EDitoriAL iNHALt Der Zeit ihre kunst – jeder Zeit ihren ring! Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen ist bis heute das größte Unternehmen, das jemals für eine Opernbühne erdacht wurde. Man kann dieses gewaltige Werk unter den verschiedensten Blickwinkeln interpretieren: als großes Welttheater, als leidenschaftliches Seelendrama, als sozialrevolutionäre Utopie oder als Mythos, der in Symbolen die tiefsten Geheimnisse unseres Seins sinnbildlich zur Darstellung zu bringen versucht. Welche Herangehensweise die vorherrschende ist, hängt immer auch von der jeweiligen Zeit ab, in der die Auseinandersetzung erfolgt. Wie jedes bedeutende Kunstwerk ist zwar auch Wagners Ring des Nibelungen von zeitloser Gültigkeit. Doch die Komplexität dieses Stücks bringt es mit sich, dass jede Zeit an dieses Werk mit anderen Fragen herangeht und bei der Interpretation andere Akzente setzt. Jede Zeit braucht eben ihren Ring. Es ist heutzutage nicht leicht, ein Team zusammenzustellen, von dem man annehmen darf, für den Ring eine Erzählweise zu finden, die dem 21. Jahrhundert gerecht wird, ohne sich dabei in vordergründige Aktualisierungen zu flüchten oder auf billige Effekte zu setzen. Ich glaube aber, mit Franz Welser-Möst als Dirigent und Sven-Eric Bechtolf als Regisseur ein Leading-Team gefunden zu haben, welches der jüngeren Generation angehört und das dieser großen Aufgabe voll gewachsen ist. Und da ich Oper immer auch als Gesamtkunstwerk begreife, habe ich mich darüber hinaus um eine Besetzung bemüht, welche die führenden Sänger der jungen Generation umfasst und dem Rang unseres Hauses gerecht wird. Denn nicht nur Dirigent und Regisseur, sondern eben auch die Sänger tragen einen Opernabend. Nur im gemeinsamen Zusammenwirken dieser drei Kräfte kann Großes gelingen. Ich hoffe, dass uns tatsächlich Großes gelingt, wenn sich der Vorhang am 2. Dezember zum neuen Ring des Nibelungen an der Wiener Staatsoper öffnet. Zu Ende geschmiedet wird er im Mai 2009 und dann innerhalb weniger Wochen drei Mal als Zyklus zu sehen sein. Premiere: Die Walküre Am 2. Dezember beginnt der neue Ring 2 Die Walküre auf CD und DVD Gehört und gesehen von Peter Jarolin 5 Gelebte Sehnsucht Franz Welser-Möst im Gespräch 6 Der Ring ist freilich ein Glücksfall Sven-Eric Bechtolf im Interview 8 im Opiumrausch ins Schattenreich Zur Wiederaufnahme von Die Bajadere 10 repertoire Die Aufführungen im Dezember 2007 12 Debüts an der Wiener Staatsoper 14 Seelenverwandtschaft Sebastian Weigle im Gespräch 15 Hoch hinaus Michaela Selinger singt die Rosina 16 Blickpunkt 17 Diverses 18 aktuelle CDs und DVDs 20 Staatsoper historisch: Die erste Walküre in Wien 21 abos, kartenverkauf, Führungen 22 Spielplan 23 www.wiener-staatsoper.at Franz Welser-Möst Sven-Eric Bechtolf richard Wagner Ihr ioan Holender DONATOREN DER WIENER STAATSOPER BANK AUSTRIA CREDITANSTALT AG • BARCLAyS CAPITAL • CASINOS AUSTRIA AG CHEETAH GROUP HOLDING AG • CHOPARD • CONSTANTIA PRIVATBANK AG CONWERT/ECO MANAGEMENT GMBH • DEUTSCHE BANK AG DMT TECHNOLOGy GMBH • GEBAUER & GRILLER GESMBH • HELM AG HENKEL CEE • DR. KARL JURKA POLITIK- UND MARKETINGBERATUNG GMBH KAPSCH • KURIER ZEITUNGSVERLAG UND DRUCKEREI GMBH MAGNA INTERNATIONAL • MAUTNER MARKHOF AG • NOVOMATIC AG PORSCHE AUSTRIA GMBH & CO • QAZZAR GMBH RAIFFEISEN ZENTRALBANK ÖSTERREICH AG • SC ASTRA ASIGURARI SA NORBERT SCHALLER GESMBH • SIEMENS ÖSTERREICH • TELEKOM AUSTRIA AG • TH. KOHL GMBH • THE O PROPERTy COLLECTION (DR. CEM KINAy) TUPACK VERPACKUNGEN GES.M.B.H. • UNIQA VERSICHERUNGEN AG UPC TELEKABEL • VERBUND • VOEST ALPINE AG • DR. RAINER WERLISCH WIRTSCHAFTSKAMMER WIEN • CHRISTIAN ZELLER PRIVATSTIFTUNG • HENRI ZIMAND Sebastian Weigle IMPRESSUM: Wiener Staatsoper – Direktion ioan Holender Saison 2007/2008, pro:log Dezember 2007 Erscheinungsweise monatlich Redaktionsschluss 20. November 2007 redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett) Mitarbeit: Veronika Klose ( Lektorat ) telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/produktion: Franz Reichmann Coverfotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19 N° 114 1 Premiere: Die Walküre Es ist soweit: am 2. Dezember beginnt der neue Ring D as Thema lag freilich in der Luft. Die Idee der künstlerischen Ausformung und Gestaltung eines großen, deutschen National-Mythos, genauer: des Nibelungen-Mythos, festigte sich zunehmend im Deutschland der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es war im Besonderen auch die politische Situation, die eine solche Auseinandersetzung mit einem mythischen, gleichsam aus der Geschichte emporsteigenden Stoff, evozierte und Künstler unter- 2 N° 114 schiedlichster Bereiche zur Arbeit aufrief. Deutschland – ein wenig einheitliches Konglomerat unterschiedlichster Interessen wie Ideen – war nach Meinung vieler politisch geschwächt, vor allem aber in seiner Identität diffus. Dieser Unschärfe auf den verschiedensten Ebenen wollte man auch im Kulturschaffen begegnen, nicht zuletzt, da gerade in solchen instabilen Staats-Konstellationen der Kunst eine nicht zu unterschätzende Rolle in puncto Iden- titätsstiftung zugesprochen wurde und wird. Um nur einige der entstandenen Werke im zeitlichen Umkreis von Wagners Ring des Nibelungen zu nennen: Friedrich Baron de la Motte Fouqué verfasste, basierend auf der VölsungenSaga, ein dreiteiliges Werk namens Der Held des Nordens, Johann Wilhelm Müller ein Trauerspiel in drei Abteilungen namens Chriemhilds Rache, Ernst Raupach schuf Der NibelungenHort, Emanuel Geibel die Tragödie Brunhild, Guido Görre schrieb Der hürnen Siegfried und sein Kampf mit dem Drachen, Eduard Duboc ebenfalls ein fünfaktiges Trauerspiel namens Brunhild und nicht zuletzt Friedrich Hebbel Die Nibelungen. Flankierend und mit großem Einfluss erschienen dazu eine stattliche Anzahl an Ausgaben deutscher Sagen und Märchen, angeführt von den Brüdern Grimm, weiters auch zahlreiche deutsche Lexika und Wörterbücher sowie eine kaum überschaubare Menge an Abhandlungen über den Stoff und Übersetzungen der Sage. Doch damit nicht genug. Theodor Vischer, deutscher Kulturwissenschaftler, Autor und Philosoph, vertrat die Ansicht, dass gerade dem Nibelungenlied eine rein textliche, dramatische, szenische Gestaltung nicht genügen könne; vielmehr bedürfe es einer musikalisch-szenischen Auseinandersetzung. Kein Wunder, dass in dieser Siegfried-gesättigten Atmosphäre die Pläne rund um eine Vertonung hochschossen. Unterschiedliche Aufzeichnungen berichten von Felix Mendelssohn-Bartholdys wie auch Robert Schumanns Gedanken über eine Nibelungen-Musik; und Heinrich Dorn, Kollege und Konkurrent Richard Wagners, fertigte neben weiteren Komponisten endlich eine entsprechende Große Oper in 5 Aufzügen. Nicht zu vergessen das Schaffen der bildenden Künstler, wie etwa die Nibelungen-Fresken der Münchner Residenz von Julius Schnorr von Carolsfeld. Dies also das geistige Umfeld, in dem die Grundkonzeption des Ringes von Wagner entstand. Aber Wagner wäre nicht Wagner gewesen, hätte er sich nur von diesem Nibelungen-Mainstream leiten und nicht auch eine Reihe weiterer Aspekte in sein Werk einfließen lassen: Die soziale Vision eines ganzheitlichen Gesellschaftstheaters nach antikgriechischem Vorbild, genauer die aischyleische Form der Tragödie, stand zumindest zeitweilig im Raum, politisch-umstürzlerische Überlegungen ragten immer wieder in den Schaffensprozess hinein. Natürlich auch die Philosophie: Entsprechendes Gedankengut schöpfte er aus vielerlei unterschiedlichen Quellen, wobei Ludwig Feuerbachs kritische Auseinandersetzung mit der Religion von einiger Bedeutung war, die funkenreiche Steckbrief Die Walküre Beziehung mit Friedrich Nietzsche eine Etappe für sich darstellte und Wagner eigenes Geschriebenes und Gedachtes in Arthur Schopenhauers Werk wiederfand: „So verstand ich erst selbst meinen Wotan und ging nun erschüttert von neuem an das genauere Studium des Schopenhauerschen Buches“, meinte er 1854 nach der Lektüre von Die Welt als Wille und Vorstellung. Genau diesem Ideenamalgam entspringt freilich zumindest teils die vielfältige, disparate und nicht immer ausgeglichene Werktektonik der Tetralogie. Wie nur wenige andere Werke ist der Ring des Nibelungen zwar kein Lebenswerk, doch zumindest ein Lebensabschnittswerk. Rund ein Vierteljahrhundert beschäftigte Wagner die Erschaffung dieses 17-stündigen Zyklus. Von der Konzeption bis zur Vollendung und Uraufführung aller vier Teile lag nicht nur viel persönliche Biografie, sondern maßgebliches kompositorisches und dichterisches Schaffen sowie bewegte europäische Geschichte. Im Spätsommer 1848 ist schließlich der Aufsatz Die Wibelungen. Weltgeschichte aus der Sage anzusetzen, in dem Richard Wagner sich dem Stoff näherte. Am 4. Oktober 1848 been- Die Walküre 1. Tag des Bühnenfestspiels Text und Musik Richard Wagner Dirigent Franz Welser-Möst Inszenierung Sven-Eric Bechtolf Bühnenbild Rolf Glittenberg Kostüme Marianne Glittenberg Siegmund Johan Botha Hunding Ain Anger Wotan Juha Uusitalo Sieglinde Nina Stemme Brünnhilde Eva Johansson Fricka Michaela Schuster Helmwige Amanda Mace Gerhilde Caroline Wenborne Ortlinde Alexandra Reinprecht Waltraute Aura Twarowska Siegrune Sophie Marilley Roßweiße Cornelia Salje Grimgerde Daniela Denschlag Schwertleite Zoryana Kushpler Premiere: Sonntag, 2. Dezember 2007 Reprisen: 6., 9., 13., 16., 20. Dezember 2007 Diese Produktion wird ermöglicht mit Unterstützung von dete und veröffentlichte er die Prosa-Vorstudie Der Nibelungen-Mythus. Das primäre Vorhaben, ein vor allem auf Episoden aus der Sagensammlung der Edda zurückgehendes Nibelungen-Drama zu schaffen und in diesem eine Verknüpfung von Göttermythos und Heldentragödie zu kreieren, misslang Wagner allerdings bei seinem ersten Versuch. Er erkannte die dramaturgische Notwendigkeit, die zunächst entworfene Geschichte mit der zentralen Figur des jugendlichen Helden Siegfried zu erweitern – und zwar um zeitlich vor der ursprünglich konzipierten Handlung liegende Geschehnisse, um auf diese Weise die Motivation der handelnden Personen und die inhaltlichen Strukturen schlüssig zu untermauern. Siegfrieds Tod (der späteren Götterdämmerung) stellte Wagner also Der junge Siegfried (später Siegfried) voran, und diesem wiederum Die Walküre. Die drei Dramen sollte schließlich noch ein „großes Vorspiel“ – Der Raub des Rheingoldes (später Das Rheingold) gleichsam als Auftakt einleiten und zur Tetralogie ergänzen. Rückschauend betrachtet ist die Dichtung der vier Teile also im Krebsgang erfolgt, ausgehend von der späteren Götterdämmerung hin zum Rheingold. Ab 1853, nach Erscheinen eines Privatdrucks der gesamten Dichtung, wurde die große Kompositionsarbeit – nun in „richtiger“ Reihenfolge – begonnen. Entstehung der Walküre Die Prosa-Skizze für das Walküren-Libretto (Wagner gebrauchte zu Beginn noch den Arbeitstitel Siegmund und Sieglinde: Der Walküre Bestrafung) entstand bereits im November 1851, dieser folgte im Mai 1852 der Prosa-Entwurf, den Wagner einen Monat später wiederum in einen Vers-Entwurf, den er als Urschrift der Walküre bezeichnet, umarbeitete. Beim Kompositionsvorgang wandte Wagner dann eine ähnliche, mehrstufige, in zahlreiche Einzelschritte aufgeteilte Arbeitsweise an wie bei der Text-Dichtung: erste musikalische Skizzen im Sommer 1852, vollständiger Entwurf zwischen 28. Juni und 27. Dezember 1854, Instrumentation („Partitur-Erstschrift“) zwischen Jänner 1855 und 20. März 1856 sowie Partiturreinschrift zwischen 14. Juli 1855 und 23. März 1856. Freilich, bis zur Uraufführung vergingen dann noch einmal 14 Jahre in denen die fertige Partitur gleichsam in der Schreibtischschublade schlummerte, wie die schlafende Brünnhilde auf ihrem von Feuer umloderten Felsen. Als sich aber in München, 1870, endlich der Vorhang zur weltweit ersten öffentlichen Aufführung der Walküre hob, geschah dies gegen den Widerstand Wagners. Dieser hatte sich nämlich Erster Akt Siegmund erreicht, auf der Flucht vor Verfolgern, schwer erschöpft die Wohnstätte Hundings. Dessen Frau, Sieglinde, empfängt den Helden und gibt ihm zu trinken. Als Hunding heimkehrt, erzählt Siegmund sein von Unglücksfällen erfülltes Leben. Hunding erkennt bald, dass er jenen Mann vor sich hat, den zu töten er ausgezogen ist. Da er das Gastrecht wahren will, verschiebt er den Zweikampf mit dem waffenlosen Siegmund auf den nächsten Morgen. Sieglinde gelingt es, ihrem Gatten einen Schlaftrunk zu kredenzen. Außerdem verschafft sie Siegmund ein Schwert, das von einem rätselhaften Fremden in den Stamm einer Esche gestoßen wurde. Siegmund und Sieglinde, die in Liebe füreinander entbrannt sind, erkennen, dass sie Zwillingsgeschwister sind und verletzen mit ihrer inzestiösen, ehebrecherischen Liebe das Gastrecht. Zweiter Akt Der rätselhafte Fremde ist der oberste Gott Wotan, Hüter aller Verträge. Mit einer Sterblichen zeugte er das Zwillingspaar Siegmund – Sieglinde. Er will nun die Walküre Brünnhilde – seine Tochter aus der Verbindung mit der Göttin Erda – zum Kampfplatz senden, um Siegmund gegen Hunding den Sieg zu geben. Doch da interveniert Wotans Frau Fricka: der Herr der Verträge dürfe Ungesetzlichkeiten wie Ehebruch und Inzest nicht decken. Wotans Hoffnung, dass einst ein Held den Ring des Nibelungen zurückgewinnen könnte, wird zuschanden. Er befiehlt Brünnhilde, gegen seinen eigenen Wunsch, Siegmund zu töten. Diese verkündet Siegmund den bevorstehenden Tod, verheißt ihm aber den Einzug in Walhall. Siegmund lehnt ab, als er erfährt, dass Sieglinde ihn nicht begleiten kann. Brünnhilde, gerührt von seiner Liebe, bricht Wotans Befehl und kämpft für Siegmund. Wotan ist gezwungen, Siegmund selbst den Tod zu geben. Dritter Akt Brünnhilde rettet die schwangere Sieglinde. Für Sieglindes und Siegmunds Sohn, der Siegfried heißen soll, hinterlässt sie das im Kampf gegen Hunding bzw. Wotan zerbrochene Schwert. Da erreicht der wütende Wotan die abtrünnige Walküre, entzieht ihr die Göttlichkeit und verurteilt sie, die Frau des ersten besten zu werden. Schließlich mildert er sein Urteil ab: des Besten. Er umgibt sie mit einem Feuerwall, den nur der Beste durchschreiten kann. Uraufführung: 26. Juni 1870, Münchner Hoftheater Erstaufführung im Bayreuther Festspielhaus: 14. August 1876 Wiener Erstaufführung: 5. März 1877, Wiener Hofoper N° 114 Eva Johansson Brünnhilde Nina Stemme Sieglinde nicht damit begnügt, mit dem Ring des Nibelungen die bis dahin gewaltigste Schöpfung für das Musiktheater überhaupt hervorzubringen, sondern verfolgte zusätzlich den bereits 1851 gefassten hybriden Plan eines eigenen Festspiels, bei dem – an hintereinander liegenden Tagen – ausschließlich die einzelnen Teile seiner Tetralogie zu erklingen hatten, wie er in der Mitteilung an meine Freunde erklärte: „An einem eigens dazu bestimmten Feste gedenke ich dereinst im Laufe dreier Tage mit einem Vorabend jene drei Dramen nebst dem Vorspiel aufzuführen.“ Die erwähnte Uraufführung an der Münchner Hoftheater musste Wagner aber letztlich schon deshalb gegen den Strich gehen, da die Walküre eben nicht als „einzelnes Werk“ erdacht war, „sondern als Teil eines viel größeren Ganzen“, das jedoch zur damaligen Zeit noch auf die endgültige Fertigstellung wartete – der Komponist beendete Siegfried 1871, die Götterdämmerung überhaupt erst 1874. Doch der Wagner-begeisterte König Ludwig II. von Bayern setzte die (bejubelte) Uraufführung der Walküre, wie schon jene des Rheingoldes im Jahr zuvor, durch. Sechs Jahre später ging allerdings der große Traum doch noch in Erfüllung: Als Eröffnung des eigens für Wagners Werke erbauten Bayreuther Festspielhauses konnte im August 1876 erstmals die komplette Tetralogie erlebt werden und zwar genauso, wie es sich ihr Schöpfer gewünscht hatte: mit vier Aufführungstagen für jeweils einen der Teile. Wotans Wille Für die Handlung der Walküre ließ Wagner unterschiedliche Themen der norddeutschen Mythologie zusammenfließen: etwa die Siegmundsage, die Brünnhildensage oder den Wotan-Mythos. Wobei Wagner zwar wesentliche inhaltliche Details übernahm – wie etwa die Episode mit dem Schwert im Eschenstamm, den nur Siegmund wieder herauszuziehen vermag oder die Idee der vom Feuerwall umgebenen schlafenden Brünnhilde – die Abfolge der Vorgänge und vor allem die aus den einzel- 4 N° 114 Michaela Schuster Fricka KS Johan Botha Siegmund nen Sagenbausteinen zusammengesetzte Opernhandlung aber nach eigenen Überlegungen erstellte und sie ins Gesamtkonzept seines Ring des Nibelungen einverleibte. In diesem nimmt nun die Figur des Gottes Wotan eine ganz zentrale Position ein. Zunächst war zwar der idealisierte Held Siegfried von Wagner als Hauptgestalt in den Mittelpunkt seines Nibelungen-Dramas gestellt worden, doch durch die Erweiterung der ursprünglichen Siegfried-Tragödie durch die Walküre und das Rheingold entstand Siegfried im obersten Gott der Germanen ein Gegengewicht. Genau genommen ist es sogar Wotan, der – wie es der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus formulierte – „die aus heterogenen Handlungen zusammengesetzte Tetralogie zu umspannen“ vermag. Das, was Siegfried nämlich durch die Gewinnung des Ringes im dritten Teil des Zyklus vollbringt, ist nichts anderes als die Ausführung des großen Gedankens von Wotan, den dieser bereits in der Walküre ausspricht: Nur einer könnte, was ich nicht darf Die gesamte Existenz Siegfrieds erhält ja erst durch diesen scheinbar unerfüllbaren Wunsch Wotans ihre Berechtigung,. Und diesen verzweifelten Wunsch äußert Wotan ja nur deshalb, weil sich die von ihm ursprünglich ausersehene Person, Siegfrieds Vater Siegmund, als unbrauchbar herausstellte. Dieser weist zwar zahlreiche Tugenden auf, muss aber scheitern, da er nicht aus eigenem Antrieb handelt, sondern von Wotan gelenkt wird, was Fricka im 2. Akt der Walküre auch zur Sprache bringt. Im Gegensatz zu den acht Walküren, die nur im dritten Akt auftreten, kommt Brünnhilde, der wichtigsten und von Wotan am meisten geliebten, eine ganz eigene Bedeutung zu. Sie ist nämlich nichts weniger als der Wille ihres Vaters Wotan schlechthin, wie Brünnhilde es im Gespräch mit ihm selber sagt: Ain Anger Hunding Juha Uusitalo Wotan Wer bin ich, wär’ ich dein Wille nicht? Der bereits erwähnte Carl Dahlhaus bezeichnete Brünnhilde sogar als Allegorie, ebenso wie Wotans Gattin Fricka: „Die Wotan-Handlung ist ... ein Mono- oder Psychodram: Brünnhilde und Fricka verblassen beinahe zu Allegorien, in denen man die entgegengesetzten Regungen, die in Wotan im Widerstreit miteinander liegen, Gestalt geworden sind. Ist Brünnhilde Wotans Wille ... so ist Fricka Wotans Gewissen.“ Nun fordert aber Wotans Wille beziehungsweise Wunsch ja die Existenz jenes „freien Helden, der die Tat schüfe, die er selbst scheuen muss“. Die, die aber diese Existenz durch die Rettung der schwangeren Sieglinde und die Aufbewahrung des zerbrochenen Schwertes Nothung letztendlich ermöglicht, ist eben die Walküre Brünnhilde. Andreas Láng Die Walküre auf CD und DVD Richard Wagners Walküre verfehlt ihre Wirkung auch zu Hause nicht. Egal, ob auf CD oder DVD, kaum eine Oper wurde so oft (und so gut) eingespielt. Eine kleine, bei weitem nicht vollständige Auswahl an legendären und neueren Aufnahmen, gehört und gesehen von Peter Jarolin. Sir Georg Solti: Für viele Wagnerianer ist der „Jahrhundert-Ring“ in den Sofiensälen entstanden, wo Dirigent Sir Georg Solti von 1958 bis 1965 mit den Wiener Philharmonikern die erste Gesamteinspielung des Rings vorlegte und bei jedem Teil der Tetralogie auf die größten Sänger seiner Zeit zurückgreifen konnte. So auch bei der Walküre (Decca). Denn Solti lotet Wagners Partitur perfekt aus, sorgt mit den hinreißenden Philharmonikern für einen transparenten, dennoch dramatischen Klang. James King ist ein heldischer, strahlender Siegmund, der nie forcieren muss. Mit Régine Crespin hat King eine lyrisch-leuchtende, innige Sieglinde an seiner Seite; mit der unvergessenen Birgit Nilsson ist eine wunderbare Brünnhilde zu hören. Als stimmlich markanter Wotan trumpft Hans Hotter groß auf. Christa Ludwig demonstriert als Fricka, wie „schön“ man Wagner singen kann. Und im Reigen der Walküren finden sich so große Künstlerinnen wie Brigitte Fassbaender (Waltraute) oder Helga Dernesch. Eine Einspielung, die in jedes gut sortierte CDRegal gehört. Bruno Walter: Für Freunde historischer Aufnahmen bietet sich Bruno Walters Walküre (EMI) aus dem Jahr 1935 an. Die auch hier hervorragenden Wiener Philharmoniker (sehr gut die Tonqualität) sorgen für ein eindrucksvolles Klangbild. Lotte Lehmann singt die Sieglinde glaubhaft und vokal makellos und ist dem grandiosen Lauritz Melchior (Siegmund) eine hinreißende Partnerin. Dieses Traumpaar findet in Emanuel List (Hunding), Ella Flesch (Brünnhilde) und in Alfred Jerger (Wotan) kongeniale Partner. Herbert von karajan: Kongenial war auch die Zusammenarbeit zwischen Herbert von Karajan und den Berliner Philharmonikern. Das dokumentiert auch Karajans Walküre-Einspielung (DG) aus dem Jahr 1967. Anders, als etwa bei Solti ist sein Dirigat breiter, 4 1 getragener, was der Wirkung aber keinen Abbruch tut. Régine Crespin ist von der Sieglinde zu einer exzellenten Brünnhilde gereift; den Part der Sieglinde füllt hier Gundula Janowitz perfekt aus. Jon Vickers gibt einen sehr heldischen Siegmund; Martti Talvela ist der gewiss schwärzeste Hunding in der Wagner-Rezeption. Und Thomas Stewart gefällt als nobler, ja schon fast elegant singender Wotan. Bernard Haitink: Dass man eine Walküre auch in der jüngeren Vergangenheit gut besetzen konnte, beweist Dirigent Bernard Haitink in seiner Interpretation aus dem Jahr 1988. Der damalige Wotan vom Dienst, James Morris, singt überragend. Waltraud Meier ist eine grandiose Fricka; die hier hochdramatische Brünnhilde gibt Eva Marton. Ausgezeichnet der Hunding von Matti Salminen. Cheryl Studer gibt dazu eine gute, sehr sichere Sieglinde. Ein wenig problematisch ist nur Reiner Goldberg als doch etwas angestrengter, mitunter heftig forcierender Siegmund. Haitink setzt am Pult des feinsinnigen Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks auf schöne Klangfarben. asher Fisch: Dass Wagner auch in „Down Under“ mehr als funktioniert, beweist Dirigent Asher Fisch mit seiner im Jahr 2004 (Melba) aufgenommenen Walküre-Interpretation. Am Pult des engagierten Adelaide Symphony Orchestras sorgt er für ein klassisches, klar strukturiertes, in vielen Details sehr expressives Klangbild. Die Besetzung kann sich großteils hören lassen. So gibt Stuart Skelton einen tadellosen, in den Höhen sicheren Siegmund, der in Deborah Riedel eine überzeugende Sieglinde findet. Größtes Atout der Aufnahme aber ist Lisa Gasteen als famose, heldische Brünnhilde. Richard Green als Hunding, John Bröcheler als Wotan sowie die Fricka von Elizabeth Campbell gereichen wohl jedem Opernhaus zur Ehre. Wer Die Walküre nicht nur hören, sondern auch sehen will, kann auf DVD ebenfalls auf 7 6 3 2 5 ein reichhaltiges Angebot zurückgreifen. An erster Stelle ist dabei natürlich der Bayreuther „Jahrhundert-Ring“ (DG) von Dirigent Pierre Boulez und Regisseur Patrice Chéreau zu nennen. Einst (1980) heftig diskutiert, ist Chéreaus psychologisch motivierte Inszenierung längst ein Klassiker. Dazu trägt auch das analytische Dirigat von Boulez bei, der dem Orchester höchste Konzentration und Präzision abverlangt. Kaum Wünsche lässt auch die Besetzung offen: Peter Hofmann stand als Siegmund am Zenit seiner Karriere, ebenso wie Gwyneth Jones als Brünnhilde. Jeannine Altmeyer ist eine sehr gute Sieglinde, Matti Salminen wieder einmal ein großartiger Hunding, Donald McIntyre ein nicht minder brillanter Wotan. Dazu kommt noch Gabriele Schnaut als Waltraute. Szenisch und musikalisch genauso spannend ist Harry Kupfers und Daniel Barenboims Bayreuther Deutung aus 1992. Kupfers zeitlose ästhetische Inszenierung lässt den Sängern viel Raum; Barenboim erweist sich wieder als erstklassiger und fundierter Wagner-Kenner. Mit John Tomlinson steht ein fantastischer Wotan auf der Bühne; Anne Evans war damals eine ideale Brünnhilde. Poul Elming gibt einen überzeugenden Siegmund, Nadine Secunde eine ebenso feine Sieglinde. Matthias Hölle einen auch Bayreuth-würdiger Hunding. Auch bei einer der jüngsten (live aufgezeichnet im Gran Teatro del Liceu in Barcelona 2003) Walküre-Produktionen heißt das Leading-Team Harry Kupfer (Regie) und Hans Schavernoch (Bühne). Wieder gelingt Kupfer eine in sich logische Umsetzung; am Pult des Orchesters aus Barcelona steht Bertrand de Billy, der für einen großartigen Wagner-Klang sorgt. Falk Struckmann ist hier als Wotan in Hochform; Deborah Polaski die vokal begeisternde, darstellerisch intensive Brünnhilde. Richard Berkeley-Steele und Linda Watson überzeugen als Siegmund und Sieglinde; Eric Halfvarson als sonorer Hunding und Lioba Braun als Fricka agieren auf höchstem Niveau. Sehenswert. Peter Jarolin ist Kultur-Redakteur des Kurier 8 1) DECCA 455 559-2 (4 CDs) 2) EMI 3 45832 2 (1 CD) 3) DG 457 785-2 (4 CDs) 4) EMI 3 58705 2 (4 CDs) 5) MR 301091-94 (4 CDs) 6) DG 00440 073 4059 (2 DVDs) 7) WARNER 2564 62319-2 (2 DVDs) 8) OA 0911 D (3 DVDs) N° 114 5 Franz Welser-Möst Gelebte Sehnsucht D ie letzte Inszenierung des Ring des Nibelungen im Haus am Ring liegt mittlerweile 15 Jahre zurück. Am 2. Dezember startet die Wiener Staatsoper nun mit der Walküre eine Neuproduktion dieses gewaltigen Musiktheaterwerkes von Richard Wagner. Am Pult steht der zukünftige GMD des Hauses, Franz Welser-Möst, der hier zuletzt mit Strauss’ Arabella und Wagners Tristan und Isolde begeisterte. Das folgende Gespräch führte Andreas Láng. pro:log: Mit der Premiere der Walküre startet die Wiener Staatsoper die Neuproduktion des Ring des Nibelungen. Wie schon zwei Mal in der Geschichte des Hauses wird aber nicht mit Rheingold, sondern eben mit der Walküre begonnen. Warum? Franz Welser-Möst: Die Entscheidung, mit der Walküre, also dem 1. Tag anzufangen und den ersten Teil der Tetralogie, das Rheingold an den Schluss zu setzen, ist unter anderem in der Entstehungsgeschichte des Rings begründet. Wagner hat ja bekanntlich von seiner Grundkonzeption her ebenfalls nicht mit dem Rheingold begonnen. Außerdem glaube ich, und das ist nicht meine Erfindung, man sieht dies etwa auch an der erwähnten Rezeptionsgeschichte in diesem Haus, dass es für das Regieteam besser ist, wenn man Das Rheingold quasi aus dem Rückblick heraus inszeniert. Und hier liegt eigentlich der Hauptgrund für die gewählte Premierenreihenfolge: Wir haben N° 114 mit Direktor Ioan Holender und dem Regisseur Sven-Eric Bechtolf viel über diese Frage nachgedacht, und sind letztlich zum Ergebnis gelangt, dass es durchaus reizvoll ist, im Anschluss an die Rheingold-Premiere im Frühling 2009 sofort den kompletten Ring spielen zu können. p: Interessanter Weise kommt von allen Teilen der Tetralogie die Walküre bei manchen Zuschauern am besten an. Woran kann das liegen? FWM: Ich finde, hier gibt es eine sehr einfache und klare Antwort: Die Walküre ist ein Wurf, was vom Publikum natürlich entsprechend erkannt wird. Die Situation ist im Grunde vergleichbar mit einem anderen großen Weltentheater – mit Goethes Faust, genauer mit Faust I. Selbst wenn man – wie damals bei Peter Stein – das gesamte, ungekürzte Werk vorgesetzt bekommt, vergehen die Stunden während der Aufführung wie im Flug. Faust II hingegen wirkt durch die zahlreichen inhaltlichen und strukturellen Nebengeleise im Vergleich dazu deutlich komplizierter, ja sperriger, und ist daher insgesamt schwerer aufzunehmen. Ähnlich verhält es sich beim Ring: Im Rheingold, in Siegfried oder in der Götterdämmerung sind im Gegensatz zur Walküre zusätzlich zum wesentlichen Handlungsverlauf sehr viele weitere Seitenwege beschreitbar. Dazu gibt es übrigens eine nette Episode aus Wagners eigenem Leben. Als er einst in Zürich öffentlich aus dem Ring vorlas, stellte ihm eine Dame im Auditorium die Frage, was all diese unterschiedlichen inhaltlichen Details, Bezüge, Hinweise etc. denn eigentlich bedeuten sollen, worauf Wagner lapidar zur Antwort gab, dass er es selber nicht wisse. Diese Aussage erleichtert verständlicher Weise die Arbeit der Interpreten nicht, verdeutlicht aber meines Erachtens nach, ein typisches Merkmal des Genies an sich. Offenbar wird im schöpferischen Prozess gelegentlich einiges zu Tage gefördert, dessen Komplexität und Beschaffenheit der jeweils genial Schaffende selbst nicht erkennt, bestenfalls erahnt. p: Wagner hat den Ring ja nicht in einem Zug niedergeschrieben. Während der Arbeit am Siegfried kam es sogar zu einer längeren Unterbrechung, die zu einem Stilbruch innerhalb des Werkes führte. Als Wagner nämlich die © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Komposition wieder aufnahm, nahm er bereits auf die akustische Eigenheit des Bayreuther Festspielhauses mit dem überdachten Orchestergraben Rücksicht. Wie geht man als Dirigent mit dieser Vorgabe um? FWM: Gerade die Walküre mit ihrer manches Mal sehr massiven Orchestermusik – etwa beim Walkürenritt – legt die Vermutung nahe, dass Wagner „sein“ Theater, wie es dann in Bayreuth verwirklich wurde, bereits in Ansätzen im Kopf hatte, selbst als noch keinerlei greifbare Pläne zur Verwirklichung eines solchen Opernhauses existierten. Diese Annahme würde auch erklären, warum er beim Wiederaufnehmen der Kompositionsarbeit die bereits bestehenden Teile nicht rückwirkend nachbesserte. Er hat darüber hinaus bei der Götterdämmerung eindeutig versucht stilistisch dort anzuknüpfen, wo er beim Siegfried aufgehört hatte, war also sehr wohl auf eine gewisse Einheitlichkeit bedacht. Der musikalische Bruch im Siegfried besteht aber, das ist keine Frage, und stellt für den Dirigenten sowie für die Interpreten eine entsprechende Herausforderung dar. Wobei die Änderung ja nicht die Art der Orchestrierung, sondern den Kompositionsstil betrifft. Überbewerten sollte man diesen Bruch andererseits auch wieder nicht. Ich hatte in meiner Studentenzeit das Glück, in München alle WagnerOpern in einer Spielzeit unter der Leitung von Wolfgang Sawallisch zu erleben. Was man bei dieser Zusammenschau sehr gut erkennen konnte, war die Tatsache, dass Wagner sehr wohl seinen eigenen Stil erst finden musste. Das Liebesverbot etwa klingt noch wie ein Werk von Spontini oder Meyerbeer – und erst mit dem Tannhäuser war Wagner wirklich bei sich selbst angelangt. Die erwähnte Stil-Änderung im Siegfried oder Wagners „Alterssprache“ im Parsifal spielten sich dann nur mehr im Rahmen des bereits von ihm gefundenen Weges ab. Der für mich erstaunlichste und schwierigste Teil im Ring ist allerdings das Rheingold, da es das einzige Stück der Tetralogie ist, das man als Konversationsstück beschreiben könnte. Die oftmaligen Anmerkungen in der Rheingold-Partitur, wie vorwärts oder nicht schleppen, zeigen, wie wichtig ihm an den jeweiligen Stellen der sprachliche Aspekt war. Durch die Bezeichnung Vorabend gab Wagner dem Rheingold auch formal eine ganz eigene Bedeutung. Für mich fällt dieser Teil des Rings daher viel mehr aus dem Rahmen als die übrigen Stücke. Ich persönlich finde, nebenbei bemerkt, ganz interessant und amüsant, dass Wagner den Siegfried unterbrach, um eine komische Oper zu schreiben – und schlussendlich den Tristan schuf – eine Tragödie mit dem Personal der Buffo-Oper, wie beispielsweise dem betrogenen Alten. p: Wie genau sollten die Zuschauer die unterschiedlichen Leitmotive kennen, um der Tetralogie bestmöglich folgen zu können? FWM: Wagner ging ja ziemlich raffiniert vor, indem er mittels der Leitmotive ein Nervengeflecht schuf, das unter anderem die psychologische Situation der Figuren wiedergibt. Wenn die Aufführungen szenisch und musikalisch gut sind, werden auch jene Zuhörer, die nicht jedes einzelne Leitmotiv erkennen, intuitiv das Wesentliche begreifen. Es geht also für die Besucher der Vorstellungen selbstverständlich nicht darum, eine schülerhafte fehlerlose Aufzählung zu erbringen. Genauso wichtig wie die Leitmotivig ist aber die harmonische Architektur des Ganzen. Wir wissen aus Berichten, dass Wagner beim Komponieren am Klavier gesessen ist und nicht Melodien spielte, sondern Akkorde anschlug und aus dem jeweiligen harmonischen Aufbau heraus das Weitere entwickelte. Natürlich werden eher wenige die einzelnen Tonarten oder den genauen harmonischen Aufbau nachvollziehen können, aber das ist gar nicht notwendig. Der Interpret muss all diese Details wissen, das Publikum soll sie erleben. Liebe umgegangen wird. Es ist sicher kein Zufall, dass Wagner sich intensiv mit dem frühen Mittelalter beschäftigt hat – was man auch am Tannhäuser sehr gut sieht – mit jener Zeit also, in der der Begriff der Hohen Liebe erfunden wurde und somit die Trennung zwischen geistiger und fleischlicher Liebe erfolgte. Das daraus resultierende Spannungsverhältnis kreierte etwas, was sich in der Romantik zum Schlüsselwort schlechthin entwickelte: die Sehnsucht. Insofern stellen die Werke Wagners, insbesondere der Tristan, in dem das Wort „sehnen“ eine ganz zentrale Bedeutung besitzt, den Höhepunkt in der musikalischen Romantik dar. Das angesprochene Opium in seiner Musik bezieht sich also auf diesen Sehnsuchtsbegriff, er macht uns sehn-süchtig. p: Worin besteht diese typisch opiatische, Katharsis erzeugende Wirkung in der Musik Wagners? FWM: Die abendländische Kultur ist sehr stark davon geprägt, wie mit dem Begriff der Das vollständige Interview finden Sie in der neu herausgegebenen Ring-Broschüre (erhältlich um € 3,50 bei den Billeteuren) sowie unter www.derneuering.at p: Welche Figur im Ring ist für den Dirigenten Welser-Möst am interessantesten? FWM: Die Erda. Sie ist das Zentrum der gesamten Tetralogie, in der doch Mythos und Mystik eine so bedeutende Rolle spielen. Es ist sicher kein Zufall, dass die Auftritte der Erda von Wagner so überaus intensiv konzipiert worden sind. N° 114 © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Sven-Eric Bechtolf Der Ring ist freilich ein Glücksfall D em Wiener Publikum ist Sven-Eric Bechtolf seit seiner erfolgreichen Arabella-Inszenierung am Haus am Ring im Dezember 2006 nun nicht mehr nur als Schauspieler und Schauspielregisseur, sondern auch als Opernregisseur ein Begriff. Gemeinsam mit dem Dirigenten Franz Welser-Möst sowie Rolf und Marianne Glittenberg, mit denen er schon in Zürich einige hochgelobte Produktionen aus der Taufe gehoben hat, wird er an der Wiener Staatsoper in der aktuellen und der kommenden Saison Wagners Ring des Nibelungen neu herausbringen. Anlässlich der Walküren-Premiere am 2. Dezember sprach Oliver A. Láng mit Sven-Eric Bechtolf. pro:log: Wie nähert man sich heute dem Ring? Ist er ein historisches Drama, ein Spiel mit dem Mythos, ein Abbild moderner Politik, alles zusammen, gar nichts davon? Sven-Eric Bechtolf: Der Ring ist, glaube ich, sehr viel auf einmal. Das ist seine Qualität und sein Problem. Seine Entstehung teilt sich ja auch auf zahllose Lebens- und Erkenntnis­ epochen Richard Wagners auf, bei aller Be- N° 114 wunderung für den Meister ist das Werk in meinen Augen eine ziemlich disparate Angelegenheit. Daher kann man nicht sagen, dass der Ring zum Beispiel nur schopenhauerianisch oder ausschließlich von Feuerbach beeinflusst ist oder welchen Einfluss Nietzsche tatsächlich genommen hat, von Proudhon, Herwegh oder Röckel, um nur einige zu nennen, ganz zu schweigen. Ist der Ring romantisch, aufkläre- risch, spirituell, philosophisch, revolutionär, kulturfeindlich, pessimistisch, utopisch? Ja, von allem etwas. So funktioniert eine rein politische Leseart des Rings wie sie George Bernard Shaw exemplarisch geleistet hat zwar für das Rheingold, die Walküre hingegen ist eine mythologisch-psychologische Liebesgeschichte und – zumindest was Wotan betrifft – eine Entwicklung der Willensphilosophie Wagners, der man mit ideologischen oder gar politischen Interpretationen nicht mehr gerecht wird. Vielleicht ist gerade diese Vielgestaltigkeit nicht seine Schwäche, sondern im Gegenteil der Ausweis seiner Welthaltigkeit. Vielleicht tut man dem Ring Unrecht, wenn man versucht, ihn „festzunageln“. Es wird jedenfalls unendlich viel verhandelt und das auch noch auf zahllosen Ebenen. Ich weiß nicht einmal, ob Wagner sich überhaupt über all das bewusst war, oder ob er manches nur erahnt oder erfühlt hat. So sind zahlreiche tiefenpsychologische Aspekte enthalten, die der Zeit weit voraus sind und die sich, wie so vieles im Ring, zwar der Interpretation am Schreibtisch anbieten, sich aber nicht so einfach auf einer Bühne darstellen lassen oder lassen sollen. Wagner hat das Werk zuletzt ja nicht noch einmal final geglättet oder stromlinienförmig einer einzigen Lesart zugeführt, vermutlich bemerkte er, dass das Ding ein wucherndes Eigenleben entwickelt hat, ein im Schlaf-liegendes träumendes Biest geworden war, kurz gesagt: Der Ring ist einfach nicht auszuschöpfen! p: Wo liegen die Schwierigkeiten eines Regisseurs beim Herangehen an das Werk? SEB: Die Grundfrage, die man sich zu allererst stellen muss, lautet: Halte ich die Dunkelheit dieses Werks aus? Unter Dunkelheit verstehe ich das Opake, Undurchsichtige, Traumhafte, in die Welt E.T.A. HoffmannsRagende, gar nicht so sehr das Pessimistische. Ich denke: Man sollte sich dieser schillernden Obskurität stellen. Es hat wenig Sinn zu versuchen, das Ganze zu entschlüsseln und zu säkularisieren, ein Kunstwerk ist eben immer auch etwas Enigmatisches – und das sollte man akzeptieren. Das ist allerdings in einer so beantwortungsseligen und -süchtigen Zeit wie der unsrigen gar nicht so leicht. Als Regisseur wird man dann auf die harte Prüfung gestellt, nicht dem Reflex zu gehorchen, den Ring ununterbrochen zu kommentieren. Sondern Bilder herzustellen, die die Vielgestaltigkeit des Werkes mittransportieren, ohne dem Zuschauer das Gefühl zu geben, nicht mehr das Stück, sondern nur noch die Assoziationsketten des Regisseurs zu bewundern. Dauernd bevormundet zu werden. Alles beantwortet zu bekommen. Ich glaube nicht, dass Wagner uns vorschlägt, alles auf einer Meta-Ebene interpretativ aufzuschlüsseln. Wie immer sich ein Regisseur aber auch entscheiden mag, Wagners Figuren sind plastisch, lebensnah und lebenswarm, sie zwingen uns, ihnen zu folgen, ihre Konflikte sind nachvollziehbar und ohne längeres Sinnen als unsere Konflikte erkennbar. Es ist eben nicht so, dass das nur Ideenträger sind, dazu war Wagner zu sehr Dramatiker. p: Welche Aspekte des Rings sind für Sie als Regisseur besonders interessant? SEB: Für mich ist der Ahnungsbereich, nicht der Konstruktionsbereich spannend – also das Unbewusste und nicht das Bewusste. Aber auch ganz simple Fragen: Wie ist das Verhältnis zwischen den Figuren? Wieso reagiert eine Person so und nicht anders? Erstaunlicherweise sind oft die kleinen, kammerspielhaften Szenen, die in diesem Sinn interessant sind, nicht die großen, mächtigen. Das Schwierige ist auch, Wucht und Finesse in nur einen Ausdruck zu bekommen. Ich möchte aber auch immer wieder darauf zurückverweisen, dass jemand sich all das ausgedacht hat, es ist uns der Ring ja nicht von der Hand der Ewigkeit überreicht worden. Der Ring hat nicht „Recht“, er ist keine Ersatzreligion. Er bildet die Gedankenwelt und vermutlich viel komplexere und fantastischere Bereiche eines einzelnen Menschen, nämlich Richard Wagners ab. Daher ist er natürlich nicht nur überwältigend, sondern auch rührend, irrend und „wähnend“. Denken Sie nur welche Erlösungsqualität er der Liebe zuweist, nicht der christlichen, sondern der zwischen Mann und Frau in all ihren Aspekten. Das ist für einen realistischen Skeptiker wie mich schon beneidenswert befremdlich. SEB: Die Regiebemerkungen sind, wie vieles bei Wagner, von bizarrer Maßlosigkeit. Manches kann man erfüllen, anderes wiederum nicht. Natürlich würde ich gerne den Beginn des Rheingoldes unter Wasser machen, aber das geht nicht einmal mit heutiger Theatertechnik. Grundsätzlich glaube ich jedoch nicht, dass Wagner diese genauen Beschreibungen wirklich alle so auf der Bühne erleben wollte oder gar erwartet hat. p: Wieviel vom Konzept ist schon vor dem Probenbeginn vorhanden? SEB: Natürlich schon sehr viel. Erweisen kann sich alles aber erst auf der Probe. Im Theater existiert nur das, was man sieht, wir gehen da auch zu Fuß. Es stellt sich vieles erst in der Arbeit mit den Sängern heraus: Wie ist die Chemie der Besetzung untereinander, wie funktionieren die Körper der Sänger, welchen Ausdruck bringen sie mit und stellen ihn her, wie wirksam ist eine Geste? Geht eine Szene auf? Aber die Welt, in der das alles stattfindet, ist schon lange fertig. p: Gerade wenn es so viele (unausgesprochene) Bedeutungsebenen gibt: Wieweit muss man den Ring im Märchenhaften, im Mythologischen belassen? SEB: Ich kann nicht allgemein darüber reden, ich habe das Gefühl, für mich in dieser Inszenierung: weit. Bei dieser äußerlichen Treuherzigkeit gibt es immer noch genug Binnenprobleme. Um nur einige zu nennen: Wieso kann Wotan Alberich überwinden, obwohl dieser den Ring am Finger hat? Warum ist Alberich ohne den Ring noch in der Lage, den Ring zu verfluchen? Warum wird uns die Prima Causa, nämlich der Urfrevel Wotans, das Herausschneiden des Speeres aus der Weltesche, das den Weltuntergang zwingend vorbereitet, erst in der Götterdämmerung bekanntgemacht etc. etc. p: Gerade Wagner hat in seinem Ring hochdetaillierte Regiebemerkungen notiert. Wie geht man als Regisseur mit diesen um? p: Auch im Ring, wie in anderen Musikwerken von Wagner, bringt das weibliche Element die Erlösung. SEB: Da nimmt Wagner C. G. Jung in einer erstaunlichen Weise vorweg. Man findet die Anima, die Urmutter: Erda. Das Kind der Erda ist Brünnhilde, sie ist ahnungsvoll, mit den weiblichen Qualitäten gesegnet, mit der Ur-Natur verbunden, in ewiger Weisheit. Der Mann hingegen ist das mörderisch Aktive, beide müssen ausgeglichen werden. Erst dieser Ausgleich zwischen Mann und Frau, die Übereinstimmung und ihr Gleichgewicht erzeugen eine gerechte Welt. Das hat Wagner sehr beschäftigt, wie auch die Emanzipation und die Befreiung der Frau aus der Sklaverei bürgerlicher Moralvorstellungen. p: Zuletzt: Was soll das Publikum aus diesem Ring mitnehmen? SEB: Ich glaube, wenn man es schaffen würde, dass die Zuschauer ein bisschen den Weg abgehen, den man selber gegangen ist, Lust bekämen, das Erlebte, Gehörte und Gesehene ein wenig auf sich zu beziehen, über sich und den Menschen in dieser fundamentalen Weise mit-nachzudenken, ohne dass man sie dazu mit dem Nudelholz gezwungen hätte, wäre das sehr schön. Das vollständige Interview finden Sie in der neu herausgegebenen Ring-Broschüre (erhältlich um € 3,50 bei den Billeteuren) sowie unter www.derneuering.at N° 114 Die Bajadere: Das Königreich der Schatten Im Opiumrausch ins Schattenreich Zur Wiederaufnahme von Vladimir Malakhovs Die Bajadere n der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bevölkerten Abenteurer unterschiedlichster Ausprägungen (der Korsar Conrad, Don Quixote, Ritter Jean de Brienne) und Eskapisten (der Bauer James, Herzog Albrecht, Prinz Siegfried) die Ballettbühne. Mitunter kam es auch vor, dass die Helden der Ballettromantik zu Drogen griffen, um sich auf einen Trip in übernatürliche Sphären zu begeben. Was sie in diesem künstlich herbeigeführten Zustand sahen, war gewöhnlich eine Unzahl von Mädchen. So etwa in dem berühmten Akt Das Königreich der Schatten des „Grand Ballet“ Die Bajadere, in dem die Verfasser des Librettos den Helden Solor inmitten von 36 Tänzerinnen agieren lassen. Aus den Trugbildern des jungen Kriegers kann geschlossen werden, dass die Grundeinstellung dieses Eskapisten keine frohe war. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn Solor hat aus Motiven, die seine Karriere betreffen, die von ihm eigentlich geliebte Frau, Nikia, zugunsten einer gesellschaftlich höher stehenden verlassen. Daraufhin revanchiert sich die durch eine Intrige ihrer Rivalin zu Tode gekommene Nikia und erscheint in vielfacher Multiplikation dem Geliebten im Traum. Am Schluss der Geschichte stellt sich heraus, dass die Ver- 10 N° 114 lassene – eine Tempeltänzerin – beste Beziehungen zu den Göttern hatte, denn diese lassen den Tempel, in dem der Treulose mit Nikias Rivalin Hamsatti Hochzeit feiern möchte, einstürzen. 1999 konnte Vladimir Malakhov an der Wiener Staatsoper mit der Einstudierung des grandiosen, 1877 von Marius Petipa für das Kaiserliche Ballett in St. Petersburg geschaffenen Ballettdramas sein triumphales Debüt als Choreograph und Inszenator eines Klassikers feiern und sich damit würdig in den Kreis jener großen Namen einreihen, die den Fortbestand dieses Hauptwerks der Ballett­ literatur sicherten. Nach erfolgreichen Aufführungen seiner Fassung beim Staatsballett Berlin, dessen Intendant Malakhov ist, kehrt Die Bajadere nun wieder zurück in den Spielplan des Wiener Balletts. Trotz seiner Verpflichtungen in Berlin ließ es sich Malakhov nicht nehmen, die Einstudierung dieser Wiederaufnahme selbst zu leiten. Als Tänzer wird der Wahlösterreicher aber erst im Frühjahr wieder auf der Bühne der Wiener Staatsoper erscheinen – in der Festvorstellung von Schwanensee am 23. März, als Des Grieux in Manon und als Lenski in Onegin. Eine besondere Ehrung wird Malakhov dem- Vladimir Malakhov © Foto: Kurigani I nächst in Wien durch die Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst zuteil. Die seit Juni 2001 in Wien nicht mehr getanzte Bajadere ist nun durchwegs mit neuen Interpreten der Hauptpartien zu erleben: Polina Semionova vom Staatsballett Berlin alterniert mit Aliya Tanikpaeva als Nikia, Vladimir Shishov und Leonid Sarafanov, Gastsolist vom Mariinski-Theater St. Petersburg, tanzen die Partie des Solor, Olga Esina und Maria Yakovleva sind als Hamsatti zu sehen. oz repertoire rollendebüts © Foto: Sabrina Theissen © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger olga esina in Der Nussknacker © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger polina semionova, Nikia am 23. Dezember © Foto: Natasha Rasina der nussknacker leonid sarafanov, Solor am 26. Dezember Die BaJaDere Ballett in vier Akten nach einem Libretto von Marius Petipa und Sergej Chudekow Die obligaten Nussknacker-Vorstellungen „rund um Weihnachten“ gelten Gyula Harangozós am Saisonbeginn vorgestellter Neuproduktion dieses Tschaikowski-Klassikers. Als neues Prinzenpaar sind am 18. Dezember Olga Esina und Roman Lazik zu erleben, Rainer Krenstetter – ehemaliges Mitglied des Wiener Staatsopernballetts und mittlerweile zum Solisten des Staatsballett Berlin aufgestiegen – feiert am 28. Dezember an der Seite von Irina Tsymbal sein Rollendebüt als Prinz Nussknacker (Reprise am 30. Dezember). Nikia Polina Semionova* Aliya Tanikpaeva° Solor Vladimir Shishov* Leonid Sarafanov° Hamsatti Olga Esina* Maria Yakovleva° Großbrahmane Alexandre Romanchenko*° Dugmanta Wolfgang Grascher*° Mahdawaja Mihail Sosnovschi*° Manu-Tanz Venus Villa*° Schatten Kathrin Czerny*°, Anastasia Kurkova*°, Nina Poláková*° Goldener Gott Denys Cherevychko*° u. a. Wiederaufnahme: Sonntag, 23. Dezember 2007* reprisen: 26. Dezember 2007°, 11., 25., 29. Juni 2008 Rainer Krenstetter, Prinz Nussknacker Eno Peci, Drosselmeyer in Der NUSSkNaCker am 28. Dezember 2007 Tänzerabschied Nikolaus Adler Nikolaus Adler schied am 30. November aus dem Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper aus. 1992 an das Wiener Staatsopernballett engagiert, trat er nicht nur in zahlreichen Solopartien hervor, sondern war mit All the Rage (1997), Narzissen, Form im Jetzt des Augenblicks (beide 1998) und Magic and Loss (2000) auch als Choreograph für das Ensemble tätig. Seine neueste Kreation, So foul and fair …, wird am 20. Jänner in der Soirée der Ballettschule der Wiener Staatsoper in der Volksoper Wien zu sehen sein. Geburtstage © Foto: Volksoper Wien / Dimo Dimov Choreographie Vladimir Malakhov nach Marius Petipa Musik Ludwig Minkus inszenierung Vladimir Malakhov Bühnenbild und kostüme Jordi Roig Musikalische einrichtung und Dirigent Michael Halász Olga Esina, Prinzessin Maria Roman Lazik, Prinz Nussknacker in Der NUSSkNaCker am 18. Dezember 2007 Prof. Carlos Gacio, ehemaliger Ballettmeister des Wiener Staatsopernballetts, feiert am 17. Dezember seinen 70. Geburtstag. Der ehemalige 1. Solotänzer des Wiener Staatsopernballetts, ludwig karl, begeht am 21. Dezember seinen 50. Geburtstag. kalender-Tipp Der Kalender 2008 – Ballettschule der Wiener Staatsoper ist erschienen. Idee, Konzept und Fotos: Dr. Gabriele Schacherl. Preis: € 18,90. max und moritz Mit Mihail Sosnovschi und Ian Whalen Lindeman spielen in den Max und Moritz-Aufführungen des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper am 5., 10. und 11. (vormittags) Dezember in der Volksoper Wien zwei neue Protagonisten ihre Streiche. Zwei zusätzliche Vorstellungen dieser Ballettkomödie nach Wilhelm Busch finden aufgrund des großen Erfolges am 22. Dezember (mit Daniil Simkin und Denys Cherevychko in den Titelrollen) und am 4. Jänner (mit Sosnovschi und Lindeman als „gar nicht träges“ Bubenpaar) statt. N° 114 11 repertoire > 1., 7., 12. Dezember im Dezember 2007 Norma Aus der Sicht des Komponisten Vincenzo Bellini war Norma sein bislang bestes Werk. Allerdings entpuppte sich die an der Mailänder Scala zur Uraufführung gekommene Oper nicht von Beginn an als Publikumsrenner. Dabei bietet Norma – neben Bellinis brillanter Musik – auch stofflich Attraktives. Die romantische Handlung, die in dem von Römern besetzten Gallien spielt, mischt geheimnisvolle Druidenatmosphäre mit einer Liebesgeschichte; Leidenschaft und Entsagung halten sich die Waage. Im Dezember kommt die Oper im Haus am Ring dreimal konzertant zur Aufführung. Unter der musikalischen Leitung von Friedrich Haider singt KS Edita Gruberova die Titelpartie, Elīna Garanča gestaltet die Adalgisa, José Cura gibt den römischen Prokonsul Pollione. > 3. Dezember Roméo et Juliette William Shakespeares Romeo und Julia ist nicht nur die bekannteste Liebesgeschichte der Weltliteratur, sie wurde auch in zahllosen unterschiedlichen Fassungen – von Ballett über Film bis Oper – immer wieder aufgegriffen. Charles Gounods Roméo et Juliette zählt dabei zu den wichtigsten Beispielen im Bereich des Musiktheaters, seit ihrer Uraufführung gehört die Oper zu den absoluten Publikumsrennern. An der Wiener Staatsoper ist das Werk in der Inszenierung von Jürgen Flimm und der faszinierenden wie beeindruckenden Lichtarchitektur des internationalen Beleuchtungsdesigners Patrick Woodroffe zu erleben. Es singen unter Dirigent Claude Schnitzler Dina Kuznetsova (Julia), Ramón Vargas (Roméo) sowie Eijiro Kai (Mercutio). > 4. Dezember Tosca Der ehemalige republikanische Konsul Angelotti ist auf der Flucht. In der Kirche San Andrea della Valle trifft er auf den Maler Cavaradossi, einen seiner Anhänger, der ihn versteckt. Als der brutale Polizeichef Scarpia den Maler verhaftet, foltert und zum Tode verurteilt, steht dessen Geliebte, die Sängerin Tosca vor der grausamen Wahl: Nur wenn sie sich Scarpia hingibt, lässt er Cavaradossi am Leben. Zum Schein geht sie auf den Handel ein – und tötet den Polizeichef. Doch er hat sie betrogen: Cavaradossi wird hingerichtet, Tosca stürzt sich verzweifelt von der Engelsburg. Puccinis packende Oper ist im Dezember in einer herausragenden Besetzung zu erleben: José Cura singt den Cavaradossi, Amarilli Nizza die Tosca und Marco Vratogna den Baron Scarpia. > 5., 10., 14., 17., 21. Dezember Boris Godunow Um Zar werden zu können hat Boris Godunow (KS Ferruccio Furlanetto, Bild) in Puschkins Drama und in Mussorgskis Oper schwere Schuld auf sich geladen. Zwar bemüht er sich danach um eine gerechte Herrschaft, aber sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe mehr. In geistiger Umnachtung haucht er seine Seele aus, bevor ihn der Usurpator Grigori (Marian Talaba) vom Thron stürzen kann. Mussorgskis Oper spannt einen großen Bilderbogen, in dem das leidgeprüfte russische Volk neben dem Titelhelden die Hauptrolle spielt. Ihren Siegeszug hat die Oper in der Fassung von RimskiKorsakow angetreten. Heute gibt man zumeist Mussorgskis Original den Vorzug, dessen musikalische Sprache rauer und kühner als die Bearbeitung ist. Es dirigiert Sebastian Weigle. > 8., 11., 15. Dezember La traviata Mit La traviata, uraufgeführt 1853 in Venedig, machte Giuseppe Verdi einen großen Sprung in seiner Entwicklung als Opernkomponist. Erstmals hat er sich nicht nur auf die Darstellung menschlicher Gefühle beschränkt, sondern auch das gesellschaftliche Milieu der Kurtisane Violetta Valéry (Norah Amsellem) musikalisch einzufangen versucht. Als sie ganz unerwartet ihrer großen Liebe, dem jungen Alfredo (Joseph Calleja) begegnet, möchte sie ein neues Leben beginnen und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Doch die Todkranke opfert letztlich ihre Liebe, weil Alfredos Vater Giorgio Germont (Hausdebüt: Vladimir Stoyanov) in dieser Verbindung einen Skandal befürchtet, vor allem in Hinblick auf die Verehelichung seiner eigenen Tochter. 12 N° 114 > 19., 22. Dezember L’elisir d’amore Aus dem umfangreichen Musiktheaterschaffen Donizettis ragt L’elisir d’amore als eine seiner beliebtesten Opern hervor. Stets hofft das Publikum mit dem verliebten Nemorino, der seine Adina mit Hilfe eines vermeintlichen Liebestrankes zu gewinnen versucht. Meisterhaft sind die heiteren Figuren der Oper geformt: der Soldat Belcore, der quacksalberische Dulcamara und natürlich das liebenswerte Paar Adina und Nemorino. Fast nicht zu glauben, dass Donizetti dieses Werk in der Rekordzeit von nur zwei Wochen verfasst hatte! In der Wiener Staatsoper ist L’elisir d’amore im Dezember zweimal zu erleben: mit den Rollendebütanten Teodora Gheorghiu (als Adina) und Giuseppe Filianoti (als Nemorino) sowie Ambrogio Maestri (Dulcamara). Es dirigiert Alfred Eschwé. > 25., 27. Dezember Die Zauberflöte Freimaureroper oder Märchenspiel? Antike Weisheit oder Wiener Vorstadtdenken? Mozarts Die Zauberflöte lässt viele Deutungen zu, erlaubt zahlreiche Wege der Interpretation. Die Suche Taminos nach Pamina, aber auch nach geistiger Erleuchtung steht im Kontrast zu jener des Papageno, der sich weitaus weniger hehre Ziele steckt. An der Staatsoper wird die Inszenierung Marco Arturo Marellis jedenfalls sowohl der ästhetischen, der intellektuellen, aber auch der unterhaltsamen Ebene des Werkes gerecht. Unter der musikalischen Leitung von Alfred Eschwé ist Charles Castronovo in der Rolle des Tamino zu erleben, die Pamina singt Genia Kühmeier (Bild), den Papageno Hans Peter Kammerer, Walter Fink gibt den Sarastro und Ana Durlovski die Königin der Nacht. > 29. Dezember Il barbiere di Siviglia Rossinis Meisterwerk Il barbiere di Siviglia ist eines der unterhaltsamsten Werke des Musiktheaters überhaupt: Das Werben des Grafen Almaviva um Rosina, die entsprechenden Vereitlungsversuche ihres Vormundes Doktor Bartolo und natürlich Figaros pfiffiges und raffiniertes Ränkewerk sorgen stets für beste Stimmung. Nicht zuletzt, da das Haus am Ring mit Günther Rennerts unvergänglicher Inszenierung über einen mehr als bewährten Regieklassiker verfügt. Unter der musikalischen Leitung von Fabio Luisi steht die Oper im Dezember einmal auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper: Michaela Selinger singt die Rosina, Hausdebütant Roberto De Candia den Figaro, Antonino Siragusa (Bild) den Grafen Almaviva, Wolfgang Bankl den Doktor Bartolo und Ain Anger den Basilio. > 31. Dezember Die Fledermaus Am 31. Dezember steht traditionsgemäß die wohl populärste Operette auf dem Spielplan: Johann Strauß’ Fledermaus. Sie versprüht gute Laune und deckt zugleich schonungslos die charakterlichen Schwächen der Protagonisten auf, beglückt mit einem Happy End ohne je in Gefühlsduselei zu versinken und begeistert durch einen unerschöpflich scheinenden melodischen Einfallsreichtum. Den cholerischen Eisenstein, der auf einem Ball nach schönen Frauen Ausschau hält statt eine Arreststrafe abzusitzen singt KS Bo Skovhus, seine Gattin Rosalinde verkörpert Silvana Dussmann, den hinterhältigen Falke gibt Adrian Eröd, als steinreicher Prinz Orlofsky ist Elisabeth Kulman zu erleben, als Frosch erstmals Cornelius Obonya. Es dirigiert Bertrand de Billy. > 1., 8., 23., 25., 26., 30. Dezember sowie weitere geschlossene Schulvorstellungen Nibelungenring für Kinder „Von fünf bis 99“ lautet die Altersangabe für Wagners Nibelungenring für Kinder von Matthias von Stegmann. Der Autor, Regisseur und Theatermacher schuf frei nach Wagner eine einstündige RingFassung, die ein eigenständiges Stück und keine Verkleinerung des Originals ist. Einzelne Handlungselemente und Figuren wurden aus dem Original übernommen, frei verarbeitet – und an das jugendliche Publikum angepasst. Hirofumi Misawa brachte dazu Wagners Musik in ein neues Klanggewand und sorgte für eine adaptierte Instrumentation. Das erfolgreiche Werk kam in Japan zur Uraufführung, wurde für Wien überarbeitet und feierte im vergangenen November eine (von Jung und Alt) bejubelte Premiere im mobilkom austria Zelt auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper. N° 114 13 Debüts an der Wiener Staatsoper Die Walküre 2. Dezember 2007 amanda mace, Helmwige Bayerischen Staatsoper, beim Rossini Festival in Pesaro, an der Met, in Rom, Bologna und Paris. Erfolge feierte er unter anderem als Lescaut (Manon Lescaut), Malatesta (Don Pasquale), Taddeo (L’italiana in Algeri), Albert (Werther), Figaro (Il barbiere di Siviglia), in der Titelrolle von Gianni Schicchi, als Belcore (L’elisir d’amore), Papageno (Die Zauberflöte), Falstaff und Ford (Falstaff), Antonio (Linda di Chamounix), Leporello (Don Giovanni), Silvio (Pagliacci), Sharpless (Madama Butterfly), Enrico (Lucia di Lammermoor) und Melitone (La forza del destino). Amanda Mace Vladimir Stoyanov Die amerikanische Sopranistin amanda Mace wurde in Rolla, Missouri, geboren und studierte an der University of MissouriKansas City bei Gustavo Halley. Meisterklassen besuchte sie u. a. bei Evelyn Lear und Thomas Stewart. Sie ist Preisträgerin bedeutender internationaler Gesangwettbewerbe, bereits als 25-jährige gab sie ihr Debüt als Leonore in Fidelio. Sie sang daraufhin die Titelpartien u. a. in Ariadne auf Naxos, Tosca und Suor Angelica. Sie hatte Auftritte unter anderem an der Oper Leipzig, der Bayerischen Staatsoper, der Vlaamse Oper in Gent und bei den Bayreuther Festspielen (2007: Eva in Die Meistersinger von Nürnberg). Als Konzertsängerin gastierte sie bisher u. a. mit Dirigenten wie Kent Nagano, Herbert Blomstedt, Christian Thielemann, Helmuth Rilling oder Peter Schneider. Zukünftige Engagements führen sie ans Teatro del Liceu in Barcelona, erneut nach Bayreuth und an die Oper von San Diego. Festival und beim Puccini-Festival in Torre del Lago. Erfolgreich war er bislang u. a. als Sharpless (Madama Butterfly), Don Carlos (La forza del destino), Guido di Monforte (I vespri siciliani), Graf Luna (Il trovatore), Onegin (Eugen Onegin), Ford (Falstaff), Giorgio Germont (La traviata), Ernesto (Il pirata), Belcore (L’elisir d’amore), Enrico (Lucia di Lammermoor), Marcello (La Bohème), Don Carlos (Ernani), Renato (Un ballo in maschera) oder Miller (Luisa Miller). il BarBiere Di SiViGlia 29. Dezember 2007 roberto de candia, Figaro Die FleDerMaUS 31. Dezember 2007 cornelius obonya, Frosch Cornelius Obonya wurde in Wien geboren und studierte am Max Reinhardt-Seminar in seiner Heimatstadt. Von 1992 bis 1999 war er an der Schaubühne Berlin tätig, seit 2000 ist er am Burgtheater engagiert. Cornelius Obonya wurde unter anderem mit dem O. E. Hasse-Preis ausgezeichnet. Im Burgtheater war er in zahlreichen Produktionen, wie etwa Anton Tschechows Der Kirschgarten (als Trofimow), in Tennessee Williams’ Die Katze auf dem heißen Blechdach (als Gooper), in William Shakespeares Cornelius obonya Der Bariton roberto De Candia begann ursprünglich als Cellist, ehe er sein Gesangsstudium bei Lajos Kozma und Sesto Bruscantini aufnahm. Zu seinen wichtigsten Engagements zählen Auftritte beim Glyndebourne Festival, an der Semperoper, an der Mailänder Scala, bei den Salzburger Festspielen, am Royal Opera House Covent Garden, an der roberto De Candia la TraViaTa 8. Dezember 2007 vladimir stoyanov, Giorgio Germont Vladimir Stoyanov wurde in Bulgarien geboren, studierte an der Musikakademie in Sofia und danach an der Bulgarischen Akademie für Kunst und Kultur in Rom bei Nicolai Ghiuselev. 1996 debütierte er in Sofia als Posa (Don Carlo). Seither war er an vielen wichtigen Häusern zu hören, so am Teatro Regio in Turin, an der Mailänder Scala, der Deutschen Oper Berlin, der Zürcher Oper, am Teatro La Fenice in Venedig, beim Macerata- 14 N° 114 Was Ihr Wollt (als Narr), in Friedrich Schillers Don Carlos (als Domingo) oder in Heinreich von Kleists Das Käthchen von Heilbronn (als Gottschalk) zu erleben. Er arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Luc Bondy, Andrea Breth, Robert Wilson oder Roland Koch zusammen. Auch an zahlreichen TVund Kinoproduktionen war Cornelius Obonya beteiligt, so etwa in Rotwein oder tot sein, Mein Herz niemandem oder Die Heilerin. Sebastian Weigle Seelenverwandtschaft S ein Debüt im Haus am Ring im Februar 2006 mit Beethovens Fidelio konnte erfolgreicher nicht sein: „Sebastian Weigle ... begeisterte mit einer erfrischenden, klaren, aber auch leidenschaftlichen Lesart“, hieß es etwa in der Presse, „Eindrucksvolles Debüt“ titelte die Kronen Zeitung. Nun kehrt der gebürtige Berliner, den die Deutschen Musikkritiker zum Dirigenten des Jahres 2003 gewählt hatten, für fünf Vorstellungen von Mussorgskis Boris Godunow zurück an das Pult der Wiener Staatsoper. Mit Sebastian Weigle, dem designierten musikalischen Leiter der Frankfurter Oper und derzeitigen Musikdirektor des Liceu in Barcelona, sprach Andreas Láng. pro:log: Sie haben u. a. Klavier und Horn studiert. Planten Sie von Anfang an, den Beruf des Dirigenten auszuüben? Sebastian Weigle: Nein, eigentlich nicht. Ich wollte immer Musiker werden, und konnte zunächst gar nicht abschätzen, wie umfangreich die Aufgaben eines Dirigenten eigentlich sind. Es war immer der verstärkte Wunsch meines Vaters, der das Amt eines Kantors und Landeskirchenmusikdirektors von Berlin und Brandenburg ausübte sowie meines ebenfalls als Dirigent tätigen Onkels, dass ich diesen Beruf ergreife. Und da mir gegen Ende meines Studiums ziemlich langweilig wurde und ich, trotz der Position eines Solohornisten der Staatskapelle Berlin noch Zeit fand, etwas nebenher zu machen, folgte ich dem Wunsch der Verwandtschaft und studierte Dirigieren und ein wenig Gesang dazu. Heute bin ich sehr dankbar dafür, dass ich sehr viel als Pianist und vor allem als Hornist gearbeitet habe und dadurch fast 15 Jahre im Orchester sitzen durfte. p: Als Orchestermusiker konnten Sie die Arbeit eines Dirigenten also aus nächster Nähe beobach- ten, was für Ihren heutigen Beruf natürlich von Vorteil ist. SW: Glücklicherweise konnte ich als Hornist meine Orchesterstimmen insgesamt bald auswendig und suchte deshalb nach neuen Herausforderungen. Es war zum Beispiel spannend, zu analysieren, woran es liegen konnte, wenn ein Dirigent mit einer Stelle nicht zurechtkam. p: Dass Sie die Orchesterstimmen so schnell auswendig konnten, rührt wohl auch von Ihrer vielseitigen musikalischen Ausbildung? SW: Bei uns daheim wurde sehr viel Hausmusik gemacht, etwas, was heutzutage leider immer seltener wird. Dieses regelmäßige monatliche Zusammentreffen, um mit Freunden Stapel von Triosonaten und ähnlichem auf allen möglichen Instrumenten, die gerade herumstehen, vom Blatt zu spielen oder das Singen in diversen Chören, prägt natürlich sehr und macht den Betreffenden entsprechend aufnahmebereit. Ich selbst habe sechs Kammermusikgruppen gehabt und auch nachts mit der VIELHARMONIE in Jazzkellern gespielt. © Foto: Bayreuther Festspiele GmbH / Jochen Quast p: Nur nebenbei: Haben Sie ein absolutes Gehör? SW: Ja. p: Sie haben ein breitgefächertes Repertoire: Verändert sich im Laufe der Karriere die Vorliebe? Mehr deutsches Fach, dann wieder mehr italienisches, russisches ... SW: Auch in diesem Fall gilt der alte Spruch, ‚es gibt nur gute und schlechte Musik‘. Mir ist jedes Stück meines Repertoires mehr oder weniger gleich lieb, sonst würde ich es nicht machen. Ich möchte ungern gegen meinen Willen und gegen mein Gefühl andirigieren müssen. Selbstverständlich liegt mir das deutsche Fach sehr am Herzen, da es sich um meine Muttersprache handelt, und ich in dieser Tradition – obwohl eigentlich viel mehr mit der Musik Bachs und Händels, also mit Kantaten und Oratorien – groß geworden bin. p: Boris Godunow ist nicht die einzige russische Oper in Ihrem Repertoire? Ergaben sich diese Werke, wie etwa auch die Pique Dame, weil Sie angefragt wurden, oder haben Sie diese Werke schon zuvor per Interesse einstudiert? SW: Für fast alle Werke wurde ich zunächst angefragt und habe sie dann erst gelernt. Über die russischen Opern bin ich aber insofern sehr glücklich, weil Russisch eine jener Sprachen ist, die ich sehr liebe und lesen kann. Im Osten Deutschlands war die russische Sprache Pflichtprogramm. Ich denke außerdem, dass es eine gewisse Seelenverwandtschaft in meinem Empfinden für die russische Musik gibt, mit ihren sehnsuchtsgetriebenen, in eine opulente unverwechselbare Harmonik eingepackten, endlosen Melodien. (lacht) p: Welche Fassung von Boris Godunow haben Sie bereits gemacht? SW: Die Urfassung, 2004 in Barcelona, die 2008 in Dresden wieder kommen wird. Natürlich vermisst man in der Version die große weibliche dramatische Gesangspartie und so freue ich mich, das Stück hier an der Wiener Staatsoper einmal in einer anderen Fassung zu lesen – noch dazu in dieser tollen Besetzung mit der wunderbaren Elisabeth Kulman als Marina. Selbstverständlich freue ich mich auch ganz besonders auf den großartigen Ferruccio Furlanetto, einen Meister in der Rolle des Boris. Sebastian Weigle an der Wiener Staatsoper 2007/2008 Dirigent / Boris Godunow: 5., 10., 14., 17., 21. Dezember N° 113 15 Hoch hinaus Michaela Selinger singt die Rosina in Il barbiere di Siviglia © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger B 16 N° 114 esonders bejubelt wurde der zauberhafte Cherubino Michaela Selingers, die mit ihrem Voi che sapete an die großen Interpretinnen dieser Partie in der Staatsoper anschloss.“ So urteilte Karlheinz Roschitz, Kultur-Ressortleiter der Kronen Zeitung, nach dem großen Asien-Gastspiel der Staatsoper im Herbst dieses Jahres. Michaela Selinger also: Dem Wiener Publikum durch zahlreiche Rollen bereits gut bekannt, als Mércèdes in der Carmen ebenso wie als Stéphano in Roméo et Juliette, als Wellgunde im Ring, als Fjodor in Boris Godunow, Idamante in Idomeneo – oder als besagter Cherubino in Le nozze di Figaro. Der Beginn ihres Sängerlebens lag – wie so oft – im Elternhaus begründet. Dem Musikinteresse der Eltern folgend lernte Michaela Selinger – „mit mehr oder weniger Engagement“ – Klavier, um später einer Empfehlung ihres Musiklehrers zu folgen und das Linzer Musikgymnasium zu besuchen. „Ich sang im Chor der Schule, den damals Franz Welser-Möst oft dirigierte. Die Probensituation mit Dirigent, Orchester, Solisten und Chor fand ich sehr ansprechend. Damals dachte ich mir zum ersten Mal: Ich möchte Konzertsängerin werden!“ Wobei, so erzählt ihr damaliger Musiklehrer, der inzwischen legendäre Balduin Sulzer, der Berufswunsch schon damals deutlich schärfer umrissen gewesen sein soll. Denn auf die Frage, was Michaela Selinger werden wolle, antwortete sie spontan: „WagnerSängerin!“ Doch bis zur ersten Wagner-Rolle sollte es noch ein wenig dauern. „Aber mir wurde die Berührung mit der Musik wichtig und es zeigte sich, dass ich mich im Singen besser finden konnte als bis dahin im Klavierspiel.“ Es folgte der Gesangsunterricht. „Mein Studium in Lied und Oratorium an der Musikuniversität Wien schloss ich in der Klasse Berry/Holl ab. Walter Berry förderte mich sehr früh und Robert Holl weckte in mir die Lust an der Sprache. Brigitte Fassbaender erlebte ich zwar nur kurz in einem Meisterkurs, profitierte aber trotzdem sehr von diesem Kontakt.“ Wesentlich war ihr weiters der Unterricht bei Kurt Widmer in Basel. Doch auch im Gespräch mit Kollegen findet die Sängerin stets Anregung. Interessierte sie sich zunächst noch weniger für das Musiktheater als für den Konzertgesang und das Lied, so folgten bald erste Schritte am Opernpodium. Denn: „Kein Unterricht kann die Praxis auf der Bühne ersetzen!“ Eine Donna Elvira in Don Giovanni in Bad Hall, einige freie Produktionen (darunter die erste WagnerPartie!, eine konzertante Flosshilde im Rheingold), ein wenig Barockmusik in Basel – bis Heide Rabal sie beim Belvedere-Wettbewerb entdeckte und nach Klagenfurt holte. In Wien debütierte sie schließlich am 1. September 2005 als zweite Dame in der Zauberflöte: „Man singt hier an der Staatsoper doch mit einem anderen Gefühl, es ist ein wirklich großes Haus mit Tradition. Und einem fachkundigen Publikum: was einerseits fantastisch ist, andererseits aber auch eine große Verantwortung bedeutet,“ erinnert sie sich an ihre ersten Monate. Die aktuelle Saison brachte und bringt zwei wichtige Partien – die Rosina in Il barbiere di Siviglia und den Komponisten in Ariadne auf Naxos. „Die Rosina“, erzählt Selinger, „bietet eine sehr schöne, breite Palette an Ausdrucksmöglichkeiten. Sie ist in manchen Momenten energisch, in anderen aber wiederum ganz fragil. Jedenfalls ist sie eingezwängt und versucht sich freizuspielen. Wie das endet, sieht man ja später in Le nozze di Figaro. Vielleicht geht es weniger um die Liebe zum Grafen Almaviva, als um die Gelegenheit, von Bartolo wegzukommen.“ Als große, spannende Herausforderung folgt der Komponist im Frühjahr 2008. Schritt für Schritt hat Selinger sich in den letzten Jahren dieser Partie angenähert. „Das Wesentliche der Figur liegt für mich darin, dem sprunghaft wechselnden Ausdruck dieses sich selbst unglaublich ernst nehmenden Komponisten flexibel zu folgen. Ich freue mich sehr, dass Direktor Holender mir diese Partie übertragen hat und dieses Vertrauen in mich setzt. Das spornt an!“ Oliver Láng Michaela Selinger, wichtige Partien an der Wiener Staatsoper 2007/2008 Rosina / Il barbiere di Siviglia: 29. Dezember; 4. Jänner Magdalena / Die Meistersinger von Nürnberg: 12., 16., 19., 23., 26. Jänner Nicklausse / Les Contes d’Hoffmann: 3., 6., 9. März Komponist / Ariadne auf Naxos: 27., 31. März; 4. April Cherubino / Le nozze di Figaro: 30. April; 3., 6. Mai Meg Page / Falstaff: 18., 21., 24., 27., 30. Mai Blickpunkt Ausgezeichnet „Er hat unendlich vieles mit uns und für uns getan. 163 Vorstellungen dirigiert, 16 verschiedene Opern und sechs Premieren: Manon Lescaut, Ernani, Jenůfa, Jonny spielt auf, Fliegender Holländer, Pique Dame – und die Zauberflöte für Kinder. Er war auf Gastspielen der Staatsoper in Japan, in Korea, China und Singapur, in Valencia und Bukarest. Eine breite und wunderbare Zusammenarbeit mit einem der ganz großen Dirigenten unserer Zeit, der eine ganz eigene Eigenschaft hat: Seiji Ozawa ist ein Mann ohne Feinde. Das ist rar, das ist selten!“ so Direktor Ioan Holender bei seiner Laudatio anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper – die höchste Auszeichnung, die das Haus am Ring zu vergeben hat – an den Musikdirektor des Hauses am Ring. Die Verleihung wurde im Anschluss an die letzte Pique Dame-Vorstellung der Premierenserie von Bundesministerin Dr. Claudia Schmied vorgenommen. Überaus herzlich der Dank des Maestro: „Ich bin glücklich, hier die Gelegenheit zu haben, mit diesen wunderbaren Musikern arbeiten zu dürfen!“ nie zum Klamauk degradiert. … Welch ein Theater! Hingehen, ansehen!“ Überaus lobende Worte auch in den Salzburger Nachrichten, so meinte Ernst Strobl in seiner Re- zension abschließend: „Das alles wird spritzig, mit köstlichen Gags und niemals kindisch erzählt. Das macht diesen Kinder-Ring zu einer Kostbarkeit.“ Vielversprechend partie von Les Contes d’Hoffmann in Hamburg einen Erfolg feierte, sang an der Wiener Staatsoper bereits – im Jahr 2002 – den Alfredo in La traviata. Ambrogio Maestri, der sich in der Spielzeit 2004/2005 dem Publikum des Hauses am Ring vorgestellt hatte, singt in dieser Saison auch die Titelpartie im Falstaff. Zu hören ist weiters Markus Eiche (Belcore), der seit September zum Ensemble der Staatsoper gehört und u. a. als Jeletzki (Pique Dame), Marcello (La Bohème) und als Minister in Fidelio zu hören war. In dieser Saison wird er u. a. noch Frank/Fritz in der Wiederaufnahme von Korngolds Die tote Stadt im Mai 2008 singen. Bejubelt „Wagner meets Mozart – ein Triumph!“ titelte Gert Korentschnig im Kurier nach der Premiere. „Eine der besten Opernproduktionen seit langem“, „hinreißend, glänzend, erstklassig und noch dazu so wichtig“ nennt er Wagners Nibelungen für Kinder. Die Produktion, von Matthias von Stegmann erdacht, geschrieben, inszeniert, feierte im November im mobilkom austria Kinderopernzelt auf der Dachterrasse der Staatsoper ihre deutschsprachige Ur- und europäische Erstaufführung. Karl Löbl in Österreich: „Matthias Stegmann hat das ursprünglich für Japan erfundene Konzept den Wiener Möglichkeiten ideal angepasst, das Spiel sowohl kind- als auch erwachsenengerecht inszeniert, dessen Unterhaltungswert Gleich drei Künstler geben am 19. Dezember in L’elisir d’amore ihr Rollendebüt im Haus am Ring: Teodora Gheorghiu (Bild) als Adina, Giuseppe Filianoti als Nemorino und Ambrogio Maestri als Dulcamara. Teodora Gheorghiu debütierte 2004 als Gianetta im Liebestrank an der Wiener Staatsoper und ist in der aktuellen Spielzeit neben der Adina unter anderem als Adele in der Fledermaus, Lisa in La sonnambula, Papagena in Die Zauberflöte, Waldvogel in Siegfried sowie Barbarina in Le nozze di Figaro zu hören. Giuseppe Filianoti, der zuletzt in der Titel- N° 114 17 OPer in radio und TV Die WieNer STaaTSOPer im radio 2. 12. 200 / 1.00 Uhr / Ö1 Live-Übertragung der premiere aus der Wiener Staatsoper richard Wagner > Die Walküre Orchester der Wiener Staatsoper; Dirigent: F. Welser-Möst Mit: N. Stemme (Sieglinde), J. Botha (Siegmund), A. Anger (Hunding), J. Uusitalo (Wotan), E. Johansson (Brünnhilde), M. Schuster (Fricka), u. a. 2. 12. 200 / 15.0 Uhr / Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin GeSaMTOPerN auf Ö1 1. 12. 200 / 1.0 Uhr Gaetano Donizetti > l’elisir d’amore Aufgenommen am . 4. 14 in der Metropolitan opera New York Chor und Orchester der Metroplitan Opera; Dirigent: M. Rudolph Mit: L. Pavarotti (Nemorino), J. Blegen (Adina), J. Reardon (Belcore), E. Flagello (Dulcamara) . 12. 200 / 1.0 Uhr Christoph Willibald Gluck > iphigénie en Tauride Übertragung aus der Metropolitan opera New York Chor und Orchester der Metropolitan Opera; Dirigent: L. Langrée Mit: S. Graham (Iphigénie), P. Domingo (Oreste), P. Groves (Pylade) W. Shimell (Thoas) u. a. 15. 12. 200 / 1.0 Uhr Bedrich Smetana > Das Geheimnis Aufgenommen am . 10. 200 im prager Nationaltheater Chor und Orchester des Prager Nationaltheaters Dirigent: Z. Müller Mit: M. Podskalsky (Malina), K. Jalovcová (Roza), M. Haan (Blazenka), R. Janal (Kalina), T. Cerny (Vit), J. Sulzenko (Bonifac), J. Brezina (Skrivanek), I. Kusnjer (Maurermeister) u. a. 22. 12. 200 / 1.0 Uhr Georg Friedrich Händel > alcina Aufgenommen am . 12. 200 im Wiener Konzerthaus Ensemble Matheus, Leitung und Violine: J.-C. Spinosi Mit I. Kalna (Alcina), V. Kasarova (Ruggiero), O. Pasichnyk (Morgana), S. Prina (Bradamante), X. Mas (Oronte), J. Gauthier (Oberto) und F. Lis (Melisso) 2. 12. 200 / 1.0 Uhr Gioachino rossini > la gazza ladra Aufgenommen am 10. . 200 im rahmen des rossini opern Festivals pesaro Haydn Orchester Bozen und Trient, Prager Kammerchor Dirigent: L. Jia Mit: P. Bordogna (Fabrizio), M. Pertusi (Il Podestá), M. Cantarero (Ninetta), M. Custer (Pippo), K. Papatheologou (Lucia), A. Esposito (Fernando), D. Korchak (Giannetto) u. a. 1. 12. 200 / 1.05 Uhr Jacques offenbach > Orpheus in der Unterwelt Aufgenommen am . . 200 in der Volksoper Wien Chor und Orchester der Volksoper Wien Dirigent: F. Ludwig Mit: C. Baumgärtel (Pluto), C. Hartmann (Jupiter), S. Reinthaller (Orpheus), J. Bird (Eurydike), P. Matič (Styx), W. Gratschmaier (Merkur), H. Papouschek (Juno), M. Dorak (Diana), G. Pichowetz (Cupido), E. Mangold (Öffentliche Meinung) GeSaMTOPerN auf radio Stephansdom Beginn jeweils um 20.00 Uhr 01. 12. 200 r. Wagner: Siegfried, 200 04. 12. 200 Gounod: Mireille, 12 0. 12. 200 Händel: agrippina, 11 0. 12. 200 r. Wagner: Götterdämmerung, 200 11. 12. 200 offenbach: les Contes d’Hoffmann, 14 1. 12. 200 y Soler: ifigenia in aulide, 200 15. 12. 200 Mozart: le nozze di Figaro, 200 1. 12. 200 Mozart: Don Giovanni, 154 20. 12. 200 Mozart: Così fan tutte, 1 22. 12. 200 puccini: la Bohème, 15 1. 12. 200 Strauß: Die Fledermaus, 155 1 N° 114 Meldung Auf Dr. Elisabeth Hirschmann folgt Peter Blaha als Chefredakteur der Kulturzeitschrift Bühne. Bevor er bis Ende der vergangenen Saison als Chefdramaturg an der Wiener Staatsoper engagiert war, war er bereits einmal als Chefredakteur an der Bühne tätig. Staatsopernmuseum Wegen der großen Nachfrage werden die Abendführungen im Staatsopernmuseum von dessen Leiterin, Mag. Therese Gassner, wieder aufgenommen. Thema ist die Geschichte der Wiener Staatsoper seit 1955. Zugleich wird auch geschildert, wie der Betrieb eines Opernhauses von der Größe der Wiener Staatsoper funktioniert. Die nächste Führung findet am Dienstag, den 18. 12. 2007 um 18.00 Uhr im Staatsopernmuseum im Hanuschhof statt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Anmeldung unter der Wiener Telefonnummer 51444 2100 oder via Mail unter [email protected] gebeten. Der Eintritt samt Führung kostet € 5,50 ringbroschüre Anlässlich des neuen Ring des Nibelungen präsentiert die Wiener Staatsoper eine ProduktionsBroschüre mit Besetzungen, Terminen, Interviews (mit Franz WelserMöst und Sven-Eric Bechtolf) sowie einem Abriss der Wiener Aufführungsgeschichte. Die Broschüre ist um 3,50 bei den Billeteuren erhältlich. www.derneuering.at Die neue, umfassende Produktions-Webseite www.derneuering.at bietet Informationen, Besetzungen, Neuigkeiten und Hintergründe zum neuen Ring des Nibelungen an der Wiener Staatsoper. Die Seite wird laufend aktualisiert und erweitert; zahlreiche Interviews, Biografien, Fachtexte sowie Beiträge zur Wiener Rezeptionsgeschichte und ein eigener Ring-Newsletter runden das breite online-Angebot ab. rollendebüts franz Welser-möst (Dirigent) Johan botha (Siegmund) ain anger (Hunding) Juha uusitalo (Wotan) eva Johansson (Brünnhilde) michaela schuster (Fricka) caroline Wenborne (Gerhilde) alexandra reinprecht (Ortlinde) aura twarowska (Waltraute) sophie marilley (Siegrune) daniela denschlag (Grimgerde) zoryana kushpler (Schwertleite) cornelia salje (Roßweiße) in Die Walküre am 2. Dezember 2007 sebastian Weigle (Dirigent) roxana constantinescu (Fjodor) daniela denschlag (Amme) eijiro kai (Schtschelkalow) elisabeth kulman (Marina Mnischek) Janusz monarcha (Warlaam) aura twarowska (Schenkenwirtin) boaz daniel (Rangoni) in BOriS GODUNOW am 5. Dezember 2007 teodora gheorghiu (Adina) giuseppe filianoti (Nemorino) ambrogio maestri (Dulcamara) in l’eliSir D’aMOre am 19. Dezember 2007 teodora gheorghiu (Papagena) in Die ZaUBerFlÖTe am 25. Dezember 2007 ileana tonca (Adele) in Die FleDerMaUS am 31. Dezember 2007 Wagner-austellung Anlässlich der Premiere von Richard Wagners Die Walküre präsentiert die Wiener Staatsoper eine Ausstellung zur Entstehung und Wiener Rezeptionsgeschichte dieses Werkes. Gezeigt werden neben Dokumenten und Exponaten zur Genese der Walküre auch historische Aufnahmen aus der Aufführungshistorie des Hauses am Ring. Zusätzlich bietet die Ausstellung auch Notenmaterial der Wiener Erstaufführung des Werkes von 1877 sowie Erläuterungen zur Binnenstruktur und den Personenkonstellationen der Oper. Mit großem Erfolg las Sven-Eric Bechtolf im November als erste Einstimmung auf den neuen Ring die gesamte Walküren-Dichtung von Richard Wagner. Die restlichen drei Teile der Tetralogie folgen jeweils vor den entsprechenden Premieren – so liest Bechtolf in der Staatsoper den kompletten Siegfried am 6. April 2008. Als Audio-Book ist der gesamte, von Sven-Eric Bechtolf gelesene Ring im November im Verlag Col Legno erschienen: auf acht CDs (mit einer zusätzlichen mp3-CD)! Gastspiel Mit zwei semikonzertanten Aufführungen von Mozarts Don Giovanni gastierte die Wiener Staatsoper im vergangenen November in Luxembourg. Damit besuchte das Ensemble des Hauses am Ring in wenigen Wochen beide Europäische Kulturhauptstädte 2007 – Sibiu und Luxembourg. Im restlos ausverkauften Großen Saal der 2005 eröffneten, attraktiven Philharmonie ernteten Dirigent, Sänger, Orchester und Chor außerordentlichen Jubel, insgesamt waren mehr als 2.600 Besucher ge- Werkeinführungen Auch im Dezember bietet die Wiener Staatsoper eine Reihe von Werkeinführungen zu ausgewählten, weniger bekannten Werken des Musiktheaters an. Jeweils eine halbe Stunde vor Beginn aller Vorstellungen von Boris Godunow und Die Walküre sind im Gustav Mahler-Saal kurze Vorträge zu erleben: Dabei wird Wissenswertes rund um die Biografie des Komponisten, die Entstehung des Werkes, die Aufführungsgeschichte präsentiert sowie die jeweiligen musikalischen Besonderheiten vorgestellt. kommen, die Aufführungen mitzuerleben. Unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer spielte das Wiener Staatsopernorchester, es sangen KS Bo Skovhus (Don Giovanni), Stefan Kocán (Komtur), Ricarda Merbeth (Donna Anna), KS Michael Schade (Don Ottavio), Roxana Briban (Donna Elvira), Wolfgang Bankl (Leporello), KS Angelika Kirchschlager (Zerlina), Hans Peter Kammerer (Masetto) sowie die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Jubiläen © Foto: Fayer, Wien lesung Ihr Debüt im Haus am Ring als Aida im Jahre 1947 war zugleich der Startschuss zur internationalen Karriere: Am 15. Dezember feiert kS Hilde Zadek, die 1977 zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannte wurde, ihren 90. Geburtstag. Die 1917 in Bromberg geborene Sopranistin floh 1934 vor den Nazis ins damalige Palästina, wo sie u. a. als Krankenschwester in Jerusalem arbeitete. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Rose Pauly und Ria Ginster. Triumphe erntete sie an allen wichtigen Bühnen der Welt. An der Wiener Staatsoper sang sie insgesamt 39 verschiedene Rollen in 786 Vorstellungen, so etwa Ariadne auf Naxos, Amelia (Un ballo in maschera, Simon Boccanegra), Santuzza, Elisabeth (Don Carlo), Donna Elvira und Donna Anna, Chrysothemis, Gräfin Almaviva, Feldmarschallin, Desdemona, Leonora (La forza del destino, Il trovatore), Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) oder Tosca. Zuletzt stand sie 1971 als Gerhilde in Die Walküre auf der Staatsopernbühne, war aber weiterhin als gefragte Gesangspädagogin tätig. Hanny Steffek-Moser, der Wiener Staatsoper verbunden, feiert ihren 80. Geburtstag. Im Haus am Ring debütierte die Sängerin 1951 mit der Adele in der Fledermaus, sang in der Folge unter anderem Zerlina in Don Giovanni, Christine in Intermezzo, Susanna und Cherubino in Le nozze di Figaro, Sophie im Rosenkavalier – eine Rolle, die sie international an die 300-mal sang – und Pamina in der Zauberflöte. Steffek, die ihren ersten Bühnenauftritt als Erster Knabe (in der Zauberflöte) unter Wilhelm Furtwängler bei den Salzburger Festspielen gegeben hatte, war mit dem Volksopern-Direktor, Präsident der Salzburger Festspiele und langjährigem Musikvereins-Chef Albert Moser verheiratet. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie immer wieder mit wesentlichen Pultgrößen wie Sir Georg Solti, Josef Krips, Hans Knappertsbusch, Christoph von Dohnányi, Karl Böhm oder Joseph Keilberth zusammen, trat an den führenden Häusern der Musikwelt und bei wichtigen Festivals auf. Zuletzt war sie an der Staatsoper am 15. April 1970 als Cherubino zu hören. N° 114 1 CDs und DVDs aktuell Ein absoluter Wagnerianer Sony 88697148282 (1 CD) Die Interpretationen des 1982 verstorbenen Pianisten Glenn Gould lassen kaum jemanden kalt: sie werden entweder wütend abgelehnt oder heftig bejubelt. Dies gilt auch für seine von ihm selber verfassten Wagner-Transkriptionen. 1973 spielte Gould, der sich als „absoluter Wagnerianer“ bezeichnete, drei dieser Klavierbearbeitungen ein, die nun neu aufgelegt wurden. Natürlich handelt es sich bei diesen, also beim Meistersinger-Vorspiel, bei Siegfrieds Rheinfahrt oder beim Siegfried-Idyll nicht um Wiedergaben einer üblichen Klavierauszugsversion, sondern um Neufassungen, die sich frei an der Vorlage entlang hanteln. Gould versah die einzelnen Passagen mit neuen musikalischen Architekturen, die in ihren polyphonen Strukturen etwas an Bach erinnern. Wobei Gould das Augenmerk immer wieder auf diverse Nebenstimmen richtet und dadurch neue Zusammenhänge aufdeckt - etwa die Verwandtschaft zwischen Siegfried-Idyll und Liszts h-Moll Sonate. Ob man Gould mag oder nicht, spannend zu hören sind diese „Schöpfungen“ allemal. (al) Bravouröse Strauss-Welten EMI 0946 3 78797 2 6 An der Wiener Staatsoper ist sie die Sieglinde in der neuen Walküre; wer Nina Stemme zusätzlich als Strauss-Sängerin erleben möchte, sei auch auf ihre bei EMI erschienene CD verwiesen. Auf dieser ist sie als Salome in der Schluss-Szene der gleichnamigen Oper zu hören, ebenso im Finale von Capriccio (als Gräfin); weiters singt sie die Vier letzten Lieder. Man hört: Eine gut geführte, schlackenlose Stimme, die mit Kraft und Ausdruck, vor allem aber mit der nötigen Kantigkeit aufwartet. Stemme bringt die Sinnlichkeit in Strauss’ Musik voll zur Geltung, versteht sich auf eine Nuancenzeichnung und lässt immer wieder ihren Sopran aufstrahlen. Dazu kommen eine gute Sprachverständlichkeit und ein besonderes Vermögen, für die stets richtige Atmosphäre zu sorgen. Woran auch der Dirigent der Aufnahme, Antonio Pappano, seinen Anteil hat. Er führt das Orchester des Royal Opera House Covent Garden mit Gespür und hohem Differenzierungsvermögen einfach bravourös durch die Strauss’schen Klangwelten. Eine ausgezeichnete Aufnahme! (OL) Viva Rolando! VIRGIN CLASSICS 505102 2 1 (2CDs, 1 DVD) War er in den letzten Monaten auch nicht auf der Bühne zu erleben, so kann sich doch jeder Villazón-Fan seinen persönlichen Opernabend mit dem Tenor gestalten. „Viva Villazón!“ heißt die üppige Ton- und Bildsammlung, die nun im Handel erhältlich ist. Und nennt sich das Ganze auch „Best-of“, so ist es mehr als das: Zwei CDs und eine DVD werden in dem Paket angeboten, man hört einen sehr weiten Querschnitt aus dem Repertoire des Tenors. Angefangen bei Monteverdi über Donizetti, Verdi, Puccini, Massenet, Bizet, Berlioz, Tschaikowski, Gounod, Cilea… Highlights aus zahlreichen Opern, überaus musikalisch und mit schönem Timbre gebracht. Man kann Villazóns Weg durch die Opernwelt anhand dieser großen Auswahl gut folgen, seine Stimme in vielen Facetten kennen lernen. Auf der DVD findet sich schließlich ein Mitschnitt eines Konzertes in Prag, bei dem Villazón einmal mehr Sympathiepunkte sammelt, wenn auch das Dirigat von Marco Zambelli mit Leidenschaften geizt. Alles in allem: Eine schöne und reichhaltige Sammlung! (OL) Besser kaum möglich DG 00440 073 4371 20 N° 114 Einige Jahre bevor Otto Schenk die Fledermaus an der Wiener Staatsoper inszenierte, schuf er 1972 eine geniale Studioversion, bei der er mit der bestmöglichen Besetzung arbeiten konnte: Eberhard Waechter als Idealverkörperung des Eisenstein, Gundula Janowitz als eine ebensolche Rosalinde, Waldemar Kmentt als Alfred, Renate Holm als Adele, Heinz Holecek als Falke, Erich Kunz als Frank und natürlich Schenk selbst als Frosch. Ungewöhnlich, aber um nichts weniger eindrucksvoll, Wolfgang Windgassen als – ausnahmsweise – fetter, alter und verlebter Prinz Orlofsky. Mit Karl Böhm, den Wiener Philharmonikern und dem Wiener Staatsopernchor standen außerdem weitere Garanten für eine bestmögliche musikalische Wiedergabe zur Verfügung. Das Bestechende an der Inszenierung sind einerseits die zahlreichen Details, die beredter sind als so mancher Holzhammer in anderen szenischen Interpretationen, als auch die richtige Humor-Dosierung, die ein zu viel stets vermeidet. Eine bessere Realisierung der Fledermaus ist kaum möglich. (lá) Staatsoper historisch Die erste Walküre in Wien D ie günstige, ja lärmende Aufnahme der Walküre am ersten Abend unterliegt keinem Zweifel. Ob der Erfolg ein nachhaltiger, bleibender sein werde, muss die Zukunft lehren“, vermerkte Eduard Hanslick, Wiens berühmt-berüchtigter Musikkritiker und Feuilletonist, nach der Erstaufführung des Werkes am 5. März 1877 an der Wiener Hofoper. Hanslick, der schon der Urauffüh- Amalie Materna als Brünnhilde rung des gesamten Ring des Nibelungen in Bayreuth beigewohnt und ganz nach seiner Art bissige (zum Teil falsche, wenn auch brillant formulierte) Anmerkungen gefunden hatte, zeigte sich in Wien weitaus milder, als vielleicht erwartet. Zwar störten ihn „Übermaß und Übertreibung“ an Richard Wagners Musik, doch gestand er gerade der Aufführung der Hofoper (der heutigen Staatsoper) eine musikalisch wie szenisch gelungene Gestaltung zu. Im Vergleich mit Bayreuth und dem Bayreuther Festspielhaus gab er dem Haus am Ring in vielerlei Hinsicht den Vorzug. „Scenisch ist Alles besser, als in Bayreuth. Der so wichtige Vorgang des Zweikampfes im zweiten Acte, in dem Bayreuther Arrangement ganz unverständlich, wirkt hier ebenso deutlich als effectvoll. Die auf schnellen Rossen über die Bühne sprengenden Walküren bieten ein wildmalerisches Bild, während die Bayreuther Schlachtjungfrauen, unberitten, nur von ihren Pferden prahlten.“ Hier wäre allerdings anzumerken, dass es nicht die Darstellerinnen der Walküren waren, die auf den (lebendigen) Pferden saßen, sondern polnische Reiter, die gewissermaßen als Stunt-Doubles einsprangen, quer durch das Haus und effektvoll über die Bühne galoppierten. Und auch künstlerisch schätzte Hanslick die Wiener Aufführung hoch ein: „Was den musikalischen Theil betrifft, so ist das Hof­ operntheater in der glücklichen Lage, zwei der hervorragendsten, um das Bayreuther Festspiel besonders verdiente Künstler sein zu nennen: Frau Amalie Materna, die gewaltige und diesmal auch maßvolle Darstellerin der Brunhilde, und Capellmeister Hanns Richter, der im Enthusiasmus für das Werk jede Anstrengung zu vergessen schien und doch im Enthusiasmus keinen Augenblick die dem Commandirenden unentbehrliche Kaltblütigkeit verlor.“ Diesen beiden Künstlern ist es auch zu verdanken, dass Wien bereits ein dreiviertel Jahr nach der Uraufführung des Ring-Zyklus’ am Grünen Hügel die Walküre zeigen durfte. Denn beide Wiener Ensemblemitglieder traten – wie von Hanslick angemerkt – in der Bayreuther Uraufführung auf; allerdings knüpfte der damalige geschäftstüchtige Direktor der Hofoper, Franz Jauner, an diese Gastier-Erlaubnis die Bedingung, dass Wagner eine Aufführung der Walküre in Wien genehmigen müsse. Gerade auf Hans Richter wollte Wagner freilich ebenso wenig verzichten wie auf die Sopranistin Amalie Materna, der er überaus freundschaftlich zugetan war und die sein Schaffen begleitete. „Brünnhilde dort, Kundry hier – Jederzeit des Werkes Zier“ lautet etwa eine Widmung, die der Komponist ihr auf eine Photografie notierte; und die Sängerin setzte sich tatsächlich, bis ins hohe Alter, jederzeit für Wagners Werk und Wirken ein. Gespielt wurde Die Walküre im Haus am Ring (in der Ausstattung von Josef Hoffmann, Gilbert Lehner und Alfred Moser) jedoch nicht vollständig: Der Wotan der Produktion, Emil Scaria, machte sein Auftreten von zwei Strichen in seiner Partie im zweiten Akt abhängig. Die Aufführung jedenfalls geriet zum Fest, selbst wenn ein Rezensent der Wiener Zeitung „Ermüdung. Abspannung. Langweile“ im Publikum festgestellt haben will. Die Begeisterung, der sich auch die anwesende kaiserliche Familie anschloss, war enorm, der Applaus von größter Intensität. Noch im selben Jahr stand das Werk weitere 18-mal auf dem Spielplan, in Summe kam diese Produktion auf insgesamt 152 Aufführungen – so viele, wie seither mit Abstand keine nachfolgende Walküren-Inszenierung mehr im Haus am Ring erreichen sollte. Oliver Láng Die Walküren-Premieren der Staatsoper 5. März 1877 4. Februar 1907 20. April 1930 2. Dezember 1946 (im Theater an der Wien) 2. April 1957 22. November 1981 19. Dezember 1992 2. Dezember 2007 N° 114 21 abos & Zyklen auf einen Blick Abo 2 4. Dezember 2007, 19.30 Uhr, Tosca (Puccini) Abo 7 14. Dezember 2007, 18.30 Uhr, Boris Godunow (Mussorgski) Abo 8 21. Dezember 2007, 18.30 Uhr, Boris Godunow (Mussorgski) Abo 11 12. Dezember 2007, 19.30 Uhr, Konzertant: Norma (Bellini) Abo 12 19. Dezember 2007, 20.00 Uhr, L’elisir d’amore (Donizetti) Abo 14 3. Dezember 2007, 19.00 Uhr, Roméo et Juliette (Gounod) Abo 15 10. Dezember 2007, 18.30 Uhr, Boris Godunow (Mussorgski) Abo 16 17. Dezember 2007, 18.30 Uhr, Boris Godunow (Mussorgski) Abo 19 13. Dezember 2007, 17.30 Uhr, Die walküre (Wagner) Bellini-Zyklus 7. Dezember 2007, 19.30 Uhr, Konzertant: Norma Feiertag-nachmittag zyklus 8. Dezember 2007, 16.00 Uhr, La traviata (Verdi) Verdi-Zyklus 11. Dezember 2007, 19.30 Uhr, La traviata Zyklus italienische oper 22. Dezember 2007, 20.00 Uhr, L’elisir d’amore (Donizetti) Zyklus Ballettneuproduktionen 23. Dezember 2007, 19.00 Uhr, Wiederaufnahme die bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volks­ oper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr. An jedem 1. Samstag im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Info unter den Arkaden im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 178,- und € 157,-) für alle Vorstellungen der Saison sind bereits ab 1. Juni 2007 an den Tageskassen erhältlich. Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30. 10. und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. Juni verkauft. Bitte beachten Sie, daß bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekanntgegeben. Telefonischer Kartenvorverkauf für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969 Kartenverkauf via Internet: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2007, 8 Uhr; StandbyTickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr. Tickets unter: www.wiener-staatsoper.at sowie www.culturall.com Kinderermässigung: Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung, ausgenommen Premieren sowie am 31. Dezember, ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes muß diese Kaufbestätigung bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließlich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte eingetauscht werden. Karten für Kurzentschlossene: Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater. at-CARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 30,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wieviele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekanntgegeben. Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Stehplatzberechtigungskarte: Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2007/2008 zum Preis von € 60,- ab 1. Juni 2007 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Stehplatzschecks für Balkon und Galerie: Zum Preis von € 75,- ist ab 1. Juni 2007 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 100,-, gültig für Balkonund Galeriestehplätze für die Saison 2007/2008, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte – einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 21 Uhr), Vergünstigungen für Inhaber eines StaatsopernAbonnements. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „BallettBonus“ für die Saison 2007/2008 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 • Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 630 • Tonbanddienst der Post: 1518 • Ganzjährig Führungen in der Wiener Staatsoper: Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421 Staatsopernführungen im Dezember 2007 02. 12. 10.00* 03. 12. 05. 12. 13.00 06. 12. 08. 12. 10.00*11.00 13.00 09. 12. 10.00*11.00 13.00 10. 12. 13. 12. 13.00 14. 12. 16. 12. 10.00* 13.00 17. 12. 20. 12. 13.00 23. 12. 09.00 10.00* 22 N° 114 14.00 15.00 14.00 14.30 15.15 14.00 14.30 15.15 14.00 14.00 15.00 14.00 25. 12. 13.00 26. 12. 13.00 27. 12. 13.00 28. 12. 29. 12. 13.00 30. 12.10.00* 11.00 13.00 31. 12. 13.00 14.00 14.00 14.00 14.30 14.00 14.00 14.00 15.00 15.00 15.00 15.15 15.00 15.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung: Tel. 51444/2606 bzw. 2421, Fax: 51444/2626 * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne und des mobilkom austria Kinderopernzeltes. (Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung) Spielplan Dezember 2007 1 Sa 2 So 3 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.30-22.30 / Preise A Konzertante Aufführung: Norma (Vincenzo Bellini) Haider • Gruberova, Garanča, Wenborne; Cura, Dumitrescu, Talaba 17.00-21.45 / Preise P / Werkeinführung Premiere: Die walküre (Richard Wagner) Welser-Möst • Bechtolf, R. Glittenberg, M. Glittenberg • Stemme, Johansson, Schuster, Mace, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Denschlag, Kushpler, Salje; Botha, Anger, Uusitalo 19.00-22.00 / Abo 14 / Preise B / Werkeinführung Roméo et Juliette (Charles Gounod) Mo Schnitzler • Kuznetsova, Selinger, Twarowska; Vargas, Roider, Kai, Kammerer, Pelz, Bankl, Fink, Moisiuc 4 19.30-22.15 / Abo 2 / Preise A Di 5 Mi 6 Tosca (Giacomo Puccini) 18.30-22.30 / Preise B / Werkeinführung Boris Godunow (Modest Mussorgski) Weigle • Constantinescu, Tatulescu, Denschlag, Kulman, Twarowska; Furlanetto, Silvasti, Kai, Holl, Talaba, Monarcha, Jelosits, Šramek, Zednik, Moisiuc, Pelz, Daniel, Unterreiner 17.30-22.15 / Preise A / Werkeinführung Die walküre (Richard Wagner) Welser-Möst • Stemme, Johansson, Schuster, Mace, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Denschlag, Kushpler, Salje; Botha, Anger, Uusitalo 7 19.30-22.30 / Bellini-Zyklus / Preise A Konzertante Aufführung: Norma (Vincenzo Bellini) Haider • Gruberova, Garanča, Wenborne; Cura, Dumitrescu, Talaba 8 Sa So 17 Mo 18 Di 19 Mi Carignani • Nizza; Cura, Vratogna, Monarcha, Woldt, Kobel, Unterreiner, Simić Do Fr 16 11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 16.00-18.45 / Feiertag-Nachmittag Zyklus / Preise A la traviata (Giuseppe Verdi) 20 Do 21 Fr 22 Sa 23 So Haider • Amsellem, Marilley, Elmgren; Calleja, Stoyanov, Kobel, Sim, Kammerer, Simić 9 So 10 Mo 11 Di 12 Mi 13 Do 14 Fr 15 Sa 17.00-21.45 / Preise A / Werkeinführung Die walküre (Richard Wagner) Welser-Möst • Stemme, Johansson, Schuster, Mace, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Denschlag, Kushpler, Salje; Botha, Anger, Uusitalo 18.30-22.30 / Abo 15 / Preise B / Werkeinführung / CARD Boris Godunow (Modest Mussorgski) Weigle • Constantinescu, Tatulescu, Denschlag, Kulman, Twarowska; Furlanetto, Silvasti, Kai, Holl, Talaba, Monarcha, Jelosits, Šramek, Zednik, Moisiuc, Pelz, Daniel, Unterreiner 19.30-22.15 / Verdi-Zyklus / Preise A la traviata (Giuseppe Verdi) Haider • Amsellem, Marilley, Elmgren; Calleja, Stoyanov, Kobel, Sim, Kammerer, Simić 19.30-22.30 / Abo 11 / Preise A Konzertante Aufführung: Norma (Vincenzo Bellini) Haider • Gruberova, Garanča, Wenborne; Cura, Dumitrescu, Talaba 17.30-22.15 / Abo 19 / Preise A / Werkeinführung Die walküre (Richard Wagner) Welser-Möst • Stemme, Johansson, Schuster, Mace, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Denschlag, Kushpler, Salje; Botha, Anger, Uusitalo 18.30-22.30 / Abo 7 / Preise B / Werkeinführung Boris Godunow (Modest Mussorgski) Weigle • Constantinescu, Tatulescu, Denschlag, Kulman, Twarowska; Furlanetto, Silvasti, Kai, Holl, Talaba, Monarcha, Jelosits, Šramek, Zednik, Moisiuc, Pelz, Daniel, Unterreiner 19.30-22.15 / Preise A la traviata (Giuseppe Verdi) Haider • Amsellem, Marilley, Elmgren; Calleja, Stoyanov, Kobel, Sim, Kammerer, Simić Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. November 2007 Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von 24 Mo 25 Di 26 Mi 27 Do 28 Fr 29 Sa 30 So 31 Mo 17.00-21.45 / Preise A / Werkeinführung Die walküre (Richard Wagner) Welser-Möst • Stemme, Johansson, Schuster, Mace, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Denschlag, Kushpler, Salje; Botha, Anger, Uusitalo 18.30-22.30 / Abo 16 / Preise B / Werkeinführung Boris Godunow (Modest Mussorgski) Weigle • Constantinescu, Tatulescu, Denschlag, Kulman, Twarowska; Furlanetto, Silvasti, Kai, Holl, Talaba, Monarcha, Jelosits, Šramek, Zednik, Moisiuc, Pelz, Daniel, Unterreiner 19.00-21.15 / Preise Ballett (C) / CARD Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Esina; Lazik, Kourlaev 20.00-22.15 / Abo 12 / Preise B L’elisir d’amore (Gaetano Donizetti) Eschwé • T. Gheorghiu, Tonca; Filianoti, Eiche, Maestri 17.30-22.15 / Preise A / Werkeinführung Die walküre (Richard Wagner) Welser-Möst • Stemme, Johansson, Schuster, Mace, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Denschlag, Kushpler, Salje; Botha, Anger, Uusitalo 18.30-22.30 / Abo 8 / Preise B / Werkeinführung Boris Godunow (Modest Mussorgski) Weigle • Constantinescu, Tatulescu, Denschlag, Kulman, Twarowska; Furlanetto, Silvasti, Kai, Holl, Talaba, Monarcha, Jelosits, Šramek, Zednik, Moisiuc, Pelz, Daniel, Unterreiner 20.00-22.15 / Zyklus italienische Oper / Preise B / CARD L’elisir d’amore (Gaetano Donizetti) Eschwé • T. Gheorghiu, Tonca; Filianoti, Eiche, Maestri 11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.00-21.45 / Zyklus Ballettneuproduktionen / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Wiederaufnahme: Die Bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Halász • Semionova, Esina; Shishov, Romanchenko Wir wünschen allen freunden der wiener staatsoper gesegnete weihnachten 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa / Matthias von Stegmann) 19.00-22.00 / Preise A die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Eschwé • Durlovski, Kühmeier, Ivan, Salje, Baechle, T. Gheorghiu; Fink, Castronovo, Eiche Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Simić 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.00-21.45 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Die Bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Halász • Tanikpaeva, Yakovleva; Sarafanov, Romanchenko 19.00-22.00 / Preise A die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Eschwé • Durlovski, Kühmeier, Ivan, Salje, Baechle, T. Gheorghiu; Fink, Castronovo, Eiche Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Simić 19.00-21.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Tsymbal; Krenstetter, Peci 19.30-22.15 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini) Luisi • Selinger, Ivan; Siragusa, Bankl, De Candia, Anger, Unterreiner 11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 18.00-20.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Tsymbal; Krenstetter, Peci 19.00-22.30 / Preise G die fledermaus (Johann Strauß) de Billy • Dussmann, Kulman, Tonca, Tatulescu; Skovhus, Šramek, Pecoraro, Eröd, Jelosits, Obonya N° 114 23 Vorschau Jänner 2008 1 Di 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.00-22.30 / Preise A Die Fledermaus (Johann Strauß) 16 Mi de Billy • Reinprecht, Kulman, T. Gheorghiu; Roider, Larsen, Obonya 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo 15 Di 19.00-22.30 / Preise A Die Fledermaus (Johann Strauß) 17 19.00-21.15 / Familien-Zyklus (Ballett) / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 18 de Billy • Dussmann, Kulman, Tonca; Skovhus, Larsen, Obonya DER nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Esina; Lazik, Peci 19.30-22.15 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini) Luisi • Selinger; Siragusa, Bankl, De Candia, Anger 19.30-22.15 / Preise A / Werkeinführung Werther (Jules Massenet) M. Armiliato • Koch; Villazón, Eiche 16.00-17.45 / Sonntag-Nachmittag-Zyklus / Preise B Do Fr 19 Sa 20 So Salome (Richard Strauss) 21 19.00-21.15 / Abo 13 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 22 Soltesz • Baechle, Nylund; Roider, Larsen DER nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Esina; Lazik, Peci 19.00-21.45 / Preise A / Werkeinführung Mo Di Werther (Jules Massenet) 23 19.00-21.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 24 M. Armiliato • Koch; Villazón, Eiche DER nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Kicevska; Simkin, Peci 20.30-22.45 / Abo 19 / Preise B l’elisir d’amore (Gaetano Donizetti) Eschwé • T. Gheorghiu; Korchak, Daniel, Sim 19.00-21.45 / Preise A / Werkeinführung Mi Do 25 Fr Werther (Jules Massenet) 26 17.00-22.15 / Preise N Musikalische Neueinstudierung: 27 M. Armiliato • Koch; Villazón, Eiche Die meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner) Thielemann • Merbeth; Struckmann, Anger, Eröd, Botha 18.00-20.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper DER nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Tanikpaeva; Hatala, Kourlaev 19.00-22.15 / Stadtabo / Preise B Sa So 28 Mo 17.00-22.15 / Preise N Die meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner) Thielemann • Merbeth; Struckmann, Anger, Eröd, Botha 19.00-22.15 / Preise B Don giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) Koenigs • Iveri, Briban; Schrott, Pirgu, Muraro 19.30-22.45 / Preise A Manon (Jules Massenet) M. Armiliato • Amsellem; Villazón, Dumitrescu, Eiche 17.00-22.15 / Preise N Die meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner) Thielemann • Merbeth; Struckmann, Anger, Eröd, Botha 18.30-21.45 / Abo 24 / Preise B Don giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) Koenigs • Iveri, Briban; Schrott, Pirgu, Muraro 19.00-22.15 / Preise A Manon (Jules Massenet) M. Armiliato • Amsellem; Villazón, Dumitrescu, Eiche 18.30-21.45 / Abo 1 / Preise B Don giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) Koenigs • Iveri, Briban; Schrott, Pirgu, Muraro 17.00-22.15 / Preise N Die meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner) Thielemann • Merbeth; Struckmann, Anger, Eröd, Botha 18.30-21.15 / Abo 17 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper manon (MacMillan – Massenet, Lucas) Rhodes • Yakovleva, Papava; Tewsley, Kourlaev, Grascher 19.00-22.15 / Abo 7 / Preise A Manon (Jules Massenet) M. Armiliato • Amsellem; Villazón, Dumitrescu, Eiche 17.00-22.15 / Preise N Die meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner) Thielemann • Merbeth; Struckmann, Anger, Eröd, Botha 19.30-22.15 / Abo 21 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper manon (MacMillan – Massenet, Lucas) Rhodes • Yakovleva, Papava; Tewsley, Kourlaev, Grascher 19.30-21.45 / Stadtabo / Preise B l’elisir d’amore (Gaetano Donizetti) M. Armiliato • Reinprecht; Pirgu, Kai, Šramek Don giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) 29 Keine vorstellung 19.00-21.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 30 Keine vorstellung 31 Wiener Opernball 2008 Koenigs • Iveri, Briban; Schrott, Pirgu, Muraro DER nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Tanikpaeva; Hatala, Kourlaev Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. November 2007 Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von 24 N° 114 Di Mi Do