Kompetenzzentrum Medizin – Ethik – Recht Helvetiae (MERH) Universität Zürich Kompetenzzentrum Medizin – Ethik – Recht Helvetiae (MERH) Freiestrasse 15 CH-8032 Zürich Telefon +41 44 634 36 83 Telefax +41 44 634 49 37 www.merh.uzh.ch UZH, MERH, Freiestrasse 15,CH-8032 Zürich To whom it may concern Prof. Dr. iur. utr. Brigitte Tag Vorsitzende Leitungsausschuss Telefon +41 44 634 39 39 Telefax +41 44 634 49 37 [email protected] Zürich, 13. Juli 2015 Kompetenzzentrum Medizin – Ethik – Recht Helvetiae MERH Jahresbericht 2014 Seite 1/7 Inhalt Einführung ............................................................................................................................. 3 Winterschool zum Thema „Personalisierte Medizin“ .............................................................. 3 Tagung und Seminar „Frühstart ins Leben“ ........................................................................... 3 Mitgliedervollversammlung .................................................................................................... 3 Tagung „Rechtliche und ethische Fragen vor und nach der Geburt“...................................... 4 Mittagsveranstaltungen MERH zu den Themen „Stalking“ und „Nottestamente“ ................... 4 Tagung und Seminar „Zur Zukunft der Fortpflanzungsmedizin“ ............................................. 4 Rechtsgutachten „In vitro-Fertilisation (IVF) und obligatorische Krankenpflegeversicherung“ 4 CAS MedLawUZH 2014 ........................................................................................................ 5 Vorträge 2014 (Auszug) ........................................................................................................ 5 Seite 2/7 Einführung Das Kompetenzzentrum Medizin – Ethik – Recht Helvetiae MERH darf auf ein ebenso ereignisreiches wie erfolgreiches Jahr zurückblicken. So konnte eine Vielzahl bedeutender interdisziplinärer Veranstaltungen und Projekte realisiert werden. Das MERH war sehr aktiv im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, des inneruniversitären Wissensaustauschs und der Weiterbildung. Die durchwegs erfreulich verlaufene Berichtsperiode soll im Folgenden anhand einiger Höhepunkte kurz geschildert werden: Winterschool zum Thema „Personalisierte Medizin“ Die Winterschool zum Thema „Personalisierte Medizin“ wurde gemeinsam mit der Graduate School von Life Science Zürich (UZH / ETH) organisiert und fand zwischen dem 20. und 29. Januar 2014 statt. Die interdisziplinäre Planung und Durchführung gestattete neben praxisnahen Case Studies auch den Einbezug herausragender Experten auf diesem Feld. Es referierten unter anderem Prof. Dr. Vincent Mooser (Centre hospitalier universitaire CHUV vaudois), Dr. Ernesto Guarin (F. Hoffmann-La Roche Ltd.), Prof. Dr. Ernst Hafen (ETH Zürich), Prof. Dr. Konrad Basler (Universität Zürich) und Prof. Dr. Thomas Gächter (Universität Zürich). Tagung und Seminar „Frühstart ins Leben“ Ein weiterer Höhepunkt des Jahres 2014 war die in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neonatologie des UniversitätsSpitals Zürich sowie dem PhD BmEL / Law Track organisierte Tagung zum Thema „Frühstart ins Leben“ vom Freitag, 11. April 2014. In der Schweiz kommen jedes Jahr rund 300 Kinder viel zu früh, d.h. vor 28 vollendeten Schwangerschaftswochen oder mehr als drei Monate vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt, Tendenz steigend. Diese extremen Frühgeborenen haben heute die Chance, dank hochspezialisierter Medizin zu überleben, aber gleichzeitig ein erhöhtes Risiko, lebenslänglich schwer behindert zu sein. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach Grenzen des Einsatzes aufwändiger Intensivmedizin. Die Tagung war ein Forum, die Thematik aus medizinischer, ethischer und rechtlicher Sicht zu beleuchten. Durch den Einbezug von Vertretern der verschiedenen Religionen gelang es, die Debatte um die Facette der religiösen bzw. weltanschaulichen Perspektive zu erweitern. Im Vorfeld zur Tagung wurde namentlich für die Teilnehmenden des PhD BmEL / Law Track ein Seminar rund um das Thema Neonatologie angeboten. Hierin wurden die mit medizinischen, rechtlichen und ethischen Fragen rund um den Frühstart ins Leben aufgegriffen und bearbeitet. Mitgliedervollversammlung Am Dienstag 15. April 2014 fand im Hauptgebäude der Universität Zürich die Mitgliedervollversammlung 2014 statt. Neben Tätigkeitsbericht und Vorstellung der neuen Projekte standen die Wiederwahl des Leitungsausschusses sowie die Wahl von Frau Tschudi Sauber als Beiratsmitglied auf der Agenda. Materieller Höhepunkt war der Festvortrag von Prof. Dr. iur. Thomas Gächter, Mitglied des Leitungsausschusses, zum Thema: „Gesundheitsberufe zwischen Standesrecht und staatlicher Regulierung“. Seite 3/7 Tagung „Rechtliche und ethische Fragen vor und nach der Geburt“ Um der Vielschichtigkeit der Fragen rund um den Lebensbeginn auch mittels Internationalität gerecht zu werden, veranstaltete das Kompetenzzentrum MERH zusammen mit der Özyeğin Universität Istanbul und der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste am 15. Mai 2014 in Istanbul eine internationale Tagung zum Thema „Rechtliche und ethische Fragen vor und nach der Geburt“. Mittagsveranstaltungen MERH zu den Themen „Stalking“ und „Nottestamente“ Am Mittwoch, 24. September 2014, referierten PD Dr. med Elmar Habermeyer, Direktor Klinik für Forensische Psychiatrie, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, und Prof. Dr. iur. utr. Brigitte Tag, Ordinaria für Strafrecht, Strafprozessrecht und Medizinrecht an der UZH, über das nicht nur medial sehr präsente Thema „Stalking“. Die interessierte Zuhörerschaft erhielt Einblick in die psychischen Abläufe beim Stalking und wurde über die rechtlichen Aspekte des Geschehens informiert. Die zweite Mittagsveranstaltung zum Thema „Nottestamente“ fand am Mittwoch, 26. November 2014, statt. Notar Jürg Morger vom Notariat Fluntern, Zürich, stellte die gesetzlich vorgesehen letztwilligen Verfügungsformen vor, wobei der Schwerpunkt auf dem sogenannten Nottestament lag. Diese Variante der letztwilligen Verfügung ist aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit und ihres medizinischen Bezugs aus interdisziplinärer Perspektive besonders interessant. Tagung und Seminar „Zur Zukunft der Fortpflanzungsmedizin“ Den zentralen medizinischen, rechtlichen und ethischen Fragen am und um den Lebensbeginn war auch die am Freitag, 21. November 2014, in Kooperation mit dem Collegium Helveticum durchgeführte grosse Tagung zum Thema „Zur Zukunft der Fortpflanzungsmedizin“ gewidmet. Durch die medizinischen und gesellschaftlichen Entwicklungen stellen sich in dem Bereich schwierige Fragen: Ist es nach wie vor zeitgemäss, die Eizellen- und Embryonenspende zu verbieten? Verlangt das Gleichbehandlungsgebot, dass auch nichtverheiratete und gleichgeschlechtliche Paare Zugang zur Samenspende erhalten? Ist „Social Egg Freezing“ das Verfahren der Zukunft, weil damit mit eigenen jungen Eizellen noch im fortgeschrittenen Alter ein Kind gezeugt werden kann? Diese dringenden Fragen verlangten nach einer interdisziplinären Auseinandersetzung, zu der die Tagung „Zur Zukunft der Fortpflanzungsmedizin“ Gelegenheit bot. Durch die interdisziplinäre und interfakultäre Zusammensetzung der Referierenden ergaben sich interessante neue Perspektiven und Denkanstösse, die jede Disziplin für sich genommen weiter bringen werden. Rechtsgutachten „In vitro-Fertilisation (IVF) und obligatorische Krankenpflegeversicherung“ Das Kompetenzzentrum MERH wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit der Erstellung eines Rechtsgutachtens zur Frage nach der Kostendeckung in Bezug auf bereits zulässige sowie künftig erlaubte Methoden der Reproduktionsmedizin beauftragt. Auch dies zeigt, dass das Kompetenzzentrum als ebensolches anerkannt und geschätzt wird. Seite 4/7 CAS MedLawUZH 2014 Auch im Jahr 2014 konnte der CAS MedLaw aufgrund des grossen Interesses seitens der Zielgruppe als berufsbegleitender Studiengang realisiert werden. Das Verhältnis von Ärztin/Arzt und Patientin/Patient steht auch unter dem Blickwinkel des Rechts immer mehr im Fokus. Schnitt- und Nahtstellen von Medizin und Recht beschäftigen die Politik, die Gesellschaft, Institutionen des Gesundheitswesens aber auch die Juristinnen und Juristen sowie die Ärzteschaft zunehmend. Das Kompetenzzentrum MERH bietet als interdisziplinäres und interfakultäres wissenschaftliches Forschungsnetzwerk optimale Voraussetzungen für die Durchführung des CAS MedLaw und hat mit dem Angebot den Nerv der Zeit getroffen. Vorträge 2014 (Auszug) Prof. Dr. iur. utr. Brigitte Tag: Macht moderne Medizin krank? Gesundheitspolitische TV-Sendung "TOP MED akut" auf Tele Top, 23. Januar 2014 Leitung Workshop z. Komm. des NFP67 Session der Panel Discussion Assesment of Decisionmaking capasity and anatomy, 6.-7. Februar 2014 Anhörung durch die Grünliberale Bundeshausfraktion zum Thema PID, Bundeshaus Bern, 21. Februar 2014 Kindeswohl – Schweizer Rechtslage Mitwirkung an dem trilateralen Treffen der deutschsprachigen Ethik-Kommission in Berlin, 11. März 14 Moderation "Wissenschaft und WirtLokaltermin des Präsidenten, Big Data – der digitale schaft als Partner bei der Erforschung" Garten Eden?, ETH Zürich, 12. März 2014 Hearing zur Präimplantationsdiagnostik. Nationalrätliche Kommission für Wissenschaft, BilÄnderung BV und Fortpflanzungsmedi- dung und Kultur (WBK-N), Bundeshaus Bern, zingesetz 27. März 2014 Position der NEK zur TA-Swiss-Studie Bern, 28. März 2014 PM Tagungsleitung und Vortrag Frühstart Kompetenzzentrum MERH, UniversitätsSpital Züins Leben rich, 11. April 14 PND, Spätabbruch, Frühgeburt: Neona- Tagung zum Thema 'Rechtliche und Ethische Fratologische Fragestellungen – Rechtsla- gen vor und nach der Geburt', Internationale Tage Schweiz gung, Hukuk Fakultesi, Istanbul, 15. Mai 2014 Festvortrag 25. Jubiläum der Gesellschaft zu Fraumünster, Zürich, 23. Mai 14 Religion, Liberalität und Rechtsstaat Moderation und Einleitung Workshop Progress Foundation und EASA Stiftung Schweiz, Schwarzenberg, 29. Mai -1. Juni 2014 Ethische Richtlinien und Guidelines: Dialog 2000 OSGIM, Kantonsspital St. Gallen, 12. Nach bestem Wissen und Juni 2014 Gewissen – für Arzt und Patient? Seite 5/7 Recht und Ethik in der modernen Medizin Jugend + Jugendarbeit im Dialog, Sommerakademie für Kinder- und Jugendförderung, Engelberg, 14. Juli 2014 Ethical Issues relating to Intersexuality; 64th Annual Meeting "Society for the Study of Social Swiss National Advisory Commission on Problems", Marriott Marquis San Francisco, 15.Biomedical Ethics, NEK-CNE 17. August 2014 New Rules on Transgender Policy, 64th Annual Meeting "Society for the Study of Soadopted at the University of Zurich, cial Problems", Marriott Marquis San Francisco, 15.Switzerland 17. August 2014 Justice and Solidarity in Modern MediTagungsleitung Tagung Justice and Solidarity in cine; Personalised Medicine as an Exmodern Europe, Finnland, 2. September 2014 ample Vortrag und Moderation Stalking Mittagsveranstaltung MERH, Universität Zürich, 24. September 2014 Vortrag Placebo in der Medizin Seniorenuniversität, Universität Zürich, 2. Oktober 2014 Präimplantationsdiagnostik XI. Türkisch-Deutsches Symposium zum Medizinrecht, Türkisch-Deutsche Universität, Istanbul, 9.10. Oktober 2014 Vortrag Präimplantationsdiagnostik – Tagung Istanbul, Deutsch-Türkische Universität, eine Herausforderung für das Recht und 10. Oktober 2014 die Ethik Tagungsleitung und Podiumsdiskussion Europa Institut, Seminar Geldwäschereigesetz (GwG), LakeSide, Zürich, 14. Oktober 2014 Moderation öffentliche Veranstaltung Kultur des Sterbens, NEK, Appenzell, 23.zur Kultur des Sterbens 24. Oktober 2014 Vortrag Autopsie beim Menschen und Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich, 5. November beim Tier 2014 Vortrag Humanforschungsgesetz Kardiologie, Universitätsspital Zürich, 19. November 2014 Tagungsleitung der Tagung FortpflanTagung Fortpflanzungsmedizin, MERH, Universizungsmedizin tätsspital Zürich, Collegium Helvetiae, 21. November 2014 Vortrag Big Data Lyceum Zürich, 24. November 2014 Moderation Nottestamente "(Assistierter) Suizid – Schweizer Rechtslage, rechtstatsächliche Befunde" Seite 6/7 Mittagsveranstaltung MERH, Universitätsspital Zürich, 26. November 2014 Rechtspolitisches Symposium zum Thema "Sterbehilfe" ("Recht auf Leben! Recht auf Tod? – Brauchen wir neue Regelungen zur Sterbehilfe?"), Justizministerium Baden-Württemberg Stuttgart, Triberg, 4.5. Dezember 2014 Dr. iur. Julian Mausbach: Elektronisches Patientendossier – Betrachtungen aus (straf-)rechtlicher und ethischer Sicht Sterbetourismus in die Schweiz Universität Basel, März 2014 Vortrag gemeinsam mit Dr. med. Saskia Gauthier am Ethikzentrum der Universität Zürich, Oktober 2014 Die hypothetische Einwilligung im Arzt- Vortrag im Rahmen des CAS MedLawUZH 2014, strafrecht Zürich, Oktober 2014 Gene, Daten und Ressourcen – Wo Forum für Universität und Gesellschaft, Universität liegen die Grenzen der modernen Medi- Bern, Veranstaltungsreihe: Ist weniger mehr? zin aus Sicht von Recht und Ethik Grenzen der modernen Medizin, 15. November 2014 Standardtherapie, experimentelle The- Vortrag im Rahmen des CAS MedLawUZH 2014, rapie und Humanforschung Zürich, November 2014 Electronic Patient Record or Big Data Nanotalks UZH, Universität Zürich, 11. Dezember and the Law 2014 Gez. J. Mausbach Juli 2015 Seite 7/7