Röntgendiagnostik FORTBILDUNG

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FORTBILDUNG
Röntgendiagnostik
Strahlenschutz und Qualitätssicherung
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Kepler Universitätsklinikum GmbH
Ausbildungszentrum am Med Campus VI
Paula-Scherleitner-Weg 3
4020 Linz
Thema:
Physikalische Grundlagen und biologische
Wirkungen der ionisierenden Strahlung
Referent:
DI (FH) Andreas Schopf
Amt der Oö. Landesregierung
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
Abteilung Umweltschutz
U m w e lt s c h u t z
Ionisierende Strahlung
Physikalische Grundlagen und biologische
Wirkungen
Amt der Oberösterreichischen Landesregierung
Abteilung Umweltschutz/Strahlenschutz
Kärntnerstraße 10-12
4021 Linz
Strahlenschutz
Physik der Röntgenstrahlung
e-
Biologische
Wirkung
Streuung
Erzeugung von
Röntgenstrahlung
Abschirmung
Absorption
Detektion
e-
Strahlenschutz
Erzeugung von Röntgenstrahlung
Erzeugung von
Röntgenstrahlung
Strahlenschutz
Physik der Röntgenstrahlung
e-
Biologische
Wirkung
Streuung
Erzeugung von
Röntgenstrahlung
Abschirmung
Absorption
Detektion
e-
Strahlenschutz
Wechselwirkungen
ee-
Strahlenschutz
Photoeffekt (niedrige Energie, hohe Ordnungszahl)
e-
Strahlenschutz
Photoeffekt (niedrige Energie, hohe Ordnungszahl)
e-
Elektron aus einer inneren Schale wird durch das
Photon aus der Hülle geschlagen
Das Photon wird absorbiert, das Elektron
übernimmt dessen Energie als Bewegungsenergie
Photoelektron (geringe Reichweite)
Das Elektron kann bei weiteren WW Bremsstrahlung
auslösen oder andere Atome ionisieren
Strahlenschutz
Abschirmung durch Materialien mit hoher Ordnungszahl
Strahlenschutzschürzen mit einem
Bleigleichwert von 0,35 mm schwächen
Röntgenstrahlung von 50kV um 97% und
Röntgenstrahlung von 100kV um 90%.
Strahlenschutz
Comptoneffekt (niedrige Energie, niedrige Ordnungszahl)
e-
Strahlenschutz
Comptoneffekt (niedrige Energie, niedrige Ordnungszahl)
e-
Gestreute Photonen verlieren bei der WW einen
Teil ihrer Energie und ändern ihre Richtung
'
Das Hüllenelektron wird aus der Atomhülle
gestoßen und erhält Energie vom Photon Comptonelektron
Strahlenschutz
Restenergie comptongestreuter Photonen
Strahlenschutz
Quelle: H. Krieger, Strahlenphysik
Streuwinkel comptongestreuter Photonen
Einfallsrichtung von links
< 100 keV Maximum bei 45
Strahlenschutz
Im Bereich der Röntgendiagnostik
erheblicher Rückstreuanteil
Comptoneffekt: Fazit
Streustrahlung tritt in allen Richtungen aus dem Patienten aus
Im diagnostischen Röntgen hoher Rückstreuanteil
Streustrahlung hat annähernd die Energie der Primärstrahlung
(Achtung Tertiärstrahlung)
Anwenderschutz bedeutet zum Großteil Schutz vor
Streustrahlung
Strahlenschutz
Wie wirkt ionisierende Strahlung auf die menschliche Zelle?
Strahlenschutz
Ionisation
Atom
Strahlenschutz
Ion
2 Protonen im Kern
2 Elektronen in der Hülle
2 Protonen im Kern
1 Elektron in der Hülle
Atom im Gleichgewicht
Atom nicht im Gleichgewicht
Veränderung der Reaktivität einzelner Atome/Moleküle
Aufbrechen von Verbindungen zwischen Atomen/Molekülen
Direkte Strahlenwirkung
Ionisierung/Anregung geschieht
direkt an Biomolekülen
Zellorganellen
Zellmembran
RNS
DNS
Entstehung von chemisch
veränderten Biomolekülen
(Radikalen)
Strahlenschutz
Indirekte Strahlenwirkung
Ionisierung/Anregung von
Molekülen des Zellwassers
-> Radikale
Schäden an
Biomolekülen/Bindungen
durch Reaktionen mit
Radikalen
In lebendem Gewebe ist
die indirekte
Strahlenwirkung der
dominierende Effekt
Strahlenschutz
Strahlenschäden an der DNS
Strahlenschutz
Basenschäden
Strangbrüche
Chromosomenaberrationen
Reaktionen der Zelle
Kein akuter Zellschaden wenn inaktive Gene (ca. 1 %) betroffen
Zellteilungshemmungen
Stoffwechselveränderungen in der Zelle
Veränderungen in der Proteinsynthese
Zelltod (insb. beim nächsten Teilungsversuch)
Mutation
Maligne Entartung
Strahlenschutz
Reparaturmechanismen der Zelle
Beispiel für DNS-Basen-Reparatur
Die natürliche jährliche Strahlenexposition
von ca. 2,8 mSv verursacht in einem 70 kg
schweren Menschen etwa
40.000.000.000.000.000 Ionisationen pro
Jahr!
Bei der durchschnittlichen Zellteilung
(Kopieren der DNS) kommt es zu ca. 3.000
Fehlern pro DNS-Molekül.
Basenschäden und Strangbrüche können
durch zelleigene Enzyme repariert werden
Nicht reparierte Basendefekte -> Mutation
Nicht reparierte Strangbrüche ->
Chromosomenaberration
Strahlenschutz
Deterministische Strahlenschäden
Deterministische Strahlenschäden sind durch die Strahleneinwirkung
ausgelöste akute Gewebereaktionen
Gewebe (Zellverbunde) regenerieren sich bei Verlust einzelner Zellen durch
verschiedene Maßnahmen
Repopulation
Gefäßneubildung
Redistribution
Erst bei einer Häufung zellulärer Strahlenschäden, die durch Zellreparatur
und Gewebsregeneration nicht kompensiert werden können, tritt ein
deterministischer Strahlenschaden auf
Strahlenschutz
Deterministische Strahlenschäden
Hautschäden ab etwa 2 Gy
gewebespezifisch
Strahlenschutz
Deterministische Strahlenschäden
Strahlenschutz
Stochastische Strahlenschäden
Als stochastische Strahlenschäden bezeichnet man Krebserkrankungen und
vererbbare genetische Defekte
Stochastische Strahlenschäden haben ihre Ursache in einer einzigen
geschädigten Zelle weshalb unterstellt wird, dass kein Schwellenwert existiert
Je nach Ausgangszelle unterschiedlicher Schaden (Krebsart)
Je Gewebe unterschiedliches Risiko (-> Gewebewichtungsfaktoren)
Schäden treten nach hoher Latenzzeit auf (Jahre bis Jahrzehnte)
Abschätzung des zusätzlichen Krebsrisikos über epidemiologische Studien
(Vergleich bestrahlter mit nicht bestrahlten Personengruppen)
Atombombenopfer Japan (ab etwa 100 mGy)
Patienten der Strahlentherapie
...
Strahlenschutz
Stochastische Strahlenschäden
~ 5 %/Sv
Strahlenschutz
Stochastische Strahlenschäden
Das stochastische Strahlenrisiko ist immer eine kollektive Größe
(gemittelt über alle Personen der untersuchten Gruppe)
Das individuelle Risiko ist von unzähligen (z. T. unbekannten)
Faktoren abhängig
Manche Einflussfaktoren wurden bereits statistisch ermittelt
Strahlenschutz
Stochastische Strahlenschäden
Zusätzliche Krebsmortalität bei Bestrahlung mit 100 mSv
pro 1000 Personen nach ICRP 60
18
zusätzliche Krebsmortalität
16
14
12
10
8
Frauen
6
Männer
4
2
0
5
15
25
35
45
55
65
75
85
Alter bei Exposition
Strahlenschutz
Anwendungsbereich der Effektiven Dosis
Risikoabschätzung nur bei homogenen Gruppen und mit
Einschränkungen!
~ 17 % / Sv
~ 1 % / Sv
Vergleich unterschiedlicher Untersuchungsarten
Interzentrische Vergleiche zum Zwecke der Optimierung (z. B.
diagnostische Referenzwerte)
Strahlenschutz
Zusammenfassung
Ionisierende Strahlung überträgt durch Wechselwirkungen Energie auf
Materie
In lebenden Zellen kann dieser Energieübertrag zu Schäden an einzelnen
Zellen führen
Bei sehr hohen Dosen treten (sichtbare) Gewebsreaktionen auf
(deterministischer Schaden)
Auch bei niedrigen Dosen können nach langer Zeit mit mit der Dosis
steigendem Risiko Schäden auftreten (stochastischer Schaden)
Strahlenschutz soll deterministische Schäden verhindern und das
Risiko für stochastische Schäden so gering wie sinnvollerweise
möglich halten
Strahlenschutz
Ende
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Strahlenschutz
Diese Präsentation wurde zur Verfügung gestellt
von der Firma OMS Objekt Management Service GmbH
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