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DAS POTSDAMER ABKOMMEN UND DEUTSCHLANDPOLITIK
DER SIEGERMÄCHTE (1945-1946)
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Im Folgenden soll aufgezeigt werden, wie unterschiedlich die Sowjetunion und die Westmächte
die Grundsätze der Potsdamer Konferenz auslegen und welche Folgen dies für die Teilung
Deutschlands hat. Ausgangspunkt der Untersuchung sind die Bestimmungen des Potsdamer
Abkommens.
1. Deutschland als wirtschaftliche Einheit
(Abschnitt III B des Potsdamer Abkommens, Dok.: Wirtschaftliche Grundsätze, Text 1)
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Wirtschaftliche Einheit nach westlicher Interpretation zu verstehen als
> Wiederaufbau unter Beteiligung der Siegermächte
> Beschränkung der Wareneinfuhr
> Wahrung eines einheitlichen, mittleren Lebensstandards, das die Lebenshaltung der
übrigen europäischen Länder nicht überschreitet
> gleichmäßige Verteilung aller lebenswichtigen Güter in den Zonen
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2. Das Scheitern der wirtschaftlichen Einheit wegen der Reparationsprobleme
(Dok.: Reparationen, Text 2)
Auf der Potsdamer Konferenz:
> USA und Großbritannien lehnen den sowjetischen Vorschlag einer internationalen
Kontrolle des Ruhrgebietes ab.
> Keine Einigung mit der Sowjetunion erzielen die Westmächte über den Umfang der
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Reparationen, die von den
Sowjets
geforderten Entnahmen ausCopyright
der laufenden
Produktion neuer Güter, über das Preisniveau und die Anrechnung der Kriegsbeute auf
die Reparationsleistungen.
> Die Erlaubnis, dass Entnahmen aus der laufenden Produktion genommen werden
dürfen, ist schließlich ein Verhandlungserfolg der Sowjets.
> Die Sowjets berufen sich auf ein Geheimprotokoll von Jalta, wonach ihnen die Hälfte
der gesamten Reparationsleistung in Höhe von 20 Milliarden Dollar zustehe.
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Nach der Potsdamer Konferenz
> Durch Entnahmen aus der laufenden Produktion, durch Arbeitszwangsmaßnahmen und
Demontage üben die Mächte einen starken wirtschaftlichen Druck auf Deutschland aus.
> Das Interesse der Sowjets gilt der Herauslösung ihrer Zone aus dem gesamtdeutschen
Wirtschaftsraum in der Hoffnung, damit einen Fortschritt in der Reparationsfrage zu
erzielen.
> Wegen dieser Missachtung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands verfügt am
3.5.1946 der amerikanische
Militärgouverneur
Clay einen Demontagestopp
und die
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Einstellung der Reparationslieferungen an die Sowjetunion.
> Nach Preisgabe der nicht realisierbaren wirtschaftlichen Einheit Deutschlands kommt es
am 2.12.1946 zur Bi-Zone und im Sommer 1948 zum Beitritt Frankreichs zur Trizone.
> Die Blockademaßnahmen der Sowjets gegenüber Berlin 1948 und die Währungsreform
von 1948 vertiefen die Spaltung Deutschlands.
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3. Das Scheitern der politischen Einheit
(Dok.: Deutschland-Politik, Text 3)
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Auf der Potsdamer Konferenz
> Deutschland soll von den Siegermächten getrennt besetzt, aber bis zur
Wiedergewinnung der Souveränität gemeinsam und als Ganzes regiert werden.
> Zentrale Verwaltungseinheiten für die Gebiete Finanzwesen, Transportwesen,
Verkehrswesen, Außenhandel und Industrie sollen die spätere deutsche Zentralregierung
vorbereiten helfen.
> Die gemeinsamen Ziele der Alliierten sind
>> Friedenssicherung gegenüber den Deutschen,
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>> Einführung demokratischer Prinzipien,
>> Entmilitarisierung und Entwaffnung,
>> Ausrottung aller militärischen und nationalsozialistischen Organisationen,
>> eine Beschränkung der deutschen Industrieproduktion.
> Nach Bildung einer Regierung soll schließlich der Abschluss des Friedensvertrages
folgen, der vom Rat der Außenminister vorbereitet wird.
Nach der Potsdamer Konferenz Copyright www.park-koerner.de
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> Grundbegriffe wie "friedlich" und "demokratisch" unterliegen allerdings
unterschiedlicher Interpretation in West und Ost. Für die Sowjetunion sind zum Beispiel
alle Demokratien Volksdemokratien unter russischer Hegemonie.
> Stalin rechnet mit einem Abrücken der Streitkräfte aus Deutschland nach zwei bis drei
Jahren und einem fortschreitenden Zerfall des Gesamtstaates.
> Die Westmächte wollen die Einheit Deutschlands in Gestalt einer Demokratie im
westlichen Sinne, wobei die Beteiligung deutscher Stellen am Aufbau eines
demokratischen Staates Copyright
in ihren Zonen
allerdings unterschiedlich
schnell
gestattet wird.
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> Bodenreform, Enteignung der Besitzungen des Staates, der Industrie und der NSDAP
und die hierin aktive Gruppe um Walter Ulbricht ermöglichen einen raschen Zugriff der
Kommunisten in der russischen Besatzungszone.
> Schon am 14.7., also noch vor Potsdam, schließen sich die Vertreter der drei
zugelassenen Parteien SPD, CDU und LDP zur "Bildung einer festen Einheitsfront der
antifaschistisch-demokratischen Parteien" zusammen.
> Unter Druck gesetzt durch Redeverbote und Verhaftungen ihrer Mitglieder beugt sich in
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der Sowjetzone die SPDCopyright
am 22.4.1946
der Vereinigung mit der
KPD zur
Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands (SED).
> Die SED propagiert den Aufbau einer gesamtdeutschen, antifaschistischen,
parlamentarisch-demokratischen Republik.
> Dagegen sprechen sich in Berlin in einer Urabstimmung die Mitglieder der SPD mit
großer Mehrheit gegen eine Vereinigung mit der KPD aus und konstituieren die Partei
neu.
> Auf der Moskauer Außenministerkonferenz vom 10.3. bis 24.4.1947 treten die
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Differenzen zwischen den
westlichen Mächten und der UdSSRCopyright
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Tage.
> Mit dem Auszug des sowjetischen Vertreters im Frühjahr 1948 endet die Tätigkeit des
alliierten Kontrollrates.
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4. Die Diskussion über die Oder-Neiße-Grenze nach der Potsdamer Konferenz
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- Korrektur der westlichen Besatzungspolitik in der Rede des amerikanischen Außenministers
Byrnes vom 6. September 1946, die in Deutschland gern aufgegriffen und jetzt zum
Gegenstand permanenter Revisionsforderungen gemacht wird. (Dok: Byrnes Rede, Text 4)
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- Kernaussagen der Rede:
> Deutschland soll im demokratischen Sinn wiederaufgebaut werden.
> Deutschland soll bald eine eigene, vorläufige Regierung erhalten, zumal der Kontrollrat
seine Regierungsfunktionen nicht angemessen wahrnimmt.
> Deutschland soll mit Hilfe des amerikanischen Volkes einen "ehrenvollen Platz unter
den freien und friedliebenden Nationen der Welt" einnehmen.
> Französische Ansprüche auf das Saarland sind anzuerkennen, wenn Frankreich seine
Reparationsansprüche ändert.
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> Dagegen sollen das Rheinland und das Ruhrgebiet von Deutschland nicht abgetrennt
werden, wenn es die dortige Bevölkerung nicht will.
> Deutschland muss als wirtschaftliche Einheit betrachtet werden.
> Hierfür müssen zentrale Verwaltungsstellen für Finanzen, Verkehr, Nachrichten, Post,
Landwirtschaft, Industrie und Außenhandel eingerichtet werden.
> Die Potsdamer Beschlüsse zur polnischen Verwaltung in den deutschen Ostgebieten
sind - im Unterschied zur endgültigen Gebietszuweisung Nordostpreußens an die
Sowjetunion - nur eine Übergangslösung.
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> Eine endgültige Festlegung der Grenzen kann erst im Rahmen eines Friedensvertrages
erfolgen.
- Bewertung der Byrnes Rede (aus: Hans G. Lehmann: Die Entstehung des Oder-NeißeKonflikts im Spannungsfeld zwischen Ost und West, beilage zur wochenzeitung das
parlament, B 43/1976, S. 22)
> Byrnes legte das Potsdamer Abkommen formaljuristisch einseitig aus, als ob die OderNeiße-Linie trotz der vollendeten
Tatsachen, die mit westlicherCopyright
Duldung
oder gar Hilfe
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(zum Beispiel Vertreibung, Neubesiedelung) geschaffen worden waren, aufgrund der
Vorbehaltsklauseln jederzeit wieder rückgängig gemacht werden könnte. Anders
ausgedrückt: Die mit dem Vollzug der Kapitel VI, IX b und XIII zusammenhängenden
rechtlichen Ponderabilien blieben ausgeklammert.
> Byrnes hob die Kompensationsthese hervor und die davon abhängige "Revision" der
polnischen Nord- und Westgrenze. Die Oder-Neiße-Gebiete erschienen so lediglich als
Entschädigungsobjekt für die Abtretung "Ostpolens" an die Sowjetunion, nachdem Copyright
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"we were told" - die Deutschen
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großer Zahl geflüchtet seien.Copyright
Indem Byrnes
das
sowjetisch-polnische Interesse an der Genesis der Oder-Neiße-Linie überbetonte,
versuchte er indirekt zugleich vorsichtig, die Westmächte von ihrer eigenen
Verantwortung für die Potsdamer Beschlüsse zu entlasten oder von ihr abzulenken.
> Byrnes hielt die Entscheidung über die politische Westgrenze für offen, obwohl die
USA bisher keinen Zweifel daran gelassen hatten, dass die Entscheidung für die OderNeiße-Linie bereits gefallen sei und sie auf der Friedenskonferenz bestätigt werde. Er
stellte erstmalig amtlich eine Revision der Oder-Neiße-Linie in Aussicht und damit des
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territorialen Status quo zugunsten
Deutschlands.
5. Zur angloamerikanischen Interpretation der Oder-Neiße-Linie
-> siehe auch das Kapitel "Beginn der Ost-West-Konfrontation"
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