitlichen Lernens, die immer zumindest einige biographische Dimensionen einschließen.
Aufgrund der biographisch konzipierten Lernprozesse erfahren wir hautnah, wie wichtig es ist, die
eigene Lebensgeschichte anzunehmen und zu integrieren, um mit anderen Lebensgeschichten
respektvoll umgehen zu können. Erst aufgrund des respektvollen Akzeptierens der eigenen
Lebensgeschichte bin ich fähig, auch mit den Lebensgeschichten der Anderen umzugehen. Dabei
ist es ermutigend zu erfahren, dass Ängste und Schwächen in ehrlicher empathischer
Kommunikation nicht als Störfaktoren angesehen werden, sondern als “Lehrmaterialien” dienen
und zur Substanz transformiert werden können, die uns verhilft, einander näherzukommen. Kinder
und Jugendliche sind normalerweise sehr empathisch, sie benötigen aber zu lernen, einen Dialog
zu führen. Sie tun sich schwer, die eigene Lebensgeschichte in Worte zu fassen, auch wenn diese
zumeist – Gott sei Dank – nicht mit schmerzhaften Erlebnissen beschattet ist. So werden wir im
Workshop daran arbeiten, wie Kinder und Jugendliche lernen können, einen integrierenden Dialog
mit sich selbst führen können, damit sie in empathischen Dialog mit Anderen besser eintreten
können.
Empathie gehört zu den Grundvoraussetzungen auch für den Dialog zwischen verschiedenen
Religionen und Kulturen, Nationalitäten und Rassen. Im Sinne vom Lernen geht es nicht so sehr
um den Dialog zwischen Religionen und Kulturen, Nationalitäten und Rassen, sondern vielmehr
um den Dialog zwischen Menschen verschiedener Religionen und Kulturen, Nationalitäten und
Rassen. Da sind nicht irgendwelche strategische „Tricks“, sondern empathische
Gefühlsänderungen gefragt, die sicherlich auch Strategien der Kommunikation verwandeln.
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“We all like our logo"
Conflict resolution in primary school
Konfliktlösung in der Pflichtschule
Eduardo Linares Mata
RAMBLA abogados & asesores
Dipl.-Psych. Evelyn Schlenk,
ILI der FA Uni Erlangen-Nürnberg
“We all like our logo" workshop aims to create a common logotype that represents a classroom as
a whole with the inputs of all the students.
The idea is to design a logo following a process that involves developing basic skills for reaching
agreements: active listening, coordination, negotiation and decision-making.
Attendants will work in groups of 5. Each group will deliver a proposal using the principles of
decision making, namely:
 Inclusive and participatory: All persons will be involved in group debate and will be
requested to contribute to the discussion.
 Collaborative: The groups may build a proposal with the inputs from all group members.
 Agreement Seeking: The goal is to generate as much agreement as possible. Regardless
of how much agreement is required to finalise a decision, the group using a consensus
process makes a concerted attempt to reach full agreement.
 Cooperative: Attendants are encouraged to keep the good of the whole group in mind. Each
individual’s preferences should be voiced so that the group may incorporate all concerns
into an emerging proposal. Individual preferences should not, however, obstructively
impede the progress of the group.
This workshop will enable participants to:
1. Identify images and/or short phrases that can represent a group of persons;
2. Describe their point of view in a brief and comprehensive manner;
3. Defend their opinions and negotiate in a polite and calm manner;
4. Listen respectfully the opinions of the rest of the group;
5. Reach agreements working in small groups;
6. Coordinate the development of a common idea;
7. Summarize and explain the main reasons for the agreement reached.
With the completion of the workshop, in terms of learning outcomes, participants will be able to
represent an abstract idea by using simple images and brief texts; Participate in a decision
making group process, implementing conflict resolution techniques and reaching productive
agreements and also will learn to listen to others and respect their opinions.
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Ethisches Lernen für kleine Kinder
durch und mit Musik
am Beispiel des Cartoons “Die Biene und das Flusspferd” unter dem Aspekt der Bedeutung einer
Inklusiven Schule für Europäische Kulturbildung
Ingeborg Trappe-Butzbach, BEDA-Institut Bitburg
Das Erasmus+ Projekt ETHIKA erhält für die Stiftung des Beda-Instituts kulturelle Bedeutung: Als
Stiftung mit der Inklusiven Schule für Europäische Kulturbildung sind wir der einzige assoziierte
Partner dieses Projektes in Europa, die sich bewusst der Erprobung außerhalb des schulischen
Alltags widmet. Dass sich die Kinder und Jugendlichen später gemeinsam der gesellschaftlichen
Verantwortung stellen müssen, macht diese zukunftsweisende Arbeit so wichtig.
Als ein Beispiel der ethischen Erziehung von Vorschul- und Grundschulkindern stelle ich Ihnen
das Inklusiv–integrative Kindermusical „Die Biene und das Flusspferd“ vor. Das Beispiel entstand
auf der Grundlage eines Cartoons vom Vorgängerprojekt ETHOS, das in einer Bachelor-Arbeit
von Frau Notburga Weinberger, einer Pädagogikstudentin von Herrn Prof. Dr. Franz Feiner der
KPH Graz, weiterentwickelt wurde: Kinder, die noch nicht lesen konnten, interpretierten den
Cartoon auf ihre Weise: Für sie ist die Biene nervig, flatterhaft und unruhig. Das Flusspferd
dagegen verkörpert für sie Ruhe, Gelassenheit und Nachdenklichkeit. In dem Gespräch zwischen
Biene und Flusspferd, welches die Kinder anhand der Bilder selbst entwickelten, ergibt sich, dass
Erwachsene und Kinder nicht die gleiche Sprache sprechen. Sie verstehen einander nicht und so
entstehen Missverständnisse und intolerantes Verhalten gegenüber dem anderen. Für die Kinder
ist diese Aufhebung des Nichtverstehens die erklärte Aufgabe des Cartoons. Sie entwickelten aus
der Geschichte eine Lösung, wie Erwachsene und Kinder sich besser verstehen lernen, indem sie
einander zuhören. Sie wollen den anderen nicht verändern, sein Anderssein nicht biegen, sondern
erhalten und respektieren. Daraus ergibt sich die Chance, dem anderen zuzuhören und ihn zu
verstehen. Er soll so bleiben, wie er ist und als solches respektiert werden können. Dazu gehört
durchaus auch sich zanken und gegenseitig nerven. Darunter verstehen Kinder Toleranz und
Akzeptanz.
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Im Gegensatz zu den Erwachsenen ist für Kinder „faul sein“ nicht schlimm, sie wünschen sich das
für sich selbst, damit man wieder mehr Zeit zum Spielen hat und das ist für sie nicht faul sein.
Aber ein solches Verhalten ist im Sinne der Erwachsenen nicht ökonomisch. Ökonomisches
Verhalten ist Kindern fremd.
Kinder wollen sich nach ihren Möglichkeiten entfalten und entwickeln können. Sie sind neugierig
auf alles und wollen dafür genügend Zeit einplanen dürfen, also Zeit zum Spielen. Im Spiel lernen
Kinder alles: Das Laufen, Hüpfen, Sprechen, Konflikte heraufbeschwören und sie wieder
vergessen oder beheben und vieles mehr. Sie entwickeln daraus ihr Können und ihre Fertigkeiten.
Die zunehmende Verplanung ihrer Spielzeiten empfinden sie als störend und behindert ihre
kreative Entwicklung. Der Konflikt bzw. das Nichtverstehen zwischen den Kindern und den
Erwachsenen, indem beide verschiedene Sprachen sprechen, wird in dem Musical thematisiert.
Eine Oase für bewusst gelebte Zeit ist die Inklusive Schule für Europäische Kulturbildung und
Jugendkunstschule, die Kindern den nötigen Raum für eine solche Entfaltung bietet. Ethischphilosophische Erziehung für Kinder richtet sich nach deren Bedürfnissen aus, um deren
Kreativität weiter zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Im Workshop werden die unterschiedlichen Sichtweisen differenziert angeschaut. Die
Betrachtungsweisen der Kinder werden als Chance gesehen, sich in sie hineinzudenken, ihre
Weise zu leben als „wertvoll“ zu sehen und im Einander-Verstehen eine ethische Haltung zu
realisieren.
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In Kinder- und Jugendliteratur
Werte entdecken
Mag. Dr. Sabine Fuchs,
PH Stmk
Dr. Barbara Reiter,
Institut f. Philosophie der KF-Uni Graz
Die eigene Leselust und die permanente Beschäftigung mit Geschichten, sei es in Gestalt von
Büchern, Filmen oder Fernsehserien, inspiriert uns zu diesem Workshop. Wir unternehmen einen
Einteilungsversuch in die drei großen Gruppen Bilderbücher, Adoleszenz-Epik und
Verantwortungs- oder Reflexionsliteratur, stellen einige Beispiele sowie deren möglichen Einsatz
im Unterricht vor und fragen abschließend, wie sich „Werte“ in diesen Lehr- und Lernerfahrungen
bestimmen lassen.
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„Wenn das Leben uns in Frage stellt ...”
Bioethische Fragestellungen im Unterricht
als Einübung in verantwortungsbewusstes Denken und Handeln
Mag. Mario Schönhart,
Lehrtätigkeit an der Medizinischen Universität Graz
Der Workshop nimmt aktuelle bioethische Fragen in den Blick, die für den Unterricht bedeutsam
sind. Ausgehend von diesen Fragen werden Möglichkeiten der Einübung in
verantwortungsbewusstes Denken und Handeln in bioethischen Kontexten thematisiert.
Theoretische Hintergründe (Grundlagen der Ethik, Menschenbilder, Argumentationsformen,
technischer Fortschritt, Machbarkeit und Verantwortung) und praktische Fragen (Ethik und
Lebenswelt der SchülerInnen, bioethischen Fallbeispiele, methodisch-praktische Umsetzung im
Unterricht)
werden
exemplarisch
beleuchtet
und
anhand
von
Materialien
und
Unterrichtserfahrungen vorgestellt.
Insgesamt geht der Workshop von der sokratischen Vorstellung aus, dass ethisches Lernen ein
dialogischer Weg ist. Auf dem Weg gemeinsamen Fragens und Nachdenkens sollen die
Beteiligten zu klarerem Problembewusstsein, vertieften Fragestellungen und zur Erweiterung ihrer
praktischen Möglichkeiten gelangen.
Hintergrund: Wir stellen Fragen und das Leben stellt Fragen an uns. Gerade in schwierigen
Lebensphasen und Grenzsituationen erleben wir, dass wir nicht nur aktiv Fragende sind. Wir
erfahren uns auch als Befragte oder Angefragte, die, passiv vor eine Frage bzw. in Frage gestellt,
mit ihrem Leben und Denken Antwort geben sollen. In Umbruchs- und Grenzsituationen des
Lebens, in denen schwerwiegende bioethische Fragen auftauchen, sind wir – mit unseren
Grundsätzen und Werthaltungen – persönlich herausgefordert, nachzudenken und Stellung zu
nehmen. Der Workshop will Möglichkeiten aufzeigen, wie man sich solchen Fragen angemessen
und verantwortungsvoll stellen kann.
Ziele: Die TeilnehmerInnen setzen sich mit theoretischen Fragen und praktischen Möglichkeiten
der (Bio-)Ethikarbeit im Unterricht auseinander (Theorie-Impulse und praktische Übung in der
Gruppe). Anhand bioethischer Problemstellungen werden exemplarisch Wege aufgezeigt, das
Themenfeld „Bioethik“ im Unterricht kompetenzorientiert zu bearbeiten (Begriffe und
Problemstellungen kennen, Materialien für den Unterricht finden, Methoden erproben).
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Freundschaft im Kindergarten
Ethische Bildung in der Elementarpädagogik
Corinna Rinner,
BAfEP Graz,
Iris Hofer, BEd
RLin im Burgenland
Kinder werden als gleichwertige, eigenständige Individuen und Co-Konstrukteure ihrer Umwelt
angesehen. Tagtäglich werden sie mit neuen, ihnen oft unbekannten Informationen, Situationen
und Erlebnissen konfrontiert. Unsere Gesellschaft ist eine schnelllebige, in der oft (zu) viel passiert.
Der 2009 vom Charlotte Bühler Institut entwickelte Bildungsrahmenplan stellt seither den Leitfaden
für Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen in ihrer pädagogischen Arbeit dar.
Der darin enthaltene Bildungsbereich „Ethik und Gesellschaft“ beschäftigt sich vor allem mit den
Schlagworten Werte – Diversität – Inklusion – Partizipation und Demokratie. Die ethische Bildung
behandelt Fragen wie Wert und Würde des Menschen, sowie gerechtes und ungerechtes Handeln.
In einer Kindergartengruppe treffen meist viele unterschiedliche Wertesysteme aufeinander. Erst
wenn die Pädagogin diese erkennt, wahrnimmt und akzeptiert, ist es Kindern möglich, sich mit
Werten und Normen anderer auseinander zu setzen.
Praktisch heißt dies, wenn Kinder ein Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit in der Gruppe
erlangen, lernen sie miteinander zu leben und zu lernen. Durch handlungsorientierte Situationen
ist es möglich, bei Kindern Beteiligungsprozesse auszulösen. Sie lernen miteinander und
voneinander, akzeptieren sich selbst und die Meinung anderer. Daraus ergibt sich eine aktive
Auseinandersetzung – erste Freundschaften werden bewusst geschlossen.
Im Kindergartenalltag, sei es im Gespräch, beim gemeinsamen Spielen oder beim Essen, ergeben
sich verschiedene Situationen, in denen ethisches Lernen stattfindet.
Ziel und Inhalt dieses Workshops ist es, kreative, methodengerechte Möglichkeiten
kennenzulernen, um das Thema Freundschaft im Kindergarten kindgerecht zu behandeln.
Durch ein im Vorgängerprojekt von ETHIKA, nämlich ETHOS entwickeltes Tool für ethisches
Lernen – eine PowerPoint Präsentation mit dem Titel „Wesen vom Jupiter“ – werden explizit die
Vorstellungen und Merkmale einer Freundschaft bei Kindern erforscht.
Frei nach Montessori „Hilf es mir selbst zu tun“ werden zudem kreative, praktische Möglichkeiten
in der Gruppe erarbeitet und kritisch reflektiert.
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Vinzidorf
und erstes Hospiz für Obdachlose in Österreich
Mag. Franz Wallner, em. Prof. der KPH Graz
Siger Köder © (vinzi.at)
Im Workshop wird eine Einrichtung vorgestellt, die im Jahr 1993 gegründet wurde und deren
Bewohnern der Konsum von Alkohol gestattet ist. Dadurch war es möglich, eine große Zahl der
obdachlosen Grazer aufzunehmen. Das Vinzi-Dorf bietet eine Unterkunft für Männer, die
hauptsächlich in Österreich leben, sich aber meist nicht mehr allein versorgen können. Sie werden
hier ihren Bedürfnissen entsprechend betreut.
Geführt wird das Dorf von einer Vinzenzgemeinschaft. Konkret arbeitet ein Team von 5
hauptamtlichen und etwa 70 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die eine Betreuung rund um die Uhr
ermöglichen.
Das Krankenhaus der Elisabethinen in Graz hat durch eine eigene Palliativstation große Erfahrung
im Umgang mit Sterbenden. Die Ordensfrauen der Elisabethinen möchten ihrem Leitspruch
„Schau hin und handle“ getreu, diese Betreuung auch den Obdachlosen des Vinzidorfs
ermöglichen.
Zusammen mit der Pfarre St. Leonhard auf deren Grund das Vinzidorf steht, wurde die Planung
begonnen. Für ein Hospiz bestehen in Österreich ganz klare Kriterien, deshalb war ein langer
Weg zurückzulegen, um die Planung erfolgreich abzuschließen. Ein Projekt dieser Größe stellt
auch besondere Anforderungen an die Finanzierbarkeit.
Dazu waren eigene Aufnahmekriterien zu entwickeln, die pflegerische und ärztliche Betreuung
rund um die Uhr sicherzustellen.
Es werden dazu auch Freiwillige mit Hospizausbildung notwendig sein, um eine Begleitung
möglich zu machen. Das Geld für die Einrichtung des Hospizes wird von Sponsoren aufgebracht.
Vom Land Steiermark wird das Vorhaben durch eine Anstoßfinanzierung unterstützt. Der Konvent
der Elisabethinen Graz hat die Ausfallshaftung übernommen.
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Verschieden und doch gleich.
Weltethos im Kindergarten
Referentin: Mag.a Sandra Käßmayer
Initiative Weltethos Österreich
Inhaltlich geht es in diesem Workshop vor allem um ein ethisches, also gutes und friedliches
Miteinander in der Kindergartengruppe. In der zunehmend vielfältigen und diversen Lebenswelt
der Kinder spielen gemeinsame, verbindende Werte eine bedeutende Rolle für den
pädagogischen Alltag.
Ziel ist es, den TeilnehmerInnen einerseits die Idee des Weltethos und Sensibilität für
Wertvorstellungen, andererseits die im Projekt entwickelte Methode, diese ethischen Prinzipien
gemeinsam mit den Kindern spielerisch zu erarbeiten, vorzustellen.
Darüber hinaus wird das Handbuch „Verschieden und doch gleich“ eine Ideensammlung
pädagogisch-wertvoller Angebote zur praktischen Umsetzung in der Arbeit mit Kindern vorgestellt
und die flexible Arbeitsweise damit erklärt.
Für einen Druckbetrag von 10€ kann das Handbuch von TeilnehmerInnen der Ethika bezogen
werden. Neben der theoretischen Basis werden auch praktische Impulse geboten und die
TeilnehmerInnen werden eingeladen sich Material und Kinderliteratur vor Ort anzusehen.
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