SWR 2 Musikstunde mit Ulla Zierau, 17

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SWR 2 Musikstunde mit Ulla Zierau, 16. Juli 2010
Wie klingt eine Schwarzwurzel?
Einblicke in die Geschichte der Klarinette
Wie klingt eine Schwarzwurzel? – Darauf gibt der österreichische Volksdichter Josef
Weinheber eine Antwort:
„Gicks und Gacks / Gacks und Gicks / ohne Holz / ise nichts.
Klapperl auf / Löchl zu / Gluh, gluh gluh“
Dieses gluh, gluh gluh hat keiner schöner zum Ausdruck gebracht als Carl Maria von
Weber in seinem Klarinettenquintett…
Musik 1
Carl Maria von Weber: Menuett aus dem Klarinettenquintett B-dur
Paul Meyer, Carmina Quartett
M0015230
007
5’02
Eine gluckernde Klarinette, gespielt von Paul Meyer im 3. Satz - Menuett aus dem
Klarinettenquintett B-dur von Carl Maria von Weber. Mit dabei das Carmina Quartett,
„Geh in ein Orchester! Das ist der Platz, auf dem wir den Clarinett-, Flöten-, Oboeund Fagottspieler zu schätzen wissen; über die Zeit, wo diese Künstler scharenweise
gereist kamen und Concerte auf ihrem langweiligen Einzelrohr abbliesen, sind wir
hinüber“, meckerte Eduard Hanslick 1866.
Ein hartes Urteil mit allzu spitzer Feder. Von wegen langweiliges Einzelrohr. Gerade
den großen Virtuosen verdanken wir die besten Klarinettenkonzerte. Entweder sie
schrieben sie sich gleich selbst, wie Jean Xavier Lefevre, der auch die erste
Klarinettenschule verfasst hat oder sie ließen sie für sich schreiben, wie Mozart für
Anton Stadler, Carl Maria von Weber für Heinrich Baermann, Johannes Brahms für
Richard Mühlfeld oder Max Bruch für seinen Sohn.
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Musik 2
Max Bruch: Stück für Klarinette, Violoncello und Klavier, op. 83, 7 und 2
Budapester Klaviertrio
M0011370 007+ 002
3’16
2‘21
Max Bruch, Stück für Klarinette, Violoncello und Klavier, op. 83 Nr.7 mit dem
Budapester Klaviertrio.
Durch seinen Klarinette spielenden Sohn Max Felix wurde Bruch zu diesen späten
Kammermusikstücken angeregt. Eine gelungene Symbiose, bis heute ist dieses op
83 mit insgesamt acht Stücken die meist gespielte Kammermusik von Max Bruch.
Sicher ist es von Vorteil, wenn ein Komponist für einen Solisten schreibt, den er
kennt. So können sich beide über Technik, Schwierigkeitsgrad und Virtuosität
austauschen, der Komponist kann Ratschläge einholen und sich rückversichern, ob
der Part überhaupt spielbar ist.
Ohne Heinrich Baermann, wäre Carl Maria von Weber nie auf die Idee gekommen
zwei Klarinettenkonzerte und ein Concertino zu schreiben. Und dann war er damit so
erfolgreich, dass er an einen Freund schrieb: "Das ganze Orchester ist des Teufels
und will Konzerte von mir haben.
Bei Richard Mühlfeld und Johannes Brahms war das nicht anders.
Richard Mühlfeld, der bekannteste Klarinettist im ausgehenden 19. Jahrhundert,
spielte viele Jahre in der Meininger Hofkapelle und er saß im Orchester beim
Eröffnungs-Ring der Bayreuther Festspiele unter der Leitung von Hans Richter, 1876
war das. Er gehörte 12 Jahre zum Bayreuther Festspielorchester und hat unter den
großen Dirigenten wie Levi, Mottl, Strauss in Wagners Opern die Klarinette geblasen.
Johannes Brahms und Richard Mühlfeld sind sich in Meinigen 1891 zum ersten Mal
begegnet. Bis dahin war für Brahms die Klarinette nicht mehr als ein Orchesterinstrument. Aber als er den Solisten Mühlfeld hörte, taten sich auf einmal neue
Welten auf.
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Brahms ließ sich von Mühlfeld in die Geheimnisse der Klarinette einweisen, ließ sich
Mozart und Weber vorspielen und schrieb ganz begeistert an Clara Schumann:
"… man kann nicht schöner Klarinette blasen, als der hiesige Herr Mühlfeld tut".
Eigentlich hatte Brahms innerlich schon mit seinem kompositorischen Schaffen
abgeschlossen, aber da traf es ihn wie ein Blitz und er komponierte das Trio für
Klarinette, Cello und Klavier und das Klarinettenquintett.
Von Altersschwermut oder „burn out“, wie man neu-deutsch sagt, ist nichts zu
spüren. In Bad Ischl, im Herzen Österreichs ist das Trio entstanden und im dritten
Satz komponierte Brahms einen Ländler und wie so oft hat mich beim direkten
Hörvergelich Sabine Meyer mit ihrem schönen, klaren Ton am meisten überzeugt,
hinzu kommt der warme, unaufdringliche Klang des Cellisten Heinrich Schiff, am
Klavier Rudolf Buchbinder.
Musik 3
Johannes Brahms: Trio a-moll op.114, 3. Satz
Sabine Meyer, Heinrich Schiff, Rudolf Buchbinder
M0011504 003
4‘42
Sabine Meyer, Heinrich Schiff, Rudolf Buchbinder mit dem 3. Satz aus dem a-moll
Trio op.114 von Johannes Brahms.
Das Trio wurde zusammen mit dem Klarinettenquintett in privater Runde im
Meininger Schloss uraufgeführt, mit Brahms am Klavier. Die erste öffentliche
Präsentation fand im Dezember 1891 in der Berliner Singakademie statt. Publikum
und Kritiker überschlugen sich: „Die Ausführung dieser Werke war eine
ganz vollendete. Der Clarinettist Kammervirtuos Mühlfeld aus Meiningen ist ein
unvergleichlicher Künstler; sein Ton ist wunderschön […]; seine Technik vereinigt
große Virtuosität mit vollkommenem Wohllaute […].“ So schwärmte ein Kritiker.
Wichtigstes Utensil eines jeden Klarinettisten, um solch vollkommenen Wohllaute
hervorzubringen ist das Rohrblättchen, das kleinste und feinste Teil des Instruments.
Im Ganzen besteht die Klarinette aus fünf Teilen: ganz unten der Becher oder
Trichter, dann folgen das Unterstück, das Oberstück, die Birne oder Fass, davon hat
der Klarinettist zur Grobstimmung des Instruments mindestens zwei zur Auswahl,
und schließlich das wichtigste Teil, das Mundstück mit dem Rohrblatt. Dieses 7 cm
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lange, 1 cm breite und unterschiedliche dicke Holzblättchen ist die Seele des
Instruments. Durch das Blasen wird es in Schwingungen gesetzt und erzeugt den
Ton. Besonders versierte Klarinettisten fertigen sich ihre Blättchen aus Schilfrohr
selbst an, das kann zu einem liebgewonnenen Zeremoniell werden. Mittlerweile gibt
es auch schon Blättchen aus Kunststoff, aus Kohlefaser und Kunstharz, aber ein
echter Klarinettist bläst auf Holz mit allen Einschränkungen und Unwägbarkeiten.
Denn so ein Rohrblatt ist äußerst anfällig, ist riss-empfindlich, reagiert auf Wärme,
Kälte und Luftfeuchtigkeit und muss immer wieder erneuert werden.
Deswegen hat der Klarinettist immer ein ganzes Kästchen mit Rohblättern
unterschiedlicher Stärke bei sich.
Von Richard Mühlfeld – so erzählt der Musikkritiker Max Kalbeck, gehe "die Sage,
dass er eine Kollektion unsterblicher Rohrblättchen besitze, die aus dem Schilfrohr
der von Pan geliebten, von Gäa verwandelten Nymphe Syrinx geschnitten sein
sollen. Ein Stück der Hirtenflöte, mit welcher der Waldgott auf seiner Geliebten oder
auf seine Geliebte gepfiffen hat - die Lesarten lassen sich beide verteidigen - steckt
jedenfalls in dem Blasinstrument des Herrn Mühlfeld; sonst könnte er nicht so
zauberische Klänge daraus hervorbringen." –
Meinte Max Kalbeck über Richard Mühlfeld, den außergewöhnlichen Klarinettisten,
dem Johannes Brahms all seine Klarinettenwerke geschrieben hat. Ein Konzert ist
leider nicht dabei, darüber hätten sich die Klarinettisten sicher gefreut, aber neben
dem Trio und dem Quintett zwei Klarinettensonaten, die auch die Bratscher gerne für
sich beanspruchen, die Brahms aber im Original für Klarinette und Klavier
geschrieben hat. Aus der zweiten, hören wir den zweiten Satz.
Musik 4
Johannes Brahms: Klarinettensonate Es-Dur, op. 120 Nr. 2, 2. Satz
Dieter Klöcker und Claudius Tanski
M0004739 010
4‘54
Dieter Klöcker und Claudius Tanski mit dem zweiten, hochromantischen Satz aus der
Klarinettensonate Es-Dur von Johannes Brahms.
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Mozart – Stadler, Weber – Baermann, Brahms – Mühlfeld. Die Begegnungen,
Inspirationen und enge Zusammenarbeit zwischen Musiker und Komponisten ziehen
sich durch die Jahrhunderte und sind heute noch weit verbreitet. Gerne schreiben
zeitgenössische Komponisten ihre Konzerte, ihre Werke für bestimmte Solisten oder
Orchester.
Manfred Trojahn und Toshio Hosokawa schrieben ihre Klarinettenwerke für Sabine
Meyer. Vor zwei Jahren spielte sie zusammen mit ihrem Bruder Wolfgang Meyer das
Konzert für zwei Klarinetten von Peter Eötvös. Für 2013 ist die Uraufführung eines
Doppelkonzertes von Jörg Widmann vorgesehen. Und der letztes Jahr verstorbene
amerikanische Jazz Pianist Torrie Zito komponierte ihr gar einen Blues, den sie mit
dem Trio di Clarone, also nebst Bruder Wolfang und Gatten Reiner Wehle eingespielt
hat. Verstärkt werden die drei noch durch Peter Handsworth und Eddie Daniels, also
insgesamt 5 Klarinetten im Blues für Sabine.
Musik 5
Torrie Zito: Blues für Sabine
Trio di Clarone plus Peter Handsworth, und Eddie Daniels
M0009607 019
2‘49
„Blues für Sabine“ komponiert von Torrie Zito für Sabine Meyer, sie spielte mit dem
Trio di Clarone und mit Peter Handsworth und Eddie Daniels.
Auch der Elsässer Paul Meyer spielt gern zeitgenössische Musik und empfindet es
als besondere Auszeichnung, wenn ihm ein Werk gewidmet wird.
Er war Solist bei den Uraufführungen der Klarinettenkonzerte von Gerd Kuhr und
Krysztof Penderecki und bei "Alternatim" von Luciano Berio.
Alternatim für Klarinette, Viola und Orchester wurde 1997 im Concertgenouw in
Amsterdam uraufgeführt und erklang dann im selben Jahr mit dem SWR
Sinfonieorchester in Freiburg, mit dem Widmungsträger Paul Meyer als Solisten. Der
Titel "alternatim" erinnert an eine antiphonale, mittelalterliche Technik, in der
Gregorianik und Polyphonie abwechseln. Bei Berio beseht dieser Wechsel im
übertragenen Sinne zwischen den normal gestimmten Soloinstrumenten und den
Solisten der Streichergruppe des Orchesters, die von der üblichen Stimmung
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abweichen, das nennt man Scordatura, und dadurch ergeben sich ganz neue Klänge
und Harmonien.
Klarinette und Viola beginnen. Nach und nach gesellen sich Bratschen und
Klarinetten aus dem Orchester hinzu. Bald korrespondieren die Scordatura- Solisten
aus dem Orchester mit den Nicht-Scordatura-Solostreichen. Ein spannendes Werk,
es beginnt ganz leise, hören wir mal in den Anfang hinein.
Musik 6
Luciano Berio: „alternatim“,
Paul Meyer, SWR Sinfonierochester Baden-Baden und Freiburg / Michael Gielen
M0005812 001
2‘17
Paul Meyer und Christophe Desjardins im Anfang von „alternatim“ für Klarinette,
Viola und Orchester von Luciano Berio. Michael Gielen und das SWR
Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg.
Eine Kategorisierung bei allen Instrumenten lautet, je größer, je länger umso tiefer.
Gestern haben wir in Mozarts Klarinettenkonzert die Bassettklarinette gehört, mit der
Bass-, Kontrabass und Subkontrabassklarinette geht es noch weiter hinunter.
Richard Strauss hat die Bassklarinette in seinem Till Eulenspiegel eingesetzt und
Mahler verwendet sie gerne in seinen Sinfonien.
Standardbesetzung in einem klassischen Sinfonieorchester sind zwei bis drei A- oder
B-Klarinetten und alle anderen, die hohe Es oder die tiefen B-Klarinetten sind
Nebeninstrumente und werden nach Bedarf eingesetzt. Auf jeden Fall sitzen die
Bläser immer der Höhe nach sortiert von links nach rechts. Es gibt allerdings auch
Ausnahmen wie bei der last night of the proms, da können alle Bläser auch schon
mal in einer Reihe sitzen.
In Blasorchestern kommen die Klarinetten ganz groß raus. Da übernehmen sie die
hohen und mittleren Stimmen. Die Paillette reicht dann von der hohen Es-Klarinette
bis zur Kontrabassklarinette. Auf dem Programm muss nicht immer nur Marsch und
Tanzmusik stehen. Kurt Weill hat seine kleine Dreigroschenmusik für Blasorchester
geschrieben.
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Musik 7
Kurt Weill: Tango-Ballade aus: Kleine Dreigroschenmusik
Mitglieder der London Sinfonietta,
M0018997 006
2‘42
Mitglieder, vor allem Bläser der London Sinfonietta mit der Tango Ballade von Kurt
Weill.
Rivalitäten unter den Orchestermusikern sind weitläufig bekannt, Spötteleien und
Hähme auch, am meisten müssen die Bratscher aushalten. Dass die Streicher auf
die Bläser herabschauen ist auch nichts neues, in Wahrheit ist es bitterer Neid, denn
die Streicher gehen meist im Tutti unter, während die Bläser ihre Solostellen
zelebrieren, dafür müssen die Streichen noch bis zu sechs Stunden am Tag üben, da
ist der Bläser schon längst im Freizeitlook.
Unter den Bläsern herrscht auch nicht eitler Sonnenschein, die Holzbläser halten sich
für was besseres, machen sich über das Blech lustig, während die Blechbläser die
Holzbläser für vergeistigt halten. Am lockersten unter allen Bläsern sind die
Klarinettisten, so sagt man. Weil sie eben nicht nur ein Dasein als Orchestermusiker
fristen.
Sie tanzen auf verschiedenen Hochzeiten, spielen Unterhaltungsmusik
Guggenmusik, Jazz, Folklore, während den Oboisten und Fagottisten allein das
Bläserquintett bleibt, einer der ganz großen auf diesem Gebiet war Anton Reicha. Er
komponierte ein ganze Reihe von Quintetten, auch für Klarinette.
Musik 8
Anton Reicha: Bläserquintett B-Dur, op. 89, Finale
Eduard Brunner, Rodin Quartett
M0019857.004
5‘30
Eduard Brunner und das Rodin Quartett mit dem Finale aus dem Bläserquintett BDur, op. 89 von Anton Reicha.
8
Die Verwandtschaft zwischen Klarinette und Saxophon, das je wegen des gleichen
Mundstücks, dem Rohblatt auch zur Holzbläserfamilie zählt, diese Verwandtschaft
macht es den Musikern oft leicht, beide Instrumente zu erlernen und
schlafwanderlisch hin und her zu wechseln, wie der italiensche Jazzmusiker Gian
Luigi Trovesi.
Er verbindet den europäischen Jazz mit klassischen, folkloristischen Elementen. Er
tritt zusammen mit Jazzmusikern auf, aber auch mit Kollegen aus der Alten
Musikszene wie mit dem Ensemble L'Arpeggiata – hier improvisieren sie zusammen
über die Folia, einen alten iberischen Tanz, der musikalisch durch alle Jahrhunderte
geistert und immer wieder neu erfunden wird….
Musik 9
Anonym / Gian Luigi Trovesi: Folia. Improvisation
L'Arpeggiata / Christina Pluhar, Gianluigi Trovesi,
M0248859
002
1‘47
Gian Luigi Trovesi und das Ensemble L'Arpeggiata unter Christina Pluhar mit der
Improivsation über La Folia.
Einer darf in unserem Streifzug durch die Geschichte der Klarinette nicht fehlen. Der
1936 in Buenos Aires geborene Giora Feidman. Als klassischer Musiker hat er
begonnen, dann spielte er Jazz, südamerikanische Musik und vor allem jüdische
Folklore, Klezmer Musik. Damit ist er in der ganzen Welt berühmt geworden.
Hier spricht, singt, lacht und erzählt Giora Feidman auf seiner Klarinette Geschichten.
Er hat die Klarinette zum Sinnbild der Klezmer Musik stilisiert. Jiddischen SzpilmanKapelyen haben eine lange Tradition. Sie traten immer schon auf Hochzeiten und
Beerdigungen auf, spielten zum Tanz und begleiten den Gesang. Notenlesen
müssen die Musiker nicht unbedingt können, die Musik wird über das Spielen
weitergegeben und viel wichtiger als Technik ist das Gefühl.
" Du kannst immer auf einem technischen Level arbeiten. Aber wenn du das Gefühl
nicht hast und du das Gefühl nicht verstehst, dann fällt es flach. ... Es ist wie Salz
und Pfeffer. Du streust zu viel Salz und Pfeffer auf ein Steak, und schon schmeckt es
nicht. Es muss also mit sehr gutem Geschmack gemacht werden." So vergleicht es
der Klezmer Musiker Danny Rubinstein.
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In Deutschland hat Giora Feidman diese traurig schöne, melancholisch, aber auch
fröhliche Musik bekannt gemacht.
1984 wirkte er in Peter Zadeks berühmter "Ghetto" Inszenierung mit und schaffte
damit in Deutschland den Durchbruch. Zusammen mit Itzak Perlman komponierte er
später die Musik zu Steven Spielbergs Holocaust Drama "Schindlers Liste" und
erhielt dafür einen Oscar. Er trat in Joseph Vilsmeyers "Comedian Harmonists" auf,
ebenso wie in "Jenseits der Stille", diesem wunderbaren Film über ein Mädchen
gehörloser Eltern. Mit seinem Klarinettenspiel öffnet es sich und seinen Eltern ein Tor
zur Welt ganz fantastisch.
"Musik beginnt nicht mit dem ersten Ton, sondern mit der Stille davor, und sie endet
nicht mit dem letzten Ton, sondern mit dem Klang der Stille danach" – so beschreibt
Giora Feidman – in diesem Sinne hören wir ihn abschließend in Chassidic spirit von
Ora Bat Chaim
Musik 10
Ora Bat Chaim: In Chassidic spirit
Giora Feidman
M0032213 003
3‘32
10
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