IP/08/698 Brüssel, 6. Mai 2008 Spitzenerfinder 2008: AIDS-Behandlung, Aluminiumauto, Laserscanner für Augenuntersuchungen, verbesserte Operationsmethoden durch Chirurgieroboter Die am Dienstag verliehene Auszeichnung „Europäischer Erfinder des Jahres 2008“ ging an die Erfinder einer bahnbrechenden AIDS-Behandlung, von leichteren und umweltfreundlicheren Autokarosserien aus Aluminium, eines leistungsfähigen aber schmerzfreien Laserscanners für Augenuntersuchungen und eines Chirurgieroboters. Vier herausragende Erfinder aus Belgien, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten erhielten heute in Ljubljana den wichtigsten europäischen Innovationspreis. Überreicht wurde der Preis bei einer Feierstunde vom slowenischen Präsidenten Danilo Türk, dem Kommissionsvizepräsidenten Günter Verheugen und der Präsidentin des Europäischen Patentamtes (EPA), Alison Brimelow. Der für Unternehmen und Industrie zuständige Vizepräsident der Kommission, Günter Verheugen, erklärte: „Der wichtigste europäische Innovationspreis ehrt Pioniere, die mit ihren Erfindungen unser tägliches Leben verändert und zur Stärkung von Europas Wettbewerbsfähigkeit beigetragen haben. Alle Empfänger der Auszeichnung „Europäischer Erfinder des Jahres 2008“ haben wahrhaft bahnbrechende Erfindungen entwickelt. Sie sind ein Beweis für Europas Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Innovationsförderung bleibt eine der obersten Prioritäten zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum." Der slowenische Wirtschaftsminister Andrej Vizjak erklärte: „Der slowenische Vorsitz setzt sich nachdrücklich für die Verbesserung von Europas Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit ein. Die bahnbrechenden Erfindungen, die heute geehrt werden, unterstreichen, wie wichtig ein wirksamer gesetzlicher Rahmen zum Schutz der Rechte am geistigen Eigentum für das schöpferische Potential der europäischen Wirtschaft ist. Wir sind überzeugt, dass ein Gemeinschaftspatent und eine EUPatentgerichtsbarkeit zur Stärkung des europäischen Innovationsprozesses und zu Europas internationaler Wettbewerbsfähigkeit beitragen werden.“ Alison Brimelow, Präsidentin des EPA, fügte hinzu: „Die Preisträger haben eine hervorragende schöpferische Leistung vollbracht. Ihr Erfolg zeigt, welch wichtige Rolle der Schutz von Patenten im Innovationsprozess spielt. Wenn wir das Problem des Klimawandels angehen oder neue Wege bei der Behandlung von Krankheiten entwickeln wollen, brauchen wir ein qualitätsorientiertes Patentsystem, das Anreize und Unterstützung für Innovationen bietet. Das IP-System zum Schutz des geistigen Eigentum kann, wie die Auszeichnungen dieses Jahres klar zeigen, bei der wirksamen Verbreitung von Spitzentechnologien eine Schlüsselrolle einnehmen.“ Eine internationale Jury wählte die Preisträger in den folgenden Kategorien aus: Ehrung des Lebenswerks Erik De Clercq von der Universität Löwen (Belgien) für Meilensteine in der Antivirentherapie, darunter den Medikamentencocktail, der heutzutage als „Goldstandard“ bei der AIDS-Behandlung gilt. Industrie Norbert Enning, Ulrich Klages, Heinrich Timm, Gundolf Kreis, Alois Feldschmid, Christian Dornberg und Karl Reiter von der Firma Audi (Deutschland), die den Automobilbau durch die Verwendung von Aluminium zur Herstellung leichterer und sichererer Karosserien revolutioniert haben. Kleine und mittelständische Unternehmen/Forschung Douglas Anderson, Robert Henderson und Roger Lucas von dem schottischen Mittelstandsunternehmen Optos (Vereinigtes Königreich) für die Entwicklung einer neuen Technologie zur Laserscannung des Auges, die eine leistungsfähige, aber schmerzfreie Untersuchung der Netzhaut ermöglicht. Außereuropäische Erfinder Philip S. Green von der Firma SRI International (USA) für die Entwicklung eines robotergestützten Operationssystems, das es dem Chirurgen ermöglicht, komplexe Verfahren mit höchster Präzision durchzuführen, und damit zur Verbesserung der Chirurgie in Europa beigetragen hat. Hintergrund Aus den Innovationspreisen ragt die Auszeichnung „Europäischer Erfinder des Jahres“ nicht nur durch die Qualität und die Bekanntheit der Preisträger hervor, sondern auch durch ihren einzigartigen Auswahlprozess, der eine große Zahl von Ländern einbezieht. Bei der Auswahl der Preisträger konnte eine unabhängige und hochkarätige internationale Jury auf das Fachwissen des EPA und das Know-how von Prüfern aus den nationalen Patentämtern zurückgreifen. In Frage kamen Erfindungen, die zwischen 1993 und 2002 patentiert und erfolgreich vermarktet wurden. Bei dem Preis handelt es sich um eine undotierte Auszeichnung, die rein symbolischen Charakter hat. Ausgezeichnet werden Erfinder und Innovationen, die einen entscheidenden und dauerhaften Beitrag zum technischen Fortschritt innerhalb und außerhalb Europas geleistet und damit die wirtschaftliche Position Europas gefestigt haben. Der Preis „Europäischer Erfinder des Jahres“ wurde gemeinsam von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Patentamt (EPA) gestiftet. 2 Die diesjährige Verleihungszeremonie fand im Rahmen des Europäischen Patentforums 2008 unter dem Motto Inventing a cleaner future in Ljubljana statt. Diese EPA-Konferenz ist für international renommierte Experten ein Forum zur Diskussion der möglichen Rolle des Systems zum Schutz des geistigen Eigentums bei der Bekämpfung des Klimawandels. Mehr hierzu auf der Website http://www.epo.org/about-us/events/epf2008/forum.html Memo: Kurzvorstellung der Preisträger und ihrer Erfindungen Audiovisuelle Texte und Bilder können unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://www.epo.org/topics/news/2008/20080410.html 3