Handout-Manipulation in der Kommunikation

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180032 SE Didaktik des Psychologieunterrichts - eine praxisorientierte Anwendung, SoSe 2011
Univ-Doz. Mag. Dr. Tamara Katschnig
6. April 2011
Stundenbild
Gesamtzeit: 50 min (30 min davon werden in der Seminareinheit gehalten)
Gegenstand: Psychologie und Philosophie
Thema:
Manipulation in der Kommunikation
Klasse:
StudentInnen (geplant für 11. Schulstufe)
Lernziele: Die SchülerInnen sollen einen kleinen Einblick in die verschiedenen Bereiche
erhalten, in welchen Manipulation stattfindet und erkennen, wie allgegenwärtig sie in unserem
täglichen Leben ist.
Zeit
Inhalt
Methode
2 min
Begrüßung der SchülerInnen,
Klassenbuch,
Vorstellung des Themas
LehrerInnenvortrag
10 min
Cluster: Manipulation - Überblick
Einzelarbeit,
S-L-Interaktion
3 min
Erläuterung der Definition
„Manipulation“
LehrerInnenvortrag
18 min
Wo kommt Manipulation vor?
1) Manipulation in der Werbung
Beispiel: Werbeclip „Actimel“
S-L-Interaktion
Medien
Tafel
Internet/TV
http://www.youtube.com/watch?v=X6E
HBAdCrU0
2) Manipulation in der
Politik/Geschichte
15 min
3) Manipulation in der Beziehung
durch:
1. In Geschenkpapier einwickeln
2. Schuldgefühl erzeugen
3. Trennungsängste und
Liebesentzug
4. Es an das Selbstbild hängen
5. Kleine Sache – große Sache
6. Große Sache – Kleine Sache
7. Tu es einfach
2 min
Austeilen des Handouts,
Verabschiedung
Isabelle Weichselbaumer (0705732), Diana Ruisz (1003605)
Powerpointfolien /
Plakate
Rollenspiel,
anschließende
Diskussion
LehrerInnenvortrag
Rollentexte
180032 SE Didaktik des Psychologieunterrichts - eine praxisorientierte Anwendung, SoSe 2011
Univ-Doz. Mag. Dr. Tamara Katschnig
6. April 2011
Manipulation in der Kommunikation
Manipulation
lat. „manus“ (Hand), „pulare“ (ziehen, bewegen): Handgriff, Kunstgriff
1. Definition: „Form der Beeinflussung bei der der Beeinflussende andere Personen zu seinem
eigenen Vorteil beeinflusst, Einflussmethoden wählt, die für die anderen nicht
durchschaubar sind und den anderen das subjektive Gefühl gibt, sich frei entscheiden
zu können.“ (Gabler, 2002)
2. Definition:„Verhaltensbeeinflussung zu vornehmlich fremden Nutzen.“
(Rupert Lay in Wilkes/Fleischhauer,S. 24)
Vereinfacht gesagt:
 Ein Medium (Person, Werbung...) beeinflusst jemanden
 Der, der beeinflusst wird, weiß meist nichts davon.
 Der, der beeinflusst, macht dies zu seinem eigenen Nutzen
 Die Informationen werden verfälscht
In welchen Bereichen wird Manipulation angewendet?
Werbung, Medien (z.B. Zeitung, Bücher, TV, Internet, Radio, …), Arbeitsplatz, Ausbildung, Familie,
Supermarkt, etc.
Wie findet Manipulation häufig statt?
In der TV- Werbung:
Musik, Ansprechen einer bestimmten Zielgruppe, emotionale Beeinflussung, Farben, Gestaltung, etc.
Auf Werbeplakaten:
Schriftgröße, Schriftart, Farben, Assoziationen, bestimmte Bilder, auf eine bestimmte Zielgruppe
gerichtet, etc.
In zwischenmenschlichen Beziehungen1:
Wir sind soziale Wesen und abhängig von unseren Mitmenschen. Wenn wir etwas erreichen wollen,
verwenden wir manipulative Tricks wie zum Beispiel folgende:
1
URL: http://www.readers-edition.de/2008/01/17/die-7-fiesesten-tricks-in-beziehungen-und-wie-sie-sichdagegen-wehren-teil-1 [27.030.2011]
Isabelle Weichselbaumer (0705732), Diana Ruisz (1003605)
180032 SE Didaktik des Psychologieunterrichts - eine praxisorientierte Anwendung, SoSe 2011
Univ-Doz. Mag. Dr. Tamara Katschnig
6. April 2011
 Trick 1: „In Geschenkpapier einwickeln“
Ein Geschenk zu bekommen ohne Gegenleistung, ist bei uns nicht denkbar! Generell ist es so,
dass wir uns bei einem Geschenk, für das wir uns nicht sofort revanchieren, dieser Person sozial
verpflichtet fühlen. Meist kommen dann Aussagen wie: „Ich hab dir doch die Sportschuhe
geschenkt, da könntest mir doch jetzt den kleinen Gefallen tun.“
 Trick 2: „Schuldgefühl erzeugen“
Von Kindheitsbeinen an wird uns vermittelt, auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen und
bloß niemandem weh zu tun. Infolgedessen versuchen wir es gleich wieder ungeschehen zu
machen, wenn uns signalisiert wird, dass von jemandem die Gefühle verletzt wurden (auch
wenn es eine enge Bezugsperson ist).
 Trick 3: „Trennungsängste und Liebesentzug“
Die Androhung auf Beziehungsverlust löst in uns eine tief verwurzelte Angst aus und führt dazu,
dass wir Sachen machen beziehungsweise sein lassen.
 Trick 4: „Es an das Selbstbild hängen“
Wir alle haben das Bedürfnis ein etwas besseres Selbstbild von uns aufrecht zu erhalten, als es
der Realität entspricht. Weiters möchte man in den Dingen, die man tut, konsequent sein.
 Trick 5: Kleine Sache, große Sache
Zuerst um einen kleinen Gefallen bitten, danach um einen Größeren. Menschen handeln
konsequent und widerspruchsfrei. Werden sie um eine Kleinigkeit gebeten, müssen sie danach,
um nicht in Widerspruch mit sich selbst zu geraten, auch den größeren Gefallen erfüllen.
 Trick 6: „Große Sache, kleine Sache“
Man bittet jemanden um einen unverschämt großen Gefallen, der klarerweise abgelehnt wird.
Erst dann kommt man zu der Bitte, die man eigentlich will.
 Trick 7: „Tu es einfach“
Oft wird vom Manipulierer ein „Mutter – Kind Verhältnis“ ausgelöst, indem jener mit seinem
Gegenüber spricht, als wäre er/ sie ein Kind. Das autoritäre Sprachmuster führt dazu, dass sich
der Angesprochene tatsächlich wie ein Kind verhält und Anweisungen „brav“ befolgt.
Quellen:

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

Konecny, Edith; Leitner, Maria-Luise: „ Psychologie“, 8. Auflage 2005. Braumüller, Wien. 2005
Sellien, Reinhold (Hrsg.): „Gabel Wirtschaftslexikon“. Wiesbaden, Gabler. 2002.
Wilkes, Malte; Fleischhauer, Anke: „Kommunizieren wenn es drauf ankommt!“. Erich Schmidt Verlag,
Berlin. 2006.
URL: http://www.readers-edition.de/2008/01/17/die-7-fiesesten-tricks-in-beziehungen-und-wie-sie-sichdagegen-wehren-teil-1 [27.030.2011]
Isabelle Weichselbaumer (0705732), Diana Ruisz (1003605)
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