Abstracts - RTaustria

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Österreichkongress für RadiologietechnologInnen 2016
Fortbildungsveranstaltung von rtaustria
22. April - 23. April 2016, Graz, Steiermarkhof
Abstracts zu den Vorträgen
Fortbildungsverpflichtung und Berufsregistrierung
Mag. Gabriele Jaksch
Es ist für Gesundheitsberufe erforderlich, Qualität und Effektivität in der Praxis zu leben und
zu belegen. Die Angehörigen der MTD-Sparten müssen daher auf dem neuesten Stand
hinsichtlich professionellen Wissens, Techniken und Entwicklungen, mit Ziel „best-practice“
sein. CPD ist die Fortsetzung bzw. Wiederaufnahme organisierten Lernens nach dem
Abschluss jener Bildungsphase, die zur Berufsberechtigung führte. Ziel der damit
verbundenen Maßnahmen ist es, bereits erworbene Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten zu erneuern, zu vertiefen und zu erweitern. Dies erfolgt u.a. durch die
Anwendung von neuen Methoden, neuem und arriviertem Wissen, beruflicher Erfahrung
sowie durch die alltäglichen Arbeitssituationen. Das „Gesundheitsberuferegister“ ist ein
dringend notwendiges Instrumentarium für Transparenz, Qualitätssicherung und Planung.
International sind Berufsregister Instrumente zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit/-qualität/-gerechtigkeit und werden aus gutem Grund üblicherweise in
Selbstverwaltung von den jeweiligen Interessensvertretungen durchgeführt. Wesentlicher
Zweck der Listenführung ist die datenschutzrechtlich einwandfreie Sammlung, Aufbereitung
und Verfügbarmachung von ausgewählten Daten. Interesse an diesen Daten haben insbes.
die Planungsstellen des Gesundheitssystems (z.B. GÖG). Weiters haben die
Berufsverbände ein erhöhtes Interesse, da diese maßgeblich für die nachhaltige
Qualitätssicherung der Berufsausbildungen verantwortlich zeichnen.
Der elektronische Röntgenpass der Steiermärkischen Krankenanstalten Ges.m.b.H.
Univ - Doz. Dr. Georg Stücklschweiger
Die Steiermärkische KAGES beinhaltet 15 Landeskrankenhäuser an 23 Standorten und vier
Landespflegezentren. Insgesamt werden in der Gesellschaft ca.300 Röntgeneinrichtungen
betrieben. Beim sogenannten E-Röntgenpass handelt es sich um eine elektronische
Übersicht über sämtliche in der KAGes an einer Person durchgeführten
Röntgenuntersuchungen, sowie die grafische Darstellung der kumulierten Strahlendosis.
Interessierte können über das Patienten-Portal der KAGes nach Authentifizierung und
Abstracts zu den Vorträgen
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Anmeldung mit der österreichischen Bürgerkarte oder Handy-Signatur ihren persönlichen ERöntgenpass einsehen. Das Ausmaß der im Zuge der Untersuchungen angefallenen
Strahlenexposition wird über die sogenannte effektive Dosis angegeben. Diese wird auf
Basis der vorhandenen Daten errechnet und ist das etablierte Maß für die Abschätzung des
mit einer bestimmten Bestrahlung verbundenen Risikos.Für das Fachpersonal ist es aber
auch möglich die dosimetrischen Eingangsgrößen wie das Dosisflächenprodukt oder das
Dosislängenprodukt einzusehen. Für die Zukunft ist auch die Anbindung von privaten
Krankenanstalten und radiologischen Instituten geplant.
MedAustron - Status des Ionentherapiezentrums
Ing. Harald Hentschel, MSc.
Das kombinierte Protonen- und Kohlenstofftherapiezentrum MedAustron in Wr. Neustadt
wird 2016 in Betrieb gehen. Der zeitliche Projektverlauf wird dargestellt und die wesentlichen
Schritte bis zur Aufnahme des Patientenbetriebes werden erläutert. Der Aufbau einer neuen
Organisation von Grund auf, ermöglicht eine ausbildungs- und fähigkeitsorientierte
Positionierung der radiologietechnologischen Berufsgruppe innerhalb des Unternehmens. Im
Laufe der Inbetriebnahme können wir in enger Kooperation mit anderen medizinischen als
auch technischen Berufsgruppen beweisen, dass die Radiologietechnologen in den
verschiedensten Aufgabenbereichen unterstützend mitwirken können. Über den
angestammten Bereich der Therapievorbereitung und Patientenbehandlung hinaus, ergeben
sich weitere Betätigungsfelder, die traditionell zum Teil von der Medizinphysik oder den
Radioonkologen wahrgenommen werden.
Strahlentherapie und Schwangerschaft
Anna Tschugg, BSc
Im Verlauf von 0,02% bis 0,1% aller Schwangerschaften wird eine maligne
Tumorerkrankung diagnostiziert. Das Alter der werdenden Mütter steigt immer mehr an und
damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Tumorerkrankung. Die häufigsten Karzinome
während einer Schwangerschaft sind Cervix-, gefolgt von Mamma-Karzinomen. 2007 wurde
an der „Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie der PMU an den
Salzburger Landeskliniken“ (Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer) eine 26-jährige Patientin in der
20. Schwangerschaftswoche mit einem HNO-Tumor vorgestellt. Dadurch musste sich das
Institut mit der Fragestellung, ob eine Strahlentherapie ohne Schädigung des Fetus möglich
ist, beschäftigen.
Natürliche Radioaktivität - Schutz vor Radon in Gebäuden - Praktische Umsetzung
und Erfahrungen
Ing. Heribert Kaineder
Radon ist ein natürliches, überall vorkommendes radioaktives Edelgas,das farb-, geruchund geschmacklos ist. Es ist ein Zerfallsprodukt des in Böden und Gesteinen
vorkommenden radioaktiven Schwermetalls Uran. Aus Böden und Gesteinen kann Radon
relativ leicht entweichen und sich über Bodenluft oder gelöst in Wasser ausbreiten. Dabei
kann es auch in die Raumluft von Gebäuden gelangen. Das Land Oberösterreich beschäftigt
sich mit dieser Problematik seit den 90-iger Jahren. Seit 1997 gibt es Förderungen für
Vorsorgemaßnahmen und Sanierungen sowie kostenlose Messungen. In diesem Zeitraum
wurden viele Projekte injiziert und etwa 100 Objekte saniert.
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Dosisbegriffe im Strahlenschutz
Mag. Helmuth Guss, MSc
Der Vortrag soll die vorhandene Kenntnisse bekannter Dosisbegriffe auffrischen. Ausgehend
von den physikalischen Messgrößen über die Messgrößen des Strahlenschutzes bis zu
deren Anwendung in der Medizin.
Ist der Einsatz der Tomosynthese im Mammografie Screening aus Dosisgründen zu
rechtfertigen?
Helmut Hartig
Über den Einsatz der Tomosynthese im Mammografie Screening herrscht selbst bei
Fachleuten Uneinigkeit. Soll die Tomosynthese zur weiteren Abklärung unklarer Befunde
eingesetzt werden oder auch im Screening? Ist der Einsatz im Screening sinnvoll oder ist
der zeitliche Aufwand für Aufnahme und Befundung zu hoch? Soll die Tomosynthese in
einer oder zwei Ebenen durchgeführt werden, mit oder ohne einem zusätzlichen 2D Bild?
Rechtfertigt der diagnostische Informationsgewinn den zusätzlichen Dosisbedarf? Einige
Fragen die in der Radiologenschaft und der Welt der Radiologietechnologie kontrovers
diskutiert werden. Der Vortrag soll diese Fragen beantworten und zeigen welche
Möglichkeiten der Mammografie- Untersuchung heute bereits bestehen und in welche
Richtung sich Mammografie Untersuchungen sich in Zukunft weiter entwickeln werden.
Radiation exposure of patients and staff as a result of examinations in nuclear
medicine
Thomas Hammer, MBA
Der Vortrag geht allgemein auf Strahlenexposition und Untersuchungen in der
Nuklearmedizin ein. Wie stark strahlt der Patient in der Nuklearmedizin? Strahlenexposition
von Personen durch nuklearmedizinisch untersuchte Patienten. Die gesundheitlichen Folgen
des Umgangs mit radioaktiven Stoffen in der Medizin.
Screeningmodelle aus Public Health Sicht - ein kritischer Diskurs
Bianca Heppner, MPH
"Wissenschaftliche Studien und internationale Erfahrungen haben gezeigt, dass mit dem
bevölkerungsbezogenen, qualitätsgesicherten Mammographie-Screeningprogramm nach
EU-Leitlinien die Sterblichkeit um bis zu dreißig Prozent gesenkt werden kann." STIMMTODER?
Strahlenbiologische Konzepte - Deterministische vs. stochastische Effekte
Markus Zeilinger, BSc., MSc.
Allgemeine Grundlagen zellulärer und molekularer Mechanismen der Strahleinwirkung auf
Normalgewebe. Erläuterung der Definitionen und Grundlagen zum Thema deterministischeund stochastische strahlenbiologische Effekte und deren pathophysiologischen
Folgeerscheinungen.
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RapidArc Bestrahlung nahe Risikoorganen am Beispiel Larynxkarzinom
Bernd Maurer, BSc.
Die Arbeit behandelt die Problematik einer Radiatio von Tumoren und deren umliegenden
Risikoorganen anhand des Beispiels eines Larynxkarzinoms. Die aktuelle RapidArc Technik
(VMAT) von Varian wird mit der 3D-konformalen Bestrahlung verglichen. Es werden
Patientenpools der jeweiligen Techniken einander gegenübergestellt. Um einen direkten
Vergleich zu machen wurden 3D-konformale Pläne auf die RapidArc Technik umgeplant.
Für die Gegenüberstellung werden unter anderem Homogenitätsindex als auch
Konformitätsindex sowie die Dosis auf das Myelon und die Glandulae Parotis
herangezogen.
Dosisreduktion durch neue Technologie: Der Mini C-Bogen im Vergleich zum
Standard C-Bogen
Harald Kogelbauer, BSc.
Hintergrund: Der neue und moderne Mini C-Bogen kommt seit einigen Jahren bei operativen
Eingriffen in der Extremitätenchirurgie zum Einsatz. Diese Arbeit beinhaltet umfangreiche
Dosismessungen rund um diese neue Gerätegeneration. Die Dosismessungen umfassen
die Eingangsdosis am Patienten, die Linsendosis von Chirurg, Assistent und Patient und
allgemeine Streustrahlungsmessungen. Zusätzlich wurden relevante Messungen auch am
Standard C-Bogen durchgeführt um einen Vergleich zwischen den beiden Geräten
herstellen zu können. Ziel der Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist es, festzustellen, ob der Mini
C-Bogen lediglich Vorteile in der Handhabung mit sich bringt, oder ob durch dessen
Verwendung zusätzlich die Strahlendosis für Patienten und das Personal reduziert werden
kann. Zur Kernkompetenz von Radiologietechnologen /-innen zählen der Strahlenschutz und
eine fundierte Kenntnis über sämtliche Möglichkeiten zur Dosisreduktion. Die Hypothese
dieser Arbeit geht davon aus, dass sowohl für den Patienten als auch das Personal eine
signifikante (>10%) Dosisverminderung erzielt werden kann. Zusätlich wird in der Arbeit
auch auf generelle Strahlenschutzaspekte bei der Verwendung eines C-Bogens
eingegangen.
Update MR-Sicherheit
Mag.(FH) Petra Bauer
In diesem Vortrag wird über den letzten Stand der MR - Sicherheit Standards basierend auf
der IEC NORM 60160-2-33 3rd edition referiert. Welche Maßnahmen sind für die Sicherheit
von Patientinnen und Patienten und für das Personal zu treffen? Was sind die neuesten
Standards bzgl. Kritischer Länge, Zahnimplantaten, Zugangskontrollen usw.
Allgemeiner Strahlenschutz in der Durchleuchtung und Evaluation von gängigen
Bleiglasbrillen
Florian Szigeti, MSc.
Beim angewandten Strahlenschutz bei Untersuchungen und Interventionen unter
Durchleuchtung, muss grundsätzlich zwischen dem Schutz der Patientinnen und dem
Schutz des medizinischen Personals unterschieden werden. Verschieden Parameter wie
z.B. der Röhren-Patienten-Abstand, Bildempfänger-Patienten-Abstand, Filterung, etc.
beeinflussen die Personendosen, aber auch die Bildqualität. Eine genaue Kenntnis der
einzelnen Dosisgrößen, Dosisangaben und Messmethoden ist die Basis, um die eigene
Tätigkeit bezüglich Dosisoptimierung reflektieren zu können. Ein weiterer Aspekt ist die
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Konfiguration von Röhrenposition, Tisch, Bildschirm und Personal. Wichtig ist auch zu
bedenken, dass reduzierte Patientendosis immer auch reduzierte Dosis des Personals
bedeutet. Seit der Empfehlung der ICRP, den Grenzwert der Augenlinsendosen für
medizinisch strahlenexponiertes Personal von 150 mSv/a auf 20 mSv/a zu reduzieren, muss
auch den baulichen Abschirmungen und noch mehr dem Tragen von Bleiglasbrillen eine
größere Bedeutung beigemessen werden. Wir haben gängige Modelle evaluiert und auf
Schwachstellenüberprüft.
Wie schützt man sich vor der Nuklearmedizin?
Mag. Michael Hinterreiter
Strahlenschutz in der Nuklearmedizin bedeutet - ähnlich wie im Bereich der Radiologie und
der Strahlentherapie - primär den bestmöglichen bzw. medizinisch vertretbaren Schutz des
Patienten. Die für die Nuklearmedizin unverzichtbare Verwendung offener radioaktiver Stoffe
verlangt allerdings auch nach einem umfangreichen Schutz des Personals und(!) der
Allgemeinbevölkerung. Einerseits bedeutet das spezielle Maßnahmen beim direkten
Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen. Andererseits wird beispielsweise der Patient
durch das Einbringen eines radioaktiven Arzneimittels und der (teilweisen) Ausscheidung
selbst zur "mobilen" Strahlenquelle. Vorrangiges Ziel dieser Präsentation ist es aufzuzeigen,
welche Rahmenbedingungen für den Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen gelten und
wie Strahlenschutz im Bereich der Nuklearmedizin aussehen kann. Dazu zählen
beispielsweise die baulichen Maßnahmen gemäß der österreichischen
Strahlenschutzgesetzgebung, die Bestimmungen für den Transport, die Lagerung und die
Entsorgung (offener) radioaktiver Stoffe aber auch die speziellen Verhaltensregeln für die
nuklearmedizinischen Patienten.
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