debatte weimar - Stiftung Baukultur Thüringen

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DEBATTE
WEIMAR
Bewerbung zum »Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2010«
> 2010
DEBATTE
WEIMAR
> 2010
Bewerbung zum
Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2010
Inhalt
Mensadebatte.de
Zum Konzept und Ziel der Initiative. . . . . . . . . . . . . .
Zur Geschichte der Mensa am Park. . . . . . . . . . . . . .
Chronologie der Ereignisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Pressemitteilungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
6
7
8
Beteiligung der Öffentlichkeit
Gastbeiträge, Stellungnahmen & Kommentare . . . 14
Pressespiegel
Zeitungen und Zeitschriften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Internetforen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Facebook
Vernetzung durch neue Medien . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Mensadebatte Weimar • Inhalt
3
Zum Konzept und Ziel der Initiative
Im Laufe des Jahres 2009 fokussierte sich die Suche
nach einem Standort für das neue Bauhaus-Museum
auf die Mensa am Park in Weimar. Der architektonische Wert der Mensa erschien abwägbar angesichts
der hochinteressanten Option an der Schnittstelle zweier Welterbestätten Bauhaus-Museum und
Bauhaus-Universität in räumliche Nähe zu bringen.
An dieser Stelle setzt die Initiative im Herbst 2009
ein. Im Diskurs von Studierenden und Mitarbeitern
der Bauhaus-Universität sowie Architekten und
Vertretern der Öffentlichkeit wird eine substanzielle
Würdigung der Mensa als architektonisches Beispiel
und als wichtiges Herzstück des universitären Lebens
vermisst.
Um diese Lücke zu schließen, veröffentlichte die Initiative am 31. Dezember 2009 die Internetseite mensadebatte.de, welche konsequent als sogenannter
»Blog« ausgerichtet wurde. In Verbindung mit einer
dreistufigen Kommunikationsstrategie konnte so in
kürzester Zeit eine breite Öffentlichkeit informiert und
zur Diskussion angeregt werden.
1. Schaffung einer Diskussionsgrundlage
Dazu gehören eine umfassende Darstellung der
Baugeschichte, Informationen über die geplante
Neuordnung des Areals, aber auch Thesen für die
Erhaltung von Bauten der Spätmoderne, die über die
rein denkmalpflegerische Sichtweise hinausgehen.
2. Verbreitung der Informationen
Mit der Internetseite als Ausgangspunkt wurden die
Inhalte durch eine Kombination aus klassischen und
neuen Medien kommuniziert: Neben Pressemitteilungen sowie Mailing-Aktionen an Vertreter der Politik
und Mitglieder der Universität, wurde die Nutzung
von virtuellen sozialen Netzwerken als gleichwertig
verstanden.
3. Beteiligung der Öffentlichkeit
Seit Beginn ist die Resonanz auf mensadebatte.de
überwältigend: Zahlreiche Kommentare, Gastbeiträge
und bis zu 10.000 Seitenaufrufe pro Woche belegen
dies. Für die regionale und überregionale Tagespresse wurde die Initiative zu einer wichtigen Informationsquelle – die Fachpresse und lokale Medien
zitierten und kommentierten den Diskurs regelmäßig.
Mensadebatte Weimar • Initiative
Die Initiative verfolgt dabei
drei inhaltliche Schwerpunkte:
1. Sensibilisierung der Öffentlichkeit für eine Architektur, die aufgrund fehlender Lobby noch nicht auf
der Denkmalliste des Freistaates zu finden ist.
2. Erhaltung des Hochschulstandortes am Park als
ein deutliches Zeichen für die Präsenz und Bedeutung des Hochschullebens in der Stadt,
3. Anwendung der Prinzipien zur Nachhaltigkeit in
der Architektur. Gebäude wie die Mensa nach wenigen Jahren der Nutzung abzubrechen ist aufgrund
der bauseitig gebundenen grauen Energie nicht
verantwortbar.
Durch ihre Aktivitäten hat die Initiative mensadebatte.de diese Anliegen einer breiten Öffentlichkeit
bekannt gemacht und darüber in Universität und
Behörden eine Debatte auslösen können, die bundesweit Anschluss in Fachkreisen findet. Alle drei
Anliegen sind brennende Fragen im aktuellen architektonischen Geschehen und in abgewandelter Form
in jeder Diskussion über Baukultur. Darüber hinaus
ist offene und gleiche Information, um die sich die
Initiative bemüht, eine wesentliche Grundlage für
das Entstehen qualitätsvoller Architektur, oder eben
Baukultur.
4
Zur Geschichte der Mensa am Park
Bis die „Mensa am Park“ am 16. November 1982 ihre
Pforten öffnen konnte, waren mehr als zehn Jahre
Planungs- und Entwurfstätigkeit vergangen. Der Auftrag zur Planung einer neuen Mensa wurde universitätsintern an die Projektierungsabteilung des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen unter der
Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Anita Bach vergeben.
Den ersten Vorstudien des Projektierungsbüros für
eine Mensa aus dem Jahr 1974 waren 1969 und 1973
zwei studentische Ideenwettbewerbe vorausgegangen. Aufgabe des ersten Wettbewerbes war es, den
Komplex als Mensa mit einer Kapazität von 4000
Essen pro Tag und als Veranstaltungszentrum für die
„studentische Jugend“ auszubilden. Zwei Standortvarianten standen zur Disposition: die Marienstraße
1b (Wielandplatz) und eine Angliederung an den
Studentenclub Kasseturm.
1973 wurde die Kapazität auf 1600 Essen reduziert
und drei weitere Standorte zur Auswahl gestellt: Marienstraße/ Hörsaalkomplex, Marienstraße/vor dem
Hauptgebäude und ein Gelände in der Amalienstraße.
Im gleichen Jahr einigte man sich auf den heutigen
Standort, für den das Projektierungsbüro drei städtebauliche und baukörperliche Varianten ausarbeitete.
Nachdem es zum Teil erbitterte Diskussionen mit der
Stadt, der Denkmalpflege und der Parkverwaltung
wegen der Volumenentwicklung und der Raumausdehnung des Mensagebäudes gegeben hatte, konnte
im Jahr 1979 der erste Spatenstich erfolgen. Der Bau
wurde unter Mithilfe von Studenten und Mitarbeitern
realisiert. Die Eigenleistung durch Arbeitseinsätze
belief sich auf 150 000 Mark. Gegenüber der Variante
von 1974 hatten sich das Raumprogramm um einen
Clubraum und ein HO-Restaurant für Parkbesucher,
außerdem die Kapazität auf 2500 Essen pro Tag
erweitert.
Die leichte Glas-Stahlkonstruktion des Vorentwurfes, die sich an das Gebäudevolumen der Altbauten
anschmiegte, wich aufgrund konstruktiver Vorteile
einer eher massiv wirkenden Waschbetonplattenvorhangfassade, die zu den Parkseiten eine großflächige
Verglasung erhielt. Die Konstruktion ließ nun bis zu
18 Meter Länge stützenfreie Räume zu.
Die Grosszügigkeit und die Transparenz der Essensräume zum Park und zum Hof des Hörsaalgebäudes
hin zeichnen den Bau, der 1983 mit dem Architekturpreis des Bezirkes Erfurt ausgezeichnet wurde, bis
heute aus.
Westansicht, Ausführungsplanung 1979, Verfasser: Peter-Klaus Kiefer, Quelle: Archiv der Moderne
Mensadebatte Weimar • Initiative
6
Chronologie der Ereignisse
31. Dezember 2009
Start der Blog- und Diskussionsplattform www.mensadebatte.de.
6. Januar 2010
Versendung eines Offenen Briefes an über 600 ProfessorInnen und
MitarbeiterInnen der Bauhaus-Universität Weimar.
7. Januar 2010
Herausgabe einer Pressemitteilung an regionale Medienvertreter.
8. Januar 2010
Veröffentlichung des studentischen Entwurfes, der als Grundlage der gestellten
Bauvoranfrage dient.
11. Januar 2010
Der Studierenden Konvent der Bauhaus-Universität beschließt die Initiative zu
unterstützen.
12. Januar 2010
Gespräch mit der Hochschulleitung der Bauhaus-Universität Weimar.
14. Januar 2010
Herausgabe einer Pressemitteilung an überregionale Medienvertreter.
15. Januar 2010
Die Internetseite verzeichnet ihren 10.000 Seitenaufruf. Bei Facebook meldet sich
der 400. Fan an.
18. Januar 2010
Es wird bekannt, dass die Landesregierung den Standort der Mensa am Park als
Standort für ein neues Bauhaus-Museum nicht länger unterstützen wird. Die Diskussion fokussiert sich von nun an auf den Minolplatz bzw. das Zeughofgelände.
25. Januar 2010
Sondersendung von bauhaus.fm zum Thema Mensa am Park und Bauhaus-Museum. Der Rektor der Bauhaus-Universität bezieht erstmals öffentlich Stellung.
1. Februar 2010
Übergabe sämtlicher digitalisierter Entwurfs- und Planunterlagen, sowie Bildmaterial vom Bau der Mensa am Park an das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.
Februar – Mai
Die Initiatoren Moritz Fritz, Johannes Schäfer und Johann Simons widmen sich ihrer
Diplomarbeit und schließen ihr Studium an der Bauhaus-Universität Weimar ab.
Ausblick
Die bislang unverbindliche Zusammenarbeit mit dem Thüringischen Landesamt für
Denkmalpflege und Archäologie, der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte,
sowie den Lehrstühlen für Baukonstruktion und Bauklimatik soll in eine gemeinsame Arbeitsgruppe überführt werden. Es ist zu prüfen welche Möglichkeiten und
Risiken eine denkmalgerechte Sanierung der Mensa am Park bietet.
Zeitgleich soll erneut ein Gespräch mit der Hochschulleitung, sowie mit Vertretern
des Studentenwerks Thüringen gesucht werden.
Mensadebatte Weimar • Initiative
7
Offener Brief, 6.1.2010
Mensadebatte Weimar • Initiative
8
Mensa am Park droht der Abriss:
Debatte um das Herz der Weimarer Hochschulen
Mit großem Interesse wurde die in dieser Woche von Mitarbeitern und Studierenden der BauhausUniversität Weimar veröffentlichte Internetseite www.mensadebatte.de angenommen. Auslöser
für die Gründung der Initiative war die im Dezember 2009 gestellte Bauvoranfrage für den Neubau
einer Mensa am Standort Marienstraße. Ziel der Website ist der öffentliche Diskurs um die Erhaltung der Mensa am Park in Weimar und die Standortentscheidung um das Neue Bauhaus-Museum.
»Ein Neubau des Bauhaus-Museums an dem Standort der Mensa am Park hätte nicht absehbare
Folgen für das soziale Leben der Weimarer Hochschulen, für das Denkmalensemble Marienstraße
und das UNESCO Weltkulturerbe „Park an der Ilm«, so Moritz Fritz (Architekturstudent der BauhausUniversität) »Die hohen Zugriffszahlen, sowie die vielen Reaktionen auf die Internetseite zeigen, dass
eine öffentliche Diskussion zur Mensa längst überfällig war.«
Durch eine Bestätigung der Bauvoranfrage würde ein Abriss der bestehenden Mensa legitimiert und
der Standort für ein Neues Bauhaus-Museum frei.
Der Standort der Mensa am Park wird momentan von der Klassik Stiftung, der Stadt Weimar und
der Bauhaus-Universität gemeinschaftlich als Ort für den Neubau des Bauhaus-Museums getragen.
Diese Standortoption wurde maßgeblich durch die Universitätsleitung initiiert. Dabei wird das soziale
Zentrum der Weimarer Hochschulen, in erster Reihe am Park gelegen, in Frage gestellt.
Die im November 1982 eröffnete Mensa am Park zählt zu den wenigen Bauten aus dieser Zeit in
Weimar und ist die einzige individuell geplante, noch bestehende Hochschulmensa der ehemaligen
DDR. Zusammen mit den weiteren Hochschulbauten am Standort Marienstraße bildet die Mensa
ein in sich geschlossenes Ensemble von eigenem Denkmalwert. Gleichermaßen ist die Mensa, nicht
zuletzt durch ihre Lage am Park, wichtigster sozialer Knotenpunkt der Weimarer Hochschulen.
»Die Diskussion um die Erhaltung der Mensa am Park und ihrer Qualitäten für die Studierenden
und Lehrenden der Hochschulen in Weimar darf selbstverständlich nicht zu Lasten eines Neubaus
des Bauhaus-Museums gehen. Es muss aber auf der anderen Seite ebenso gefordert werden dürfen, dass die Diskussion um die Standorte des Museumsneubaus nicht zu Lasten der Universität
und einer Architektur geht, die sich aufgrund fehlender Lobby noch nicht auf der Denkmalliste des
Freistaates Thüringen wiederfindet.« Florian Kirfel, wiss. Mitarbeiter der BUW.
Weitere Informationen zu der Initiative Mensadebatte Weimar, sowie Pressebilder finden Sie auf der
Internetseite: http://www.mensadebatte.de
Die Internetseite Mensadebatte.de ist eine Blog- und Diskussionsplattform zur Beförderung einer
kritischen Debatte zum Umgang mit der Mensa am Park in Weimar.
Moritz Fritz, Florian Kirfel, Johannes Schäfer, Johann Simons
Mensadebatte.de
Puschkinstraße 2
99423 Weimar
[email protected]
www.mensadebatte.de
Regionale Pressemitteilung, 8.1.2010
Mensadebatte Weimar • Initiative
9
DDR-Moderne in Weimar droht der Abriss:
Mensa am Park soll neuem Bauhaus-Museum weichen
Weimar, den 14. Januar 2010
Trotz zahlreicher Gegenstimmen aus Politik, Fachkreisen und der Studierendenschaft, die sich
um die Initiative mensadebatte.de formieren, droht der Mensa am Park der Bauhaus-Universität
Weimar der Abriss. Das Gebäude ist ein wichtiges Zeugnis der späten DDR-Moderne in Weimar.
Vor allem aus denkmalpflegerischer Sicht sei das Vorhaben der Bauhaus-Universität Weimar
nicht tragbar, heißt es in mehreren Stellungnahmen. Der Standort der Mensa am Park wird momentan von der Klassik Stiftung Weimar, der Stadt Weimar und der Bauhaus-Universität Weimar
gemeinschaftlich als Ort für den Neubau des Bauhaus-Museums getragen.
Mit dem Ziel des öffentlichen Diskurses um den Umgang mit der Mensa am Park in Weimar und
der Standortentscheidung um das neue Bauhaus-Museum veröffentlichten Architekten aus Weimar und Studierende der Baushaus-Universität Weimar die Internetseite www.mensabebatte.de
und regten damit eine Diskussion an, die auf breites Interesse stößt. Auslöser für die Gründung
der Initiative war die im Dezember 2009 vom Studentenwerk Thüringen gestellte Bauvoranfrage für
den Neubau einer Mensa und dem damit verbundenem Abriss der bestehenden Mensa am Park,
einem Bau der späten DDR-Moderne. Durch eine Bestätigung der Bauvoranfrage würde ein Abriss
der bestehenden Mensa legitimiert und der Standort für ein neues Bauhaus-Museum frei.
»Ein Neubau des Bauhaus-Museums an dem Standort der Mensa am Park hätte nicht absehbare
Folgen für das UNESCO Weltkulturerbe „Park an der Ilm“, das Denkmalensemble Marienstraße,
und das soziale Leben der Weimarer Hochschulen«, so Moritz Fritz (Architekturstudent der Bauhaus-Universität Weimar und Mitgründer der Initiative Mensadebatte.de).
Unterdessen ist bekannt geworden, dass das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie den Abriss und Neubau der Mensa nicht befürwortet. So heißt es in der Stellungnahme,
dass aus denkmalfachlicher Sicht ein Abbruch der bestehenden Mensa und ein Neubau parallel
zur Marienstraße keine Lösung sei, die akzeptiert werden könne.
Überregionale Unterstützung kommt unter anderem seitens der Föderation deutscher Architektursammlungen, zu deren Mitgliedern beispielsweise das Deutsche Architektur Museum (DAM) in
Frankfurt und das Baukunstarchiv derBerliner Akademie der Künste gehören. In der Stellungnahme heißt es: »Unsere entscheidende Frage an die Befürworter des geplanten Mensa-Abrisses lautet: Mit welcher Berechtigung setzen Sie sich für die weitere Musealisierung der Bauhausmoderne
ein, wenn Sie zugleich bauhistorische Zeugnisse einer nachfolgenden Epoche als unwert entsorgen
wollen?«
Mensadebatte.de
Puschkinstraße 2
99423 Weimar
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www.mensadebatte.de
Überregionale Pressemitteilung, 14.1.2010
Mensadebatte Weimar • Initiative
10
Der Standort der Mensa am Park wird momentan von der Klassik Stiftung, der Stadt Weimar
und der Bauhaus-Universität gemeinschaftlich als Ort für den Neubau des Bauhaus-Museums
getragen. Diese Standortoption wurde maßgeblich durch die Universitätsleitung initiiert. Dabei
würden bauhistorische Zeugnisse der Hochschulgeschichte entfernt. »Die Reduzierung auf die
Anfangsjahre des Bauhauses in Weimar erscheint angesichts des 150jährigen Hochschulgeschichte wenig angemessen und zeugt von mangelndem Bewusstsein gegenüber dem gebautem Erbe«, so Florian Kirfel, Architekt und Mitbegründer der Initiative Mensadebatte.de
Die im November 1982 eröffnete Mensa am Park zählt zu den wenigen Bauten aus dieser Zeit in
Weimar und ist die einzige individuell geplante, noch bestehende Hochschulmensa der ehemaligen DDR. Zusammen mit den weiteren Hochschulbauten am Standort Marienstraße bildet die
Mensa ein in sich geschlossenes Ensemble von eigenem Denkmalwert. Gleichermaßen ist die
Mensa, nicht zuletzt durch ihre Lage am Park, wichtigster sozialer Knotenpunkt der Weimarer
Hochschulen.
»Die Diskussion um die Erhaltung der Mensa am Park am jetzigen Standort und ihrer Qualitäten für die Studierenden und Lehrenden der Hochschulen in Weimar darf selbstverständlich
nicht zu Lasten eines Neubaus des Bauhaus-Museums gehen. Es muss aber auf der anderen
Seite ebenso gefordert werden dürfen, dass die Diskussion um den Museumsneubau nicht zu
Lasten des universitären Lebens und einer Architektur geht, die sich aufgrund fehlender Lobby
noch nicht auf der Denkmalliste des Freistaates Thüringen wiederfindet«, so Florian Kirfel
Ein offizielle Stellungnahme seitens der Bauhaus-Universität Weimar zu den fachlichen Einwänden blieb bisher aus.
Weitere Informationen zu der Initiative Mensadebatte Weimar, sowie Pressebilder finden Sie auf der
Internetseite: http://www.mensadebatte.de
Weitere Informationen zum Bauherrn des neuen Bauhaus-Museums, die Klassik Stiftung Weimar
finden Sie unter: http://www.klassik-stiftung.de
Weitere Informationen zur Bauhaus-Universität Weimar finden Sie unter: http://www.uni-weimar.de
Weitere Informationen zum Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie finden
Sie unter: http://www.thueringen.de/denkmalpflege/start.htm
Die Internetseite Mensadebatte.de ist eine Blog- und Diskussionsplattform zur Beförderung einer
kritischen Debatte zum Umgang mit der Mensa am Park in Weimar.
Moritz Fritz, Florian Kirfel, Johannes Schäfer, Johann Simons
Mensadebatte.de
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Mensadebatte Weimar • Initiative
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11
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur:
Kein Bauhaus-Museum am Mensa Standort
Nach Informationen der Initiative Mensadebatte.de hat der Staatssekretär Thomas Deufel im
Rahmen eines Treffens mit Oberbürgermeister Stefan Wolf, Stiftungspräsident Hellmut Seemann
und Rektor der Universität Gerd Zimmermann am vergangenen Freitag zu erkennen gegeben, dass
der Standort Mensa für ein neues Bauhaus-Museum nicht unterstützt werden wird. Innerhalb der
Hochschule ist mittlerweile bekannt geworden, dass daraufhin auch die Hochschulleitung Abstand
von ihren Plänen genommen hat. Weder von Seiten des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft
und Kultur, noch von der Hochschulleitung war es bislang möglich eine offizielle Stellungnahmen
zu erhalten.
Für die Initiative Mensadebatte.de ist dies jedoch kein Grund ihre Aktivitäten einzuschränken. „Es
bleibt die Frage, wie ein Projekt vorangetrieben werden konnte, dass von Anfang an auf zahlreichen
Ungewissheiten aufgebaut war. Ein frühe Veröffentlichung und Einbeziehung der Potentiale innerhalb
der Hochschule hätten die Probleme, wie sie unter anderem nun vom Landesamt für Denkmalpflege
und von ICOMOS geäußert werden, viel früher ans Tageslicht gebracht“, so Johannes Schäfer (Architekturstudent und Mitbegründer der Initiative)
„Schließlich ist langfristig auch über die Unterschutzstellung der Mensa am Park als Einzeldenkmal
und die damit einhergehende denkmalgerechte Sanierung zu diskutieren“ so Florian Kirfel (Architekt
und Mitarbeiter der BUW). „Über einen vorbildlichen Umgang mit den Gebäuden deren Nutzungsdauer noch nicht abgelaufen ist, lässt sich ein Renommee für die Bauhaus-Universität gewinnen.
Architektur im Bestand wird eine der wichtigsten Aufgaben der jungen Generation sein, die wir hier
ausbilden“, so Kirfel weiter.
Weitere Informationen zu der Initiative Mensadebatte Weimar, sowie Pressebilder finden Sie auf der
Internetseite: http://www.mensadebatte.de
Die Internetseite Mensadebatte.de ist eine Blog- und Diskussionsplattform zur Beförderung einer
kritischen Debatte zum Umgang mit der Mensa am Park in Weimar.
Moritz Fritz, Florian Kirfel, Johannes Schäfer, Johann Simons
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Regionale Pressemitteilung, 18.1.2010
Mensadebatte Weimar • Initiative
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Gastbeiträge, Stellungnahmen und
Kommentare auf mensadebatte.de
der Veröffentlichung zahlreich wahrgenommen. Alle
eingegangenen Beiträge und Kommentare wurden
dabei ungekürzt auf der Internetseite veröffentlicht
und sind nachwievor dort abrufbar.
Mit dem Ziel den öffentlichen Diskurs um den Umgang mit der Mensa am Park in Weimar zu befördern
baute die Initiative von Anfang an auf eine lebhafte
Teilnahme der Öffentlichkeit.
Exemplarisch folgt die Stellungnahme der Föderation
deutscher Architektursammlungen und eine Auswahl
von Kommentaren.
Die uneingeschränkte Möglichkeit Kommentare auf
der Internetseite zu verfassen, sowie als Gastautor
einen Beitrag einzusenden, wurde bereits kurz nach
Bei der Initiative eingegangene Stellungnahmen und Gastbeiträge
Wer besitzt in Weimar die Kompetenz?
Dr. Hans-Juergen Katzig
10. Januar 2010
Mit guten Gründen
Andre Stoerr
12. Januar 2010
Die gemeinsame Baugeschichte
Föderation deutscher
Architektursammlungen
13. Januar 2010
Sieben Fragen, eine Stellungnahme
Prof. em. Dr. Anita Bach
16. Januar 2010
Nur zwei Fragen
Simon Scheithauer
21. Januar 2010
Um was es für das Studentenwerk geht
Dr. Ralf Schmidt-Röh
Geschäftsführer des
Studentenwerkes Thüringen
29. Januar 2010
Zeit für kooperative, konsensorientierte Planung
unter kommunaler Planungshoheit
Prof. Heinz Schwarzbach
29. Januar 2010
Kein Typenprojekt
Prof. Dr. Peter Gross
8. Januar 2010
Mensadebatte Weimar • Beteiligung der Öffentlichkeit
14
Föderation deutscher Architektursammlungen
Die Mensa am Park – ein Denkmal der späten Ostmoderne
Stellungnahme zum beabsichtigen Abriss der Mensa in Weimar
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Föderation Deutscher Architektursammlungen will, -als deutsche Sektion der International Federation of Architecture Museums“ (ICAM)-, mit dieser Stellungnahme der zunehmenden Vernichtung von
Baugeschichte der DDR mit Nachdruck entgegenwirken.
In Weimar soll trotz vielfältiger Standortauswahl für den geplanten Neubau eines Bauhausmuseums
ein Gebäude der späten DDR-Moderne geopfert werden, das sowohl in seiner äußeren Gestalt als
auch durch seine Nutzungsgeschichte ein wichtiges Zeugnis der Zeitgeschichte darstellt. Im Jahr
1979 erfolgte am Rande des Parks der Spatenstich für den Neubau einer Mensa, der sowohl in seiner
Art als auch seiner multifunktionalen Nutzung prototypisch ist für diese Bauaufgabe. Die Konstruktion
ließ bis zu einer Länge von 18 Meter stützendfreie Räume zu. Die Großzügigkeit und die Transparenz
der Essenräume zum Park und zum Hof des Hörsaalgebäudes hin zeichnen den Bau, der 1983 mit
dem Architekturpreis des Bezirkes Erfurt ausgezeichnet wurde, bis heute aus. Für die damalige Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar wurde die Mensa zum Identifikationsort studentischer
Veranstaltungen, so zum Beispiel den nicht immer ganz systemkonform agierenden Faschingsveranstaltungen, die als Mensafasching im überregionalen Blickpunkt standen.
Während sich Architekten und Stadtplaner vermehrt auf die Sanierung der Altbausubstanz konzentrieren, haben die modernen Gebäude in Weimar einen schweren Stand. Dies trifft insbesondere auf
Architekturen der Ost-Moderne zu, von denen in den letzten 20 Jahren viel zu viele Sachzeugnisse,
die die Grundlage einer gemeinsamen bundesdeutschen Baugeschichte bilden, verschwunden sind.
Die Mensa am Park in Weimar gehört eindeutig zu den qualitätsvollen Bauten der späten DDR-Zeit,
deren Unterschutzstellung noch aus steht. Die Beliebtheit und Nutzerfreundlichkeit des Gebäudes
reicht bis in die heutige Zeit.
Unsere entscheidende Frage an die Befürworter des geplanten Mensa-Abrisses lautet:
Mit welcher Berechtigung setzen Sie sich für die weitere Musealisierung der Bauhausmoderne
ein, wenn Sie zugleich bauhistorische Zeugnisse einer nachfolgenden Epoche als unwert entsorgen wollen?
Dr. Eva-Maria Barkhofen
Vorsitzende der Föderation
Deutscher Architektursammlungen
Stellungnahme der Föderation deutscher Architektursammlungen, eingegangen am 12.1.2010
Mensadebatte Weimar • Beteiligung der Öffentlichkeit
15
Eine Auswahl von Kommentaren auf mensadebatte.de
Carsten Meyer
3. Januar 2010
»[…] vielen dank für die initiative.
zu dem thema werde ich in zweifacher hinsicht demnächst wohl mehr als einmal
gefragt werden: ich sitze 1. für die Grünen im stadtrat von weimar und dort ist der
standort sicher bald wieder thema. wer sich unsere position dazu mal genauer anhören möchte, ist herzlich eingeladen, genauso wie wir an einer debatte interessiert
sind.«
Pamela Voigt
3. Januar 2010
»Mich überrascht der Beschluß des Abrisses eines eindeutig der Späten Moderne
angehörigen Weimarer Gebäudes. […] «
Cilia Lichtenberg
4. Januar 2010
Sebastian Schmidt
4. Januar 2010
»[…] So viele Zeugnisse der DDR gibt es in Weimar nicht mehr (außer vielleicht noch
den Jakob…) und auch diese gehört hier her. […] «
»[…] Gebäude die wirklich funktionieren und wirklich die Seele des Menschen
berühren benötigen keine Begründung ihrer Existenz denke ich. die Menschen
erkennen bei diesen Werken ganz instinktiv dass sie dafür eintreten wollen .
Bei der Mensa scheint dies nur zu passieren wenn man sie darauf stößt oder man
sich anschließt an die Diskussion.[…]«
Daniela Brasil
4. Januar 2010
» wird es einen interdisziplinären wettbewerb für studierende aller fakultäten geben?
oder wieder bloß ein entwurf von arroganten architekten, wie bei der neuen bibliothek mit ihrer unberühbaren grauen fassade, irritierenden holzfußböden und der
fehlenden verbindung zur alten, süßen limona?«
Uwe Adler
5. Januar 2010
» Ich favorisiere eindeutig den Standort des ehemaliges MFPA-Geländes. Was böte
sich hier nicht für eine einmalige Möglichkeit, dieses Areal nicht nur städtebaulich
zu erschließen!
Absolut unpassend empfinde ich den Vorschlag, das neue Bauhaus-Museum hinter
das Kulissenhaus am Theaterplatz zu bauen.[…] «
Uwe Adler
5. Januar 2010
» Ich teile die Auffassung, dass es zu bedauern ist, diese Mensa am Park nicht auf
einer Thüringer Denkmalschutzliste zu finden. Auch wenn es damit alleine nicht
getan wäre. […] «
Till Hoffmann
5. Januar 2010
»Tatsächlich ist das Schicksal der Mensa ein politisches und auf diese Ebene muss
man Druck ausüben, will man den anscheinend zahlreichen Befürwortern eines
Erhalts Gehör verschaffen. «
Eva von Engelberg
6. Januar 2010
»[…] Die Ergebnisse der Untersuchung sprechen eindeutig für den architektonischen, städtebaulichen und historischen Wert des Gebäudes, unabhängig davon, ob
es unter Denkmalschutz steht oder nicht. Die Bedeutung der Mensa am Park als
einer der wichtigsten Neubauten der Hochschule für Architektur und Bauwesen und
der Stadt Weimar zu DDR-Zeiten lassen einen Abbruch eigentlich nicht zu.«
Bernhard Oedekoven
7. Januar 2010
»[…] 1. Was heißt Nähe zur Bauhausuni, wie Zimmermann sagt? 100 Meter? 1000
Meter? oder gehen noch 1300 Meter? Alles Quatsch! Vom Bahnhof bis Belvedere,
vom Erfurter Tor bis zum Webicht ist in Weimar alles nah am Bauhaus.«
Student
7. Januar 2010
» Ich würde an die erste Stelle stellen das die Mensa erstmal ordentlich Kochen
lernt (auch die Preise sind im vergleich zu anderen Mensen enorm)«
Seba
7. Januar 2010
»[…] Im Ernst: Die Mensa ist nicht nur ein energiefressendes Ungetüm, sondern
auch schlicht unpraktisch und ungemütlich. Jedenfalls empfinde ich ein Gebäude
so, dessen Lobby niedrig und dunkel ist, dessen Toiletten kein Tageslicht haben und
dessen Speisesäle zugig sind. «
Mensadebatte Weimar • Beteiligung der Öffentlichkeit
16
Elke Beilfuß
7. Januar 2010
»[…] Hochschulgeschichtlich – diesjährig wird die Weimarer Universität ihre Gründung vor 150 Jahren feiern – ist die Mensa am Park für die Bauaufgaben und die
Entwurfsleistung, namentlich Anita Bach, ein erhaltungswürdiges Beispiel.
[…]
Bekanntlich besteht eine große Gefahr darin, mit der jüngeren Geschichte und
deren architektonischer Zeitzeugen radikal aufzuräumen. Es ist also an der Zeit –
heute − zwanzig Jahre nach dem Mauerfall, nicht sorglos mit den architektonischen
Zeitzeugen der DDR umzugehen. […]«
Bernhard Oedekoven
8. Januar 2010
»[…] Zwischen Amalien- und Marienstraße gibt ausweislich einer Anfrage des vormaligen Landtagsabgeordneten Schwäblein und der Antwort der Landesregierung
aus der 4. Legislaturperiode rechtliche und faktische Probleme. Sollten diese zu
beseitigen sein, so hatte die damalige Landesregierung vor, dorthin das Landesamt
für Denkmalpflege aus Erfurt/Petersberg umzusiedeln.«
Dirk Heinze
8. Januar 2010
»Die Diskussion zeigt, dass der als Kompromiss so gepriesene Vorschlag des MENSA-Standorts für den Museumsneubaus doch nicht so unumstritten ist wie gedacht.
Er diente aus meiner Sicht dazu, im Sommer eine Brücke zwischen Seemann und
Zimmermann (wohlgemerkt nicht zwangsläufig der dahinter stehenden Institutionen, siehe das jetzige studentische Engagement) schlagen. Mit dem Vorschlag
MENSA konnten darüber hinaus viele Stadträte eher leben als den Theaterplatz/
Zeughof. […]«
Peter Böhmer
8. Januar 2010
»Herr OB Wolf,
seien Sie Lobbyist der Stadt Weimar. Logisch und durchaus Vertretbar ist die Variante ehemalige Minolfläche. Weimarhalle, Bauhausmuseum,
“Gauforum”- “entschärft” durch das Atrium als unaufdringlicher Bau mit Begrüßungcenter unserer
Stadt – ideal ! . . . meiner Meinung nach ohne Alternative
für unser Weimar.
Seien Sie stark, klug und bissig wie ein richtiger Wolf !!
Sie setzten ein Denkmal für Weimar und nicht für
irgendwelche Interessenten oder – gruppen.
Egal ob Prof., Dr. o.ä.
Nur Mut !«
Alexander Rutz
8. Januar 2010
»Kann mir jemand erklären aus welchem Grund der Standort zwischen Van de
Velde Winkelbau und Amalienstraße, dort wo sich derzeit die ehemalige MFPA-Halle
und weitere Gebäude/Baracken befinden, nicht mehr diskutiert wird? Wurde dieser
Standort überhaupt schon einmal diskutiert? […]«
Uwe Adler
9. Januar 2010
»[…] Ich hoffe aber, dass die Stadt als bearbeitende Verwaltung der Voranfrage nicht
nur den Gesetzestext und Vorschriften zur alleinigen Grundlage macht, sondern
versucht, für der »Stadt Bestes« im Blick zu haben. Und die Studierenden sind ein
wichtiger, auch Wirschaftsfaktor für unser Weimar. Da wäre es unsensibel, wenn
sich die »hohe Kultur« als scheinbar prestigeträchtiger gegen die Bildung und
deren Vertrter hinwegsetzt.«
Dieter Siedhoff
9. Januar 2010
Stephan Becker
10. Januar 2010
»Als Mitarbeiter des Institutes für Baustoffe habe ich bis zu unserer Abwicklung
1991 die Mensa Am Park genutzt. Der Mensa – Standort sollte unbedingt erhalten
bleiben. Dies wäre zweckmäßig und rationell. […] «
»[…] Mit dem Wechsel der Nutzung, „Mensa” gegen „Museum”, wird ein gewachsener Ort belegt, der jahreszeitenbedingt vom Innenhof des Hörsaalgebäudes über
das Foyer bis zum Aussenterrasse am Park der Kommunikation dient, in dem Sinne
ein Ort der Demokratie ist.«
Mensadebatte Weimar • Beteiligung der Öffentlichkeit
17
Matthias Abendroth
10. Januar 2010
»[…] Mir geht es nicht darum die Leistungsfähigkeit einer multispektralen und
vielerorts auch anerkannten Universität anzuzweifeln bzw. in Frage zu stellen.
Vielmehr empfinde ich es als zunehmend befremdlich und auch schon peinlich,
wie borniert hier in Weimar fast schon jeder versucht sicht mit dem “etablierten
Markenzeichen” BAUHAUS erfolgversprechend zu verknüpfen, wie quasi jeder hier
schon “BAUHAUS” selbst sein und verkörpern möchte.«
Rita und Ulrich
Dryander
10. Januar 2010
»Der Abriss der Mensa ist nicht zwingend. Aber er bedeutet Mehrkosten.
Der Park an der Ilm darf nicht beschädigt werden. Weder darf der Park an Raum
verlieren, noch darf die jetzige zurückhaltende Randbeziehung des Staatsarchivs
und der Mensa zum Park aufgegeben werden. […]«
Dirk Heinze
12. Januar 2010
»Zu den Ausführungen der Fam. Dryander möchte ich entgegnen, dass tatsächlich
die zugesagten Mittel für den Neubau nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und
insofern eine zügige Entscheidung wichtig ist.
Was ist aber zentral? Das Neue Museum gehört meiner Meinung nach auch zur
Innenstadt. Seine mangelnde Akzeptanz liegt nicht an der Lage, sondern an der
mangelnden Konzeption.«
Josef Brinkmann
13. Januar 2010
»Zur Kenntnis der Leserbrief zu dem Artikel der TLZ vom 9. Januar 2010:
Der Brief wurde der TLZ am 11. Januar 2010 zugeschickt.
Mit dem in der TLZ am 9. Januar 2010 und unter http://www.mensadebatte.de veröffentlichen Entwurfes bezüglich des neuen Bauhaus-Museum und der neuen Mensa
wird deutlich, dass die Klassik Stiftung und Bauhausuniversität einen weitaus größeren Eingriff in das Weltkulturerbe und das Denkmalensemble planen, als bisher
der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde. […]
Wir gehen davon aus, dass Herr Wolf als oberster Chef des Bauaufsichtsamtes und
Stadtentwicklungsamtes, wozu auch die Abteilung Denkmalschutz gehört, seine
Mitarbeiter anweist gegen die gesetzlichen Bestimmungen zu entscheiden.«
Ioana Cisek
14. Januar 2010
»Eine kleine Korrektur:
Prof. Glaser hat seine ICOMOS-Mitgliedschaft 2009 gekündigt und ist damit nicht
nur kein ICOMOS-Mitglied mehr, sondern arbeitet auch nicht mehr bei der Monotoring-Gruppe des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS mit.«
Johnny Meiner
18. Januar 2010
»Verehrte Skeptiker,
die Begründungen, mit denen Sie so eloquent für einen Bau ins Feld ziehen, der
auch Ihnen unter den EINZIG bewertbaren Maßstäben, nämlich denen der kunstgeschichtlichen wie der architektonischen, letztlich aber auch der funktionalen wie
konstruktiven Qualität, als zweifelsohne unzureichend erscheinen, lassen allenfalls
die feuilletonistische Selbstverliebtheit Ihrer Position durchblicken. […]«
Johnny Meiner
18. Januar 2010
»Auch hier stellt die deutsche Debatierkultur ihre Rankkraft einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Die Gärtner befüllen emsig Ihre Gießkannen zum reichlichen Wässern dieses wucherndenen Pflänzchens und das erhellende Licht einer
klaren Konzeption zum Besseren taucht hinter diesem Gewächs ins Dunkel. […]«
Simon Scheithauer
19. Januar 2010
Karl Jankowski,
Jankowski Architekten
Stadtplaner DWB, Köln
20. Januar 2010
»[…] Ein Bauwerk unter Ausschluss darüber hinausgehender Belange, mit dem
Hinweis auf seinen angeblichen Mangel an architektonischer Qualität, beseitigen zu
wollen, entspringt dem selben Zeitgeist der Schlösser mit dem Argument rekonstruiert, sie seien schöner als zeitgenössische Architektur. «
»Ich spreche mich für die Erhaltung der Mensa aus, die ich von Weimar- und Bauhaus-Besuchen in den 80er und 90er Jahren kenne und die mir immer als dezent
in die Parklandschaft eingefügte, sich wohltuend von der in der DDR überwiegend
praktizierten Baukultur abhebende Architektur in Erinnerung ist.
Bitte keinen Abriss sondern behutsame Instandsetzung, evtl. Umnutzung oder
dezente Erweiterung…«
Mensadebatte Weimar • Beteiligung der Öffentlichkeit
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